Papsttum im Vatikan – Der "Heilige Stuhl" sinkt

 Hintergründe zur Bedeutung des Stuhles Petri im Weltgeschehen und Dokumentation seines Niedergangs – Der letzte Papst

Der Theologe Nr. 16, aktualisiert am 25.9.2023


"Wenn ein Katholik mit dem Papst in Rom spricht, dann hat er die Pflicht, sich so zu öffnen als stünde er Gott gegenüber..." (Erzbischof Angelo Becciu, Vatikanisches Staatssekretariat; zit. nach L´Osservatore Romano Nr. 23 / 2012)

Jesus von Nazareth betete einst zum "Heiligen Vater" (Johannesevangelium, 17, 11). Doch Er betete dabei zu keinem Menschen, sondern zu Gott, dem Ewigen. Für Jesus, den Christus, war also der All-Eine, der Schöpfergott der "Heilige Vater". Die römisch-katholische Kirche übertrug jedoch diesen Gottesnamen, wie er in ihren eigenen Bibeln überliefert ist, auf ihren Papst. Und so geschah es durch den ehemaligen Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano im Jahr 2010 auch mit dem Namen Christus, als er den Würdenträger Joseph Ratzinger mit den Worten huldigte: "Frohe Ostern, Heiliger Vater, frohe Ostern, sanftmütiger Christus auf Erden, die Kirche ist mit dir!" (zit. nach Tagesspiegel, 6.4.2010)
Jesus von Nazareth hatte diesen Missbrauch und Betrug um Seine Person und um den Namen Gottes voraus gesehen und Seinen Anhängern einige warnende Hinweise gegeben. Z. B.:
"Ihr sollt euch nicht Rabbi
nennen lassen, denn einer ist euer Meister; ihr aber seid alle Brüder. Und ihr sollt niemanden unter euch ´Vater` nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist." (Matthäusevangelium, 23, 8-9)

Der Großinquisitor spricht zu Christus: "Wir haben deine Tat verbessert, und sie auf das Wunder, auf das Geheimnis und auf die Autorität gegründet. Und die Menschen freuten sich, dass sie wieder wie eine Herde geleitet wurden ... Warum bist du denn jetzt gekommen, uns zu stören? ... Wir sind schon seit langer Zeit nicht mehr mit dir im Bunde, sondern mit ihm, ... [da] wir von ihm das annahmen, was du unwillig zurückwiesest, jene letzte Gabe, die er dir anbot, indem er dir alle Reiche der Erde zeigte: Wir haben von ihm Rom empfangen und das Schwert des Kaisers und haben uns selbst als die Herren der Erde, als ihre einzigen Herren erklärt." (Aus: Fjodor M. Dostojewski (1821-1881), Der Großinquisitor in: Brüder Karamasov)

"Die große Zeit der katholischen Kirche ist ... das Mittelalter gewesen ... Was zählt, ist die Tradition. Und die will man erhalten, denn das ist auch eine Machtfrage. Man möchte die Macht sozusagen die mittelalterliche Macht der Päpste und der römischen Kurie bewahren." (Der bekannte katholische Theologe Hans Küng, zit. nach ntv.de, 9.10.2012)

"Als [Papst] Paul IV. am 18. August 1559 starb, feierte dies das römische Volk wie ein Volksfest. Der Palast der Inquisition wurde eingeäschert, die Gefangenen befreit, die Marmorstatue des Papstes auf dem Kapitol zerstört. Den mit der Tiara geschmückten Kopf wälzten übermütige Knaben durch die Straßen und warfen ihn in den Tiber."
(Aus: Sonntagsblatt, Evangelische Wochenzeitung für Bayern, 16.8.2009, Nr. 33)

Bildnachweis: Wikimedia Commons, gemeinfrei Ein monströses Papstdenkmal im Liebfrauendom zu München schon vor dem Tod Benedikts XVI.
 

 

Der Theologe Nr. 16 ist im ersten Teil eine Zusammenstellung von Meldungen zum Thema "Papst und Vatikan" seit dem Jahr 2005 bis in die Gegenwart. Z. B. "Wie führte Benedikt XVI. das Werk Benedikts XV. fort?" oder "Mit welchen Mitteln die Vatikanbank und die Banco Ambrosiano den Umsturz in Polen ermöglichten?" "Die Revolte im Vatikan [2012] unter dem Stichwort ´Vatileaks`". Oder über Schwerpunkte des "Pontifikats" von Franziskus. Und vieles mehr. Im Anhang findet sich noch Informationsblöcke zum Thema, z. B. über die Position der Papstkirche zur weltlichen Gewalt oder was Martin Luther über den Papst schrieb.

 

Inhalt (bitte anklicken):

2019 / 2020 / 2021 / 2022 / 2023
Papst stellt sich an die Spitze der Erneuerung des Mammon

Über den Lügen-Moloch

2018
Todesstrafe soll nicht mehr katholisch sein. Was passiert jetzt mit den verdammten "Häretikern", die solches schon früher gefordert hatten?

Gewaltopfer von Priestern: Früher Urchristen und Andersdenkende, heute wehrlose Kinder

2017
Soll Europa katholisch werden? EU-Regierungschefs zur Gruppenaudienz im Vatikan – vgl. 2004


Naturkatastrophen, "neue Weltordnung" und mögliche Folgen des "Urbi et Orbi"

"Tief betroffen", "verletzt" – Geschehnisse vor dem Tod von Kardinal Meisner

Entlassener Präfekt: Jagd auf Papstkritiker im Vatikan / Ein solches "Reich" hat keinen Bestand

Kirchenspaltung spitzt sich zu. Kardinäle stellen Papst Ultimatum

2016
Kommen die Henker und Scharfrichter des Vatikan zurück? Von der Lehre her ist alles vorbereitet

Papst Franziskus ehrt die Politiker und nimmt ihren "Karlspreis" an

2015
Gewalt, Tod, angeblich ewige Feuerqualen – Welche Kultur lehrt der Papst?

Zusammenkunft der beiden Weltmächte: Papst soll vor US-Kongress sprechen

Katastrophen nach Urbi et Orbi – Die Papstformel und das Gesetz von Ursache und Wirkung

2014
Rabe und Möwe beenden Friedens-Inszenierung des Papstes

Abkömmlinge sprachen sich gegenseitig "heilig"

ARD-Reportage "Die Vatikanverschwörung"

Strafsache Vatikan: Nun ist auch Papst Montini alias Papst Paul VI. "selig"

Ziel von Islamisten: Schwarze Isis-Fahne weht im Vatikan

Papst als Blender: Vatikan nahm bis jetzt keinen einzigen Flüchtling auf

2013
Georg Gänswein ist neuer "Erz-Baals-Bischof" / Pendler zwischen zwei Päpsten

Papst-Rücktritt markiert Ende einer Epoche – Für Papst und Kirche ist die Zeit abgelaufen

Wird der neue Papst das Zwangszölibat für Priester abschaffen?

Warum tritt Joseph Ratzinger zurück? Der vatikanische Schafspelz

Hat ein Homosexuellen-Netzwerk den Rücktritt des Papstes ausgelöst?

Bewerbung einer Frau als Päpstin zurückgewiesen – Nur Männer schauen "Gott" "in die Augen"

Papst ist bald nur noch eine "arme Seele"

Die Malachias-Prophezeiung: In Rom trat nun der letzten Papst sein Amt an

Neuer Papst Bergoglio – Zu große Nähe zur Militärdiktatur in Argentinien?

Papst ging als Erzbischof oft zu Fuß. Was ist daran Besonderes? Es ist doch angeboren

Papst kündigt neuen blutigen Aufbau der Kirche an

Aufforderung an Papst Bergoglio: Reichtum der Kirche verschenken, Paläste für Flüchtlinge öffnen

Jorge Bergoglio, nach der Nostradamus-Weissagung der "Schwarze Papst"

Papst Bergoglio greift wieder zum Kreuzstab von Johannes Paul II – die Bedeutung

Vatikan auf der Seite der chilenischen Militärdiktatur

Die Täuschung aus dem Vatikan: Wenn ein Papst sich Franziskus nennt

Für die Kirche zu gefährlich: Papst lehnt "gesunden Menschenverstand" ab


Der unheilige Papst Karol Wojtyla alias Johannes Paul II.

Forderte eine Astral-Seele Papst Joseph Ratzinger zum Rücktritt auf?

Der Vatikan und seine Bank: "Die dunkle Seite der Macht" und Bischof Tebartz-von Elst

Insider: "Aufstand gegen den Papst" / Das Gesetz von Saat und Ernte wirkt auch im Vatikan

2012

Vatikan-Dokument verkündet baldigen Tod von Benedikt XVI. und möglichen Nachfolger

Auswahl von Päpsten, die ermordet oder eventuell ermordet wurden

Papst auf der "Route der Sklaven" – Zieht es den Täter wieder zum Tatort zurück?

Neue Vermarktungsstrategie: Ein Journalist muss 7000 Euro für eine Frage an den Papst bezahlen

Kirchenopfer erklären Papst in Mexiko zur "unerwünschten Person" / Papst will Kuba zum Katholizismus führen

Papst mit Kindern in Mexiko: Scheinharmonie – Verbrechen von Priestern verschwiegen

Eklat: Papst gibt Ministerpräsident Hostie, obwohl er ein wiederverheirateter Geschiedener ist

Vertrauter des Papstes verhaftet; Chef der Vatikan-Bank entlassen; Hintergründe

Bischof Müller: Kirchenkritiker seien "Parasiten". Nun ist er neuer Präfekt der Glaubenskongregation

Unter der Decke wächst Rebellion gegen den Papst

2011

Angst um gute Demokratie: Deutsche Politiker freuen sich auf Papstbesuch

Seit dem 1.Mai 2011 gilt Papst "Johannes Paul II." allen Katholiken als "selig"

Plakat zum neuerlichen Papstbesuch in Deutschland nicht aufgehängt

Flugzeug nach dem Geburtsort des Papstes benannt / Was bewirkt der Segen des Papstes?

Der Papst warnt vor Harry Potter: Fürchtet er die Parallelen zu Lord Voldemort?

Papst verleiht 41 neuen Erzbischöfen den "Blut-Schal"

Nach Irland und Polen: Auch Kroatien widersetzt sich vatikanischer Machtpolitik

Meldungen zum Papstbesuch in Deutschland

"Lenker des Erdkreises" – Nahende Seligsprechung von Papst Pacelli (Pius XII.)

Moderner Baalskult: Blut von Papst Karol Wojtyla wird verehrt

Borgia und das Wesen des Papsttums

Neues "Glaubensjahr" – Vor fast genau 520 Jahren begann katholische Eroberung Amerikas

Immer mehr Astral-"Wunder" als Voraussetzung für Seligsprechungen

Papst in Benin in Afrika: Voodoo auf katholisch


2010

Papst Johannes Paul II. peitschte sich mit seinem Hosengürtel

Kirche ließt urchristliche Katharer ausrotten. Papst spricht jetzt von der "Liebe" ihrer Mörder

Die Vergöttlichung von Joseph Ratzinger als neuer "Christus"

Papstbesuch in Großbritannien kostet 24 Millionen Euro

Verschwundene Akten aus dem Bistum München-Freising und nächster Papstbesuch

2009
Bischofseinsetzung: Papst ignoriert einmal mehr alle Vorschläge der Betroffenen

Piusbruderschaft: Juden können sich durch katholische Taufe von historischer Schuld befreien
     Wieder in Kirche integrierte Piusbruder-Bischöfe lehnen offenbar auch Religionsfreiheit ab

Zweierlei Maß – Katholische "Entschuldigungen"

Anzahl der "Seligen" und "Heiligen" bereits über 7000; jetzt zehn neue "Heilige"

Pius-Bruderschaft: "Unterschwellige Ablehnung der päpstlichen Autorität"

Papst in Afrika: Kondome "verschlimmern" AIDS-Problem

Kommen Scheiterhaufen wieder? Aussagen zur Religionsfreiheit ohne "höchsten lehramtlichen Stellenwert"

La Santa Alianza – der Geheimdienst des Papstes

Die Päpstin

"Die dunklen Geheimnisse des Vatikan"

Korruption, Mafia, Geldwäsche – Vatikan außer Rand und Band


Der Papst, die Mafia und 19 ungeklärte Todesfälle

2008
Karfreitag: Kirche lässt indirekt beten, dass Juden Katholiken werden

Taufe in der Osternacht: Papst macht prominenten Muslim zum Kirchenmitglied


Vatikanischer Totenkult – Leiche von Papst Johannes Paul II. soll mit Wachsmaske in Glassarg

Bat George W. Bush den Papst um Segen für einen Iran-Krieg?

5000 pädophile Priester in den USA – Papst "schämt" sich – Strafanzeige gegen Papst

Wird US-Präsident George W. Bush römisch-katholisch?

Die Angst geht um im Vatikan: Verstärkte Bewaffnung

10000 hungernde Kinder pochen jeden Tag an die schweren Tore des Vatikan

2007
Opus Dei – einflussreicher Motor in der katholischen Kirche. Tugend durch Abtötung?

Brasilien: "Papierkugel-Priester" Frei Galvao heilig gesprochen

Katholische Messe in Saudi-Arabien?

US-Präsident Bush – im Dienst der katholischen Interessen auf dem Balkan?

Späterer Papst im Jahr 2003: Harry Potter "zersetzt" "Christentum in der Seele" der Kinder

Papst in Österreich: Der symbolische und der reale Niedergang des Papsttums

2006
Trotz Urbi et Orbi: Das Sündenfass quillt über

Steuererhöhung / Milliardengeschenke für die Kirche / Papstbesuch kostet Millionen

Papst ruft zum Kampf gegen Hunger auf. Vom eigenen Milliarden wird kein Cent gegeben

Katholikinnen wollten während der Papstmesse gebären. Papstkult in vielen Varianten

Höchste Sicherheitsstufe – Kosten für Papstbesuch astronomisch – Polizei konfiszierte Fahrräder

Tod einer Studentin und Lüge des Bischofs – Was wusste Joseph Ratzinger?

Keine öffentliche Meinungsfreiheit in Gegenwart des Papstes

Papstbesuch – Test für Gleichschaltung von Medien?

Monologe eines professoralen Seniors – und viele werden verschaukelt

"Größtes Ereignis der deutschen Fernsehgeschichte" und: ARD verlangt mehr Gebühren

Sturm der Entrüstung in der islamischen Welt über Benedikt XVI.

Papst verweigert Evangelischen die Bezeichnung "Kirche"

Kirche verlangt Unterwerfung aller Menschen unter den Papst zur Erlangung des Heils

George W. Bush und Benedikt XVI. – Ökumenische politische Doppelstrategie?

2005
Osterfeiern: Katholisches Schauspiel mit todkrankem Papst

Nachruf: Sterbender Papst – Irreführung bis zum letzten Atemzug

Gebet für den Papst oder Anbetung des Papstes?

Was der Papst nicht sehen durfte: Erinnerungen an das Kirchenoberhaupt in Mainz im Jahr 1980

Jenseits: Papst unter Seinesgleichen. Er muss sich umstellen

Von Präsident George W. Bush bis Islamischer Dschihad: Alle huldigen dem Papst

Rückblick auf sein Leben: Hatte Papst Johannes Paul II. als Bischof eine Geliebte?

Ermordung des Bankiers Roberto Calvi: Welche Schuld hat der Papst?
         Mit welchen Mitteln des Vatikan wurde der Umsturz in Polen ermöglicht?

Unterstützung des Vatikan für die Militärjunta in Argentinien / "Kirche hat zum Putsch angestachelt"

Ehrentitel für den Papst: "666-Prophezeiung in der Bibel"

Konservierung des Fleisches für die geglaubte "Auferstehung"?

Demokratien einträchtig zu Füßen der Diktatur des Heiligen Stuhles

Eine Kindsentführung durch den Vatikan

Die "ruhmvoll hervorragenden unsterblichen" Päpste

Wie führt Benedikt XVI. das Werk von Benedikt XV. fort?

Hintergründige Gemeinsamkeiten zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus

Frühere Benedikte

Die Achse Washington – Vatikan

Papst-Golf und Papst-Ford: Entgleitet dem Vatikan der Handel mit modernen Reliquien?

Papst Benedikt XVI. und die Wiederbelebung des Exorzismus

Wann unterwerfen sich die evangelischen Bischöfe dem Papst?

Führt die Kommunität von Taizé die evangelischen Jugendlichen dem Papst zu?


Erzbischof Ludwig Schick aus Bamberg: Ökumene soll aus Protestanten Katholiken machen

"Sparen Sie sich die Kirche": Kirchenkritische Veranstaltung zum Weltjugendtag 2005 in Köln

Kanzlerkandidatin Angela Merkel (CDU): Papst sei für viele die Erfüllung der religiöser Sehnsucht

Papst im Sinkflug über den Alpen: Nach dem Segen kam die Flut

Clemens August Kardinal von Galen – Seligsprechung eines Kriegstreibers

Katholischer Professor: "Verheißungen des damaligen Papstes gleichen den Aufrufen Osama bin Ladens."


Anhang:


Martin Luther: Vatikan als Stall voll "tölpelhafter schändlicher Esel"


Die "heilig" gesprochenen Päpste

Die "selig" gesprochenen Päpste

"Habemus Papam": Die "Leichensynode" von Rom und die Folgen

Weitere "Heilige" und "Selige"

Staat muss sich Kirche unterwerfen / Unterordnung der katholischen Politiker unter den Vatikan

 

Der Thron des Petrus in Rom Wie würde die Kirche wohl reagieren, wenn
eine andere Gemeinschaft einen Menschen auf einen solchen Thron setzt?

 

"Noch nie in der Kirchengeschichte hat Rom so viel Macht und Einfluss wahrgenommen wie heute, und noch nie war die römisch-katholische Kirche so sehr ´Papstkirche` wie in den letzten Jahrzehnten."
(Evangelischer Landesbischof Friedrich Weber, Braunschweig, zit. nach idea-spektrum Nr. 10 vom 7.3.2012)

 

2005

27.3.2005 – Osterfeiern: Katholisches Schauspiel mit todkrankem Papst / Gegensatz zwischen Papst und Jesus – Schon im Vollbesitz seiner körperlichen Kräfte galt Johannes Paul II. als einer der "Großen" unter den Päpsten. Und sein weltweit in den Medien sichtbares Leiden treibt sein Ansehen in noch größere Höhen. Vielen scheint Mitleid mit dem Mann das Gebot der Stunde. Andere entlarven gerade jetzt das Schauspiel der katholischen Kirche als eine Verhöhnung von Christus. So erklärt der Religionswissenschaftler Prof. Dr. Hubertus Mynarek im Rahmen einer Veranstaltung in Ingolstadt am 21.2.2005: "Der Papst will ja nicht abtreten. Schauen Sie, er ist so krank, er wirkt manchmal nur noch wie eine Mumie, mit Spritzen aufrechterhalten. Aber die Macht will er nicht abgeben, und deswegen sagt er die wirklich gotteslästerlichen Worte: ´Jesus ist auch nicht vom Kreuz gestiegen`. Nun, Jesus konnte nicht. Er war angenagelt.  E r  aber, der Papst, kann. Er will aber nicht. Das ist der große Unterschied."
Mit anderen Worten: Jesus war nicht schwerkrank wie der Papst heute. Jesus litt, weil er von den Menschen gequält wurde, und sein Leiden wurde ihm von den damaligen Priestern und religiösen Obrigkeiten und der römischen Besatzungsmacht zugefügt. Johannes Paul II. jedoch wird heute weltweit verehrt und fast vergöttert, und alle Priester liegen ihm zu Füßen. Doch auch vieles andere, was beide Personen charakterisiert, lässt sich nicht vergleichen. Jesus wollte keine Kirchen aus Stein, und Er lehrte die Gottes- und Nächstenliebe und keine Heilsnotwendigkeit von Sakramenten. Auch befürwortete er niemals Krieg und Gewalt, auch nicht als "letzte Mittel", wie es die Kirche tut und auch Johannes Paul II. beim Irak-Krieg und im Balkan befürwortete als er z.B. sagte "Wir sind keine Pazifisten" (zit. nach Abendzeitung, 18.2.1991) und vieles mehr.
Zudem: Auch wenn es durchaus in der Macht von Jesus gelegen hätte, seine Kreuzigung zu verhindern, woran viele Christen glauben: Das Friedensreich von Christus ist nicht von dieser Welt, und weltliche Macht und Herrschaft wies der Mann aus Nazareth stets zurück. Die Kirche jedoch schuf ein weltliches Reich, das mit allen Mächtigen und Reichen dieser Erde verbündet ist.
Und weiter: Jesus hat auch nie einen Stellvertreter ernannt, der spezielle Kleider, Hüte, Stäbe, Kreuze und Schals trägt und sich von Menschen verehren lassen soll. Er lehrte, wie es auch im Lied des Propheten Mose heißt, dass alleine Gott "heilig" sei (Offenbarung 15, 4), und er mahnte die Menschen, sie sollen auf Erden keinen ihrer Lehrer "Vater" (Matthäus 23, 9) nennen. Wenn Jesus vom "Heiligen Vater" sprach, dann meinte er damit seinen "Vater im Himmel" (Johannes 17, 11). Die Kirche aber nennt ihr menschliches Oberhaupt "Heiliger Vater".


 



1.4. / 3.4.2005 –
Nachruf: Sterbender Papst – Irreführung bis zum letzten Atemzug Wenn das Sterben beginnt, sieht der Mensch oft seinen Lebensfilm ablaufen mit all´ dem Für und Wider des zu Ende gehenden irdischen Lebens. So bezeugen es viele Erfahrungsberichte. Ehemals Sterbende berichten auch, dass vor ihnen verstorbene Personen im Jenseits auf sie warteten, um sie abzuholen. Wer würde demnach die Seele des Papstes abholen? Der Kardinalvikar von Rom mit (dem symbolisch interessanten) Namen Ruini behauptete am Abend des 1.4.2005, in diesen Stunden des Leidens "sehe und berühre" der Heilige Vater bereits Christus (bild.de, 1.4.2005). Wirklich? Denn Christus wollte, dass alle Menschen, einschließlich Karol Wojtyla, Brüder und Schwestern unter Geschwistern werden; dass sie in ihrem Leben allen Dünkel, allen Habitus, allen personenbezogenen Popanz und alles kirchliche Schaugepränge ablegen und schlicht das Gebot "Bete und arbeite" erfüllen. Christus, so der christliche Glaube, will allen Menschen im Leben und im Sterben nahe sein und einen speziellen "Stellvertreter" wollte er nie. Denn er lehrte auch die Gleichheit aller Menschen. Wenn der Mann, der für sich und sein Amt aber in Anspruch nahm, dieser "Stellvertreter" gewesen zu sein, aber in wesentlichen Dingen nicht tat, was Christus wollte wessen Willen erfüllte er dann? Und wen "sieht und berührt" er dann in seinen letzten "Stunden des Leidens" auf der Erde?

 



2.4. / 5.4.2005 –
Gebete für den Papst oder Anbetung des Papstes? – Während das öffentlich gemachte Sterben von Johannes Paul II. andauert, nimmt seine Verehrung und der damit verbundene Papstkult zunehmend apokalyptische Züge an. Hat sich ein Reporter des Bayerischen Rundfunks am Morgen des 2.4.2005 versprochen, als er erklärte, die Menschen hätten sich versammelt, um den Papst anzubeten? Doch unterschwellig hat er womöglich ins Schwarze getroffen. So ist zwar vordergründig Christus genannt, wenn es auch im Motto des katholischen Weltjugendtreffens im August in Köln heißt: "Wir sind gekommen, um ihn anzubeten." Doch von ihren Gefühlen liegt vielen Jugendlichen der Papst näher, und zwischen einer in der katholischen Kirche praktizierten sogenannten Anrufung eines "Heiligen" und einer Anbetung sind die Übergänge fließend (auch wenn beides formal unterschieden wird). Und Außenstehende bekamen zuletzt den Eindruck, dass es auch bei diesem geplanten Großereignis Weltjugendtag vor allem um die Huldigung des Papstes geht. Weiterhin stehen in Köln die "sterblichen Überreste" der Sterndeuter aus dem "Morgenland" im Mittelpunkt, die den neu geborenen Jesus in Bethlehem besucht hatten und deren Knochen angeblich in dem goldenen Schrein im Kölner Dom als "Reliquien" aufbewahrt werden. Und wie es den Anschein hat, könnte die Mumie bzw. das Skelett oder einzelne Körperteile des derzeit sterbenden Papstes nach der offiziellen "Totenruhe" ebenfalls bald bedeutsame Reliquien werden.

Ergänzung der Meldung: Es verging kein halber Tag nach dem Tod Karol Wojtylas, da wurde bekannt, dass evtl. sein Herz separat vom übrigen Körper in Polen bestattet werden soll. "Sein zentrales Lebensorgan könnte, verehrt wie eine Reliquie Jesu, zu einem neuen Zentrum des Glaubens der Polen werden", heißt es bei Spiegel online (3.4.2005). Der Papstkult würde auf diese Weise noch makabrer. Da es aber keine entsprechende Verfügung des verstorbenen Papstes darüber gibt, bleibt der Leichnam vermutlich als eine Art "Ganzkörper-Reliquie" in Rom erhalten.
 



2.4.2005 –
Was der Papst nicht sehen durfte – Erinnerungen an das Kirchenoberhaupt in Mainz im Jahr 1980; von Dieter Potzel, Theologe – "Mit einigen Dutzend Passanten stand ich 1980 am Straßenrand in Mainz neben dem Studentenwohnheim, in dem ich damals wohnte. Wir warteten auf den Papst, der hier auf der vierspurigen Schnellstraße mit seinem ´Papamobil` vorbeifahren sollte. Alle waren neugierig und friedlich, auch eine Gruppe engagierter Katholiken, die zwei Transparente mit sich führten, auf denen zu lesen war ´Geschieden ausgeschieden?` und ´Ökumene nur ein leeres Wort?` Als sich uns zunächst ein gepanzerter Mannschaftswagen der Polizei langsam näherte, dachte ich noch an nichts Schlimmes. Wahrscheinlich eine normale Sicherheitsvorkehrung! Was dann aber folgte, hatte ich in dieser Schnelligkeit so ähnlich nur noch einmal erlebt – bei einem Einsatz der gefürchteten rumänischen "Securitate" unter Regierungschef Ceausescu. Dabei wurde eine Passantin aus einem belebten Kaufhaus heraus in einer Geschwindigkeit gekidnappt, dass es einem als zufällig daneben stehenden Unbeteiligten schier den Atem verschlug.
Das Panzerfahrzeug in Mainz stoppte damals direkt vor den Transparenten. Plötzlich wurden die Türen von innen aufgestoßen, und mit Knüppeln bewaffnete und mit Helmen geschützte Polizisten in Kampfanzügen stürzten sich ohne Vorwarnung auf die entsetzt schreienden Katholiken. Das Spezialkommando riss die Transparente an sich, und die Staatsmacht war so schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen war. Erst jetzt war der ´Frieden` eingekehrt, so wie er für den Papstbesuch erwünscht war. Wenig später fuhr Papst Johannes Paul II. mit dumpfem Gesichtsausdruck grüßend vorbei. Der Empfang in Mainz sei herzlich für das Kirchenoberhaupt gewesen, hieß es dann so oder so ähnlich später in den Nachrichten."
 



2.4.2005 – Jenseits: Papst unter Seinegleichen. Er muss sich umstellen – Es könnte schwierig werden für Johannes Paul II. nach seinem Tod. Anstelle von einer Million Jugendlicher, die beim Weltjugendtag in Köln im August an seinen Lippen gehangen wären und von einer Milliarde Anhänger weltweit, die sich ihm kirchlich unterordnen, erwarten ihn jetzt dort womöglich die nach kirchlicher Lehre "verwandelten" Leiber von 263 anderen Päpsten. Sie alle waren gewohnt, den Kurs der Kirche zu bestimmen, und 23 von ihnen ließen in ihrem Erdenleben sogar ihren Vorgänger umbringen, um selbst an die Macht zu kommen (PS: Literatur zum Thema: Strafsache Vatikan – Jesus klagt an).
 



3.4.2005 –
Von Präsident George W. Bush bis Islamischer Dschihad – alle huldigen dem Papst – Das erinnert in diesen Tagen viele Christen an die Versuchung von Jesus, wo der Versucher im Blick auf "alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht" spricht: "Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest" (Matthäusevangelium 5, 9).
 



4.4. / 30.4.2005 –
Rückblick auf sein Leben – Hatte Papst Johannes Paul II. als Bischof eine Geliebte? – Ist der Bericht der polnischen Zeitung Fakty i Mity Nr. 37 vom 19.9.2002 glaubwürdig? Demnach wurde Karol Wojtyla als Weihbischof von Krakau vom damaligen polnischen Geheimdienst überwacht, was die Agenten auch auf die Treffen mit seiner Vertrauten und Geliebten Irena K. brachte. Ihr Sohn Adam, dessen Vater allem Anschein nach ihr Mann war, von dem sie getrennt lebte, sagte zum späteren Papst "Onkel". Das ist insofern auffällig, da viele Kinder von Priestern und Bischöfen ihre leiblichen Väter "Onkel" nennen, was aber nicht heißen soll, dass Adam der Sohn des späteren Papstes ist. Doch unabhängig davon, ob Johannes Paul II. als Weihbischof tatsächlich eine Geliebte hatte oder nicht: Bei vielen Päpsten vor Johannes Paul II. ist dies nachweislich zutreffend, wobei einer sogar ein sexuelles Verhältnis mit seiner Tochter hatte (nachzulesen z.B. in den Kriminalgeschichten des Christentums von Karlheinz Deschner, Rowohlt-Verlag), während man offiziell Enthaltsamkeit und den Zölibat predigt. Und auch andere hohe Würdenträger führen ein sexuelles Doppelleben (vgl. das Buch von Prof. Hubertus Mynarek, Casanovas in Schwarz) und pflegen heimliche homo- oder heterosexuelle Beziehungen. Die heutige Situation ist zudem geprägt von dem Thema "Priesterkinder" und den Sexualverbrechen an Kindern und Jugendlichen durch Kleriker. Das alles passt nicht zu dem moralischen Bild, das die Kirche von sich selbst bzw. den oberen Vertretern in der Hierarchie zeichnet.
Wenn nun der verstorbene Papst – wie andere Amtsträger auch – eine Zeitlang seine Heimlichkeiten pflegte, wäre das zumindest für viele Polen ernüchternd, die Karol Wojtyla im Sinne der katholischen Morallehre idealisieren und ihm gerade in diesen Tagen nahe sein möchten, als wäre er ihr Vater oder innigster Verwandter. Sie müssten sich dann vielleicht eingestehen, dass sie im Grunde genommen ihre ungestillten Sehnsüchte nach Nähe und Geborgenheit auf den ehemaligen Bischof von Krakau projizieren.

Nachforschungen in dieser Sache werden jedenfalls zunehmend schwieriger. Irena K. soll zur Trinkerin geworden sein, nachdem Weihbischof Wojtyla befördert worden war, schließlich sogar zum Kardinal ernannt wurde und ihre Treffen mit ihm immer seltener wurden. Nach seiner Papstwahl sei sie in tiefe Depressionen gefallen und kurze Zeit später gestorben. Der für die Aufzeichnungen zuständige Geheimdienstgeneral habe Mitte der 80er-Jahre ein Giftattentat nur knapp überlebt (und ist womöglich mittlerweile verstorben), sein Nachfolger sei kurz nach seinem Amtsantritt plötzlich an Herzversagen gestorben. Bleibt der damalige Agent "M.", der Weihbischof Wojtyla beschattete und die Informationen über den späteren Papst an Fakty i Mity weitergab.
 


 
4.4.2005 / 4.3.2009 / 7.10.2010 / 13.10.2013  –
Ermordung des Bankiers Roberto Calvi: Welche Schuld hat der Papst? Mit welchen Mitteln der Vatikanbank wurde der gesellschaftliche Umsturz in Polen ermöglicht? – Der Versuch im Vatikan, andere Banken um ca. eine Milliarde Dollar zu betrügen, lag erst wenige Jahre zurück, in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Der damalige Chef-Unterhändler Leopold Ledl berichtet darüber (siehe hier). Anfang der 80er-Jahre ging es wieder um mehr als eine Milliarde Dollar. Und der Coup scheint "gelungen". Auch wenn – wie üblich – nie alles restlos aufgeklärt werden konnte. Dieses Mal kamen auch einige Menschen ums Leben, z. B. der "Bankier Gottes" Roberto Calvi, seit vielen Jahren im Dienste des Vatikans, und am gleichen Tag seine Sekretärin. Seinen letzten Hilferuf richtete Roberto Calvi, Finanzberater des Vatikan und Bankier der renommierten Mailänder Banco Ambrosiano, 1982 an Papst Johannes Paul II. Er wurde nicht erhört. Die Einzelheiten lesen Sie in den folgenden Abschnitten.

Wie die Vatikanbank die Banco Ambrosiano in den Betrugs-Bankrott trieb

Lange Haftstrafen für die Täter, nur nicht für den Haupttäter, den Erzbischof

Eines von Calvis letzten Worten: "Wenn ich auspacke, werden die Priester den Petersdom verkaufen müssen"

Statt Schweigegeld-Empfang ermordet – "Es waren mit Sicherheit die Priester des Vatikans"

Wie das den Vatikan belastende Material verschwunden ist

Schädel eingeschlagen bzw. von Autobombe zerfetzt – Warum mussten Calvis vermeintliche Mörder sterben?

Finanzmakler der Kirche: Zyankali im Espresso

Falkland-Krieg: "Der Vatikan hat praktisch alles in der Hand"

Die Kirche müsste Roberto Calvi fast selig sprechen

Spenden an Solidarnosc – Wie die Vatikanbank die Banco Ambrosiano in den Betrugs-Bankrott trieb

Was steckte überhaupt hinter der straff katholischen Banco Ambrosiano? Bis wenige Jahre vor der Zusammenbruch "mussten Aktionäre der Bank noch einen katholischen Taufschein und eine Bestätigung über gute Führung von ihrem Pfarrer vorlegen." Großaktionäre sind z. B. das Pontifikal-Institut für äußere Mission, das Erzbischöfliche Seminar in Mailand oder das Institut der Töchter vom heiligen Herzen Jesu. Bankdirektor Roberto Calvi verschaffte mit der Banco Ambrosiano damals Firmen, die der Vatikanbank IOR ("Institut für religiöse Werke") gehörten bzw. von ihr nach eigenen Angaben "kontrolliert" wurden, einen Kredit von ca. 1,3 Milliarden Dollar. "Etwa 250 internationale Bankhäuser, darunter 18 deutsche Institute mit über 250 Millionen Mark, hatten Calvi die von der Papst-Bank abgesegneten Kredite gewährt" (Der Spiegel, 9.8.1982). Roberto Calvi versicherte lt. Der Spiegel: "Es ist doch nicht für mich, sondern es geht über die Schwelle des Heiligen Stuhls."
Die Banco Ambrosiano verlieh also Institutionen unter der Kontrolle der Vatikanbank ca. 1,3 Milliarden Dollar. Die Vatikanbank ihrerseits ließ einen Betrag in dieser Größenordnung wiederum der polnischen Gewerkschaft Solidarnosc und antikommunistischen Gruppen zugute kommen, die damals in Opposition zur polnischen Regierung standen. Gleichzeitig stellte die Vatikanbank ihrem Gläubiger, also Roberto Calvi bzw. der Banco Ambrosiano, so genannte "Patronagebriefe" aus, in denen bezeugt wurde, dass der Vatikan für die Kredit- und Glaubwürdigkeit dieser Bank gerade stehe. Am Ende ging die Banco Ambrosiano jedoch trotz der vatikanischen Patronagebriefe Bankrott. Ihr fehlten zuletzt 1,3 Milliarden Dollar genau die Summe, welche ihr wiederum die der Vatikanbank gehörenden Firmen schuldeten, wie die ARD-Dokumentation "Im Namen des Papstes", ausgestrahlt am 8.12.1991, aufzeigte. Doch diese wollten oder konnten die Schulden nicht zurückzahlen. Zum Vergleich: Eine Summe dieser Größenordnung floss zuvor aus dem Vatikan zur Finanzierung des Umsturzes nach Polen.
Der Hilferuf Roberto Calvis an den Papst Johannes Paul II., doch bitte die Kredite zurück zu zahlen und die Banco Ambrosiano, die für den Vatikan arbeitete, zu retten, blieb unerhört. Die Bank ging in Insolvenz. Und eine Rechtsverbindlichkeit ihrer Patronagebriefe lehnte die Kirche bzw. die Vatikanbank ab. "Nun sehen sich die Geld-Manager [die im Vertrauen auf die Patronagebriefe die Kredite gewährten] in ihrem Gottvertrauen schwer getäuscht ... Der
Erzbischof der Vatikanbank täuschte die internationale Hochfinanz mit Kredit-Garantien, für die er im Ernstfall nicht einzustehen gedenkt" (Der Spiegel, 9.8.1982). Das Geld war weg. Wohin wurde es verschoben? Ja, wohin?

Lange Haftstrafen für die Täter, nur nicht für den Haupttäter, den Erzbischof

Nach einem gerichtlichen Vergleich aus dem Jahr 1984 musste die Vatikanbank die geprellten Gläubiger der Banco Ambrosiano dennoch mit 250.000 Dollar entschädigen. Über eine Milliarde Dollar wurden dem Vatikan auf diese Weise also summa summarum "geschenkt", und es ist ja bekannt, in welcher Größenordnung dieser zuvor in die polnische Politik investiert hatte. Wörtlich schreibt Der Spiegel: "Die wiederholten, hohen Zuwendungen an die polnische Solidarnosc-Bewegung für ihren Kampf gegen den Kommunismus etwa kamen nach Aussage von Calvis ehemaligem Referenten Francesco Pazienza direkt aus dem Vatikan, von Marcinkus [Anmerkung: dem Direktor der Vatikanbank IOR]. Im Kirchenstaat regierte bekanntlich inzwischen ein Pole: Karol Wojtyla alias Johannes Paul II" (Spiegel special Nr. 3/2005). Und auf den Vatikan hat die italienische Justiz keinen Zugriff. So wurden im Zusammenhang des Ambrosiano-Bankrotts zwar 33 an Transaktionen beteiligte Personen schuldig gesprochen und teilweise zu langen Haftstrafen verurteilt. Einer der Hauptangeklagten war jedoch auch Erzbischof Paul Marcinkus, der Leiter der Vatikanbank IOR, und er wurde auch mit Haftbefehl gesucht. Doch der US-amerikanische Würdenträger stand im Vatikan unter dem Schutz von Papst Johannes Paul II., und er wurde trotz des Haftbefehls nie an die italienischen Behörden ausgeliefert, und auch die USA, wohin er später wieder übersiedelte, lieferten ihn nicht aus.

Eines von Calvis letzten Worten: "Wenn ich auspacke, werden die Priester den Petersdom verkaufen müssen"

Zu diesem Zeitpunkt war Roberto Calvi, der Geschäftspartner des Erzbischofs, längst tot. Und "zufällig" am gleichen Tag seines Todes, dem 18.6.1982, starb auch seine Sekretärin Teresa Graziella Corrocher. Sie stürzte aus einem Fenster der Bank in Mailand angeblich ohne Fremdeinwirkung in die Tiefe. Calvis Hilferuf wurde also anders "erhört" als er es sich das vorstellte. Es kam unmittelbar zuvor noch zu einem letzten Geschäft, dessen genaue Abwicklung bis heute im Dunkeln liegt, aber sich mittlerweile mit hoher Wahrscheinlichkeit rekonstruieren lässt. Der slowakische Bischof Pavel Hnilica aus der damaligen Tschechoslowakei kaufte über einen Mittelsmann von Roberto Calvi für ca. 10 Millionen Dollar (andere Quellen sprechen "nur" von 1,7 bzw. von 1,2 Millionen DM) Material, das den Vatikan schwer belastet hätte und mit dem der Mailänder Bankier die Vatikanbank und die Kurie zuvor unter Druck gesetzt hatte. Wie gefährlich das Wissen Roberto Calvis für den Stuhl Petri war, lassen dessen Worte an seine Tochter Anna erahnen: "Wenn ich auspacke, dann werden die Priester den Petersdom verkaufen müssen." Kein Stein werde dann mehr auf dem anderen bleiben. (Spiegel special Nr. 3/2005)

Statt Schweigegeld-Empfang ermordet – "Es waren mit Sicherheit die Priester des Vatikans"

Ein Geldbote der Mafia sagte später vor Gericht aus, er habe 1982 zwei Geldkoffer mit 10 Milliarden Lire (ca. 10 Millionen Dollar) von der Mafia an Erzbischof Marcinkus (!) und an einen Notar übergeben (Spiegel special Nr. 3/2005). War es das Schweigegeld, das man angeblich Roberto Calvi zukommen lassen wollte? Und hat es sich letztlich der Erzbischof genommen, nachdem Roberto Calvi es nie erhalten hatte? Denn Roberto Calvi hat nur einen – wie sich später herausstellte – ungedeckten Scheck der Vatikanbank bekommen. Doch bevor er es merken konnte, war er schon tot. Wenige Stunden nach dem entscheidenden Treffen am 18.6.1982 wurde er unter der Brücke der Schwarzen Brüder (Blackfriar´s Bridge) in London erhängt aufgefunden. Seine nicht wasserdichte Armbanduhr hing im Wasser und blieb um 1:52 Uhr stehen: Angeblich Selbstmord, seit 2002 laut italienischer Gerichtsakten mit 160.000 Seiten Beweismitteln aber eindeutig Mord (Spiegel special Nr. 3/2005). Laut Anklageschrift von Staatsanwalt Tescaroli wurde Roberto Calvi ermordet wegen Veruntreuung von Mafia-Geldern und "um zu verhindern, dass Roberto Calvi seine Drohung wahr machte, führende Politiker und hohe Vatikan-Würdenträger zu erpressen". (Spiegel special Nr. 3/2005)
"Wenn mir etwas zustößt, muss der Papst zurücktreten", sagte Calvi zuvor seiner Frau Clara Canetti (Die Zeit Nr. 45/2001, zeus.zeit.de/text/archiv/2001/45). Roberto Calvis Körper hing, aufgehängt an einem Baugerüst, in die Themse, die Taschen seines Anzugs waren voll schwerer Steine – im symbolischen Sinne Steine des Petersdoms? Dass Calvi auch der Freimaurer-Loge P 2 angehörte, entlastet die Kirche dabei nicht. "Es waren mit Sicherheit die Priester des Vatikans", beteuert seine Witwe später (ARD-Dokumentation "Im Namen des Papstes", 8.12.1991). "Das hatte uns Roberto schon vorher gesagt." Doch der Papst blieb im Amt und galt weiterhin sogar als "Märtyrer", da er das bis heute mysteriöse Attentat vom 13. Mai 1981 durch Mehmet Ali Agca überlebt hatte.

Wie das den Vatikan belastende Material verschwunden ist

Im März 1993 werden stattdessen Bischof Pavel Maria (Paul Maria) Hnilica und ein Mittelsmann, der Bauunternehmer Flavio Carboni, wegen Unterschlagung der Aktentasche Calvis vor einem italienischen Gericht zu Haftstrafen verurteilt. Die Tasche bzw. deren Inhalt geben sie trotzdem nicht heraus, und das für den Vatikan brisante Material ist deshalb bis heute unbekannt, und der Mord an Calvi bleibt offiziell unaufgeklärt. Zudem sei der Scheck des Bischofs für Calvi (nach Angaben von Informanten zunächst zwei Blankoschecks der Vatikanbank, in denen Flavio Carboni dann den mit Calvi ausgehandelten Betrag eingesetzt hätte) nicht gedeckt gewesen, obwohl Erzbischof Paul Marcinkus zumindest einen großen Teil der dort ausgewiesenen Summe über Mittelsmänner von der Mafia erhalten habe; so zumindest deren Informant, der vor Gericht entsprechend aussagte (siehe oben). Ob der ungedeckte Scheck ein Indiz dafür ist, dass auch Bischof Pavel Hnilica gewusst habe, dass Calvi den Scheck ohnehin nicht mehr würde zur Bank bringen können, sei dahingestellt. Bischof Hnilica wurde von Kardinal Agostino Casaroli schließlich zur der Aussage aufgefordert, im "Alleingang" gehandelt zu haben, was er auch tat. Über den Grad der Freiwilligkeit und den Grad der Wahrheit oder Lüge seiner Darstellung kann nur spekuliert werden. Im Jahr 2006 ist Bischof Hnilica in Rom verstorben.

Schädel eingeschlagen bzw. von Autobombe zerfetzt – Warum mussten Calvis vermeintliche Mörder sterben?

Offen bleibt die Frage, wer in diesem Fall noch zu den Mitwissern gehört. Einer davon war vermutlich Sergio Vaccari, der offenbar im Auftrag der Mafia stand und auch als unmittelbar tatverdächtig für den Mord an Calvi galt. Man fand ihn im September 1982 mit erschlagenem Schädel und zerstochenem Körper in seiner Wohnung in London, nur drei Monate nach Calvis Tod. Und der zweite unmittelbar Tatverdächtige, Vincenzo Casillo, wurde kurz nach dem Mord an Vaccari in Rom von einer Autobombe zerfetzt. Beide wären jedoch nur die Ausführenden gewesen, die ihren Killer-Auftrag von höherer Stelle erhalten hatten. Und von wem? Dieses hochbrisante Wissen um den Auftraggeber bzw. die Ahnung vom Auftraggeber des Auftraggebers war letztlich ihr Todesurteil, und auch sie nehmen es mit ins Grab bzw. ins Jenseits.

Finanzmakler der Kirche: Zyankali im Espresso

An dieser Stelle ein kurzer Rückblick über bekannt gewordene andere Finanzgeschäfte des Vatikan, die auch die hier geschilderten Ereignisse verständlicher werden lassen:
Zu seinen Lebzeiten wurde Roberto Calvi wegen seiner Geschäfte zum Wohle des Vatikan auch "Bankier Gottes" genannt. Als Calvis Vorgänger für heikle Finanzgeschäfte zugunsten der römischen Kurie galt in den 70er-Jahren der Bankier Michele Sindona. Seine Aufgabe bestand u. a. darin, den Wunsch von Papst Paul VI. zu erfüllen, Einnahmen des Vatikan ins Ausland zu schaffen, was "gegen das italienische Devisenrecht verstieß". Auf diese Weise wollte der Vatikan aber die italienische Steuergesetzgebung umgehen und sich illegal bereichern (Spiegel special Nr. 3/2005). Michele Sindona, der Finanzmakler der Kirche für solche Angelegenheiten, kam bereits unmittelbar vor dem Bankrott der Banco Ambrosiano ums Leben. Am 21.3.1982 trinkt er im Gefängnis unwissend einen mit Zyankali vergifteten Espresso, nachdem er zuvor damit gedroht hatte, alles auszusagen, was er über verschiedene Geschäfte, in die er verwickelt ist, weiß. Auch für ihn ist sein Wissen um entsprechende Geschäfte mit vatikanischer Beteiligung ganz offenbar sein Todesurteil.

Falkland-Krieg: "Der Vatikan hat praktisch alles in der Hand"

Eines dieser Geschäfte deutet jedoch Roberto Rosone, Roberto Calvis Stellvertreter, im August 2002 vor Gericht an. Man sei "an einem Maxi-Kredit für die argentinischen Militärs zur Vorbereitung des Falkland-Krieges beteiligt gewesen. Ob auch diese Geldspritze für die Latino-Diktatoren aus dem Kirchenreich kam, wusste der Zeuge nicht zu sagen, nur ganz generell behauptete er: ´Der Vatikan hat praktisch alles in der Hand`" (Spiegel special Nr. 3/2005; mehr dazu siehe nächste Meldung). Mehr sagte er nicht, nachdem er einige Jahre zuvor ein Schusswaffenattentat nur knapp überlebt hatte. Roberto Rosone hatte die Botschaft des Attentats verstanden und hat danach nichts mehr aufgedeckt. Er stirbt am 11.3.2010 in einem Hospital, ohne je ganz ausgepackt zu haben..

Die Kirche müsste Roberto Calvi fast selig sprechen

Im Vatikan setzt Johannes Paul II. derweil eine eigene vatikanische "Untersuchungskommission" zu den Ereignissen um die bankrotte Banco Ambrosiano ein. Sie kommt erwartungsgemäß zu dem Ergebnis, dass Roberto Calvi der "Schuldige" war und der Vatikan, die Vatikanbank IOR und deren Leiter, Erzbischof Paul Marcinkus, als Calvis Opfer anzusehen seien.
Roberto Calvi hat das allerdings völlig anders gesehen, doch er konnte ja nicht mehr aussagen. Außerdem wurde ja er umgebracht und nicht einer der vielen vom Vatikan frei Gesprochenen. Eines ist Roberto Calvi auf jeden Fall anzulasten. Was für einen Dienst an der Wahrheit hätte er leisten können, wenn er einfach ausgepackt und sein Wissen nicht für eine Erpressung der Kirche missbraucht hätte! Kein Stein wäre dann beim Petersdom auf dem anderen geblieben, so seine Ankündigung.
Das alles ist der katholischen Kirche erst einmal erspart geblieben, und Roberto Calvi hat obendrein keinen Cent mehr bekommen. Die katholische Kirche müsste ihn fast selig dafür sprechen, dass er bis zu seiner Ermordung den Mund hielt.

Fortsetzung: Was hat die Entführung der 15jährigen Emanuela Orlandi 1983 aus dem Vatikan mit dem Betrugsbankrott der Banco Ambrosiano zu tun? Eine Zeugin erklärt: Mit der Entführung sollte Erzbischof Marcinkus unter Druck gesetzt werden – es ging wohl um finanzielle Verpflichtungen des Vatikan gegenüber der Mafia. Emanuela Orlandi sei schließlich ermordet worden.

Weitere Verbrechen: Lesen Sie, wie nach glaubwürdigen Zeugenaussagen der Vatikan gefälschte Aktien in Höhe von 950 Millionen Dollar anfertigen ließ, um mit diesem Betrug seine Finanzen aufzubessern.
 



4.4.2005 / 7.7.2007 / 6.7.2012 / 10.7.2013 – Unterstützung des Vatikan für die Militärjunta in Argentinien: "Die katholische Kirche hat zum Militärputsch angestachelt" – Nach dem Tod von Johannes Paul II. kamen im Rückblick die Verwicklungen der Vatikanbank in den gesellschaftlichen Umsturz in Polen wieder zur Sprache. Ein Zeuge (siehe oben vorige Meldung; Roberto Rosone) sagte in diesem Zusammenhang auch zu Hintergründen des Falkland-Krieges bzw. zu vatikanischen Verbindungen zum argentinischen Militär (1976-1983) aus.
Diese Allianz ist mittlerweile mehrfach dokumentiert: Die Zeitung Die Woche berichtete bereits am 5.5.1995, dass die argentinische Militärjunta Regimekritiker und Menschenrechtler betäubte und aus dem Flugzeug ins offene Meer kippte. Den Segen dazu gab die römisch-katholische Kirche z.B. durch ihren Militärkaplan. Er tröstete nach dem Flug die ausführenden Soldaten mit den Worten, "es sei ein christlicher Tod, weil sie nicht leiden". Und er versuchte ihr Gewissen auch damit zu beruhigen, indem er sagte, "dass Krieg Krieg sei und auch die Bibel sage, dass die Spreu vom Weizen getrennt werden muss".
Und die Empfehlungen für diese Hinrichtungen kamen sogar von weit höherer römisch-katholischer Stelle. Der Menschenrechtler Esteban Cuya erklärt: "Die Militärs haben die Leute von der Kirche gefragt, ob sie Gegner ermorden können. Bischöfe haben gesagt: Die Ermordung in einem Militärgefecht ist nicht christlich. Besser machen Sie das so: Geben Sie eine Spritze mit Drogen den Gefangenen und dann fliegen Sie sie übers Meer Todesflug" (Glaubensfragen, SWR 2, 14.6.2001). Und der römisch-katholische Militärbischof Victorio Bonamin gab den Mördern sozusagen die Generalabsolution, indem er sagte: "Das Militär ist gereinigt im Jordan voll Blut, um sich an die Spitze des ganzen Landes zu stellen" (SWR 2). Unter den Opfern, die bei lebendigem Leib zur "Entsorgung" ins Meer geworfen wurde, waren auch Mütter, die kurz zuvor ein Baby zur Welt gebracht hatten (spiegel.de, 6.7.2012). Die Babys wurden zuvor an Anhänger der Diktatur, vermutlich ausschließlich fromme Katholiken, zur "richtigen" Erziehung übergeben.
Der Student Alcides Chiesa, damals irrtümlich verfolgt, ist davon überzeugt: "Hätte die Kirche eine andere Haltung zur Militärdiktatur gehabt, wäre es nicht zur Militärdiktatur gekommen". Und Stefan Herbst, der Argentinien-Experte der Bonner Missionszentrale der Franziskaner, der diese Zeit intensiv untersuchte, ergänzt sogar: "Die katholische Kirche hat zum Militärputsch angestachelt. Man muss sagen: Die katholische Kirche als Institution, weil der damalige Präsident der Bischofskonferenz das so erklärte." (SWR 2)

Die katholische Kirche betrachtete dabei – wie übrigens sonst v. a. Martin Luther – Andersgläubige als "Unruhestifter". Der Argentinien-Experte Herbst: "Die Rede ist von der Reinigung der argentinischen Gesellschaft, von den Unruhestiftern im Land, Menschen, die man nicht mehr als katholisch, sondern als Häretiker ansah. Leute, die das neokoloniale Modell des christlichen Abendlandes verlassen hatten."
Aufgrund dieser Fakten und Überzeugungen wäre es nicht verwunderlich, wenn der Vatikan der argentinischen Militärjunta Geld für die Vorbereitung des Falkland-Krieg zukommen lassen wollte oder dies faktisch getan hat, wie ein Zeuge im Umfeld des Mordes an Bankier Robert Calvi aussagte.
Vor diesem Hintergrund ist es auch von höchstem Interesse, dass im März 2013 Kardinal Jorge Mario Bergoglio neuer Papst wurde, ein Argentinier, der in dieser Zeit als Jesuitenführer (1973-1979) einer der ranghöchsten katholischen Würdenträger im Land war und danach Leiter der größten theologischen Fakultät des Landes in Buenos Aires (ab 1980). Was er wusste und wofür er letztlich verantwortlich war, gilt als weitgehend ungeklärt bzw. wird aus heutiger Sicht [2013] beschönigt.

Aktualisierung: Ab dem 5.7.2007 stand der römisch-katholische Priester Christian von Wernich (69) in La Plata wegen der Beteiligung an sieben Morden, 31 Folterungen und 42 Entführungen vor Gericht. Er wurde verurteilt. Mehr dazu hier.
 



5.4. / 6.4.2005 –
Ehrentitel für den Papst – "666-Prophezeiung in der Bibel" Der Gegensatz zwischen Christus und Papst bzw. zwischen Christus und der Kirche ist vielfältig. Darüber hinaus gibt es Spekulationen, dass dieser Gegensatz schon in der Offenbarung des Propheten Johannes in der Bibel vorher gesagt ist.
 
Der Hintergrund:  In der offiziellen römisch-lateinischen Schreibweise werden die Zahlen mithilfe von Buchstaben dargestellt, von denen einige gleichzeitig einen Zahlenwert besitzen ( I = 1, V bzw. U = 5, X = 10, L = 50, C = 100, D = 500, M = 1000). Das ist allgemein bekannt. Weniger bekannt sind die Titel, die der Papst trägt. Einer davon ist "Vicarius Filii Dei" ("Stellvertreter des Sohnes Gottes"). Addiert man bei diesem Titel die Zahlenwerte der Buchstaben, die einen Zahlenwert besitzen, ergibt sich ausgerechnet die Zahl "666".
Zu dieser Zahl heißt es in der Bibel: "Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres. Denn es ist die Zahl eines Menschennamens; seine Zahl ist 666" (Offenbarung 13, 18). Zwar weist die katholische Kirche darauf hin, dass der offizielle Papsttitel "Vicarius Christi" ("Stellvertreter Christi") ist und nicht "Vicarius Filii Dei". Doch dieser ist immerhin ein Synonym zum offiziellen Titel.
Und Versuche, auch aus anderen "Menschennamen" (z. B. Nero, Hitler, Bill Gates) diesen Zahlenwert zu "berechnen", sind weniger treffend und wirken weit hergeholt.
 
Stattdessen wird im Vatikan manches getan, um die Spekulation eher zu bekräftigen. "Das Totenhemd hat keine Taschen", heißt es im Volksmund. Doch im Gegensatz dazu wurde Papst Johannes Paul II. ein Beutel mit Geld aus vielen Nationen mit ins Grab gegeben, vergleichbar den Grabbeigaben bei ägyptischen Pharaonen – allesamt Münzen, die während seines Pontifikats geprägt wurden. Und dieses Symbol kann nun wiederum mit der voraus gehenden Prophezeiung in Offenbarung 13, 16 in Verbindung gebracht werden, in der es heißt: "Kaufen oder verkaufen konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens," eben die 666. Und das Symbol der verschiedenen Münzen im Grab besagt auch: Der Papst hat für alle Länder die richtige "Währung" in der Tasche.
Diese Deutung muss keine exklusive sein, sondern kann auch als Teil eines Mosaiks verstanden werden. So heißt es auch, die Zahl 666 sei verschlüsselt im Strichcode auf gängigen Warenverpackungen enthalten, was aber nur eine kühne Interpretation ist; ebenso wie die Deutung von "666" als "www" gemäß dem hebräischen Zahlenwert des Buchstabens W.
 
Doch unabhängig von diesen – wie gesagt – spekulativen Gedanken: Ein Sack mit Geld im Papstgrab ein deutlicheres Zeichen der Verbindung zwischen dem Papsttum einerseits und der Macht zu kaufen oder zu verkaufen andererseits ist eigentlich kaum vorstellbar. Die Verbindung ist auch insofern real, da Kirche und Vatikan ja einerseits auf die Finanzierung durch Staaten, Wirtschaft und zahlungskräftige Gläubige angewiesen sind, andererseits bereits selbst eine der größten Finanzmächte der Welt geworden ist. Und mit Jesus, der von seiner Arbeit als Zimmermann lebte und der lehrte "Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon", hat diese Grab-Beigabe sowieso nichts zu tun.

Manche Bibelleser überlegen darüber hinaus, ob auch noch andere Verse der biblischen Prophezeiung mit den gegenwärtigen Ereignissen in Zusammenhang stehen könnten. So wird in der Offenbarung die "Anbetung" des "Standbildes" vorhergesagt, und es gibt derzeit wohl keinen anderen Menschen auf der Erde, bei dem die Grenze zwischen Verehrung und anbetungsähnlichem Verhalten so fließend ist wie beim Papst, auch wenn intellektuell versierte bekennende Katholiken auf Nachfrage natürlich bestreiten, dass diese Verehrung in Richtung "Anbetung" gehe. Doch eine "Anrufung" des Papstes (eine Vorstufe einer Anbetung) vor einem "Wunder" (z.B. einer Heilung) ist sogar nötig für eine spätere Selig- bzw. Heiligsprechung, weswegen dem toten Papst auch bald zwei Wunder zugeschrieben wurden. Und für einen Außenstehenden ist der Unterschied zwischen "Anrufung" und "Anbetung" sowieso nicht so groß wie dies Katholiken darstellen.
Und wenn in der Bibel im Zusammenhang der Endzeit zudem von der "Macht" geschrieben steht, "dem Standbild des Tieres Lebensgeist zu verleihen, so dass es auch sprechen konnte", dann stellt sich die Frage: Hatte der Prophet Johannes im 2. Jahrhundert in seiner Zukunftsvision vielleicht Fernsehbilder gesehen? Für ihn hätte es sich dann so dargestellt, dass in diesen Bildern sogar "tödliche Wunden" wieder "heil" werden konnten. (Offenbarung 13, 14-15)


Bemerkenswert in diesen Tagen ist vor allem der Aufwand insgesamt, der in Rom und weltweit bedingt durch den Tod dieses einen Menschen betrieben wird. Mit Recht kann man sagen: Noch nie in der Geschichte der Menschheit und der Erde war er größer. Und wohl noch nie waren so viele Große und Mächtige dieser Welt und so viele Scharfschützen und Luftabwehrraketen bei einer Feier vereinigt wie dies bei der Bestattung des Papstes am 9. April 2005 der Fall sein wird. Somit kann man wohl von einem zweifelhaften Höhepunkt der menschlichen Zivilisation und ihrer Kultur sprechen.

Die Macht des Papstes wird auch durch die Tiara, die Papstkrone, zum Ausdruck gebracht, welche den Haupt-Titel des Papstes symbolisiert: "Vater der Fürsten und der Könige, Rektor der Welt und Stellvertreter Christi auf Erden" (Quelle: Deutsche Bischofskonferenz auf dbk.de/vatican/in_vatican_17.html). Vielleicht kann man diesen Titel etwas straffen bzw. zusammenziehen zu dem Hoheitstitel "Fürst dieser Welt", der ja auch in der Bibel bezeugt ist (Johannes 12, 31; 14, 30; 16, 11)

PS: Der erste Papst, der nicht gekrönt wurde, war Johannes Paul I. Einige Tage später war er tot. Sein Nachfolger Johannes Paul II. konnte die Krönung nun schwerlich wieder einführen. Die frühere "Papstkrone", die Tiara, hatte Paul VI. 1964 zudem schon medienwirksam zugunsten der "Armen der Welt" "verkauft". Sie wird seither in der Kathedrale von Washington in den USA in der Nähe des Weißen Hauses präsentiert. Gemessen am Reichtum des Vatikan und der Kirche, welcher den "Armen der Welt" vorenthalten wird, ist diese Geste von 1964 allerdings nicht einmal ein Brosamen. Eine Verbindung zwischen dem Vatikan und der USA, die seither durch den Aufbewahrungsort der Tiara in Washington symbolisiert wird, ist jedoch sehr aussagekräftig (vgl. dazu auch "Der Theologe Nr. 22" über die Verbindung zwischen Papst Johannes Paul II. und dem US-Präsidentenberater Billy Graham)
 



6.4.2005 –
Konservierung des "Fleisches" für die geglaubte "Auferstehung"? – Aus Anlass des Todes von Johannes Paul II. beschäftigen sich viele Menschen mit der kirchlichen Lehre vom Tod. Siehe dazu auch Freie Christen Nr. 6 – Es gibt keinen Tod – das Weitleben der Seele im Jenseits und Der Theologe Nr. 2 – Reinkarnation – Urwissen der Menschheit und urchristlicher Glaube. Da die Kirche im Gegensatz zu Christus großen Wert auf das "Fleisch" bzw. die Materie legt (vgl. z. B. den Reliquienkult)*, stellt sich auch die Frage der Konservierung der Körper der Päpste und ihrer Erhaltung zum Zwecke der Ehrung; bzw. für die von der Kirche gelehrte Wiedervereinigung von "Fleisch" und "Seele" am "Jüngsten Tag", weswegen die katholische Kirche z.B. große Vorbehalte gegenüber einer Feuerbestattung hat und Päpste, Kardinäle und Bischöfe meist auch keine Organspender sind.
So wurden die letzten drei verstorbenen Päpste z.B. mit einer 15 %-igen Formalinlösung anstelle des Blutes konserviert. "Johannes XXIII. war nach 37 Jahren noch erhalten wie am ersten Tag", freute sich der Präparator Massimo Signoracci (spiegel.de, 5.4.2005). Viele Gläubige erklärten dies als "Wunder". Für den Bestatter war allerdings klar, dass er einfach nur sehr gut gearbeitet hatte.
Bei Paul VI. sei jedoch das Formalin nicht genügend in einen Beinbereich vorgedrungen. "Ein Bein begann, sich zu zersetzen", was jedoch nicht Schuld des Bestatters war. Was wird die Kirche letztlich mit dem Körper von Karol Wojtyla tun? Wie wäre es, wenn man wie bei den anderen Menschen einfach nach dem Wort "Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zum Staube" handelt? Auch wenn dadurch Reliquien "verloren" gehen – die Seele würde ja auch nach offizieller katholischer Lehre weiterleben. Oder hat man intern Zweifel und hält sich deswegen so an den materiellen Überresten fest?
Inzwischen ist auch die Präparatorenfamilie Signoracci nicht mehr einhellig von der Einbalsamierung überzeugt, die oft in Verbindung mit einer vorherigen "Ausstopfung" vorgenommen wird. Eine Ehefrau ist nämlich den Zeugen Jehovas beigetreten und der Papst sei ihr egal. Am Telefon sagte sie: "Das Ende ist nah." (spiegel.de)

* Kritiker wie der ehemalige katholische Theologieprofessor und Dekan der römisch-katholischen Fakultät der Universität von Wien, Hubertus Mynarek, halten die katholische Lehre im Kern für materialistisch: "Den Glauben an die Unsterblichkeit der Seele hat sie [die Kirche] z. B. im frühen Mittelalter von den Griechen übernommen", schreibt Mynarek in der Broschüre Voodo auf Katholisch. "Doch sie vertraut nicht wirklich auf die Unsterblichkeit der Seele, wenn sie lehrt, dass am Jüngsten Tag die Leiber der Verstorbenen wieder auferweckt werden" und, wie es im katholischen Glaubensbekenntnis heißt, "wieder mit unserer Seelen vereint" werden (Katholischer Katechismus Nr. 1016). Denn wozu braucht eine unsterbliche Seele wieder eine Vereinigung mit ihrem Leib, der doch mittlerweile nachweisbar verwest ist oder eingeäschert wurde? Dieser Leib würde zuvor "verwandelt", so versucht die Kirche zu erklären (Nr. 1016). Professor Mynarek wies nun mehrfach darauf hin, dass manche hohe kirchliche Amtsträger daran in Wirklichkeit gar nicht glauben und stattdessen große Angst vor dem Tod und einer drohenden Auflösung ihres "Ich" haben.
 



10.4. / 12.6.2005 / 8.9.2011 – Beerdigung des Papstes: Die Vertreter der Demokratien lagen einträchtig zu Füßen der Diktatur des Heiligen Stuhls / Das Sklavenmal der Säuglingstaufe Wem das Wort "Diktatur" in diesem Zusammenhang zu hart erscheinen mag oder wer es nicht glauben will, der lese das offizielle Lehrbuch der römisch-katholischen Kirche von Josef Neuner und Heinrich Roos, Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung, neu bearbeitet von Karl Rahner und Karl-Heinz Weger, 13. Auflage, Regensburg 1991. Darin lässt das kirchliche Lehramt u. a. wörtlich verlauten [Hervorhebungen von Der Theologe]:

Glaubenswahrheit Nr. 367
: "Im Glauben müssen wir festhalten, dass außerhalb der apostolischen, römischen Kirche niemand gerettet werden kann; sie ist die einzige Arche des Heils und jeder, der nicht in sie eintritt, muss in der Flut untergehen. Aber ebenso müssen wir sicher daran festhalten, dass von dieser Schuld vor den Augen des Herrn niemand betroffen wird, der da lebt in unüberwindlicher Unkenntnis der wahren Religion."*
(S. 234)

* Mit dem zweiten Satz wird anscheinend eine kleine Hintertüre aus der Hölle offen gelassen. Allerdings ist dieser Lehrsatz – wie auch eventuelle Abmilderungen zugunsten Andersgläubiger an anderen Stellen – vom Herausgeber "nur" als wahr, jedoch nicht als "unfehlbar" gekennzeichnet. Unfehlbar seien dafür die nachfolgenden ähnlichen "Wahrheiten"  Nr. 381, Nr. 430 und Nr. 434, die von der Kirche nicht nur als wahr erklärt wurden, sondern denen sie zudem das Gewicht absoluter Irrtumslosigkeit in Zeit und Ewigkeit verliehen hat.

Glaubenswahrheit Nr. 381
(= unfehlbar): "[Die heilige römische Kirche, durch das Wort unseres Herrn und Erlösers gegründet,] glaubt fest, bekennt und verkündet, dass ´niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide` noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter – des ewigen Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr (der Kirche) anschließt.* So viel bedeutet die Einheit des Leibes der Kirche, dass die kirchlichen Sakramente nur denen zum Heil gereichen, die in ihr bleiben, und dass nur ihnen Fasten, Almosen, andere fromme Werke und der Kriegsdienst des Christenlebens den ewigen Lohn erwirbt. ´Mag einer noch so viele Almosen geben, ja selbst sein Blut für den Namen Christi vergießen, so kann er doch nicht gerettet werden, wenn er nicht im Schoß und in der Einheit der katholischen Kirche bleibt.` (Fulgentius)" (S. 256)

* Mit anderen Worten heißt das z.B.: Juden kommen nach unfehlbarer römisch-katholischer Lehre in das "ewige Feuer"; zumindest die europäischen Juden, welche die römisch-katholische Religion kennen lernen konnten und sich nicht auf die mildernden Umständen der "unüberwindlichen Unkenntnis" lt. Nr. 367 (siehe oben) berufen können. Hier kann man auch einmal vergleichen: Was würde es jeweils für die Opfer bedeuten? Zum einen die Verbrennungsöfen von Auschwitz, in denen Menschen jüdischen Glaubens verbrannten, die kurz zuvor mit Gas ermordet worden waren? Und zum anderen der Verbrennungsofen für die nach kirchlicher Lehre vom Heil Ausgeschlossenen (Juden und andere Nichtkatholiken), in dem diese Menschen angeblich ewig ohne Aussicht auf eine Ende unter grausamen Qualen lebendig brennen müssen? Und wer hat sich das eine ausgedacht? Und wer das andere?

Glaubenswahrheit Nr. 430
(= unfehlbar): "Dem römischen Papst sich zu unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum Heile notwendig. Das erklären, behaupten, bestimmen und verkünden Wir." (S. 290)

Glaubenswahrheit Nr. 434 (= unfehlbar): "Wir bestimmen, dass der Heilige Apostolische Stuhl und der römische Bischof den Vorrang über den ganzen Erdkreis innehat." (S. 292)

Nachfolgend weitere heute gültige Lehr- und Glaubenssätze der römisch-katholischen Kirche, denen bisher nicht durch "höherwertige" Lehrsätze widersprochen wurde:

Glaubenswahrheit Nr. 369: "So verwerfen und verabscheuen Wir die gottlose Lehre von der Gleichwertigkeit aller Religionen, die auch der menschlichen Vernunft widerstreitet."

Glaubenswahrheit Nr. 370
: "Darum kann nicht das Heil erlangen, der trotz seines Wissens, dass die Kirche von Christus in göttlicher Weise gestiftet wurde, sich weigert, sich der Kirche zu unterwerfen, oder dem römischen Papst, dem Stellvertreter Christi auf Erden, den Gehorsam verweigert. Doch gab der Erlöser nicht nur das Gebot, dass alle Völker in die Kirche eintreten sollen*, sondern er bestimmte auch, dass die Kirche ein Heilsmittel sei, ohne dass niemand in das Reich der himmlischen Glorie eintreten kann." (S. 237)

* In Glaubenswahrheit Nr. 368 heißt es sogar, der Erlöser habe "allen Völkern den Eintritt in seine Kirche vorgeschrieben".

Glaubenswahrheit Nr. 382
: "Die Kirche hat kraft ihrer göttlichen Einsetzung die Pflicht, auf das gewissenhafteste das Gut des göttlichen Glaubens unversehrt und vollkommen zu bewahren und beständig mit größtem Eifer über das Heil der Seelen zu wachen. Deshalb muss sie mit peinlicher Sorgfalt alles entfernen und ausmerzen, was gegen den Glauben ist oder dem Seelenheil irgendwie schaden könnte. Somit kommt der Kirche aus der ihr vom göttlichen Urheber übertragenen Machtvollkommenheit nicht nur das Recht zu, sondern sogar die Pflicht, gleich welche Irrlehren nicht nur nicht zu dulden, sondern vielmehr zu verbieten und zu verurteilen, wenn das die Unversehrtheit des Glaubens und das Heil der Seelen fordern." (S. 256)

"Einheit des Leibes" und "Leibeigenschaft"
: Diese und viele andere römisch-katholische Glaubenswahrheiten lassen ahnen, was wieder auf uns zukommt, wenn es dem "Heiligen Stuhl" gelingen würde, die europäischen Demokratien weiter auszuhöhlen und allmählich in seinem Sinn umzugestalten. Zwar gibt es auch wenige Lehrsätze, die versöhnlicher gegenüber Andersdenkenden klingen. Doch darin zeigt sich ja gerade die Kunst der Kirche: Um möglichst viele Menschen einzuverleiben, passt sie sich vielen Zeitgeistern an, lehrt hier und da sogar Widersprüchliches, um dann je nach Situation das gerade Passende für den eigenen Machterhalt in den Vordergrund zu stellen.

Und um leicht an immer neuen Nachwuchs zu kommen, ist die Säuglingstaufe das zentrale Instrument der Kirche. Vordergründig benützt man so genannte "liberale" menschenfreundliche Priester, welche den Gläubigen vorgaukeln, hier ginge es um Schutz und Segen für das Kind. In Wirklichkeit werden in erster Linie Mitglieder rekrutiert und dafür in Deutschland vom Staat Jahr für Jahr ein sogenanntes "Kopfgeld" kassiert. Schon der Säugling wird dabei ungefragt der "Einheit des Leibes" der Kirche unterstellt, wie es oben unter Nr. 381 heißt, und zwar, indem ihm angeblich ein "unauslöschliches Merkmal" eingeprägt wird (z. B. Nr. 504, 514, 526, 542, 709, 722, 932), das man auch durch den späteren Kirchenaustritt nicht ablegen könne.
So kann man fragen: Erinnert diese "Einheit des Leibes" nicht an die "Leibeigenschaft"? Auch den Sklaven wurde vielfach ein Sklavenmal in die Haut gebrannt, das sich nicht mehr entfernen ließ. Und so wie der Leibeigene und seine Kinder früher zeitlebens Sklaven ihrer Herren waren, es sei denn, sie wurden von diesen frei gelassen, so beansprucht die Kirche auch heute zeitlebens den Anspruch auf diesen Menschen. Nur – die Kirche lässt nie jemanden frei (weswegen Eltern nur gewarnt werden können, ihr Kind taufen zu lassen und damit dem "Leib" der Kirche "eigen" zu machen; siehe dazu das nachfolgende Beispiel über eine Kinderentführung durch den Vatikan).

 Der grausame Kinderraub
des "seligen" Papst Pius IX.

So passierte es z. B. auch, dass der von Johannes Paul II. am 3.9.2000 selig gesprochene Papst Pius IX. (1792-1878) ein siebenjähriges Kind jüdischer Eltern in der Stadt Bologna (die offiziell zum Kirchenstaat gehörte), kidnappen und in den Vatikan entführen ließ. Dabei handelte Papst Pius IX. nach dem Kirchenrecht richtig. Was war geschehen?

Kirchlicher Psychoterror: Katholische Nottaufe als angeblicher Schutz vor der Hölle

Als es dem Säugling Edgardo Mortara (bzw. Edgar Mortara) (geboren 1852) einmal nicht so gut zu gehen schien, hatte das römisch-katholische Kindermädchen Anna Morisi an ihm die katholische Nottaufe vollzogen. Man hatte ihr in der Kirche beigebracht, dass dies notwendig sei, um die Seele des Kindes vor der Hölle zu retten, da es eben nicht in den Himmel komme, wenn es ungetauft sterben würde. Edgardo Mortara wurde jedoch wieder gesund und die Geschichte schien vergessen. Einige Jahre später erzählte Anna Morisi jedoch einer anderen Dienstmagd von ihrer bis dahin geheimen katholischen "Nottaufe" des jüdischen Babys, und diese zeigte ihr Wissen beim Inquisitor des Vatikan an. Darauf hin setzten Papst und Vatikan ihr Instrumentarium an verschiedenen Einschüchterungs-Methoden in Bewegung:
Der Inquisitor bestellte nun Anna Morisi zu sich. Die ehemalige Dienstmagd gab die Nottaufe in ihrer Verzweiflung zu. Doch ihr geschah nichts. Im Gegenteil: Der Vertreter des Vatikan lobte sie für ihr vorbildliches Verhalten und ihre jetzige Kooperationsbereitschaft. Gleichzeitig gab er ihr so viel Geld, dass sie sich mit dieser "Aussteuer" eine eigene Familie aufbauen könne. Sie musste jedoch vor dem Kruzifix schwören, ihre Zusammenarbeit mit dem Vatikan geheim zu halten.

Kinderraub im Auftrag des Vatikan

Das Unheil zog sich nun über der nichtsahnenden jüdischen Familie zusammen, und das böse Verbrechen der Kirche nahm seinen Lauf. Eines Tages war es dann so weit: Die Polizei überfiel im Auftrag der Kirche und ohne Vorwarnung die jüdische Familie und nahm bei dieser vom Vatikan eingefädelten Aktion den entsetzten und verzweifelten Eltern ihr Kind weg und verschleppte es in den Vatikan. Die jüdischen Bürger glaubten erst an ein furchtbares Missverständnis und kannten noch nicht die Perfidie der Kirche. So taten die Eltern von Edgardo Mortara zuerst alles, um ihr Kind wieder zu bekommen. Bei seinen Recherchen fand der Vater die richtige Spur und sprach bei seinem ehemaligen Dienstmädchen vor. Und Anna Morisi gab ihm gegenüber weinend und verzweifelt zu, was sie vor einigen Jahren getan hatte. Die Kirche hatte sie es so gelehrt, und sie wollte doch nicht, dass der kleine Edgardo in die ewige Hölle müsse.

Der jüdische Junge gehörte jetzt dem "Heiligen" Vater

Doch anstatt eine notariell beglaubigte Aussage zugunsten der verzweifelten Mortaras zu machen, floh sie mit dem Segen der Kirche aus der Stadt. Die Kirche ihrerseits blieb knüppelhart und reklamierte das Kind für die Kurie in Rom, und sie unterzog den kleinen Juden darauf hin einer strengen katholischen Umerziehung, einschließlich massiver Verleumdung seiner jüdischen Eltern und ihres Glaubens. Und in der Tat: Durch die einstige Nottaufe des Kindermädchens gehöre das jüdische Kind nach römisch-katholischem Recht nun zum "Leib" der Kirche, und seine jüdischen Eltern waren für seine weitere Erziehung nach Ansicht der Kleriker in Rom deshalb nicht mehr geeignet. "Den verzweifelten Eltern sagte er [Papst Pius IX.], sie bräuchten nur katholisch zu werden, um ihr Kind wieder zu sehen, die weltweiten Proteste beantwortete er: ´Wenn es dazu käme, würde ich es wieder tun`, den Jungen präsentierte er der Weltöffentlichkeit in den Kleidern eines katholischen Seminaristen" (heiligenlexikon.de/BiographienP/). Der Junge sei dank der mutigen Haltung von Anna Morisi (deren Seligsprechung noch aussteht) der Hölle entkommen und wäre nun in der Kirche auf dem Weg in den Himmel. Alle oben angeführten "Glaubenswahrheiten" = kirchlichen Lügen fanden nun ihre praktische Anwendung. Der Papst schuf sogar einen Präzedenzfall und hat das entführte jüdische Kind adoptiert. Und die verzweifelten Eltern haben ihr Kind nie wieder zurück bekommen. Stattdessen wurde es von den alten Männern in Rom zu einem gehorsamen und unterwürfigen Priester gemacht, zu einem der Ihren. Und wenn man weiß, welches Seelenmord-Schicksal Hunderttausende von Kindern im 20. Jahrhundert durch Priester erleiden mussten, dann kann es einem die Kirche auch nicht verwehren, nachzufragen, mit welchen Methoden Edgardo Mortara gefügig gemacht worden ist.
Dass Edgardo Mortara später als erwachsener römisch-katholischer Priester seine Treue zur Rom-Kirche bezeugte, betrachten viele Katholiken nachträglich als Legitimierung des bösen Verbrechens. Das ist Kirche. Das ist ihr Wesen. Die Kirche hat sich nicht geändert. Sonst hätte sie den dafür Verantwortlichen nicht im 21. Jahrhundert selig gesprochen. Und sie hätte es niemals akzeptiert, dass sich der Verbrecher im Papsttalar nur wenige Jahre später per Dogma zur "unfehlbaren" Lehrautorität erklärte (1870). Und wehe, Edgardo Mortara hätte versucht, seine Wurzeln wieder zu finden oder gar zu seinen Wurzeln zurück zu kehren!

Die weltlichen Diktatoren nahmen Menschen das irdische Leben,
die Kirche versuchte auch, ihnen das ewige Leben zu nehmen

Denn kein Hitler und kein Stalin konnten einem Abtrünnigen je so drohen wie die Kirche. Die weltlichen Diktatoren nahmen ihnen das irdische Leben. Die Kirche jedoch drohte und droht bis heute für diesen Fall mit unendlichen Qualen für alle Ewigkeiten, und sie droht mit einem Gott, dessen Höllenstrafen für diesen Fall an Grausamkeiten nicht zu überbieten sind und deren Bestialität jegliches menschliche Vorstellungsvermögen übersteigt (siehe dazu Der Theologe Nr. 19). Dies ergibt sich allein schon dadurch, dass diese Hölle angeblich nie ende und auch keine Pausen kenne, auch wenn man sich heute kirchlicherseits in der geglaubten Intensität des dauernden Leidens aus Gründen des Zeitgeistes zurückhaltender gibt. Dahinter steht ein Gott, der – gemäß der aus römisch-katholischer Sicht "unfehlbaren" Glaubenswahrheit Nr. 381 in dem Lehrwerk Der Glaube der Kirche – selbst folgendes tut: Er lässt sogar "Glaubenszeugen", die ihr "Blut für den Namen Christi vergießen", in der Hölle unendlich quälen, wenn sie nicht als Katholiken gestorben sind. Es kommt dem Moloch in Rom – der in unserer Zeit nun täglich Kreide frisst – also nur auf die Zugehörigkeit zur Kirche durch die Taufe an.

Gewaltverbrechen an dem Kind und seinen Eltern:
 Papst Pius IX. handelte nach dem Kirchenrecht richtig

Und bis heute ist ein solcher Kinderraub für die römisch-katholische Kirche kein Verbrechen. Im Gegenteil. Nach dem Kirchenrecht hat sich der Papst richtig verhalten. Ja, er musste sogar so handeln. Und bis heute stellt die römisch-katholische Kirche ihr Kirchenrecht über jedes staatliche Recht, auch bei den hunderttausenden von Vergewaltigungen von Kindern durch katholische Priester. Im Fall von Edgardo Mortara fand der Lehrsatz Nr. 2555 in Verbindung mit Nr. 2562 aus dem Enchiridion symbolorum definitionum et declarationum de rebus fidei et morum von Heinrich Denzinger, Freiburg 2009, 42. Auflage Anwendung. Die Lehrsätze enthalten die verbindlichen Anweisungen von Papst Benedikt XIV. in seiner Instruktion Postremo mense vom 28. Februar 1747.

Nr. 2555: Wenn es geschieht, dass von einem Christen ein dem Tod nahes Kind der Hebräer [also ein jüdisches Kind] gefunden wird, so wird ... derjenige sicherlich etwas Lobenswertes und Gott wohlgefälliges tun, der dem Kind mit reinigendem Wasser unsterbliches Heil gewährt.
Nr. 2562: Diejenigen also betrifft diese unsere Rede, die weder von den Eltern noch von anderen, die eine Rechtsbefugnis über sie haben, zur Taufe gebracht werden, sondern von jemandem, der keine Befugnis hat ... Wenn sie das Sakrament ... schon empfangen haben, sollen sie entweder festgehalten oder von den hebräischen Eltern wiedererlangt [also wieder geholt] werden und Christgläubigen [also Katholiken] übergeben werden, dass sie von diesen fromm und heilig ausgebildet werden ...

Genau danach handelte Papst Pius IX. Er ließ den nach Nr. 2555 und weiteren kirchlichen Bestimmungen von dem katholischen Dienstmädchen katholisch "notgetauften" jüdischen Jungen von seinen Eltern gewaltsam entführen und erfüllte damit Nr. 2562, nämlich das Kind "von den hebräischen Eltern" "wieder zu erlangen", in diesem Fall mit Gewalt.
Und auch für dieses Tun gab es ja im Jahr 2000 von Papst Johannes Paul II. die Seligsprechung. Denn es wurde bei der Seligsprechung nicht als Verbrechen oder zumindest kritikwürdig ausgeklammert.

Die unermessliche Schuld der Kirche an Kindern

Ob also Seelenmord von Kindern durch Entführung und Gottesvergiftung oder ob Seelenmord aufgrund von Vergewaltigungen und sexuellem Missbrauch durch Priester: Die ungesühnte und unermessliche Schuld der Kirche gegenüber Kindern drängt in unserer Zeit immer mehr zur Wirkung. Auch die unermessliche Schuld an einfachen Menschen wie der Dienstmagd Anna Morisi, die etwas Gutes tun wollte, aber von der Kirche als ein satanisches Werkzeug missbraucht wurde.
 


Die Kirche will zudem, "dass alle Völker in die Kirche eintreten" (Nr. 370). Was könnte das bedeuten? Z. B. für  Europa, das nach dem Willen der Kirche römisch-katholisch werden soll? Der bekannte deutsche Philosoph Karl Jaspers warnte eindringlich, der "biblisch fundierte Absolutheitsanspruch" der Kirchen stehe "ständig auf dem Sprung, die Scheiterhaufen für Ketzer zu entflammen" (Der philosophische Glaube, 9. Auflage, 1988, S. 73). Doch die Staatsmänner dieser Erde, welche eigentlich die Werte der gegen die Kirche erkämpften Demokratie verteidigen sollen, werfen sich der Diktatur des Heiligen Stuhls an den Hals. Hier stellt sich gerade in diesen Tagen die Frage: Wo sind noch wahrhafte Demokraten, welche noch für die Ideen von Freiheit, Menschenrechten und Toleranz einstehen? Und gibt es wenigstens einen Politiker in Europa, der nicht vor der Kirche auf die Knie fällt?
 



18.4. / 19.4.2005 – Die "ruhmvoll hervorragenden unsterblichen" Päpste – "Mögest du viele Jahre des irdischen Lebens lang ruhmvoll hervorragen", so der offizielle Zuspruch bei der Amtseinführung eines neuen Papstes, auf den sich gerade die Kardinäle zu einigen versuchen. Und was soll nach diesen vielen Jahren kommen?  "... bis du, von deinem Herrn gerufen, beim Eintritt ins Himmlische Reich mit der Unsterblichkeit bekleidet wirst," so der Zuspruch weiter (dbk.de/vatican/in_vatican_17.html). Das klingt fast so, als sei die Unsterblichkeit nach katholischer Lehre ein Vorzug der Päpste. Vielleicht kommt es bei diesem Zuspruch aber auch mehr auf den ersten Teil an, auf das "ruhmvolle Hervorragen" in den Jahren zuvor, das – wie so vieles andere auch – im Widerspruch zu Jesus steht, der die Demut lehrte und die Gleichheit aller Menschen.
 



19.4. / 5.7.2005 –
Wie führt Benedikt XVI. das Werk Benedikts XV. fort? – Benedikt XV. starb 1922, Benedikt XVI. wurde 1927 geboren. Der XV. wurde im Jahr 1914 Papst, am Beginn des 1. Weltkrieges – nicht gerade ein gutes Omen im Hinblick auf den Beginn der Amtszeit des XVI. Anhänger feierten den XV. als Friedenspapst, Kritiker sahen in ihm einen gewieften Diplomaten bzw. Schaukelpolitiker, der vielfach als "Sieger" aus dem Krieg hervorging – siehe dazu das Kapitel Der Vatikan als Kriegsgewinnler in dem Geschichtsbuch von Karlheinz Deschner, Die Politik der Päpste im 20. Jahrhundert, Rowohlt Verlag 1991. So rief er z. B. in den Anfangsjahren des Krieges einmal zum Frieden auf, als Deutschland und die Achsenmächte noch im militärischen Vorteil waren. Als sich das Blatt wendete, tat er es nicht mehr. Der Papst fand sich rechtzeitig im Lager der Sieger, nachdem er sich zu Kriegsbeginn noch nicht öffentlich auf eine Partei fest gelegt hatte. "Kardinal Gasquet bekannte auf dem Katholikenkongress in Liverpool geradezu: ´Man ist zu der Überzeugung gekommen, dass der am besten aus dem Krieg herausgekommene Mann der Papst war!`" (zit. nach Deschner, Opus Diaboli, 1988, S. 151 f.)
Der Historiker Karlheinz Deschner prangert vor allem an, dass der XV. Benedikt den Nationen "seine schönen biblischen Sprüche zurief", während "er selber für eine Militärseelsorge verantwortlich" war, "die den katholischen Soldaten das gegenseitige Abmurksen als höchstes Pflichterfüllung befahl die mörderischste Heuchelei der Weltgeschichte."* Diese deftigen Worte sind verständlich. Denn warum rief Benedikt XV. nicht die Katholiken beider Seiten auf, die Waffen niederzulegen, wenn es ihm wirklich um den Frieden gegangen wäre? Die ihm unterstehende Militärseelsorge auf allen Seiten tat genau das Gegenteil.

Bekannt wurde später Benedikts vielsagender Spruch im Hinblick auf die Niederlage Deutschlands: "Diesen Krieg hat Luther verloren!" (zit. nach Deschner, Opus Diaboli, S. 151)
Protestanten, nehmt euch also vor den Benedikts in Acht!


Erst im Jahr 2000 betonte auch Benedikt XVI. in seinem Buch Dominus Iesus noch einmal den Vorrang der römisch-katholischen Kirche vor allen anderen Kirchen und nannte die evangelischen Kirchen "defizitär". Gefahr auch für die Ostkirche! Wenn der XVI. Benedikt dort weitermacht, wo der XV. und auch Johannes Paul II. aufgehört haben, dann steht womöglich die geplante Katholisierung der orthodoxen slawischen Welt auf dem Plan Roms.

Karlheinz Deschner schreibt wörtlich: "So betrachtet Benedikt [XV.] die [mit Rom] unierten [orthodoxen] Gemeinschaften als Vorposten der römischen Kirche, die von Weißrussland und der Ukraine aus vorgehen und die orthodoxe slawische Welt für das Papsttum gewinnen sollten" (Opus Diaboli, S. 152). Der Sturz des Kommunismus wäre Stufe 1 gewesen (siehe dazu die Informationen über die Finanzierung antikommunistischer Gruppen durch den Vatikan). Nun käme Stufe 2. Parallel dazu hat es der XVI. Benedikt womöglich auch auf einen Sieg gegenüber dem Protestantismus abgesehen, wie viele Kenner der Vatikanpolitik mutmaßen. Denn ein Papst-Boom, der auch nur annähernd das Ausmaß des Kultes um Johannes Paul II. erreichte, würde die religiöse Stimmung in Deutschland, dem "Stammland der Reformation", entscheidend verändern. Die augenfälligen Versuche evangelischer Kirchenführer, von der katholischen Hierarchie eingeladen bzw. hofiert zu werden, sind ein Indiz dafür, dass diese sich wieder verstärkt an den Katholizismus anhängen möchten, um so ebenfalls von den Popularitätsschüben des Papstes zu profitieren. Oder man möchte zumindest bei den für die staatlichen Subventionen verantwortlichen Politikern auf Augenhöhe mit der Rom-Kirche zu bleiben.

Mit dem Ziel, "die orthodoxe slawische Welt für das Papsttum" zu gewinnen, wie der Historiker Deschner ein Ziel Benedikts XV. formulierte, hat auch Benedikt XVI. seine Amtszeit eingeleitet, indem er sogleich die "Ökumene"-Bemühungen im Hinblick auf die Orthodoxen verstärkte. Der Vatikanische "Ökumene-Minister", der deutsche Kardinal Walter Kasper, erklärte dazu dem Focus in einem Interview, dass das "allgemeine Interesse Russlands an Europa" dafür eine günstige Rahmenbedingung ist. Und weiter: "Ich habe eine neue Offenheit [Benedikts XVI.] entdeckt, in erster Linie gegenüber den orthodoxen Kirchen ... Wir wollen den orthodoxen Kirchen ja nichts wegnehmen, sondern ihnen etwas geben: Das Petrusamt könnte auch ihnen die universale Präsenz bringen." (Nr. 33/2005)
Noch scheinheiliger kann man den eigenen Herrschaftsanspruch wohl gar nicht in Worte fassen
. Dahinter steckt letztlich die Idee eines geeinten römisch-katholischen Europa unter der Oberhoheit des Papstes in Rom und wohl darüber hinaus die alten Weltherrschaftspläne der Kurie in Rom, zu denen man sich z. B. im Mittelalter auch unverhohlen bekannte.

Zurück zu den Benedikts: Eine Gemeinsamkeit zwischen dem XV. und dem XVI. ist weiterhin der Versuch, das Leben der Menschen bis in Einzelheiten zu regeln und mit entsprechenden Maßnahmen auch auf Verstöße reagieren zu können. Der XV. setzte im Jahr 1917 den Codex Iuris Canonici, kurz CIC, in Kraft (sein Vorgänger Pius X. hatte bereits den Auftrag dazu gegeben), das kirchliche Gesetzeswerk, das bis 1983 unverändert gültig blieb. Bis 1917 galt zuvor der so genannte Corpus Iuris Canonici. Und im Jahr 1983 erschien dann der seit 1917 gültige Codex Iuris Canonici in überarbeiteter Form. Der XVI. gilt auch als Schreiber bzw. Endkorrektor des römisch-katholischen Weltkatechismus, und er war jahrelang als Vorsitzender der "Glaubenskongregation" der oberste "Inquisitor" der Kirche und zuständig für die innerkirchliche Anwendung des CIC. Das "sanfte" Strafrecht des CIC ist nach Uli Weyland, Autor von Strafsache Vatikan, ein listiger "Vorbehalt, eventuell auf mittelalterliche Bestrafungsformen zurückkehren zu können, wenn sich die Zeitläufe im Sinne Roms wieder ´günstiger` verändern sollten." (S. 426 f.)


* Der Historiker E. Winter bringt Benedikt XV. in seinem Buch Russland und das Papsttum, Teil 2 (II), Von der Aufklärung bis zur großen sozialistischen Oktoberrevolution, Berlin 1961 sogar mit dem mutmaßlichen Mord an Nuntius Tarnassi im Jahr 1901 in Verbindung und beruft sich dabei auf den internen vatikanischen "Klatsch", wo der spätere Papst als Täter genannt wurde, "denn Tarnassi starb zu sehr erwünscht, als dass es dabei mit rechten Dingen zugegangen sein konnte" (S. 487). Benedikt XV. soll hier nicht beschuldigt werden und es gilt – wie am Anfang von Ermittlungen – die Unschuldsvermutung. Es ist jedoch auch von einem Dementi nichts bekannt. Tatsache ist jedoch, dass zahllose Päpste Mörder waren (nachzulesen in den Bänden der Kriminalgeschichte des Christentums von Karlheinz Deschner) und alleine 23 Päpste nachgewiesenermaßen oder vermutlich auf Veranlassung ihrer Nachfolger umgebracht wurden.
 



23.4. / 7.5.2005 – Vordergründige Diskussionen um den Flakhelfer und Soldaten Ratzinger – Hintergründige Gemeinsamkeiten zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus – Die britische Presse äußert derzeit "tiefe Bedenken", was die Haltung des jugendlichen Joseph Ratzinger (1927 geboren) gegenüber den Nationalsozialisten betrifft (z. B. seine demzufolge nur "bizarr technische Begründung" für dessen Ablehnung; The Independent, 22.4.2005). Das ist jedoch weit weniger bedeutsam als die Frage, wo sich die Anliegen von Katholizismus und Nationalsozialismus grundsätzlich vereinten.
So lehrt die Kirche bis heute, sie müsse "mit peinlicher Sorgfalt alles entfernen und ausmerzen, was gegen den Glauben ist" (Neuner/Roos, Der Glaube der Kirche, siehe oben, Nr. 382). Dieser Lehrsatz der römisch-katholischen Kirche richtete sich im 20. Jahrhundert vor allem

     1.) gegen die Kommunisten
     2.) gegen die Juden
     3.) gegen religiöse Minderheiten, so genannte "Sekten"

Gegen diese drei Geistesrichtungen, deren Ausmerzung die katholische Kirche forderte, richtete sich nicht zufällig auch der Vernichtungswille der Nationalsozialisten. Deren Anführer Adolf Hitler hielt bis ans Lebensende der römisch-katholischen Kirche die Treue und zählt damit zu den "Söhnen und Töchtern der Kirche", für deren Tun im Laufe der Jahrhundert sich der Papst im Jahr 2002 halbherzig zu entschuldigen versuchte. Man könnte diese "Söhne" (denn fast immer waren es Männer) auch als "Männer fürs Grobe" bezeichnen, die mit Wissen, Billigung oder gar im Auftrag der Kirche etwas tun, womit die Kirche aus diplomatischen Gründen nicht direkt in Verbindung gebracht werden möchte.

Zu Adolf Hitler noch zwei Details am Rande: Während er immer wieder Steuern hinterzog und bis zum Jahr 1933 eine nicht bezahlte Steuerschuld von 400.000 Reichsmark anhäufte, zahlte er seinen Kirchenbeitrag, solange er dazu verpflichtet war, stets korrekt und pünktlich, wie ein umfassender Untersuchungsbericht über Hitlers Steuerakte feststellte (so die Historikerin Anna Maria Sigmund und der Notar Klaus-Dieter Dubon bei Prüfung von Hitlers Steuerakte Nr. 13/2548 beim Finanzamt München III; Spiegel online, 16.12.2004; Bild, 17.12.2004). Und während Papst Pius XII. im Jahr 1945 alle Italiener, die Mitglied der Kommunistischen Partei waren, exkommunizierte, wurde Adolf Hitler nie exkommuniziert.

Zum "Ausmerzen" der Kommunisten, Juden und "Sekten" im Einzelnen:

1.) Kommunisten: Hitler und die Nationalsozialisten wurden von der Kirche vor allem wegen ihres Feldzugs gegen den "Bolschewismus" in Russland gepriesen. Bis 1945 reichen die Huldigungen der Kirchenführer für diesen "gottgesegneten" Krieg gegen den Kommunismus. Die Fortsetzung dieses Kampfes führte und führt die Kirche dann nach 1945 in Allianz mit den Westmächten durch (siehe auch oben, 4.4.2005).

2.) Juden: Was die Juden betrifft, rechtfertigte Adolf Hitler in einem Gespräch mit katholischen Würdenträgern deren Verfolgung damit, "dass er gegen die Juden nichts anderes tue als das, was die Kirchen in 1500 Jahren gegen sie getan habe" (Friedrich Heer, Gottes erste Liebe, Berlin 1981, S. 406). Eine Fülle von Fakten dazu auch in dem Buch von Daniel Goldhagen, "Die katholische Kirche und der Holocaust", bzw. in der Ausgabe Der Theologe Nr. 85 – Die katholische Kirche und der Holocaust. Nachdem das europäische Judentum als einflussreiche gesellschaftliche Größe weitgehend vernichtet war und der Zeitgeist sich nach 1945 entscheidend wandelte, hat auch die Kirche in der Folgezeit ihre Position geändert.

3.) Andere religiöse Gemeinschaften: Hier richtete sich die Ausmerzungs-Allianz von katholischer und evangelischer Kirche und Nazis zunächst gegen die Zeugen Jehovas als damals bedeutsamste Minderheit. Gemeinsam beschloss man deren Verbot. Eine typische Stimme war damals der Kommentar in Das Evangelische Deutschland vom 10.9.1933: "Die Kirche wird dankbar anerkennen, dass durch dieses Verbot eine Entartungserscheinung des Glaubens beseitigt worden ist ... Damit ist jedoch noch keine vollständige Bereinigung der Sekten erreicht. Erwähnt seien nur die Neuapostolischen."
Die Kirche gibt dem Staat also den Takt vor. Und die Vertreter von Kirche und Staat arbeiten vielfach bei den Verhaftungen Hand in Hand. So kommen in den KZs 1200 Zeugen Jehovas ums Leben, weitere 250 werden anderweitig "erhängt, erschossen oder geköpft". (Frankenpost, 15.1.1999)

1945 wechselten die weltlichen Herrscher. Die geistlichen aber blieben. Und mit ihnen ihre Ziele. Vor allem seit den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden erneut viele religiöse Bewegungen, die nicht ins katholische bzw. evangelische Welt- und Menschenbild passen. Deshalb ist auch das "Wüten der Kirche" neu entbrannt, wie z. B. Prof. Dr. Hubertus Mynarek in seinem Buch Die neue Inquisition bzw. Prof. Erwin K. Scheuch und Prof. Gerhard Besiér in ihrem Buch Die neuen Inquisitoren nachweisen. Zwar bieten die gegen die Kirche erkämpften Rechtsgrundlagen der freiheitlichen Demokratie diesen Minderheiten noch einen gewissen Schutz. Doch ist es ein Zufall, dass gerade in unserer Zeit wieder vermehrt der Ruf von Politikern erklingt, die katholische Kirche und ihr Menschenbild sei allen anderen Religionen "überlegen" (wie z. B. zuletzt von CDU-Spitzenpolitiker Jürgen Rüttgers, Spiegel online, 22.4.2005)? Und der neue Papst Benedikt XVI. erinnerte erst jüngst in einem Interview daran, die Inquisition sei ja ein "Fortschritt" gewesen, da man die Menschen vor ihrer Hinrichtung im Unterschied zu früher noch "anhörte" (wobei viele allerdings schon bei den "Anhörungen" ums Leben kamen). Wer Ohren hat zu hören, der hört den langen eiskalten Atem der Kirche und fühlt ihn vielleicht schon wieder in seinem Nacken ...
 



25.4. / 7.5.2005 –
Frühere Benedikte – Joseph Ratzinger stellt sich als Benedikt XVI. bewusst in die Reihe der anderen Benedikts, die wie er diesen Namen trugen bzw. wählten. Mögliche Verbindungen zu Benedikt XV. sind oben bereits genannt. Hier einige Informationen zu Benedikt III., VI., VIII., IX., XII., XIII. und XIV.:

Benedikt XIV. (1740-1758) war ein ausgesprochener "Hüter der Glaubenswahrheiten" = Inquisitor. Im Jahr 1744 bestätigte er mit der Bulle "Ab Augustissimo" die Verordnungen seiner Vorgänger, worin die Todesstrafe für Hostienmissbrauch zu magischen Zwecken schon bei einem Erst-Täter vorgeschrieben wurde. Nicht im Mittelalter, wohlgemerkt, sondern Mitte des 18. Jahrhunderts! Die Möglichkeit des todgeweihten Angeklagten, sich zu verteidigen, wurden eingeschränkt.

Benedikt XIII. (1724-1730) war weniger ein Inquisitor. Dafür waren seine engsten Mitarbeiter vielfach korrupt. So setzte der Papst z. B. seinen Vertrauten Niccolo Coscia als Kardinal und Papst-Koadjutor ein. Damit war dieser als Stellvertreter des "Stellvertreters Christi" wohl der heimliche Herrscher der Kirche. Während Benedikt XIII. im Verhältnis eher bescheiden gelebt haben soll, regierte sein Koadjutor den Vatikan mit Bestechungen, Ämterhandel, Korruption bzw. Umleitung von kirchlichen Einnahmen in die eigene Tasche. Der Bevölkerung wurde auf diese Weise deutlicher als sonst vor Augen geführt, wie sich Kirchenfürsten auf Kosten des Volkes einem Luxusleben hingeben. Erst nach dem Tod Benedikts XIII., der das verbrecherische Treiben seines Günstlings und von den Günstlingen seines Günstlings schützte und verteidigte, konnte der Papst-Koadjutor verhaftet werden.
 
Benedikt XII. (1334-1342) war wiederum ein brutaler Inquisitor. Vor seiner Wahl zum Papst war sein Hauptanliegen als Bischof Jacques Fournier von Parmiers/Südfrankreich die Verfolgung und Ausrottung der letzten noch nicht hingerichteten urchristlichen Katharer. Er führte selbst die Verhöre (nach Benedikt XVI. waren diese "Untersuchungen" ein Fortschritt gegenüber dem sofortigen Ermorden; siehe hier) und er ließ die Scheiterhaufen anzünden.

Benedikt Caetani
nannte sich als Papst Bonifatius VIII. (1294-1303) und verfasste die bedeutendste Lehramtsschrift der römisch-katholischen Kirche im Mittelalter, die Bulle Unam Sanctam (1302). Darin heißt es: "Wer immer sich also dieser von Gott so angeordneten Gewalt [der Kirche] widersetzt, widersetzt sich der Anordnung Gottes". Und: "Dem römischen Papst sich zu unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum Heile notwendig: Das erklären, behaupten, bestimmen und verkünden Wir" (zit. nach Neuner/Roos, a. a. O., siehe oben, Nr. 430). Dieser Lehrsatz ist seit 1870 eine nach katholischem Glauben unfehlbare Lehrentscheidung von Benedikt Caetani, der sich als Papst Bonifatius VIII. nannte.
In der Wikipedia-Biografie heißt es über ihn: "Doch war der stattliche, etwas schwergewichtige, aber wohlgestaltete Papst mit den sonderbar sensiblen Händen bei all seinen unangenehmen, oft scharf verletzenden Eigenheiten, seinem pathologischen Ehrgeiz, überzogenen Stolz, seiner unersättlichen Habgier, Fressgier (er konnte seinen Oberkoch gewaltig abkanzeln, weil er ihm an einem Fasttag nur sechs Fleischgerichte vorsetzen ließ), von seinen Bluttaten, seiner Grausamkeit zu schweigen, auch mutig, gebildet, ein versierter Jurist."
In manchen seiner inoffiziellen Aussagen lässt Bonifatius VIII. nämlich durchblicken, dass er an vieles selbst nicht glaubt, was die römisch-katholische Kirche lehrt, z. B. die Jungfrauengeburt. Der Benedikt, der sich Bonifatius nannte, rief auch das Jahr 1300 zum ersten Heiligen Jahr aus, um durch das Geld der Pilger die Kreuzzüge zu finanzieren. Das Vermögen vieler Andersgläubiger ließ er sowieso konfiszieren. (de.wikipedia.org/wiki/Bonifatius_VIII.; Stand: 25.4.2005) 

Benedikt IX. (1032-1048), Theophylakt Graf von Tusculum, hat nach dem Historiker Ferdinand Gregorovius zusammen mit seiner Familie "in Rom gemordet und geplündert" (zit. nach Uli Weyland, Strafsache Vatikan, S. 95). Einer nicht exakt zuzuordnenden Quelle zufolge sollen Benedikt IX. und seine Anhänger z. B. "Pilger auf dem Weg nach Rom ausgeraubt haben und das Geld, das diese für den Ablass von Sünden mit sich führten, auf solche Weise schon vorher in den eigenen Beutel haben fließen lassen." (S. 95) Ein weiteres Verbrechen des Papstes war eine Vergewaltigung. Benedikt IX. wurde übrigens schon mit 11, 14 oder 18 Jahren als "Seine Heiligkeit" gekrönt und er verkaufte im Jahr 1045 schließlich sein Papstamt an Gregor VI., weil er seine Cousine heiraten wollte. Nachdem ihn jedoch seine Cousine ihrerseits nicht mehr heiraten wollte, entschied er sich, zum zweiten Mal Papst zu werden, und er blieb als Papst Benedikt IX. bis 1048 parallel zu Papst Gregor VI. im Amt.

Benedikt VIII. (1012-1020) weihte 1020 in Bamberg die Kirche St. Stephan, als er sich in der Stadt mit dem Kaiser traf. Die zwischenzeitlich zerstörte und neu aufgebaute Kirche ist heute die evangelische Hauptkirche der Stadt, die im Volksmund als "fränkisches Rom" gilt. St. Stephan in Bamberg ist in Deutschland bis heute die einzige von einem Papst eingeweihte Kirche. Auf der Synode von Pavia im Jahr 1020 führt Benedikt VIII. den Zölibat bzw. Zwangszölibat für Priester ein, die von nun an nicht mehr heiraten durften (im Jahr 1139 auf dem 2. Laterankonzil als "unabdingbare Zugangsvoraussetzung" für den Priesterberuf bestätigt). Das war die nachhaltigste und bis heute gültige Entscheidung von Benedikt VIII. Dadurch sollte das Vermögen der Kirchenmänner nicht mehr an ihre Kinder vererbt werden, sondern der Institution Kirche zufallen. Offizieller formaler Grund für den Zölibat war allerdings die geforderte sexuelle "Reinheit" der Priester. Dafür durften stattdessen Mengen an Blut an ihren Händen kleben, auch wenn die kirchlichen Amtsträger das Blut von unliebsamen Zeitgenossen durch andere vergießen lassen sollten. So ließ Benedikt VIII. im Jahr 1017 in Rom viele Juden bei einem Pogrom köpfen. Und im Jahr 1020 (dem Jahr der Synode von Pavia und der Kirchenweihe in Bamberg) inszeniert der Papst erneut ein Pogrom in Rom und lässt die jüdischen Mitbürger dieses Mal verbrennen. Der Grund: Ihr falscher Glaube sei der Grund für einen Orkan bzw. ein Erdbeben gewesen.

Benedikt VI.
(973-974) gehört zu den vielen Päpsten, die auf Betreiben ihrer Nachfolger ermordet wurden. Sein Nachfolger Bonifatius VII. regierte 974 erst als "Gegenpapst", von 984-985 dann als anerkannter Papst.
 

Wort "Benedictus" wurde seit Jesus nur noch für Gott oder Christus verwendet. Doch wer wird damit im Katholizismus verehrt?

Das lateinische Wort "benedictus", von dem Joseph Ratzinger seinen neuen Namen ableitet, wird in der Bibel seit der Geburt von Jesus von Nazareth nur für Christus oder Gott-Vater verwendet. Es bedeutet "gepriesen, gesegnet, gelobt".
Auch Paulus verwendet das Wort nur in diesem Zusammenhang. Wenn es bei ihm "benedictus" heißt (Römer 1, 25; Römer 9, 5; 2. Korinther 1, 3; 2. Korinther 11, 31), dann ist immer Gott gemeint.
In Römer 1, 25 warnt der Kirchenlehrer Paulus jedoch auch:
"Sie beteten das Geschöpf an und verehrten es anstelle des Schöpfers – gepriesen (´benedictus`) ist Er in Ewigkeit."
Wer ist jedoch für den Katholizismus der "benedictus"?
Der Schöpfergott oder das Geschöpf? Wer Ohren hat zu hören, der höre!
 


Das also sind die Benedikts. Über die anderen ist meist nur wenig bekannt. Die Existenz von Benedikt III. (855-858) ist sogar umstritten. Er gilt manchen als Erfindung der Kirche, um die Amtszeit der als Mann "Johannes" verkleideten Päpstin Johanna (ab 853 oder 855) zu ersetzen. Andere bestreiten demgegenüber wiederum die Existenz Johannas. Eventuell folgte Benedikt III. auf Johanna alias Papst "Johannes Anglicus I." Diese soll bei einer Prozession ein Kind als Totgeburt zur Welt gebracht haben und darauf hin von den "entsetzten" Katholiken (weil "er" eine Frau war) am Straßenrand gesteinigt worden sein, bzw. "er" starb einer anderen Überlieferung zufolge an den Geburtskomplikationen.

Bleibt noch der Ordensgründer Benedikt von Nursia (um 480-547), auf den sich Joseph Ratzinger bzw. Benedikt XVI. besonders beruft. Benedikt von Nursia lehrte u. a. das Motto "Bete und arbeite" – ein Widerspruch zu den Priestern und Amtsträgern der Kirche, die sich auch für das Beten bezahlen und vom Staat subventionieren lassen und nicht auf diese Weise arbeiten, wie Benedikt von Nursia sich das gedacht hatte. Die Gründung des Benediktiner-Ordens auf dem Monte Cassino bei Neapel im Jahr 529 gilt als geistesgeschichtlicher Beginn des Mittelalters. Gleichzeitig gilt Benedikt von Nursia der römisch-katholischen Kirche als "Patron Europas".
Vielleicht hat Joseph Kardinal Ratzinger bei seinem Amtsantritt auch deshalb Benedikt von Nursia so hervorgehoben. Und vielleicht verbinden spätere Geschichtsschreibern einmal das Jahr 2005 mit dem Beginn einer Epoche in Europa, in welcher die Neuzeit beendet und das Mittelalter wieder auferstehen sollte.
 



Mai 2005 – Anmerkung zur Achse Washington – VatikanSeit den 60er Jahren ist Billy Graham Berater und Beichtvater aller US-Präsidenten und damit neben dem Papst wohl der einflussreichste Kirchenmann der Welt. Während es über die "geistige Achse" Washington-Vatikan manche Spekulationen gibt, enthüllt die US-amerikanische Zeitschrift Christianity Today in ihrer Ausgabe Nr. 5/2005 bemerkenswerte Fakten. Demnach sperrt sich die römisch-katholische Kirche in Polen im Jahr 1977 gegen einen geplanten "Kreuzzug" von Billy Graham im Land. Ein Kardinal jedoch bewertet die Lage grundsätzlich anders und erteilt dem evangelischen US-Prediger die notwendige offizielle Einladung für seine "Großevangelisation": Karol Wojtyla aus Krakau. Ein Jahr später überschlagen sich die Ereignisse. Und wer darin mehr als den "Zufall" am Werk sehen möchte, kann manches bedenken.
Während der Vorbereitungen zu Grahams Polen-Kreuzzug wird Papst Johannes Paul I. tot in seinem Bett gefunden, evtl. vergiftet durch eine Überdosis des Herzmittels Digitalis (z. B. Stern, 4.5.2005). Der Vatikan verweigert eine Obduktion und die Leiche des Papstes wird schnell zur "Reliquie". Sein Nachfolger im Rom als neuer "Lenker des Erdkreises" wird Karol Wojtyla, der sich eigentlich in diesem Zeitraum mit Billy Graham in Polen treffen will. Doch die beiden nun mächtigsten Kirchenführer der Welt arrangieren es jetzt anders: Während sich Johannes Paul II. am 16.10.1978 in Rom zum ersten Mal der jubelnden Menge präsentiert, steht auf seiner Heimatkanzel in der Bischofskirche von Krakau zeitgleich Billy Graham ...
(vgl. dazu Der Theologe Nr. 22)
Mehr zur Verbindung des Vatikan mit der Regierung der USA lesen Sie hier. Bemerkenswert ist auch der hohe Anteil von papsttreuen US-Spitzenpolitikern in der US-Regierung unter Barack Obama.
 



10.5. / 30.10.2005 – Papst-Golf und Papst-Ford – Entgleitet der katholischen Kirche der Handel mit modernen Reliquien? Bekanntlich wurde der ehemalige VW-Golf von Benedikt XVI. von dem kanadischen Internet-Unternehmen GoldenPalace.com für fast 190.000 € ersteigert. Der ehemalige Ford Escort GL, Baujahr 1975, von Johannes Paul II. brachte bei einer Auktion im Oktober in Las Vegas sogar 680.000 Dollar ein. Ein Anwalt aus Texas stellt den PKW jetzt in seinem privaten Automuseum aus. Ob der im Escort befindliche Rosenkranz mit versteigert wurde, ist nicht bekannt. Die neuen Eigentümer des ehemaligen Benedikt-Golfs ließen durch ihren Pressesprecher mittlerweile erklären: "Wir wollen ... Menschen, die in dem Auto sitzen oder damit eine Runde drehen wollen, die Möglichkeit einer spirituellen Erfahrung bieten" (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 8.5.2005). Das Unternehmen könne jedoch nicht garantieren, dass die Fahrt im Golf  "zu einem geistlich erhebenden Erlebnis" wird.

Benedikt XVI. solle "verstimmt" auf den Wirbel um seinen ehemaligen VW-Golf reagiert haben. Das ist verständlich, denn der PKW ist – wenn man so will – die erste öffentlich bedeutsame Reliquie, welche in Verbindung mit seiner Person steht. Und deren Vermarktung hatte in der Vergangenheit immer die Kirche selbst in der Hand, während sie an dem Golf und dem Escort keine Rechte mehr hat. Kirchliche Kritik an GoldenPalace.com wäre auch völlig unangebracht, denn das kanadische Unternehmen hat nur von dem Vorbild der Kirche gelernt.
So lockte der Vatikan z. B. um die Jahrtausendwende 1999/2000 Hunderttausende von Pilgern nach Rom, um sie dort durch die "Heilige Pforte" zu schleusen. Und beim Weltjugendtag bzw. Weltjugendtreffen in Köln gingen wiederum Hunderttausende an den vermeintlichen Leichen-Resten der "Heiligen Drei Könige" vorbei, und an manchen Wallfahrtsorten werden Gegenstände ehemaliger hoher Amtsträger angeboten, die man sogar kurz berühren darf. Diese Handlungen haben nach kirchlicher Lehre eine positive Wirkung auf das eigene Seelenheil.
So hieß es 1999, nachdem der Papst ein bestimmtes Tor in den Vatikanmauern geöffnet hatte, wer durch dieses Tor ginge, der würde einen Ablass seiner Sündenstrafen erhalten (das heißt, das im Jenseits noch zu erwartende Leid für noch nicht vollkommene Katholiken würde dadurch angeblich getilgt). Kritische Rückfragen (z.B. "Ist man nach dem Gang durch die Pforte ein anderer Mensch?") blieben wie immer unbeantwortet. Manche Pilger berichteten immerhin von einer "spirituellen Erfahrung".

Und so könnte man fragen: Warum sollte derjenige, der mit dem ehemaligen VW-Golf von Benedikt XVI. eine Runde dreht (oder auf dem Beifahrersitz Platz nimmt, auf dem Kardinal Ratzinger immer gesessen war), nicht dieselbe oder eine ähnliche "spirituelle Erfahrung" machen (oder nicht machen) können wie derjenige, der in Rom durch eine bestimmte Türe geht? 

 



16.6. / 17.7.2005 / 11.3.2008 / 10.7.2013 Katholische Kirche bietet vermehrt Exorzismus-Kurse anUnter der Überschrift "Benedikts neuer Kurs" weist Focus online (1.7.2005) darauf hin, dass zwei italienische Bischöfe und ein Dominikaner-Priester in Rom einen neuen Exorzismus-Kurs anbieten. Der Kurs findet im Oktober 2005 am Priesterseminar Regina Apostolorum statt, wie die vom Vatikan anerkannte Hochschule des Ordens "Legionäre Christi" bekannt gab.
PS: Deren Gründer, der 2008 verstorbene Marcial Maciel, wurde kurze Zeit später als einer der schlimmsten Kinderschänder enttarnt, der auch weitere Verbrechen begangen hat und für viele Skandale verantwortlich ist.

Angebliche Teufelsaustreibungen gibt es in vielen Kirchen weltweit und vor allem im Voodoo-Kult. Was ist der Hintergrund der Ausweitung dieser Praktiken in der Kirche? Da nach katholischer Lehre auch Kirchenaussteiger und Kritiker aus den eigenen Reihen, welche nicht die ganze römisch-katholische Lehre akzeptieren, das Heil verloren hätten und auf der Seite des Teufels stünden, stellt sich die Frage, ob der Exorzismus demnächst auch wieder auf diese Bereiche ausgedehnt werden soll. Im Mittelalter und in der Neuzeit (16.-18. Jahrhundert) wurde der Exorzismus gezielt auch gegen Andersgläubige eingesetzt. Anstatt sich mit deren Glauben auseinanderzusetzen, hieß es einfach, sie seien mit dem "Bösen" im Bunde und damit ein Fall für den Exorzisten. Und da Papst Benedikt XVI. spiritueller und juristischer Nachfolger der früheren Großinquisitoren ist, wäre es kein Wunder, wenn der Exorzismus demnächst auch wieder verstärkt in den Dienst der Inquisition gestellt würde

Manche Exorzismen enden tödlich, so auch der letzte von einem Bischof genehmigte Exorzismus der römisch-katholischen Kirche in Deutschland. Lesen Sie dazu Der Theologe Nr. 9 – Todesfalle Kirche: Warum musste Anneliese Michel sterben? Trotz der Todesfälle im Zusammenhang mit den kirchlich so genannten Teufelsaustreibungen wird noch in keiner staatlichen "Sektenbroschüre" in Deutschland vor dem Exorzismus-Ritual der Kirche gewarnt, während man viele kleinere Gemeinschaften dort aus Prinzip mit maßloser und vielfach ungerechtfertigter Kritik überzieht. Wenn der Staat schon glaubt, er müsse die Bürger über Religionen informieren, dann sollte er zumindest zum katholischen Exorzismus nicht schweigen! (siehe dazu auch hier).

Aktualisierung: Der Vatikan plant, 3000 neue Exorzisten einzusetzen (Bild, 10.3.2008 u. a.). So soll in Zukunft in jeder römisch-katholischen Diözese ein eigener Exorzist tätig sein.
 



29.7.2005 / 28.12.2011 Wann unterwerfen sich die evangelischen Bischöfe dem Papst? – Der evangelische Theologieprofessor Klaus Berger aus Heidelberg* (siehe auch Der Theologe Nr. 83) hatte in der FAZ vom 13.7.2005 das entscheidende Wort zum gegenwärtigen Stand der Ökumene genannt: Unterwerfung.
Wörtlich schrieb der Theologe: "Die nichtkatholischen Bischöfe unterwerfen sich dem Papst – und der Papst unterwirft sich ihnen."
Verschiedene Zeitungen haben das Wort von der "
Unterwerfungsökumene" geprägt (z. B. idea-spektrum Nr. 29/2005
). Was den Anschein haben könnte, als ginge es hier um ein gegenseitiges Sich-Unterwerfen, ist jedoch Augenwischerei. Tatsächlich geht es um die Unterwerfung aller Konfessionen unter den Papst und die römisch-katholische Kirche, so wie es nach "unfehlbarem" katholischen Glauben auch für alle Menschen heilsnotwendig sein soll (siehe Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche, Lehrsatz Nr. 430). Die Unterwerfung des Papstes im Gegenzug dazu ist rhetorische Kosmetik und kirchenamtlich bzw. juristisch belanglos. Sie bezieht sich gemäß Professor Klaus Berger darauf, den Inhaber des "Stuhles Petri" theologisch auch als "Sklaven der Sklaven Gottes" betrachten zu können. Man könnte dazu sagen: Nun, dann eben "theologisch", aber nicht real. Praktisch läuft es auf das Gegenteil hinaus, wie die Geschichte der Kirche beweist.

Die Idee der Unterwerfung der Protestanten ist nicht neu. Mit deren Gründergestalt Martin Luther hat sie jedoch nichts zu tun. Für Luther war noch klar, dass der Stuhl Petri nichts mit Christus zu tun hat, und er lehrte deshalb: "Das Papsttum ... besteht aus Lügen. Darum muss es allein mit dem Wort der Wahrheit vernichtet werden ... Gottes Wort muss dem Papste Abbruch tun, sonst tut´s ihm keine Waffe; denn er ist der Teufel" (Luther Deutsch. Die Werke Martin Luthers in neuer Auswahl für die Gegenwart. Band 9: Tischreden, 3. Auflage, Stuttgart 1960, Nr. 296 und Nr. 297; mehr dazu siehe hier).

Viele Nachfolger Luthers möchten von diesen klaren Beurteilungen jedoch nichts mehr wissen. So wünschten sich z. B. im Jahr 1998 evangelische Kommunitäten (darunter die Jesusbruderschaft in Gnadenthal, die Christusbruderschaft Selbitz und die Evangelische Michaelsbruderschaft) den Papst als Sprecher aller Christen
(idea-spektrum Nr. 11/1998). Und im Jahr 2000 erklärte der evangelisch-lutherische Landesbischof Johannes Friedrich aus München, das Papsttum sei für Lutheraner denkbar (Evangelisches Sonntagsblatt Bayern, 17.12.2000), allerdings eingebunden in "Kollegialität" und weitere evangelische Abmilderungsversuche.
Die Anbiederung ging in der Folge so weit, dass im Jahr 2001 die Schlagzeile zu lesen war: "Folgen die Protestanten bald dem Papst?" (Bild, 9.3.2001)
Doch in der Vergangenheit sah man z. B. im römisch-katholischen Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes von vorne herein ein unüberwindliches Hindernis. Davon ist in neueren Stellungnahmen nun aber kaum mehr die Rede. Der Theologieprofessor Klaus Berger will immerhin noch die Ordination der Frauen zu Pfarrerinnen retten, indem er z. B.
ein lutherisches Patriarchat innerhalb der katholischen Kirche einrichten möchte, in dem Frauen weiter geweiht werden dürfen
.

Währenddessen verkommen die evangelischen Kirchen ohnehin mehr und mehr zum "Anhängsel" der katholischen. Nachdem die evangelischen Bischöfe in Deutschland zunächst beklagten, nicht zum katholischen Weltjugendtag 2005 in Köln eingeladen worden zu sein, hat der Vatikan jetzt am Rande ein Gespräch mit Benedikt XVI. arrangiert. Daran nehmen jedoch auch die Vertreter der in Deutschland zahlenmäßig unbedeutenden orthodoxen Kirchen teil – also keine besondere Beachtung der evangelischen Vertreter und keine entsprechende Berücksichtigung des Sachverhalts, dass es in Deutschland etwa gleich so viele Protestanten wie Katholiken gibt. Doch die evangelischen Kirchenvertreter freuen sich offenbar schon wie die Kinder, wenn sie dem Papst wenigstens die Hand geben dürfen.

Und was ist aus dem evangelischen Selbstbewusstsein geworden? Noch vor weniger als 100 Jahren haben selbst "große" Katholiken wie Adolf Hitler (der, solange er dazu aufgefordert wurde, immer pünktlich Kirchensteuer bezahlte) die evangelische Kirche noch mit ganz anderen Augen betrachtet. So heißt es bei Brigitte Hamann in ihrer Biografie Hitlers Wien (1996) über den späteren Diktator im Jahr 1912: "Laut Hanisch meinte H. [Hitler] im Männerheim, die wahre deutsche Religion sei der Protestantismus." (S. 358)

* Der evangelische Theologieprofessor Klaus Berger hat sich im Oktober 2005 als Katholik enttarnt, der nie aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten war. Den evangelischen Lehrstuhl bekam er, weil die evangelische Fakultät der Universität Heidelberg aufgrund seiner Qualifikationen in "Evangelischer Theologie" fälschlicherweise davon ausging, er sei evangelisch. Tatsächlich legte er auch ein Kircheneintrittsdokument in die evangelische Kirche vor, bei dessen Ausstellung die evangelische Behörde jedoch Bergers Austritt aus der katholischen Kirche nach Treu und Glauben voraussetzte, was dieser aber nie getan hatte. Eine mögliche Doppelmitgliedschaft in beiden Amtskirchen lehnen beiden Großkirchen ab, so dass Berger faktisch gleichzeitig als Katholik und Evangelischer Theologieprofessor wirkte.

PS: Auffällig ist auch der ausdrückliche Verweis von Professor Klaus Berger auf das Beispiel der ökumenischen bzw. evangelischen Bruderschaft von Taizé und ihren Gründer Roger Schutz (siehe nächste Meldung).
 



29.7.2005 / 30.12.2012 – Führt die Kommunität von Taizé die evangelischen Jugendlichen dem Papst zu? / Taizé-Jugendtreffen im Jahr 2012 findet in Rom statt. Joseph Ratzinger steht bereit Im Jahr 2011/2012 fand das alljährliche Jugendtreffen der Bruderschaft von Taizé, wo die Spiritualität von Taizé gepflegt wurde, in Berlin statt. Papst Joseph Ratzinger schickte Grußworte nach Berlin und wartete 2012 im Vatikan auf die Jugendlichen. Denn zum nächsten Jugendtreffen 2012/2013 reisten die Jugendlichen dann nach Rom und in den Vatikan. Dieser Ort und dieser Zeitpunkt sind dabei nicht nur vordergründig zu betrachten. Taizé steht seit Jahrzehnten für eine auf Weichheit und Unmerklichkeit angelegte allmähliche Vereinnahmung bzw. Verschlingung durch den "Drachen" Vatikan, der seinen Schlund zumindest ganz weit offen hat. Und dass die Bruderschaft von Taizé ein Kreuz als Emblem wählte, das dem Kreuzfahrer-Kreuz nachempfunden wurde, unter dem im Mittelalter die Welt mit Blut und Tränen überzogen wurde (siehe unten), ist mit Sicherheit kein Zufall, sondern ganz bewusst gewählt.

Die Bruderschaft von Taizé in Südfrankreich wurde seit 1949 viele Jahrzehnte lang durch Prior und Bruder Roger Schutz, "Frère Roger" genannt, geführt. Am 16.8.2005 fiel Roger dann einem Messer-Attentat einer Anhängerin zum Opfer fiel, die sich offenbar mehr persönliche Zuwendung von ihm erzwingen wollte und ihn ermordete, weil sie diese nicht bekam. Schütz gehörte eigentlich der evangelisch-reformierten Konfession an, praktizierte aber in Taizé die Einheit mit der katholischen Kirche so, "dass gerade auch Päpste dem freudig zustimmen" (FAZ, 13.7.2005; Anmerkung: z. B. mit getrenntem Abendmahl innerhalb einer gemeinsamen Veranstaltung bzw. in einem gemeinsamen Raum).

Foto rechts: Leviathan; Urheber: Castrocane, 2008; GNU-Lizenz für freie Dokumentation

Und es war wohl auch kein Zufall, dass ausgerechnet der spätere Papst Benedikt XVI. Roger Schutz bei den Beerdigungsfeierlichkeiten zum Tod von Johannes Paul II. im Jahr 2005 die katholische Hostie überreichte, obwohl die römisch-katholische Kirche dies für Evangelische eindeutig ablehnt. Vatikan-Sprecher Joaquin Navarro-Valls teilte dazu später mit, dass Schutz gerade in einer Gruppe von katholischen Amtsträgern stand, welche die Hostie erhielten und ließ verlauten: "In dieser Situation erschien es unmöglich, ihm das Allerheiligste Sakrament zu verweigern, zumal sein katholischer (Anmerkung der Redaktion: "!") Glaube wohl bekannt ist." Und als ob ihm ein entlarvender Versprecher passiert sei, fügte Joaquin Navarro-Valls dann "präzisierend" hinzu, Schutz bejahe "voll den Glauben der katholischen Kirche an die Eucharistie". (Evangelisches Sonntagsblatt Bayern, 17.7.2005)
Bereits in der Ausgabe Nr. 12 der Zeitschrift Zeugendienst und Bibelaktion vom Dezember 1964, die vom Zürcher Verlag "Haus der Bibel" (welcher der Genfer Bibelgesellschaft angeschlossen ist) herausgegeben wurde, stand einiges zu diesem Thema zu lesen, was am 26.1.1994 in einem Leserbrief in idea-spektrum von Thomas Mayer, M.A., aus Nürnberg, aufgegriffen wurde.

Darin heißt es: "
Weiß man nicht, oder hat man vergessen,
1) dass der Gründer und Leiter von Taizé, Frère Roger, dem afrikanischen Bischof Dupont von Bobo Doulasso einmal wissen ließ, dass er jetzt noch nicht in den Schoß der römisch-katholischen Kirche zurückkehre, weil er sonst allein käme
; wenn er aber warte, bis er seinen Auftrag ausgeführt habe, mit einem Teil der Protestanten Frankreichs kommen könne?
2) dass Frère Roger Beobachter des II. Vaticanums gewesen ist?
3) dass die Taizé-Bewegung folglich eine Zurück-nach-Rom-Bewegung ist? ..."

Dass sich diese Entwicklung fortsetzt, erklärte auch Papst Benedikt XVI. bei einer Generalaudienz in Castelgandolfo am 17.8.2005, einen Tag nach Frère Rogers Tod. Joseph Ratzinger teilte mit, dass Roger ihm schrieb, "dass er sich danach sehnt, möglichst bald nach Rom zu kommen, um mich zu treffen und mir zu sagen, dass ´unsere Gemeinschaft von Taizé ihren Weg in Gemeinschaft mit dem Heiligen Vater gehen möchte`" (taize.fr/de_article2652.html). Dies sind schlau formulierte Worte, die trotz ihrer Dehnbarkeit belegen, dass die Gemeinschaft von Taizé die Jugendlichen zurück in den Bauch des Vatikan führt.

Taizé-Kreuz (links) und Templer-Kreuz der kriegerischen mittelalterlichen Kreuzfahrer (rechts). Sicher ist die Ähnlichkeit kein Zufall.

Und vielleicht war der Prior von Taizé, Frère Roger Schutz, in Rom längst als Beauftragter des Vatikan in besonderer Mission bekannt. Immerhin "wurde auch vermutet, Schutz sei formell zur katholischen Kirche konvertiert" (Evangelisches Sonntagsblatt in Bayern, 17.7.2005). So bestätigte nach dem Mord an Roger Schutz auch der Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe, Prälat Karl Jüsten, gegenüber dem ZDF Morgenmagazin (17.8.2005), Schutz soll "mit dem Gedanken gespielt haben, katholisch zu werden". Anderen Verlautbarungen zufolge blieb er aber – zumindest offiziell – evangelisch. Doch der bereits von Roger Schutz zu seinem Nachfolger als Prior vorab bestimmte Leiter der Kommunität, der deutsche "Bruder" Frère Alois Löser, ist ein römisch-katholischer Mönch und damit fest in die römisch-katholische Gehorsamshierarchie eingebunden. Er reiste sofort nach der Mordnachricht vom Weltjugendtag in Köln zurück nach Frankreich. Beim Weltjugendtag 2005 in Köln stellte die römisch-katholische Kirche der Taizé-Gemeinschaft zwei als offizielle "Geistliche Zentren" bestimmte katholische Kirchen zur Verfügung, damit die Kommunität dort mit den Pilgern Andachten feiert. Auch dies deutliche Indizien, wohin von Taizé aus die Reise führt ...

Siehe dazu auch unsere Meldung: Wann unterwerfen sich die evangelischen Bischöfe dem Papst?

Und: Der Theologe Nr. 56 – Katholische Weltjugendtage – Religiöse Drogenabhängigkeit für die Endzeit
 



1.8.2005 – Erzbischof Ludwig Schick aus Bamberg: Ökumene soll aus Protestanten Katholiken machen – In der Sendung 100 Tage Papst Benedikt XVI. (ZDF, 31.7.2005) sagte Erzbischof Ludwig Schick aus Bamberg sinngemäß: "Wir sind derzeit eine Milliarde Katholiken. Wenn die Ökumene vorankommt, was ich sehr wünsche, werden es bald zwei Milliarden sein."
Wie hat er das gemeint? Tatsache ist: Es gibt derzeit noch ca. eine Milliarde Protestanten.
Hierzu ein Rat an die Noch-Protestanten: Machen Sie den Glaubenstest! Damit Sie schon einmal wissen, was im Bauch der vermeintlich "großen Mutter" auf Sie zukommt ...

 



12.8 / 20.8.2005 – "Sparen Sie sich die Kirche" – Kirchenkritische Veranstaltung zum Weltjugendtag in Köln Am Donnerstag, den 18. August 2005 fand parallel zum Papstbesuch in Köln im Theaterhaus ein Podiumsgespräch zu diesem Ereignis mit Professor Dr. Hubertus Mynarek statt, zu dem ca. 150 Besucher kamen, obwohl die Presse keine Veranstaltungshinweise veröffentlichte. Der bekannte Kirchenkritiker und Buchautor war früher Professor für Katholische Theologie und Dekan an der Universität Wien. Unter der Überschrift Angriff auf Kirche, Papst und Kardinal berichtete der Kölner Stadtanzeiger über den Abend (20.8.2005), der von der Initiative "Ein Mahnmal für die Millionen Opfer der Kirche" veranstaltet wurde.
"´Ist die halbe Welt verrückt geworden`, fragte der Religionswissenschaftler zu Beginn seiner Ausführungen. ´Da kommt der Großinquisitor nach Köln, und die Politiker liegen auf dem Bauch.`" Hubertus Mynarek berichtete u. a. über seine Begegnungen und Erfahrungen mit Joseph Ratzinger.
Z. B. hatte dieser als Theologieprofessor bei einem Vortrag in Bamberg einst eingeräumt, dass Jesus keine Priester eingesetzt habe, womit er zumindest einen Widerspruch zwischen Jesus und Kirche zugegeben hatte.
Zum Ereignis "Weltjugendtag" sagte Mynarek wörtlich: "Warum kommen so viele Jugendliche zum Weltjugendtag? Sie haben Defizite an Aufklärung und viele Ehen sind kaputt. Viele haben Sehnsucht nach dem Vater. Da kommt nun einer und nennt sich Stellvertreter Gottes. Die Leute glauben einfach, sie brauchen keine Beweise mehr. Obwohl der Ratzinger-Papst 140 Theologen suspendiert hat und seine Organisation Millionen Morde auf dem Gewissen hat. Die Leute glauben an einen gütigen Papst. Doch die Begeisterung hat keine Basis."

Mit auf dem Podium war auch der ehemalige evangelische Pfarrer Dieter Potzel, der u. a. erklärte: "Den Jugendlichen in Köln wird die Wahrheit über die römisch-katholische Lehre verschwiegen." Und die Versöhnungsgeste des Papstes gegenüber den Juden sei scheinheilig, denn sie gelten nach römisch-katholischer Lehre als ewig verdammt, wenn sie nicht vor ihrem Tod katholisch würden. Und die evangelische Kirche habe sowohl Christus als auch ihren Gründervater Luther verraten, der im Gegensatz zu seinen Nachfolgern noch heftige Kritik an der katholischen Kirche übte.
Sein Beitrag ist hier stichpunktartig einsehbar. Die Initiative Mahnmal fordert ein Mahnmal für die Millionen Opfer der Kirche gerade in Köln, der reichsten Diözese der Welt mit einer der blutigsten Vergangenheiten.

 



25.8.2005 – Kanzlerkandidatin Angela Merkel (CDU): Papst sei für viele die Erfüllung religiöser SehnsuchtObwohl die römisch-katholische Kirche die evangelische Pfarrerstochter Angela Merkel offiziell ewig verdammt (siehe dazu Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche, Lehrsatz Nr. 381), lobt diese den von der Kirche so genannten "Vater der Fürsten und der Könige, Rektor der Welt und Stellvertreter Christi auf Erden" (zit. nach "Päpstliche Insignien" auf der Web-Seite der Deutschen Bischofskonferenz http://www.dbk.de/vatican/in_vatican_17.html *) mit monumentalen und kritiklosen Worten: "Ich bin nach diesem Treffen mehr denn je überzeugt: Papst Benedikt XVI. ist genau die Persönlichkeit, um die wachsende Sehnsucht vieler Menschen nach einem religiösen Bekenntnis und einem festen Wertefundament zu erfüllen." (idea-spektrum Nr. 35/2005)
Während Frau Merkel sich freute, dass sie Joseph Ratzinger in Köln die Hand schütteln durfte, wurden die amtierenden evangelischen Bischöfinnen Margot Käßmann, Maria Jepsen und Bärbel Wartenberg-Potter von der katholischen Kirche zum Treffen mit dem Papst nicht eingeladen, obwohl die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gerne wenigstens eine der Bischöfinnen dem Papst vorgestellt hätte. Doch die römisch-katholische Kirche hat der EKD vorgeschrieben, wie die evangelische Delegation zusammengesetzt werden müsse und nur namentliche Einladungen verschickt. Auch darin zeigt sich, was Experten schon lange beobachten: Die evangelische Kirche scheint nur noch ein Anhängsel der katholischen zu sein.
Vgl. die Beurteilung der Frau durch "große" Katholiken.

* Diese Ehrentitel für den Inhaber des Stuhles Petri standen jeweils im Zentrum der Papstkrönung, bis Johannes Paul I. im Jahr 1978 die Krönung abschaffte (eine seiner wenigen Entscheidungen vor seinem plötzlichen und nicht für alle überraschenden Tod). Dennoch gilt der Inhalt der Huldigung natürlich für die nachfolgenden Päpste weiter.
 



21.8. / 17.9.2005 – Papst im Sinkflug über den Alpen – Nach dem Segen kam die FlutAm Donnerstag, den 18.8.2005 setzte der Papst in Köln mit einem Boot über den Rhein, um daran zu erinnern, wie Jesus aus einem Boot heraus den Elementen der Erde gebot und einen Sturm lenkte. Drei Tage später, am Sonntagabend, den 21.8.2005, setzte das Flugzeug mit Benedikt XVI. vor der Alpenüberquerung zum Sinkflug an. Der Papst, der nach römisch-katholischem Glauben gemäß dem Liber Ponitficalis zur Papstkrönung von 1596 als "Rektor der Welt" bzw. "Lenker des Erdkreises" gilt, segnete aus dem Flugzeug heraus die zahlreichen Menschen, die sich vor seinem Geburtshaus in Marktl am Inn versammelt hatten. Und gläubige Katholiken waren an diesem Abend überzeugt, dass der Segen der ganzen Region zugute kommt.
Wenige Stunden später begannen in Marktl am Inn und andernorts in der Alpen- und Voralpenregion jedoch die heftigen Regenfälle, die sich im Laufe des Montag zu einem verheerenden Unwetter ausweiteten, das wiederum die Hochwasserfluten an Loisach, Inn, Isar und Donau auslöste
. Der Papst betete nun trockenen Fußes aus Rom für die Opfer. Daraus ergibt sich jedoch auch die Frage: Hat am Ende der Segen des "Rektors der Welt" den Regen ausgelöst? Oder sind die Segnungen und Gebete des Papstes zumindest ganz oder weitgehend nutz- und wirkungslos? Bzw. haben sie weder in den Alpen noch in New Orleans etwas genützt? Doch wozu braucht man sie dann noch und vieles dergleichen und zahlt Kirchensteuern, um die katholischen Zeremonien zu finanzieren?
Alle Jahre wieder zum Beispiel zweimal das Urbi et Orbi, "der Stadt und dem Weltkreis". Doch keinem Land geht es wirklich gut, und es geht den Ländern und dem "Erdkreis" immer schlechter. Was bringt also auch hier der päpstliche Segen?
 



9.10.2005 – Clemens August Kardinal von Galen – Seligsprechung eines Kriegstreibers Das unter Johannes Paul II. eingeleitete Seligsprechungsverfahren wurde unter Benedikt XVI. beendet. Mit Kardinal von Galen wird einer der eindringlichsten Kriegstreiber des 2. Weltkriegs selig gesprochen. Für den Würdenträger war der Krieg ein neuer Kreuzzug und die gefallenen deutschen Soldaten würden im Jenseits in die "ewige Herrlichkeit" einziehen. Ausführlich siehe dazu kardinal_von_galen.htm
 



30.10.2005 / 16.9.2011 – Römisch-katholischer Professor erklärt: "Die Verheißungen durch den damaligen Papst gleichen den Aufrufen Osama bin Ladens" "Bin Laden in der Tradition von Papst Urban II." lautete die Überschrift in zahlreichen Tageszeitungen (z. B. Main-Echo 29./30.10.2005), welche eine Meldung der Katholischen Nachrichtenagentur KNA verbreiteten. Darin heißt es wörtlich: "Nach Meinung des katholischen Augsburger Theologen Klaus Kienzler ´wurzelt die fundamentalistisch-islamische Dschihad-Idee in den christlichen Kreuzzügen`. Die arabischen Kriegsherren hätten zur Zeit Saladins (1138 bis 1193) den ´heiligen Krieg` der römischen Westkirche übernommen, um muslimische Kämpfer für die Rückeroberung Jerusalems zu motivieren, sagt Kienzler bei einem Vortrag in der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Der Hass zwischen Christen, Juden und Muslimen sei erst durch die Kreuzzüge entstanden. Der Fundamentaltheologe zitierte einen Kreuzzugsaufruf Papst Urbans II. (1088 bis 1099) und erklärte dazu: ´Die Verheißungen des Paradieses für die christlichen Märtyrer durch den damaligen Papst gleichen den Aufrufen Osama bin Ladens.`" 

Dies wiegt umso schwerer, da sich die römisch-katholische Kirche bis heute nicht von ihrem "Heiligen Vater" Urban II. distanziert hat, obwohl zeitgleich zu Urban II. mit Clemens III. ein zweiter Papst regierte (1080-1100), den z. B. die damalige deutsche Bischofskonferenz als den rechtmäßigen betrachtete und dessen "moralische Integrität" auch von seinen Gegnern "anerkannt" wurde (Wikipedia-Internet-Enzyklopädie zu Clemens III.). Doch der Vatikan entschied sich für den Mordbrenner Urban II., der die Kreuzzüge ins Leben rief, als rechtmäßigen "Heiligen Vater".
Ca. fünfeinhalb Jahre später würde sich der norwegische Attentäter Anders Breivig auf sein Vorbild Urban II. berufen und über siebzig jugendliche Sozialdemokragen kaltblütig ermorden.

 


2006


7.4. / 20.4.2006 –
Trotz Urbi et Orbi – das Sündenfass quillt über – Jahrelang hangelten sich die gläubigen Katholiken vom Weihnachts- zum Oster-Urbi-et-Orbi und wieder zum Weihnachts-Urbi-et-Orbi usw. Mit diesem Segen wird nach katholischer Lehre allen, die ihn hören oder sehen und die guten Willens sind, ein vollkommener Ablass ihrer Sünden gewährt. Seit 1967 soll das auch über Radio oder Fernsehen möglich sein und Gläubige müssen nicht mehr persönlich nach Rom pilgern.
Mit dieser Lehre wird den Menschen die Aufklärung über das Gesetz von Saat und Ernte vorenthalten, das in vielen Religionen bekannt ist und wonach jeder früher oder später erntet, was er gesät hat – es sei denn, es wurde rechtzeitig bereut, bereinigt und wieder gut gemacht; vgl. dazu Der Theologe Nr. 2. Bereits unter Johannes Paul II. konnte man zuletzt den Eindruck gewinnen, der Segen wirke eher wie ein Fluch, da sich in unmittelbarer zeitlicher Nähe mehrfach schwere Katastrophen ereigneten. Siehe dazu unsere Meldung zum Urbi et Orbi vom 25.12.2005. Beim Segen durch Papst Benedikt XVI. spielte sowohl zu Weihnachten 2005 als auch jetzt zu Ostern 2006 der Konflikt Iran USA eine Rolle. Hier kann man auch einmal zwischen den Zeilen hören und lesen: Wenn der Papst auf eine "für alle ehrenvolle Schlichtung" ohne konkrete Hinweise plädiert, dann läuft das vermutlich auf eine Durchsetzung des Willens der USA hinaus, die mit einigen offiziellen Zugeständnissen dem Iran gegenüber verbunden sein würden (siehe auch die Überlegungen des Papstes zum "Aufbau einer neuen Weltordnung" im Zusammenhang des letzten Urbi et Orbi an Weihnachten 2005. Christlich wäre die Anwendung der Goldenen Regel des Jesus von Nazareth, die lautet: "Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!" (Matthäus 7, 12) Oder sinngemäß und als Sprichwort formuliert: "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu."

Lehrt der Papst etwas anderes, dann sollte er sich nicht "christlich" nennen. Die mit dem Vatikan verbündeten Politiker in den USA und anderswo handeln zumindest nach einer ganz anderen Regel. Ihr Verhalten könnte man z. B. unter dem Motto zusammenfassen: "Alles, was ihr von anderen erwartet, das braucht ihr selbst nicht zu tun." Oder: "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg zuvor dem andern zu." Die Folgen dieser Ethik, die in vielen Staaten praktiziert wird, sind weltweit spürbar. Die politischen Ordnungen geraten aus den Fugen. Das "Sündenfass" quillt über, da man als Täter offenbar immer schneller und immer spürbarer erntet, was man gesät hat. Dies gilt auch für viele Einzelne in ihrem persönlichen Leben. Wenn das Maß voll ist, dann läuft es über, und der Mensch erntet dadurch viel schneller als sonst, was er selbst gesät hat.

Einmal mehr hat der Papst zu Ostern 2006 dann diese Gesetzmäßigkeit geleugnet und so getan, als hätten die Katholiken durch seinen Segen alles Negative tilgen können, was sie bis dahin gesät haben, so dass man offenbar wieder fortfahren könne, "tapfer zu sündigen" (wie es Martin Luther einmal sagte), ohne schwerwiegende negative Konsequenzen befürchten zu müssen – bis zum nächsten Urbi et Orbi ... Ein besonders schlimmes Beispiel: Der römisch-katholische Priester aus Mexiko, der seine schwangere Geliebte nach der Ostermesse erwürgte und in Stücke schnitt (netzeitung.de). Die ermordete Frau schloss bereits als Kind die Bekanntschaft mit dem Amtsträger, der nach römisch-katholischer Lehre trotz des Verbrechens weiter anderen Menschen die Sünden vergeben könne.
 



11.5.2006 –
"Schlimmste Steuererhöhung aller Zeiten" für die Bürger – nur Milliardengeschenke an die Kirchen bleiben / Papstbesuch verschlingt weitere Millionen – ... "Mit etwas Sparwillen besteht für eine Erhöhung [der Mehrwertsteuer] überhaupt kein Grund", erklärt Holger Menzel vom Einzelhandelsverband HDE (Bild, 11.5.2006). Doch von reduzierten Zahlungen an die Großkirchen wollen die Politiker nichts wissen. Im Gegenteil. Allein die Sicherheitsmaßnahmen für den bevorstehenden Papstbesuch im September sollen den Bürger weitere ca. 50 Millionen Euro kosten. Und die Einbußen für die Unternehmen (z. B. wegen Sperrung der Autobahn für die Papstmesse in Regensburg oder wegen Absperrungen der Innenstadt in München zur Hauptgeschäftszeit am letzten Samstag der Ferien) sollen von diesen einfach hingenommen werden. Es käme demgegenüber günstiger, wenn der deutsche Staat jedem katholischen Pilger eine Rückfahrkarte nach Rom schenken würde, damit er Joseph Ratzinger dort bejubeln kann (so z. B. der Vorsitzende der bayerischen Polizeigewerkschaft in der Mittelbayerischen Zeitung, 1.2.2006) ... Die komplette Meldung lesen Sie hier.
 



21.5.2006 –
Papst ruft wieder andere zum Kampf gegen den Hunger auf. Vom eigenen Milliardenvermögen wird aber kein Cent heraus gerückt – Der Papst ist der prominenteste Trittbrettfahrer bei den weltweiten Märschen gegen den Hunger. Und der dreisteste. Denn man tastet die eigenen Schätze nie an. So wurde z. B. vor über 50 Jahren der Goldschatz des Vatikan als der zweitgrößte der Welt (nach dem der USA) bezeichnet (z. B. in der Zeitschrift Oggi, Nr. 42/1952). Seither hat man von dem Gold viele weitere Firmen bzw. Firmenbeteiligungen erworben. Auch die Beteiligungen des Vatikan an weltweiten Konzernen sind bekannt. Im Vatikan wird ein Finanzimperium verwaltet.
Lesen Sie dazu auch die Broschüre der Freien Christen, Ausgabe Nr. 3 – Der Reichtum der Kirche ist Blutgeld
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28.8. / 14.9.2006 –
Fünf Katholikinnen wollten während Papstmesse auf dem Islinger Feld gebären – Personen-Kult um den Mann auf dem "Stuhl Petri" in vielen Varianten – Am 9.9.2006 wurde Benedikt XVI. in München "mit militärischen Ehren" empfangen (Jesus lehrte, "Wer das Schwert nimmt, wird durchs Schwert sterben"): "... Abordnungen des Heeres, der Marine und der Luftwaffe. Im Gleichschritt geht es übers Rollfeld, "Links um", die Stiefel knallen auf den Sekundenbruchteil genau. "Gewehr ab" – die Kolben der Karabiner klacken genauso präzise auf den Asphalt ..." (Main-Post, 11.9.2006)
Von einigen Hunderttausend Gläubigen lässt er sich seither in München, Altötting, Marktl bei Braunau am Inn, Regensburg und Freising als "Heiliger Vater" huldigen (Jesus lehrte Seinen Nachfolgern, sie sollten niemanden auf der Erde als "Vater" ehren, sondern sich einzig zu dem "Vater im Himmel" bekennen). Fragen von Journalisten beantwortete Joseph Ratzinger vor einigen Tagen auf einem thronartig erhöhten goldenen Sessel (Jesus saß mit Seinen Jüngern ganz normal am Tisch). Und seine körperliche Erscheinung ist eingepackt in Kultgewänder und Mützen, welche die Kirche aus antiken Götzenkulten übernommen hat (Jesus war gekleidet wie das Volk).

Anhänger von Benedikt XVI. wenden ein, der Papst wäre in Wirklichkeit "bescheiden". Doch dann würde er sich diesem Kult nicht fügen und das ganze Brimborium mitsamt der angeblichen Unfehlbarkeit beenden. Die Kosten für die "Papst-Show" belaufen sich allein für den Staat auf vermutlich mehrere Hundert Millionen Euro, und der Aufwand (siehe unten) ist gegenüber der Fußball-Weltmeisterschaft deutlich höher. Da sich während der Papstmessen auch das medizinische Angebot auf ein Höchstmaß auf die Veranstaltungen konzentriert, ist nicht auszuschließen, dass andernorts die medizinische Versorgung der Bevölkerung beeinträchtigt ist, Bürger evtl. nicht bis zu den Krankenhäusern durchkommen.
Ein "Höhepunkt" hätte fast eine Art inoffizielle Weihe von neugeborenen Säuglingen an den Gott der Kirche werden können, was so ähnlich auch aus antiken Götzenkulten bekannt ist. Fünf hochschwangere Frauen sollen sich auf dem Islinger Feld bei Regensburg bereit halten. Es kann sogar vermutet werden, dass der Zeugungstermin von den Gläubigen bewusst so gelegt wurde, dass eine Geburt während der Papstmesse möglich sei. Wegen der Totalversorgung der Gläubigen gibt auch Peter Kittel von der Koordinationsstelle für die Papst-Show zu: "Da ist jede Hausgeburt gefährlicher."
Die Kirche selbst nährt zahlreiche abstruse Vorstellungen ihrer Gläubigen, indem sie z. B. lehrt, dass ein ungetauft verstorbener Säugling nicht den Himmel betreten kann. So braucht sich niemand zu wundern, wenn Eltern es umgekehrt als eine besondere Gnade erachten, wenn ihr Neugeborenes dem Papst fast auf den Schoß fallen kann. Doch die neuen Säuglinge legten dann ihren Ankunftstermin offenbar doch anders. Dafür versuchte ein junger Mann, auf dem Islinger Feld ganz in die Nähe seines "Heiligen Vaters" zu kommen. 15 Meter vor dem Altar wurde er von Polizei und Sicherheitskräften überwältigt und soll nun wegen "Hausfriedensbruchs" angeklagt werden (merkur-online.de). Mehr Glück hatte ein junger Vater, der seinen Säugling mit Namen Antonia einem Bodyguard überreichte, der ihn wiederum durch die geöffnete Seitenscheibe des Papamobils kurz an Joseph Ratzinger weiterreichte. Eventuell entsteht aus dieser Begegnung ein neuer Gegenstand der Verehrung, denn der Vater sagte danach, er wolle jetzt "die Windel aufbewahren, die seine Antonia trug" (Main-Post, 14.9.2006). Im Unterschied zu zahllosen anderen gefälschten Reliquien wäre die "Windel der Antonia" wenigstens nicht gefälscht.

Zähneknirschend registriert derweil die evangelische Kirche, dass ihnen die katholische Kirche einmal mehr die öffentliche Show stiehlt und sich die Politiker vor dem Papst tiefer verbeugen als vor den evangelischen Amtsträgern. Landesbischof Johannes Friedrich durfte immerhin am 12.9.2006 im Regensburger Dom ein paar lyrische Worte sagen ("Wer glaubt, ist nie allein, wer liebt, ist nie allein. Wer hofft, ist nie allein ..."). Mit Joseph Ratzinger persönlich sprechen ließ man ihn aber nicht, obwohl man ihm 3-4 Minuten zugesichert hatte. Er gehört zu jenen Amtsträgern, die im Gegensatz zu Martin Luther verkündeten, ein "kollegiales" Papsttum sei auch für Lutheraner denkbar (mehr zum Thema Ökumene).

Lesen Sie dazu auch Der Theologe Nr. 25 – Die Kirche ein totalitärer heidnischer Götzenkult

Babylonischer Fischgott mit Mitra      Benedikt XVI. mit Fischkopf-Mitra

Der Papst und sein Vorläufer, der babylonische Fischgott Dagon. Vom antiken Mysterienkult um Dagon hat die römisch-katholische Kirche die Mitra übernommen. In Regensburg sollten dem Papst sogar während der Messe geborene Säuglinge geweiht werden, doch die Babys wollten nicht während der Messe aus dem Mutterleib kommen.

Der Papst als neuer "Pharao"

Der Papst wird auf seiner Sänfte getragen (hier Paul VI.) wie sein Vorbild, der ägyptische Pharao. Beide bezeichnen sich als "Stellvertreter Gottes" und lassen sich entsprechend huldigen. Aus praktischen Gründen wurde die Sänfte seit Johannes Paul II. motorisiert. In München und Regensburg ersetzt das "Papamobil" die früheren Träger.
 



4.9. / 14.9.2006 / 16.9.2011 – Sicherheitsalarm für Benedikt XVI. – Aufwand einzigartig, Kosten astronomisch – Polizei konfiszierte alle Fahrräder in der Münchner Innenstadt – Auf den Dächer der Städte waren Scharfschützen postiert. Der gesperrte Luftraum wurde von AWACS-Aufklärungsflugzeugen der Bundeswehr überwacht, Luftabwehrraketen sind in Stellung gebracht. Der "Fürst dieser Welt" und die Seinen wurden von den Machthabern "dieser Welt" und den Objekten ihrer Stärke empfangen: mit militärischen Mitteln. Jeweils 5000 Polizisten waren in München und Regensburg für die persönliche "Sicherheit" von Joseph Ratzinger im Einsatz und spezielle Bodyguards des Landeskriminalamtes Bayern. Allein in München kam es zu einer Viertelmillion Überstunden für die Polizei, die aus der Staatskasse beglichen werden müssen. Hinzu kamen 7.000 Feuerwehrleute, Bahn-Bedienstete und Mitarbeiter von verschiedenen Hilfsorganisationen. In Regensburg wurden z. B. alle Fernzüge, die normalerweise die Stadt passieren müssten (Güter- und Personenverkehr), für einen Tag angehalten. Der Nahverkehr fand sowieso nicht statt. Auch sperrte man die Autobahn A 3 komplett, und es wurde eine eigene Autobahn-Abfahrt für Joseph Ratzinger gebaut. Der Freistaat Bayern hatte allerschärfste Sicherheitsvorkehrungen nicht nur in der Luft, sondern auch am Boden angeordnet. Jeder einzelne Meter der Fahrt- und Flugrouten mit Hubschraubern und Autokonvois stand unter besonderer Überwachung. Entlang der Routen waren alle Gullies versiegelt, Pflanzentröge, Mülleimer und Vitrinen abmontiert. Polizei mit Hundestaffeln durchkämmten einzelne Häuser. Jedes Fahrrad stellte in München in der Stadtmitte ein Sicherheitsrisiko dar und musste für den Schutz von Joseph Ratzinger von den Haltern entfernt werden, auch Kinderfahrräder. Oder die Polizei griff bereits durch und entfernte jedes Rad. Während der Papst am Marienplatz sein Gebet ablas, wurde jedes einzelne Fenster der umliegenden Häuser von bewaffneten Sicherheitskräften bewacht, Hotel- und Pensionsgäste werden in ihren Zimmern von der Polizei beobachtet. Der Einzelhandel vor Ort brach zusammen, die Schulen waren geschlossen, und fast alle Betriebe mussten dicht machen.
In Regensburg wurden im Umfeld des Islinger Feldes sogar die Hochspannungsmasten abgebaut und die Starkstromleitungen unterirdisch verlegt, ein gigantisches Unterfangen - doch die gute Sicht der Katholiken auf ihren Altar war dem Staat dies wert. Allein der Rückbau des Islinger Feldes in den vorherigen Zustand wird mehrere Jahre dauern. Die "Papst-Show" kostet den Staat und somit die Steuerzahler über 100 Millionen Euro, wenn nicht sogar mehrere Hunderte Millionen (siehe z. B. Main-Post, 8.9.2006). Darüber spricht die Kirche aber nicht gern, und der Generalvikar des Bistums Regensburg, Michael Fuchs, sagt über die Kosten: "Eigentlich kostet der Papstbesuch nichts. Denn der Heilige Vater verlangt nichts. Er gibt uns sehr viel. Er wird uns sehr reich  beschenken mit dem, was er sagt. Auch einfach mit seiner Präsenz." (Hessischer Rundfunk, 13.9.2006)
Dabei kamen weit weniger Pilger als erwartet. Riesige Parkplätze z. B. in Regensburg blieben gähnend leer und in viele mit hohem Aufwand hergerichtete große Quartiere kam kein einziger Gast. Und in Altötting sagte ein Rundfunk-Journalist: "Ich glaube, es sind fast mehr Polizisten als Pilger, etwas überspitzt gesagt."

Die Kirche erwartet dabei auch von den Atheisten, Protestanten, Muslimen und Agnostikern, dass sie mitbezahlen, obwohl diese nach katholischer Lehre später überwiegend in die "ewige Hölle" müssen (siehe Der Theologe Nr. 18 – Der Glaube der Kirche) – trotz ihres finanziellen Anteils, den sie für den Papstbesuch leisten. "Wenn ich einen Gast empfange, interessiert mich nicht, was das kostet. Das sind doch die primitiven Regeln von Gastfreundschaft", so Prälat Heinrich Wachter, der den Papst-Auftritt in Regensburg koordiniert (Wochenblatt, 30.8.2006). Es braucht die Kirche auch nicht zu interessieren, solange sie als Gastgeber es nicht zahlen muss, sondern die Bürger dazu gezwungen werden. Die Kosten gehen ins Astronomische, und diejenigen, die "Opfer" bringen müssen, wurden vorher nicht gefragt. Ihre Zustimmung wird erwartet.
So ist z. B. auch dem Regensburger Oberbürgermeister Hans Schaidinger (SPD) bewusst, was dieser Gast und seine Freude über seinen Glauben den Leuten alles abverlangt. So schreibt er: "Gemeinsam schaffen wir alles ... Dazu gehört auch die Bereitschaft, das eine oder andere persönliche Opfer zu bringen." (www.regensburg.de) In München verdarb Benedikt XVI. den Einzelhändlern in der Innenstadt z. B. die normalerweise sehr guten Einnahmen zum Ferienschluss-Wochenende. Der Verzehr der Pilger wog dies nicht annähernd auf. Lediglich einzelne profitieren: Wie eine Schneiderei außerhalb Münchens, die für 100 Priester spezielle Gewänder nur für die Messen mit dem Papst nähte (PS: Jesus und seinen Jüngern wäre alleine schon dieser Pomp zuwider gewesen. Sie waren einfach gekleidet wie das Volk).

Niemand hat dabei etwas dagegen, wenn ein 79-jähriger Mann im "Winter seines Lebens" noch einmal seine frühere Heimat sehen will. Es sei ihm von Herzen gegönnt. Bei einem älteren Menschen läuft hierbei der Lebensfilm zurück: Die Erfolge aber auch die Fehler der Vergangenheit kommen verstärkt ins Bewusstsein, damit noch so manches wieder gut gemacht werden kann, bevor der Mensch ins Jenseits hinüber geht und dort erntet, was er gesät hat. Doch es ist nicht einzusehen, dass wir alle die Millionenkosten für diesen Besuch aufbringen müssen, die anderweitig schmerzhaft gekürzt werden, so dass man zugespitzt formulieren könnte: Wer für den Papst-Besuch Geld ausgibt, bestiehlt den Mittelstand und die Geringverdienenden! Und: Wollen Sie, dass Ihr hart verdientes Geld für den Chef eines Milliarden-Imperiums (allein in Deutschland ca. 250 Milliarden Euro Vermögen) ausgegeben wird? Es wäre für den Vatikan ein leichtes, ein kleines Stück seines Milliarden-Vermögens dafür zu verwenden, dass Josef Ratzinger München, Regensburg und die anderen Orte besuchen konnte, und der Bundesrepublik Deutschland die astronomischen Kosten zu ersetzen. Doch daran wird offenbar gar nicht einmal gedacht.

Ein schwacher Trost für die Deutschen: Auch die zahllosen Papstbesuche von Johannes Paul II. weltweit mussten jeweils von den Menschen vor Ort bezahlt werden. Und in Tansania und anderen ärmeren Ländern mussten die Menschen noch weit höhere Opfer bringen als jetzt in Deutschland, in Tansania z. B. beim Papstbesuch im Jahr 1990 einen ganzen Monatslohn für die "Sicherheit" des Papstes abgeben. Ganze Familien haben sich dort wegen des Papstes verschulden müssen (siehe z. B. Bild, 4.2.2000). So berichtete die ehemalige Nonne Maria Lauda. Um ihr Gesicht nicht zu verlieren, sind die meisten armen Familien dieser Aufforderung auch nachgekommen.

PS: Die Papstbesuche in München hatten sich zuletzt gehäuft. Als Johannes Paul II. 1980 kam, war es der erste Besuch eines Papstes nach 198 Jahren. Nach sieben Jahren (1987) kam er bereits wieder und jetzt nach 19 Jahren Benedikt XVI., der früher Erzbischof von München und Freising war. Und auch er hat schon gesagt, dass er bald wieder kommen möchte, weil er Berlin und andere Städte noch besuchen möchte. Dies soll dann 2011 so weit sein, also bereits fünf Jahre später. Die Finanzminister dürfen also weiter überlegen, wo sie dann die Kosten beim Bürger wieder einsparen. Der Papst ist "eine Person, die Kraft ihres Amtes immer in Gefahr ist", sagt Michael Ziegler, Sprecher des bayerischen Innenministeriums (Welt am Sonntag, 3.9.2006). Dies ergibt sich auch aus der Geschichte, da der Papst eine Institution verkörpert, die wie keine andere "zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet ist". (Der Historiker Karlheinz Deschner, in: Die beleidigte Kirche, S. 42 f.)
 



6.9.2006 – Studentin stirbt nach Exorzismus, und ihr Bischof lügt. Was wusste Erzbischof Joseph Ratzinger? – Die Main-Post in Würzburg enthüllt am 6.9.2006 die "tiefe Beziehung" von Joseph Ratzinger zur Diözese Würzburg und ihrem Bischof Josef Stangl. Stangl hatte Ratzinger 1977 zum Erzbischof geweiht, und Ratzinger würdigte Stangl nach seinem Tod 1979 "als großen Seelsorger, der sein Bistum durch das Beispiel seines Glaubens und seine überzeugende Güte gelenkt hatte" (6.9.2006). Der spätere Papst hielt im Würzburger Dom das Requiem für seinen Weggefährten. Joseph Stangl hatte 1975 den Großen Exorzismus an der Studentin Anneliese Michel genehmigt, in dessen Zusammenhang sie auf nur noch 31 kg abmagerte und 1976 starb. Der Bischof bestritt darauf hin seine Genehmigung, wurde jedoch später der Lüge überführt. Die "tiefe Beziehung" von Joseph Ratzinger zu Bischof Stangl und zur Diözese Würzburg wirft dabei die Frage auf, ob auch Joseph Ratzinger in die Tragödie der gläubigen Studentin und in das Verhalten der Kirche zumindest eingeweiht war. Lesen Sie eine ausführlichere Darlegung des Sachverhalts in Der Theologe Nr. 9 – Todesfalle Kirche: Warum musste Anneliese Michel sterben? Dies ist auch insofern bedeutsam, als Benedikt XVI. seit seinem Amtsantritt im Jahr 2005 den Exorzismus wieder intensiviert und neue Exorzismus-Kurse für Priester in Rom eingerichtet wurden (siehe dazu unsere Meldung oben).
 



8.9. / 14.9.2006 – Keine öffentliche Meinungsfreiheit in Gegenwart des Papstes – Erleben wir einen Vorgeschmack auf einen Polizeistaat? – "Die Münchner Polizei will beim Besuch von Papst Benedikt XVI. ... energisch gegen papstkritische Demonstranten vorgehen", so Polizeipräsident Schmidbauer (Süddeutsche Zeitung, zit. nach Würzburger katholisches Sonntagsblatt Nr. 37/2006). Die mit der Kirche verfilzte Staatsmacht (Ministerpräsident Edmund Stoiber spricht von einer "Symbiose"; Hessischer Rundfunk, 13.9.2006) hatte schon 1980 brutal zuschlagen lassen, als sich behutsame und vorsichtige Kritik in der Öffentlichkeit zeigte. Der Verfasser des "Theologen" war damals zufällig Augenzeuge des Geschehens in Mainz. In der Presse wurde damals kaum etwas Kritisches berichtet. Und heute auch nicht.
Zudem: Freies Geleit vom deutschen Staat gab es für einen Großspender an die römisch-katholische Kirche aus Liechtenstein, gegen den die Staatsanwaltschaft wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung in dreistelliger Millionenhöhe ermittelt. Die Staatsmacht sicherte ihm zu, ihn nicht zu verhaften, damit er Benedikt XVI. in Regensburg persönlich treffen und wieder unbehelligt nach Liechtenstein flüchten kann. Vielleicht denken sich die Kirchenmitglieder in der deutschen Justiz: Den Staat und seine Bürger zu bestehlen und das Geld der Kirche zu geben – das kann doch nicht wirklich ein Verbrechen sein. Der Staat kann doch hinterher wieder die Steuern erhöhen ...
 



11.9. / 6.10.2006 – Papstbesuch – Test für Gleichschaltung von Medien? Pakt der Kirche mit den Journalisten – Die Medien in Deutschland, die von den Kirchen noch weitgehend dominiert sind, probierten den neuen einstimmigen Gesang. Anstatt umfassend über das zu berichten, was wirklich passierte, wurde fast ausschließlich geschrieben und im Fernsehen gezeigt, was die katholische Kirche sich wünschte.
So wurde z. B. in Regensburg die Veranstaltung Wohin geht die Reise der Kirche? am 4.9.2006 mit dem ehemaligen katholischen Theologieprofessor Hubertus Mynarek totgeschwiegen. Als ehemaliger Weggefährte von Joseph Ratzinger berichtete Mynarek in einem fast bis auf den letzten Platz gefüllten Saal, wie der jetzige Papst es als Professor z. B. nirgends lange aushielt und sich mit Kollegen überwarf. Auch die umfangreichen Veranstaltungen des Komitees Heidenspaß statt Höllenqual in München und Regensburg mit namhaften Referenten blieb weitgehend unbeachtet – ein Skandal. Und während der Handzettel Was kostet Sie der Papst? den Freien Christen in München und Regensburg von zustimmenden Passanten fast aus den Händen gerissen wurde, gab es allenfalls im weiteren Vorfeld des Papstbesuchs einige Medien, welche diese Fakten zur Kenntnis nahmen.

Doch je näher der Papst rückte, je kindlicher wurden die Gesichtszüge von Journalisten und je mehr gingen sie in die Knie. Offenbar sollten sich die Ereignisse von Köln, wo im Umfeld des Weltjugendtages 2005 auch über das alternative Programm berichtet wurde, in Bayern nicht wiederholen. So hat die römisch-katholische Kirche dieses Mal das internationale Pressezentrum in München und alle Journalisten in deren Anwesenheit "gesegnet". Zudem hat Erzbischof Kardinal Wetter während der Pressekonferenz mit den Medienvertretern gebetet und ihnen ihren Auftrag erklärt: "Die Menschen sollen durch ihre Vermittlung weltweit erfahren: ´Wer glaubt, ist nicht allein`." Zur Bekräftigung bedankte sich der Kardinal auch gleich bei der Presse "für Ihre Bereitschaft, hier Ihren Dienst auszuüben und mitzuhelfen, die Botschaft des Heiligen Vaters zur Wirkung zu bringen". Kein Journalist hat widersprochen, und entsprechend war später die Berichterstattung (Benedikt Backstage, Hessischer Rundfunk, 13.9.2006). Und so mancher Schreiber hätte wohl noch einiges mehr dafür gegeben, wenn er sich beim Empfang neben Josef Ratzinger und Angela Merkel den Kalbs-Tafelspitz-Braten und den Fisch aus dem Chiemsee hätte munden lassen können, der am 10.9.2006 in München serviert wurde.*
 
Von einem gewissen Höhepunkt der journalistischen Unterwürfigkeit berichtet der evangelisch-lutherische Pfarrer Bernd Töpfer, der in einer "überregionalen" "Tageszeitung" folgenden Kommentar einer "Redakteurin" las: "Mein größter Wunsch wäre, dem Heiligen Vater einmal die Hand zu schütteln, aber das ist utopisch. Inzwischen würde es mir schon reichen, den Saum seines Gewandes zu berühren, wie die Frau in der Bibel" (zit. nach Bröstler Anzeigenblatt, 16.9.2006). Kuriosum am Rande: Der evangelische Amtsträger wollte auf Rückfrage seine genaue Quelle nicht nennen, weil er die Berichterstattung des Fragenden über die katholische Kirche nicht unterstützen wolle.
 
So konnten die zum Papstbesuch versammelten Medien noch nicht einmal über evangelische Kritik berichten, weil es sie so gut wie nicht gab. Und auch der evangelische Pfarrer Bernd Töpfer schrieb – sich fast für seine "Entdeckung" entschuldigend – weiter: "Ich frage mich, ob Benedikt XVI. überhaupt als ´Heiliger Vater` angesprochen werden will?"

Noch weiter in seinem ökumenischen "Verbundenheit" ging ein einsamer evangelischer Pfarrer aus dem Landkreis Magdeburg, der nach Altötting gepilgert ist, um dort "vielleicht den wahren Glauben zu erleben", wie Focus online am 11.9.2006 berichtete. Er passte ins Bild des Jubel-Berichterstattung, während ein kritischer Leserbeitrag des Verfassers des "Theologen" folgerichtig ignoriert wurde. Focus online schreibt sogar einen eigenen Artikel über die Bemühungen des evangelischen Pfarrers aus Ostdeutschland. Auch er wolle Benedikt ganz nahe sein, doch man lässt ihn nicht hinter die Absperrung, wo die einzeln registrierten Katholiken applaudieren dürfen. Und deshalb versucht er, über die katholische Männerkongregation von Altötting noch einen Platz zu bekommen, von wo aus er wenigstens die große Leinwand sehen dürfe. Am 12.9.2006 wollte dann auch der evangelische Landesbischof Johannes Friedrich den Papst demütig bitten, die katholische Hostie auch Evangelischen zu geben, die mit Katholiken verheiratet sind. 3-4 Minuten hatte man ihm Redezeit zugesichert. Und als Einstimmung auf das Vortragen seiner Bitte hat Johannes Friedrich schon einmal die Maria-Predigt des Papstes in Altötting gelobt. Doch die zugesicherten Minuten wurden Friedrich nicht gewährt, so dass er dem Papst jetzt schreiben wolle (ARD-Tagesthemen, 12.9.2006).
Am schlimmsten erging es jedoch den fünf eingeladenen evangelischen Freikirchen. Sie wurden sogar bei der Begrüßung ausgelassen (idea-spektrum Nr. 38/2006). Während Martin Luther noch über den "Antichristen" auf dem Stuhl Petri und die antichristlichen katholischen Kulte (Wallfahrten, Reliquien, Ablass usw.) Klartext sprach, sind seine Nachfolger heute zum Anhängsel der Katholiken verkommen. Sie biedern sich immer wieder an und betteln letztlich um die Liebe ihrer römisch-katholischen Mutterkirche. Doch mit Hoffnung. So sagte kürzlich der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick: "Wir sind derzeit eine Milliarde Katholiken. Wenn die Ökumene vorankommt, was ich sehr wünsche, werden es bald zwei Milliarden sein." (100 Tage Papst Benedikt XVI., ZDF, 31.7.2005)


Lesen Sie dazu auch:
Der wiederkommende Christus – der größte Feind der Kirche?
in
Der Theologe Nr. 25

Schweinebraten für die Pilger Vgl. dazu in Der Theologe Nr. 7 das Thema Kirche und Tiere: Absturz in die Barbarei; PS: Am 11.9.2006 in Altötting gab´s Schweinebraten. Welche Tiere an den anderen Tagen "geopfert" wurden, ist nicht bekannt. Doch die Bewirtung der Journalisten im Pressezentrum sei auch "vom Feinsten" gewesen.

PS: Erste vorsichtige Papstkritik Im Laufe des 3. Besuchstages wagte tatsächlich eine Politikerin eine Kritik am Papst und traf gleich den Nagel auf den Kopf. Hinter den süßen und verklausulierten Wortes Benedikts in München steckte nämlich eine Kampfansage an Andersgläubige. Es sei nun nicht akzeptabel, so Claudia Roths Reaktion, wenn "Benedikt die Kritik an Religion aus der Meinungsfreiheit herausnehmen will", so ihre Kritik. Doch es wurde nicht vertieft. Für uns jedoch ein Anlass, um zu erinnern: Jahrhunderte lang ließ Benedikts Kirche Andersdenkende diskriminieren, verfolgen, foltern und hinrichten. Da diese Verbrechen bisher weder bereut und gesühnt noch wieder gut gemacht wurden, heißt es wohl für die Kirche auf lange Sicht: "Was der Mensch sät, das wird er ernten." Jetzt zeigen sich nun erste Anzeichen der Ernte dieser schlimmen Saat, und der Täter sieht sich in unserer Gesellschaft vermehrt der Kritik und der Aufklärung ausgesetzt. Und das ist Benedikt und seiner Kirche natürlich ein Dorn im Auge. (siehe spiegel.de, 11.9.2006, spiegel.de)
 



12.9. / 14.9.2006 –
Monologe eines professoralen Seniors ... und viele werden verschaukelt –  Die Regensburger Mittelbayerische Zeitung schrieb am 12.9.2006, dass die Universität Regensburg lieber einen Dialog des Papstes mit anderen Theologen gewollt hätte als einen Monolog von Benedikt. (mittelbayerische.de)
Die Kirche wollte jedoch nur einen Monolog. Darin äußerte sich der Papst negativ über den Islam und bezog mit einem liebenswerten Lächeln dabei seine angestammte Position im "Kampf der Kulturen". Siehe dazu spiegel.de, 14.9.2006, spiegel.de.

Und auch dem evangelischen Landesbischof Johannes Friedrich wurden seine drei Minuten gestrichen, in denen er Joseph Ratzinger im Umfeld der Begegnung in Regensburg eine Bitte vortragen wollte. Doch der Papst "strahlt so viel Liebe aus", so eine Bewunderin, was braucht es da Gespräche oder unbequeme Rückfragen? Auch der Glaube sei "kein Druck mehr", nur noch ein "Angebot", so der begeisterte Kommentar der ARD-Tagesthemen (12.9.2006). Dass ein freundliches "Nein, danke" zu diesem Angebot nach römisch-katholischer Lehre für den Betroffenen ewige Höllenqualen bedeutet, wird verschwiegen.

Lesen Sie dazu Der Theologe Nr. 18 – Der Glaube der Kirche. Dort ist die reine römisch-katholische Lehre nachzulesen. Möchte die Kirche einzelne dieser dort aufgeführten teils unfehlbaren Glaubenssätze ändern, dann braucht Benedikt XVI. nur kraft seines Amtes öffentlich zu sagen, was davon nicht mehr gelten soll. Doch er sagt solches nicht, und er wird dies auch in Zukunft nicht tun. Und deshalb gilt alles weiter, und es soll auch so sein. Und kaum ein Katholik besteht deshalb den Glaubenstest für das spätere "Heil".
Von den Hunderttausenden, die dem Papst jetzt in Bayern zujubelten, müssten aus diesem Grund die meisten nach ihrem Tod in die ewige Verdammnis, wenn der römisch-katholische Glaube stimmen würde. Nicht nur die Moslems hätten also einen Grund zur Klage. Doch wenn der Papst mit seinem Auto an den vielen Menschen vorbeifährt, dann könnte man deren Haltung mit den Worten umschreiben: "Willkommen Benedikt XVI. Die ewig Verdammten grüßen dich." Nur: Man sagt ihnen nicht, was sie angeblich im Jenseits erwartet. Es ist eben auch eine Show, ein "Event". Und eine Show braucht gute Stimmung. Doch werden die Zuschauer und Statisten dabei verschaukelt. Es ist eben auch eine Irreführung.
 



13.9.2006 –
Benedikt in Bayern: "Größtes deutsches Ereignis der Fernsehgeschichte" und zeitgleich: ARD will Gebühren erhöhen – Während vor allem der Bayerische Rundfunk weiter in dem "größten" und vermutlich teuersten "Ereignis in der deutschen Fernsehgeschichte" schwelgt, verkünden die Intendanten der ARD heute zeitgleich neue Gebühren. Spiegel online schreibt: "Die klammen öffentlich-rechtlichen Sender wollen jetzt Internet-User abkassieren. Besitzer von webfähigen Computern oder UMTS-Handies sollen ab Januar 2007 GEZ-Gebühren bezahlen. Das sieht ein Beschluss von ARD-Intendanten vor" (13.9.2006). Die Sender haben also nicht genügend Geld. Doch für die katholische Kirche "zaubert" man es herbei. Bzw.: Man will es sich anschießend wieder einmal beim Bürger holen, der in Zukunft auch für Handys und PCs bezahlen soll.

Ausgegeben werden die Einnahmen beim Bayerischen Rundfunk unter anderem wie folgt: Allein "das Produktionshandbuch zum Papst in Bayern hat mit 442 Seiten Telefonbuchformat" (Mittelbayerische Zeitung, 13.9.2006). Derzeit sind "weit über 300 Kameras im Einsatz. Allein zwischen der Galgenbergbrücke und dem Priesterseminar waren gestern Abend, als Benedikt XVI. in Regensburg empfangen wurde, 28 Kameras aufgestellt." "Wir sind zwei Wochen lang durch die Altstadt gegangen und haben bei den Regensburger Hausbesitzern angefragt, ob wir bei ihnen die Kabel legen dürfen", so Roland Weese, Produktionsleiter beim BR. "Was für eine Wahnsinnsarbeit das alles war, lässt sich nur erahnen", schreibt die Regensburger Lokalpresse. "Seit 5. September ist Roland Weese hier in Regensburg pausenlos im Einsatz. Mit einem Acht-Stunden-Tag kommen weder er noch seine rund 1000 Mitarbeiter über die Runden. Allein um die verschiedenen Kamerapositionen – auch die ursprünglich geplanten – zu überprüfen, ist Weese dem Weg von der Innenstadt bis zum Islinger Feld vier Mal zu Fuß abgegangen." "Und schließlich stehen noch überall vor den einzelnen Kameras und dem technischen Gerät des BR dunkel gekleidete (und zumeist recht muskulöse) Männer von einem angemieteten Sicherheitsdienst herum, die das ganze Equipment bewachen." Die Kosten für diesen "Wahnsinn" laufen völlig aus dem Ruder. Und in München, Altötting, Marktl und Freising ist es genauso. Doch es gibt ja den deutschen Bürger, so denken sich die papsthörigen Politiker. Er freut sich und darf mehrfach dafür bezahlen. Mehrere Hunderte Millionen an Steuern und jetzt auch noch eine Planung für die Erhöhung der Fernsehgebühren. Trotzdem nützt es den meisten später nichts, und sie würden nach römisch-katholische Lehre nach ihrem Tod ewig verdammt (siehe Der Theologe Nr. 18). Eine weitere Meldung zu den Kosten des Papstbesuches lesen Sie hier.
 



15.9. / 27.9.2006 –
Papst beleidigt Islam – Sturm der Entrüstung in der islamischen Welt über Papst Benedikt XVI. – Es ist kaum vorstellbar, dass Joseph Ratzinger, der seine Reden Wochen im Voraus penibel plant, nicht wusste, was er tat. Seine Rede in der Universität Regensburg war dann eine hintergründige Kampfansage an den Islam, nachdem er am 10.9.2006 in München ebenso hintergründig die Toleranz gegenüber Kritikern ablehnte, welche die Lehre des Katholizismus aufdecken (Wörtlich warf er ihnen "Zynismus" vor, "der die Verspottung des Heiligen als Freiheitsrecht ansieht" und er ergänzte, dies sei nicht "die Art von Toleranz und von kultureller Offenheit, auf die die Völker warten und die wir alle wünschen"). Im nächsten Absatz lesen Sie zunächst, was der Papst am 12.9.2006 in Regensburg wörtlich sagte (zit. nach der Mittelbayerischen Zeitung Regensburg, mittelbayerische.de). Die fett markierten Stelle sind dabei der Anlass für die Entrüstung, wobei sich der Papst das Zitat von Kaiser Manuel II. durch die Art und Weise der Darlegung unmissverständlich zu eigen machte:

"Eminenzen, Magnifizenzen, Exzellenzen, verehrte Damen und Herren! Es ist für mich ein bewegender Augenblick, noch einmal in der Universität zu sein und noch einmal eine Vorlesung halten zu dürfen ...
Dass es auch solch radikaler Skepsis gegenüber notwendig und vernünftig bleibt, mit der Vernunft nach Gott zu fragen und es im Zusammenhang der Überlieferung des christlichen Glaubens zu tun, war im Ganzen der Universität unbestritten. All dies ist mir wieder in den Sinn gekommen, als ich kürzlich den von Professor Theodore Khoury (Münster) herausgegebenen Teil des Dialogs las, den der gelehrte byzantinische Kaiser Manuel II. Palaeologos wohl 1391 im Winterlager zu Ankara mit einem gebildeten Perser über Christentum und Islam und beider Wahrheit führte. Der Kaiser hat wohl während der Belagerung von Konstantinopel zwischen 1394 und 1402 den Dialog aufgezeichnet; so versteht man auch, dass seine eigenen Ausführungen sehr viel ausführlicher wiedergegeben sind als die Antworten des persischen Gelehrten. Der Dialog erstreckt sich über den ganzen Bereich des von Bibel und Koran umschriebenen Glaubensgefüges und kreist besonders um das Gottes- und das Menschenbild, aber auch immer wieder notwendigerweise um das Verhältnis der ´drei Gesetze`: Altes Testament – Neues Testament – Koran. In dieser Vorlesung möchte ich nur einen – im Aufbau des Dialogs eher marginalen – Punkt behandeln, der mich im Zusammenhang des Themas Glaube und Vernunft fasziniert hat und der mir als Ausgangspunkt für meine Überlegungen zu diesem Thema dient.

"Ich halte die Regensburger Rede, so wie sie gehalten wurde, für prophetisch."
(Papst-Privatsekretär Georg Gänswein auf die Frage "Warum hat den Text niemand gegengelesen?" – aus einem Interview mit der Zeitschrift Kurier, 3.9.2007)

In der von Professor Khoury herausgegebenen siebten Gesprächsrunde (Dialexis-Kontroverse) kommt der Kaiser auf das Thema des Djihad (heiliger Krieg) zu sprechen. Der Kaiser wusste sicher, dass in Sure 2, 256 steht: Kein Zwang in Glaubenssachen – es ist eine der frühen Suren aus der Zeit, in der Mohammed selbst noch machtlos und bedroht war. Aber der Kaiser kannte natürlich auch die im Koran niedergelegten – später entstandenen – Bestimmungen über den heiligen Krieg. Ohne sich auf Einzelheiten wie die unterschiedliche Behandlung von ´Schriftbesitzern` und ´Ungläubigen` einzulassen, wendet er sich in erstaunlich schroffer Form ganz einfach mit der zentralen Frage nach dem Verhältnis von Religion und Gewalt überhaupt an seinen Gesprächspartner. Er sagt: ´Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten`. Der Kaiser begründet dann eingehend, warum Glaubensverbreitung durch Gewalt widersinnig ist. Sie steht im Widerspruch zum Wesen Gottes und zum Wesen der Seele. ´Gott hat kein Gefallen am Blut, und nicht vernunftgemäß (´syn logo`) zu handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider. Der Glaube ist Frucht der Seele, nicht des Körpers. Wer also jemanden zum Glauben führen will, braucht die Fähigkeit zur guten Rede und ein rechtes Denken, nicht aber Gewalt und Drohung … Um eine vernünftige Seele zu überzeugen, braucht man nicht seinen Arm, nicht Schlagwerkzeuge noch sonst eines der Mittel, durch die man jemanden mit dem Tod bedrohen kann …`.
Der entscheidende Satz in dieser Argumentation gegen Bekehrung durch Gewalt lautet: Nicht vernunftgemäß handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider. Der Herausgeber, Theodore Khoury, kommentiert dazu: Für den Kaiser als einen in griechischer Philosophie aufgewachsenen Byzantiner ist dieser Satz evident. Für die moslemische Lehre hingegen ist Gott absolut transzendent. Sein Wille ist an keine unserer Kategorien gebunden und sei es die der Vernünftigkeit. Khoury zitiert dazu eine Arbeit des bekannten französischen Islamologen R. Arnaldez, der darauf hinweist, dass Ibn Hazn so weit gehe zu erklären, dass Gott auch nicht durch sein eigenes Wort gehalten sei und dass nichts ihn dazu verpflichte, uns die Wahrheit zu offenbaren. Wenn er es wollte, müsse der Mensch auch Idolatrie [= Götzendienst] treiben."

Da alles ist für den einfachen Bürger nicht so leicht zu verstehen, so dass es Sinn macht, manches noch einmal zu erklären. Auf diese Weise konstruierte Benedikt XVI. nämlich auch eine an Geschichtsfälschung grenzende Verbindung von "Vernunft" und Katholizismus und rückte den Islam in Richtung "Idolatrie" ( = Götzendienst).

Joseph Ratzinger ist wie kein anderer die Verkörperung des Katholizismus, und er kennt natürlich auch den "unfehlbaren" römisch-katholischen Lehrsatz: "[Die heilige römische Kirche, durch das Wort unseres Herrn und Erlösers gegründet,] glaubt fest, bekennt und verkündet, dass ´niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide` noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter des ewigen Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr (der Kirche) anschließt." (zit. nach Josef Neuner, Heinrich Roos, Der Glaube der Kirche, Regensburg 1971, Nr. 381; siehe dazu Der Theologe Nr. 18)
Moslems müssen also nach römisch-katholischer Lehre nach ihrem Tod in die Hölle, wenn sie nicht rechtzeitig katholisch werden. Demgegenüber ist es noch maßvoll, was Benedikt XVI. in Regensburg tatsächlich sagte. Doch in jeder Zeile ist die unter gezielt bescheidenem Auftreten verborgene Überheblichkeit des "Lenkers des Erdkreises" (Liber Pontificalis, 1596) spürbar, der nicht die geringsten Zweifel daran hat, auf welcher Seite angeblich das "Heil" zu finden sei und auf welcher das "Unheil". Natürlich ist es positiv, wenn er darauf hinweist, dass eine Religion nicht mit Gewalt verbreitet werden darf. Doch hätte er es vor allem im Hinblick auf seine eigene Kirche sagen können. So erklärt die römisch-katholische Kirche z. B. die Bibel als "wahres Wort Gottes" und legitimiert damit auch die biblische Aufforderung zu Krieg und Völkermord als "wahres Wort Gottes".
Siehe dazu einen Auszug aus der kirchlichen Bibel in Der Theologe Nr. 26. Zudem sind kirchliche Drohungen mit der Hölle, z. B. Kindern gegenüber, auch eine Form der "Gewalt" sind, nämlich psychischer Gewalt, die auch heute noch angewandt wird.

Nach den weltweiten Unruhen aufgrund Benedikts Regensburger Rede rudert der Papst nun aber auch etappenweise zurück. Das Zitat von Kaiser Manuel II. drücke "in keiner Weise" seine "persönliche Haltung dem Islam gegenüber" aus (Spiegel online, 17.9.2006), so der Papst fünf Tage später. Doch Benedikt bleibt wortkarg, vermeidet jetzt bewusst Näheres über seine "Haltung dem Islam gegenüber". Und er schweigt auch über offizielle römisch-katholische Lehrsätze wie "So verwerfen und verabscheuen Wir die gottlose Lehre von der Gleichwertigkeit aller Religionen." (Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche, 13. Auflage, Regensburg 1992, Lehrsatz Nr. 369, vgl. Der Theologe Nr. 18)

Währenddessen gießt das evangelische Wochenmagazin idea-spektrum weiter Öl ins Feuer und fragt in seinem Leitartikel Warum der Rückzug des Papstes? – Der Leitartikel beginnt mit den Worten: "Als einziges deutsches Blatt brachte es die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) auf den Punkt: ´Bestimmte Dingen darf man nicht sagen, weil sie wahr sind. Diese Erfahrung macht ... der Papst.` Und später: "Wie aber können Christen und Moslems an einen Gott glauben, wenn alles, was Christen auszeichnet (Kreuzigung, Auferstehung), von Moslems geleugnet wird?" (Nr. 39/2006)
Der Religionswissenschaftler Hubertus Mynarek hat einmal sinngemäß erklärt, dass in den Protestanten ein tief sitzender Minderwertigkeitskomplex gegenüber der katholischen Kirche steckt, den sie mit noch schärferer Bekämpfung Andersgläubiger und religiöser Minderheiten zu kompensieren sucht als dies bei Katholiken üblich ist. Und deshalb und wegen vieler anderer Gründe mehr bezeichnen sich auch die Protestanten zu Unrecht als "Christen" (siehe dazu den Widerspruch zu Jesus von Nazareth in Der Theologe Nr. 1).

Was der Papst in seiner Rede dem Islam vorhielt, erscheint dabei vor allem als eine Projektion von Verbrechen und Glaubensgrundlagen der eigenen Kirche auf Andersgläubige (der Katholizismus wurde Jahrhunderte lang mit dem Schwert verbreitet), wobei offenbar nicht oder nur kaum zwischen Islam und gewalttätigem islamischen Fundamentalismus unterschieden wird. So erwähnt Benedikt z. B. nicht, dass der Islam in der Geschichte vielfach toleranter, friedfertiger und gerechter war als das kirchliche Christentum. Vor allem der protestantische Gründervater Martin Luther rief zu regelrechten Gewaltexzessen auf (siehe Der Theologe Nr. 3), so dass die Verleumdung und Kritisierung Mohammeds durch die Evangelischen, die Martin Luther bis heute ehren, ebenfalls eine Projektion der eigenen Vergehen auf Andersgläubige ist.


PS
: Unter zahllosen Beispielen aus dem Verhältnis von kirchlichem Christentum und Islam hier nur zwei Hinweise: Besonders grausam war die Eroberung von Jerusalem durch die römisch-katholischen Kreuzfahrer im Jahr 1099 und die Massaker an den moslemischen Einwohnern; Oder die Verfolgung der Moslems in Spanien. So schreibt Spiegel online (16.9.2006): "Zunächst geduldet werden verbliebene Muslime und Juden im 15. und 16. Jahrhundert zusehends drangsaliert. Zwangstaufe und Ausweisung sind an der Tagesordnung. Selbst Konvertiten können sich nicht in Sicherheit vor Verfolgung wiegen. Spanisch-katholischer Fanatismus und die Inquisition der katholischen Kirche sind der Schrecken aller Minderheiten." Für Benedikt XVI. war die Inquisition jedoch eine "Fortschritt", da im Unterschied zu sofortigen Hinrichtungen die Kirche hier erstmals "Untersuchungen" durchführen ließ (allerdings oftmals unter Folter). Joseph Ratzinger wörtlich: "Aber man muss doch sagen, dass Inquisition der Fortschritt war, dass nichts mehr verurteilt werden durfte ohne Inquisitio, das heißt, dass Untersuchungen statt finden mussten." (Monitor, 3.3.2005; siehe auch hier)

In Spanien werden bis heute von den Katholiken zum Gedenken an die Vertreibung der muslimischen Mauren im Jahr 1492 Mohammed-Puppen in die Luft gesprengt oder vom Kirchturm geworfen. Erstmals in diesem Jahr verzichten einige Orte auf die symbolischen Tötungen Mohammeds. (netzeitung.de)

Wichtige Information für alle Moslems:
Benedikt XVI. spricht für den Vatikan und den Katholizismus, aber nicht für Christus und den christlichen Glauben. Die Kirche missbraucht den großen Menschheitslehrer Jesus von Nazareth für ihre Zwecke. Die Nachfolger des Jesus von Nazareth, des Christus, wurden von der Macht-Kirche immer unterdrückt und verfolgt. Benedikt XVI. ist der Abkömmling der Abkömmlinge derer, die nicht nur den Islam, sondern auch das wahre Christentum verfolgten.

Heuchlerisch ist zudem die Konstruktion einer Verbindung zwischen Katholizismus und Vernunft, da die römisch-katholischen Dogmen in der Regel im Widerspruch zur Vernunft stehen (z. B. Jungfrauengeburt, Unfehlbarkeit des päpstlichen Lehramtes, "unbefleckte Empfängnis" von Maria durch ihre Mutter Anna, Verwandlung einer Oblate in den Körper von Jesus usw.).
Die von Vernunft geprägte griechische und römische Philosophie wurde dagegen von der Kirche massiv bekämpft, und viele ihrer Vertreter ließ man umbringen. Zudem wehrt sich die römisch-katholische Kirche mit dem als "unfehlbar" geltenden Lehrsatz Nr. 57 aus dem Buch Der Glaube der Kirche von Neuner/Roos gegen eine Anpassung ihres Glaubens an den Fortschritt der Wissenschaft, und sie droht den auf diese Weise Glaubenden die ewige Hölle an.
Wörtlich heißt der Lehrsatz: "Wer sagt, es sei möglich, dass man den von der Kirche vorgelegten Glaubenssätzen entsprechend dem Fortschritt der Wissenschaft gelegentlich einen anderen Sinn beilegen müsse als den, den die Kirche verstanden hat und versteht, der sei ausgeschlossen." "Ausgeschlossen" bedeutet hier "ewig verdammt".
Das islamische Gottesbild demgegenüber diesem katholischen Gottesbild als "unvernünftig" darzustellen, ist zumindest unredlich vom Papst. Und eine Kampfansage ist zudem die unwidersprochene Charakterisierung der islamischen Gottesvorstellung mit den Worten: "Wenn er [Gott] es wollte, müsse der Mensch auch Idolatrie [= Götzendienst] treiben." Hier sollte Benedikt XVI. lieber vor der eigenen Türe kehren (siehe dazu Der Theologe Nr. 25 – Die Kirche – ein totalitärer Götzenkult). Und anstatt den Islam zu Unrecht als weniger vernünftig als die Kirche abzuwerten und seine Anhänger belehren zu wollen, sollte er lieber um Reue bitten für das, was seine Kirche den Moslems angetan hat.


PS
: Auch die Moslems in Deutschland mussten den Papstbesuch mitbezahlen. Geht man von Kosten für den Staat in Höhe von ca. 250 Millionen Euro aus und von ca. 3,5 % Moslems in Deutschland, dann entfällt auf diese Bevölkerungsgruppe ein Anteil von 8,75 Millionen Euro, die sie für Benedikts Besuch aufbringen mussten.

Mystik für Gottsucher:
"Gott hat keinen Stellvertreter auf der Erde. Er ist selbst ´vertreten` in dir."


  


20.9.2006 – Papst verweigert den Evangelischen die Bezeichnung "Kirche" Dass die katholische und die evangelischen Kirchen nicht "christlich" sind, wurde vielfach nachgewiesen (z. B. auch in Der Theologe Nr. 25). Dass die Katholiken ihrerseits den Protestanten aber sogar die Bezeichnung "Kirche" absprechen, wird von diesen meist verdrängt. Jetzt hat der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Peter Steinacker, anlässlich des Papstbesuches in Bayern wieder einmal daran erinnert. Steinacker wörtlich: "Seine [Benedikts] Formulierung ´unsere Freunde aus den verschiedenen Traditionen der Reformation` scheint freundlich zu klingen, ist in Wahrheit aber die diplomatische Vermeidung des Begriffs Kirche. Diesen Status billigt der Papst den Kirchen der Reformation nicht zu" (idea-spektrum Nr. 38/2006). Zwar wurde in der "Gemeinsamen Erklärung" beider Großkirchen zur "Rechtfertigungslehre" aus dem Jahr 1999 kryptisch formuliert, die Evangelischen seien bei den katholischen Verurteilungen aus dem 16. Jahrhundert nicht mehr gemeint, obwohl sie damals gemeint waren. Doch es blieben genügend andere Verurteilungen, so dass nach aktueller römisch-katholischer Lehre die Protestanten nach ihrem Tod in die ewige Hölle müssen, auch wenn der evangelisch-lutherische Innenminister Bayerns, Günther Beckstein, eigens für den Papst die Autobahn bei Regensburg sperren ließ. Es nützt ihm nichts. Zwei maßgebliche Lehrsätze, die dieses belegen, finden sich z. B. in dem römisch-katholischen Standard-Lehrwerk Der Glaube der Kirche: Lehrsatz Nr. 381 und Lehrsatz Nr. 369.
 



23.9.2006 –
Katholische Kirche verlangt Unterwerfung aller Menschen unter den Papst für die Erlangung des Heils – Im Zuge der Beschwichtigung von Moslems übte sich der Vatikan und katholische Würdenträger zuletzt gelegentlich in Kuschel-Pädagogik. Doch es ist fraglich, ob das Fass, das Benedikt XVI. in der Regensburger Universität aufgemacht hat, wieder so leicht zu schließen ist. In diesem Zusammenhang ist auch der Hinweis auf den nach römisch-katholischer Lehre unfehlbaren Lehrsatz wesentlich, der lautet: "Dem römischen Papst sich zu unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum Heile notwendig." So z. B. der Lehrsatz Nr. 430 aus dem Standardwerk von Neuner/Roos, Der Glaube der Kirche. Also müssen sich auch alle Moslems dem Papst unterwerfen, wenn sie das Heil erlangen möchten.
Immerhin hätte Benedikt XVI. die historische Chance, mit dem Un- und Wahnsinn seiner Kirche aus vielen Jahrhunderten endlich aufzuräumen und schlicht zu verkünden: "Ich erkläre diesen Lehrsatz für ungültig" ( ... und gleich ein paar Dutzend weitere auch). Man muss aber kein Prophet sein, um zu prophezeien, dass er nicht das Geringste von dem widerrufen wird, was die Kirche bis heute lehrt. Doch dann sollte man sich auch keine Illusionen machen über den Stuhl Petri und seine Funktion im Weltgeschehen.

Doch das Problem ließe sich auch von einer anderen Seite her lösen, nämlich durch massive Kirchenaustritte. Wenn z. B. alle Katholiken austreten, die nach der Lehre ihrer Kirche nach ihrem Tod ohnehin ewig verdammt seien (siehe glaubenstest.htm; in Deutschland wären das mehrere Millionen), dann könnte der Papst nicht mehr für sich in Anspruch nehmen, für das kirchliche Abendland zu sprechen. Er wäre dann nur noch eine Art "Sektensprecher" für eine römisch-katholische Minderheit, und die moslemische Welt bräuchte seinen Aussagen nicht mehr so viel Bedeutung beizumessen.
 



30.12.2006 –
George W. Bush und Papst Benedikt XVI.: Ökumenische politische Doppelstrategie? – Nach der Hinrichtung Saddam Husseins lobte der protestantische US-Präsident George W. Bush die Tat als "wesentlichen Meilenstein" auf dem Weg zu einer Demokratie im Irak. Der Vatikan missbilligte jedoch die Hinrichtung. Was an diesem und vielen weiteren Beispielen auf den ersten Blick aussieht wie zwei unterschiedliche Positionen, könnte auch eine abgestimmte Doppelstrategie sein, mit der die beiden mächtigsten Führer des kirchlichen Abendlandes gemeinsame Politik machen. Denn der US-Präsident und der Papst sind intensiver miteinander verbunden als allgemein bekannt. Dazu einige Hinweise:



2007

10.4.2007 – Opus Dei – einflussreicher Motor in der katholischen Kirche – Tugend durch Abtötung? – Alles, was die kirchlichen "Sektenbeauftragten" neuen religiösen Bewegungen – meist zu Unrecht – vorwerfen, praktizieren sie in Wirklichkeit selbst. Beispiel Opus Dei: Dort wird die "Abtötung" von Begierden und Sinnesreizen gelehrt und praktiziert, was jedoch nur zu zeitweiligen Verdrängungen führt. Opus-Dei-Gründer Josemaría Escrivá de Balaguer (1902-1975) wurde am 6.10.2002 von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochen. Es handelt sich also nicht um eine römisch-katholische Randerscheinung, sondern um eine Bewegung aus dem Zentrum. Viele halten den einflussreichen Orden sogar für den eigentlichen Motor der römisch-katholischen Kirche. Worum es dabei unter anderem geht, darüber berichtete das ZDF in Frontal 21 am 10.4.2002. (zdf.de)
 



7.5. / 16.5.2007 –
Brasilien: Lutherischer Beauftragter Wolfgang Behnk hilft dem Papst / Einstiger Völkermord mit Zwangsbekehrung in Lateinamerika als "glückliche Schuld" verklärt / "Papierkugel-Priester" Frei Galvao wird heilig gesprochen – Die lutherischen Kirchen verkommen nicht nur in Deutschland zunehmend zum Anhängsel der römisch-katholischen Kirche. In Brasilien wurden die Lutheraner sogar schon von evangelischen Frei- und so genannten "Pfingstkirchen" (ca. 35.000 Kirchen) überholt bzw. von konservativen evangelischen Gruppen, die man auch "Evangelikale" nennt. Neben ca. 74 % Katholiken unter den 186 Millionen Einwohnern (Tendenz massiv rückläufig) gibt es dort mittlerweile 15 % Anhänger der Evangelikalen und Pfingstkirchen. Die Anzahl der Evangelisch-Lutherischen liegt offenbar weit darunter und wird in den meisten Statistiken deshalb gar nicht erwähnt.
Wie verhält sich in dieser Situation die Luther-Kirche? Sie springt dem deutschen Papst Benedikt XVI. bei, der am 9.5.2007 nach Brasilien reist, um die Katholiken dort im katholischen Pferch zu halten. So verurteilt der evangelisch-lutherische Weltanschauungsbeauftragte und Kirchenrat Dr. Wolfgang Behnk aus München die Pfingstkirchen mit den Worten: "Sie vereinnahmen den Menschen für ein totalitäres System mit christlichem Anstrich" (Fränkische Nachrichten, 7.5.2007) – eigentlich eine treffende Beschreibung für die römisch-katholische Kirche und ihre Bischöfe und Priester (vgl. dazu Der Theologe Nr. 25 – Die Kirche – ein totalitärer Götzenkult). Doch Dr. Behnk wendet bei dieser Beurteilung die Methode der "Projektion" (= der meistens fälschlichen Übertragung) von kirchlichen Zuständen und Missständen auf Andersgläubige und kleinere Gemeinschaften an. Denn auch das evangelisch-lutherische Glaubenssystem und seine Staatslehre, dem er selbst anhängt, ließen sich treffend als "totalitäres System mit christlichem Anstrich" beschreiben. Dies ist alles ausführlich dargelegt in Der Theologe Nr. 1 – Martin Luther und sein Gott der Unterwelt Und als solche Systeme haben sich die römisch-katholische und die evangelisch-lutherische Kirche in der Geschichte auch immer wieder präsentiert, wenn ihnen von der Politik freier Lauf gelassen wurde.

So kann man auch fragen: Wir wurden denn die Brasilianer und andere Südamerikaner einst römisch-katholisch? Sie wurden im 15. Jahrhundert durch Eroberungskriege im Auftrag der Kirche in Spanien und Portugal dazu gezwungen, und Millionen (!) von Menschen, die sich nicht bekehren ließen, wurden gefoltert und umgebracht. Man spricht manchmal vom "größten Völkermord aller Zeiten" (zit. nach Publik-Forum, 31.5.1991): Bis Mitte des 17. Jahrhunderts wurden 100 Millionen indianische Ureinwohner von den Katholiken ermordet, durch Zwangsarbeit zu Tode geschunden, oder sie starben an Infektionen als Folge der Verfolgungen. (z. B. Südwest-Presse, 2.5.1992)
Der Vorgänger von Papst Benedikt XVI., Papst Johannes Paul II., hat dazu bei der Fünfhundertjahrfeier der Evangelisierung Lateinamerikas (1492-1992) im Jahr 1991 in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik gesagt: Zwar seien die gewaltsamen Züge dieser Evangelisierung zu verurteilen. Gleichzeitig habe sie aber zu einer "Ausweitung der Heilsgeschichte" (d. h. der Zwangskatholisierung der Bevölkerung) beigetragen, weswegen man im Hinblick auf die Eroberer von einer "glücklichen Schuld" sprechen könne (Spiegel special Nr. 3/2005, S. 91). In eine ähnliche Richtung äußerte sich jetzt Papst Benedikt XVI., der sagte, "Christus" sei der "Retter" der Indianer gewesen, "den sich die Indianer im Stillen herbeigewünscht hätten" (AP, 15.5.2007). Diese Äußerung "empört die Indianer" (Hamburger Abendblatt, 16.5.2007). "Nach Angaben des katholischen Indianermissionsrats in Brasilia wurden allein in Brasilien zwischen 1500 und 2001 unter kirchlicher Oberhoheit etwa 1470 indianische Volksgruppen ausgerottet."
Die Rede von der "glücklichen Schuld" ist dann katholisch und mag auch von den Lutherischen so betrachtet werden. Aber mit Christus hat es nichts zu tun. Es ist antichristlich. Das spüren auch immer mehr Brasilianer, die sich derzeit zu Millionen aufmachen, um Gott und Christus anderswo zu suchen. Und auch wenn sie dann in den Pfingstkirchen genauso wenig fündig werden, so wissen unzählige Menschen zumindest schon einmal, wohin sie auf keinen Fall mehr zurück wollen.

Für die verbleibenden Katholiken zur Stärkung setzt der intellektuelle Scharlatan aus Rom am 11.5.2007 einen neuen "Heiligen" ein. Der Priester Frei Galvao (1739-1822) schrieb einst einige Gebetsworte an Maria auf einen Zettel und knüllte diesen dann zu einer Papierkugel zusammen. Der Gläubige sollte dann beten und mehrere Papierkugeln (die so genannten "Pílulas") schlucken. Dieser Zauber (dessen Erfolg wie bei jedem Zauber von der Stärke der Suggestion bzw. des Placebo-Effekts abhängt) soll vielen geholfen haben (ausführlicher unter caiman.de/05_07/).
Für die Heiligsprechung durch Benedikt XVI. entscheidend: Zwei Frauen bekamen keine Kinder. Dann schluckten sie die Papierkugeln (praktisch als eine Art katholische "Baby-Pille" im Gegensatz zur "Anti-Baby-Pille") und wurden bald schwanger von der römisch-katholischen Kirche wurden diese Schwangerschaften als Wunder von Frei Galvao anerkannt. Jede kleinere Gemeinschaft würde für solche Praktiken jedoch lächerlich gemacht und attackiert, vor allem von Fernsehanstalten wie dem Bayerischen Rundfunk. Im Hinblick auf die katholische Kirche pflegt man aber auch bei diesem Thema die übliche "Hofberichterstattung" (Stationen, 9.5.2007). So zeigte man im Film z. B. kritiklos, wie die Gläubigen einen Geldschein auf eine Drehscheibe legen. Die katholische Nonne legt auf der gegenüberliegenden Seite die Frei-Galvao-Papierkugeln darauf und dreht dann die Scheibe. Dann nimmt sie das Geld, und der Gläubige bekommt die zusammengerollten Papierstreifen. "Auch knapp 200 Jahre nach Galvaos Tod zieht es nahezu täglich tausende Menschen in ein Kloster außerhalb Sao Paulos, um dort seine dünnen, papierenen ´Pillen` zu kaufen", berichten Brasilien-Korrespondenten (Netzeitung, 12.5.2007). Dabei sind es meist arme Menschen, die sich das Geld für die Kügelchen regelrecht vom Mund absparen, und man kann davon ausgehen, dass sich der Ansturm auf diesen Kult nach der Heiligsprechung Frei Galvaos noch einmal vervielfacht.

Bei den Katholiken Europas kennt man übrigens vergleichbare Kulte; z. B. die Schluckbildchen, woraus sich auch die im Volksmund so genannten "Fresszettel" entwickelt haben (Dr. Edmund Müller, Mittel zum Heil, Ausstellungskatalog, Beromünster 2005). Mit Jesus von Nazareth haben diese voodoo-ähnlichen katholischen Kulte allerdings nichts zu tun, und nachweislich nehmen die Gläubigen dabei Papier und eine bestimmte Dosierung Druckerschwärze zu sich, was beides aus medizinischer Sicht nicht gegessen werden sollte. Und bald werden auch in Brasilien wieder Hunderttausende, denen der neue "Heilige" Frei Galvao und seine Papierkugeln nicht helfen, die Kirche verlassen, um Gott außerhalb der kirchlichen Institution zu suchen.



10.6.2007 –
Kardinal Lehmann sollte in Riad/Saudi-Arabien eine katholische Messe lesen dürfen – Was müsste er selbst dafür tun? – Kardinal Karl Lehmann möchte "in Saudi-Arabien Gottesdienst halten dürfen, ohne verhaftet zu werden" (Spiegel online, 9.6.2007). Dieser Wunsch ist begrüßenswert, genauso wie die allgemeine Forderung nach Religionsfreiheit in islamischen Ländern. Der Wunsch des Kardinals bedürfte aber sicher auch einiger Vorleistungen seitens der römisch-katholischen Kirche, um eine politische Chance zu haben. Diese könnten sein:

1.) Die römisch-katholische Kirche bereut das Leid, das sie durch die Kreuzzüge in den arabischen Ländern angerichtet hat und bittet um Vergebung. Die Vergebungsbitte darf nicht unverbindlich an die Adresse von "Jesus Christus" gerichtet werden wie frühere "Vergebungsbitten", sondern an die Seelen und Menschen, denen das Leid tatsächlich zugefügt wurde, also z. B. an die zahllosen Ermordeten bzw. deren Nachkommen. Die islamischen Religionsführer beraten die Kirche dabei, welche genaue Form von den Moslems auch als echte Vergebungsbitte (und nicht nur als taktisches Manöver) empfunden würde und die Kirche kommt diesen Wünschen entgegen. Beide Seiten treten auch in Gespräche über eine mögliche historische Wiedergutmachung ein.

2.) Die römisch-katholische Kirche erklärt, dass niemals mehr katholische Soldaten arabische oder andere islamisch geprägte Länder überfallen werden. Und wenn sie es doch tun, dann würden diese auf der Stelle exkommuniziert.

3.) Die römisch-katholische Kirche erklärt ihren bisher als "unfehlbar" geltenden Lehrsatz für ungültig, der lautet: "Dem römischen Papst sich zu unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum Heile notwendig. Das erklären, behaupten, bestimmen und verkünden Wir." (zit. nach Neuner/Roos, Der Glaube der Kirche, Lehrsatz Nr. 430; siehe dazu Der Theologe Nr. 18)
Auf diese Weise nimmt die Kirche den Moslems die Angst, sie müssten sich entweder früher oder später alle der Kirche unterwerfen oder mit der dauernden Einschüchterung leben, später in der Hölle ewig grausame Qualen zu erleiden. Und sie nimmt den islamischen Regierungen die Angst, die Kirche möchte die muslimische Bevölkerung in diesem Sinne bewusst indoktrinieren bzw. einzelne gezielt aus ihrer bisherigen Religion und aus ihrem Familienverbund heraus lösen.
Dazu wird kirchlicherseits auch der ebenfalls als bisher "unfehlbar" geltende Lehrsatz für ungültig erklärt, der lautet: "[Die heilige römische Kirche, durch das Wort unseres Herrn und Erlösers gegründet,] glaubt fest, bekennt und verkündet, dass ´niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide` noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter – des ewigen Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr (der Kirche) anschließt." (zit. nach Neuner/Roos, Der Glaube der Kirche, Lehrsatz Nr. 381; siehe dazu Der Theologe Nr. 18)

4.) Die römisch-katholische Kirche erklärt, dass sie nicht im Namen des Jesus von Nazareth spricht, der von allen Moslems als einer der größten Propheten verehrt wird. Sie macht dazu den Menschen in den arabischen Ländern klar, dass die Kirche die Person des Jesus in einen "dreieinigen" Gott mit eingearbeitet hat, in dessen Namen sie spricht und der unter Kaiser Konstantin im Jahr 325 zum verbindlichen "Gott der Kirche" erklärt wurde. Wenn die Kirche also in ihren geplanten Messen in Saudi-Arabien von "Jesus" oder von "Christus" spricht, dann sei nicht der Mensch Jesus gemeint, der einst über die staubigen Straßen Palästinas ging, der von einer "Dreieinigkeit" nichts wusste (vgl. hier) und der von vielen Moslems geschätzt wird. Sondern es sei der "Gott" gemeint, dessen Konturen erst im 4. Jahrhundert verbindlich festgelegt wurden und in den man einige Elemente der Botschaft von Jesus mit aufgenommen hat. Diese Elemente könnten dann auch zu einer positiven Verbindung zwischen Katholiken und Moslems beitragen.

Wenn Kardinal Karl Lehmann König Abdullah bin Abd al-Aziz diese Vorschläge unterbreitet, dürften wesentliche Voraussetzungen dafür geschaffen sein, dass eines Tages katholische Amtsträger in Riad und auch in der übrigen islamischen Welt ohne Druck und Zwang ihren Glauben praktizieren und Messen lesen dürfen
. Dann sind auch wichtige Voraussetzungen dafür geschaffen, die es den islamischen Ländern erleichtern würden, die Religionsfreiheit einzuführen und einen Religionswechsel von Bürgern zu tolerieren (mehr zum Thema Kirche und Islam siehe oben)
 



11.6. / 23.7.2007 –
US-Präsident Bush: Vom Vatikan nach Albanien – im Dienst der katholischen Interessen auf dem Balkan? – Einen Tag nach seiner Audienz bei Papst Benedikt XVI. am 9.6.2007 fuhr US-Präsident George W. Bush in die albanische Hauptstadt Tirana und sorgte dort am 10.6.2007 für einen Paukenschlag im Hinblick auf die zu Serbien gehörige Provinz Kosovo, in der zu 88 % Albaner wohnen, zu 7 % Serben und zu 5 % andere Volksgruppen. "Der Uno-Sicherheitsrat müsse die Entscheidung für eine Unabhängigkeit des Gebiets zügig treffen" so Bush (Spiegel online, 10.6.2007). Und: "Sollte Russland einen Beschluss weiter blockieren, werde der Westen handeln", was immer das heißen soll. Mit anderen Worten: Wie im Jahr 1999 soll mit Serbien offenbar nur wenig verhandelt werden oder gar nicht mehr. Sondern die serbische Regierung soll letztlich in die Knie gezwungen werden. Die USA möchten das Kosovo acht Jahre nach dem NATO-Angriff auf Jugoslawien zu einem zweiten albanischen Staat in Europa umwandeln, nachdem es bis jetzt völkerrechtlich zu Serbien gehört. Zwar ist eine Lösung notwendig, die sich daran orientiert, dass die Mehrheit der Bevölkerung Albaner sind*, doch die hier angedrohte Vorgehensweise schafft nur neuen Unfrieden und Hass. Sie hat auch nichts mit Jesus von Nazareth zu tun, der lehrte, andere so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte (Matthäus 7, 12). So ließ die Ankündigung des evangelischen Präsidenten Bush wie aus dem Nichts plötzlich die Kriegswolken wieder aufziehen, denn weder Serbien noch Russland stimmen seinen Plänen zu.
Zum ganzen Komplex sind zwei Hintergründe von Bedeutung:

1.) Serbien ist stark von der serbisch-orthodoxen Kirche geprägt. Die orthodoxen Kirchen wurden 1054 von Papst Leo IX. als "Quelle aller Häresien" mehr oder weniger aus der römisch-katholischen Kirche verstoßen (der Konflikt zog sich vom 5. bis ins 15. Jahrhundert hin). Doch der Vatikan würde sich die orthodoxen Kirchen Osteuropas gerne wieder einverleiben. So schreibt der bekannte Historiker Karlheinz Deschner über Papst Benedikt XV. (1854-1922): "So betrachtet Benedikt die [mit Rom] unierten [orthodoxen] Gemeinschaften als Vorposten der römischen Kirche, die von Weißrussland und der Ukraine aus vorgehen und die orthodoxe slawische Welt für das Papsttum gewinnen sollten. (Opus Diaboli, S. 152)
Genau daran knüpft Papst Benedikt XVI. im Jahr 2005 wieder an, indem er gleich nach seiner Papstwahl im Jahr 2005 die "Ökumene-Bemühungen" mit den orthodoxen Kirchen verstärkt und entsprechende Maßnahmen einleitet (PS: Das Ziel von "Ökumene" ist für die katholische Kirche immer die Einverleibung anderer Kirchen). Sein "Minister" in dieser Angelegenheit, der deutsche Kardinal Walter Kasper, erklärt dazu: "Wir wollen den orthodoxen Kirchen ja nichts wegnehmen, sondern ihnen etwas geben: Das Petrusamt könnte auch ihnen die universale Präsenz bringen" (Focus Nr. 33/2005). Damit lässt der Vatikan bereits die Katze aus dem Sack. Er will den Orthodoxen das "Petrusamt" "schenken", was praktisch bedeutet: Sie sollen sich wieder dem Papst in Rom unterwerfen bzw. unterstellen. Das sind die Interessen des Vatikan. Jede Schwächung der orthodoxen Kirche in Russland, in Serbien oder anderswo käme dabei diesen Interessen des Vatikan entgegen, da die selbstbewussten orthodoxen Kirchen sich bislang keineswegs wieder dem "Stuhl Petri" in Rom unterwerfen wollen.

2.) Wie steht die serbisch-orthodoxe Kirche zum Kosovo? Dazu hat die Bischofskonferenz der serbisch-orthodoxen-Kirche am 7.2.1999 eine Erklärung abgegeben, in der es heißt: "Kosovo und Metohija sind das Zentrum des serbischen Staates und der Kirche ... Was Jerusalem den Juden bedeutet, London den Engländern, Notre-Dame den Franzosen und Moskau dem russischen Volk, das bedeuten Pec und Prizren [zwei Städte aus dem Kosovo] dem serbischen Volk" (zit. nach Heinz Ohme, Das Kosovo und die Serbisch-Orthodoxe Kirche, Öffentlicher Vortrag in der Humboldt-Universität zu Berlin vom 14.6.1999). Die orthodoxe Kirche fordert weiterhin gleiche Rechte für alle Albaner im Kosovo, lehnt aber – wie nahezu alle Serben – ab, dass der Kosovo ein unabhängiger zweiter albanischer Staat mit serbischer Minderheit wird.

Vor diesem Hintergrund ist der Auftritt von George W. Bush in Tirana/Albanien eine deutliche Attacke gegen Serbien und seinen Bundesgenossen Russland. Dass sich der US-Präsident zuvor mit Papst Benedikt XVI. auch über seine Kosovo-Politik verständigt bzw. geeinigt hat, bzw. vom Papst Hinweise erhalten hat, könnte man vermuten. Zugeben würde dies im Vatikan wahrscheinlich niemand. Es ist nun die Frage, wie man in Serbien und Russland darauf reagiert. Den vatikanischen Interessen könnte es jedenfalls sehr entgegen kommen, wenn die orthodoxen Kirchen so geschwächt werden, dass man der Bevölkerung auf dem Balkan und in Russland eines Tages das "Petrusamt" wieder leichter "schenken" kann.

Ein ungutes Omen: Die Ausgangslage vor dem 1. Weltkrieg war im Jahr 1914 in mancher Hinsicht ähnlich: Serbische Attentäter ermordeten damals den katholischen österreichisch-ungarischen Thronfolger bei einer Fahrt durch Sarajevo in Bosnien. Dies wurde von Österreich als ein Anschlag auf das katholische KuK-Imperium auf dem Balkan gewertet. Und darauf hin erklärte das katholische Österreich-Ungarn dem orthodoxen Serbien den Krieg. Russland unterstützte sogleich Serbien, und Deutschland trat auf Seiten Österreich-Ungarns in den Krieg ein. Manchem erschien es so, als ob die Deutschen dabei auch den Wunsch von Papst Leo XIII. aus dem Jahr 1888 im Ohr hatten und auf diese Situation bezogen, der lautete: "Deutschland muss einmal das Schwert der katholischen Kirche werden" (
zit. nach Walter Löhde, "Das päpstliche Rom und das deutsche Reich"). Das große Morden des 1. Weltkriegs begann, abgesegnet von den Militärpfarrern auf allen Seiten. Und am Ende des Krieges, so das Urteil von Historikern, hatte vor allem der Vatikan "gewonnen", der seine Position im Laufe des Kriegs dann so variierte, dass er rechtzeitig auf der Seite der späteren Sieger stand (siehe dazu hier).

* So könnten z. B. die Landesteile, in denen viele Serben wohnen, wie bisher bei Serbien verbleiben. Und für die Angliederung der anderen Landesteile an Albanien könnten dem serbischen Staat und seiner Bevölkerung großzügige Entschädigungen angeboten werden. Bzw. es müssten im Einzelfall Kompromisse ausgehandelt werden, die immer die Gleichberechtigung und den Schutz der jeweiligen Minderheit beinhalten würden.
 



22.7.2007 – Exorzisten der römisch-katholische Kirche: Harry Potter-Bücher und -Filme seien "Machwerk des Teufels". Sie würden "dem Teufel einen Weg" öffnen / Heutiger Papst im Jahr 2003: Sie "zersetzen" "Christentum in der Seele" der Kinder – Während der katholische "Sektenbeauftragte" des Bistums Essen, Gary Albrecht, lobend auf Parallelen zwischen Harry Potter und dem Christentum hinweist (z. B. Basler Zeitung, 20.7.2007), sehen das der Papst und die Exorzismus-Verantwortlichen seiner Kirche anders. Erst vor kurzem bezeichnete Papst Benedikt XVI. die Harry-Potter-Bücher als "antichristlich" (Spiegel online, 21.7.2007). Wörtlich schrieb er z. B. als Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation (früher "Großinquisitor" genannt) in einem Brief vom 7.3.2003: "Dies sind subtile Verführungen, die unmerklich und gerade dadurch tief wirken und das Christentum in der Seele zersetzen, ehe es überhaupt recht wachsen konnte" (zum Konflikt um dieses Thema siehe kath.net/detail.php?id=11066).

Und jetzt legte der Exorzismus-Experte Padre Pedro Mendoza nach. Zum Abschluss einer katholischen Exorzismus-Konferenz bezeichnete der mexikanische Haupt-Teufelsaustreiber die Harry-Potter-Bücher als "schädlich für Kinder" (AP, 21.7.2007). "Die Buchserie interessiere die Kirche nicht". Doch "die Geschichten von Zauberei könnten dem Teufel den Weg in die Seelen junger Menschen öffnen". Pedro Mendoza ist "Exorzismus-Koordinator" in der Erzdiözese Mexiko-Stadt, wo die römisch-katholische Kirche den Exorzismus – wie auch sonst überall auf der Welt – erheblich forciert und ausgeweitet hat (siehe auch hier). Wörtlich sagte der Exorzismus-Koordinator: "Wenn man alle diese Ideen in den Kopf von Kindern steckt, dass man ein Zauberer werden kann, das Kind glaubt das und das öffnet dem Teufel einen Weg, über den er eintreten kann."

Bereits im Jahr 2006 hat sich der Haupt-Exorzist der römisch-katholischen Kirche in Europa, Pater Gabriele Amorth, gemäß eines Berichts des australischen Daily Telegraph vom 28.2.2006 ähnlich geäußert: Die Sache ende demnach beim Teufel. Der Mann des Vatikan, der bereits mehrere Tausende Exorzismen vollzogen hat, wörtlich: "Es gibt keinen Zweifel, dass in den Harry Potter Büchern die Unterschrift des Fürsten der Finsternis klar enthalten ist." Damit wiederholte der Exorzist seine Warnung aus dem Jahr 2001, dass die Harry-Potter-Bücher und -Filme "Machwerke des Teufels" seien. Eine der Begründungen des kirchlichen "Teufels"-Experten: "Harry Potter lügt in dem Roman mehrfach, was aber nicht bestraft wird. So werden die Kinder der Welt zur Sünde der Lüge verführt." (zit. nachkreuz.net/article.2798.html)

Doch die frühere Stellungnahme des heutigen Papstes und die Warnungen der profilierten katholischen Haupt-Exorzisten sind vor allem ein Ablenkungsmanöver, um die Hintergründe und Abgründe der eigenen Kirche verborgen zu halten. Wie "dem Teufel" der Weg "in die Seelen junger Menschen" z. B. tatsächlich geöffnet wurde, lesen Sie hier: Der Theologe Nr. 9 – Todesfalle Kirche – Warum musste Anneliese Michel sterben?

Und siehe dazu aktuell für das Jahr 2011 unten: Fürchtet der Papst Parallelen zwischen ihm und dem dunklen Lord Voldemort aus der Harry-Potter-Saga?

 



8.9. / 9.9.2007 – Benedikt XVI. in Österreich: Der symbolische und der reale Niedergang des Papsttums – Während im Jahr 2005 verheerende Überflutungen in den Alpen erst begannen, nachdem der Papst – im Flugzeug vom Weltjugendtag aus Köln kommend – im Sinkflug seinen Geburtsort Marktl und die Region gesegnet hatte (siehe hier), sind die Überschwemmungen dieses Mal schon vorher eingetreten. Zwei vorbereitete Pilgerwege nach Mariazell wurden zum Papstbesuch überflutet und der eigens für den Papst umgebaute Hubschrauber konnte wegen des Wetters nicht starten. Auf dem dritten vorbereiteten Pilgerweg starben zudem zwei ältere Pilger an Kreislaufversagen. Der Papst flüchtete sich angesichts dieser tragischen Ereignisse in Spekulationen über das Jenseits und behauptete, die "Muttergottes" habe die Pilger "direkt zum Herrn hingeführt". (Spiegel online, 8.9.2007)

Zum Glück für das Kirchenoberhaupt kann dies niemand nachprüfen. Doch im Diesseits hat jedenfalls nachweisbar die Klimakatastrophe nun auch den Papst unmittelbar erreicht. Das ist insofern von Bedeutung, da das Oberhaupt der Kirche sich in den letzten Jahrhunderten auch als "Lenker des Erdkreises" bzw. "Rektor der Welt" (Liber Pontificalis, 1596) krönen ließ – offensichtlich nur eine "leere Worthülse", denn der Papst ist den Naturgewalten des Erdkreises genauso hilflos ausgeliefert wie die meisten anderen Menschen auch. Hinzu kommt die kirchliche Verantwortung für den verheerenden Klimawandel (vgl. hier).
In Wien konnte Benedikt XVI. dann auch seine Rede über die Bedeutung "Marias" für Österreich nicht beenden (Netzeitung 7.9.2007). Im Dauerregen setzte er mehrfach an: "Schon vor der Erschaffung der Welt ..." Stromausfall. Auch auf der Großleinwand wurde alles schwarz. Benedikt trat schließlich stumm segnend ab (Spiegel online, 7.9.2007) – ein starkes Symbol dafür, dass der Papst besser schweigen sollte als weiterhin Unwahrheiten über die Mutter von Jesus zu verbreiten.
Von den erwarteten 30
.000 Besuchern kamen zudem nur ca. 7000, die Hälfte davon Schüler, die vor die Wahl gestellt wurden: Entweder zum Schulunterricht oder zum Papst! Die meisten blieben in der Schule. Und von denen, die zum Papst gingen, erregten viele den Unwillen der wenigen Gläubigen: "Die rauchen, trinken Bier, keiner hört zu und die Lieder singen sie auch nicht mit." (Die Gläubige Ingrid Wallner, Main-Post, 8.9.2007)

Wer zu einem Menschen "Heiliger Vater" sagt, verhöhnt damit den "Heiligen Vater" "im Himmel", zu dem Jesus betete (Johannes 17, 11), der "allein heilig" ist (Offenbarung 14, 4) und der auch in unseren Herzen wohnen möchte. Jesus hatte die Menschen sogar ausdrücklich gelehrt: "Ihr sollt niemanden auf Erden ´Vater` nennen, denn einer ist Euer Vater, der im Himmel" (Matthäus 23, 9). Die Kirche jedoch nennt ihren Führer sowohl "heilig" (obwohl nur Gott "heilig" ist) als auch "Vater" (obwohl Jesus ausdrücklich lehrte, keinem Menschen diesen Titel zu verleihen).

Kritiker deuten die Überflutungen während des Papstbesuchs in Österreich auch als mögliche symbolische Vorboten neuer Überflutungen mit Skandalen. Und ausgerechnet zum Auftakt des katholischen Pilgerzugs nach Mariazell verbreiten die Nachrichtenagenturen weltweit, dass die Diözese San Diego in den USA akzeptiert hat, 200 Millionen Dollar an Entschädigung für insgesamt 144 Opfer von Sexualverbrechen von römisch-katholischen Priestern zu zahlen. Damit erhöhen sich die Entschädigungssummen alleine in den USA auf drei Milliarden Dollar, wohinter sich unermessliches Leid verbirgt. Fünf Diözesen gingen in den USA auf diese Weise bereits an den eigenen Sünden bankrott, und zahlreiche Priester sind in Haft bzw. vorbestraft (z. B. Bild.T-Online, Newsticker, 8.9.2007). Und nachdem die österreichische Kirche bereits in den 90-er Jahren von Sexualverbrechens-Skandalen geschüttelt wurde, fürchten viele demnächst auch dort eine neue Aufklärungswelle.
Erst im Mai 2007 wurde enthüllt, dass der Bischofsvikar von Kloster Heiligenkreuz und Stellvertreter von Christoph Kardinal Schönborn sich an einem Frater sexuell vergangen hatte, den es daraufhin aus der Bahn warf (siehe unsere Meldung hier). Jetzt kam Benedikt XVI. nach Heiligenkreuz, und wer weiß, was alles hinter den Kulissen lief.

Und nicht nur in Österreich steht dem Papst das Wasser bis zum Hals. Vgl. zuletzt den Bericht über die Papstreise nach Brasilien. Derweil versucht er zwar, die bestimmende Rolle des Vatikan wenigstens auf die Entwicklung Europas zu halten – einen Kontinent, den die Kirche seit Jahrhunderten faktisch beherrscht wie ein Reiter, der das Ross (= den Staat und die Staaten) lenkt (vgl. dazu Der Theologe Nr. 23) und der es wie in früheren Jahrhunderten letztlich Richtung Abgrund lenkt. Doch seinen Niedergang kann das Papsttum damit nicht aufhalten, und es ist die Entscheidung der Politiker, entweder einem blinden "Lenker" zu folgen oder echte demokratische Werte zu fördern, die auch den Prinzipien des großen Menschheitslehrers Jesus von Nazareth entsprechen (vgl. dazu Der Theologe Nr. 34).

Siehe dazu auch u. a. unsere Meldungen:
Die Vertreter der Demokratien lagen einträchtig zu Füßen der Diktatur des Heiligen Stuhls

Wie führt Benedikt XVI. das Werk Benedikts XV. fort?

Soll das vereinigte Europa katholisch werden?

PS: Die Hauptaussage des Papstbesuchs in Österreich soll nach ersten Resümees von Journalisten gewesen sein, den Sonntag mehr zu heiligen. Durch Kirchgang ist dies jedoch nicht möglich. Siehe dazu unseren Artikel zum 3. Gebot: Sich besinnen auf die große Einheit

und zu den "Kirchen aus Stein".

 


2008

21.3.2008 – Karfreitag: Kirche lässt indirekt beten, dass Juden Katholiken werden – Offiziell wird in der katholischen Kirche für die Juden gebetet, "damit sie Jesus Christus erkennen, den Heiland aller Menschen". Was legen Papst Benedikt XVI. und der Vatikan nun in diese Worte hinein? Aus ihrer Sicht würde das praktisch heißen, dass Juden Katholiken werden. Und das heißt im Klartext, dass das jüdische Volk Jesus, den Christus, so falsch verstehen und seine Botschaft ins Gegenteil verkehren soll, wie dies die römisch-katholische Kirche tut. Denn Kirche einerseits und Jesus Christus andererseits hat nicht viel miteinander zu tun (siehe z. B. Der Theologe Nr. 25). Der Zentralrat der Juden in Deutschland wirft dem Papst in diesem Zusammenhang Respektlosigkeit vor (siehe z. B. focus.de, 13.11.2013).
Der Hintergrund ist u. a. das römisch-katholische Dogma. Für die Kirche zählt nämlich zu den "unfehlbaren" Lehrsätzen auch folgender: "[Die heilige römische Kirche, durch das Wort unseres Herrn und Erlösers gegründet,] glaubt fest, bekennt und verkündet, dass niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter des ewigen Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr (der Kirche) anschließt. So viel bedeutet die Einheit des Leibes der Kirche, dass die kirchlichen Sakramente nur denen zum Heil gereichen, die in ihr bleiben, und dass nur ihnen Fasten, Almosen, andere fromme Werke und der Kriegsdienst des Christenlebens den ewigen Lohn erwirbt. ´Mag einer noch so viele Almosen geben, ja selbst sein Blut für den Namen Christi vergießen, so kann er doch nicht gerettet werden, wenn er nicht im Schoß und in der Einheit der katholischen Kirche bleibt` (Fulgentius)." (Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche, Lehrsatz Nr. 381 – ein grausamer Unsinn; näheres dazu in Der Theologe Nr. 18 und in Der Theologe Nr. 19)


PS: Während der NS-Zeit hat es den Juden in Deutschland übrigens nichts genützt, wenn sie sich zur katholischen oder evangelischen Kirche bekehrt hatten. Sie wurden von ihrer Kirche überwiegend fallen gelassen bzw. ausgeschlossen und von den Machthabern, die mit der Kirche kooperierten, vergast. Besonders niederträchtig war es dabei, wenn die Kirche die von ihr missionierten Juden sogar an die Nazis (die übrigens ebenfalls überwiegend katholische oder protestantische Kirchenmitglieder waren) verraten hatte (mehr dazu in Der Theologe Nr. 4 und in Der Theologe Nr. 85, z. B. hier).
 



23.3. / 24.3.2008 – "Magdi Allam" heißt jetzt "Christian" – Provozierende Medien-Inszenierung in der Osternacht: Papst macht prominenten Muslim durch Taufe zum Kirchenmitglied – Ausgerechnet in der weltweit am Fernsehen übertragenen Osternacht aus dem Petersdom im Vatikan vollzieht der Papst die katholische Taufe an einem der prominentesten Muslime Italiens, dem Journalisten Magdi Allam von der Zeitung Corriere della Sera. Damit wird der Ägypter auch Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Er wählte eigens einen Taufnamen, nämlich "Christian", und "bezeichnet den Islam als eine Religion, die von Hass und Intoleranz charakterisiert sei. Er sei von einer Ideologie befreit worden, die Lüge und Gewalt legitimiere, Mord und Selbstmord hervorrufe sowie für blinde Unterwerfung unter eine Tyrannei stehe" (idea, 24.3.2008). Mit seiner Hinwendung zur Kirche habe er angeblich die "authentische Religion der Wahrheit, des Lebens und der Freiheit" gefunden. (zit. nach idea, 24.3.2008)
Möglicherweise wurde er aber über seinen neuen Glauben nur unzureichend informiert (mehr dazu siehe z. B. in Der Theologe Nr. 18 oder in Der Theologe Nr. 25) bzw. über dessen Geschichte (vgl. z. B. Informationen zur Inquisition einst und jetzt).
Der Termin der Taufe und die vom Vatikan hergestellte weltweite Öffentlichkeit sind natürlich gezielt so gewählt, denn Papst Benedikt XVI. zieht seinen Kurs gegenüber Andersgläubigen freundlich, aber knallhart, provozierend und öffentlichkeitswirksam durch. Dahinter steckt der nach römisch-katholischer Lehre "unfehlbare" Lehrsatz: "Dem römischen Papst sich zu unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum Heile notwendig. Das erklären, behaupten, bestimmen und verkünden Wir"
(Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche, Nr. 430, siehe dazu Der Theologe Nr. 18). Sowie, dass Andersgläubige, welche die Kirche kennen, sich aber ihr nicht anschließen, angeblich später dem "ewigen Feuer" "verfallen" (siehe Lehrsatz Nr. 381 oben). Lesen Sie mehr
– zu Papst und Islam

– zu Papst und Judentum

– zu Papst und Protestanten

 



9.4.2008 –
Vatikanischer Totenkult – Leiche von Johannes Paul II. soll mit Wachsmaske in Glassarg – Die im krassen Gegensatz zum urchristlichen Auferstehungsglauben stehende römisch-katholische Reliquien- und Leichenverehrung führt dazu, dass sich täglich 15.000-20.000 Menschen durch die Nische in den Vatikanischen Grotten unter dem Petersdom drängen, um am Grab von Papst Johannes Paul II. vorbei zu pilgern. Um den Totenkult zu erleichtern, soll die Leiche des ehemaligen Papstes deshalb jetzt verlegt und in einen Glassarg umgebettet werden. Sein Gesicht soll dabei von einer Wachsmaske, die seine Gesichtszüge trägt, geschützt werden (Focus online, 9.4.2008; focus.de).

Während für Christen beim Tod die unsterbliche Seele den sterblichen Naturkörper verlässt, der darauf hin wieder der Natur, der Erde oder dem Feuer, übergeben wird, versucht die Kirche, die Körper ihrer ehemaligen Anführer zu "konservieren". Hierzu hatte ein Kind einmal beim Tod von Johannes Paul II. die Frage gestellt: "Wird der Papst jetzt ausgestopft?" Über die genauen Techniken der Konservierung bzw. Einbalsamierung bei Päpsten weiß der römische Präparator Massimo Signoracci Bescheid.
 
Zu Hintergründen dieser Praktiken siehe unsere Meldung: Konservierung für die Auferstehung? sowie die Informationsschrift Freie Christen Nr. 6 über Kirche und Tod
.

Anmerkung: Obwohl die Kirche vordergründig lehrt, dass Jesus auferstanden sei, zeigt sie an ihren Kruzifixen weiterhin seinen furchtbar geschundenen Leib am Kreuz. Dies ist letztlich ein Todessymbol, während ein Kreuz ohne Corpus demgegenüber als ein Lebenssymbol angesehen werden kann, da es die Auferstehung veranschaulicht. Zum Kruzifix als Todessymbol mehr in Freie Christen Nr. 6 

und in Der Theologe Nr. 2.
 



15.4. / 20.4.2008 / 16.9.2011 –
Papstbesuch in USA: Drohte Präsident George W. Bush Iran mit Krieg? – Und bekommt er dafür im Hinterzimmer den päpstlichen Segen? Bush sieht in den Augen des Papstes "Gott". Hört er ihn auch aus dessen Mund? – Kurz vor dem Papstbesuch im Weißen Haus in den USA drohte George W. Bush dem Iran vermutlich noch einmal den Krieg an, wenn dieser sich "falsch" entscheide. Oder wie soll man verstehen, wenn Bush für diesen Fall sagt "America will act" (= "Amerika wird handeln")? In der Vergangenheit ließen sich die US-Präsidenten ihre Kriege vor allem von dem protestantischen Prediger Billy Graham "absegnen" (siehe dazu Der Theologe Nr. 22). Vielleicht hat George W. Bush vor dem Iran mehr Angst als vor bisherigen Kriegsgegnern, und er möchte für diese Pläne deshalb zusätzlich den Segen des Papstes. Offiziell sagte dieser, er zähle auf die Unterstützung der USA "für die geduldigen Bemühungen der internationalen Diplomatie, Konflikte zu lösen" (Bild, 16.4.2008). Den Irak-Krieg verschwieg er. Das heißt auch: Keine öffentliche Kritik an der Politik der US-Regierung. Der Verrat an Jesus, dem Christus, besteht dabei schon darin, dass auch der Vatikan "für den Notfall" bzw. hinter den Kulissen einen Krieg befürworte, wenn dieser "gerecht" sei (Die Lehre von einem möglicherweise "gerechten Krieg" ist bis heute römisch-katholisches Glaubensgut. Mit Jesus hat sie nichts zu tun).

Der Vorwurf an den Iran lautet unter anderem, er würde militante schiitische Gruppen im Irak unterstützen, was die "Bevölkerung" im Irak, also einen Teil der Mehrheit der Sunniten, gegen Iran aufbringe. Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Satz von George W. Bush an die einst in Afghanistan regierenden Taliban: "Die Taliban müssen handeln, und sie müssen sofort handeln. Sie werden die Terroristen ausliefern, oder sie werden deren Schicksal teilen" (zit. nach Süddeutsche Zeitung, 21.9.2001). Da die Taliban sich nicht in diesem Sinne "richtig" entschieden hatten, folgte der seither andauernde Krieg, genannt "Enduring Freedom". Bei seinem Gedenken auf Ground Zero am 20.4.2008 bedachte der Papst aber offenbar nur die unmittelbaren Opfer des bis heute nicht genau geklärten Anschlags. Die unzähligen unschuldigen Opfer der durch die Ereignisse des 11.9.2001 ausgelösten Angriffe der USA blieben anscheinend unerwähnt. Immerhin sagte er an die Adresse Gottes, dieser möge den Frieden in die "Welt" und in die "Herzen" bringen. Das würde aber bedeuten, dass derjenige, der sich "Christ" nennt, wozu auch sein Gesprächspartner George W. Bush gehört, damit anfängt, indem er z. B. die "Goldene Regel" der Bergpredigt anwendet, die lautet: "Alles, was ihr wollt, das euch die Leute tun, das tut ihr ihnen auch" (Matthäus, 7, 12). Bush handelte jedoch immer wieder nach dem Leitsatz: "Wenn die Leute uns nicht das tun, was wir von ihnen wollen, dann werden wir mit Waffengewalt versuchen, sie dazu zu zwingen."

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die religiöse Dimension des Afghanistan- und Irak-Krieges für den Präsidenten der USA. George W. Bush richtet sich nach den Worten des ehemaligen palästinensischen Außenministers Nabil Schaath nach einer Stimme aus dem Jenseits, die er "Gott" nennt. Diese Stimme soll Bush u. a. dazu aufgefordert haben: "George, geh los und bekämpfe diese Terroristen in Afghanistan!" Und zwei Jahre später sagte ihm diese Stimme: "George, geh los und beende die Tyrannei im Irak!" (Focus online, 8.10.2005) Nun antwortete George W. Bush auf die Frage "Was sehen Sie, wenn Sie in die Augen des Papstes blicken?" Dort sehe er "Gott" (kath.net/detail.php?id=19566). Also: Er sieht in Joseph Ratzinger das Wesen, das ihn laut dem palästinensischen Außenminister aufgefordert habe, die beiden letzten Kriege zu beginnen. Deshalb die weitere Frage: "Wenn Präsident Bush ´Gott` in den Augen des Papstes sehe, spricht er für ihn dann auch aus dessen Mund?" Und was sagt dieser, wenn keine Kameras mit dabei sind?
 
Dass der Vatikan nicht wirklich gegen den Krieg ist
, machte auch der US-amerikanische Militär-Erzbischof Edwin F. O´Brien deutlich, der am Beginn des Irak-Kriegs davon sprach, dass es völlig angemessen sei,
"dass die Mitglieder unseres Militärs ... ihre militärischen Pflichten guten Gewissens ausführen (KNA, 26.3.2003). Und weder hatte damals Papst Johannes Paul II. widersprochen noch heute Papst Benedikt XVI.

Zum Treffen Ratzinger-Bush: Benedikt XVI. war der erste und einzige Gast, den George W. Bush gleich persönlich am Flughafen empfing. Schon vor der Leiche von Benedikts Vorgänger ist der US-Präsident im April 2005 in die Knie gegangen. Siehe dazu unsere Meldungen vom 3.4.2005 und 10.4.2005. Der Präsident erweist also dem Vorgesetzten einer Organisation, die wie keine andere in Verbrechen und Skandale verwickelt war und ist, diese besondere Ehre. (PS: Bis jetzt wurden z. B. schon ca. 5000 Priester der römisch-katholischen Kirche in den USA pädophiler Verbrechen angeklagt. Doch die Dunkelziffer der Täter ist wahrscheinlich weit höher.) 
Auch der Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN), Ban Ki Moon, erwartete von Joseph Ratzinger "spirituelle Unterstützung". Immer mehr Menschen erkennen jedoch, was sich hinter den glanzvollen frommen Masken der Kirchenführer und ihren volltönenden, aber hohlen Worten wirklich verbirgt. Sehr wenig und manchmal das Gegenteil von dem, was die Worte suggerieren.

Jüngstes Beispiel für die Hohlheit: Die komplizierten und allgemeinen Theorien, die der Papst am 18.4.2008 vor der UNO vorlas. Während das Weltenschiff auf dramatische Weise sinkt, verlor sich der "blinde Blindenführer" im Papst-Talar in selbstverliebten und für den normalen Bürger meist unverständlichen Wortkonstruktionen ohne konkrete Lösungsvorschläge, die erst ihm wohl gesonnene Journalisten verständlich aufbereiteten (siehe dazu Der Theologe Nr. 54 – Joseph Ratzinger – Der Papst des Untergangs). Wenn man dann noch bedenkt, was der ganze weit gehend ergebnislose Aufwand kostete (mehrere Millionen Euro)! Kein Wunder, dass der Zustand der Welt bei solchen "spirituellen Führern" so ist, wie er ist ...
 
Zu Verbindungen zwischen der US-Regierung und dem Vatikan siehe auch:
Achse Washington – Vatikan   

Der Papst und die "Neue Weltordnung"

Ökumenische politische Doppel-Strategie

Balkan-Politik

 



17.4. / 20.4.2008 / 17.9.2011 – Der Schmutz hinter den festlichen Gewändern – Papst "schämt sich" für ca. 5000 pädophile Verbrecher im Priester-Talar in den USA. Aber keine VergebungsbitteStrafanzeige gegen Papst Joseph Ratzinger beim Internationalen Strafgerichtshof für Menschenrechte in Den Haag – 13.000 Kinder wurden in den USA in den letzten Jahren und bzw. Jahrzehnten Opfer von ca. 5000 römisch-katholischen Priester und die Dunkelziffer ist damit noch lange nicht erfasst (siehe hier). Der Papst empfinde darüber nun "tiefe Scham" und kündigt Entlassungen von pädophilen Würdenträgern und Hilfe für die Opfer an. Doch den Satz "Wir bitten alle Opfer um Vergebung" hat er einmal mehr nicht gesagt.

Zudem weist auch der katholische Opfer-Verband Snap (Survivors Network of those Abused by Priests = "Überlebenden-Netzwerk von denen, die von Priestern missbraucht wurden") darauf hin, dass z. B. noch immer "hunderte Bischöfe willentlich und wiederholt" Gemeindemitglieder hintergingen, gegenüber der Polizei schwiegen und Kinder weiter Risiken aussetzten (spiegel.de, 17.4.2008). Im September 2011 hat SNAP nun Strafanzeige gegen Papst Joseph Ratzinger vor dem Internationalen Strafgerichtshof für Menschenrechte in Den Haag gestellt wegen Verbrechensvertuschung und -förderung, wie schon zuvor zwei Rechtsanwälte aus Deutschland.

Hier sind jedoch auch die Eltern mit schuld, wenn sie ihr Kind weiter der Kirche anvertrauen. Denn in dieser Größenordnung sind die bis jetzt aufgedeckten Sexualverbrechen an Kindern durch Priester keine Einzelfälle mehr, sondern es gehört zum "System" der Kirche (PS: Es gibt in den USA derzeit ca. 42.000 katholische Priester). Eltern, die ihre Kinder unter diesen Umständen in die "Pädophilen-Hochburg" Kirche und in die Nähe von Priestern lassen, spielen deshalb Russisches Roulette mit der Seele ihrer Kinder.
 
Im Baseball-Stadion in Washington prangerte Benedikt XVI., eskortiert von 14 Kardinälen, 250 Bischöfen und 1300 Priestern, am 17.4.2008 derweil insgesamt den "Werteverfall" in der Gesellschaft an. Pornografie und Gewalt seien heute in vielen Haushalten durch die Medien zugänglich. Damit lenkt er leider von dem Sachverhalt ab, dass z. B. sexuelle Ausschreitungen an Kindern in seiner eigenen Kirche überdurchschnittlich häufig passieren. So wirkte es sehr zwiespältig, als Papst Benedikt bei seiner Abschlussmesse im Yankee-Stadion in New York die Katholiken aufrief, ihre "moralischen Überzeugungen" "in die Gesellschaft hineinzutragen". (ARD-Tagesschau, 20.4.2008)

Betty Ianny, heute 50 Jahre alt und früher eines der Missbrauchsopfer, kritisiert in diesem Zusammenhang den Papst: "Er spricht davon, Scham zu empfinden, doch das ist himmelschreiend weit entfernt von der Scham, mit der Opfer ihr ganzes Leben leben müssen." (spiegel.de, 17.4.2008)

Die Kirche hatte zwischen 1980-2002 ca. eine Milliarde Dollar an sexuell missbrauchte Kinder und Jugendliche und ihre Angehörige bezahlt, wenn diese schweigen. Und seit dem Jahr 2002 folgten immerhin weitere zwei Milliarden Dollar an Entschädigungszahlungen. Doch für viele Opfer kommen diese Gelder zu spät, wie folgendes Ereignis zeigt:
Eine kleine Gruppe von Demonstranten hielt in Washington ein Plakat mit Fotos von 60 Kindern aus ihrer Umgebung hoch. Ca. ein Viertel der Fotos hatten einen schwarzen Rand. Die jungen Menschen hatten Selbstmord begangen. Ihnen droht nach römisch-katholischer Lehre zudem angeblich eine "ewige Hölle" (siehe Der Theologe Nr. 18). Die pädophilen Priester kämen später jedoch in den Himmel, wenn sie korrekt römisch-katholisch glauben. In der Kirche werden die Menschen also nicht nur körperlich, sondern auf diese Weise auch seelisch auf das Schändlichste traktiert (siehe dazu auch Der Theologe Nr. 19 – Es gibt keine ewige Verdammnis).

Und zu den Verbrechen in der Kirche siehe auch Der Theologe Nr. 24 – Die Kirche und die Hölle auf Erden.

 



14.6.2008 – Wird US-Präsident George W. Bush römisch-katholisch? – Es wäre in gewisser Weise folgerichtig. Nach dem Übertritt des Irak-Kriegsherren und ehemaligen britischen Premierministers Tony Blair von der Anglikanischen in die Römisch-Katholische Kirche könnte in absehbarer Zeit auch der Übertritt von George W. Bush von den evangelischen Methodisten zur katholischen Kirche erfolgen. Das zumindest erwägt der evangelische Nachrichtendienst idea. Siehe dazu idea.de. Siehe dazu auch unsere Meldung über den Papstbesuch in den USA im Mai 2008 und über weitere Hintergründe zu den Beziehungen Vatikan-USA.
 



8.12.2008 –
Die Angst geht um im Vatikan – Verstärkte Bewaffnung – "Seit Monaten mehr sich die Drohungen gegen den Vatikan", so Bild am 6.12.2008. "Der Papst musste handeln. Die Gendarmerie erhielt eine moderne, neue Uniform und dazu Waffen. Jetzt müssen die Gendarmen des Papstes wieder Schießtraining absolvieren." Und der Journalist, der im Vatikan akkreditiert ist, schreibt: "Keiner spricht gern darüber, aber nach dem Bombenanschlag in Bombay ist es noch deutlicher zu spüren: Die Angst geht um im Vatikan."
 
Zum Hintergrund: Neben den Gendarmen gibt es im Vatikan die bekannte Schweizergarde. Und über sie heißt es in dem Artikel wörtlich: "Die Schweizergardisten trainieren regelmäßig mit der Schweizer Armee und sind mit Pistolen vom Schweizer Hersteller SIG Sauer und mit Sturmgewehren ausgerüstet."

Was ist ein Sturmgewehr? "Nach taktischen Gesichtspunkten ist das ´Sturmgewehr` eine Handfeuerwaffe, welche die Einsatzbereiche des Gewehrs, gegebenenfalls sogar eines Scharfschützengewehrs, und einer Maschinenpistole gleichermaßen abdecken soll," so das Internet-Lexikon Wikipedia (Stand: 8.12.2008). Die Eigenschaften: "Zielgenaues, durchschlagskräftiges Einzelfeuer im Fernkampf" und "Hohe Feuerdichte im Nahkampf".

Doch was im Vatikan üblich ist und jetzt ausgerechnet in der so genannten "friedlichen" Vorweihnachtszeit noch einmal verschärft wird, ist bei den Reichen dieser Welt das "Normale": Leibwächter, Scharfschützen, strengste Sicherheitsmaßnahmen. Doch der Vatikan nennt sich "christlich", und so müsste er sich schon die Frage gefallen lassen: Würde Jesus, der Christus, der den Kreuzweg gegangen ist, seine Jünger mit Sturmgewehren trainieren lassen? Oder Scharfschützen in Position bringen lassen? Oder hat Jesus der Christus, einst die Schwerter oder Speere der Soldaten gesegnet?

Und: Woher kommt die Angst im Vatikan? Könnte es nicht sein, dass man Angst hat, dass einen das eigene unbereinigte Schicksal einholt? Jahrhunderte lang hat man Kriege geführt oder zu Kriegen aufgerufen und die Waffen gesegnet, und die Täter von einst gelten heute oft als Heilige oder Selige. Das ist der Gegensatz zu dem Mann aus Nazareth, der lehrte: "Wer das Schwert nimmt, der wird durch das Schwert umkommen."

Der Historiker Karlheinz Deschner sagte dazu in einem Interview:
"Nein, Kriege, Kriege in eigener Regie, führt der Papst inzwischen keine mehr, nicht mehr gegen Heiden und nicht mehr gegen Christen, weil man ihm alles, womit er Jahrhunderte lang Kriege geführt, weggenommen hat – Truppen, Generäle, Schlachtschiffe, Kanonen, Festungen, Waffenfabriken. Doch gibt es Möglichkeiten, die Menschen auf andere Weise, gleichsam friedlicher zu bekämpfen. Ideologisch, durch dogmatischen Wahnsinn, der sich ja nie mit dem bloßen Glauben begnügt, der "missionieren", ausgreifen will; durch Unterstützung einer desaströsen Gesellschaftsmoral, die die Armen zugunsten der Reichen betrügt; durch eine desaströse Sexualmoral, die im Mutterschoß schützt, was sie preisgibt im Krieg ... Im Übrigen ist das Papsttum, seine ganze Geschichte beweist es, intolerant durch und durch, ist tolerant nur, wenn es die Opportunität erheischt, wenn es zweckdienlich ist, wenn es einfach nicht mehr anders geht, aber nur dann!"
(Main-Post, 1.10.2008)

So nützt es auch nichts, wenn man heute zur angeblich besseren Sicherheit das Schwert oder die Lanze durch Pistolen und Sturmgewehre ersetzt. Die Angst wird bleiben, solange man z. B. weltweit so genannte Militärseelsorge betreibt, um die Soldaten in ihren Kriegen zu stärken. Irgendwann schlägt der Kriegsgegner zurück und trifft dann vielleicht auch diejenigen, die bis heute den Soldaten mit ihren Segnungen immer wieder ein gutes Gewissen verschaffen.

Lesen Sie dazu auch Der Theologe Nr. 39 – Die Angst geht um im Vatikan – Bewaffnete Einheiten schützen den Papst

 



23.12.2007 / 10.12.2008 / 15.12.2021 Die etwas andere Meldung zum kirchlichen "Weihnachtsfest" – 10.000 hungernde Kinder pochen jeden Tag an die schweren Tore des Vatikan – Maria und Josef (der leibliche Vater von Jesus von Nazareth) reisten einst unter schwierigsten Umständen nach Bethlehem zur staatlich angeordneten Eintragung in die Steuerlisten. So wird es überliefert. Maria war in großer Sorge um ihr Kind, denn sie stand kurz vor der Entbindung. Schließlich in Bethlehem angekommen, fand die Familie keine Unterkunft, wo Maria ihr Kind hätte zur Welt bringen können. Auch hatten sie kaum etwas zu essen. Liebe Mütter, die Sie das jetzt lesen: Erinnern Sie sich, als Sie ihr erstes Kind zur Welt brachten, um vielleicht zu ahnen, wie es wohl Maria in dieser großen Notlage ergangen ist!

Doch eine Frau aus Bethlehem erbarmte sich und gab der Familie wenigstens ein Dach über den Kopf, den bekannt gewordenen Stall, wo die Körperwärme der Tiere den Menschen wenigstens ein klein wenig Wärme in der großen Kälte spendeten und wo das Kind Jesus geboren wurde.
Die Kirche hat aus diesem dramatischen Ereignis jedoch ein Götzen-Kitsch-Fest gemacht: mit Wachsfigürlein in der Krippe (anstatt auf den erwachsenen Jesus zu hören, den größten Propheten aller Zeiten), mit heidnischen Kulten (z. B. abgeschlagenen Bäumen) und mit Abermillionen brutal hingemetzelter Tiere für den Gaumenschmaus, obwohl die Mägen der meisten Gläubigen durch das überfettete Advents-Essen schon vorbelastet sind. Es ist das alljährliche Massaker an "Ochs und Eselein" zum Genuss für die menschlichen Leiber.

Auch in unserer Zeit sind Tausende hungernde und frierende Menschen wieder auf Herbergssuche. Und so pochen jeden Tag auch 10.000 hungernde Kinder an die schweren Tore des Vatikan. Doch die Goldschätze, Konzernbeteiligungen und das unermessliche Immobilienvermögen der Priester kommen ihnen nicht zugute. Die Päpste, Bischöfe und Priester rufen fast immer nur ihre Gläubigen zum Spenden auf, oder sie predigen politische Meinungen, welche die Ursachen des Leides nicht beheben, wenn sie zum Beispiel darüber nachsinnen, ob zum Beispiel Millionen von Menschen vielleicht in westliche Länder umsiedeln könnten. Sie selbst tasten das milliardenschwere Vermögen ihrer Institution samt unzähligen goldverbrämten so genannten Kirchenschätzen aber nicht an. Sie schwenken ihr Weihrauchfass über ihren kulinarischen Festen und verkünden dabei haarsträubende absurde Dogmen und Lehren, die sie aus antiken Götzenkulten übernommen haben – wie z. B. eine angebliche Jungfrauengeburt Marias.
Was soll denn so schlimm daran gewesen sein, wenn sich Maria und Josef ein Kind wünschten und dies in gegenseitiger Zuneigung und Liebe zeugten?
Schlimm ist das nur für die Geheimniskrämer im Vatikan, die den natürlichen Zeugungsakt verteufeln (er soll angeblich eine Erbsünde übertragen, die dann ohne kirchliche "Vergebung" in eine angeblich ewige Verdammnis nach dem Tod dieses Menschen führen soll), während Tausende von Pädophilen in ihren Reihen sich im Geheimen an Kindern sexuell vergehen anstatt Verantwortung für Kinder als Familienväter zu übernehmen wie einst Josef dies tat, der leibliche Vater von Jesus von Nazareth.

Vielleicht könnte man zum Thema "Liebe" noch sagen: Gott liebt natürlich auch die Priester, aber eben nicht als Priester. Er hat nie Priester gewollt und ihre Kulte, Zeremonien und Sakramente sind Ihm ein Gräuel. Auch werden die selbsternannten Hochwürden spätestens im Jenseits Rechenschaft dafür ablegen müssen, wie sie Menschen in die Irre führten oder wie sie sich der unterlassenen Hilfeleistung zum Vorteil des milliardenschweren Kirchenapparates schuldig gemacht haben (vgl. dazu die Erzählung Die Tür des Glaubens). Oder dafür, dass sie behaupteten, angeblich Sünden vergeben können – eine Anmaßung, die sie sich wiederum vor allem aus Priesterkulten anderer Götzen-Religionen abgeschaut haben. Kein Pfarrer kann so etwas. Weder ein römisch-katholischer noch ein anderer. Die Menschen können sich immer nur gegenseitig vergeben, und überall, wo dies geschieht, kommt ein Segen über die Menschen, z. B. bei einem Familientreffen an Weihnachten. Da diese Nacht durch die Aggressionen gegen Tiere und Menschen zu einer entweihten Nacht geworden ist, sprechen wir lieber von Sonnenwende, die sich ebenfalls in dieser Zeit ereignet – auch als Symbol für die Hinwendung des Menschen zum inneren Licht, zur inneren Sonne – Christus, Gott in uns.
Dazu und zu einer gegenseitigen Vergebung braucht es jedoch keine Priester und Pfarrer, und diese haben damit auch gar nichts zu tun. Nur mit ihren eigenen Sünden und dem, was umgekehrt ihnen angetan wurde, haben sie zu tun. Und Pfarrer können als Pfarrer selbstverständlich auch nicht segnen. Sie geben mit dem "Segen" immer nur ihre eigenen Gedanken und Empfindungen weiter, die vielfach schmutzig sind, wie vor allem in den Jahren seit 2002, dann seit 2010 und jetzt noch einmal verstärkt seit 2018 mehr und mehr aufgedeckt worden ist, den unzähligen sexuellen Schwerverbrechen von zigtausenden von kriminellen Priestern an Kindern.

Hier eine kleine Geschichte für ein Weihnachtsfest ohne Kirche:
weihnachtsgeschichte.htm

Und hier eine Erzählung über die Geburt von Jesus ohne die kirchlichen Verfälschungen:
jesus_geburt.htm
 


2009

2.2.2009 – Bischofseinsetzung: Vatikan ignoriert einmal mehr alle Vorschläge der BetroffenenIm Jahr 1953 schrieb der Dichter Bertolt Brecht nach dem gescheiterten Aufstand in der DDR am 17. Juni: "Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?" (Gedicht: Die Lösung) Diesen Rat könnte sich vielleicht bald auch einmal der Vatikan zu Herzen nehmen. Denn die Katholiken wünschen sich meist andere "Hirten" als die, welche man ihnen schließlich vorsetzt, so dass man mehr und mehr den Eindruck gewinnt: Das Kirchenvolk passt schon lange nicht mehr zu den Vorstellungen der oberen Hierarchie. Und so zeigte sich jetzt in Österreich einmal mehr, wie das letzte "totalitäre" System Europas mit seinen Gläubigen umgeht: Kein Vorschlag aus den Reihen der Diözese Linz in Österreich für die Besetzung des Amtes des Weihbischofs war dem Papst gut genug, und er setzte von oben ohne jede Rücksprache einfach einen ganz anderen ein: Gerhard Maria Wagner gilt als erzkonservativ und als harter Kritiker der Harry-Potter-Bücher und -Filme (siehe dazu unsere Meldung hier).

Doch die Katholiken sind selbst schuld an ihrer Entmündigung
. Solange sie sich von unchristlichen Verdammnisdrohungen einschüchtern lassen, ihren Führern absolutistische Macht zugestehen, und sie in einem fast beispiellosen Personenkult auch noch huldigen, kriegen sie die Leute vorgesetzt, die sie noch mehr einschüchtern.
Dieses Mal zog sich allerdings zwei Wochen nach seiner Ernennung der "Günstling" des Papstes wieder zurück und verzichtete auf sein Amt. Nach dem häufig auf "sehr unbarmherzige und lieblose Weise" erfolgten Widerstand, so der vom Papst gewollte Gerhard Wagner (orf, 15.2.2009), habe er den Auftrag an den Papst "zurück gegeben". Wären die Untergebenen folglich barmherziger und liebevoller gewesen, hätten sie einmal mehr wieder nichts bewirkt. Nun darf der Papst erneut alleine entscheiden und sich einen anderen suchen.

Mit Jesus von Nazareth hat das alles sowieso nichts zu tun. Er setzte weder Priester noch Bischöfe ein noch wollte er, dass Anführer im Glauben andere bevormunden. Auch kostümierte er seine Jünger nicht mit Kleidern, die wie Frauenkleider aussehen und auch nicht mit speziellen Mützen, Hüten, Stäben, Schals, Ketten, Wappen und mit weiterem Brimborium und Klunker. Jesus war ein Mann des Volkes, nicht der Kirche, und er lehrte die Menschen, dass sie zu Gott einfach "Vater" sagen können. Die katholischen Obrigkeiten jedoch werden mit "Exzellenzen", "Eminenzen" oder gar "Heiliger Vater" tituliert und als angebliche Mittler zu Gott hingestellt. Doch zu dem Gott, den uns Jesus lehrte, kann man schlicht und einfach "Vater" sagen – nicht etwa "Heiliger Vater", obwohl der Schöpfergott der einzige wirkliche heilige Vater wäre. So wie es u. a. in der Offenbarung des Johannes heißt: "Denn du allein bist heilig" (15, 4). Und um Ihm näher zu kommen, braucht man ein ehrlich suchendes Herz, aber keinen mit Titeln und Kritteln behangenen Mittler. Deshalb auch die Frage: Stellen sich die katholischen Würdenträger mit ihren Titeln nicht über Gott? Und: Wenn ich zum Schöpfergott "Vater" sagen kann, wozu brauche ich dann noch eine Eminenz? Oder einen Weihbischof? Oder einen Papst?

Siehe auch unsere Seite: vatikan_papst_internet_youtube.htm
 



3.2.2009 Antisemitismus-Diskussion in der Kirche: Deutscher Distriktoberer der katholischen Piusbruderschaft fordert Juden auf, sich römisch-katholisch taufen zu lassen, um sich von der "Schuld ihrer Vorväter" zu distanzieren / Lehnen Piusbruder-Bischöfe auch Religionsfreiheit ab? Die von Papst Benedikt XVI. ohne Widerruf wieder in den Schoß der Kirche integrierte ultrakonservative Piusbruderschaft widerspricht dem Vorwurf, sie sei antisemitisch und verweist z. B. auf Papstäußerungen, wonach Christen und Juden "Brüder" seien. Allerdings ist es erst einige Wochen her, dass der deutsche Distriktobere der Piusbruderschaft, Franz Schmidberger, in seinem unwidersprochen gebliebenen Rundbrief an alle 27 Pius-Bischöfe vor Weihnachten 2008 schrieb: "Die Juden unserer Tage […] sind des Gottesmordes mitschuldig, solange sie sich nicht durch das Bekenntnis der Gottheit Christi und die Taufe von der Schuld ihrer Vorväter distanzieren." (spiegel.de, 19.1.2009)

Wenn man sich in diesem Zusammenhang jedoch einmal bewusst macht, welche unermessliche und überwiegend noch ungesühnte Schuld sich die römisch-katholische Kirche in ihrer Geschichte auflud durch Kreuzzüge, Inquisition, Hexenverbrennungen, Judenverfolgungen, Aufstachelung zu Kriegen usw. (vgl. www.kirchenopfer.de), ist es ein Hohn, dass ausgerechnet die katholische Taufe Andersgläubige angeblich von einer Schuld befreien soll, die sie noch nicht einmal selbst begangen haben. Und wer eine "Gottheit Christi" oder was auch immer bekennt, jedoch nicht tut, was dieser als Mensch lehrte, der verhöhnt Jesus, den Christus.
Zudem zeigen die Erfahrungen aus dem Dritten Reich, dass es den Juden damals wenig half, sich in Deutschland evangelisch oder katholisch taufen zu lassen. Sie wurden trotzdem – auch in ihren neuen Kirchen – ausgegrenzt, und am Ende stand für die meisten die "Vergasung". Vgl. dazu Martin Luther: "Wenn ich einen Juden taufe, will ich ihn an die Elbbrücke führen, einen Stein an den Hals hängen und ihn hinab stoßen und sagen: Ich taufe dich im Namen Abrahams."
(Tischreden, Nr. 1795)

Mehr dazu in: Der Theologe Nr. 4 – Die evangelische Kirche und der Holocaust

daraus der Auszug, die katholische Kirche betreffen: Die katholische Kirche und der Holocaust

Zum Schicksal evangelisch getaufter Juden im Dritten Reich siehe z. B. vier Absätze aus Der Theologe Nr. 4:
1934

Büro Grüber

1939

1941
Vergleichbare Dokumente aus der römisch-katholischen Kirche liegen uns derzeit noch nicht vor. Es dürfte dort jedoch nicht grundsätzlich anders gewesen sein. Für Hinweise sind wir dankbar.


PS: Die katholische Piusbruderschaft in Deutschland macht auch Stimmung gegen die Türken in Deutschland. "Die Türken, so Schmidbergers Schreiben, würden Deutschland mehr und mehr als Kolonie betrachten. ´Erster Punkt: Eroberung von ganzen Stadtvierteln! Zweiter Punkt: Eindringen in die Stadtverwaltungen! Dritter Punkt: Kinder! Einer von den Moslems sagte: Wir werden die Deutschen im Wochenbett überwinden!` Schmidberger stachelt zum Handeln an: ´Ja, sollen wir da weiter die Hände in den Schoß legen, oder sollen wir reagieren? Oder was sollen wir tun?`" (spiegel.de, 3.2.2009)

Und weiter: Über die von Benedikt XVI. wieder in die volle Kirchengemeinschaft aufgenommenen vier Piusbruder-Bischöfe schreibt Gernot Facius, katholischer Journalist bei der Zeitung Die Welt: "Alle vier Traditionalistenbischöfe sperren sich, wie ihr Vorbild Marcel Lefebvre, gegen die volle Anerkennung des Zweiten Vatikanischen Konzils – manche ihrer Äußerungen lassen den Schluss zu, sie lehnen es zur Gänze ab. Das betrifft die Beschlüsse über die Religionsfreiheit, über das neue Verhältnis zu den Juden und die positiven Aussagen zur Ökumene" (idea-spektrum Nr. 6/2009). Doch auch nach offizieller römisch-katholischer Lehre müssen Andersgläubige, welche die katholische Kirche kennen, aber nicht in sie eintreten oder in ihr ausharren, später in eine ewige Hölle (siehe z. B. hier). Da sind die Piusbrüder ehrlicher, welche diesen für alle Zeiten als "verbindlich" erklärten römisch-katholischen Glauben den Evangelischen nicht verschweigen, sondern ihnen gegenüber Klartext reden, was "römisch-katholisch" wirklich bedeutet.
 



6.2. / 26.2. / 3.3.2009 – Kardinal verteidigt die Wiederaufnahme von Bischof Richard Williamson / Williamson kritisiert auch Menschenrechte / "Entschuldigung" von Richard Williamson reicht dem Vatikan nicht. Dabei "entschuldigt" sich der Papst nicht besser / Beschönigungen und Umdeutungen der Verbrechen der Kirche durch die PäpsteDer Vatikan geht in die Gegenoffensive. Kardinal Javier Lozano Barragán erklärt: "Williamson habe zwar eine ´Dummheit` begangen, dafür müsse aber niemand exkommuniziert werden, so der 76-jährige Mexikaner. Außerdem werde niemand wegen einer Sünde aus der katholischen Kirche ausgeschlossen, sondern wegen schwerer Verstöße gegen deren Lehren" (spiegel.de, 6.2.2009, spiegel.de). Und die Leugnung des Holocaust ist folglich kein schwerer Verstoß gegen die katholischen Lehren, auch wenn diese zunächst von Bischof Richard Williamson vorgetragene Position z. B. von den argentinischen Bischöfen "energisch abgelehnt" werde (Bild, 6.2.2009). Kritisch steht der Bischof auch zu den universellen Menschenrechten: ´Wo die Menschenrechte als eine objektive Ordnung verstanden werden, die der Staat durchsetzen soll, da kommt es immer zu einer antichristlichen Politik`" (Spiegel online, 7.2.2009). Doch auch die "Menschenrechte" gehören nicht zum römisch-katholischen Glaubensbekenntnis. Schwere Verstöße gegen katholische Lehren, welche die Exkommunikation nach sich ziehen lesen Sie in Der Theologe Nr. 18 – Der Glaube der Kirche. Das Fluchwort "Der sei ausgeschlossen" bedeutet nach römisch-katholischer Lehre die Exkommunikation und im Jenseits später die Verdammnis.
Außerdem ist für die katholische Kirche nicht maßgeblich, was die argentinischen Bischöfe sagen (Williamson leitet in Argentinien in Priesterseminar der Piusbruderschaft), sondern, was in den Dogmen steht, und was der Papst entscheidet.
Und dieser hat die Exkommunikation von Richard Williamson aufgehoben, ihn jedoch unabhängig davon aufgefordert, den Holocaust nicht mehr zu leugnen. "Richard Williamson sagt dem SPIEGEL, er wolle zunächst die historischen Beweise prüfen – ´das wird Zeit brauchen`". Am 26.2.2008 erklärte er schließlich, seine diesbezüglichen Äußerungen gäben die Meinung eines "Nicht-Historikers" wieder, die sich auf "Erkenntnisse von vor 20 Jahren" gestützt hätten (Focus online, 26.2.2009) und die seither "selten in der Öffentlichkeit geäußert worden ist". (Spiegel online, 26.2.2009)
 
Wörtlich schrieb Richard Williamson an den Vatikan: "Der Heilige Vater und mein Oberer, Bischof Bernard Fellay, haben mich ersucht, die Bemerkungen, die ich vor vier Monaten gegenüber dem schwedischen Fernsehen gemacht habe, neu zu überdenken, da deren Folgen sehr schwerwiegend gewesen sind. In Anbetracht dieser Folgen [der Leugnung des Holocaust] kann ich wahrheitsgemäß sagen, dass es mir leid tut, diese Bemerkungen gemacht zu haben, und dass ich sie nicht gemacht hätte, wenn ich im Vorhinein um den ganzen Schaden und den Schmerz gewusst hätte, die diese verursachen würden, besonders der Kirche, aber ebenso den Überlebenden und den Verwandten der Opfer der Ungerechtigkeit unter dem Dritten Reich" (Spiegel online, 26.2.2009). Dies Erklärung sei nach für den Vatikan jedoch "vage" und "unzureichend". (Spiegel online, 27.2.2009)

Dazu kann man sagen: Natürlich sind Bischof Williamsons Worte "vage" und "unzureichend". Doch sollte sich der Vatikan hier vor allem an die eigene Nase fassen. Denn verglichen mit den bisherigen Entschuldigungen der Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. sind die Worte eher weitgehend. So hat sich Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000 in einem vom damaligen Kardinal Joseph Ratzinger maßgeblich verfassten Bekenntnis "Mea Culpa" für die Verbrechen der Kirche so "vage" "entschuldigt", dass man gar nicht mehr von einer Entschuldigung sprechen kann.

Und als der Präsident Venezuelas Hugo Chavez im Jahr 2007 eine Entschuldigung des Papstes für dessen Umdeutung des Völkermordes an den Indianern forderte, hat Benedikt XVI. noch nicht einmal mehr öffentlich reagiert. Papst Joseph Ratzinger hatte in Brasilien tatsächlich behauptet, die Indianer, die zu Hunderttausenden von den katholischen Eroberern massakriert wurden, hätten ihre Katholisierung "still herbei gesehnt" (siehe z. B. netzeitung.de). Kann Benedikt XVI. angesichts dieses Tuns der Päpste im Ernst erwarten, dass sich der Pius-Bruder-Bischof deutlicher von seiner Leugnung des Holocaust distanziert? Oder hat Williamson nur von den Päpsten gelernt, wie man geschickt formuliert, was man aber am liebsten gar nicht sagen möchte?
 



24.2. / 25.2.2009 – Anzahl der "Seligen" und "Heiligen" bereits über 7.000 – Jetzt zehn neue "Heilige" / Die Mitverantwortung der Kirche für den HolocaustZu den "Heiligsprechungen" siehe dazu unsere Hintergrundinformationen und aktuelle Kommentierung auf vatikan_papst_internet_youtube.

Zur Mitverantwortung der Kirche für den Holocaust, der in Kirche und Gesellschaft zuletzt immer wieder thematisiert wurde, siehe vatikan_papst_internet_youtube.htm

Siehe dazu auch: Die "heilig" und "selig" gesprochenen Päpste

 



6.3.2009 – Pius-Bruderschaft wirft deutschen Bischöfen "unterschwellige Ablehnung der päpstlichen Autorität" vorDie Pius-Brüder stärken den Papst und werfen den deutschen Bischöfen "unterschwellige Ablehnung der päpstlichen Autorität" und sogar "Lügen" vor. Mehr dazu siehe spiegel.de
 



18.3.2009 –  Papst in Afrika: Benutzung von Kondomen "verschlimmert" AIDS-Problem / Nonne, die Kondome verteilte, wurde in den 90er-Jahren entlassen / Stern: "Kirche braucht eine Armee des Glaubens, die ohne Wenn und Aber zu den Dogmen steht" / Finanzierung des Besuches unklar Während man in Deutschland noch um die Dramatik des Amoklaufes von Winnenden sprach, hat der Papst in Afrika eine andere Problematik: "Man kann das Aids-Problem nicht durch die Verteilung von Kondomen regeln. Ihre Benutzung verschlimmert vielmehr das Problem", so Papst Benedikt XVI. (tagesschau.de, 17.3.2009). "Vielmehr sei eine spirituelle und menschliche Erneuerung der einzige Weg aus der auf dem Schwarzen Kontinent grassierenden Seuche" (stern.de, 17.3.2009). Der Papst besucht Kamerun und Angola.

Über die Finanzierung des Besuches ist wenig bekannt. Als Papst Johannes Paul II. im Jahr 1990 Tansania besuchte, haben sich viele arme Familien verschuldet – in eine Dorf brachten die Bewohner z. B. einen ganzen Monatslohn für die polizeilichen Sicherheitsvorkehrungen für den Papst auf (Bild, 4.2.2000). Und um ihr Gesicht nicht zu verlieren, sind die meisten armen Familien dieser Aufforderung auch nachgekommen. So berichtete die Nonne Maria Lauda. Als in den 90er-Jahren bekannt wurde, dass die Nonne Kondome gegen die AIDS-Seuche verteilt hatte, sei sie von ihrem Orden entlassen worden.

Über die Politik des Papstes in Afrika schreibt stern.de: "A
ngesichts des weltweit schwindenden Einflusses der katholischen Kirche, die sich immer weniger auf die Glaubensfestigkeit ihrer mitteleuropäischen Schäfchen verlassen kann, ist der Papst geradezu gezwungen, schnellstmöglich starke Allianzen zu schmieden. II. Vatikanisches Konzil hin oder her. Nur so kann er verhindern, dass die jahrhundertlange Macht und der finanzielle und politische Einfluss des Vatikans in der Gesellschaft irgendwann verschwinden. Die Kirche braucht ihre ultrakonservativen Anhänger. Eine Armee des Glaubens, die ohne Wenn und Aber zu den Dogmen der Mutter Kirche und gegen die Säkularisierung der westlichen Welt steht [zum Glauben der römisch-katholischen Kirche siehe Der Theologe Nr. 18]. Benedikt XVI will in die Kirchengeschichte als ein Papst eingehen, der als Heerführer des christlichen Abendlandes den Kampf konsequent geführt hat." (18.3.2009)
 



11.6. / 27.6.2009 – Kommen die Scheiterhaufen wieder? Vatikanische Aussagen zur Religionsfreiheit haben nicht "höchsten lehramtlichen Stellenwert" / Setzen sich Gegner der Religionsfreiheit in der katholischen Kirche durch? / Vor 1200 Anhängern drei neue Pius-Priester in Zaitzkofen geweiht / Priester als Gegenspieler des Jesus von Nazareth
Die Piusbrüder entlarven die römisch-katholische Mutterkirche
. Anlässlich neuer Priesterweihen der Bruderschaft, die von Papst Benedikt XVI. teilweise rehabilitiert wurde, erneuerte die katholische Gruppierung ihre Positionen. Hierüber schreibt das Main-Echo: "Die Piusbruderschaft hält unterdessen an ihrer Grundsatzkritik an den Lehraussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils fest. Texte wie jene zur Religionsfreiheit besäßen nicht höchsten lehramtlichen Stellenwert und dürften daher kritisch in Frage gestellt werden, sagte der Dialogbeauftragte des deutschen Distrikts der Bruderschaft, Pater Matthias Gaudron, in Freiburg." (11.6.2009)
Deutlicher formuliert es der bekannte deutsche Philosoph Karl Jaspers, der schreibt: Der "biblisch fundierte Ausschließlichkeitsanspruch" der Kirchen stehe "ständig auf dem Sprung, von neuem die Scheiterhaufen für Ketzer zu entflammen" (Der philosophische Glaube, 9. Auflage, München 1988, S. 73). Und so könnte man fragen: Rüsten sich Kräfte in der Kirche schon für eine neue Führungsrolle in der Zeit nach einem möglichen Ende des Mittelstands?

Derweil scheint der Vatikan den Vormarsch der totalitären Bruderschaft, die z. B. die katholischen Lehraussagen über "Religionsfreiheit" ablehnt, still bewusst zu dulden. Und vielleicht ist es sogar im Sinne des Vatikan, wenn man für die Bevölkerung "unangenehme" Aussagen nicht selber formulieren muss, sondern eine Bruderschaft vorschieben kann – da kann man dann auch mal schnell wieder etwas abrücken, wenn der Protest aus dem Volk zu laut würde. Die Pius-Bruderschaft hat die Wegweiser für die römisch-katholische Kirche zumindest bereits zurück ins Mittelalter gestellt.

Am 27.6.2009 fand nun eine Open-Air-Priesterweihe von drei neuen Priestern der Bruderschaft St. Pius X. in Zaitzkofen bei Regensburg statt. Der oberste Chef der Bruderschaft, Bernard Fellay, erklärte dazu: Wir weihen die Priester "für die katholische Kirche." (abendzeitung.de, 27.6.2009)
Bei seinem Besuch im Vatikan [am 5.6.2009] hätte er "keinerlei Signale bekommen, dass die Weihen gegen Kirchenrecht verstoßen würden" (Der Spiegel, zit. nach Münchner Merkur, 15.6.2009). Zwar verlautete aus dem Vatikan müde, die Weihe sei "nicht zulässig". Doch "Benedikt XVI. habe in Gesprächen mit ihnen Verständnis für sie ausgedrückt", so Pius-Chef Bernard Fellay. (abendzeitung.de, 27.6.2009)

So wächst die extremistische Unter- bzw
. Parallelorganisation der Rom-Kirche ständig weiter. Am 20.6.2009 wurden in Winona/Minnesota bereits 13 weitere Männer zu römisch-katholischen Priestern im Sinne der Bruderschaft St.Pius X. geweiht (Spiegel online, 23.6.2009) und bereits am 28.6. in Econe in  der Schweiz vor über 2.500 fanatisch Gläubigen erneut acht Priester. Focus online schreibt dazu: Vatikan machtlos (focus.de). "Die Kirche blutet aus", so die Warnung der Ultrakonservativen an Rom (abendzeitung.de, 27.6.2009). Und tatsächlich gibt es immer weniger Priester, und unter den immer weniger werdenden "geweihten" Männern haben sich schon Tausende pädophiler Verbrechen schuldig gemacht.

PS: Jesus von Nazareth weihte keine Priester, und er hatte auch keine Mesner und Messdiener an seiner Seite. Und er hat keinem seiner Nachfolger gesagt, dass er Priester werden soll oder Priester weihen soll. Somit haben Priesterweihen nichts mit Jesus, dem Christus, zu tun, egal von wem und mit welchen Motiven sie vollzogen werden.
Die Priester seiner Zeit waren viel mehr die erbittertsten Gegner des Jesus von Nazareth. Sie vollziehen Kulte und Rituale und projizieren ihr eigenes geheimniskrämerisches Leben auf Gott, dem sie angebliche "Geheimnisse" unterstellen.
Im wissenschaftlichen Lehrbuch Kompendium der Kirchengeschichte des bekannten Kirchenhistorikers Karl Heussi heißt es dazu: Ab dem Jahr 200 "bildet sich die unüberbrückbare Kluft zwischen Klerus und Laien und der hierarchische Zug des neuen christlichen Priesterstandes" (Karl Heussi, Kompendium der Kirchengeschichte, Tübingen 1991, S. 58). "Grundlegend war die Ausgestaltung des bischöflichen Amtes. Sie stand im engsten Zusammenhang mit der Entwicklung des Dogmas, der Kirchenzucht und des Kultus; besonders das Aufkommen des Opferbegriffs, der den Priesterbegriff nach sich zog, wandelte die Stellung des Bischofs ... Aus dem Dienst derer ´die sich solche Mühe geben, euch im Namen des Herrn zu leiten` wurde die volle, uneingeschränkte Herrschaft über die Gläubigen." (S. 79)
Das alles ist römisch-katholisch. Doch mit Jesus von Nazareth hat es nichts zu tun.

Vgl. dazu auch Der Theologe Nr. 13 – Wer Mose wirklich war und wie die Priester die Herrschaft über das Volk erlangten
 



9.10.2009 – La Santa Alianza – "Der Geheimdienst des Papstes" – Das in Italien erschienene Buch La Santa Alianza von Eric Frattini sorgt schon vor der deutschen Übersetzung auch in Deutschland, für Gesprächsstoff. Da die katholische Kirche in Deutschland mit weltweit einmaligen astronomischen Milliardensubventionen vom deutschen Staat jährlich finanziert wird (stop-kirchensubventionen.de), haben die deutsche katholische Kirche und die Katholiken ihrerseits viele Mittel übrig, die wiederum zu einem erheblichen Teil in den Vatikan fließen.
In Deutschland berichtete etwa Bild und Funk in Nr. 38 vom 19.9.2009.

Die Kernthesen von Eric Frattini:
1) Der Vatikan betreibt das beste Spionagenetzwerk der Welt – neben der "heiligen Allianz", "la Santa Alianza", soll es auch eine eigene Spionageabwehr geben, die "Sodalitium Pianum".  

2) Die Agenten des Papstes waren im Zweiten Weltkrieg aktiv. So folgten etwa katholische Agenten der deutschen Wehrmacht nach Russland, um dort den katholischen Glauben zu fördern. 

3) Die Agenten des Papstes brachten den Ostblock zu Fall (vgl. dazu hier und Der Theologe Nr. 22).  

4) Ein Machtkampf der Dienste gipfelte in dreifachem Mord (siehe dazu ).
Die These
: "Mussten etwa drei Menschen sterben, weil [der Chef der Schweizergarde, Alois] Estermann zu viel über die Operationen der heiligen Allianz wusste?" bewaffnung_vatikan_papst.htm#Leichen


5) Geheimsache Geld: Der Vatikan machte mit der Mafia gemeinsame Sache
 



7.11.2009 –
Die Päpstin Viele Bürger haben mittlerweile den Film Die Päpstin im Kino gesehen. Der Film zeigt eindrucksvoll, dass eine Frau von dem Format von "Johannes Anglicus" (bzw. Päpstin Johanna I.), so wie sie im Film dargestellt wurde, mit dem "System Vatikan" bzw. dem Katholizismus nicht vereinbar sind. Im realen Leben wäre ein Mensch mit diesem positiven Charakter gar nicht in diese Position gekommen, doch der Film machte diese Illusion für eine sehr kurze Zeit möglich.
Wäre die Geschichte von der "Päpstin" (und mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit hat es eine Päpstin mit Namen Johannes Anglicus I. ja auch tatsächlich gegeben) positiv weiter gegangen, wären Papsttum, Machtkirche, Dogmen, Brimborium und Sakramenten-Kult – als im krassen Widerspruch zu Christus stehend – mit der Zeit abgeschafft worden zugunsten eines christlichen Lebens, das die Hauptdarstellerin seit ihrer Kindheit für viele im Film anschaulich verkörperte.
 



17.11.2009 –
"Die dunklen Geheimnisse des Vatikans" – Die Fernsehzeitschrift TV Hören und Sehen veröffentlicht in ihrer Ausgabe Nr. 47 vom 21.-27.11.2009 die Dokumentation Tatort Vatikan – Die dunklen Geheimnisse des Vatikan. Darin geht es u. a. um die Völkermorde bei der Eroberung Südamerikas, die Judenverfolgungen, die Kreuzzüge, die "Heiligkeit" der Päpste, die Geschichtsfälschungen im Namen der Kirche oder die Erfindung des Zölibat.
In dem Artikel heißt es u. a.: "Der Palast des Vatikans hat 12.523 Fenster. Dennoch ist das, was in dem Palast vorgeht, so undurchsichtig, als seien die Fenster aus Beton."

 



21.11. / 26.11.2009 –
Korruption, Mafia, Steuerhinterziehung, Geldwäsche, Opus Dei, Schmuggel in die Schweiz, Leichen – Vatikan außer Rand und Band. 2009 einsehbar bei format.at/articles. So geht es z. B. um geheime Konten der Mafia bei der Vatikanbank und vieles mehr. Es sind in einem Nachlass (des Vatikan-Bankers Renato Dardozzi) Beweise und Dokumente aufgetaucht, "die an Brisanz jeden verschwörungstheoretischen Roman schlagen". Mafia-Gelder wurden z. B. als "wohltätig" getarnt und im Vatikan "weiß gewaschen". Die Geschichte Italiens wäre anders verlaufen, wären diese Verbrechen vorher bekannt geworden, so Ex-Staatsanwalt Antionio Di Pietro. Neue Enthüllungen auch zum "plötzlichen" Tod von Johannes Paul I. und zur Rolle von Johannes Paul II., der die Verbrecher "schützte".
Siehe dazu auch: Der Bankrott der Banco Ambrosiano und die Morde an Roberto Calvi und Michele Sindona


Aktualisierung: Ganz allmählich dringen einzelne Nachrichten durch. So heißt es am 26.11.2009 bei bild.de:
"Die Justizbehörden ermitteln wegen Verdachts auf Geldwäsche, berichtet die italienische Tageszeitung ´Il Giornale`. Insgesamt gehe es um 180 Millionen Euro, die über eine Unicredit-Filiale beim Vatikan in den vergangenen drei Jahren auf nicht transparente Weise umgebucht worden sein solle."

Lesen Sie dazu auch: Über wie viel Tonnen Gold verfügt der Vatikan?
 



30.11.2009 –
Die Geschäftemacher des Vatikan von Mario Guarino (Il Mercanti del Vaticano) – Buchbesprechung – Der Papst, die Mafia und 19 unerklärte Todesfälle – Anlässlich andauernder Vatikan-Skandale sei auch an das Buch von Mario Guarino erinnert, zu deutsch Die Geschäftemacher des Vatikan: Da staunten die italienischen Zeitungsleser nicht schlecht, als sie am 10. Juli 1997 erfuhren: In der Krypta der Kirche zum Heiligen Appollinaris an der Piazza Navona liegen nicht nur Päpste und Kardinäle begraben, denen solche Ruhestätten eigentlich vorbehalten sind, sondern auch ein leibhaftiger Mafioso. "Enrico de Pedis" war auf einer Grabplatte zu lesen, die bis dahin offenbar niemandem aufgefallen war. Mario Guarino, schreibt hierzu der in seinem Buch I Mercanti del Vaticano (Die Geschäftemacher des Vatikan): De Pedis war ein Mafiaboss aus der berüchtigten Maglianabande, der wegen Drogenhandels, Raubüberfällen und Mord ab 1983 einige Jahre im Gefängnis verbrachte, dann aus unerfindlichen Gründen vorzeitig frei kam, seine alte Tätigkeit wieder aufnahm und 1990 von einer rivalisierenden Bande erschossen wurde. Er verdankte die spätere Überführung seiner sterblichen Überreste von einem römischen Friedhof in die "ehrwürdige" Basilika nach Vermutungen der Zeitung L’ unitá seinen guten Beziehungen zur mafioso-politischen Zentralfigur jener Tage, dem Christdemokraten Giulio Andreotti, der wiederum beste Beziehungen zum (inzwischen verstorbenen) Kurienkardinal Ugo Poletti hatte. Andreotti wollte sich möglicherweise erkenntlich zeigen für einen Mord, der 1979 von Maglianaleuten am Journalisten Mino Pecorelli verübt wurde, nachdem dieser eine Skandalstory über Andreotti angekündigt hatte ... Eine kuriose Anekdote? Ein Einzelfall, über den man zur Tagesordnung übergehen kann? Oder ein Schlaglicht auf einen Sumpf, der bis heute nicht trockengelegt wurde?

Die Mailänder Mafia

Guarino nennt als Beginn der Verflechtung zwischen Mafia und dem Vatikan die frühen 60er Jahre. Damals brachte der neu gewählte Papst Paul VI. aus seiner Bischofsstadt Mailand einen Stab von Finanzberatern mit, der in römischen Kurienkreisen bald den Spitznamen "mafia milanese" (Mailänder Mafia) erhielt. Einer dieser Berater war der aus Sizilien stammende Spekulant und Finanzkünstler Michele Sindona. Dieser hatte für den damaligen Erzbischof Montini schon Mitte der 50er Jahre Grundstück und Kapital für ein Altenheim "aus dem Ärmel gezaubert", was Montini offenbar sehr beeindruckt hatte. Doch das Geld stammte zum großen Teil von der Mafia.
Der Papst braucht gute Finanzberater. Es droht nämlich Unbill vom italienischen Staat. Dieser bereitet eine Steuergesetzgebung vor, wonach Gewinne aus Aktien und Wertpapieranlagen generell besteuert werden sollen – auch die des Vatikans. Die immensen Gewinne des "Heiligen Stuhls" aus dem von Mussolini 1929 erhaltenen Vermögen hätten sich dadurch erheblich reduziert.
Sindona hatte eine Idee: Man müsste die Vatikangelder ins Ausland schaffen. Die "Pflege" von Geldern in Steuerparadiesen war seine Spezialität. Allerdings gab es damals noch keinen freien Devisenverkehr. Man musste also illegal handeln.
Dass Sindona gleichzeitig rege Kontakte zur amerikanischen und italienischen Mafia unterhielt, konnte für die geplanten Aktivitäten nur von Vorteil sein. Auch dass die amerikanische Polizei ihn sehr bald der Beteiligung am Drogenhandel verdächtigte und dies der römischen Kriminalpolizei mitteilte, behinderte seine Mitarbeit im Vatikan nicht.
Doch er brauchte fähige Partner. Paul VI. ernennt 1968 seinen Reisemarschall und Prälaten Paul Marcinkus zum Erzbischof und Direktor der Vatikanbank IOR. Der aus Chicago stammende Marcinkus hatte kurz zuvor noch einen Schnellkurs bei einigen amerikanischen Banken durchlaufen. Als 1975 der Mailänder Bankier Roberto Calvi zum Direktor der Mailänder Banco Ambrosiano ernannt wird, ist das magische Dreieck perfekt, die "Drei für ein Ave Maria", wie Guarino sich ausdrückt.
Gemeinsam schafft das Trio Sindona-Marcinkus-Calvi Riesenbeträge aus den Kassen und Beteiligungen des Vatikans an der Steuer vorbei ins Ausland, von wo sie über ein Netz kleiner lateinamerikanischer oder karibischer Banken gewinnbringend angelegt werden.
Natürlich lassen sich über dieses Netz auch Gelder anderer "Kunden" am Fiskus vorbeischmuggeln, woran man ebenfalls verdienen kann. Der gute Name der Vatikanbank und der "Priesterbank" Ambrosiano lassen keinen Verdacht aufkommen. Oder man kann gefälschte Wertpapiere in Umlauf setzen und zu Geld machen. Oder man kann schmutziges Geld waschen. Zum Beispiel aus dem kolumbianischen Drogenhandel. Nicht umsonst ließ der Ex-Präsident von Panama, Noriega, der in den USA wegen seiner Verwicklung in die kolumbianische Drogenmafia angeklagt war, 1989 verbreiten, der Vatikan könne ihm ja Asyl gewähren.
All diese kriminellen Machenschaften sind in Büchern und Presseberichten vielfach analysiert worden. Gewissensbisse hatte offenbar keiner der drei Herren. Man war schließlich überzeugt, die gute Sache der römischen Kirche zu fördern – und überdies den Kommunismus zu bekämpfen. Dieses Ziel verfolgte auch die Loge P2, deren (in diesen Tagen verhafteter) Koordinator Licio Gelli bei der Ernennung (und später möglicherweise auch bei der Ermordung) Calvis seine Hand im Spiel hatte. Sindona unterstützte mit seinen Mafiageldern unter anderem die Democrazia Cristiana, die ihm dafür politische Rückendeckung gewährte.

Das Ende mit Schrecken

Ab den Jahren 1973 und 1974 kommt das Trio (Calvi allerdings erst ab 1975 auch als Direktor der Banco Ambrosiano) in erhebliche Schwierigkeiten. Die Ölkrise lähmt die Geschäfte und lässt das Bankenimperium Sindonas zusammenbrechen – und nach der Watergate-Affäre, die seinen Freund Richard Nixon zu Fall bringt, kommt auch Sindona in die Schusslinie der Behörden. Er wird eingesperrt und es droht ihm die Auslieferung nach Italien.
In den nun entstehenden Turbulenzen lässt der Vatikan sowohl Michele Sindona als auch Roberto Calvi fallen. Calvi versucht verzweifelt, den Bankrott seiner Bank abzuwenden. Die Vatikanbank streitet jegliche Verantwortung für entstandene Lücken ab, obwohl sie von Calvis Geschäften immer profitiert hatte. Als Calvi nach neuen Partnern sucht, wird er von der Mafia, deren Gelder mit auf dem Spiel stehen, gewarnt: Einer seiner Mitarbeiter wird angeschossen. Calvi wird schließlich 1982 in London unter der "Brücke der Barmherzigen Brüder" erhängt aufgefunden – mit allen Anzeichen eines Fememordes der Mafia. "Steine in den Taschen eines Toten sind eine Warnung an andere, dass gestohlenes Geld den Tod bringt", erklärt Robert Hutchison in seinem Buch Die heilige Mafia des Papstes – womit er das Opus Dei meint, von dem gleich noch die Rede sein wird (PS: Siehe den Sachverhalt um den Tod Calvis und den Bankrott der Banco Ambrosiano).
Sindona wird nach Italien ausgeliefert und dort im Gefängnis mit einem vergifteten Espresso ermordet.
Und Paul Marcinkus? Er kann seinen Posten zunächst noch behalten. Der 33-Tage-Papst Johannes Paul I. hätte ihn allerdings 1978 um ein Haar entlassen, möglicherweise auch den Skandal um die Vatikanbank viel früher aufgedeckt. Doch in der Nacht vor der geplanten Umbesetzung wichtiger Vatikangremien starb er eines unerwarteten Todes. Angeblich war er krank. Doch der brasilianische Kardinal Lorscheider, der am Konklave im August 1978 teilnahm, bestritt dies in einem Interview. Der Tod von Calvi und der Bankrott seiner Ambrosiano-Bank geht dennoch nicht spurlos am Vatikan vorüber, dessen Verwicklung in die Affäre so augenfällig ist, dass die Vatikanbank 1984 eine "freiwillige" Entschädigung von 250 Millionen Dollar an die betrogenen Gläubiger auszahlte. Kardinal Paul Marcinkus, der vor einem italienischen Haftbefehl hinter die Mauern des Vatikans flüchtete, wurde 1989 aus dem Verkehr gezogen und in die USA zurückgeschickt.

Die Rolle des Opus Dei

Diese Abberufung steht nach Hutchison wohl in Zusammenhang mit einem Kurswechsel im Vatikan: Mit Papst Wojtyla übernahm ein Parteigänger des Opus Dei die Macht im Vatikan. Das Opus Dei, 1929 von dem spanischen Priester Escrivá gegründet, ist eine katholische Geheimorganisation, die im Verlauf der 80er Jahre die vatikanischen Finanzen unter ihre Kontrolle brachte. Im Gegenzug verlieh Wojtyla dem Opus den Status einer "Personalprälatur". Das bedeutet, dass die Organisation nur noch dem Papst unterstellt ist, also keiner Diözese und keinem Bischof mehr. Außerdem beschleunigte der Papst die Seligsprechung des 1975 verstorbenen Gründers Escrivá, der sich 1968 den spanischen Adelstitel "de Balaguer" hatte verleihen lassen und sich seither Escrivá de Balaguer nannte. Die Seligsprechung wurde tatsächlich in Rekordzeit vorangetrieben und im Jahre 1992 durchgeführt.
Der Weg des Opus Dei zur Macht führt an einer ganzen Reihe mysteriöser Todesfälle vorbei, die Hutchison in seinem Buch auflistet. Auch in die Calvi-Affäre und in die Machenschaften der P2-Loge waren nach Hutchison von Anfang an dem Opus Dei nahe stehende Akteure verwickelt.
Dass die Verflechtungen des Vatikans mit der Mafia auch heute noch keineswegs der Vergangenheit angehören, zeigt nicht nur die 1992 aufgedeckte Verwicklung des Erzbischofs von Monreale (Sizilien), Cassisa, in einen Subventionsbetrug gegen die Europäische Gemeinschaft und weitere Mafiageschäfte. Seit einigen Wochen wird auch gegen den Kardinal von Neapel, Michele Giordano, ermittelt. Sein Bruder betreibt laut Presseberichten das traditionelle Mafiageschäft der Zinswucherei, wobei er nicht nur den Namen und Titel seines Bruders als verkaufsförderndes Argument einsetzte, sondern auch große Geldbeträge von diesem erhielt. Der Kardinal hatte natürlich keine Probleme, größere Kredite der Vatikanbank zu erhalten. Als der Leiter der neapolitanischen Filiale der Vatikanbank vor kurzem nach Rom reiste, starb er unerwarteterweise an einem Herzinfarkt und kann leider von der Staatsanwaltschaft nicht mehr vernommen werden ...

 



19.12.2009 –
Vatikan schützt den Namen "Papst" und "päpstlich", Freie Christen den Namen "Christus" und "christlich" – Vielleicht kommt es ja doch noch zu einer Einigung zwischen der römisch-katholischen Kirche und den "Freien Christen für den Christus der Bergpredigt aller Kulturen weltweit". Die Freien Christen haben die römisch-katholische Kirche verklagt, sich wegen der unzähligen Gegensätze zu Christus in Zukunft nicht mehr "christlich" nennen zu dürfen, sondern stattdessen "katholisch" oder "römisch-katholisch". Auch die Bezeichnung "päpstlich" wird der Vatikankirche nicht streitig gemacht, im Gegenteil. Gerne dürfe sie sich nach Überzeugung der Freien Christen auch "päpstlich" nennen.
 
Den Schutz des Namens "Papst" und der Bezeichnung "päpstlich" hat nun auch eine Meldung des Presseamtes des "Heiligen Stuhls" zum Inhalt.
Kathnews.de schreibt:
"Das Presseamt des Heiligen Stuhls hat am heutigen 19. Dezember 2009 eine ´Erklärung zum Schutz der Gestalt des Papstes` veröffentlicht, wonach beispielsweise die Verwendung des päpstlichen Wappens auf Internetseiten durch den Heiligen Stuhl autorisiert werden muss. Wörtlich heißt es: ´Daher muss die Verwendung all dessen, was sich direkt auf die Person und das Amt des Papstes (Name, Bild, Wappen) bezieht, wie auch der Bezeichnung ´päpstlich` ausdrücklich und im Voraus vom Heiligen Stuhl autorisiert werden.`

Diese Erklärung aus Rom hätte eine Grundlage für die Einigung zwischen Freien Christen und Katholischer Kirche sein, als es im Februar in Freiburg 2010 in Deutschland zum Prozess kam. Die Richter, wahrscheinlich selbst katholisch oder evangelisch, gaben der Kirche recht, so wie sie auch laut Kirchenlehre verpflichtet sind. 
 


2010


1.2. / 3.2.2010 –
Papst Johannes Paul II. peitschte sich mit seinem Hosengürtel – Es gibt ein neues Buch über Papst Johannes Paul II., geschrieben vom Haupt-Postulator seiner "Seligsprechung", dem polnischen Hochwürden Slawomir Oder. Der Titel: Perché è santo. Il vero Giovanni Paolo II raccontato dal postulatore della causa di beatificazione (= Warum er heilig ist: der wahre Johannes Paul II., dargestellt vom Postulator des Seligsprechungsverfahrens).
Kath.net
schreibt unter anderem: "Johannes Paul II. verbrachte die Nacht immer wieder auf dem nackten Boden. Ab und zu geißelte sich der Papst, wie auch seine Mitarbeiter berichteten. ´In seinem Schrank hing ein Hosengürtel, den der Papst als Peitsche verwendete`, berichtete Oder." (27.1.2010)

Im Gegensatz dazu peitschte sich Jesus von Nazareth niemals selbst. Sondern er peitschte die Opfertier-Händler aus dem Tempel hinaus, und er wurde kurze Zeit später von den Römern – auf Verlangen der damaligen Priestermänner und Theologen – ausgepeitscht.

Und vielleicht wären in der römisch-katholischen Kirche weniger Kinderschänder-Verbrechen geschehen, wenn der Papst, statt mit dem Hosengürtel auf sich selbst einzuschlagen, die im Vatikan bekannten pädophilen Priester damit verdroschen hätte. Es hätte womöglich einen heilsamen Abschreckungseffekt für die unzähligen Wiederholungstäter im Talar gehabt, wenn der Papst richtig mit der Gürtel-Schnalle getroffen hätte.

Die Frage bleibt natürlich: Warum musste sich der Papst überhaupt peitschen oder warum hat er es getan? Um sich selbst im Zaum zu halten? Auf jeden Fall: Hätte sich ein Leiter einer religiösen Minderheit mit seinem Hosengürtel gepeitscht, wäre ihm der Hohn und der Spott der kirchlichen Sektenbeauftragten sicher gewesen. Man hätte ihn entweder für verrückt erklärt oder seinen geistigen Gesundheitszustand öffentlich zumindest angezweifelt. Und die Bevölkerung hätte man z. B. vor dieser "Sekte mit extrem masochistischen Zügen" gewarnt.
Handelt es sich aber um einen Papst, dient derselbe Sachverhalt der "Seligsprechung", und der deutsche Staat zahlt Jahr für Jahr Milliarden-Subventionen für diesen Kult.

 



4.2.2010 – Ausrottung der Katharer durch die Kirche – Unerträgliche Heuchelei von Benedikt XVI.: Er sprach von der "Liebe" ihrer MörderDer reißende Wolf knüpft immer häufiger seinen Schafspelz nicht richtig zu, so dass man sieht, was dahinter steckt. In einem 20-jährigen Krieg rotteten die katholischen Heere in Südfrankreich auf Befehl von Papst Innozenz III. die urchristlichen Katharer vollständig aus. Alle wurden der Reihe nach aus Glaubensgründen ermordet, einschließlich Frauen und Kinder. Der "Albigenserkreuzzug" (1209-1220) forderte unzählige Opfer. Parallel dazu installierte die Kirche 1210 den Franziskaner- und 1215 den Dominikaner-Orden, welche die Nächstenliebe der Katharer imitieren und die Menschen, die sich zu Zehntausenden den Katharern anschlossen, für die römisch-katholische Kirche zurückgewinnen sollten. Das Ziel des Ordens: "Die katholische Lehre zu verbreiten und die Ketzerei zu bekämpfen" (Wikipedia, Stand: 4.2.2010; vgl. dazu hier)

In einer Rede von Papst Benedikt XVI. am 2.2.2010 klingt das jetzt so: "Dominikus setzte dieser Irrlehre [der Katharer] die Wahrheit des Evangeliums entgegen, die in der Liebe zu den Mitmenschen konkreten Ausdruck findet. Auf diese Weise haben die geistigen Söhne und Töchter des heiligen Dominikus den Glauben in Europa erneuert und ihn als Missionare in die fernsten Länder der Erde gebracht" (katholisch.at).
Damit rechtfertigt der Papst indirekt erneut Völkermord, Kreuzzüge und Massaker im Namen der römisch-katholischen Kirche.
 



10.4.2010 / 7.1.2013 – Die Vergöttlichung von Joseph Ratzinger als neuer Christus. Oberster Kardinal im Vatikan bezeichnet den Papst als "Christus". Papst sei "makellos". Heißt das, dass er bald auch von der "Erbsünde" freigesprochen wird – wie angeblich Maria? – Bei den Osterfeierlichkeiten im Vatikan wies der ranghöchste Kardinal und mögliche nächste Papst, Kardinal Angelo Sodano, den römisch-katholischen Gläubigen den Weg, auf dem sich die katholische Lehre weiterentwickelt. Der ehemalige Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano huldigte Joseph Ratzinger dabei mit den Worten: "Frohe Ostern, Heiliger Vater, frohe Ostern, sanftmütiger Christus auf Erden, die Kirche ist mit dir!" (zit. nach Der Tagesspiegel, 6.4.2010)
Papst Ratzinger wird hier eindeutig als
"Christus" bezeichnet. Das ist kein Versprecher gewesen und auch kein Osterwunsch an zwei Personen, nämlich an den Papst und an Christus. Nein, es ist eindeutig der Osterwunsch nur an eine Person, nämlich an den Papst, und so heißt es ja auch "die Kirche ist mit dir" und nicht etwa "mit euch".
Und eindeutig heißt es "Christus auf Erden". Jesus, der Christus sei ja nach römisch-katholischer Lehre im Himmel, und auf Erden sei nun der Papst sein angeblicher Stellvertreter bzw., wie hier beschworen, der Christus selbst. Und damit kein Zweifel daran aufkomme, was die Kirche meint, betonte Kardinal Angelo Sodano an einer anderen Stelle seiner Huldigung auch unmissverständlich, Benedikt XVI. sei "der makellose Fels der heiligen Kirche Christi". "Makellos", das heißt normalerweise "sündlos", rein, ohne jeglichen Fehl und Tadel. Doch kann man so etwas über einen normalen Menschen sagen? Sicher nicht.

Darum wird der Papst für die Gläubigen hier auch als ein neuer "Christus" vorgestellt, und als "Christus" muss er für die Kirche ja auch "makellos" sein, was im kirchlichen Kontext aber – konsequent zu Ende gedacht – auch bedeutet, nicht mit dem "Makel" der Erbsünde "befleckt" zu sein. Nach dem Dogma von 1854 trifft dies angeblich auf den Menschen Maria bereits zu. Doch vermutlich trauen sich die Herren der Kirche diesen weiteren denkbaren Schritt noch nicht, eine Befreiung von einer angeblichen "Erbsünde" auch für den Pontifex maximus, dem früheren Oberpriester Roms, heute dem Papst. Den Papst als "Christus" zu verehren reicht ja schon als fette Kröte, welche die Gläubigen zunächst einmal schlucken und verdauen müssen.

Dabei entlarvt der Vatikan mehr und mehr seinen krassen Gegensatz zu Jesus, dem Christus und zu seiner eigenen Bibel. Zunächst hat Jesus niemals eine Papst eingesetzt, sondern er lehrte: "Einer ist euer Meister, ihr aber seid alle Brüder!" (Matthäus 23, 8) Einen späteren Papst hat er davon nicht ausgenommen. Dann lehrte er: "Ihr sollt niemanden unter euch Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist (Vers 9). Die Kirche tut hier aber bewusst und völlig offensichtlich das krasse Gegenteil von dem, was Jesus lehrte. Und jetzt noch einmal eine weitere Steigerung an Ostern 2010 in Rom: "Benedikt XVI, du ´sanftmütiger Christus`!" Der nächste krasse Gegensatz zu Jesus, der auch lehrte: "Wenn dann jemand zu Euch sagen wird: ´Siehe, hier ist der Christus!, oder: Da!, so sollt ihrs nicht glauben." (24, 23)
Und jetzt tritt also Kardinalstaatssekretär Sodano auf, und huldigt: Hier ist Benedikt, der "sanftmütige Christus".

Diese Selbstbeweihräucherung hat natürlich auch ablenkende Funktion. Denn unabhängig davon wird die Verstrickung von Joseph Ratzinger in die Pädophilenverbrechen seiner Kirche immer deutlicher, und die Vorwürfe reichen von Strafvereitelung bis hin zum erneuten Einsatz von Kinderschänder-Verbrechern in der Jugendarbeit und gar der Weigerung, einen solchen Straftäter, also einen Verbrecher, des Amtes zu entheben.

Dem versucht die Kirche eine zunehmende angebliche Vergöttlichung des Papstes entgegen zu setzen. Diese Entwicklung konnte man jedoch schon zu Zeiten von Papst Johannes Paul II. beobachten. So berichtet der Buchautor Dave Hunt von einem Ereignis beim Weltjugendtag 1993 in Denver/USA und schreibt: "Gibt der Papst sich einschmeichelnd als Christus auf seinem Thron und die Jugendlichen zu seinen Füßen als seine Schafe aus ...?"
Wer Ohren hat zu hören, der höre! Wer einen Verstand hat, der gebrauche ihn.

 



16.9.2010 –
Papstbesuch in Großbritannien kostet ca. 24 Millionen Euro – Steuerzahler müssen 12-14 Millionen davon aufbringen Obwohl es in Großbritannien nur 10 % Katholiken gibt, muss der Staat und damit alle englischen Steuerzahler für den Besuch von Papst Joseph Ratzinger 12-14 Millionen Euro von den insgesamt veranschlagten 24 Millionen Euro aufbringen (dnews.de/nachrichten/)obwohl dieser Besuch nicht im Interesse der britischen Bürger ist und die meisten Briten klar dagegen sind, dafür Geld auszugeben. Wie viel Not könnte gelindert werden, wenn der Papst den Briten einfach alles Gute wünschen würde und man einen großen Teil der dann eingesparten Summe zur Linderung von Not und Elend verwenden würde. Dann hätte wenigstens auch einmal der Papst etwas Praktisches getan (indem er einfach mal dort bleibt, wo er ist) statt nur hohle Segensworte zu verteilen.
Jesus kam auf einem Esel zu Menschen, sein selbsternannter "Nachfolger" lässt sich als Ehrengast eines Staatsbesuchs hofieren. Jesus hat den Menschen etwas gegeben, der Papst nimmt ihnen einen großen Teil ihrer Steuereinnahmen.

 



4./5.12.2010 / 12.2.2011 – Kinderschänderverbrechen: Aktenvernichtung im Erzbistum München-Freising / Akten aus der Amtszeit von Papst Ratzinger verschwunden / Deutsche Politiker warten auf "Anweisungen" des Papstes im Bundestag / In Tansania mussten sich arme Menschen für den Papstbesuch verschulden / Die Kosten der Papstbesuche / Papst hat sich selbst in Bundestag eingeladen – "Immer wieder" "umfangreiche Aktenvernichtungsaktionen" im Erzbistum München-Freising im Hinblick auf die Sex-Verbrechen von Priestern an Kindern, so ein Gutachten. "Zum Teil seien Akten in Privatwohnungen weggebracht worden, zum Teil seien sie im Ordinariat für Unbefugte zugänglich gewesen" (spiegel.de). Aus der Amtszeit des heutigen Papstes fehlen die Akten völlig, was im Gutachten beschönigend als "katastrophale Aktenpflege" bezeichnet wird. Denn die Frage stellt sich: Wurden hier mögliche Beweismittel zur Verbrechensaufklärung vernichtet, aus denen eine ganz andere Rolle des heutigen Papstes bei den Verbrechen hervor gehen könnte als dies zugegeben wird? Oder ganz natürlich gefragt: Warum sind die Akten wohl verschwunden? Eine Antwort kann sich jeder selbst geben.

Ungeachtet dessen soll Papst Ratzinger am 22. September 2011 vor dem Deutschen Bundestag zu den Politikern sprechen (vgl. Keine-Papstrede-im-Bundestag) das Oberhaupt des letzten absolutistischen totalitären Staates in Europa. Da wäre es natürlich für den Redner nicht vorteilhaft, wenn da plötzlich die Akten auftauchen würden.

Grundsätzlich: Zur katholischen Lehre über die Politiker und ihrer von der Kirche geforderten Unterwerfung unter den Papst siehe hier.
"Verstimmungen" soll es zwischenzeitlich gegeben haben, weil der Papst zwar die "Einladung" von Bundespräsident Christian Wulff (CDU) angenommen hatte, zum Staatsbesuch nach Deutschland zu kommen, nicht aber die Einladung von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) aus dem Jahr 2006. Nun hat sich aber heraus gestellt, dass der Papst bzw. der Vatikan selbst sich in den Bundestag eingeladen haben. Dazu erklärte der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Stefan Müller, in einem Interview am 3.2.2011 mit dem Deutschlandfunk:
"Der Bundestagspräsident hat im Ältestenrat erklärt, dass der Wunsch des Papstes an ihn herangetragen worden ist. Also, es war der Wunsch des Vatikan, dass der Papst im Bundestag reden kann. Dieser Wunsch sei über den Vorsitzenden der Bischofskonferenz an den Bundespräsidenten weitergegeben worden" (3.2.2011; dradio.de)

Zu den Kosten früherer Papstbesuche in Deutschland:
1980: Papst Johannes Paul II., sieben Städte, geschätzte Kosten: ?
1987: Papst Johannes Paul II., fünf Tage lang, geschätzte Kosten: ?
1996: Papst Johannes Paul II, geschätzte Kosten: ?
2005: 122 Millionen Euro (Quelle: Katholische Nachrichtenagentur), darunter jedoch auch die "Aufwendungen für die Pilger"

Hier einige Einzelposten 2005:
Herrichtung des Marienfeldes: 24,4 Millionen Euro
Aufwendungen für die Pilger: 42,7 Millionen Euro
Fremdpersonal: 12,2 Millionen Euro
Aufbau der Infra-Struktur: 18,3 Millionen Euro

2006: Gesamtkosten verschwiegen; Besuch dauerte doppelt so lange wie 2005 und umfasste drei Städten statt eine wie 2005
Einige Einzelposten 2006:
Kosten für die äußere "Sicherheit" des Papstes, z. B. Installierung von Flugabwehrraketen: 50 Millionen Euro
Bauten, Versorgung, Beschallung allein in München: 6 Millionen Euro
Geschätzte Gesamtkosten 2006: weit über Hundert Millionen Euro
Vieles konnte und kann jedoch überhaupt nicht beziffert werden
: Das Anhalten der Güterzüge für einen Tag in Bayern 2006, die Sperrung der Autobahn, der Bau einer eigenen Autobahn-Ausfahrt an der A 3 nur für den Papstbesuch, die Schließung des BMW-Werkes während des Papstbesuchs, der Verdienstausfall der Geschäftsleute wegen der Komplettabsperrungen. Und weiter: Die unterirdische Verlegung der Hochspannungsleitungen auf dem Islinger Feld in Regensburg, um den Gläubigen einen besseren Panorama-Blick auf den Papst zu ermöglichen und der "mehrere Jahre" dauernde Rückbau in den ursprünglichen Zustand usw. usf.
Oder der unermessliche Aufwand der Medien. Allein in Regensburg war nur der Bayerische Rundfunk mit 1000 Mitarbeitern ca. zwei Wochen lang im Einsatz.

2011: Dieses Mal vier Orte, extrem erhöhte Kosten, da bei diesem Staatsbesuch unter anderem geplant ist: Rede im Bundestag in Berlin, Messe im Freien in Berlin, Messe vor dem Domplatz in Erfurt, Messe im Freien im Eichsfeld, Jugendfestival in Freiburg, Messe im Freien in Freiburg (2006 waren es nur zwei Messen im Freien): Schätzung: weit über 100 Millionen Euro, eventuell sogar ein Mehrfaches.
In Thüringen hatte der Staat z. B. schon unter Hochdruck den Papstbesuch auf Burg Scharfenstein vorbereitet (Renovierung, Umbau, Straßen-Neubau). Jetzt stellt sich heraus: Der Papst kommt lieber nach Etzelsbach. Jetzt geht die Bauerei dort los.
Und da es ja diesmal ein "Staatsbesuch" ist, wird der Bundespräsident oder dessen Vertreter womöglich bei den ganzen Messen und vermeintlichen Hostienumwandlungen nebenher "dackeln".

Rechnet man bei allen diesen Aufstellungen die vielen Kosten mit ein, die sich unmittelbar aus den Papstbesuchen ergaben und ergeben, liegt man mit Sicherheit bei den Kosten noch deutlich höher im Milliardenbereich als hier schon angegeben.

Denn den Afrikanern erging es schon weit schlimmer. In Tansania, wohin der Papst im Jahr 1990 reiste, mussten die Dorfbewohner einer Region, die vom Papst besucht wurde, natürlich auch die Sicherheitsvorkehrungen für den Papst bezahlen. Die ehemalige Nonne Maria Lauda berichtete, dass die dortigen Familien sich, um das zu ermöglichen, in der Höhe eines Monatslohnes verschulden mussten (Bild, 4.2.2000).

Und wofür? Für katholische Segensworte, deren Nutzen umstritten sind. Und vielen fragen sich auch, ob es nicht eine mögliche Häufung von Katastrophen nach manchen Urbi-et-Orbi-Worten gibt.
 


2011

6.1.2011 – Angst um unsere gute Demokratie – Vorfreude auf das letzte absolutistische Staatsoberhaupt Europas bei den deutschen Politikern und dem römisch-katholischen Bundespräsidenten Christian Wulff (CDU) und dem römisch-katholischen Bundestagspräsidenten Norbert Lammert (CDU) – Wieder einmal soll ein absoluter Alleinherrscher im deutschen Reichstag in Berlin sprechen, zum ersten Mal nach über 70 Jahren. Denn Joseph Ratzinger kommt dieses Mal als Staatsoberhaupt der letzten Diktatur in Europa. Der Beweis dafür, dass es so ist, steht sogar in der Verfassung des Vatikanstaats selbst. Darin heißt es nämlich in Artikel 1: "Der Papst besitzt als Oberhaupt des Vatikanstaates die Fülle der gesetzgebenden, ausführenden und richterlichen Gewalt."
Kein Führer der Welt hat eine ähnliche totalitäre Herrschervollmacht. Auch ein Führer eines islamischen Gottesstaates würde niemals eine solche absolute Gewalt bekommen. Der Führer des Vatikans ist nämlich "Legislative", "Exekutive" und "Judikative" (die Prinzipien der so genannten Gewaltenteilung in Demokratien, die "Gesetzgebung", die "Ausführung" und die "Rechtssprechung", also Parlament, Regierung und Richter) in einem. Jesus von Nazareth sagte hingegen: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" (Johannes 18, 36). Deshalb steht das Papsttum und die Kirche auch in diesem zentralen Punkt (wie auch in allen wesentlichen anderen) im krassen Gegensatz zu dem Mann aus Nazareth.

Und was ist der Zweck des Vatikanstaates und der "Machtvollkommenheit" des Papstes? Durch den Staat, so die Präambel der vatikanischen Verfassung werde
die "tatsächliche und sichtbare Unabhängigkeit des Papstes in der Ausübung seiner Weltmission gewährleistet". Und worum es dabei geht, die Inhalte des Katholizismus, die mit dem christlichen Glauben nichts zu tun haben, siehe unter anderem hier.

Der Papst ist also deshalb Staatsoberhaupt und wird von der Bundesregierung als Staatsoberhaupt empfangen, damit er seine "Weltmission", seine Bekehrung der Welt zum Katholizismus durchführen kann. Denn ein unfehlbares Dogma der römisch-katholischen Kirche lautet auch: "Dem römischen Papst sich zu unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum Heile notwendig. Das erklären, behaupten, bestimmen und verkünden Wir" (siehe Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche, "unfehlbarer" Lehrsatz Nr. 430).

Und es ist eine Verhöhnung der deutschen Demokratie, wenn sich die führenden deutschen Politiker dafür hergeben und die Bürger, von denen über 70 % nicht katholisch sind, auch noch alles bezahlen müssen, über 100 Millionen Euro für den Besuch 2011. Aber ein Wunder ist es nicht. Fast alle führenden Politiker sind römisch-katholisch oder evangelisch, was mittlerweile zum Anhängsel des Katholizismus verkommen ist. Wir fordern jedoch im Namen des Volkes: Kein Papst im Bundestag.

Und in Artikel 16 der Verfassung des Vatikan heißt es weiter, der Papst kann "nach Billigkeit" jedes Urteil fällen, das er will. Wörtlich heißt es: "Der Papst kann in jeder Zivil- oder Strafsache und in jedem Stadium des Verfahrens die Untersuchung und die Entscheidung einer speziellen Instanz übertragen, auch mit der Berechtigung, die Entscheidung nach Billigkeit unter Ausschluss jedweden weiteren Rechtsmittels zu fällen."
Und gibt es im Vatikan die Möglichkeit, Klage zu erheben, z. B. gegen Verwaltungsmaßnahmen? Ja, aber nur mit Genehmigung des Papstes (Artikel 17). Davon kann jeder Politiker mit einem Hang zur Machtbesessenheit nur träumen. Im Papst kommt ihm dieser Traum nun nahe. Und sicher dürfen auch wieder viele Kinder Fähnchen schwenken.

Bleibt noch die Frage, wer die Verfassung des Vatikan eigentlich verfasst hat. Das ist nicht schwer zu erraten. Natürlich der Papst.
 



14.1. / 1.5. / 8.5.2011 –
Seit dem 1. Mai 2011 gilt Papst Johannes Paul II. den Katholiken als "selig" – Obwohl er selbst an der Parkinson-Krankheit litt und trotz Millionen von Gebeten davon nicht geheilt wurde, habe Papst Johannes Paul II. angeblich die französische Nonne Marie Simon-Pierre davon "geheilt" und damit aus dem Jenseits ein angebliches Wunder vollbracht. Die Nonne soll "plötzlich von der Parkinson-Krankheit befreit gewesen sein, nachdem Johannes Paul in den Monaten nach seinem Tod in Gebeten um Hilfe angefleht worden war". (dpa, 14.1.2011)

In Wirklichkeit ist eine "Seligsprechung" vor allem ein einträgliches finanzielles Geschäft für den Vatikan (eine Heiligsprechung kostet den Antragstellern durchschnittlich 250 Millionen Euro, eine Seligsprechung ist etwas günstiger) und ein Ablenkungsmanöver der Menschen von den wirklichen Problemen.

Und auch darin entlarvt sich der Katholizismus als der Baalskult der Gegenwart. Während echte Christen unmittelbar zu Gott und Christus beten, rufen die Katholiken vielfach ihre Päpste, "Seligen" und "Heiligen" um Hilfe bzw. als so genannte "Fürbitter" an – wie einst die Baals-Gläubigen ihre Baale, weswegen man den neuen "Seligen" auch als "Johannes Baal II." bezeichnen könnte. Der Katholizismus hat gleich antiken Götzenkulten ein System angeblicher "Mittler" zu Gott installiert, obwohl Gott doch in jedem von uns lebt und es keinen Mittler braucht, wenn das Kind zu seinem Schöpfer, dem Vater-Mutter-Gott, spricht.

Der zentrale Augenblick der Zeremonie am 1.5.2011 war, als Papst Joseph Ratzinger die Skulptur mit dem Reagenzglas küsste, das Blut von Papst Wojtyla enthielt. Danach murmelte er die Formel, die aus dem Menschen Wojtyla für viel Geld den "Seligen" Wojtyla machte – zum Hohn von Jesus, dem Christus und von allen Gottespropheten, für die dies alles ein Gräuel ist. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr Adlatus, der Moslem-Kritiker und Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), schauten dabei jedoch gebannt zu, frei nach dem Motto: "Ach, könnten wir doch auch in Politik bloß so zaubern!" Und nur ein paar Meter neben ihnen stand ebenso ehrfürchtig der katholische Diktator von Zimbabwe Robert Mugabe, der den Papst sehr verehrt.

Der neue "Selige" hatte im Jahr 2000 seinen Vorgänger Pius IX. "selig" gesprochen, der unzweifelhaft verkündete, dass Frau Merkel und Herr Friedrich später in die ewige Hölle müssen, wenn sie trotz ihrer Papst-Huldigungen evangelisch bleiben. Und Papst Pius IX. wiederum sprach den blutrünstigen Menschenschlächter Petrus Arbues sogar "heilig". Und so spricht einer den anderen "selig" oder "heilig", so dass man von Abkömmlingen von Abkömmlingen von Abkömmlingen von Abkömmlingen sprechen kann. Und das dumme Volk und seine politischen Führer huldigen der Scharlatanerie des modernen Baalskults. Eine ausführliche Studie dazu lesen Sie hier.

Auch das Datum der "Seligsprechung" hat es in sich. Der 1. Mai ist der Tag der weltweiten Arbeiterbewegung, auch und gerade in Polen. Doch die Arbeiter haben in Zukunft immer weniger zu lachen. Schon heute bekommt ein Vorsitzender eines Bank-Konzerns etwa das 400-fache Gehalt eines normalen Angestellten (vor einigen Jahren war es noch ca. das 30-fache), doch die Schere geht immer noch weiter auf, und die Arbeiter fallen weltweit mehr und mehr nach unten. Und ob die Kirche die Arbeiter auf Dauer ruhig stellen kann, die mehr und mehr aus dem Mittelstand zurück in eine neue Unterschicht fallen?
So ist es doch kein Zufall, dass die römisch-katholische Kirche ausgerechnet diesen Tag für die "Seligsprechung" ihres populären Halbgottes ausgewählt hat. Wenn die neue Armut immer mehr um sich greift, könnten sich doch alle Jahre wieder am 1. Mai die Arbeiter auf Johannes Baal II. konzentrieren und ihn eventuell um Hilfe bitten, womit sie abgelenkt sind von den Orten, an denen die Probleme tatsächlich gelöst werden könnten.
Die Leiche des Papstes bekommt jetzt auch einen noch zentraleren Verehrungsplatz. Aus den tiefer gelegenen Grotten des Vatikans heraus mitten in das Kirchenschiff hinein – so ähnlich wie bei den Totenkulten der früheren Baale.

Lesen Sie dazu auch die Meldungen über die Konservierung der Leiche des modernen Baal

und über die Wachsmaske, mit der man die Leiche überzogen hatte.

Vieles mehr erfahren Sie auch in dem spannenden Buch Der polnische Papst des Kirchenkritikers Hubertus Mynarek,

 sowie in Der Theologe Nr. 76 – Der unheilige Papst Johannes Paul II.

Und mehr zu den Verdiensten des "seligen" Johannes Paul II. siehe hier.
 



18.2. / 14.7.2011 –
Plakate zum Papstbesuch in Deutschland – In Deutschland wagte bisher keine Plakatfirma, sie aufzuhängen. Es werden nur Jubel-Plakate aufgehängt. Auch so kann man die Demokratie unterwandern.

     


     



22.5.2011 – Eine ganz schlechte Idee der Lufthansa: Flugzeug nach Geburtsort des Papstes benannt / Was löst der Segen des Papstes aus? / Sorge wegen des Papstsegens im Herbst – Die Lufthansa nannte ein neues Flugzeug des Typs Embraer 195 "Marktl", benannt nach dem Geburtsort von Papst Joseph Ratzinger. Statt Sekt wurde bei der Namenstaufe Weihwasser aus dem Weihwasserbecken von Sankt Oswald in Marktl verwendet (sueddeutsche.de). Die Ehrerbietung für den Papst soll daran erinnern, dass Joseph Ratzinger am 21.8.2005 mit einer Lufthansa-Maschine segnend über Marktl und die Alpen geflogen ist. Unten, vor seinem Geburtshaus, standen damals die Gläubigen mit brennenden Kerzen, um unter dem Dröhnen der Flugzeugmotoren den Segen des "Pontifex maximus" zu erspüren. Was die Lufthansa jedoch nicht bedacht hat, war, dass unmittelbar nach diesem Segen damals die Flut kam.

Denn was geschah im August 2005 wirklich? Am Donnerstag, den 18.8.2005 setzte der Papst in Köln zunächst mit einem Boot über den Rhein, um daran zu erinnern, wie Jesus aus einem Boot heraus den Elementen der Erde gebot und einen Sturm lenkte. Drei Tage später, am Sonntagabend, den 21.8.2005, setzte das Flugzeug mit Benedikt XVI. vor der Alpenüberquerung zum Sinkflug an, der die jetzige Namensgebung des Embraer-195-Flugzeugs begründete. Der Papst, der nach römisch-katholischem Glauben gemäß dem Liber Ponitficalis zur Papstkrönung von 1596 [einem Buch] als "Rektor der Welt" bzw. "Lenker des Erdkreises" gilt, segnete aus dem Flugzeug heraus die zahlreichen Menschen, die sich vor seinem Geburtshaus in Marktl am Inn versammelt hatten. Und gläubige Katholiken waren an diesem Abend überzeugt, dass der Segen der ganzen Region zugute kommt.
Wenige Stunden später begannen in Marktl am Inn und andernorts in der Alpen- und Voralpenregion jedoch die heftigen Regenfälle, die sich im Laufe des Montag zu einem verheerenden Unwetter ausweiteten, das wiederum die Hochwasserfluten an Loisach, Inn, Isar und Donau auslöste. Der Papst betete nun trockenen Fußes aus Rom für die Opfer. Daraus ergibt sich jedoch auch die Frage: Hat am Ende der Segen des "Rektors der Welt" den Regen ausgelöst? Zumindest hat der Segen die Flut eindeutig beweisbar nicht verhindert.
 
Wenn Flugreisende jetzt das Flugzeug mit dem Namen "Marktl" betreten, dann sollten sie sich lieber im eigenen Gebet Gott anvertrauen statt dem Segen des Papstes zu vertrauen und zu glauben, die Taufe des Flugzeugs mit Weihwasser hätte auch nur den allergeringsten Schutzeffekt.

Vor diesem Hintergrund ist es auch Besorgnis erregend, wenn Bischof Robert Zollitsch jetzt anlässlich des Papstbesuches im Herbst in Deutschland davon spricht, dass dieser Besuch zu einem Segen "für unser ganzes Volk" werde. Bischof Zollitsch wörtlich: "Wir brauchen diesen Segen auf dem Weg in die Zukunft?" (domradio.de/news). Kündigt Bischof Zollitsch damit indirekt den Beginn neuer apokalyptischer Katastrophen an, die nach dem Papstsegen folgen?

Wir fordern: Keine Papstrede im Bundestag – damit wenigstens dieser Ort, an dem so viele für das ganze Volk wichtige Entscheidungen getroffen werden, verschont bleibt. Denn was mag ein Segen eines Kinderschänder-Schutzherrn bewirken? Gutes sicher nicht.
 



30.5. / 1.8. / 26.11.2011 –
Letzte Folge der Potter-Saga im Kino: "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil 2" – Papst warnt vor Harry Potter. Fürchtet er die Parallelen zwischen ihm und Lord Voldemort? – Ab dem 13. Juli 2011 war es so weit: In den deutschen Kinos war der letzte Teil der Harry-Potter-Reihe, Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil 2 zu sehen. Einige Wochen später kam der Papst nach Deutschland. Doch Harry Potter und der Papst sind keine Freunde. Im Jahr 2007 bezeichnete Papst Benedikt XVI. die Harry-Potter-Bücher und -Filme und ihre Anliegen als "antichristlich" (Spiegel online, 21.7.2007). Und wörtlich schrieb Joseph Ratzinger bereits als Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation (früher "Großinquisitor" genannt) in einem Brief vom 7.3.2003: "Dies sind subtile Verführungen, die unmerklich und gerade dadurch tief wirken und das Christentum in der Seele zersetzen, ehe es überhaupt recht wachsen konnte" (zum Konflikt um dieses Thema siehe kath.net/detail.php?id=11066). Doch das katholische Christentum ist gar nicht wirklich christlich, sondern ist ein Variante des "Baals"-Kultes, dem ein christliches Mäntelchen umgehängt wurde, man könnte sagen, eine Weiterentwicklung des antiken Baalskults für das westliche Abendland.
Im Herbst 2011 bekräftigte dann der Chef-Exorzist der Diözese Rom, Pater Gabriele Amorth, die Verteufelung Potters: "Man denkt, Harry Potter sei ein harmloses Kinderbuch, doch es führt zur Magie und daher zum Bösen. Auch in Harry Potter hat der Teufel auf heimtückische und schlaue Weise gehandelt, in Form von Magie" (Kurier, 26.11.2011). Die Verteufelung Potters durch die Kirche ist verständlich, wenn man die Parallelen zwischen Kirche und Papst und dem dunklen Gegenspieler von Harry Potter, Lord Voldemort, bedenkt. Denn Lord Voldemort praktiziert in der Potter-Sage einiges, was auch denen, die den Papst und den Katholizismus kennen, bekannt vorkommt.

Todesser, Todtrinker und das Ausmerzen Andersgläubiger

Lord Voldemort wollte z. B. alle Menschen ausmerzen, die nicht so beschaffen sind wie er und Seinesgleichen, in der Potter-Saga die "Muggels" (Nichtzauberer) und "Schlammblüter", das sind von Muggels abstammende Zauberer. Dies ist vergleichbar dem römisch-katholischen Lehrsatz: "Deshalb muss sie [die Kirche] mit peinlicher Sorgfalt alles entfernen und ausmerzen, was gegen den Glauben ist" (Lehrsatz Nr. 382 in der katholischen Glaubenslehre). Und über viele hundert Jahre hatte die Kirche auch tatsächlich die Macht, alle Menschen töten zu lassen oder zu bekriegen, die ihren Glauben nicht teilten. Und grausame Täter gelten bis heute als "heilig" oder "selig". Und die Parallele geht sogar so weit, dass die Kirche über die Jahrhunderte z. B. selbst diejenigen Juden vernichten ließ, die sich zum katholischen Glauben bekehrt hatten; in der spanischen Inquisition nannte man sie "Conversos". "Schlammblüter" und "Conversos" gehören zwar zur jeweiligen Gemeinschaft (der Zauberer bzw. der Kirche) dazu, haben aber eine andere rassische Abstammung. Deshalb wurden sie von der Kirche umgebracht und waren auch Zielscheibe des Rassismus von Lord Voldemort.
Der bekannte Kirchenhistoriker Karlheinz Deschner schreibt: "Nach intensiver Beschäftigung mit der Geschichte des Christentums kenne ich in Antike, Mittelalter und Neuzeit ... keine Organisation der Welt, die zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet ist wie die christliche Kirche, ganz besonders die römisch-katholische Kirche." (in: Die beleidigte Kirche, Freiburg 1986, S. 42 f.)
 
Im Harry-Potter-Film bedient sich Lord Voldemort für sein Tun der so genannten "Todesser" oder "Totesser". Das erinnert unter anderem an die Eucharistie: Laut römisch-katholischer Lehre essen die Gläubigen bei der Eucharistie real (!) und ausdrücklich nicht symbolisch den Leib ihres Gottes. Zugespitzt müsste man deshalb formulieren: Die Hostie kann als ein Leichenteil verstanden werden. Der Eucharistie-Kult ist zudem ein furchtbarer Blutkult, da die Gläubigen bzw. der Priester auch das Blut des getöteten Jesus angeblich real (!) trinken, was von deren Gott zur Sühne angeblich sogar eingefordert worden sein soll. Es wird also nach kirchlicher Lehre real ein Stück "Leib" gegessen und "Blut" getrunken, weswegen die Kirche ihre Gläubigen damit faktisch zu "Todessern" oder "Todtrinkern" macht (mehr dazu hier).
Vergleicht man zudem die katholische Ernährungslehre (Der Mensch dürfe alle Tiere unbeschränkt zur Ernährung töten) mit dem Vegetarismus im Urchristentum, so gilt auch im Hinblick auf den massenhaften Fleischkonsum im kirchlichen Abendland (wofür in der qualvollen Massentierhaltung Millionen von Tiere am Fließband geschlachtet werden): Die Gläubigen sind "Todesser" von unzähligen Tieren aller Art. Oder anders formuliert: Durch ihre Essgewohnheiten verursachen sie den Tod von unzähligen Tieren und auch von unzähligen Menschen. Denn mittlerweile ist nachgewiesen: Der Fleischkonsum der Reichen mit seinem gigantischen Futter- und Wasserverbrauch ist auch eine Hauptursache für die weltweiten Hungersnöte. Die für den Fleischgenuss gemästeten Tiere der Reichen fressen das Korn der Armen. Der Katholizismus ist also im wahrsten Sinne des Worte eine Todesser-Religion.

Die Reliquien und Kultgegenständen als "Horkruxe" des institutionellen Christentums


Im Harry-Potter-Film versucht Lord Voldemort, mithilfe so genannter Horkruxe die Unsterblichkeit zu erlangen. Ein Horkrux (im Original "Horcrux") ist dort ein Teil der Seele, der außerhalb des Körpers an verschiedenen magischen Orten aufbewahrt wird. Interessant ist ein Vergleich mit der katholischen Reliquienlehre. Beides ist nämlich nahezu identisch. Die Körperteile "Heiliger" oder "Seliger" und auch von Päpsten werden später auch an verschiedenen katholisch bedeutsamen Stellen in der Welt aufbewahrt, z. B. in Altäre eingearbeitet. Der Horkrux (Horcrux) bzw. die Reliquie sind also nicht so ohne weiteres zu finden. Dabei legt die Kirche Wert darauf, dass die Reliquien nicht einfach Leichenteile sind, sondern dass sie eine seelische Ausstrahlung haben und mit der Seele des Verstorbenen, zu dessen Körper sie gehören, in Verbindung stehen. Genau wie bei den Horkruxen (Horcruxen) in der Potter-Saga. Es ist also in beiden Fällen eine Art magischer Unsterblichkeits- bzw. Totenkult, auch wenn sich die Details beim dunklen Lord Voldemort und dem Papst hier und da unterscheiden.
Und so wie Lord Voldemort in Panik geriet, als Harry Potter und seine Freunde die Horkruxe zerstörten, so würden der Papst und Seinesgleichen in innere Aufruhr geraten, wenn jemand Hand an die Reliquien legen und diese zerstören würde. Es würde die Kirche ins Mark, ja im Kern ihrer Seele treffen, wenn sich "Ungläubige" z. B. an verehrten Knochen vergreifen – wie an den Horkruxen von Voldemort. Tausende Menschen wurden deshalb ja auch schon in der Vergangenheit von der Kirche gefoltert und hingerichtet. Die Reliquien sind also die katholischen "Horkruxe". Wären sie nicht mehr da, wäre der Spuk vorbei und dieser Totenkult hätte eine Ende.
Ein Vergleich zwischen kirchlichen Kultgegenständen und Reliquien einerseits und den Horkruxen andererseits ist also treffend. Kultgegenstände und Reliquien sind zwar letztlich nur leere Hülsen, sind aber auch mit der Macht gefüllt, die ihnen gläubige Menschen z. B. durch ihre Gedanken- und Seelenenergien verleihen.
Und in dem Wort "Horkrux" steckt vielleicht auch nicht zufällig das Wort "crux" = Kreuz. Und in der Bibel gibt es sogar den Berg "Hor", an dessen Fuß der Oberpriester Aaron, der Vorläufer des katholischen Kultpriestertums, begraben sein soll. Und das alles auch noch nahe der Felsenstadt "Petra", was manchen an die katholische Lehre vom angeblichen "Felsen" (= petra) erinnert, der Petrus sein soll und was seither auf alle Päpste übertragen worden sein soll.

Zwar behauptet die Kirche, ihre Reliquien und Kultgegenstände wären mehr als "Horkruxe", nämlich eine Art "Heiligtümer", vergleichbar den drei "Heiligtümern des Todes" in der Potter-Saga, die noch eine weit größere Macht haben als die Horkruxe, und die dem siebten Band der Harry-Potter-Erzählung ihren Namen gegeben haben. Es sind dies der Elderstab, der im Duell unbesiegbar macht, der Stein der Auferstehung und der Tarnumhang. Doch die katholischen Kultgegenstände und Reliquien mit den "Heiligtümern des Todes" in der Sage zu vergleichen, ist unangemessen, da der katholische Kult nur eine Nachahmung bzw. Nachäffung dieser esoterischen Archetypen (= "Muster") ist, die für manchen im positiven Sinne Symbole für die göttliche Welt sein könnten.
 
Lord Voldemort hieß mit bürgerlichem Namen Tom Riddle (= "Rätsel"). Das ist ein ähnliches Wort wie das Wort "Geheimnis", das in der Bibel für die "Hure Babylon" steht. Und wer steckt hinter diesem Wort "Geheimnis"? Das "Geheimnis" bzw. "Rätsel" (= riddle) ist die Kirche selbst, die sich vordergründig in den letzten Zeiten der materialistischen Zivilisation anders gibt als sie im Wesen ist, um noch viele Menschen in die Irre zu führen.

"Avada-Kedavra" und "Anathema sit"


Lord Voldemort verwendete mehrfach den so genannten Avada-Kedavra-Fluch, der Lebewesen auf der Stelle tötet. Das Wort "avad" stammt aus dem Hebräischen und bedeutet "verloren gehen". Und dies erinnert viele Menschen an das katholische "anathema sit", das die ganze römisch-katholische Dogmatik durchzieht. Das Fluchwort "anathema sit" = "der sei verdammt" = "ewig verdammt" bedeute angeblich die niemals endende Hölle für den davon Betroffenen, und es wird heute verharmlosend meist mit "der sei ausgeschlossen" oder "der sei mit dem Anathema belegt" übersetzt. Doch in Wirklichkeit ist es eine unendliche Steigerung im Vergleich zu dem Fluch Voldemorts.
Es gibt jedoch auch einen Unterschied: Der Avada-Kedavra-Fluch ist in Askaban, einem Ort der Harry-Potter-Saga, verboten. In den katholischen Dogmensammlungen wird das "Anathema-sit" aber ständig ausgesprochen. Und der Garant dieses weit schlimmeren "Anathema-sit-Fluches", Dr. Joseph Ratzinger, durfte am 22.9.2011 sogar im Deutschen Bundestag sprechen, bekräftigte am gleichen Tag im Olympiastadion in Berlin seine furchtbaren Verdammnislehren und ließ die deutschen Verfassungsrichter am 25.9.2011 zu sich ins Freiburger Priesterseminar kommen. Aus diesem Grund haben viele Demokraten Angst um unsere gute Demokratie und fürchten eine Unterwanderung durch die katholische Dämonkratie. Vielleicht hatte der Papst in seinem Gefolge sogar einen Exorzisten mit in den Reichstag genommen. Denn wer weiß, ob dort nicht ein Abgeordneter sitzen könnte, der sich daran beteiligen würde, der Schlange den Kopf abzuschlagen wie Neville Longbottom in der Harry-Potter-Erzählung. Oder der Exorzist musste gar magisch gegen Harry-Potter-Anhänger im Bundestag anbeten, die laut Papst "zersetzend" auf das kirchliche Christentum einwirken.

Lord Voldemort ist im Film derjenige, der befiehlt, und andere müssen ihm gehorchen. Wie in der katholischen Hierarchie, wo alles Wesentliche ausschließlich ganz oben entschieden wird. Der Papst befiehlt und ordnet an. Und die Gläubigen müssen ihm gehorchen oder sie sollen andernfalls in eine ewige Hölle. So steht es eindeutig im Dogma. Und während Lord Voldemort über die Welt herrschen wollte, so will dies die Kirche mit dem Papst an der Spitze auch. Und nicht nur über diese Welt, sondern auch über die jenseitige. Und so wie in der letzten Folge Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil 2 die Zauberschule Hogwarts mit Feuerwerfern beschossen wurde, so ließ die Kirche alle Zauberschulen von der Antike bis in die Neuzeit hinein in Flammen aufgehen, und sie ließ nur ihren eigenen Zauber gelten, der letztlich ein fauler Zauber ist und der sich nur aufgrund der Milliarden-Subventionierung durch die Staatsmacht auf diese Weise halten kann.

Jeder, der sich nach kirchlicher Lehre nicht dem Papst und der Kirche unterwirft, müsse also ewig in der Hölle enden. So lauten eindeutig die katholischen Dogmen. Das hätte Lord Voldemort für sich und Seinesgleichen nicht drastischer formulieren können, was er allerdings nicht getan hat. Hier also wieder ein Unterschied. Der Papst und seine Religion übertreffen folglich den "dunklen Lord" bei weitem.

Alles in allem ist es sehr verständlich, wenn Papst Benedikt XVI. und seine Exorzisten Harry Potter als "antichristlich" verteufeln und dagegen protestieren. Die Parallelen zwischen Lord Voldemort und den vatikanischen Macht- und Absolutheitsansprüchen und dem damit verbundenen Verdammnis-Zauber sind einfach zu schwerwiegend. In der Saga ist der große Kampf weitgehend beendet. In der realen Welt züngeln jedoch noch viele unerkannte Schlangen und sind noch viele Horkruxe versteckt (vgl. unsere Meldung vom 22.2.2007
).
 



30.6.2011 – Papst verleiht 41 neuen Erzbischöfen den "Blut-Schal" – Der Katholizismus ist eine blutige Religion voller grausamer Bräuche. Dies wurde auch jetzt wieder anlässlich der Verleihung des so genannten Palliums an 41 ausschließlich von ihm ernannte neue Erzbischöfe im Petersdom in Rom am 29.6.2011 deutlich. Das Pallium ist ein Schal, in welche die flaumige Wolle aus dem Haarkleid von zwei ganz jungen Lämmchen eingewebt wird, die dann einige Wochen nach der Schur erschlagen werden müssen. So die Vorschrift der Kirche (siehe vatikan_papst_internet_youtube.htm). Das Pallium gilt als Zeichen der "Einheit" der Erzbischöfe mit dem Papst. Doch im katholischen Sprachgebrauch bedeutet "Einheit" in Wirklichkeit "Unterwerfung" (siehe theologe18.htm#430).

Um diesen unzweifelhaften Sachverhalt jedoch zu beschönigen, predigte der Papst bei diesem Anlass über das Jesuswort "Nicht mehr Knechte nenne ich euch, sondern Freunde" (vatican.va/homilies/2011). Joseph Ratzinger erinnerte daran, dass ihm  selbst mit diesem Wort vor genau 60 Jahren bei seiner Priesterweihe durch den berüchtigten Kardinal Michael Faulhaber (einer "Stütze Hitlers") angeblich die "Vollmacht der Sündenvergebung" zugesprochen wurde. Dies ist zwar eine unsinnige Anmaßung. Doch psychologisch betrachtet ist eine angebliche "Vollmacht" ein Gegengewicht zu einer "Unterwerfung", und der Papst hat diesen Spruch sicher nicht ohne Grund gewählt.
 
Das mitgelieferte "Vollmachts"- bzw. Unterwerfungssymbol "Pallium" ist dabei jedoch nur vordergründig weiß. Denn das Blut der Lämmer wird symbolisch in die Schals mit hinein gewebt. Für diese spezielle Gepflogenheit der Päpste und Erzbischöfe müssen in jedem Jahr neu zwei unbedarfte und hilfsbedürftige Tierkinder auf grausame Art ihr Leben lassen, und das sind bei weitem nicht die einzigen Opfer dieser Art. Siehe dazu auch unsere Meldung hier.
Doch diese beispielhafte Grausamkeit ist ein Symbol für die Kirche, die in Wirklichkeit den Blutopfer-Kult des Baal praktiziert und nichts mit dem Menschen- und Tierfreund Jesus von Nazareth zu tun hat, dessen guter Namen für das ganze priesterliche Schaugepränge und Brimborium nur missbraucht wird. Keiner der Jünger Jesu und keiner seiner Nachfolger trug jemals ein Pallium. Wer sich jedoch mit dem Pallium schmückt, der wird früher oder später zum Angeklagten, auf den eines Tages zurück fällt, was auch er seinen wehrlosen Mitgeschöpfen antun ließ.
 



13.8.2011 –
Nach Irland und Polen: Auch Kroatien widersetzt sich dreister vatikanischer Machtpolitik. Nur Deutschland bückt sich – Nach Irlands Premier Kenny ("Das Irland des 21. Jahrhunderts wird sich nicht länger katholischer Macht fügen") und Polens Premier Tusk ("Die Regierung kniet nicht vor dem Klerus nieder, sondern nur vor Gott!") bietet nunmehr auch die kroatische Regierungschefin Jadranka Kosor offen dem Vatikan die Stirn. Über die Köpfe der kroatischen Justiz hinweg (die den Fall bereits entschieden hatte) verfügte nämlich Papst Joseph Ratzinger, dass Ländereien des Bistums Poreč (Istrien) den italienischen Benediktinern zurückgegeben werden sollten, obwohl diese bereits 1975 dafür mit 1,7 Milliarden Lire entschädigt worden waren.
Um diese dreiste Macht- und Geldpolitik der italienischen Ordenslobby um Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone durchzusetzen, ließ Benedikt XVI. den amtierenden Ortsbischof Ivan Milovan kurzerhand für einen Tag suspendieren, damit ein kommissarischer Bischof den Deal absegnen konnte. Mit diesem Schachzug brachte Joseph Ratzinger aber nicht nur den kroatischen Klerus gegen sich auf, sondern auch die kroatische Regierung und die Öffentlichkeit, die die Einmischung in ihre Landesangelegenheiten empörend findet.
Der Hintergrund ist auch hier viel Geld. Das Bistum Poreč hat nämlich einen Teil der betreffenden Ländereien bereits verkauft und müsste nun als Gegenwert weitere 30 Millionen Euro nach Italien überweisen. (europeonline-magazine.eu)
Nur in Deutschland huldigen die Politiker den Papst in einem selten erlebten Ausmaß.
 



August / September 2011 –
Der Papst war wieder in Deutschland – Meldungen zum Papstbesuch und zur Papstrede im deutschen Bundestag finden Sie auf nachfolgender Seite, ungefähr beginnend bei https://www.theologe.de/2011#Papst_im_Bundestag.htm, und von dort an nach oben scrollen. Es wechseln sich Nachrichten zum bevorstehenden und dann tatsächlichen Papstbesuch ab mit Meldungen zum übrigen Zeitgeschehen. Weitere Nachrichten zum Thema fanden und finden sich weiterhin auch auf der Facebook-Seite der Freien Bürger für demokratische Werte: Keine-Papstrede-im-Bundestag
 



11.10.2011 / 19.8.2018 – Der "Lenker des Erdkreises" – Die nahende "Seligsprechung" von Papst Eugenio Pacelli (Pius XII.) durch Papst Joseph Ratzinger (Benedikt XVI.) – Pius XII. hat vor allem die faschistischen Diktaturen Europas (in Spanien, Italien, Kroatien und Deutschland) gefördert oder gar maßgeblich mit herbei geführt und zum Holocaust geschwiegen (vgl. dazu das bekannte Drama Der Stellvertreter von Rolf Hochhuth). Bei seiner Krönung am 12.3.1939 strömten die Katholiken des faschistischen Italien frenetisch herbei. Pacelli wurde im Stuhl mit Fischkopfmütze umher getragen. Dann wurde die Fischkopfmütze, die vom babylonischen Gott Dagon stammt, abgenommen, ihm dafür die Papstkrone (die "Tiara") aufgesetzt, und Eugenio Pacelli wurde mit folgenden Worten faktisch zum obersten Baalspriester des Kosmos gekrönt: "Empfange die mit einer dreifachen Krone geschmückte Tiara und wisse, dass du der Vater der Fürsten und Könige bist, der Lenker des Erdkreises!"
(Bild links: Lizenz: J. Specht, Wikimedia-Commons) Siehe nachfolgenden Filmbericht von 1939

youtube.com

Papst Gregor IX. (1167-1241), der vor allem die Ermordung Andersgläubiger voran trieb, nannte sich sogar "Herr und Meister über das Universum, sowohl Dinge als auch Menschen" (zit. nach Peter de Rosa, Gottes erste Diener), was allerdings nicht in das Ritual späterer Papst-Krönungen aufgenommen wurde. Der Titel "Lenker des Erdkreises" stammt aus dem offiziellen katholischen Amtsbuch Liber Pontificalis von 1596.  Nach dem 2. Weltkrieg hat es der Vatikan jedoch nicht mehr gewagt, bei der Krönung eines neuen Papstes diese Macht-Formel vom "Lenker des Erdkreises" zu verwenden (und seit Johannes Paul I. wird auch die Tiara nicht mehr aufgesetzt). Denn wäre der Papst wirklich der "Lenker des Erdkreises" – weshalb konnte oder wollte er dann die große Menschheitskatastrophe des 2. Weltkriegs mit 60 Millionen Toten nicht verhindern? Indem er z. B. den Katholiken auf allen Seiten, die sich ja gegenseitig massakrierten, die Exkommunikation androhte? Weshalb konnte oder wollte er nichts gegen die vielen Kriege und Naturkatastrophen danach tun? Und was bewirkt dann bis heute der Segen "Urbi et orbi", der Stadt und dem Erdkreis, den der jeweils amtierende Papst zweimal im Jahr spendet? Und in der Welt sieht es immer schlimmer aus! Da kann doch etwas nicht stimmen!

Aber vielleicht will ja Papst Joseph Ratzinger gerade deshalb seinen Vorgänger Pius XII. unbedingt selig und später auch heilig sprechen, weil er ganz bewusst an diesen Anspruch "Lenker des Erdkreises", "Richter aller Richter" wieder anknüpfen will? Nicht umsonst wird Pius XII., Eugenio Pacelli, in dem Buch Die Politik der Päpste im 20. Jahrhundert von Karlheinz Deschner so beschrieben: "Der Pacellipapst, verliebt in Macht und Herrlichkeit, ein bühnenreifer Aristokrat, der dem Persönlichkeitskult schwirrende Flügel verlieh, der die Wirkung seiner Auftritte berechnete, ´wie eine Primadonna`, der sich in Menschenansammlungen badete, obwohl er sie gefürchtet hat, der dabei vor Erregung zu vibrieren, zu zittern begann, der sich, wie keiner seiner Vorgänger, ´lebendiger Petrus`  nennen ließ, ... dieser Papst gerierte sich derart pharaonisch-hieratisch, dass es selbst den vieles verkraftenden Monsignori missfiel: ´bis in die letzte Faser seines Herzens ein Alleinherrscher`, der keine Mitarbeiter wollte, sondern bloß Ausführende, Befehlsempfänger."
Insofern könnte dieser Papst tatsächlich einem katholischen Idealbild entsprechen.
Mehr Details zu Pius XII. z. B. bei heise.de/tp/artikel/33/33999/1.html

Dass dabei die Biographie des Papstes zeitgemäß umgeschrieben und vieles Schwarze mit den üblichen Methoden (Weglassungen, Falschdarstellungen, falsche Interpretationen, gezieltes Erzeugen von Missverständnissen, Konstruktion neuer Zusammenhänge) weiß gewaschen wird, ist naheliegend. Keine Organisation der Welt ist so gut im Fälschen von Geschichte (bestes Beispiel: die angebliche "Konstantinische Schenkung", die den Kirchenstaat begründet) oder im Erfinden von "Wundern" und Legenden als die römisch-katholische Kirche.
[Die wichtigsten Fakten dazu hinsichtlich Pius XII. demnächst hier auf dieser Seite]
Dass die Päpste bei alldem auch noch den Namen "Christus" in den Mund nahmen und nehmen, ist eine böser Missbrauch, denn mit Jesus, dem Christus, hat das alles nicht das Geringste zu tun.

Siehe dazu auch neu: Papst Pius XII – der unselige Papst; auch als Buch für 13,50 €
 



16.10. / 17.10.2011 –
Das Blendwerk des kirchlichen Götzenkultes für die Menschen: Einige Tropfen Blut von Papst Karol Wojtyla werden neben dem angeblichen Leib von Jesus verehrt – "Spürbarmachung einer Person" – Gläubige beim Anblick der Blutstropfen "überwältigt" – Staat soll Bevorzugung und Finanzierung des katholischen Kults endlich beenden – Am Sonntag, den 16.10.2011 war es so weit. Die Gläubigen durften in der Sandkirche in Aschaffenburg ein Röhrchen mit einigen Blutstropfen von Papst Johannes Paul II. auf dem Altar der Kirche "sehen" und "verehren", so die katholischen Nachrichtenagentur KNA. (14.10.2011)
"Das Blut der Papstreliquie stammt von einer Blutprobe, die dem schwerkranken Johannes Paul II. wenige Tage vor seinem Tod für eine mögliche Bluttransfusion entnommen worden war." Doch dann ist der polnische Kirchenführer doch im Alter von 84 Jahren verstorben, bevor es eine Möglichkeit für die Transfusion gegeben habe. Dadurch blieb die Ampulle mit seinem Blut als "Reliquie" erhalten und wird jetzt auf mehrere Röhrchen verteilt weltweit verehrt. Z. B. wurde ein Röhrchen durch Mexiko geschickt, um dort die Verbrechensbekämpfung zu unterstützen. Doch so bekämpft man keine Verbrechen. Und gleich nach Ankunft des Röhrchens hatten die Verbrechen auch sogleich zugenommen.

Wer sich von einigen Tropfen Papstblut von Karol Wojtyla aber zumindest persönlich mehr Gottnähe erhofft, der darf das ja im Rahmen der Religionsfreiheit glauben. Und im Rahmen der Glaubensfreiheit darf sich ein Gläubiger auch mehr Aktualität wünschen und zum Beispiel sagen: "Wenn schon Blut, dann frisches Ratzinger-Blut!" Denn Joseph Ratzinger = Papst Benedikt XVI. gilt dem Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano bereits als lebender "sanftmütiger Christus auf Erden" (Tagesspiegel, 6.4.2010), was eine Ampulle mit seinem Blut sicher ebenfalls zu einem begehrenswerten Objekt machen würde.
 
Bedeutsam an den Blutstropfen von Johannes Paul II. ist weiter, dass diese auf dem "Ehrenplatz" einer goldenen Monstranz den Gläubigen zur Verehrung dargeboten werden, auf der normalerweise nur der angebliche reale Leib von Jesus in Form von Backoblaten dargeboten wird. Und das heißt: Wenn in einer goldenen Monstranz nach katholischem Glauben sonst nur angeblich echte Stücke des Leibes von Christus liegen, und jetzt kommt noch Original-Blut des letzten Papstes hinzu, dann kann dies als eine Art Vergöttlichung auch dieses Papstes verstanden werden: Der angebliche Leib von Jesus und das Blut des "seligen" Karol Wojtyla sind in dann nämlich der Verehrung vereint.

Auch aus diesem Grund sind einige Gläubige extra nach Aschaffenburg gefahren, um das Röhrchen mit der dunkelroten Flüssigkeit aus der Nähe zu sehen. Die Kirche war schließlich übervoll und 450 Gläubige waren beim Anblick der Blutstropfen "überwältigt" (Main-Echo, 17.10.2011). Die Federführung bei diesem Blutkult-Spektakel hatte die polnisch-katholische Mission vom Untermain. Prälat Stanislaw Budyn predigte, das Blut diene der "Spürbarmachung einer Person". Und bereits am 22.10.2011 wird die Blutreliquie den Gläubigen der benachbarten Stiftskirche zur Verehrung angeboten und mit neuen Pilgerscharen ist zu rechnen.

Während nun katholische so genannte "Sekten- und Weltanschauungsbeauftragte" vor kleineren Gemeinschaften warnen und viele davon für verrückt erklären, wird dieser Kult von ihnen aber als "real" bezeichnet. Hier muss deshalb der Staat endlich handeln und sich aus dem Religionswahn ab sofort heraus halten. Das heißt: Der moderne katholische Baals-Kult sollte endlich nicht mehr privilegiert, bevorzugt und mit Milliarden staatlich subventioniert werden. Wem der Anblick des Röhrchens und dergleichen etwas wert ist und wer dabei die Nähe von K. Wojtyla spürt, der kann ja spenden. Aber die Steuergelder werden für anders dringendst gebraucht.
 



20.10. / 9.11.2011 / 30.4.2013 –
Borgia und das Wesen des Papsttums – Parallel zur Enthüllung von Vatikan-Skandalen (oft unter dem Stichwort "Vatileaks") zusammengefasst, gaben TV-Filme Einblicke in den Vatikan um das Jahr 1500. Die ZDF-Sendereihe Borgia über Papst Alexander VI. (Foto rechts) und seine Familie fand großes Interesse und gab manche Einblicke in das Wesen des Papsttums. Auch die US-Fassung über den berühmten "Stellvertreter Gottes", Papst Alexander VI., wurde im Fernsehen ausgestrahlt, bei Pro7. Sie trägt im Original den Titel The Borgias, auf Deutsch  Borgias. Sex, Macht, Mord, Amen.
Der berühmte Papst Alexander VI., der Spanier bzw. Katalane Rodrigo de Borgia (Borja), wurde am 11. August 1492 zum "Nachfolger Petri" gewählt. Wer in Kürze nachlesen möchte, welche Bestechungsmittel er dabei anwandte, siehe hier.
Zwei Monate später (am 12.10.1492) landete Christoph Kolumbus in Amerika und der größte Völkermord aller Zeiten an den Indianern begann (über 80.000 Tote). Mit dem ersten Gold aus der Süd-Amerika-Beute von den ermordeten Indianern ließ Papst Alexander VI. dann die Decke von Santa Maria Maggiore in Rom verzieren und mit dem Symbol seiner Familie versehen (Friedhelm von Othegraven, Litanei des Weißen Mannes, Struckum 1986, S. 115).

Im Jahr 1495 erließ Papst Alexander VI. dann z. B. die Bulle Intercaetra, in der es heißt, "dass man barbarische Völker unterwirft und dem echten Glauben zuführt" (S. 120) – ein Programm zur Evangelisierung der Welt. (PS: Am 11.10.2012, einen Tag vor dem 520. Jahrestag der Landung von Kolumbus in Amerika, ließ Papst Benedikt XVI. dann ein Glaubensjahr zur "Neuevangelisierung" der Welt ausrufen. Ursprünglich hieß es sogar am 12.10.).

In Spanien selbst war die Papst-Borgia-Zeit auch die "große" grässliche Zeit des Großinquisitors und Priors Tomás de Torquemada (1420-1498; Bild links). Sein Wirken in ganz Spanien für die reine römisch-katholische Lehre führte dazu, dass über 10.000 Menschen lebendig auf den Scheiterhaufen verbrannten und unzählige weitere gefoltert und in ihrer Existenz ruiniert wurden. Kardinal Rodrigo de Borgia von Valencia, der bereits in Rom weilte, war begeistert von diesen Säuberungen und ließ 1484 zusammen mit Papst Sixtus IV. sein großes Lob für die Massenmorde an Abweichlern und Zweiflern am katholischen Glauben sowie an Juden und Moslems in seine spanischen Heimat übermitteln. Auf Papst Sixtus IV. folgte noch im selben Jahr 1484 Papst Innozenz VIII. Denn Papst Sixtus IV. steigerte sich am 11.8.1484 so in einen Tobsuchtsanfall hinein – weil die italienischen Mächte den Krieg gegen Venedig mit einem Waffenstillstand beendeten statt den Krieg fortzusetzen – dass sein Wüten über den Friedensschluss zu einem Schlaganfall mit Atemstillstand führte. Seinen Nachfolger, Papst Innozenz VIII., einen der schlimmsten "Hexenverfolger", sah man dann in der ZDF-Folge 1 von Borgia 1492 sterben. Da half auch Muttermilch aus dem Busen einer jungen Frau nichts mehr, um den Papst wieder zu kräftigen. Auch hat man womöglich drei zehnjährige Jungen mit einem Aderlass ermordet, um mit ihrem Blut Innozenz VIII. doch noch einmal aufzupäppeln (Wikipedia, Stand: 20.10.2011). Doch auch dies misslang, und es kam nun die Zeit von Papst Rodrigo de Borgia, genannt Alexander VI.

Zur Zeit von Papst Alexander VI. wirkte in Florenz auch der Gottesprophet und Seher Girolamo Savonarola. Er sah den Tod von Alexanders Vorgänger Innozenz voraus und forderte die Kirche auf, "all die überflüssigen Kelche und Kreuze aus Gold und Silber" einzuschmelzen und den Erlös an die Armen zu verteilen (zit. nach Das Weisse Pferd Nr. 4/03), was natürlich weder Alexander VI. überhaupt in Erwägung zog noch sonst irgendein Papst, und was auch Benedikt XVI. nicht tat, weil es dem Wesen der Kirche und ihrem eiskalten Prunk nicht entspricht und was auch Papst Jorge Bergoglio nicht tut, auch wenn er manchmal den Anschein erweckt, in diese Richtung handeln zu wollen.
Auch die kirchlichen Zeremonien bezeichnete Savonarola als wirkungslos. Der Prophet ließ sich vom Borgia-Papst nicht mit einem Kardinalshut bestechen, da er vermutete, dass er wohl bald darauf im Vatikan vergiftet würde, und er forderte stattdessen die Absetzung des Papstes. Darauf hin bekam Alexander VI. einen Wutanfall und erklärte:
"Er muss sterben, und wäre er ein zweiter Johannes der Täufer" (mehr dazu in dem Buch Das Kettenopfer). Am 23.5.1498 wird Savonarola darauf hin gehenkt und sein Körper anschließend verbrannt. Man könnte sagen: Problemlösung "auf Päpstlich".

Als im Jahr 1503 schließlich auch Alexander VI. nach elf Jahren auf dem "Heiligen Stuhl" starb, war ein anderer Kirchenkritiker 19 Jahre alt, Martin Luther. Und als Papst folgte auf Alexander VI zunächst Papst Julius II. (Guiliano delle Roverè; Papst von 1503-1513), der 1492 dem Borgia-Papst Alexander VI. im Zweikampf um den Heiligen Stuhl noch unterlegen war. Luther nannte ihn später "Blutsäufer". Ein weiterer Papst, der in dem TV-Drama bereits eine größere Rolle hatte, war der dicke kindlich jugendliche Kardinal Giovanni de´ Medici. Als Papst Leo X. folgte er Julius II. auf dem Papstthron von 1513-1521. Von ihm stammt der Satz: "Wie viel die Fabel von Christus Uns und den Unseren genützt hat, ist bekannt." (zit. nach Horst Herrmann, Kirchenfürsten, 1992, S. 142)

Dann folgten Hadrian VII. (1521-1523; möglicherweise vergiftet; soll dafür aber bald "selig" gesprochen werden) und Clemens VII. (Giulio de´ Medici, 1523-1534). "Unglücklicherweise" wurde ihm ein schmackhaftes Pilzgericht aus Grünen Knollenblätterpilzen serviert. Darauf hin folgte Paul III. (1534-1549), der in dem Borgia-Drama im ZDF als junger Allesandro Farnese von den Filmemachern sehr sympathisch gezeichnet wurde. Laut Otto von Corvin waren Papst Paul III. jedoch "Blutschande, Mord und ähnliche Verbrechen ... geläufig. Er vergiftete sowohl seine eigene Mutter wie seine Schwester" (Pfaffenspiegel, zit. nach Wikipedia, Stand: 20.10.2011). Paul III. war bereits vor der Papstwahl von Rodrigo de Borgia Apostolischer Protonotar in Rom und wurde dann mit 26 Jahren von Borgia zum Kardinal ernannt. Und da seine andere Schwester Giulia (in der ZDF-Verfilmung gespielt von Marta Gastini) die Geliebte von Alexander VI. war, ernannte ihn Alexander VI. 1493 auch zum "Generalschatzmeister" der römischen Kirche.
 
Die Borgias – darunter der bekannte Papst-Sohn Cesare Borgia (eine Hauptrolle im ZDF-Film neben der Papsttochter Lucrezia Borgia), Kardinal und Fürst (Vorbild für den Roman Il principe, Der Fürst, von Niccolò Machiavelli) – sind bei aller Brutalität und den Morden in dem Fernsehfilm dennoch so gezeichnet, dass sich Fernsehzuschauer trotz allem mit ihnen identifizieren sollen – vor allem Alexander VI. selbst, der von dem sympathischen John Doman gespielt wird. Selbst die extrem papstfreundliche Zeitung Bild muss zugeben: "War es wirklich so schlimm wie in ´Borgia`? Nein viel schlimmer!" Und: "Die ZDF-Serie lässt auch sonst manches aus, woran sich der Vatikan nicht gern erinnert." (bild.de, 17.10.2011)

Mord war einer der Nebenverdienste für Papst Alexander VI. Ein Beispiel: Der permanenten Bedrohung durch seinen Bruder Dschem überdrüssig, der sich im Vatikan als Flüchtling aufhielt, schickte etwa der osmanische Sultan Bajasid II. Papst Alexander VI. 40.000 Golddukaten, für die er Dschem ermorden solle. Doch so billig war die Hilfe des Papstes nicht zu haben. Borgia wartete ab. Weitere 200.000 Dukaten musste der Sultan nachlegen. Für diesen Betrag ließ Papst Alexander VI. dann Dschem vergiften. (Nigel Cawthorne, Das Sexleben der Päpste, Köln 1999, S. 195 f.)
 
Und um die Einnahmen nicht versiegen zu lassen, "sorgte Papst Alexander dafür, dass die Kardinäle bald vergiftet wurden, die er zuvor ernannt hatte. So konnte er nicht nur ihren Kardinalshut erneut verkaufen, sondern auch alle ihre Besitztümer einstreichen, die auf die Kirche übergingen – soll heißen auf Papst Alexander" (Cawthorne, S. 195). Papst Alexander VI. ließ weiterhin Mörder einfach laufen, sofern eine hohe Freilassungs-Gebühr an den Papst bezahlt werden konnte. Der Papst bemerkte dazu: "Der Herr will nicht den Tod des Sünders, sondern dass er zahlt und lebt" (S. 195). Bei durchschnittlich ca. 14 Ermordeten pro Tag in Rom damals eine wichtige Einnahmequelle für den Vatikan. Und noch vieles mehr ...

Bildnachweise:
Rechts oben: Papst Rodrigo de Borgia, Alexander VI; Foto gemeinfrei
Links: Tomás de Torquemada, Großinquisitor Spaniens und Freund von Papst Alexander VI., brachte über 10.000 Abweichler von der katholischen Lehre lebendig auf die Scheiterhaufen in einen grässlichen Tod; Foto: GNU-Lizenz für freie Dokumentation
Rechts unten: Grab von Papst Alexander VI. (Rodrigo de Borgia; links) zusammen mit dem zweiten Borgia Papst Kalixt III. (Papst von 1455-1458; rechts) Die Gebeine der beiden Borgia-Päpste werden von den Gläubigen in Rom in der Kirche Santa Maria in Monserrato verehrt. Foto: Lalupa; GNU-Lizenz für freie Dokumentation

 



18.10. / 20.11.2011 / 13.2.2012 –
Papst Benedikt XVI. ruft mit seinem apostolischen Schreiben (= Motu proprio) Porta fidei ein neues "Jahr des Glaubens" und der "Neuevangelisierung" aus, das im kommenden Jahr, am 11.10.2012, beginnen soll. Was bedeutet das? – Es war zunächst "zufällig" oder nicht der Jahrestag des Beginns der Eroberung Amerikas durch die katholischen Eroberer Europas. Am 11.10.1492 erreichte Kolumbus Amerika, die Bahamas-Inseln, und am 12. Oktober gingen die Eroberer an Land. Und am 12. Oktober sollte ursprünglich das neue "Glaubensjahr" beginnen, so erste Verlautbarungen im Oktober und November 2011. An diesem Tag begann 1492 der größte Völkermord (80 Millionen Tote) und die größte Zwangschristianisierung der Geschichte, nach Papst Johannes Paul II. eine "glückliche Schuld". Was Johannes Paul II. damit meinte, führte Papst Benedikt XVI. bei einer Rede am 13.5.2007 in Brasilien näher aus. Die Eroberung und Zwangschristianisierung sei in Wirklichkeit die Erfüllung der "Sehnsucht" der Indianer gewesen. Wörtlich sagte der Papst damals u. a.:

"Welche Bedeutung hatte aber die Annahme des christlichen Glaubens für die Länder Lateinamerikas und der Karibik? Es bedeutete für sie, Christus kennenzulernen und anzunehmen, Christus, den unbekannten Gott, den ihre Vorfahren, ohne es zu wissen, in ihren reichen religiösen Traditionen suchten. Christus war der Erlöser, nach dem sie sich im Stillen sehnten. Es bedeutete auch, mit dem Taufwasser das göttliche Leben empfangen zu haben, das sie zu Adoptivkindern Gottes gemacht hat; außerdem den Heiligen Geist empfangen zu haben, der gekommen ist, ihre Kulturen zu befruchten, indem er sie reinigte und die unzähligen Keime und Samen, die das fleischgewordene Wort in sie eingesenkt hatte, aufgehen ließ und sie so auf die Wege des Evangeliums ausrichtete. Tatsächlich hat die Verkündigung Jesu und seines Evangeliums zu keiner Zeit eine Entfremdung der präkolumbischen Kulturen mit sich gebracht und war auch nicht die Auferlegung einer fremden Kultur ...  Ihre Weisheit brachte die Urvölker glücklicherweise dazu, eine Synthese zwischen ihren Kulturen und dem christlichen Glauben zu bilden, den ihnen die Missionare anboten" (vatican.va/speeches/2007/) siehe auch: Christoph Kolumbus 1998 von den Indianern nachträglich zum Tod verurteilt).

Kein Wunder, dass die Indianer bei diesen mehr als dreisten Worten gegen Benedikt aufbegehrten, was die Kirchenhierarchie in Rom aber nicht weiter störte.
Was das "Glaubensjahr" betrifft, legte der Vatikan dann doch den Beginn auf den 11.10. fest, als die Flotte des Kolumbus noch nach dem Land, von dem man seit dem 11.10. schon wusste, Ausschau hielt – womöglich, um dieser Parallele auszuweichen. Der 11.10. ist auch der Jahrestag des Beginns des 2. Vatikanischen Konzils am 11.10.1962 in Rom und der Jubiläumstag des Erscheinens des neuen Katechismus am 11.10.1992.
Doch auch das 2. Vatikanische Konzil und der Katechismus haben alle früheren Verdammungsurteile der Kirche und damit auch ihre blutigen Folgen bestätigt. Weder vom Borgia-Papst Alexander VI. (siehe oben) noch von seinem Nachfolger, dem "Blutsäufer" Julius II. (so Martin Luther) noch von anderen verbrecherischen Päpsten zu vielen Dutzenden hat sich die Rom-Kirche je distanziert. Im Gegenteil. Und mit Jesus, dem Christus, hat das alles ohnehin nicht das Geringste zu tun. Worum es bei diesem katholischen Glauben, der den Namen "Christus" nur als Worthülse benutzt, wirklich geht und was der Papst zum Glaubensjahr unter anderem schrieb, siehe hier.

Lesen Sie dazu auch die spannende Erzählung Die Tür des Glaubens (Porta Fidei) über einen Kirchenführer, der im Jenseits die "Tür des Glaubens" sucht.

 



25.11.2011 –
Immer mehr Astral-"Wunder" als Voraussetzung für Seligsprechungen Während es in der Welt mehr und mehr drunter und drüber geht, wird in Rom u. a. über die Voraussetzung der Seligsprechung des Priesters Johannes Evangelist Wagner (1807-1886), dem Beichtvater der franziskanischen Nonnen aus Dillingen in Bayern, intensiv nachgedacht.
Mangels "Wundern", welche die "Seligen" beweisbar zu ihren Lebzeiten vollbracht hätten, geht man im Katholizismus nun fast ausschließlich zu Astralwundern über, welche ein Verstorbener angeblich aus dem Jenseits bewirkt haben soll. Voraussetzung dafür ist, dass sich ein gläubiger Katholik im Diesseits findet, der genau diesen jenseitigen Katholiken um ein Wunder bittet, und, wenn dieses dann eingetreten sei bzw. vom Vatikan "bestätigt" werde, diesem zuschreibt.
So geschehen bei der Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2011, der die Nonne Marie Simon-Pierre 2005 aus dem Jenseits von der Parkinsonschen Krankheit geheilt haben soll. Ein Jahr zuvor, 2004, hatte der Papst selbst den österreichischen Kaiser Karl I. nach einem ähnlichen Muster "selig" gesprochen. Die polnische Nonne
Maria Zita Gradowska wurde 1960 angeblich vom österreichischen Kaiser (1887-1922) aus dem Jenseits von ihren Krampfadern geheilt, nachdem die Nonne immer wieder gebetet habe, Kaiser Karl möge ihr die Krampfadern doch weg nehmen. 38 Jahre nach dessen Tod sei ihm dies dann gelungen, was diesem dann die "Seligsprechung" gebracht hat. Zu Lebzeiten ließ Kaiser Karl I. im 1. Weltkrieg 1916 zwar Giftgas gegen das italienische Heer einsetzen, was ihm den Namen "Giftgas-Karl" einbrachte. Dieses Kriegsverbrechen hat aber die Seligsprechung nicht verhindert. Denn schließlich sollen die Krampfadern von Frau Gradowska ja tatsächlich verschwunden sein.

Auch der selige Papst Pius IX., der ein jüdisches Kind in den Vatikan entführen ließ und für immer seinen Eltern wegnahm, weil ein katholisches Dienstmädchen den Jungen katholisch "notgetauft" hatte, schaffte zu Lebzeiten keine Wunder, obwohl er für seine spätere Seligsprechung unbedingt selbst ein "Wunder" vorlegen wollte. "Als er eines Tages einem Gelähmten begegnete, rief er ...dem Krüppel zu: ´Steh auf und wandle!` [und imitierte damit ein Wort von Jesus]. Doch das Wunder blieb aus und der Lahme brach mit einem Schmerzensgeheul wieder zusammen, während der Papst außer sich geriet" (zit. nach Josef Leute, Der Ultramontanismus in Theorie und Praxis, Berlin 2010, S. 205). Dies war offenbar nicht der einzige Versuch des Papstes, zu heilen. Und der Generalvikar von Nimes, Emmanuel d'Alzon, war von der Heiligkeit Pius IX. so überzeugt, dass er dessen Wäsche zu Heilungszwecken verschickte" (Der Spiegel Nr. 38/1977). Auch das brachte nicht die gewünschten Erfolge. Nichts funktionierte, so dass auch hier erst eine spätere Anrufung des toten Pius im Jenseits durch einen fanatischen diesseitigen Anhänger das notwendige "Wunder" hervorbrachte. Pius IX. hätte nun vom Jenseits aus nach einer Anrufung einen Tumor sofort geheilt. Mit dieser Geschichte wurde er dann doch "selig".

Und auch der kurzzeitige Papst Johannes Paul I. (1978) habe nach seinem schnellen Tod, vermutlich durch eine gezielte Überdosierung eines Herzmittels, den Magentumor eines Italieners aus dem Jenseits beseitigt – eine Geschichte, die für eine baldige Seligsprechung schon in der Schublade liegt.

Und auch bei Johannes Evangelist Wagner muss jetzt wie fast immer das Jenseits nachdrücklich mithelfen. Und eine Geschichte dazu gibt es auch hierzu: 1922 habe sich eine junge Katholikin 36 Jahre nach seinem Tod offenbar ohne Zustimmung der Friedhofsverwaltung auf das Grab (!) von Pater Wagner gelegt und ihn um Heilung von einer lebensbedrohlichen Krankheit gebeten, worauf sie genesen sei (augsburger-allgemeine.de, 25.11.2011).

Diese Methode könnte vielleicht auch bei Papst Pius XII. helfen, für dessen Seligsprechung noch ein Wunder fehlt und dessen Grab in der Krypta des Petersdomes ist. Wenn sich z. B. eine kranke Nonne finden würde, die sich – wie beim Grab von Pater Wagner – immer wieder auf das Grab legen würde und den toten Papst dabei um Genesung bittet, könnte dessen Seligsprechung möglicherweise beschleunigt werden. Zumindest könnte es aus katholischer Sicht einen Versuch wert sein. Und vielleicht könnte man für diesen Versuch auch gleich mehrere Nonnen darum bitten.
Der weltanschaulich zur Neutralität verpflichtete Staat sollte jedoch endlich damit aufhören, diesen katholischen Voodoo- und Totenkult – der eine einzige Verhöhnung des großen Friedens- und Weisheitslehrers Jesus von Nazareth ist – mit Milliarden an Steuergeldern zu finanzieren.

Lesen Sie dazu: Der Theologe Nr. 57 – Papst Pius XII. – Geplante Seligsprechung des Papstes, der zum Holocaust schwieg

Und:                   Karl I. und andere Selige und Heilige der römisch-katholischen Kirche


 



20.11.2011 – Papst in Benin in der Wiege des Voodoo-Kultes – Voodoo auf katholisch – Papst Benedikt XVI. kritisierte in Benin in Afrika während seines Besuchs vom 18.-20.11.2011 auch "das Problem der doppelten Zugehörigkeit" zum Christentum und zum Voodoo-Kult (stern.de, 20.11.2011). Dabei sind beide Glaubensrichtungen auf das Engste verbunden, so dass man beim Katholizismus sogar von "Voodoo auf katholisch" sprechen könnte. Siehe dazu die Informationsschrift der Freien Christen Nr. 5: Voodoo auf Katholisch, voodoo_auf_katholisch.pdf, die auch als Druckschrift gratis erhältlich ist.
So wie der Frühkatholizismus einst die antiken Götzenkulte und Baalskulte in sich aufgesogen hatte, während man diese nach außen hin offiziell bekämpfte, so ähnlich verhält es sich auch mit den Voodoo-Kulten. Man bietet den Gläubigen "Voodoo auf katholisch", während man vor den nichtkatholischen Varianten des Voodoo warnt, da diese "Hexerei" seien (z. B. links: Eine Voodoo-Priesterin küsst den Boden; rechts: Der Papst küsst den Boden).
Die Nähe beider Religionen bestätigt auch der selige Papst Johannes Paul II. in seinem Buch Die Schwelle zur Hoffnung überschreiten, Hamburg 1991, S. 110.
Dort schreibt der Papst: "An diesem Punkt scheint es mir angebracht, an all die primitiven ´animistischen` Religionen zu erinnern, welche den Ahnenkult an die erste Stelle setzen. Er scheint, als seien die, die diesen Religionen anhängen, dem Christentum besonders nahe ... Liegt in der Ahnenverehrung vielleicht doch eine gewisse Vorbereitung auf den christlichen Glauben in der Gemeinschaft der Heiligen ...? Es verwundert daher nicht, dass die afrikanischen und asiatischen Animisten relativ leicht zu Bekennern Christi werden, leichter als die Vertreter der großen Religionen des Fernen Ostens ... Letztere ... sind ethische Systeme, deren Betonung sehr stark auf dem Guten und auf dem Bösen liegt." "Und eben weniger auf Kult und Magie", könnte man hinzufügen.
Und so erklärte Kurienkardinal Francis Arinze aus Nigeria auch, "ihm komme es bisweilen vor, als wären die wahren Hüter des katholischen Erbes südlich der Sahara zu finden" (Geo-Epoche Nr. 10/2003, Die Macht der Päpste). Also dort, wo Katholizismus und Voodoo-Kult und ihre magischen Kulte nebeneinander existieren und von den Gläubigen oft gleichzeitig praktiziert werden.

 


2012
 

10.2. / 17.2.2012 – Vatikan-Dokument verkündet Tod von Benedikt XVI. bis November 2012 und Kardinal Scola aus Mailand als möglichen nächsten Papst – "Lodernder Machtkampf" Paukenschlag aus dem Vatikan: Kurienkardinal Castrillón Hoyos schreibt: "Kardinal Romeo verkündete selbstsicher, so als wenn er dies genau wisse, dass der Heilige Vater nur noch 12 Monate leben werde. Er prophezeite bei seinen Gesprächen in China [im November 2011] den Tod von Benedikt XVI. innerhalb der nächsten 12 Monaten" (10.2.2012, zit. nach abendzeitung-muenchen.de). Joseph Ratzinger habe auch bereits Kardinal Angelo Scola aus Mailand zu seinem Nachfolger bestimmt.
Und bei der Darlegung dieser Details ist nun möglicherweise der Eindruck entstanden, dass der Tod durch ein "Mordkomplott" eintreten würde, auch wenn Romeo "das wörtlich nicht gesagt habe" (spiegel.de). Es könnte auch eine "Lebenserwartungs-Prognose" gewesen sein.
Vatikan-Sprecher Federico Lombardi dazu: "Ich finde diese Gerüchte so absurd und unseriös, dass ich all dies nicht einmal kommentieren will." Klar, dass er so antwortet. Eine Frage bleibt aber: Warum spricht dann Erzbischof Kardinal Paolo Romeo aus Palermo hinter vorgehaltener Hand über solche Dinge? Oder warum schreibt Kardinal Hoyos, dass Kardinal Romeo dies tue? Focus.de schreibt: "Vatikan-Kenner halten es trotz Dementi für möglich, dass der Vorgang Teil eines Machtkampfes an der Spitze der römischen Kurie sein könnte", von einem "lodernden Machtkampf" um den Posten des "Stellvertreters Gottes" ist die Rede (focus.de).


Kardinal Angelo Scola aus Mailand (links) – Nach Aussage eines Vatikan-Dokuments habe Kardinal Romeo gesagt, Scola könnte noch in diesem Jahr neuer Papst werden (Foto: Louis14; GNU-Lizenz für freie Dokumentation)
Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone
(rechts) Ist er der Gegenspieler von Joseph Ratzinger?
(Foto: Twice25; GNU-Lizenz für freie Dokumentation)

Auch Paolo Kardinal Romeo erklärt mittlerweile, was er gesagt haben soll, habe er nicht gesagt. Doch "das Dokument selbst", von Kurienkardinal Hoyos verfasst, "wurde vom Vatikan nicht bestritten". "Auch der renommierte Vatikanist Andrea Tornielli von der Tageszeitung ´La Stampa` meinte, das den Medien zugänglich gemachte Dokument könnte ein weiteres Zeichen für einen internen Machtkampf im Vatikan sein." Spiegel.de schreibt: Der Kardinal [Romeo] habe auch keinen Zweifel daran gelassen, dass er zum engsten Zirkel des Papstes gehöre – also genau wisse, was im Vatikan los sei. Er bilde, gemeinsam mit dem Erzbischof von Mailand, Kardinal Angelo Scola, 70, und dem Papst gewissermaßen eine Troika. Gegenüber, auf der anderen Seite der innerkirchlichen Grenzlinie, stünde der päpstliche Generalsekretär Tarcisio Bertone, 77, mit seinen Freunden. Bertone ist der zweite Mann im Vatikanstaat und zwischen ihm und dem Papst gebe es ´sehr konfliktreiche Beziehungen`, so das mutmaßliche Romeo-Protokoll. Aber der Staatssekretär sei so mächtig, auch das soll Romeo in China ausgeplaudert haben, dass der Papst ihn zwar gern entlassen würde, aber nicht könne" (10.2.2012). Dabei standen zuletzt auch mutmaßliche Aspekte des früheren Lebenswandels des amtierenden "Heiligen Vaters" in der Kritik.

Dass das – im übertragenen Sinne – Hauen und Stechen im Vatikan bereits im vollen Gang ist, zeigen auch die Vorgänge um den in die USA weg "beförderten" Erzbischofs Carlo Maria Viganò. Vigano deckte ein Netzwerk von Korruptionen im Vatikan auf und sei bei Kardinalstaatssekretär und Kardinalkämmerer Tarcisio Bertone in Ungnade gefallen, was wiederum diesen ins Wanken brachte. "Der 75-Jährige erhielt sogar eine Morddrohung ... In dem Schreiben, das offenbar von einem intimen Kenner des Vatikans stammte, hieß es, er sei unfähig, Entscheidungen zu treffen. Mitarbeiter wähle er ausschließlich auf Basis persönlicher Freundschaft aus. Nach Gerüchten widersetzt sich Bertone derzeit der vom Papst beschlossenen Ernennung des Bischofs Francesco Moraglia zum neuen Patriarchen von Venedig und favorisiert seinen Bewerber Aldo Giordano." (Der Standard, 31.1.2012)
Der Posten des neuen Patriarchen von Venedig ist dabei nur ein kleiner Fisch gegenüber dem Posten, neuer angeblicher "Lenker des Erdkreises" zu werden. Spiegel.de schreibt dazu am 17.2.2012:
"Doch auch wenn die Agenten der Papstpolizei den einen oder anderen ´VatiLeaks`-Enthüller fassen, das chaotische Durch- und Gegeneinander im gar nicht so heiligen Ländle mitten in Rom klärt es nicht. Seilschaften Anhänger mächtiger Kurienkardinäle oder landsmannschaftliche verbundene Kirchentruppen beharken sich seit langem, Reformer stehen gegen Traditionalisten, und weder Papst Benedikt XVI. noch sein Staatssekretär Tarcisio Bertone haben den Laden im Griff. Klar ist nicht einmal, ob die beiden Top-Leute mit- oder gegeneinander kämpfen. ´Das wechselt`, sagt ein Insider. Es gehe bei den vatikaninternen Streitereien, sagen Vatikanologen, längst nicht mehr nur um konkrete Entscheidungen im Einzelfall. Dahinter würden schon die Truppen für die nächste Papstwahl gesammelt".

Doch auch wenn ein angebliches Mordkomplott gegen Papst Joseph Ratzinger in diesem Zusammenhang eine Erfindung ist und auf der anderen Seite die Morddrohung gegen Kardinal Tarcisio Bertone ohne Folgen bleibt, so gilt doch: Viele Päpste wurden in der Vergangenheit tatsächlich ermordet, oft auf Veranlassung ihrer Nachfolger, z. B. Benedikt VI., der im Jahr 974 von einem Priester und Parteigänger des späteren Papstes Bonifatius VII. ermordet wurde. Oder dem Papst wurde z. B. ein schmackhaftes Grünen-Knollenblätter-Pilzgericht serviert. So kam 1534 Clemens VII. ums Leben, was den Weg frei machte für Paul III. Zuletzt soll Papst Johannes Paul I. 1978 möglicherweise durch eine Überdosis des Herzmittels Digitalis plötzlich "heimgegangen" sein (Stern, 4.5.2006). Der Vatikan verweigerte damals eine Obduktion zur Klärung des überraschenden Todes nur 33 Tage nach seiner Wahl zum Papst. Bei einem auch als solchen von der Kirche definierten Mord könnte ein Katholik als "Märtyrer" übrigens "heilig" gesprochen werden ohne dass es zuvor des mühsamen "Nachweises" eines "Wunders" bedarf bzw. einer angeblichen Durchbrechung der Naturgesetze.
Auch viele Kardinäle wurden bei internen Machtkämpfen ermordet, manchmal kurz nach ihrer Ernennung, so dass der Papst den wieder frei gewordenen Kardinalshut gegen entsprechende Zahlungen gleich wieder neu vergeben konnte.

 
PS: Bei nicht gewaltsam ums Leben gekommenen "Heiligen" oder "Seligen" ist sonst immer ein "Wunder" notwendig, das der "Heilige" oder "Selige" aber auch noch aus dem Jenseits vollbringen könne, wie z. B. der österreichische Kaiser Karl I. ("Giftgas-Karl"), der 38 Jahre nach seinem Tod die polnische Nonne Maria Zita Gradowska über Nacht von Krampfadern geheilt haben soll, was zu seiner "Seligsprechung" führte.

PS: Kardinal Paolo Romeo, der laut Kardinal Hoyos in China über den Machtkampf im Vatikan sprach, hat es in Sizilien vor allem mit katholischen Teufelsaustreibungen zu tun. "In Sizilien leben die meisten der Pfarrer, die von den Bischöfen hochoffiziell zu Teufelsaustreibern ernannt wurden" (alexandra-barone.suite101.de). Es handelt sich um 80 römisch-katholische Würdenträger alleine in Sizilien, denen der Kardinal kürzlich für ihre "ständige Bereitschaft" dankte, durch Exorzismus "das Böse zu bekämpfen".


 



12.2. / 15.7.2012 / 25.12.2018 – 
Auswahl von Stuhl-Petri-Inhabern, die im Verlauf von Intrigen im Vatikan ermordet oder eventuell ermordet wurden – Berichte über ein angebliches Mordkomplott und tatsächliche Morddrohungen gegenüber hohen Würdenträger im Vatikan, denen Machtkämpfe zugrunde liegen sollen, waren eines der Gesprächsthemen vor allem in der italienischen Öffentlichkeit Anfang 2012.
Blickt man in die Geschichte des "Heiligen Stuhls", dann ist diese auch sonst voll davon. So können viele Morde an Päpste nachgewiesen werden und manchmal kann man Vermutungen anstellen. Da die jeweiligen Täter Morde in der Regel zu vertuschen suchen, kann grundsätzlich auch von einer hohen Dunkelziffer von Morden ausgegangen werden. Immer ging es jedoch um innerkirchliche Machtkämpfe; bis auf eine Ausnahme, als der "Heilige Vater" im Jahr 964 beim Geschlechtsverkehr vom gehörnten Ehemann seiner Sex-Partnerin inflagranti, also auf frischer Tat, ertappt wurde, worauf dieser ihm mit einem Hammer den Schädel einschlug.
Ende 2011 hatten ZDF und Pro 7 auch Dokumentationen über den "Heiligen Stuhl" unter Papst Alexander VI., dem Borgia-Papst, gesendet, der ebenfalls eine große Blutspur hinterließ.
Nachfolgend eine Auswahl von Inhabern des Stuhles Petri, die im Verlauf von Intrigen im Vatikan ermordet oder eventuell ermordet wurden (PS: Mit Jesus von Nazareth hat der Stuhl Petri nicht das Geringste zu tun):
 
Papst Johannes VIII. (nach einer Legende 882 im Kampf gegen die arabischen Sarzenen "gefallen"; wahrscheinlich jedoch im Alter von 30 Jahren vergiftet bzw. zusätzlich mit dem Hammer erschlagen, weil das Gift nicht schnell genug zu seinem Tod führte)
Papst Bonifatius VI. ("verstarb" 896 überraschend 15 Tage nach seinem Amtsantritt, nachdem ihm "unsittliche Lebensführung" vorgeworfen wurde)

Papst Stephan VI. (von innerkirchlichen Gegnern 897 verhaftet und in Haft erwürgt)
Papst Romanus (897 nur wenige Woche nach seiner Inthronisation entweder zum Mönch degradiert und vertrieben; oder überraschend "verstorben"; in diesem Fall wahrscheinlich vergiftet)
Papst Theodor II. (897, nur 20 Tage nach seinem Amtsantritt, ist auch dieser dem Rufe nach "friedliebende Mann" ganz urplötzlich "verstorben")
Papst Johannes IX. (Sollte dieser im Jahr 900 nur ca. zwei Jahre nach seiner Inthronisation wie so oft "überraschend" verstorbene Papst tatsächlich eines natürlichen Todes gestorben sein? Seine Todesursache ist unbekannt; genauso wie die Todesursache des nur drei Jahre nach seiner Papstwahl auf einmal unerwartet toten Papstes Benedikt IV im Jahr 903)

Papst
Leo V. (903 entweder bereits von Kardinal Christopherus erwürgt, der sich darauf hin selbst zum Papst machte oder wohl erst von dessen Nachfolger, Papst Sergius III., erwürgt bzw. hingerichtet)
Papst Christopherus (machte sich 903 als Kardinal selbst zum Papst, wurde aber bereits im Jahr 904 von seinem Nachfolger, dem wegen seiner Lebensweise "Pornokrator" genannten Sergius III, gestürzt und "aus Mitleid" hingerichtet; da die Umstände, wie er Papst wurde, nicht dem "kanonischen Recht" entsprachen, wird er nicht mehr in der offiziellen römisch-katholischen Liste der Päpste aufgeführt)
Papst Johannes X. (928 auf Veranlassung von Marozia, die im Alter von 15 Jahren die Geliebte von Papst Sergius III. wurde, ermordet, indem man ihn erstickte, um den aktuellen Günstling von Marozia, den nachfolgenden Papst Leo VI., stattdessen auf den Stuhl Petri zu bringen; ein Detail am Rande: der ermordete Papst Johannes X. hatte ein gemeinsames Kind mit Theodora II., der Schwester seiner Mörderin; und auch Marozia hatte im übrigen ein gemeinsames Kind mit einem Papst, mit ihrem Geliebten Papst Sergius III.; auch dieses Kind wurde selbst Papst, nämlich der später unter ungeklärten Umständen "verstorbene" Papst Johannes XI.)
Papst Leo VI. (928 oder 929 unter nicht näher bekannten Umständen ermordet)
Papst Stephan VII. (931; ebenfalls unter nicht näher bekannten Umständen ermordet; siehe Hermann Schreiber, Geschichte des Papsttums, S. 76-107)
Papst Johannes XI. (unehelicher Sohn von Papst Sergius III., "starb" unter ungeklärten Umständen am Ende seiner Amtszeit 935 "unter Hausarrest")
Papst Stephan VIII. (942; wurde 939 als Günstling von Fürst Albert II. Papst; aufgrund von "Undankbarkeit" und der Beteiligung an einer Revolte diesem gegenüber wurde er verhaftet und durch Verstümmelung ermordet)
Papst Johannes XII. (964 während des Geschlechtsverkehrs mit einer reichen Römerin von deren Ehemann überrascht und sogleich mit dem Hammer erschlagen; später wurde eine weichere Version seines Todes verbreitet, wonach Papst Johannes XII. angeblich der verheirateten Frau nur nachstellte, bei seinem Annäherungsversuch jedoch durch einen urplötzlichen Gehirnschlag tot umfiel; er war einer der "bedeutenden" mittelalterlichen Päpste, der 962 Otto I. den Großen zum deutschen Kaiser krönte)
Papst Benedikt V. (floh mit der gesamten päpstlichen Kasse 964 aus Rom, nachdem er den Geschlechtsverkehr mit einem jungen Mädchen vollzog, das noch Jungfrau war; wurde 966 er dann von einem auf den Papst eifersüchtigen Ehemann, der den Kirchenführer als Nebenbuhler seiner Frau ausmachte, mit ca. 100 Dolchstichen ermordet)
Papst Johannes XIV (984 in der Engelsburg verhungert, nachdem sein Gegenspieler und Nachfolger Bonifatius VII. ihn dort einkerkern ließ)
Papst Benedikt VI. (974 von einem Priester und Parteigänger des späteren Papstes Bonifatius VII. ermordet)
Papst Gregor V. (999 an Krämpfen, Schüttelfrost und hohem Fieber plötzlich verstorben, was auf ein Gift-Attentat oder eine Malaria-Infektion zurück geführt werden könne; er war der erste Deutsche auf dem Papst-Thron)
Papst Sergius IV. (kam 1012 unter nicht geklärten Umständen ums Leben; der wohl wegen seines Aussehens "Bucca Porci" (= Schweineschnauze) genannte Pontifex starb in derselben Woche wie sein Verbündeter, der mächtige Adlige Crescentius. Beide starben also nahezu zeitgleich urplötzlich. Die Tatsache, dass unmittelbar anschließend sein größter Rivale Benedikt VIII. Papst wurde, legt nahe, "dass Sergius wie auch Crescentius ermordet worden sein könnten". (Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, bbkl.de)
Papst Clemens II. (1047 wahrscheinlich an einem durch seinen Nachfolger Benedikt IX. veranlassten Gift-Attentat mithilfe von Blei verstorben; Clemens war nach dem ermordeten Gregor V. der nächste deutsche Papst und seine Leiche wurde anschließend im Dom in Bamberg bestattet, wo sie bis heute von den Gläubigen verehrt wird; dort wurde die Leiche 1942 auch erneut untersucht, und es wurde tatsächlich noch nach Jahrhunderten eine unnatürlich hohe Bleikonzentration in den Knochen des "Heiligen Vaters" nachgewiesen, wodurch das Blei-Attentat mehr oder weniger bewiesen ist)
Papst Damasus II. (1048 nach nur 24 Tagen auf dem Papstthron wie sein Vorgänger Gregor V. plötzlich an Krämpfen, Schüttelfrost und hohem Fieber verstorben, möglicherweise die Rache seines Vorgängers Benedikt IX., eventuell auch plötzliche Malaria; wieder hat es einen deutschen Papst getroffen, denn Damasus II. war kurz zuvor noch der bekannte Bischof Poppo von Brixen, der Bayer)
Papst Coelestin II. (1043-1044; war in der Kirche umstritten, während sich die Bevölkerung Roms ohnehin gegen das Papsttum auflehnte. Nach gut fünf Monaten Amtzeit war sein Leben beendet, wahrscheinlich durch Vergiftung)
Papst Bonifatius VIII. (1303 einen Monat nach einem Attentat in seiner Sommerresidenz in Rom "unter Schock" "verstorben"; das Attentat wurde von französischen Truppen verübt, weil sich Papst und König um erhebliche Steuereinnahmen aus Frankreich stritten; Papst und König warfen sich darauf hin gegenseitig "Häresie" vor und Bonifatius VIII. verkündete in dem brutalen Machtkampf ein Jahr vor dem Attentat auf ihn in der Bulle Unam Sanctam 1302 das bis heute in der römisch-katholischen Kirche gültige unfehlbare Dogma: "Dem römischen Papst sich zu unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum Heile notwendig. Das erklären, behaupten, bestimmen und verkünden Wir".
Papst Benedikt XI. (1305 nach nur 8 1/2 Monaten auf dem Papstthron plötzlich nach heftigen Durchfällen, Fieber und Bauchkrämpfen verstorben, was allerdings meist als eine "natürliche" Ruhr-Infektion erklärt wird; sicher ist es jedoch nicht; der Tag seines furchtbaren qualvollen Todes, der 7.7., gilt heute in der katholischen Kirche als Fest- und Ehrentag des "seligen" Benedikt).
Papst Clemens VII. (die Frage ist: Wer bereitete ihm 1534 das wohlschmeckende Grünen-Knollenblätter-Pilzgericht zu?)
Papst Paul XI. (Der Sekretär von Kardinal Tisserant berichtete über die Behauptung des Kurienkardinals, "dass sein engster Freund, Papst Pius XI., keineswegs eines natürlichen Todes gestorben sei, sondern durch eine wohldosierte Injektion des päpstlichen Leibarztes und Mussolini-Schwiegervaters Dr. Petracci ins Jenseits befördert worden wäre". (Leopold Ledl, Im Auftrag des Vatikan, Wien 1989, S. 229 f.))
Papst Johannes Paul I. (eventuell 1978 getötet; die Frage hier: Wie kam es zu der wahrscheinlich erheblichen Überdosierung des Herzmittels Digitalis unmittelbar vor seinem Tod?)

Siehe auch unten: "Habemus Papam" (= "Wir haben einen Papst") – Aus der Chronik der "Heiligen Väter"


 



25.2.2012 – Papst auf der "Route der Sklaven" – Zieht es den Täter an den Tatort zurück? – "Vor ein paar Monaten war er zu Besuch in Benin, Ende März reist er nach Mittelamerika. Was kaum einem aufgefallen ist: Benedikt XVI. folgt derzeit mit seinem Reiseprogramm der Route der Sklaven. In Ketten verließen sie über Jahrhunderte hinweg Afrika über das Küstenstädtchen Ouidah – wo auch der Papst Station machte – um nach Mexiko, Kuba oder in weitere Länder verschifft zu werden. Vor allem auf der Zuckerinsel Kuba werden dem Papst viele Nachfahren früherer Sklaven begegnen", sendet Radio Vatikan am 24.2.2012.
Gilt hier vielleicht im übertragenen Sinne das Sprichwort: Den Täter zieht es immer wieder an den Tatort zurück?
Über die ungesühnte Sklavenhaltung der Kirche siehe reichtum_der_kirche_ist_blutgeld.htm#Sklaverei

 



28.2.2012 – Neue Vermarktungs-Strategie bei Südamerika-Reise: Ein Journalist, der dem Papst eine Frage stellen will, muss 7000 Euro bezahlen"Wer Papst Benedikt XVI. zur anstehenden Reise interviewen möchte, muss 7000 Euro bezahlen. Denn laut des italienischen Nachrichtenmagazins ´L'Espresso` wird der Pontifex die Fragen von Journalisten einzig auf dem Flug nach Mexiko an Bord der jeweils für die päpstlichen Reisen gemieteten Alitalia-Maschine beantworten. Wer mit einer anderen Fluggesellschaft fliegt, geht leer aus ... Wenn man bedenkt, dass damals [bei dem apostolischen Staatsbesuch in Deutschland 2011] rund 70 internationale Medienvertreter im hinteren Teil des Flugzeuges saßen, kann man davon ausgehen, dass es am 23. März, wenn der Papst nach Mexiko abhebt, mindestens so viele sein werden. Was bei einem Preis von 7000 Euro pro Medien-Ticket immerhin fast eine halbe Million Euro ausmacht. (Basler Zeitung, 27.2.2012)

 



23.3. / 28.3.2012 – Opfer kirchlicher Verbrechen erklären Papst in Mexiko zur "unerwünschten Person" / Papst will Kuba zum Katholizismus führen – Den Täter zieht es wieder zum Tatort zurück. Vor allem Mexiko und Kuba sind Schauplätze früherer kirchlicher Sklavenhaltung oder kirchengestützter furchtbarer Feudalsysteme. Unmut indessen bei den Journalisten, die 7000 Euro zahlen müssen, um dem Papst eine Frage stellen zu dürfen.
Und Proteste in Mexiko. Das Hamburger Abendblatt schreibt: "Während Papst Benedikt XVI. am Freitagmorgen zu einer sechstägigen Reise nach Mexiko und Kuba aufgebrochen ist, wird die erste Visite des aktuellen katholischen Kirchenoberhauptes in den spanischsprachigen Teil Lateinamerikas von diversen Protesten begleitet. Am Donnerstag legte die Hackergruppe Anonymous mindestens zwei Webseiten über den bevorstehenden Besuch Benedikt XVI. in Mexiko lahm. Die Mexikanische Bischofskonferenz teilte mit, ihre Internetseite zum Papst-Besuch sei einem Cyber-Angriff zum Opfer gefallen. Die Website Anonymous IberoAmerica bekannte sich zu diesem Angriff sowie einem weiteren auf die Webseite der Regierung im mexikanischen Bundesstaat Guanajuato, wo der Papst am heutigen Freitag erwartet wird. In einem Video von Anonymous México, das in sozialen Online-Netzwerken verbreitet wurde, hieß es, der Papst-Besuch diene der Unterstützung der konservativen Partei PAN bei der mexikanischen Präsidentschaftswahl am 1. Juli. Auch in Mexiko-Stadt kam es am Vortag des Papst-Besuches zu Protesten. Wie das Internetportal Milenio am Donnerstag berichtete, warfen die Demonstranten dem Papst vor, Missbrauchsfälle in der mexikanischen Kirche gedeckt zu haben und erklärten ihn zur ´Persona non grata`. Zugleich kritisierten sie in der mexikanischen Hauptstadt die ihrer Meinung nach zu hohen Kosten des Papstbesuches im zentralmexikanischen Leon." (23.3.2012)

In Kuba versuchen katholische Aktivisten, einen "Wandel" bzw. allmählichen Umsturz im Land herbei zu führen, wie einst in Polen – vom Kommunismus zum Katholizismus. In diesem Zusammenhang verfrachtete die katholische Organisation Kirche in Not bereits im Vorfeld eine Viertelmillion Rosenkränze für die Kubaner. Das Regime ist nervös. Mit Recht.
Der Papst sagte unumwunden, dass er Kuba für die Kirche missionieren will. Er "habe der Muttergottes die Zukunft des Landes anvertraut" (bild.de, 27.3.2012) – hinter dieser scheinheiligen Formulierung steckt nichts anderes als der Anspruch, die Führung in dem Land übernehmen zu wollen. "´Es ist heute offensichtlich, dass die marxistische Ideologie, so wie sie einst entworfen wurde, keine Antworten mehr auf die Fragen der Gegenwart bietet`, hatte Benedikt XVI. auf dem Flug von Rom nach Mexiko gesagt" (welt.de, 28.3.2012) – eine erste Brüskierung vieler marxistisch denkenden Gastgeber. In diesem Zusammenhang "forderte" der Papst auch "mehr Freiraum für die Kirche, so für kirchliche Kindergärten und Schulen". In kaum zu überbietender Scheinheiligkeit (denn Kirche hat mit Christus überhaupt nichts zu tun) sagte der Papst wörtlich:
Die Kirche "beansprucht nur, dem Auftrag ihres göttlichen Stifters treu zu sein, denn sie weiß, dass dort, wo Christus gegenwärtig ist, der Mensch in seiner Humanität wächst und seine Festigkeit findet. Deshalb sucht sie, in ihrer Verkündigung und Lehre, sowohl in der Katechese wie im Schul- und Universitätsbereich dieses Zeugnis zu geben. Es ist zu hoffen, dass hier auch bald der Augenblick kommt, wo die Kirche die Wissensbereiche der Sendung, die ihr der Herr anvertraut hat und die sie niemals vernachlässigen kann, zu erfüllen in der Lage ist." (domradio.de, 28.3.2012)

 



25.3.2012 – Papst mit Kindern: ein paar Minuten Scheinharmonie – Kinderschänderverbrechen von Priestern verschwiegen – Mehrere Hundert Kinder hat Mexikos Kirche vor die Augen des Papstes gestellt, bevor dieser in einer Kurzansprache sagte: "Darum möchte ich meine Stimme erheben und alle auffordern, die Kinder zu beschützen und auf sie zu achten, damit ihr Lächeln nie vergehe, sie in Frieden leben und vertrauensvoll in die Zukunft blicken können ... Nehmt an der Sonntagsmesse, an der Katechese, an Apostolatsgruppen teil ... Ich würde mich gerne länger bei euch aufhalten, aber ich muss schon wieder gehen." (bild.de, 15.3.2012)
Tatsache jedoch ist: "Mexikanische Gelehrte haben wegen der Missbrauchsskandale in der Kirche schwere Vorwürfe gegen Papst Benedikt XVI. erhoben. Als Chef der Glaubenskongregation habe er von den kriminellen Machenschaften des mexikanischen Gründers der Legion Christi, Marcial Maciel, gewusst und sie verschwiegen."
Der im Vatikan hoch angesehene Maciel hatte mehrere Kinder und Jugendliche sexuelle missbraucht, und er ist bei weitem nicht der einzige Täter. Doch kein Wort von der Gefahr, die Kindern im Milieu der Kirche, bei und vor allem nach der "Sonntagsmesse", "der Katechese", den "Apostolatsgruppen" droht.
Die Begründung des Vatikan: "Nach Angaben des Vatikans ist das Thema der Päderastie nicht auf der Agenda der Papstreise. Auch ist kein Treffen des Papstes mit Opfern Maciels vorgesehen." (rp-online.de, 25.3.2012)
Und Joseph Ratzinger hat als Präfekt der Glaubenskongregation die Kinder auch nicht "beschützt", sondern durch seine Vertuschungspolitik vielfach neu perversen Priestern ausgesetzt. Deshalb hat die katholische US-amerikanische Opferorganisation SNAP den Papst auch vor dem Europäischen Strafgerichtshof für Menschenrechte in Den Haag angeklagt.


 



6.6. / 15.6.2012 –
Eklat im Schatten von Vatileaks: Der Ministerpräsident Bayerns, Horst Seehofer (CSU), holte sich vom Papst unerlaubterweise die Hostie – Zerfällt das vatikanische Verbotswerk?
– siehe hier

 



27.5. / 27.6.2012 – Niedergang des Vatikan / "20 Verräter" / Il Giornale: Papst soll zurück treten / Entlassener Vatikanbank-Chef fürchtet um sein Leben / Vatikan geht gegen Enthüllungs-Autor Gianluigi Nuzzi vor wg. "Diebstahls" von Wahrheiten / Papst Ratzinger besetzte immer mehr Schlüsselpositionen mit "dunklen" Seilschaften – Im Vatikan brennt es an allen Ecken und Enden. So erklärte der  bekannte Vatikan-Priester Gabriele Amorth, das entführte 15-jährige Mädchen Emanuela Orlandi sei vor ihrer Ermordung für Sex-Parties im Umfeld der Vatikan-Polizei und der Diplomaten beim "Heiligen Stuhl" missbraucht worden. Gleichzeitig muss sich die Vatikan-Polizei mit dem Thema "Geheimnis"-Verrat auseinander setzen und den diesbezüglichen Anschuldigungen gegen Papst-Kammerdiener Paolo Gabriele. Schon allein der Umstand, dass ein Papst von einem "Kammerdiener" betreut wird (im Gegensatz zu Jesus, aber auch zu führenden Politikern, Wirtschaftsführern und zu Normalbürgern), ist ein Szenario aus einer rückwärts gewandten streng hierarchischen höfischen Adels- und Monarchie-Welt, die in unserer Zeit dem allmählichen Niedergang geweiht ist.

Ex-"Bankier Gottes" Calvi wurde ermordet – Nun fürchtet auch der entlassene Tedeschi um sein Leben

Paolo Gabriele hatte dem Papst sogar das Bett gemacht

Enthüllungs-Autor wegen "Diebstahls" verklagt. Dieser spricht von "aufklärerischem Akt"

Wenn die Mauern des Schweigens durchlässig werden. Joseph Ratzinger protestiert gegen Angela Merkel

Der Kammerdiener und die Tochter des Hofdieners

Revolte gegen Joseph Ratzinger: "Ein Kardinal hat den Verräter gesteuert"

Machtkampf an der Spitze der Kirche

Können Tausende von Akten über Kinderschänder-Verbrechen von Priestern in die Hände der Rebellen fallen?

"Dokumentenenthüller" fordern vom Papst Entlassung von Bertone und Gänswein, dem "schönsten Priester Roms"

Joseph Ratzinger besetzt immer mehr Schlüsselpositionen mit "dunklen" Seilschaften

Papst Ratzinger öffnet die Tore weit: Der triumphale Rückkehr der Pius-Brüder in die Kirche

Christus wurde faktisch durch den Papst ersetzt, ob Borgia oder Ratzinger

Ex-"Bankier Gottes" Calvi wurde ermordet – Nun fürchtet auch der entlassene Tedeschi um sein Leben

Und ebenfalls fast zeitgleich mit diesen beiden Paukenschlägen – hinsichtlich des Schicksals der 1983 im Vatikan entführten Emanuela Orlandi und den verratenen Vatikan-Geheimnissen der Gegenwart – wurde der Chef der renommierten Vatikan-Bank IOR, Ettore Gotti Tedeschi entlassen. Ettore Gotti Tedeschi ist ein Nachfolger des legendären IOR-Chefs Paul Marcinkus (1971-1989). Er soll versucht haben, "die undurchsichtige Organisation" IOR an "internationale Standards" heranzuführen (focus.de, 30.5.2012). So habe es z. B. viele Konten gegeben, die offiziell als Konten von Priestern und Nonnen geführt wurden, um die kriminelle Geldwäsche damit zu tarnen (corriere.it/cronache/12_giugno_01/). "Priester eröffneten Konten und gaben die Geheimzahlen an die Mafia weiter. Die konnte Gelder im Vatikan parken, deren Herkunft so verschleiern und sie per Homebanking weiterleiten." (Stern, 6.6.2012)
Der IOR soll über Eigenkapital in Höhe von sechs Milliarden Euro verfügen (und wohl auch Zugang zum geheimen Goldschatz des Vatikan haben). Zahlen, Bilanzen oder Geschäftsberichte veröffentlichen der Vatikan und seine Bank nicht. Dies gehört zu den "Geheimnissen" der klerikalen Diktatur, wie auch weitere Kontoinhaber, z. B. Vertreter der "organisierten Kriminalität", wie das Handelsblatt schreibt. Ein Beispiel ist ein Konto, "
das das Bistum in Trapani im Namen einer Stiftung eingerichtet hat, wie die Zeitung Il Foglio schreibt ... Auf dieses Konto seien, so der Verdacht der Staatsanwaltschaft in Trapani, Gelder aus illegalen Geschäften des mächtigen Mafiapaten Matteo Messina Denaro geflossen" (stern.de, 12.6.2012). Und Tedeschi weiß als Opus-Dei-Mann weit mehr: "Er kennt die Geheimkonten, die Mafiaerlöse und Bestechungsgelder und die Intrigen". Doch ausgerechnet ihm wird angeblich auch "Geldwäsche" vorgeworfen.
Und der deutsche Staat bezahlt dieses vatikanische Finanzimperium Jahr für Jahr mit Milliarden an Euro aus den allgemeinen Steuereinnahmen, indem er den deutschen Bistümern die Millionen – sprichwörtlich – "vorne und hinten reinsteckt". Und diese überweisen wieder Millionen und Abermillionen von Euros nach Rom, um den Vatikan aufrecht zu erhalten.

Zur jüngeren Geschichte der Vatikanbank: IOR-Chef Paul Marcinkus war in den 80er-Jahren maßgeblich in den Betrugsbankrott der Banco Ambrosiano verwickelt, deren Chef Roberto Calvi dann am 18.6.1982 ermordet wurde und in dessen Zusammenhang auch Emanuela Orlandi entführt worden war. Roberto Calvi hatte kurz zuvor noch angekündigt, der Papst müsse zurück treten, wenn er, Calvi, auspacke. Wegen der engen Zusammenarbeit von Banco Ambrosiano und Vatikanbank galt Calvi auch als "Bankier Gottes". Doch der Papst trat nicht zurück und galt seit dem Attentat vom 13.5.1981 sogar als eine Art Märtyrer, und daran änderte sich bis heute nichts.
Nun fürchtet verständlicherweise auch Ettore Gotti Tedeschi um sein Leben (handelsblatt.com
, 10.6.2012). Seitdem er nach den Namen hinter geheimen "Nummernkonten" im Kirchenimperium fragte, begannen die "Probleme", so Ettore Gotti Tedeschis Aussagen bei seiner Flucht nach vorne, um durch eine gewisse Öffentlichkeit sein Leben möglicherweise zu retten. Tedeschi hinterließ seiner Sekretärin wenige Wochen vor seinem Rauswurf ein umfangreiches Dossier mit sensiblen Informationen mit einer Anweisung: Sie solle es an vier Vertraute schicken, falls ihm etwas zustoße. Als kurz darauf italienische Staatsanwälte vor seinem Haus standen, soll er geglaubt haben, es handele sich um ein Killerkommando." (spiegel.de, 20.11.2013)
Als Opus-Dei-Mann weiß er nämlich einiges. Auch Papst Johannes Paul I. wollte bekanntlich in der Schaltzentrale des Geldes im Vatikanstaat 1978 für Ordnung sorgen – worauf auch das Handelsblatt hinweist. Bevor es jedoch dazu kommen konnte, kam er wahrscheinlich durch eine Überdosis des Herzmittels Digitalis (z. B. Stern, 4.5.2006) überraschenderweise ums Leben.
Weitere Verbrechen, in welche die Vatikanbank verwickelt ist, siehe z. B. hier.


Paolo Gabriele hatte dem Papst sogar das Bett gemacht – jetzt droht ihm die "ewige Hölle"

Im Jahr 2012 wurde nun der "Camerlengo", der Kammerdiener von Papst Benedikt XVI., Paolo Gabriele, verhaftet – das bisher einschneidendste Ereignis im Zusammenhang verschiedener Enthüllungen unter dem Stichwort "Vatileaks". Oder hängen die verschiedenen Kriminalereignisse weit mehr zusammen als man vielleicht denkt. Der Kammerdiener "hat dem Papst das Essen gebracht, er hat ihm das Bett gemacht und beim Ankleiden geholfen. Näher als der Kammerdiener Paolo Gabriele konnte Benedikt XVI. kaum jemand kommen" (bild.de, 29.5.2012). Möglicherweise ging ihm dabei aber auch auf, dass das Vatikan-Brimborium nur Schall und Rauch ist. Immerhin hatte er auch schon Papst Johannes Paul II. gedient und dabei entsprechende Erfahrungen gesammelt. Jetzt wurde er durch Sandro Mariotti ersetzt, über dessen bisherige Biografie bis jetzt nichts bekannt wurde. Paolo Gabriele wird die Weitergabe vertraulicher Vatikan- und Papst-Dokumente vorgeworfen, und dem dreifachen Familienvater drohen nun nach römisch-katholischem bzw. Vatikan-Recht 30 Jahre Haft im Vatikan-Gefängnis wegen "Verletzung des Postgeheimnisses", realistisch seien "bis zu acht Jahre". Doch der Papst selbst kann den ehemaligen Kammerdiener nach "Artikel III, Absatz 2" des Kirchenrechts auch wegen "Verletzung des päpstlichen Geheimnisses" exkommunizieren, was einer späteren "ewigen Hölle" gleich kommt (bild.de, 17.6.2012) – die grausamste aller menschlich überhaupt denkbaren Strafen, wenn der Papst darüber tatsächlich verfügen könnte. Nun könnten natürlich die deutschen Politiker einwenden, das ist alles Unsinn, da glauben wir nicht dran, und sie pilgern wie bisher in den Vatikan, um sich mit Joseph Ratzinger fotografieren zu lassen. Doch wenn das nach ihrer Meinung "Unsinn" sein soll, dann müssten auch sie selbst für diese Meinung in die ewige Hölle. Und dann stellt sich auch die Frage: Warum wird dieses Religions-Imperium dann mit Milliarden an Euro staatlich subventioniert? Für den Familienvater Gabriele ist es jedenfalls kein "Unsinn", wenn er so gläubig ist, wie er dargestellt wurde. Er glaubt dann an diese mögliche Strafe, die schlimmer ist als alle Todesstrafen zusammen, und er zittert vor ihr.
Und da auch die unzähligen Kinderschänderverbrechen von Priestern dem "päpstlichen Geheimnis" unterliegen, wird Amtsträgern oder sogar Opfern und deren Angehörigen, deren Schicksal im Vatikan bekannt sind, ein ebenso grässliches Schicksal angedroht, wenn sie auspacken. Umgekehrt könnte auch der Papst z. B. nach US-amerikanischem Recht genau wegen dieser Vertuschung, die als "
päpstliches Geheimnis" gilt, zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt werden.

Paolo Gabriele sitzt derzeit in einer 4 x 4 m großen Zelle ein (stern.de, 6.6.2012). Doch wie viel weiß Gabriele, und wie wird der "Heilige Stuhl" nun mit ihm weiter verfahren? Seine Familie, die ebenfalls im Vatikan wohnt, bangt nun um ihn. Auf die Spur des Kammerdieners soll Papst-Privatsekretär und "Kaplan Seiner Heiligkeit" Georg Gänswein gekommen sein, gleichzeitig Lehrbeauftragter an der berüchtigten Opus-Dei-Einrichtung "Päpstliche Universität zum Heiligen Kreuz" und "Großoffizier des portugiesischen ´Christusordens`". "
Seit Papst Johannes Paul II. ist das Opus Dei besonders stark im Vatikan. Auch Joseph Ratzinger war Ehrendoktor an der Opus-Dei-Universität im spanischen Pamplona, ohne das Okay der Organisation wäre er vermutlich nicht Papst geworden" (spiegel.de, 5.6.2012).
 

"Alle Beschäftigten im Vatikanstaat haben eine Schweigepflicht. Wer für die Kurie arbeiten will, muss in Latein auf die Bibel schwören, ewig zu schweigen." (focus.de, 7.6.2012)

Enthüllungs-Autor wegen "Diebstahls" verklagt. Dieser spricht von "aufklärerischem Akt"

Der devot auftretende Paolo Gabriele wurde wegen seiner höchsten Vertrauenswürdigkeit bisher immer liebevoll "Paoletto" genannt (welt.de, 2.5.2012), um seine Zugehörigkeit zur "Familie" zu betonen. Doch in der Wohnung von Paolo Gabriele in der Via di Porta Angelica fand man nun auch noch nicht versandte Briefe an den Autor Gianluigi Nuzzi, der eben erst sein Buch Sua Sanità ("Seine Heiligkeit") mit bisher unbekannten Fakten über den Papst und sein Leben veröffentlicht hat. Nuzzi "pries ... seine Veröffentlichung ... als aufklärerischen Akt, auf den die Informationsgesellschaft ein quasi heiliges Recht habe. Seine Gewährsleute seien gute Überzeugungstäter, denen es um das Wohl der Kirche und Italiens gehe. Geld sei natürlich nicht an sie geflossen" (welt.de, 29.5.2012). Seine Informantin nennt Gianluigi Nuzzi "Maria". Und der Vatikan hat nun seine ersten "Kanonen" gegen Nuzzi abgefeuert. Eben weil seine Enthüllungen wahr sind, klagt der Vatikan nun gegen Autor und Verleger wegen "Diebstahls" dieser Wahrheiten. Paolo Gabriele ließ zudem vier Schubladen voller Belastungsmaterial offen in seiner Wohnung zurück, als die Gendamerie ihm schon auf den Versen war. "Hatte er vergeblich einem Schutz vertraut, der in seinen Augen verlässlicher und stärker war als die Befugnisse Georg Gänsweins?", schreibt welt.de (4.6.2012). Oder war am Ende gar gewollt, dass Gänswein die Akten finden sollte? Und warum? Georg Gänswein selbst gilt als verschwiegen und damit als sehr "geeignete" Besetzung an der Seite von Joseph Ratzinger. Von ihm wird berichtet, er habe einst sogar dem "Schweigeorden" der Kartäuser beitreten wollen.

Wenn die Mauern des Schweigens durchlässig werden.
Joseph Ratzinger protestiert gegen Angela Merkel

Nun versucht man im Vatikan, weitere Aufdeckungen einzudämmen. Dafür sprechen aktuelle Pressemeldungen um das Pfingstfest herum, z. B. "Vatikan sucht weitere Verräter" (bild.de, 27.5.2012). Wobei ein "Verräter" oderBenedikt XVI. mit Fischkopf-Mitra einer, der "Hochverrat" begeht, ja auch derjenige sein kann, der endlich eine lange als "dunkles Geheimnis" gehütete Wahrheit ans Licht bringt.
Z. B. in der Frage, wer dahinter steckt, dass der "Bankier Gottes", Robert Calvi, mit Steinen beschwert, am 18.6.1982 tot an der Brücke der Barmherzigen Brüder in London hing, nachdem er zuvor den Rücktritt des Papstes für den Fall angekündigt hatte, er würde auspacken.
Und Papst Benedikt XVI. hatte bei Androhung der Exkommunikation und damit der angeblich späteren "ewigen Hölle" noch als Kardinal Joseph Ratzinger z. B. eine absolute Geheimhaltung bei Kinderschänder-Verbrechen von Priestern gefordert. Doch die Mauern des Schweigens werden allmählich durchlässig, nicht nur auf diesem Gebiet, und die Kirche lässt sich offenbar mit solchen strikten Redeverboten nicht mehr regieren.
Auch wird klarer, dass der vordergründig so fromm leidende Joseph Ratzinger in Wirklichkeit auch ein Machtpolitiker ist. Als die deutsche Bundeskanzlerin 2009 die päpstliche Rehabilitation von vier erzreaktionären Pius-Brüder-Bischöfen durch Benedikt XVI., darunter des Holocaust-Leugners Bischof Williamson, kritisierte, wies Benedikt XVI. seinen Nuntius, also seinen Botschafter, in Berlin, Jean-Claude Périsset an, "ein klares Wort des Protestes" wegen Einmischung in innervatikanische Angelegenheiten auszusprechen. Das entsprechende Dokument hat jetzt Gianluigi Nuzzi veröffentlicht. Doch die jährlichen Milliarden-Subventionen aus Deutschland, die den schweren Machtkirchen-Apparat überhaupt erst am Leben erhalten, vereinnahmt die katholische Kirche natürlich wie in "alten Zeiten". Nur wehe, die Geldgeber und Sponsoren, in diesem Fall auch noch Protestanten, sprechen auch nur ein kritisches Wort.

Der Kammerdiener und die Tochter des Hofdieners

Sicher ist mittlerweile, dass Paolo Gabriele kein Einzeltäter ist. Es ist sogar von einem bloßen "nützlichen Sündenbock" bzw. einem "unbedeutenden Mittelsmann" die Rede (ntv.de, 30.5.2012), von einem "Bauernopfer", wie italienische Medien schreiben. Pater Eberhard von Gemmingen, langjähriger Chef der der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan, glaubt, dass Gabriele "unter Druck gesetzt oder erpresst worden ist" (focus.de, 2.6.2011). Doch von wem, warum und womit? Paolo Gabriele hatte auf jeden Fall – anders als Tausende von zölibatären Würdenträgern – ein sehr sensibles privates Umfeld, das unbedingten Schutzes bedarf. Er ist Familienvater und hat drei Kinder, die ja ebenfalls im Vatikan leben, und Gabriele gilt als treusorgender guter Familienvater. Doch spätestens seit der Entführung der jugendlichen Vatikanbürgerin Emanuela Orlandi 1983 im Umfeld des Machtkampfes zwischen Mafia und Vatikanbank gilt der Vatikan als kein sicherer Ort für Kinder; ganz unabhängig davon, dass dort auch unzählige Akten über Kinderschänder-Verbrechen von straflos davon gekommenen Priestern unter "päpstlicher Geheimhaltung" unter Verschluss gehalten werden.
Pater Amorth, der Chef-Exorzist des Vatikan, "berichtete", und da sei er sich "sicher" (!), "
die junge Frau sei von Gendarmen der Vatikan-Polizei für Sexpartys vermittelt und später ermordet worden" (spiegel.de, 24.5.2012). Also möglicherweise von Leuten, die jetzt Paolo Gabriele verhören. Im Vatikan, so ein Archivar, "habe es fragwürdige Feste gegeben". "Ich glaube, dass man innerhalb und nicht außerhalb des Vatikans suchen muss", so der renommierte Pater Amorth. Doch aufgeklärt wurde nie etwas. Und so bedeuten die Worte des Vatikan-Insiders doch im Klartext: Wenn sie nicht gestorben sind oder den Vatikan verlassen haben, dann sind die Kinderschänder und Mörder weiterhin im Vatikan tätig. Emanuela Orlandi ist bzw. war übrigens die Tochter des Hofdieners (also auch eine Art "Kammerdiener") von Papst Johannes Paul II., eine der sehr wenigen weiblichen Einwohner des vatikanischen Männerstaates bzw. der dort operierenden Männer-Syndikate.

Revolte gegen Joseph Ratzinger: "Ein Kardinal hat den Verräter gesteuert"

Eine weitere These ist, "dass Paolo Gabriele dem Papst helfen wollte, [Kardinalstaatssekretär Tarcisio] Bertone loszuwerden, weil er dem Papst nicht gut tue" (focus.de, 30.5.2012). Dabei sei ein "geräuschloser Austausch" angedacht. Ein Freund Paolo Gabrieles äußerte gegenüber der papstfreundlichen Turiner Zeitung La Stampa, "dass Gabriele von ´jemand Wichtigem` dazu gebracht worden sein, die Dokumente aufzubewahren". Dann sei er "entweder plötzlich verrückt geworden, oder er ist in eine Falle geraten", indem er "Geheimnisse" der Kirche an Dritte weiter gab.
Und der Corriere della Sera aus Mailand geht davon aus, "
dass auch hohe Geistliche" in den Komplott "verstrickt sind". "Sie sollen dem Kammerdiener die Geheimdokumente entweder untergeschoben haben oder er habe Befehle ´von oben` ausgeführt." (zit. nach focus.de, 27.5.2012)
Die Ermittlungen konzentrierten sich zunächst auf einen Kardinal aus Italien (kurier.at, 28.5.2012), welcher der nächste sein könnte, der verhaftet oder geräuschlos versetzt wird. Kurz darauf berichtet La Republicca bereits von vier hochrangingen Kardinälen, die im Verdacht stehen, Papst Joseph Ratzinger vom Thron des angeblich unfehlbaren Lehramts, dem "Stuhl Petri", stürzen zu wollen:
Dionigi Tettamanzi, bei der Papstwahl 2005 knapp gescheitert – Angelo Scola, mächtiger Erzbischof von Mailand – Mauro Piacenza, einflussreicher Präfekt für den Klerus und Chef aller Priester weltweit – Angelo Bagnasco, Chef der italienischen Bischofskonferenz (nach bild.de, 30.5.2012). Diese zählen zum "Lager" des nach wie vor mächtigen Kardinals Angelo Sodano, den Joseph Ratzinger 2006 vom Kardinalstaatssekretär zum gewöhnlichen Kardinal degradierte und durch Tarcisio Bertone ersetzt hatte, den "alten" "Seilschafts-Kumpan" von Joseph Ratzinger. Denn Bertone war früher Ratzingers Sekretär bei der modernen Inquisitionsbehörde, der "Heiligen Glaubenskongregation", der Joseph Ratzinger von 1982-2005 vorstand, und wo die unzähligen Kinderschänderverbrechen von Priestern bis heute unter der Decke gehalten werden. Vorwürfe in diese Richtung wurden jedoch auch schon gegen Sodano erhoben. Auch dieser wurde von Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn z. B. beschuldigt, "während seiner Amtszeit [als Kardinalstaatssekretär] die Ermittlungen gegen den früheren Wiener Erzbischof Kardinal Hans Hermann Groer behindert zu haben". Erzbischof Hans Hermann Kardinal Groer hatte Jungen sexuell missbraucht, und Kardinal Sodano hatte eine Untersuchungskommission zu den Vorwürfen gegen Eminenz Kardinal Groer, die sich später als wahr erwiesen, zunächst gezielt "vereitelt". (kleinezeitung.at, 9.5.2010)
Derzeit soll es 15-20 Verdächtige geben, und es ist bereits die Rede von "sogar 20 Verrätern" (bild.de, 29.5.2012). Die angesehene Zeitung Il Messagero berichtet am 4.6.2010: "
Ein Kardinal hat den Verräter gesteuert". Und mit wem ist dieser wiederum alles im Bunde?

Machtkampf an der Spitze der Kirche

Die renommierte Zeitung Il Giornale legte Papst Benedikt XVI. zuletzt den Rücktritt nahe (focus.de, 28.5.2012), angeblich als "Schock-Signal", in Wirklichkeit wohl aus anderen Gründen. Immer mehr wird nämlich deutlich, dass im Vatikan offenbar eine Art "Bandenkrieg" tobt, wie mittlerweile mehrere italienische Zeitungen schreiben.
Erst im Februar 2012 waren interne Vatikan-Dokumente an die Öffentlichkeit gelangt, in dem von einem lodernden Machtkampf an der Spitze der Kirchenhierarchie und dem bevorstehenden Tod von Benedikt XVI. noch im Jahr 2012 die Rede war. Als Nachfolger wurde damals schon Angelo Scola gehandelt, der jetzt als ein "Rädelsführer" (bild.de, 30.5.2012) der Revolte verdächtigt wird. Damals ließ Paolo Kardinal Romeo noch verlauten, Scola sei Benedikts Vertrauter im Machtkampf zwischen Papst und Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, was sich nun als Trugschluss erweisen könnte.

Der Machtkampf erinnert auch an die Zeiten von Papst Borgia, doch jeder Name, der nun öffentlich wird, könnte vielleicht vor der Gefahr eines vergifteten Espressos schützen, falls diese Gefahr im Umfeld des Vatikan erneut bestehen würde (vgl. hier). Denn man würde dann natürlich sofort an einen "unnatürlichen" Tod denken und nicht glauben, wenn er als "natürlich" dargestellt würde. Durch die beginnenden Enthüllungen wäre also kaum mehr möglich, zum Beispiel einem der Genannten unauffällig nach dem Leben zu trachten, wie dies zumindest in früheren Jahrhunderten im Vatikan sehr oft üblich war (hier eine unvollständige Zusammenstellung von im kirchlichen Machtkampf ermordeten Päpsten).

"
Paolettos [Paolo Gabrieles] Verhaftung war nicht das Ende, sondern erst der Anfang", werden Mitglieder der Kurie zitiert (ntv.de, 30.5.2012). Offenbar ist also erst die Spitze des Eisbergs offen gelegt. Und dabei gilt wie immer in den letzten ca. 1700 Jahren: "Zweifel an der offiziellen Version des Vatikans werden ... immer lauter" (ntv.de, 30.5.2012). Mit anderen Worten: Die "offizielle Version" kann man getrost beiseite legen. Oder, mit dem Philosophen Friedrich Nietzsche gesprochen: "Was ein Theologe als wahr empfindet [oder erklärt], das muss falsch sein: man hat daran beinahe ein Kriterium der Wahrheit." (Der Antichrist, 1894, Kapitel 9)
Der Papst beklagt inzwischen, dass viele Annahmen verbreitet worden sein, "die über die Tatsachen hinaus gingen" (zit. focus.de, 30.5.2012), wobei die Verbreitung so mancher "Annahmen" eben auf jeden Fall den Effekt hat, dass sein irdisches Leben dadurch "sicherer" wird.

Zudem ist die Klage des Papstes heuchlerisch, da die so genannten Sektenbeauftragten seiner Kirche seit Jahrhunderten bis in die Gegenwart falsche "Annahmen" über Andersgläubige und kleinere Gemeinschaften verbreiten, die diesen schon oft die Existenz gekostet haben. Sollten also tatsächlich auch einige "Annahmen" verbreitet worden sein, "die über die Tatsachen hinaus gingen", wie der Papst vermutet, dann wäre damit nach dem biblischen "Gesetz von Saat und Ernte" nur ein erster kleiner Teil auf die Kirche selbst zurück gekommen, den diese ständig anderen zufügt.

Können Tausende von Akten über Kinderschänder-Verbrechen von Priestern in die Hände der Rebellen fallen?

Doch man kann davon ausgehen, dass überwiegend Tatsachen enthüllt werden. Am 3.6.2012 wurden auch bereits die nächsten Dokumente an die italienische Zeitung La Repubblica gesandt. Obwohl Paolo Gabriele 30 Jahre Haft drohen, hat offenbar ein anderer seine Aufgabe übernommen. Wie nahe die Aufklärer dabei dem Hochsicherheitstrakt vatikanischer Geheimnisse kommen, bleibt abzuwarten. Dazu gehören u.a.:
Tausende Verbrechensberichte pädokrimineller Priestern – dem Seelenmord an Kindern –, die nicht bei der Polizei angezeigt worden und die er höchsten päpstlichen Geheimhaltung unterliegen. Und gibt es auch Akten über die Sexparties, in denen sich – nach Aussagen des Vatikan-Exorzisten Amorth – die damals 15jährige im Vatikan entführte Emanuela Orlandi vergewaltigen lassen musste, bevor sie mutmaßlich ermordet wurde?
Details zum Mord an dem Schweizergardisten-Kommandanten Alois Estermann und seiner Frau Gladys im Jahr 1998. Der des Mordes beschuldigte Schweizergardist Cedric Tornay, der danach Selbstmord begangen haben soll, war es nach Angaben seiner Familie sicher nicht  Er soll ebenfalls ermordet und dann als Täter hingestellt worden sein.
Weitere Hintergründe zu Roberto Calvi, der sicher erklärte, dass nach seiner Aussage Papst Johannes Paul II. zurücktreten müsse. Doch dazu kam es nicht, da Calvi am 18.6.1982 ermordet an der Brücke der Barmherzigen Brüder in London hing.

"Dokumentenenthüller" fordern vom Papst Entlassung von Tarcisio Bertone und Georg Gänswein, dem "schönsten Priester Roms"

Die Dokumente im Besitz der La Repubblica haben es aber offenbar auch so in sich. Denn ihnen liegt ein Schreiben bei, "in dem die Entfernung des Kardinalstaatssekretärs Tarcisio Bertone sowie des Privatsekretärs des Papstes, Georg Gänswein, bekannt als der ´schönste Priester Roms`, gefordert wird" (krone.at, 4.6.2012), möglicherweise eine Anspielung auf einen weiteren Bereich, in dem es "Geheimnisse" geben könnte. Und wer Gänswein und Bertone tritt, trifft auch Ratzinger, denn vor allem Gänswein und Ratzinger treten meist gemeinsam auf: "Wie sie im Flugzeug beieinander sitzen, die roten Teppiche gemeinsam abschreiten, im ´Papamobil` durch die Straßen fahren. Hinzu kommt, dass die beiden täglich zusammen spazieren gehen, um den Rosenkranz zu beten ..." (bild.de, 6.6.2012)
Und was Bertone betrifft, so weist der Journalist Alan Posener mit markanten Worten unbeschönigt auf folgendes hin:
Bertone habe für Joseph Ratzinger, so wörtlich, die "Drecksarbeit erledigt ... bei der Säuberung ideologischer Abweichler und beim Versuch, den weltweit verbreiteten Kindsmissbrauch in der Kirche geheim zu halten und die Täter zu schützen ...Wer Bertone angreift, greift also das System Benedikt an". (starke-meinungen.de, 12.6.2012)
Und während der Vatikan die Offenlegungen bisher immer herunter spielte, wird jetzt erstmals zugegeben, dass man sich in einer "ernsthaften Bedrohung" befinde, so Sprecher Federico Lombardi. Doch womit sind Gänswein und Bertone erpressbar und mit welchem Motiv? Ist gar Joseph Ratzinger selbst erpressbar (ein möglicher Bereich siehe hier)?
Die Botschaft der Enthüller ist klar: "Wir wissen alles, haben alles, können alles morgen ans Licht bringen", so spiegel.de.
Georg Gänswein ist selbst "das päpstliche Ohr, das päpstliche Auge", und im Augenblick hat es den Anschein, wie La Repubblica schreibt, als wolle man vor allem "Pater Georg erpressen". Allerdings gilt auch, dass das noch nicht der Ort sein mag, wohin – im übertragenen Sinn – die Kugel rollt. Denn: "Das Spiel über die Bande beherrschen viele im Vatikan perfekt." (5.6.2012)

Joseph Ratzinger besetzt immer mehr Schlüsselpositionen mit "dunklen" Seilschaften /
Reaktionäre Piusbruderschaft vor Erhebung zur "Personalprälatur"

Allerdings macht der Anschein folgenden Sinn: "Der oder die Dokumentenenthüller haben offensichtlich Bertone und Gänswein in Verdacht, hinter der Williamson-´Begnadigung` zu stehen", der Wiederaufnahme des abtrünnigen rechtsradikalen Bischofs in die römisch-katholische Kirche. Angeblich habe man Benedikt XVI. verschwiegen, dass Bischof Richard Williamson auch den Holocaust leugne. Doch selbst wenn das stimmen würde: Im Vatikan gewinnt die erzrückständige Bruderschaft St.-Pius-X. unter Papst Ratzinger zunehmend an Einfluss. Bei einem Treffen ihrer Priester hat sich z. B. einer ihrer Priester mit Tonsur-Frisur – einer Glatze mit Haarring – und mittelalterlichem Gewand gezeigt wie die früheren Folterknechte und Inquisitoren.
 

Papst Ratzinger öffnet die Tore weit:
Triumphale Rückkehr der Pius-Brüder in die Kirche?

Schon im Juli 2012 sollen die Pius-Bruderschaft Personalprälatur der römisch-katholischen Kirche sein und damit offiziell nur Joseph Ratzinger unterstellt. Hier einige Positionen der neuen Großmacht in Rom, deren immer größerem Einfluss sich der Kammerdiener Paolo Gabriele und einige andere offenbar entgegenstellen wollten.

"Die Laizität ist der öffentliche Atheismus und das ist eine schwere Sünde. Der Atheismus beruht auf der Erklärung der Menschenrechte. Die Staaten, die sich seither zu diesem offiziellen Atheismus [also dem Bekenntnis zu den Menschenrechtren] bekennen, befinden sich in einem Zustand dauernder Todsünde." (Der legendäre Gründer, der hochverehrte Erzbischof Marcel Lefebvre in einer Predigt vom 1.11.1990, zit. nach fsspx.at)

PS
: Der Vatikanstaat hat sich bis heute geweigert, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen vom 10.12.1948 zu unterzeichnen. Die Erklärung mit dem Ziel, "Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden" in die Welt zu bringen, ist völkerrechtlich verbindlich und wurde ohne Gegenstimme verabschiedet.

"Fast kein Mädchen sollte zu irgendeiner Universität gehen … Man braucht keine Universität, um das meiste von dem zu lernen, was Mädchen unterrichtet zu werden brauchen, zum Beispiel Hauswirtschaft, Einrichtung und Unterhalt eines Heims, Pflege und Erziehung der Kinder, die geistige und soziale Vorbereitung auf die Ehe." (Bischöflicher Hirtenbrief von Bischof Richard Williamson vom 1.9.2001, zit. nach williamsonletters.blogspot.de/2009/02)

Der deutsche Distrikt-Obere der Pius-Brüder Franz Schmidberger fordert auch offiziell das Ende des weltanschaulich neutralen Staates und die Ersetzung unseres Parteien-Systems durch "christliche" (das heißt streng katholische) "Männer"
(Brief an die Freunde und Wohltäter" Nr. 45 vom 7. Oktober 1993, zit. nach einsicht-aktuell.de), die z. B. auch wieder Todesstrafen aussprechen und Exekutionen durchführen lassen.

Stellungnahme der Pius-Bruderschaft zu Philosophen: "... Hume, Kant, Hegel, Sartre, usw.  ... Wenn der Lehrer diese Theorien erklärt, dann nicht, um sie zu loben und noch weniger um sie anzunehmen. Wenn der Schüler sie lernen muss, so macht er es genauso wie der Medizinstudent, der die Krankheiten studiert. Wenn der Arzt die Krankheiten kennen und verstehen will, dann sicher nicht, um selbst krank zu werden, sondern um die Krankheiten bekämpfen zu können!" (zitl. nach pius.info, mb-2005-07.pdf)

"Wir ändern unsere Positionen nicht, aber wir haben die Intention, Rom zu bekehren, das heißt, Rom zu unseren Positionen zu führen." (Bischof Bernard Tissier am 1.2.2009, zit. nach cfnews.org/Tissier-090201.htm)
 

Und einer der neuen Machthaber unterhalb des alleinigen Kirchenführers Joseph Ratzinger ist Kardinal Raymond Leo Burke aus den USA, den Ratzinger 2008 "an die Spitze der ´Apostolischen Signatur` berufen" hat, "dem höchsten Gericht des Vatikan, das zugleich eine Art Verfassungsgerichtshof ist" (Der Standard, 11.6.2012). Zwar ist der Papst selbst die so genannten "Judikative" im Vatikan, das heißt oberster Richter. Aber wenn er gerade mal selbst nicht entscheidet, weil ihm z. B. anderes wichtiger ist, dann gibt es eben diesen Verfassungsgerichtshof, der, wie in jeder anderen Diktatur auch, dem obersten Führer, in diesem Fall dem Papst, Urteile zur Vollstreckung oder Verabschiedung vorschlagen darf.
Kardinal Burke machte sich einen Namen, weil er alle Befürworter einer Ordination von Frauen für das Priesteramt aus der Kirchenverwaltung beseitigte. Und bereits unter Papst Johannes Paul II. hatte Kardinal Burke ab 2004 unerlaubterweise Piusbrüder und fanatische Anhänger der ausschließlich lateinischen Zelebrationen bei der Messe zu Priestern geweiht und damit klar gemacht: Dorthin geht die Richtung der Kirche – zurück ins Mittelalter. Auch nach Ratzingers Wahl zum Papst machte Burke damit weiter und wurde von Benedikt XVI. für diesen offiziellen Ungehorsam mit höchsten Vatikanehren geadelt – ein Zeichen dafür, dass Burke im Grunde genommen stellvertretend für die Päpste handelte, die offiziell nicht so reaktionär auftreten wollten.
Der Standard schreibt weiter: "Der Papst hat also in vollem Wissen um die Tragweite seiner Personalentscheidung eine Schlüsselfigur der ´dunklen Seite` der Kirche in eine Schaltstelle des Vatikan gesetzt. Keine Frage, dass diese Kräfte im Verein mit fragwürdigen ´Ritterorden` in Rom die ganze Macht anstreben." In diesem Zusammenhang musste der österreichische Kardinal Schönborn auch die Anerkennung einer der wenigen minimalen demokratischen Entscheidungen zurücknehmen: In einer katholischen Kirchengemeinde wurde ein Mann gewählt, der homosexuell ist. Und obwohl der Pfarrgemeinderat ohnehin kaum etwas zu melden hat, durfte der Mann sein Amt nicht antreten. Nach Schätzungen der Kirchenkritikerin Uta Ranke-Heinemann aus dem Jahr 2002 sind 60 % der Vatikan-Männer zwar auch homosexuell, aber eben geheim und inoffiziell.
(PS: In jüngerer Zeit unterscheidet man hier klarer zwischen einer auf Erwachsene fixierten Homosexualität und den pädophilen bzw. "ephebophilen" Männern mit Vorlieben für Jungen in der Pubertät, vergleichbar "parthenophilen" (= "Freunde von Jungfrauen") Männern mit sexueller Vorliebe für junge Mädchen, in deren Fänge bei Sex-Parties im Vatikan womöglich auch die entführte Emanuela Orlandi geriet.
Im Juni 2012 erfolgte dann eine nicht mehr überraschende offizielle Meldung: Papst Joseph Ratzinger will die Piusbruderschaft zur so genannten "Personalprälatur" erheben, die nur ihm selbst unterstellt sei. Damit wäre sie kirchenrechtlich dem Opus Dei gleich gestellt eine schier unfassbare Aufwertung der mittelalterlichen Vereinigung. Unter der Obere der Priesterbruderschaft St. Pius X. betonte in diesem Zusammenhang gleich: "Die offizielle Kirche hat sich geändert, nicht wir" (katholisches.info 8.6.2012). So ist es. Der extreme Rechtsruck der Kurie ist deshalb vermutlich auch der tiefere Grund für die Rebellion. Die deutschen Priester, welche entgegen den "unfehlbaren" Vatikan-Lehren geschiedenen und wiederverheirateten Katholiken die katholische Hostie reichen, haben sich laut Dogmen damit gar in die ewige Hölle manövriert. Und es sind nicht nur die Piusbrüder, die von solchem und ähnlichem überzeugt sind. Es ist das Wesen der Kirche.

Christus wurde faktisch durch den Papst ersetzt, ob Borgia oder Ratzinger

Vatikan-Sprecher Federico Lombardi versucht derweil, die Gemüter der Gläubigen dennoch zu beruhigen und ließ verlauten: "Der Papst ist der Fels, auf den wir uns alle stützen." Nach christlicher Lehre ist jedoch Christus der "Fels", der Anker im eigenen Herzen, doch die Kirche hat Christus faktisch durch den Papst ersetzt, sei es Borgia oder Ratzinger (mehr dazu hier).
Und die Revolten, Intrigen und Machtkämpfe zeigen auch, "wie ruppig und auch schmutzig in der zweiten und dritten Kirchenreihe um die wenigen ´Plätze an der Sonne` gerangelt wird, sprich: um die unmittelbare Nähe des Papstes. Die Gunst von ´Anführer` Benedikt XVI. bestimmt über Karrieren und Status", vergleichbar anderen totalitären Diktaturen. Und "im Kirchenstaat, in dem es kein Parlament und keine offenen Debatten ... gibt", gilt jetzt: "
Wirklich wichtige Sachen gehen nur noch von Mund zu Ohr." Und: "Wer gerade mit wem paktiert, ist nicht immer zu verstehen." (bild.de, 6.6.2012)
Sicher ist, dass sich die Konflikte weiter zuspitzen. Die taz schrieb:
"In früheren Jahrhunderten verkürzte man eine solche Phase ... durch Gift. Die Welt des 21. Jahrhunderts wird dagegen mindestens noch Monate, wenn nicht Jahre Zeuge des Niedergangs dieses Pontifikats werden" (taz.de, 3.6.2012). Bedrohlich könnte die Situation dabei vor allem für jene werden, deren Namen nicht öffentlich bekannt sind. Denn ausgerechnet die Medien, die jetzt manches enthüllen, bieten denen, über die sie berichten, wie gesagt auch einen gewissen Schutz, da die öffentliche Aufmerksamkeit auf sie gerichtet ist. Damit sind vor allem die Enthüller selbst in höchstem Maße gefährdet. Denn ähnlich wie einst der "Bankier Gottes" Roberto Calvi geben sie ihr Wissen nicht so ohne weiteres preis, geschweige denn ihre Identität, sondern sie versuchen, damit zu erpressen. Calvi wusste einst um die Gefahr für sein Leben, und dennoch hat er die Situation unterschätzt, als die andere Seite scheinbar auf seinen Vorschläge einging. Die Kurie müsste ihn fast dafür selig sprechen, dass er, solange er noch gekonnt hätte, nicht ausgepackt hat.

 



9.7. / 10.7.2012 – "Geistiger Nepotismus" – Bischof Müller zum neuen weltweiten Groß-Inquisitor berufen, nachdem er Kirchenkritiker als "parasitäre Existenzen" beschimpft hat. Drei der vier mächtigsten Männer des Vatikans sind nun DeutscheJoseph Ratzinger die Nr. 1, dem sich laut römisch-katholischer Lehre als Menschen auf der Erde für ihr Seelenheil unterwerfen müssen. Tarcisio Bertone als Kardinalstaatssekretär die Nr. 2 und als "Stellvertreter des Stellvertreters Gottes" (Neue Zürcher Zeitung, 9.7.2012). Und nun als Nr. 3 wieder ein deutscher Theologieprofessor, der Hardliner-Bischof Prof. Dr. Gerhard Ludwig Müller, zuletzt Bischof von Regensburg, dem langjährigen Wirkungsort von Joseph Ratzinger, jetzt Erzbischof und Präfekt der Glaubenskongregation, der früheren "Heiligen Inquisition". Und Nr. 4 Georg Gänswein, der Privatsekretär des Papstes, dem nichts aus dem Unterwerfungs-Spektrum entgeht und der als ein verlängerter Papst-Arm fungiert. Diese drei letztgenannten helfen also Joseph Ratzinger beim "Lenken des Erdkreises" – bei früheren Papstkrönungen bis zu Pius XII. wurde das "Lenken des Erdkreises" als Aufgabe der Päpste ausdrücklich genannt. Jetzt wird es mehr stillschweigend einfach voraus gesetzt.
Es hat den Anschein, dass Benedikt XVI. sich zunehmend einbunkert gegen Kräfte, die mehr und mehr von "unten" in den Vatikan einmarschieren, wobei nach vatikaninternen Quellen dort bereits über ein ungefähres Todesdatum des Papstes gesprochen wird.

Wodurch zeichnete sich Bischof Gerhard Ludwig Müller (seine Wappen siehe rechts), der neue "Groß-Inquisitor", zuletzt aus?
Erzbischof Müller
Gerhard Ludwig Müller "bezeichnete kritische Geister in der katholischen Kirche als ´parasitäre Existenzform`" (merkur-online, 20.5.2012). Gemeint waren in diesem Zusammenhang kritische Redner auf oder im Umfeld des Katholikentages 2012 in Mannheim. Bischof Müller verschwieg dabei jedoch, dass der Katholikentag zu einem großen Teil vom Staat bezahlt wird, weswegen viele Menschen stattdessen die Amtskirche als "Parasit" des Staates betrachten. Und eine weitere Frage dazu ist: Warum fühlen sich eigentlich so genannte "Reformkatholiken" und kritische Katholiken noch so sicher? Oder beginnen sie schon zu ahnen, was auch auf sie zukommt, wenn sich die Zeiten weiter in Richtung auf das Mittelalter zurück entwickeln?

Exzellenz Müller zählt zu den Bischöfen, die dem Papst – im übertragenen Sinne – "aus der Hand fressen". Dies wird auch an den Worten des ehemaligen Theologieprofessors Horst Herrmann deutlich, der schrieb:
"Bischof Müller "
richtete [in Regensburg] einen eigenen Forschungslehrstuhl ein, um dem Geheimnis des Ratzingerschen Denkens auf den Grund zu kommen, ließ die Gesammelten Werke Ratzingers herausgeben. Nun ja, so sorgt man (mit dem Geld Anderer) für die Zukunft einer Theologie, die von sich aus keine Kraft zum Überleben hat. Das musste sich auszahlen. Ratzinger hat seinen Müller, der sich allen Ernstes als ´weltweit anerkannt` feiern lässt, dahin befördert, wo seine speziellen Qualitäten noch intensiver genutzt werden können. Ich nenne das Ganze schlichten geistigen Nepotismus [= Vettern- bzw. Klüngelwirtschaft]." (http://hpd.de/node/13678)

Spiegel.de beschrieb die von Bischof Müller angeordneten Umbaumaßnahmen im Regensburger Dom, die der deutsche Staat (!) für die Kirche bezahlt hat, wie folgt:
"Im Regensburger Dom wurde der Altarraum für immerhin 100.000 Euro neu gestaltet: aus liturgischen Gründen, heißt es im Bistum. Der Bischofssessel wurde ins rechte Licht gerückt und steht nun nicht mehr am Rand, sondern im Zentrum" (8.6.2010).
Das heißt: Für 100.000 Euro Staatsgelder ließ sich Bischof Müller in die Mitte, ins Zentrum des Regensburger Doms setzen. Das heißt "liturgisch": Alles dreht sich seither dort um die Exzellenz.

Aufsehen erregte Bischof Müller vor allem dadurch, dass er vor einigen Jahren einen Kinderschänder im Talar wieder in die Gemeinde einschließlich Kinder- und Jugendarbeit als Priester einsetzte, worauf dieser an seinem neuen Wirkungsort wieder neue Verbrechen an Kindern beging. Da der Bischof die vergangenen Verbrechen des "Hirten" den Gläubigen verschwiegen hatte, fand in dieser Kirchengemeinde, in Riekofen, laut Aussage eines örtlichen Kirchenmannes ein "grausames Experiment mit der Seele unserer Kinder" statt.
Doch die Menschen, die Bischof Müller deshalb 2007 kritisierten oder eine "harte Strafe" vor einem weltlichen Gericht für den Bischof forderten, müssen sich jetzt fragen, ob sie in den Augen des damaligen Bischofs und jetzigen Inquisitions-Oberhaupts selbst zu den "parasitären Existenzformen" gehören. Mit Sicherheit meinte der neue Präfekt mit seiner Aussage "parasitäre Existenzformen" nicht die Priester, die u. a. auf Staatskosten Kinder vergewaltigen. Seine Kritikern hielt Gerhard Ludwig Müller damals zudem kaltschnäuzig entgegen, auch Jesus von Nazareth habe schließlich "schlimmsten Sündern" verziehen. Doch Jesus hat niemals perverse pädophile Verbrecher als Seelsorger für Kinder eingesetzt, und Er hat auch sonst nichts mit den Kirchenoberen zu tun.
Dies sieht auch der bekannte katholische CDU-Politiker Heiner Geißler so, der im Jahr 2012 unmissverständlich sagte: "
Das sind doch keine Nachfolger von Jesus, die da in Brokat-Gewändern und safranroten Schuhen durch die Kirchen schreiten" (zit. nach salzburg.orf.at). Und mit der Zeit gehen immer mehr Menschen die Augen auf. Die Männer "in Brokat-Gewändern und safranroten Schuhen" sind in Wirklichkeit die Baals-Priester unserer Zeit.
Mehr zu dem Skandal, den der Bischof damals aussaß, weil kein Staatsanwalt sich traute, Anklage zu erheben, und der eine wichtige Wegmarkierung für seine spätere Berufung als Präfekt der Glaubenskongregation war, unter sexuelle_vergehen.htm

Schließlich kritisierte Bischof Gerhard Ludwig Müller auch den Rücktritt von Bischof Walter Mixa im Jahr 2010, weil "die Vorwürfe gar nicht so gravierend sind". Mehr dazu unter schwarzbuch_katholische-kirche.htm

Dann wurde Bischof Gerhard Ludwig Müller vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof am 24.2.2011 mit folgenden Worten verurteilt:
"Die Beklagten [der Bischof und sein Bistum] haben ihre Pflicht zur Sorgfalt, Sachlichkeit und Wahrhaftigkeit nicht erfüllt".

Der neue "Glaubenshüter" des weltweiten Katholizismus hatte zuvor negativ über den atheistischen Philosophen Michael Schmidt-Salomon gepredigt und es dabei mit der Wahrheit nicht so genau genommen und dadurch einen schwer ehrenrührigen falschen Eindruck vermittelt.
Das ganze Urteil und der Sachverhalt dazu schmidt-salomon.de/bvgh2011.pdf
Ob Bischof Gerhard Ludwig Müller dabei vielleicht die Anweisung von Papst Innozenz III. im Sinn hatte? Der Papst lehrte gegenüber Andersgläubigen im Jahr 1199: "Treu und Glauben braucht einem Ketzer [gegenüber] nicht gehalten zu
werden, und der Betrug, gegen ihn geübt, wird geheiligt." (zit. nach Matthias Holzbauer, Der Steinadler und sein Schwefelgeruch, Marktheidenfeld 2003, S. 50)
Die Frage ist weiterhin, ob sich ein weltliches Gericht auch trauen würde, den jetzt neu ernannten "Großinquisitor" und Erzbischof zu verurteilen oder gar den späteren Papst, falls Gerhard Ludwig Müller vielleicht später als Papst Innozenz XIV. (wörtlich: "der Unschuldige") Nachfolger von Benedikt XVI. würde.

Neben den nun drei mächtigen Deutschen im Vatikan-Quartett hat der Italiener Bertone vor allem die Aufgabe, die italienische Regierung auf Vatikan-Kurs zu halten.
Kardinalstaatssekretär Bertone
Über Tarcisio Bertone schreibt die Neue Zürcher Zeitung am 9.7.2012:

"In Italien bezahlt die katholische Kirche keine Steuern für ihre enormen Aktivitäten und Immobilien, auch nicht für solche wie Hotels und Restaurants, die nicht zur Ausübung der Religion dienen. Das führt nicht nur zu einem gigantischen finanziellen Verlust, sondern es drohen dem Staat deshalb auch saftige Sanktionen der EU. Zu diesem Thema fanden die ´Raben` [die noch unbekannten Informanten] ein interessantes Dokument, das Schreiben des (später entlassenen) Präsidenten des IOR Ettore Gotti Tedeschi an den Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone. Darin werden die Möglichkeiten aufgelistet, wie man die lästige EU-Norm austricksen könnte – und die entsprechenden Ratschläge hatte der Vatikan-Banker direkt von Giulio Tremonti bekommen, dem damaligen Finanzminister der Regierung Berlusconi. So wäscht eine weltliche Hand die andere, eine geistliche, die auf beiden Seiten des Tibers immer mit im Spiel ist in der italienischen Politik und in den vatikanischen Winkelzügen. Ein Name, der in vielen Informationen der ´Vatileaks` immer wieder auftaucht, ist der des ehrgeizigen Tarcisio Bertone. Dieser bekleidet in dem absolutistisch regierten Staat gleichzeitig viele klerikale und säkulare Ämter, auf politischer Ebene ist er so etwas wie ein Premier- und Aussenminister in einem."

 
 



30.7.2012 –
"Ubi pus, ibi evacua" ("Wo der Eiter sitzt, muss er ausgedrückt werden") – Das Ausmaß der Rebellion wächst. Wie lange kann der Papst seinen Kurs "Zurück ins Mittelalter" noch durchziehen? Rebellion gegen das "Papstopfer" (= Direktzahlungen an den Vatikan) in der Schweiz – Unter der Decke des Katholizismus wächst die Rebellion. In diesem Zusammenhang nennt bild.de am 24.7.2012 weitere Namen, die hinter dem Kammerdiener Paolo Gabriele und seinen Enthüllungen stehen könnten.
Kurienbischof Bischof Josef Clemens, Deutschland, "Kaplan Seiner Heiligkeit", 19 Jahre lang Privatsekretär von Joseph Ratzinger, später von Monsignore Georg Gänswein abgelöst. Josef Clemens erhielt für seine Organisation des katholischen Weltjugendtages 2005 in Köln im Jahr 2007 das staatliche Große Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, da der deutsche Staat ja vielfach als der Büttel der Kirche agiert. Analog dazu bekam Exzellenz Clemens für seine kirchliche Lobbyarbeit auch von der österreichischen Regierung 2008 das Große Goldene Ehrenzeichen mit Stern der Republik Österreich. Nun steht er "im Visier der Ermittler" bei den Untersuchungen zum Hochverrat im Vatikan.
Die Musikwissenschaftlerin und Kardinalshaushälterin Ingrid Stampa, Deutschland, die Joseph Ratzinger in Rom 12 Jahre den Haushalt führte. Sie wird dort "Papessa" genannt, die "Päpstin".
Nach Presseinformationen von bild.de hat Joseph Ratzinger "inzwischen schriftlich die Freundschaft zu Bischof Clemens aufgekündigt"

So wurden "auf dem Handy des Kammerdieners Gabriele zahlreiche belastende E-Mails und SMS an Stampa und Clemens gefunden". Ein hochrangiger Bischof: "
Das Dementi wird nichts helfen. Ich kann dem Heiligen Vater nur einen Rat geben: ´Ubi pus, ibi evacua` – wo der Eiter sitzt, muss er ausgedrückt werden".

Doch wann immer der Papst irgendwo den aus seiner Sicht entzündlichen "Eiter" ausdrücken will,
zeigen sich bald neue Herde der Rebellion, z. B. bei zehn Aargauer Gemeinden in der Schweiz. "Im aargauischen Fricktal proben zehn Gemeinden den Aufstand gegen den Vatikan. Sie weigern sich, heuer das Papstopfer einzuziehen", "eine Direktzahlung an den Vatikan". (blickamabend.ch, 29.6.2012)
Das zuständige Bistum von Basel hat bereits den Alarmzustand ausgerufen und ließ durch den Bischofsvikar der Bistumsregion von St. Urs, Christoph Sterkman, verlauten: "
Diese Opfer sind obligatorisch". Doch die Rebellen aus dem Fricktal ließen sich nicht umstimmen. Sie wollen das eingesparte Geld lieber sinnvoll in der eigenen Region einsetzen.

Der Papstkurs "Zurück ins Mittelalter" findet immer weniger Nachfolger. Doch allen Rebellen droht der Katholizismus die ewige Hölle an (siehe hier). Allerdings greifen die in Jahrhunderten erprobten Einschüchterungsmethoden greifen immer weniger.

 


2013

7.1.2013 / 30.9.2014 – Georg Gänswein neuer Erz-Baals-Bischof / Der Erzbischof als Pendler zwischen zwei Päpsten – Der Pontifex maximus, der alte heidnische Oberpriester des Imperium Romanum, in unserer Zeit repräsentiert durch den Papst, ernannte seinen Privatsekretär Georg Gänswein zum Erzbischof, in Wirklichkeit zu einer Art Erz-Baals-Bischof des Katholizismus. Dazu wird ihm die Mitra des Fischgottes Dagon aufgesetzt, ein Ring übergestreift (vgl. den Ring in der Sage Der Hobbit bzw. Der Herr der Ringe) und der Krummstab der Macht, den der Vatikan aus dem altägyptischen Herrscher- und Pharaonenkult übernommen hatte. Siehe ein Filmausschnitt dazu unterkathtube.com.
Nach dem Wechsel auf dem Papstthron von Joseph Ratzinger zu Jorge Bergoglio kam Georg Gänswein die Aufgabe zu, zwischen beiden Päpsten hin und her zu pendeln, womit er wie kein anderer im Zentrum irdischer Macht postiert ist.
Während der Vatikan mit viel Pomp und Brimborium seine äußeren Macht zu zelebrieren versucht, durchschauen immer mehr Menschen den Betrug an Jesus, dem Christus, der von diesem imperialen Götzenkult, letztlich dem Baalskult unserer Zeit, nur als Tarnung und Verschleierung seiner absolutistischen Herrschafts-Absichten (siehe auch Kirchengeschichte) und grausamen Verdammungsflüchen in ein angeblich ewiges Höllenfeuer missbraucht wird. Doch die Macht des Kultes ist am Schwinden.

 



11.2.2013 –
Papst-Rücktritt markiert Ende einer Epoche – Für Papst und Kirche ist die Zeit abgelaufen
ein Nachruf – In Rom läuten die mittelalterlichen Totenglocken.

Lesen Sie dazu auch: Der Theologe Nr. 54 – Joseph Ratzinger – Der Papst des Untergangs und sein Missbrauch von Jesus

 



15.2. / 16.2.2013 –
Wird der neue Papst endlich das Zwangszölibat für Priester abschaffen? So fragen sich viele Katholiken, die solches schon seit Jahrzehnten fordern. Das Zölibat führte dazu, dass der Beruf des Priesters zum "Traumberuf" für homosexuell veranlagte Männer wurde, einschließlich dem Traum von einer Karriere im Vatikan. Die Theologin Uta Ranke-Heinemann nannte einmal die Zahl von "60 %" homosexueller Männer im Vatikan, während man nach außen aber diese Prägung als schwere Sünde verurteilt und deshalb so gut wie nie zugibt. Doch: "Je höher in der Hierarchie, desto größer der Prozentsatz." (zit. nach Das Weisse Pferd Nr. 6/2002)
Dr. David Berger, Ex-Professor an der Päpstlichen Akademie des heiligen Thomas von Aquin, berichtete im deutschen Fernsehen über den Vatikan: "´Es war normal, Kardinäle mit ihren jungen Liebhabern zu sehen, die sie als ihre Privatsekretäre vorstellten. Ich konnte mir keinen Sekretär leisten, also nahm ich meinen ´Cousin` mit.` Der ´Cousin` [war aber in Wirklichkeit gar keiner, sondern] war sein Lebensgefährte. ´Viele wussten das`, so Berger" (bild.de, 15.2.2013), was nur ein kleiner Aspekt der großen vatikanischen Maskerade bzw. der dortigen Possenspiele darstellt.

Bei der Frage nach der Abschaffung des Zwangszölibats vermutet Frau Prof. Dr. Uta Ranke-Heinemann einen starken Widerstand der mehrheitlich homosexuellen Kardinäle: "Die Homosexuellen im Vatikan würden mit Abschaffung des Zölibats ihr ideales Biotop verlieren, darum halten sie mit Zähnen und Klauen an ihm fest. Wenn nämlich jetzt plötzlich die First Lady des Papstes den Kardinälen die Schau stehlen würde, dann käme dieses frauenlose, monosexuelle Terrarium durcheinander. Bisher ist es doch so: Alle Hirten sind Männer, alle Frauen sind Schafe. Dieses klare Oben und Unten wäre gefährdet", so die Theologin.
 
Doch ob hetero, homo, bisexuell oder "geheim homo" bei eventuell gleichzeitiger Homophobie (Homosexuellen-Feindschaft), wer durchschaut schon diese mehrbödigen Gemengelagen, die sich hinter den frommen Kulissen auftun? Der ganze Vatikan mit seinem tonnenschweren Dogmengebäude, dem zehntausendseitigen Kirchenrecht und dem rituellen Brimborium hat von oben bis unten nichts mit Jesus von Nazareth zu tun, gleich ob es um Päpste, Kardinäle, Kammerdiener, Schweizergardisten, Haushälterinnen, Privatsekretäre, Papamobil-Fahrer oder Klosterschwestern geht nichts, aber auch gar nichts ist im Sinne von Christus. Jesus hat niemals Päpste, Kardinäle oder dergleichen eingesetzt, geschweige denn einen vatikanischen Hofstaat. Niemals hat Jesus gelehrt, auch nur eine einzige Kirche oder Kapelle aus Stein zu bauen, denn "das Reich Gottes ist in euch", so seine Lehre.
 



17.2. / 19.2.2013 – Warum tritt der Papst zurück? Der vatikanische Schafspelz – Es gibt viele Überlegungen zum Rücktritt von Joseph Ratzinger, wovon zunächst besonders markant waren. Zur ersten Überlegung: Die renommierte britische Nachrichtenagentur reuters schreibt am 15.2.2013: "Pope Benedict's decision to live in the Vatican after he resigns will provide him with security and privacy. It will also offer legal protection from any attempt to prosecute him in connection with sexual abuse cases around the world, Church sources and legal experts say" Sein Verbleib hinter den vatikanischen Mauern biete ihm also einen "legalen Schutz vor jedem Versuch, ihn in Zusammenhang mit weltweiten Sexualverbrechen anzuklagen, wie kirchliche Quellen und Rechtsgelehrte sagen".
Die damalige Meldung in voller Länge, die von den deutschen Medien leider totgeschwiegen wird, ist heute leider auch nicth mehr abrufbar: reuters.com/article/2013/02/15

Tatsächlich ist der Papst vor dem Internationalen Strafgerichtshof für Menschenrechte in Den Haag wegen der Jahrzehnte langen Vertuschung von Tausenden von Kinderschänderverbrechen von Priestern angeklagt; auch, weil er auf diese Weise durch Unterlassung weitere Verbrechen an Kindern begünstigte. Diese Vertuschung hatte er mit brachialer innerkirchlicher Gewalt – nämlich der Androhung von Exkommunikation und damit laut katholischer Lehre "ewiger Hölle" bei Zuwiderhandlung – maßgeblich mit durchgesetzt. Drei Tage nach der Rücktrittsankündigung sollte ihm zudem Haftbefehl eines souveränen Staates zugestellt werden, wobei es sich um keinen Kleinstaat oder angeblichen "Schurkenstaat" handeln soll, sondern um ein weltweit "anerkanntes" Glied der Staatengemeinschaft. Hier die Originalquelle in Englisch: http://itccs.org/. Übersetzungen findet man in verschiedenen Blogs, z. B. http://sommers-sonntag.de/?p=2532.
Dazu ist auch das Buch Angeklagt: Der Papst des britischen Kronanwalts Geoffrey Robertson erschienen (siehe links).

Eine zweite markante Überlegung geht auf eine Meldung von Mitte Februar 2012 zurück, wo Kurienkardinal Hoyos mit den Worten zitiert wird:
"Kardinal Romeo verkündete selbstsicher, so als wenn er dies genau wisse, dass der Heilige Vater nur noch 12 Monate leben werde". Romeos Aussage stamme allerdings bereits von November 2011, wodurch die 12 Monate schon vor der Rücktrittserklärung abgelaufen wären. Allerdings könnten durch die Publizierung dieser höchst brisanten Aussagen im Februar 2012 bestimmte Planungen auch durchkreuzt worden sein. Nicht ausgeschlossen werden kann weiter, dass Joseph Ratzinger durch einen Rücktritt dieses Bedrohungsszenario hinter sich lassen wollte. Und dieses Szenario hängt offenbar sehr eng mit der weltweiten Funktion und den Praktiken der Vatikan-Bank zusammen, in deren Umfeld es schon mehrere Morde gegeben hat. Auch von Joseph Ratzinger eingesetzte und 2012 entlassene Bankier Gotti Tedesci sagte danach, er fürchte nun um sein Leben.
Von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang auch, dass der von Benedikt XVI. ernannte Nachfolger als Chef der Vatikanbank (IOR = Institut für religiöse Werke), der deutsche Malteser-Ritter und Freizeit-Jäger Ernst von Freyberg, gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender von Blohm+Voss Shipyards ist, die der Thyssen-Krupp-Konzern 2012 an den britischen Konzern Star Capital verkauft hat, der daneben auch noch Kabelnetze und Seniorenheime betreibt. Auf der Homepage von Blohm+Voss Shipyards, deren Aufsichtsratsvorsitzender also jetzt der neue IOR-Chef ist, wird allerdings auf Seite 1 weiterhin zur Blohm+Voss Naval verlinkt. Diese Sparte, wo Kriegsschiffe und U-Boote, z. B. Atom-U-Boote, gebaut werden, gehört weiterhin zu Thyssen-Krupp. Der Vatikan ist über die Verbindungen des neuen Vatikanbank-Chef auf jeden Fall noch weiter vernetzt als zuvor.


Zusammenfassend könnte man fragen: Vertuschung von Sex-Verbrechen an Kindern, Bedrohungsszenarien in Verbindung mit der Vatikanbank, das Alter – was hat also den Ausschlag gegeben? Dass "Altersschwäche" letztlich der Grund für den Rücktritt ist, ist sehr unwahrscheinlich, zumal solches normalerweise nicht zu Joseph Ratzinger passt, genauso wenig wie zu seinem Vorgänger Karol Wojtyla. Auch die Predigten Joseph Ratzingers nach seiner Rücktrittsankündigung waren nicht von "Altersschwäche" geprägt.

Fakt ist jedenfalls: Die beiden anderen hier genannten Sachverhalte sind nicht von der Hand zu weisen: zunächst die Anzeige gegen den Ex-Papst und das Bestreben, ihn wegen Vertuschung und Begünstigung von Sex-Verbrechen an Kindern vor Gericht zur Rechenschaft zu ziehen. Joseph Ratzinger wurde deshalb seit 2010 immer wieder zum Rücktritt aufgefordert; dann die Aussage von Kardinal Romeo über die Lebenserwartung von Joseph Ratzinger, was immer der Grund für seine "Sicherheit" in dieser Sache war. Doch es kommt offenbar noch ein weiterer Aspekt hinzu. Die italienische Zeitung La Repubblica schrieb am 21.2.2013 von einem Bericht über "das ganze Ausmaß von Erpressung, Sex- und Machtgier im Vatikan", so ntv.de am 21.2.2013.
Wörtlich heißt es:
"Am 17. Dezember hätten ihm drei Kardinäle ihren nahezu 300 Seiten starken Geheimbericht zu der Affäre ´Vatileaks` vorgelegt, in dem es auch um homosexuelle Beziehungen und Erpressbarkeit gehe, berichtete das Blatt, ohne genaue Quellen zu nennen. An diesem Tag habe Benedikt seine lange erwogene Rücktrittsentscheidung gefällt ... "Darin gehe es um ´unsaubere Einflüsse` auf Mitglieder der Kurie und um ein übergreifendes, durch ´sexuelle Ausrichtung` verbundenes Netz von Lobbyisten mit Finanzinteressen. Gemeint ist vor allem die Homosexuellen-Lobby, der nach der Theologin Prof. Dr. Uta Ranke-Heinemann 60 % der Männer im Vatikan angehören und aus deren Reihen Kardinäle laut ntv-Bericht "im Vatikan Sex-Treffen organisiert" haben. Das weckt erneut auch Erinnerungen an das Verschwinden der 15-jährigen Schülerin Emanuela Orlandi, die für Sex-Treffen einer anderen Vatikan-"Fraktion" entführt, missbraucht und später ermordet worden sein soll – so zumindest der angesehene vatikanische Chef-Exorzist Gabriele Amorth.
Die Frage, die sich aus dieser Veröffentlichung ergibt, ist: Ist es also gar nicht so sehr der Papst selbst, der aufgrund eigener Verfehlungen oder Handlungen zurück treten musste, sondern sind es hauptsächlich die "anderen"? Oder sind es eben alle miteinander, der eine als Verbrecher, der andere als Intrigant und wieder ein anderer als Vertuscher?

Doch welche Verbrechen oder Skandale auch zugrunde liegen mögen, das wichtigste Faktum zum Papst-Rücktritt ist noch ein ganz anderes: Das Papsttum, seine Vatikanbank und anscheinend lebensgefährliche vatikanische Sex-Parties haben mit Jesus, dem Christus, nicht das Geringste zu tun, und die weltweite mediale Aufmerksamkeit wird also gar nicht auf das "Christentum" gerichtet. Das "Christliche" ist nur der Deckmantel der Vatikankirche, also der sprichwörtliche "Schafspelz", in dem ein ganz anderes Tier steckt.

Und hier zeigt sich noch ein anderes Phänomen: Durch das Rücktritts-Szenario mit seinen Spekulationen und dem vielen Wenn und Aber wird ein großes Interesse der Weltöffentlichkeit in den nächsten Wochen auf den Vatikan gelenkt, was für den siechenden und aus den Fugen geratenden Kirchenstaat samt Pontifex natürlich ein erheblicher Energieschub ist. Außerdem lenkt es ein wenig von dem ab, was sonst vielleicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt in das Zentrum der Öffentlichkeit gelangt wäre, z. B. der Haftbefehl und eine breite Diskussion über die nachvollziehbaren Gründe; oder neue Entlarvungen aus der Vatikanbank. So aber ist demnächst die Kandidatenkür für den nächsten Papst von großem medialen Interesse; so, als ob die Welt Päpste bräuchte. Doch wer sich Rechenschaft darüber ablegt, wohin das Papsttum einschließlich des Pontifikats von Joseph Ratzinger die Menschheit bis heute geführt hat, der spürt das "letzte Stündlein" dieser Institution näher rücken, und davon werden mehr und mehr auch die Medien erfasst. Der zwischenzeitliche folkloristische Energieschub ist also allenfalls ein kleiner Aufschub. Siehe dazu auch unseren  N a c h r u f.
 



23.2. / 10.3.2013 – Hat ein "Homosexuellen-Netzwerk" im Vatikan den Rücktritt des Papstes ausgelöst? Das "Doppelleben" von Würdenträgern der Kurie – Der homosexuelle Ex-Professor der päpstlichen Universität in Rom, David Berger, sagte zu dieser Thematik bereits im Jahr 2011: "Ich habe selber oft Theologen erlebt, die sich morgens in Vorlesungen oder in Artikeln extrem homophob geäußert haben, die gesagt haben, sie würden sich am liebsten beim CSD [Christopher Street Day – öffentliche Homosexuellen-Parade] mit einem Maschinengewehr an den Straßenrand stellen und alle niederknallen. Die gleichen Leute habe ich dann abends in Schwulenbars getroffen. Wenn man sie darauf angesprochen hat, kam oft: ´Ich bin doch nicht schwul!` Das sei etwas ganz anderes."
Der Vatikan-Insider berichtet weiter von einem "Doppelleben". Hierzu zählt zum Beispiel "´
der weltfremde Prälat in Rom, der sich nachts am Strichertreff beim Kolosseum herumtreibt.` Denn das seien genau diejenigen, die am nächsten Tag ihre Sünden wiedergutmachen wollten, indem sie sich stramm katholisch geben". (spiegel.de, 9.3.2013)
Der ehemalige Vatikan-Theologe David Berger in dem Interview weiter: "Wenn man sich mit Theologen privat unterhält, dann sagen fast alle: Natürlich ist Ratzinger homosexuell veranlagt. Er kommt aus einer kirchlich geprägten Kultur, in der das ein absolutes Tabu ist. Was er bei sich hasst, projiziert er auf andere und bekämpft es. Und das kann er jetzt als Papst mit offiziellen Dokumenten machen." Und: "Diese Dokumente soll es nach Aussagen einer renommierten Vatikanistin (Valeska von Roques, Anm. d. Red.) geben, die mir persönlich Ausschnitte und Zitate vorgelegt hat. Sie belegen angeblich, dass der Papst noch in seiner Zeit als Kardinal in Rom regelmäßig homosexuelle Kontakte gepflegt hat. Es sind Aussagen von Schweizer Gardisten und anderen im Vatikan tätigen Leuten." (http://www.fresh-magazin.de/  April 2011)
Und im Jahr 2013 heißt es nun im Zusammenhang des Papst-Rücktritts, Kardinäle seien wegen ihrer homosexuellen Kontakte erpressbar geworden. Und wenn Uta Ranke-Heinemann mit ihren ca. "60 %" homosexuellen Männern im Vatikan Recht hat, dann stellt sich die Frage: Wer ist in einem solchen widersprüchlichen Milieu, wie es David Berger beschreibt, noch alles "erpressbar"? Die sexuelle Orientierung ist natürlich Privatsache, auch bei einem Kardinal oder Papst. Nur sollte man bei dem, was man dann offiziell  lehrt, nicht scheinheilig sein oder die weißen Gewänder dafür verwenden, um damit zu überdecken, was in diesem Milieu anscheinend zur "Erpressbarkeit" führt. Wir können aber auch an dieser Stelle nur noch einmal wiederholen: Ob homo oder hetero: Mit Jesus, dem Christus, hat der Vatikan mit seiner Überhöhung eines fehlbaren Menschen zum angeblichen "Stellvertreter Christi" nichts das Geringste zu tun. Und da gibt es noch weitere Fakten, die den Jahrhunderte langen Missbrauch und Verrat an Jesus, dem Christus in allen wesentlichen Bereichen deutlich machen. Und Jesus und Seine Jüngern hätten sich niemals so kostümiert und mit Mützen, Hüten, Stäben, Schals, Bauchbinden und Wappen geschmückt wie die Würdenträger in Rom. Jesus war ein Mann des Volkes, nicht der Kirche.
 



25.2. / 27.2.2013 –
Kirche weist Bewerbung einer Frau als Päpstin zurück – Nur Männer werden als Menschen, die "Gott" angeblich in die Augen schauen" anerkannt, Frauen seien nur "Gehilfinnen"/ Kardinal und Papstwähler schleuste kriminelle Priester ins Ausland, um sie vor der Justiz zu schützen / Mal vertuschte der Bischof vor Ort, mal vertuschte Rom – Die katholische ZDF-Redakteurin Carolin Kebekus wollte Kardinal Erzbischof Meisner ihre Bewerbungsunterlagen an das Konklave zur Wahl des Papstes überreichen – also eine Bewerbung als Päpstin. Kardinal Meisner antwortete darauf hin, dafür habe sie nicht "die Figur". Anschließend hat der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Hochwürden Matthias Kopp das ZDF "gebeten", "von der Ausstrahlung der Bilder abzusehen" (bild.de, 25.2.2013). Das Verhalten der Bewerberin für den Stuhl Petri sei "unfair" gewesen. Doch das ZDF zeigte den Beitrag. (zdf.de, video/1848368/Die-Paepstin)
Hintergrund dazu: Kardinal Meisner hatte vor ca. einem halben Jahr die Priester erst als "Männer vor Gott" bezeichnet, "die ihm in die Augen schauen". Eine Frau darf nur eine Gehilfin des "Mannes vor Gott" sein und nie Priesterin geschweige denn Bischöfin, Kardinälin oder Päpstin. Ein Mensch im Papstamt könne also nur ein heterosexueller, homosexueller (60 % der Kardinäle lt. Uta Ranke-Heinemann) oder auch geheim pädophiler Mann sein, meist ein angeblicher "Mann vor Gott" = Priester, niemals aber eine Frau.

Im Zuge dieser ganzen Tumulte darf jetzt auch der einzige Vertreter Großbritanniens bei der Papstwahl nicht teilnehmen. Kardinal Keith O'Brien wird von einem ehemaligen Priester beschuldigt, ihm bereits vor längerer Zeit "nach dem Nachtgebet Avancen" gemacht zu haben. "Ähnlich soll es einem anderen Geistlichen nach einem Trinkgelage in der Residenz des Erzbischofs ergangen sein" (spiegel.de, 25.2.2013). Gegen die Teilnahme eines USA-Vertreters an der Papstwahl, Kardinal Roger Michael Mahony, laufen zudem die Gläubigen Sturm. "Mahony soll in den achtziger Jahren massive Vertuschung betrieben und mutmaßliche kircheninterne Sexualstraftäter vor Zugriffen von Polizei und Justiz geschützt haben. Anfang 2011 war der in die Kritik geratene Geistliche von seinem Bischofsamt zurückgetreten – offiziell aus Altersgründen. Ende Januar 2013 entband ihn sein Nachfolger José Gomez wegen des umstrittenen Umgangs mit den Missbrauchsfällen plötzlich von allen Ämtern" (spiegel.de, 25.2.2013). Mittlerweile ist belegt, "dass Mahony in den achtziger Jahren tatverdächtige Priester aus dem Bundesstaat oder ins Ausland bringen ließ, um sie vor Strafverfolgung zu schützen. Mindestens 122 Geistliche sollen in den Akten auftauchen" (spiegel.de, 27.2.2013). Zugute gehalten wird ihm, dass er zumindest den Priester Kevin B. aus dem Amt entfernen wollte, "der mindestens acht minderjährige Jungen betrunken gemacht und dann missbraucht haben soll – manchmal während des Gebets". Kevin B. wurde jedoch vom Vatikan geschützt. "Obwohl Mahony daraufhin bei der Glaubenskongregation und anderen Stellen in Rom anklopfte, sei er in der Sache nie angehört worden, heißt es", so dass der Täter zehn Jahre lang als Priester weitermachen konnte. Hat Vertuschungs-Netzwerk sich die Täter aufgeteilt? Mal vertuschte der Bischof oder Kardinal vor Ort, mal vertuschte Rom?
Doch wie dem auch sei: "Hauptsache", so erscheint es, es wollen keine Frauen an der Wahl teilnehmen oder sich gar um die "freie Stelle" bewerben. Denn die "Heiligen", die auch der Altpapst Joseph Ratzinger immer um Rat fragte, lehren unmissverständlich:
"Wenn nun gefragt, wozu dieses Gehilf [die Frau] nötig war, zeigt sich wahrscheinlich nichts andres als die Hervorbringung von Kindern, so wie die Erde das Hilfsmittel für den Samen ist, damit aus beiden die Pflanze wachse." (Heiliger Kirchenvater Augustinus (354-430), Über den Wortlaut der Genesis VI, 3, 5)
Oder: "
Hinsichtlich der Einzelnatur ist das Weib etwas Mangelhaftes und eine Zufallserscheinung; denn die im männlichen Samen sich vorfindende Kraft zielt darauf ab, ein ihr vollkommen Ähnliches hervorzubringen. Die Zeugung des Weibes aber geschieht auf Grund einer Schwäche der wirkenden Kraft wegen schlechter Verfassung des Stoffes." ... "Femina es mas occasionatus" (= "Die Frau ist ein verfehlter Mann").
(Heiliger Thomas von Aquin, Kirchenlehrer (1225-1274), Summa Theologica I/92/1)
Oder: "Die Frau ist von Natur aus mit weniger Tugend und Würde ausgestattet als der Mann. Denn immer ist das ehrenwerter, was handelt, als das, was erleidet, wie Augustinus sagt."
(Heiliger Thomas von Aquin, Kirchenlehrer, Summa Theologica I/92/1). Mehr dazu hier.
Und im Hinblick auf diese "Heiligen" erklärt Altpapst Ratzinger:
"Ich rufe auch die Heiligen an. Ich bin mit Augustinus, mit Bonaventura, mit Thomas von Aquin befreundet. Man sagt dann auch zu solchen Heiligen: ´Helft mir!`" (Joseph Ratzinger in Licht der Welt, Freiburg 2010, S. 32). Das Wort dieser Freunde des Altpapstes hat also allergrößtes Gewicht, weil sie sogar dem Papst helfen, Entscheidungen im Sinne und gemäß dem Dogma der Vatikankirche zu treffen.
Von daher ist der Vorwurf der Deutschen Bischofskonferenz an Frau Carolin Kebekus erklärbar. Die Bischöfe fühlen sich "auf den Schlips getreten" – oder man müsste sagen: Sie fühlen sich auf ihr Pallium getreten. Wenn also eine Frau in ihre Domäne eintreten will, dann verstehen sie überhaupt keinen Spaß mehr.
Es stellt sich auch die Frage, wie lange sich die katholischen Frauen die Verehrung solcher "Heiliger" gefallen lassen, die sie als weniger "tugendhaft" als Tausende von pädophilen Priestern betrachten.

"Die Kurie findet im Evangelium nicht statt. Wenn Jesus heute da wäre, dann würde er die Hände über dem Kopf zusammen schlagen ... Das sind doch keine Nachfolger von Jesus, die da in Brokat-Gewändern und safranroten Schuhen durch die Kirchen schreiten."

(Der CDU-Politiker und Katholik Heiner Geissler; zit. nach salzburg.orf.at, 8.7.2012)

 



26.2.2013 – Papst ist bald nur noch eine arme Seele – Altpapst Joseph Ratzinger kann auch nach seinem bevorstehenden Rücktritt am 28.2.2013 als "Eure Heiligkeit" angesprochen werden, wie die Medien berichten. Doch was bleibt von dieser selbsternannten "Heiligkeit" übrig? Wenn er eines Tages – was für jeden Menschen täglich näher rückt – gestorben sein wird, dann wird er im Jenseits nur noch eine "Seele" sein, man könnte sagen eine "arme Seele".
 



4.3. / 20.3.2013 / 20.8.2017 –
Die Malachias-Prophezeiung: In Rom trat nun der letzte Papst sein Amt anIst Franziskus der letzte Papst? Was steht in der Malachias-Weissagung und was stimmt mit Franziskus überein? Schon seit langem ist die so genannte Malachias-Weissagung oder Malachias-Prophezeiung bekannt. Sie soll vom "heiligen" Malachias stammen, dem irischen Erzbischof von Armagh (1094/1095 - 2.11.1148). Malachias soll voraus gesehen haben, dass, beginnend mit Coelestin II. (1143-1144, wahrscheinlich vergiftet), noch 112 Päpste folgen, die er jeweils kurz charakterisierte. Skeptiker und die meisten Wissenschaftler betrachten die Prophezeiung jedoch – wie so vieles aus den Reihen der Kirche – als Fälschung. Sie sei erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstanden, um eine Papstwahl im Sinne eines Kandidaten zu manipulieren, der sich dann jedoch nicht durchgesetzt hatte. Ob das nun stimmt oder nicht, sei an dieser Stelle einmal dahin gestellt. Interessant ist jedoch: Der Inhalt dieser Weissagung charakterisiert nicht nur sehr gut die Päpste vom 12. bis zum 16. Jahrhundert; er trifft auch ab dem 17. Jahrhundert auf verblüffende Weise auf den dann tatsächlich in dieser Reihenfolge inthronisierten Papst zu bzw. er lässt sich mit ihm in Verbindung bringen.
Vorab möchten wir dazu sagen:
Wir wissen darum, dass der Inhalt aller Visionen wandelbar ist, weil der Wille jedes Menschen frei ist, sich in Zukunft so oder anders zu entscheiden. Doch halten wir es für sehr bemerkenswert, wenn im 12. oder eben im 16. Jahrhundert aus den Reihen der Papstkirche selbst deren Ende voraus gesagt wird und eine Prophezeiung über den letzten Papst gegeben wird. Deshalb möchten auch wir einmal etwas näher hinsehen. An dieser Stelle noch am Rande bemerkt: Mit Gott und Christus hat das Papsttum nichts zu tun.

Die letzten drei Beispiele:
Als Karol Wojtyla am 18.5.1920 geboren wurde, verfinsterte sich auf einem Teil der Erde die Sonne. Er wird laut Malachias-Weissagung "De Labore Solis" (= "Mühsal der Sonne", gelegentlich auch mit "Sonnenfinsternis" übersetzt) genannt. Papstanhänger vergleichen deshalb gerne diesen Papst mit der Sonne, die es eben schwer habe mit den vielen Gläubigen und Ungläubigen, deshalb "Mühsal". Doch lässt sich die Prophezeiung in diesem Fall auch papstkritisch deuten: Karol Wojtyla führte das Papsttum zu neuem Ruhm, und der Personenkult um den Papstmenschen steigerte sich unter seinem "Pontifikat" in immer neue Höhen. Der spätere Johannes Paul II. führte 1984 zum Beispiel die Weltjugendtage ein, wo sich der Papst jeweils in einem rauschenden Meer voller jugendlicher Huldigungen feiern lässt – ein Vergottungsprozess nahm seinen Anfang, während die Menschen sich immer weiter von ihrer inneren Sonne – dem Christuslicht, das in jedem Menschen leuchtet – entfernen. Dies ist jedoch hintergründig so gewollt, was zur "Mühsal der Sonne" führt, deren Strahlen die Priesterkaste samt dem Papsttum in Rom von den Menschen fernzuhalten sucht. Denn wer mit Christus in seinem Inneren verbunden ist, der lebt das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe und braucht dann weder einen Papst noch die Sakramente und Kulthandlungen einer Amtskirche. Auch der Papst selbst hat die Christusflamme in sich verdunkelt und ist im Jenseits nur mehr eine arme Seele. Ähnliches gilt für seinen Nachfolger Joseph Ratzinger, einem Intellektuellen aus Deutschland, dem im Zuge der Vergöttlichung des Papstes bereits als neuer "Christus" gehuldigt wurde, womit das Papsttum immer mehr seine Wurzeln im Kaiserkult des Imperium Romanum offen legt – mit den Kaisern als "Göttern". Aber es ist letztlich unerheblich, ob die Prophezeiung papstkritisch oder papstfreundlich gedeutet wird. Das Bild von einer "Mühsal der Sonne" lässt sich auf jeden Fall gut mit Johannes Paul II. in Verbindung bringen.

Joseph Ratzinger wurde gemäß der Malachias-Weissagung als "Gloria Olivae" bezeichnet, als "Ehre des Olivenbaumes", wozu es gleich mehrere Verbindungen gibt. "Der Ölbaum war in der griechischen Antike das Symbol für die Wissenschaften und Künste" (kopp-verlag.de, 19.3.2013), und Joseph Ratzinger war vor allem "Wissenschaftler" im Fach Theologie.
Gelegentlich wird darauf hingewiesen, dass die so genannten Olivetaner ein Zweig des katholischen Benediktiner-Ordens sind, dem sich Papst Benedikt verbunden fühlt und von dessen Ordensgründer er seinen Papstnamen ableitete. Benedikt von Nursia, nach dem sich Joseph Ratzinger benannte, habe anscheinend selbst davon gesprochen, dass es vor dem Ende der materialistischen Welt einen Papst aus seinen Reihen gäbe (visions-wienerroither.com/2010/06/29). Für Malachias bzw. den Visionär, der die Malachias-Prophezeiung verfasste, war klar, dass bereits mit dem vorletzten Papst die Endzeit eingeleitet wurde. Und vielleicht sah er auch deshalb in seiner Vision das Bild des Olivenbaumes, da Jesus die Endzeit-Prophezeiungen, wie sie in der Bibel der Kirche überliefert sind, auf dem so genannten "Ölberg" sprach. Dies ist ein Hain voller Olivenbäume, von deren Öl sich eben auch der Namen "Ölberg" ableitete (siehe z. B. Matthäus 24, 31 und Lukas 21, 37). Doch was bedeutet "gloria" oder "Ehre" wirklich, wenn nicht dem Schöpfergott die Ehre gegeben wird, sondern Priester und Theologen Ihn durch einen Verdammungsgott ersetzt haben und sich im Namen dieses Obergötzen trotz vordergründigen Demutsgebärden selber ehren lassen? Eine Art "Ehre des Olivenbaums" wurde Papst Ratzinger im Jahr 2010 auch durch den Premierminister Israels zuteil. Benjamin Netanjahu schenkte dem Papst als Zeichen der Verbundenheit zwischen der Regierung Israels und dem Vatikan einen Olivenbaum, wobei der Olivenbaum in diesem Zusammenhang als Symbol für den Staat Israel betrachtet wird. Joseph Ratzinger hatte zuvor die "Schuld" am Tod von Jesus zur Zufriedenheit des israelischen Regierungschefs aus kirchlicher Sicht relativiert.

Gemäß der Malachias-Prophezeiung war nun Papst Johannes Paul II. der 110. Papst dieser Reihe und Benedikt XVI. der 111. Papst. Und demzufolge kommt nach Joseph Ratzinger nur noch ein weiterer Papst, über den es in der Malachias-Prophezeiung heißt: "IN PERSECUTIONE EXTREMA S.R. ECCLESIAE SEBEDIT PETRUS ROMANUS, QUI PASCET OVES IN MULTIS TRIBULATIONIBUS, QUIBUS TRANSACTIS CIVITAS SEPTICOLLIS DIRUETUR ET JUDEX TREMENDUS JUDICAVIT POPULUM SUUM. FINIS", zu deutsch: "Während der letzten (bzw. äußerst großen) Verfolgung der heiligen Kirche wird Petrus, ein Römer, regieren. Er wird die Schafe unter vielen Bedrängnissen weiden. Dann wird die Siebenhügelstadt zerstört werden und der furchtbare Richter wird sein Volk richten. Ende." (zit. nach wwws.phil.uni-passau.de/histhw)

Natürlich war den Kardinälen in Rom diese Weissagung, die nicht als offizielle kirchenamtliche Weissagung, sondern als Privatoffenbarung gilt, bekannt, weswegen sie aus diesem Grund womöglich anders wählen wollten, um der Prophezeiung entgegen zu wirken.

Um diese Weissagung also irgendwie zu entkräften, wurde vielleicht bewusst scheinbar kein Italiener gewählt, da es in der Weissagung heißt, es werde ein "Römer" = Italiener sein. Doch der Argentinier Jorge Mario Bergoglio ist in Wirklichkeit gleichzeitig Italiener, und er besitzt neben der argentinischen auch die italienische Staatsangehörigkeit, wie sich bald heraus stellte. Die Eltern von Papst Bergoglio waren nämlich lupenreine Italiener, die nach Argentinien ausgewandert waren. Und auch der Namenspate von Jorge Mario Bergoglio, Franz von Assisi, war Italiener. Und "
nach mittelalterlichem Sprachgebrauch" wurden Italiener zudem auch "als Romane oder Römer bezeichnet". "Römer" ist demnach auch ein Synonym für "Italiener". Doch es ist noch kurioser: In den italienischen Heiligenkalendern lautet der vollständige Name von Franz von Assisi "San Francesco d’ Assisi, nato Francesco Giovanni di Pietro Bernardone" ("Heiliger Franziskus von Assisi, geboren als Francesco Giovanni di Pietro Bernardone"). Sein Vater hieß also "Pietro", also Petrus, und im Mittelalter trug ein Sohn auch den Namen des Vaters mit im eigenen vollständigen Eigennamen (kopp-verlag.de, 19.3.2013). Auf diese Weise kann der "Petrus Romanus" aus der Malachias-Weissagung ohne weiteres auf Jorge Bergoglio übertragen werden, denn zum "kirchenheiligen" Franziskus gehört auch der Name "Petrus". Und demnach würde es sehr gut passen, wenn er gemäß dieser römisch-katholischen Privatoffenbarung der letzte Papst ist.

Doch unabhängig davo: Einschneidend ist auf jeden Fall die Vorhersage des "Endes", wobei der "furchtbare Richter" das Gesetz von Saat und Ernte ist, wonach jeder Mensch, aber auch jede Institution, sein bzw. ihr eigener Richter ist. Macht man sich nun die vielen noch ungesühnten Verbrechen der Kirchengeschichte bewusst, dann ist es verständlich, wenn die Zeit nun bevor steht, in der die Wirkungen der in Jahrhunderten gesetzten negativen Ursachen massiv über die Täter, ihre Nachfolger und ihre Institution herein brechen. Denn der Stuhl Petri wurde im wahrsten Sinne des Wortes mit Blut und auf den Gebeinen seiner Opfer errichtet und erhalten. Auch ist offensichtlich, dass die gesamte materialistische Zivilisation auf einen Kipppunkt zusteuert, der bald keine Fortsetzung der bisherigen Lebensverhältnisse in den reichen Ländern der Erde mehr zulässt.

Entscheidend für diese mächtige Umbruchszeit ist auch die Tatsache, dass immer mehr Menschen klar wird, dass Jesus, der Christus, niemals einen Papst eingesetzt hat. Und auch wenn sich die Kirchenführer noch so sehr mit Bibelworten von Jesus umgarnen, so stehen doch Papsttum und Kirche in krassem Gegensatz zu Jesus, dem Christus (vgl. z. B. hier). Deshalb ist das Ende dieses Jahrtausende alten Missbrauchs von Christus nun nahe, und der unter Umständen letzte Kirchenführer dieser Art könnte zumindest mit einem gewissen Restanstand kapitulieren und zugeben, dass das gesamte Menschenwerk und Brimborium, dem er vorsteht, nicht christlich ist, weswegen nach dem 112. Papst in der Malachias-Prophezeiung in Zukunft auch kein weiterer angeblicher "Stellvertreter Christi" mehr gewählt wird.

Der Nachruf auf diesen für die Menschheit unheilvollen Päpste-Zyklus – von den Scheiterhaufen und Kreuzzügen früherer Jahre bis hin zu den Kinderschänderverbrechen unserer Zeit bei ständiger Irreführung der Menschen z. B. durch eine Lehre von einer ewigen Hölle – ist bereits geschrieben.
Stehen uns also noch einmal eine oder mehrere Papstwahlen bevor oder war es das gewesen – im Frühjahr 2013 zum letzten Mal?
Wenn man die Treppe sichtbar machen könnte, die von unten nach oben in die Gemächer des Vatikan führt, dann würde man sehen, wer da im Anmarsch war und mittlerweile sich oben eingerichtet hat.
 



13.3. / 20.3.2013 – Wie hätte "Gott" entschieden? Kardinal Marc Quellet aus Kanada, einer der zuletzt aussichtsreichsten Kandidaten für das Kirchenamt des angeblichen "Stellvertreters Christi" sagte kurz vor der Papstwahl: "Gott hat schon entschieden". Da hatte er natürlich recht. Und diese Entscheidung könnte man als Mensch vielleicht sinngemäß in folgende Worte an die Kardinäle fassen: "Hört auf mit dem ganzen Brimborium und den Dogmen! Schluss mit eurem angeblich ewigen Höllenfeuer und dem Papstwahn! Werdet endlich alle miteinander Brüder unter Geschwistern und beginnt endlich zu tun, was Christus euch lehrte. Wie lange wollt ihr Gott noch verhöhnen, indem ihr glaubt, einen Stellvertreter für Ihn wählen zu können. Er ist ´vertreten` in jedem Menschen, im Grund seiner Seele, sogar in Kardinälen, Bischöfen und Päpsten. Wozu also ein Stellvertreter, wenn ihr Gott in eurem Herzensgrund finden könnt, wenn ihr die Gebote der Gottes- und Nächstenliebe erfüllt?"

Mit Gott hat das also, was hier passierte, nichts zu tun, es ist heidnischer Baalskult pur, der in einer rauschenden Zeremonie auf dem Petersplatz in Rom seinen neuen Götzen-Oberpriester präsentierte: Der Italiener Jorge Mario Bergoglio aus Argentinien, der neue Papst, zuletzt Erzbischof von Buenos Aires, ein Jesuit, der sich sich "Franziskus" nennt / Der erste Morgen im Amt: Besuch einer mit Blut getränkten Kirche – An seinem
ersten Morgen als Papst besuchte J. Bergoglio gleich die Kirche Santa Maria Maggiore, um dort zu einer eine Marienikone zu gehen. Ausgerechnet. In dieser Kirche wurde nämlich die Papstwahl im Jahr 366 vorentschieden. So stürmten die Anhänger des anschließend gewählten Papstes Damasus I. diese Kirche "und brachten 137 Anhänger seines Gegners Ursinus um" (Alexander Demandt, Geschichte der Spätantike, S. 89, C.H.Beck-Verlag München 1998). Und die Namensgebung des neuen Papstes, Franziskus, weckt bei manchen "Befürchtungen", dass der neue Papst den unermesslichen Reichtum der Kirche, der überwiegend Blutgeld ist, antasten könnte.
Was allerdings jetzt schon klar ist: Jesus wurde von dieser Welt gekreuzigt, da Sein Reich nicht von dieser Welt ist. Der Papst wurde frenetisch gefeiert, weil er das Oberhaupt der Fürsten dieser Welt ist. Das ist der Unterschied. Doch das Blatt wendet sich dann, wenn die Menschen merken, wie sie in die Irre geführt wurden.

Da Jorge Mario Bergoglio in diesem Jahr bereits 77 Jahre alt wird (am 17.12.), erinnert der Beginn dieses "Pontifikats" an den Beginn des letzten, als Joseph Ratzinger mit 77 Jahren Papst wurde. Laut Wikipedia [Stand: 13.3.2013] heißt es über den neuen Papst unter anderem:
"Bergoglio wurde verschiedentlich eine zu große Nähe zur Militärdiktatur 1976-1983 vorgeworfen, die ca. 30.000 als ´subversiv` eingestufte Personen entführen und ermorden ließ ... Während der Militärdiktatur kam es zu ... Entführungen und Misshandlungen von Seminaristen ... und politischen Aktivisten in San Miguel [wo Bergoglio von 1980-1986 Rektor der theologischen Fakultät war], einige davon unter Beteiligung des Jesuitenpaters Martín González. Betroffene und Zeitzeugen sind der Ansicht, dies hätte nicht ohne das Wissen Bergoglios geschehen können, der während seiner Amtszeit als Ordensprovinzial [des Jesuitenordens] seinen Sitz im Colegio Máximo [= der Universität in Buenos Aires] hatte. 2010 erklärte der ehemalige Jesuit Miguel Ignacio Mom Debussy, der Bergoglio als Chauffeur gedient hatte, dieser habe sich während der Diktatur mehrfach mit dem Juntamitglied Emilio Massera getroffen. Bergoglio habe gesagt, es sei ihm bei den Treffen darum gegangen, den Jesuitenorden und seine Novizen zu schützen. Bergoglio habe ´nicht ablehnend` über Masseras politische Pläne gesprochen."
Das klingt so lala. Fakt ist jedoch: Emilio Massera, mit dem sich der neue Papst mehrfach "nicht ablehnend" traf, leitete als einer der drei Führenden der Junta zu dieser Zeit auch die Marineschule: "Rund 5000 Personen wurden dort gefoltert und ermordet, darunter Ausländer." Außerdem ließ er Babys von Regimegegnern rauben.

Die Rolle des neuen Papstes während der Diktatur ist also sehr umstritten. Der Menschenrechtsanwalt Marcello Perrilli warf Franziskus I. sogar vor, in das gewaltsame "Verschwindenlassen" von zwei Jesuiten verwickelt gewesen zu sein, was dieser bestreitet. Die beiden Männer, die im Vatikan klagten, von Bergoglio denunziert worden zu sein, wurden von ihm daraufhin aus dem Jesuitenorden ausgeschlossen.
Es gibt also bereits beim Amtsantritt einigen Zündstoff und viele Aussagen und Gegenaussagen, wobei vieles nicht genau geklärt ist.


Der Menschenrechtler Esteban Cuya erklärt: "Die Militärs haben die Leute von der Kirche gefragt, ob sie Gegner ermorden können. Bischöfe haben gesagt: Die Ermordung in einem Militärgefecht ist nicht christlich. Besser machen Sie das so: Geben Sie eine Spritze mit Drogen den Gefangenen und dann fliegen Sie sie übers Meer Todesflug" (Glaubensfragen, SWR 2, 14.6.2001). Und der römisch-katholische Militärbischof Victorio Bonamin gab den Mördern sozusagen die Generalabsolution, indem er sagte: "Das Militär ist gereinigt im Jordan voll Blut, um sich an die Spitze des ganzen Landes zu stellen" (SWR 2). Unter den Opfern, die bei lebendigem Leib zur "Entsorgung" ins Meer geworfen wurde, waren auch Mütter, die kurz zuvor ein Baby zur Welt gebracht hatten (spiegel.de, 6.7.2012). Die Babys wurden zuvor an Anhänger der Diktatur, vermutlich ausschließlich fromme Katholiken, zur "richtigen" Erziehung übergeben.

Die Wahl des neuen Papstes aus Argentinien bringt also auch die Rolle der Kirche Argentiniens während der Militärdiktatur wieder ins Zentrum des öffentlichen Interesses (mehr dazu siehe hier). 

 



15.3.2013 – Papst ging als Erzbischof oft zu Fuß – Was ist daran Besonderes? Das ist doch angeboren – Lob für Papst Bergoglio: Es heißt z. B., er habe schon als Erzbischof auf viele Privilegien verzichtet. So habe er in Buenos Aires gar nicht in der bischöflichen Residenz gewohnt, sondern in einem normalen Appartement (wo er natürlich auch weniger beobachtet wird). Oder er habe auf eigenen Dienstwagen mit Chauffeur verzichtet. Stattdessen wäre er U-Bahn oder Bus gefahren oder sei gar zu Fuß gegangen. Ja, was ist denn so besonderes daran? Das ist doch angeboren. Es wird extra mit großem Lob erwähnt, bloß weil sich andere Würdenträger mit der Sänfte herum tragen ließen, sich eigene Spezialfahrzeuge bauen ließen oder immer wieder Luxusflüge gebucht haben. Da gilt es schon als moralischer Fortschritt, zu Fuß zu gehen. Das zeigt doch auf, auf welchem Niveau die Kirche steht.
 



15.3. / 20.3.2013 – Papst Bergoglio kündigte neuen blutigen Aufbau der Kirche an / Versteckte Drohung auch an Evangelische – Der neue Papst aus Argentinien kündigte einen neuen blutigen Aufbau der Kirche an. In seiner ersten Predigt wies er immer wieder auf die Hinrichtung von Jesus hin, nie auf Seine Auferstehung.
Zur Erinnerung: Mit der Hinrichtung hatten die Gegner von Jesus Ihn einst zum Schweigen gebracht. Und in der Kirche hängt Er bis heute immer noch am Folterkreuz. Jorge Bergoglio predigte in diesem Sinne: "Ich wünsche mir, dass wir alle nach diesen Tagen der Gnade den Mut haben – wirklich den Mut – in Anwesenheit des Herrn zu schreiten, mit dem Kreuz des Herrn; die Kirche auf dem Blut des Herrn aufzubauen, das am Kreuz vergossen wurde; und uns zur einzige Herrlichkeit zu bekennen, zum gekreuzigten Christus. Und so wird die Kirche voranschreiten."
(radiovaticana.va, 14.3.2013)

Dass der blutige Kreuzestod angeblich für die Erlösung der Menschen notwendig gewesen sei, ist eine Götzenvorstellung aus dem Baalskult und ist heute nicht anderes als eine abartige theologische Verklausulierung einer furchtbaren Hinrichtung.
Doch die Kirche wurde dennoch schon bisher "auf dem Blut des Herrn" aufgebaut.
Die wahre Bedeutung dieser Formulierung ist nämlich: Das Blut des "Herrn" sei notwendig gewesen, um Ihn endlich zum Schweigen zu bringen. Das heißt aus Sicht Seiner Gegner: Er musste beseitigt werden.
Nun konnten diese stattdessen mit dem Aufbau der Kirche beginnen, in der nicht mehr Christus spricht, sondern die Priester das Heft in die Hand genommen haben, obwohl Jesus niemals Priester wollte. Die Priester, Pfarrer und Theologen haben von nun an Seine Lehre verwässert, verunstaltet und verfälscht und auf diese Weise für das Gegenteil von dem vereinnahmt, was Christus wollte.

Sein furchtbarer Tod ist für diese Leute folglich die "einzige Herrlichkeit", wie Papst Bergoglio predigt, denn wenn Er z. B. als Mensch unter uns wäre und als Mensch sprechen könnte, dann würde Er Seine Wehe-Rufe gegenüber der damaligen Priesterkaste wiederholen gegenüber der heutigen Priesterkaste. Und die heutigen Priester übertreffen die damaligen noch um einiges und missbrauchen noch dazu Seinen guten Namen.

Und noch auf eine andere Art und Weise wird die Kirche "auf dem Blut des Herrn" aufgebaut. Jesus sagte laut dem Matthäusevangelium: "Was ihr getan habt, einem dieser Meiner geringsten Brüder und Schwestern, das habt ihr Mir getan"
(Kapitel 25). In diesem Sinne ist das Blut unzähliger von der Kirche gefolterter und ermordeter Menschen auch das "Blut des Herrn", auf dem die Kirche und ihre Macht folglich aufgebaut wurden. Und auf den Gebeinen dieser unzähligen Opfer der Kirche ist in der Tat der Stuhl Petri und damit der ganze Kirchenapparat, der sich um diesen Stuhl herum gruppiert, aufgebaut.

So war es auch in Argentinien von 1978-1983. Die Militärdiktatur wäre ohne die Kirche weder an die Macht gekommen noch hätte sie sich ohne den Pakt mit der Kirche so lange halten können. Und Bischöfe gaben den Regierungsvertretern Empfehlungen für Hinrichtungsmethoden und den kirchlichen Segen, und das alles ist noch nicht annähernd aufgearbeitet.

Zeitgenossen, die Bergoglio als Kind kannten, bezeichneten ihn halb scherzhaft als "kleinen Teufel"
(spiegel.de, 15.3.2013) und eine ehemalige Lehrerin fragte ihn 2012, ob er sich gebessert bzw. geändert habe. Wer oder was in ihm steckt, wird vor allem die Zukunft noch zeigen. Dass es für Menschen, die den Schleier hinter der vordergründigen Papst-Welt lüften, ungemütlich werden könnte, lässt sich vielleicht aus Bergoglios weiteren Worten erahnen. So zitiert er den streng katholischen französischen Schriftsteller Léon Bloy, der laut Papst Bergoglio geschrieben habe: "
Wer nicht zum Herrn betet, betet zum Teufel." Und Papst Bergoglio sprach weiter: "Wenn man Jesus Christus [so wie ihn der Papst verfälschend versteht] nicht bekennt, bekennt man die Weltlichkeit des Teufels, die Weltlichkeit des Bösen." (radiovaticana.va, 14.3.2013)
Mehr Schwarz-Weiß-Malerei ist nicht möglich: Wer also nicht zu dem "Herrn" betet, wie ihn der Papst versteht, ist des Teufels und wird folglich mit ewigen Höllenstrafen gequält. Auch die Protestanten dürfen sich schon einmal überlegen, wie sie sich im katholischen Höllenfeuer etwas abkühlen können, denn der Papstfreund Léon Bloy (1846-1917) wetterte vor allem gegen die "unheilbaren Protestanten, die kein Licht erreicht hat – und das seit dreihundert Jahren" und er kritisierte die Dänen, "nachdem sich ihre Nation wie ein Mann und ohne zu zögern auf die Stimme eines schmutzigen Mönchs [Martin Luther] erhoben hat, um Jesus Christus zu verleugnen". (zit. nach Wikipedia, Stand: 20.3.2013)

 



19.3. / 20.3.2013 – Aufforderung an Papst Bergoglio: Reichtum der Kirche verschenken, Kirchenpaläste für Flüchtlinge öffnen / Der "Kadavergehorsam" der Jesuiten – Jorge Bergoglio war vor seiner Zeit als Erzbischof auch der Leiter des Jesuitenordens in Argentinien, der bekannt ist für seine strengen Gelübden von Armut, Gehorsam und Keuschheit und außerdem einem besonderen Gehorsam gegenüber dem jeweiligen Papst. Und Kennzeichen des Ordens sind eben eine besonders straffe Hierarchie und eine Orientierung an militärischer Disziplin. Dabei wächst innerhalb der katholischen Kirche der Wunsch nach einer Demokratisierung, so wie es ja in vielen Staaten der Erde wie z. B. in Deutschland, eine Demokratie gibt. Doch davon scheint der aktuelle Papst weiter denn je entfernt zu sein. Gerade die Jesuiten sind natürlich ein krasser Gegensatz zur Demokratie. So hat der Ordensgründer Ignatius von Loyola (1491-1556) in die Ordenssatzung hinein geschrieben, "dass ein jeder von denen, die im Gehorsam leben, sich … mittels des Oberen führen und leiten lassen muss, als sei er ein toter Körper, der sich wohin auch immer bringen und auf welche Weise auch immer behandeln lässt". (zit. nach Peter Knauer (Herausgeber), Ignatius von Loyola: Satzungen der Gesellschaft Jesu, 3. Auflage, Frankfurt am Main 1980, S. 547)
In diesem Sinne geht auch der Begriff "Kadavergehorsam" auf die Jesuiten, denen der Papst angehört, zurück. Und so hat der heilig gesprochene Ordensgründer Ignatius auch gelehrt: "Ich glaube, dass das Weiße, das ich sehe, schwarz ist, wenn die hierarchische Kirche es so definiert." (Ignatius von Loyola, Die Exerzitien, 13. Auflage, Freiburg 2005, Randnummer 365)
Und die Worte des Ordensgründers gelten als Basis der Jesuiten. Und dass die Kirche und speziell die Jesuiten nicht demokratisch sind, das ist ja kein Geheimnis. Aber hier müssten doch alle Menschen mit Gewissen und Verstand aufschreien, wenn sie das hören. Und dass solches nicht nur Vergangenheit ist, zeigte sich zum Beispiel auch 1965. Damals hatte Papst Paul VI. 1965 den damaligen Jesuitengeneral aufgefordert, demonstrativ vor ihm niederzuknien und sich so fotografieren zu lassen, um damit die bedingungslose Unterwerfung auch optisch in Szene zu setzen (Der Spiegel Nr. 44/1965 vom 27.10.1965). Das alles ist der krasseste Gegensatz zu den demokratischen Prinzipien, der nur denkbar ist. Und es zeigt auch auf: Diese Form von Religion und speziell die Weise, wie es Jesuiten wie Papst Bergoglio noch verschärfen, das alles passt überhaupt nicht zu modernen demokratischen Rechtsstaaten. Er erzieht die Menschen geradezu gegensätzlich. Eine viel größere Nähe besteht hier zu Diktaturen. Und so ist es für mich auch kein Wunder, dass Papst Bergoglio ausgerechnet während der Zeit der argentinischen Militärdiktatur, von 1976-1983, wo unzählige Menschen gefoltert und ermordet wurden, Jesuitenführer in Argentinien war, nämlich von 1973-1979. Und heute sieht er sich deshalb ja auch mit dem Vorwurf konfrontiert, mit der Junta paktiert zu haben oder zumindest von viele Verbrechen gewusst zu haben oder sie gar gebilligt zu haben.

Papst Bergoglio als Jesuitenführer während der Militärdiktatur in Argentinien

Um Näheres zu erfahren, hilft ein Blick auf die Rolle der Kirche im damaligen Argentinien.
Der Papst war damals ja nur ein Teil der Allianz von Kirche und Militärdiktatur. Doch die Verwicklung Bergoglios in diese Diktatur könnte auch der Grund gewesen sein, dass Bergoglio 2005 noch nicht Papst wurde. Mittlerweile steht vielfach Aussage gegen Aussage. Unbestritten scheint zumindest zu sein, dass im Mai 1976, zwei Monate nach der Machtübernahme der Militärs, der damalige Jesuitenprovinzial ("Provinzial" = Leiter einer Jesuiten-Provinz) von Buenos Aires, Jorge Bergoglio, zwei seiner Jesuitenpatres, die in einem Armenviertel arbeiteten, zur Rede stellte bzw. warnte. Als sie sich weigerten, ihre Arbeit im Sinne der Befreiungstheologie für die Armen aufzugeben, schloss er sie aus dem Jesuitenorden aus. Dadurch waren sie sozusagen vogelfrei, und sie wurden prompt von den Putschisten entführt und gefoltert, erst fünf Monate später auf einem Feld außerhalb der Stadt halbnackt und betäubt wieder gefunden. Die beiden Entführungsopfer sagten später aus, Bergoglio habe den Militärs selbst mitgeteilt, dass sie nicht mehr unter dem Schutz des Ordens stünden, habe sie also denunziert. Bergoglio hingegen sagt, er habe durch Gespräche hinter den Kulissen die Freilassung der beiden erreicht. Die Angehörigen des einen Opfers erheben weiter schwere Vorwürfe gegen den heutigen Papst. Ihr Verwandter ist im Jahr 2000 gestorben. Der andere, Pater Francisco Jalics, lebt heute in Kronach in Deutschland. "Heute könne er aber keine Stellung mehr zur Rolle Bergoglios in dieser Zeit beziehen", teilte Jalics der Zeitung Fränkischer Tag mit (15.3.2013). Klar: Ein Jesuit wird seinen ehemaligen Führer nicht anklagen, solange er Jesuit ist, aber eine Verteidigung des Papstes gegenüber den Vorwürfen würde anders klingen.
Es geht aber nicht allein um diesen Vorfall, der wie gesagt nicht restlos geklärt ist, es geht auch nicht allein um die Person des damaligen Jesuitenprovinzials Bergoglio, sondern es kommt hier die ganze Verwicklung der Kirche in die Militärdiktatur wieder ans Licht, die bis heute nicht aufgearbeitet ist. Die argentinische Kirchenspitze hat 1976 in einem Gespräch mit den Juntachefs den Putsch selbst abgesegnet und dabei auch in Kauf genommen, dass bis zu 30.000 Menschen verschwunden sind, gefoltert, ermordet, zum Teil betäubt aus Flugzeugen geworfen. Nach Zeugenaussagen haben Priester diese Todesart selbst ins Gespräch gebracht und den Todespiloten anschließend die Beichte abgenommen (mehr dazu siehe oben). Priester waren bei Folterungen und Verhören beteiligt. Gebärenden Frauen wurden die Säuglinge abgenommen, die man rechtsgerichteten Familien gab, die Mütter anschließend ermordet. Auch wenn der jetzige Papst kein direkter Komplize des Regimes war, so hätte er nach der Diktatur (bis 1983) als maßgeblicher Kirchenvertreter für die Aufarbeitung der kirchlichen Beteiligung sorgen können. Die in die Verbrechen verwickelten Priester blieben jedoch jahrelang völlig unbehelligt; erst auf Betreiben der heutigen Regierung begannen vor einigen Jahren Prozesse gegen sie und gegen die Generäle. Die argentinische Kirche hat sich bisher nur sehr halbherzig entschuldigt und das volle Ausmaß ihrer Verwicklung nicht eingestanden.

Den Reichtum der Kirche auflösen und die kirchlichen Paläste für Flüchtlinge öffnen

Jetzt hat der Papst aber einen Namen gewählt, der in eine ganz andere Richtung weist, weg von den argentinischen Folternkellern, weg von Militär, Herrschaft und Gewalt; einen Namen, der sich eher an dem vermeintlich volksnahen Fußgänger Bergoglio orientiert Doch wofür steht Franziskus? Er war ein Freund der Tiere und der Natur, schrieb in dem bekannten Sonnengesang z. B. von "Bruder Sonne"?
Er hat also von Bruder Sonne gesprochen, von Schwester Mond und den Sternen, von Mutter Erde, von Bruder Wind und Schwester Wasser. Im Gegensatz dazu lehrt die katholische Kirche verbindlich, siehe dazu die Dogmensammlung der römisch-katholischen Kirche von Denzinger, Lehrsatz Nr. 408: "Wer sagt oder daran festhält, der Himmel, die Sonne, der Mond, die Sterne seien irgendwelche beseelten oder vernunftbegabten Kräfte, der sei verflucht."
Wenn aber jetzt jemand wie Franziskus von Assisi kommt und sagt, die Sonne und das Wasser, das sind meine Brüder, der Wind ist meine Schwester, die Erde meine Mutter, dann hätte ihn die Kirche eigentlich für diese Aussage als "Ketzer" auf dem Scheiterhaufen verbrennen müssen. 
Der damalige Papst Innozenz III. hatte ihn aber verschont. Denn er erkannte, dass er ihn noch für die Kirche brauchen konnte. Innozenz war einer der blutrünstigsten Päpste der Kirchengeschichte. Er führte die Inquisition ein und begann den 20-jährigen Ausrottungs-Kreuzzug gegen die Katharer in Südfrankreich. Innozenz ließ Franziskus zunächst gewähren, weil er aus ihm eine kirchliche Alternative zu den bescheidenen und friedliebenden Bewegungen der Katharer und Waldenser machen wollte, die damals mächtig im Aufwind waren. Später dann machte die Kirche aus der Bewegung des Franziskus kurz vor dessen Tod gegen dessen Willen einen streng kirchlich geregelten Mönchsorden. Tausende seiner jungen Nachfolger, der Franziskaner-Spiritualen, waren damit nicht einverstanden und wurden auf den Scheiterhaufen der Inquisition verbrannt. Später wurden die nachfolgenden Franziskaner zu fleißigen Mitarbeitern der Inquisition. Noch im 20 Jahrhundert waren es hauptsächlich fanatische Franziskanermönche, die im katholische faschistischen Kroatien zwischen 1941 und 1943 an einem regelrechten Völkermord gegen die orthodoxen Serben maßgeblich beteiligt waren. So wurde die positive Bewegung des Franziskus in ihr Gegenteil verkehrt.

Und heute ist es wieder eine andere Situation
. Von den Gräueln der Franziskaner ist in der Öffentlichkeit noch wenig bekannt. Aber der Name "Franziskus" weckt bei den meisten Menschen positive Empfindungen, weil er sich eben so für die Armen eingesetzt hat und für die Tiere. Das war allerdings der damalige Franziskus. Aber was ist, wenn sich heute ein Papst so nennt? Ein Mann, der an der Spitze der Kirche steht? Der bestimmen kann, wo es lang geht?
Wenn sich der Führer der Kirche nach Franz von Assisi benennt, dann muss er jetzt auch Farbe bekennen! Man sagt, Franziskus habe alles verschenkt und wollte eine Gemeinschaft gründen, die einzig Jesus nachfolgt. Er ging also den Weg der Inneren Religion. Vor seinem leiblichen Vater, dem Bischof und einer großen Menschenmenge soll Franziskus gesagt haben: "… von jetzt an nenne ich nur noch einen Vater, den im Himmel!" (heiligenlexikon.de/BiographienF). Im Sinne des Franziskus sollte auch der sich jetzt "Franziskus" nennende Papst nun endlich auf den Titel "Heiliger Vater" verzichten, denn das widerspricht eindeutig der Lehre Jesu, der ausdrücklich darauf hinwies, dass wir keinem Menschen auf der Erde den Titel "Vater" geben sollen, da nur den einen "Vater im Himmel" gibt und alle Menschen untereinander Brüder und Schwestern sind (Matthäusevangelium 23, 9). Franziskus hat sich an den Worten von Jesus an dem reichen jungen Mann orientiert, die sinngemäß lauten, dass, wer Ihm nachfolgen möchte, seinen Reichtum verschenken solle (Matthäusevangelium 19, 16-23). Das tat Franziskus auch. Deshalb sollte der Papst, der sich "Franziskus" nennt, jetzt das Gleiche tun. Also den Reichtum der Kirche auflösen. Da käme richtig viel Geld zusammen, das man den Armen und Notleidenden geben könnte. Und die Kirche könnte endlich die Türen ihre Häuser und Paläste öffnen, damit die Flüchtlinge und Obdachlosen ein Dach über dem Kopf haben! Also Aufforderung an den Papst: Den Reichtum der Kirche auflösen und an die verarmten Menschen weiter geben, wie es Franziskus getan hat. Die Paläste der Kirche öffnen und die vielen Tausend Flüchtlinge aus Afrika dort aufnehmen, die z. B. Jahr für Jahr auf der italienischen Insel Lampedusa stranden und dort in Flüchtlingslagern leben müssen.

Schluss mit Kadavermahlen für die Kardinäle!

Franziskus ist in der Katholischen Kirche darüber hinaus seit 1980 auch ganz offiziell der "Patron" der Umwelt- und Tierschützer. Von ihm ist auch folgende Aussage überliefert: "Gott wünscht, dass wir den Tieren beistehen, wenn sie Hilfe bedürfen. Ein jedes Wesen in Bedrängnis hat gleiche Rechte auf Schutz?" (zit. nach Günther Stolzenberg, Tolstoi Gandhi Shaw Schweitzer. Harmonie und Frieden mit der Natur, Göttingen 1982, S. 8). Wenn Papst Bergoglio sich ihn als Vorbild wählt, müsste das auch tief greifende, spürbare Veränderungen in der Kirche bewirken. Franziskus von Assisi war Vegetarier hat Tiere auch davor geschützt, vom Menschen geschlachtet und als Kadaver verspeist zu werden. Für einen Papst, der sich nach ihm benennt, sollte das bedeuten: Schluss mit den Kadavermahlen im Vatikan, Schluss mit den Kadavermahlen für die Kardinäle! Das müsste doch eigentlich selbstverständlich sein, dass der Papst mit diesen Kadavermahlen der Bischöfe und Kardinäle Schluss macht; und natürlich alle seine Gläubigen aufruft, die Tiere als Brüder und Schwestern zu achten, sie also nicht mehr zu quälen oder zu töten. Gemäß den Lehren von Franz von Assisi waren alle Geschöpfe Gottes gleichsam auch seine Kinder, weswegen er auch Tiere als Brüder und Schwestern bezeichnete. Sehr bekannt ist die Geschichte, in der er einen wilden Wolf gezähmt haben soll. Das heißt, er hat das Vertrauen der Tiere gewonnen.
Franz von Assisi lehrte auch: "Wenn jeder einzelne darauf verzichtet, Besitz anzuhäufen, dann werden alle genug haben." (zit. nach Mathias Kunz, Die Bibliothek der Franziskaner in Göttingen – Spannungsverhältnisse zwischen Ordensarbeit und Bildungsrealität, Norderstedt 2011, S. 3)
Wir sind überzeugt, dass sich die meisten Menschen das schon lange wünschen: Paläste öffnen, Flüchtlinge aufnehmen, Reichtum verschenken; keine Tiere mehr verspeisen, so wie es Franz von Assisi gelehrt und getan hat. Und in diesem Fall würde ein Papst den Menschen auch mal etwas bringen: den Armen, den Flüchtlingen, den Tieren. Und es liegt nun auch den Gläubigen, selbst zu prüfen: Ist der Name "Franziskus" wieder nur ein Alibi wie im Mittelalter, ein Etikettenschwindel, zu dem Etikettenschwindel Christus hinzu, den man schon Jahrhunderte lang praktiziert? Jesus von Nazareth lehrte ja auch: "Ihr sollt euch keine Schätze sammeln auf Erden", sondern etwas Gutes mit dem tun, was einem anvertraut ist. Und so hat es auch Franz von Assisi getan. Wenn die Kirche dem nicht folgt, dann ist der Papstname "Franziskus" nur ein Etikettenschwindel mehr, diesmal auf Kosten von Franz von Assisi. Dabei kann der Papst doch sofort mit den Taten beginnen. Er ist doch der absolutistische Führer der Kirche, ihm müssen alle gehorchen, und er ist keinem Rechenschaft schuldig. Also keine Wünsche, sondern Taten, denn Wünsche, Hoffen und Harren halten viele zum Narren. Am 19.3.2013 war die Amtseinführung, aber jetzt könnte es doch schon losgehen ...
 



28.3. / 29.3.2013 – Nostradamus-Weissagung vom "Schwarzen Papst" – "Schwarzer Papst" ist normalerweise der Ordensgeneral der Jesuiten bzw. der oberste Jesuit der Welt. Dieser ist nun Jorge Mario Bergoglio – Neben der Malachias-Weissagung über den letzten Papst, der Petrus heißen und ein Italiener sein soll (Bergoglio ist Argentinier und Italiener und Franz von Assisi trägt in seinem vollen Namen auch den Namen "Petrus") gibt es auch eine Nostradamus-Weissagung mit dem Inhalt "Kommt ein schwarzer Papst, geht die Welt unter ..."
Zeitgenossen, die sich auch an solchen Prophezeiungen orientieren, gingen bisher immer davon aus, dass damit ein Papst schwarzer Hautfarbe gemeint sein müsse. Doch die Bedeutung von "schwarzer Papst" im Katholizismus ist eine völlig andere. Für die Katholiken ist der Papst in Rom der "weiße Papst" und der Ordensgeneral der Jesuiten ist der "schwarze Papst". So heißt es z. B. in der Meldung der katholischen Nachrichtenagentur domradio.de vom 19.1.2008: "Der neue ´Schwarze Papst` ist gefunden." Gemeint war die Bestellung des Spaniers Adolfo Nicolas zum neuen Ordensgeneral der Jesuiten. (domradio.de/nachrichten/2008-01-19)
Nun wurde im März 2013 also zum ersten Mal ein Jesuit, also ein Vertreter der Zunft der "schwarzen Päpste" gleichzeitig "weißer Papst". Wäre Jorge Bergoglio wie bisher nur ein Jesuiten-Kardinal, müsste er dem schwarzen Papst Nicolas gehorchen. Doch seit seiner Papstwahl hat sich hier das Gehorsamsverhältnis umgekehrt. Und das bedeutet auch: Zum ersten Mal in der Geschichte des Jesuitenordens muss damit ein offiziell "schwarzer Papst" einem anderen Jesuiten gehorchen, der gleichzeitig "weißer Papst" ist. Und das kann man so verstehen, dass damit auch der Titel "Schwarzer Papst" zwar nicht offiziell, aber faktisch auf Bergoglio übergeht.
Man kann es auch anders formulieren: Der "schwarze Papst" war immer der in der Hierarchie jeweils oberste Jesuit der Welt. Dadurch dass aber nun ein Jesuit erstmals Papst ist, ist er damit aber automatisch in der Jesuiten-Hierarchie auch der oberste Jesuit der Welt und vereinnahmt damit faktisch den Titel "Schwarzer Papst". Er ist damit im Prinzip "weißer" und "schwarzer" Papst in einem.
Doch die Zeiten sind auch ohne diese Weissagungen zunehmend apokalyptisch.
 



9.4.2013 –
Papst Jorge Bergoglio greift wieder zum Kreuzstab von Papst Johannes Paul II., der einen besonders gequälten und geschundenen Leichnam von Jesus zeigt (siehe links). So Pressemeldungen vom 8.4.2013. Papst Joseph Ratzinger hatte einen weniger martialischen Stab gewählt. Die tiefere (und natürlich nicht offizielle) Bedeutung dieses Kreuzstabs, auch Ferula genannt, ist – mit unseren Worten gesprochen: "Wir haben Jesus besiegt. Wir haben ihn gefoltert, gequält und zum Schweigen gebracht. Wir demonstrieren euch mit diesem Stab seine Niederlage. Wir, die Priester, sind die Sieger. Unterwerft euch vor diesem Stab. Oder soll es euch ähnlich ergehen wie dem toten Mann am Kreuz?" Mehr dazu unter Die tiefenpsychologische Bedeutung des Kruzifix.

Foto: José Cruz/Abr, Agencia Brasil, 1997, Wikimedia-Commons-Lizenz
 



12.4.2013 –
Vatikan auf der Seite der chilenischen MilitärdiktaturDer Vatikan war im 20. Jahrhundert mit nahezu allen faschistischen und rechtsradikalen Diktaturen im Bunde, wie z. B. die Politik von Papst Pius XII. beweist. Nun beweisen Dokumente des US-Außenministeriums, dass dies auch für die Militärdiktatur Chiles unter General Pinochet galt. So bezeichnete der Vatikan die "Gräueltaten der Militärs während und nach dem Putsch 1973 als Propaganda" und stellte sich unverhohlen auf Seiten der Diktatur. Der vatikanische Chefdiplomat Giovanni Benellis äußerte unter anderem "eine mit dem Pontifex [Papst Paul VI.
Foto rechts: Vatican City 1963, Wikimedia Commons Lizenz] geteilte schwere Besorgnis, wegen der erfolgreichen internationalen linken Kampagne" und zeigte sich "überzeugt" von Falschmeldungen und Lügen über die rechtmäßige Regierung unter Salvador Allende, der beim Putsch ermordet wurde (amerika21.de/2013/04). "Überall im Lande errichtete das Militär Geheimgefängnisse, wo Oppositionelle und deren Sympathisanten nicht selten zu Tode gefoltert oder unter anderem mit Flugzeugen hinaus aufs Meer geflogen und dort hinausgeworfen wurden." (Wikipedia, Stand: 12.4.2013)
Drei Jahre später erfolgte dann auch in Argentinien der rechtsradikale Militärputsch und dort wurde bekannt, dass die Hinrichtungsmethode, Kritiker einfach auf Flugzeugen über dem Meer abzuwerfen, den Politikern von Kirchenführern empfohlen wurde.
Die argentinische Kirchenspitze hat 1976 in einem Gespräch mit den Juntachefs den Putsch selbst abgesegnet und dabei zumindest in Kauf genommen, dass bis zu 30.000 Menschen verschwunden sind, gefoltert und ermordet wurden. Und der heutige Papst Bergoglio hatte als Jesuitenführer Argentiniens (1973-1979; ab 1980 war er dann Rektor der Theologischen Fakultät) eine nicht unbedeutende Position in dieser Kirche inne.
 



2.5.2013 – Die Täuschung aus dem Vatikan: Wenn ein Papst sich Franziskus nennt – Dies ist der Titel der Ausgabe Der Theologe Nr. 70.
Siehe dazu auch die Pressemitteilung der Freien Christen:
Für die Kirche zu gefährlich: Papst lehnt gesunden Menschenverstand ab. gesunden_menschenverstand_vor_kirche_retten.pdf

 



8.7.2013 – Der unheilige Papst Johannes Paul II Dies ist der Titel der Ausgabe Der Theologe Nr. 76, die anlässlich der angekündigten Heiligsprechung von Karol Wojtyla im April 2014 erschienen ist.
 



21.8. / 22.8.2013 – Forderte eine jenseitige Seele Papst Joseph Ratzinger zum Rücktritt auf?Offenbar folgte Papst Joseph Ratzinger bei seinem Rücktritt auch einer jenseitigen Stimme. "Gott hat es mir gesagt", so der Ex-Papst in einem Gespräch über die Gründe für seinen Rücktritt (zit. nach focus.de, 21.8.2013). Es sei weiterhin eine, so wörtlich "mystische Erfahrung" gewesen, so der Alt-Papst weiter, wobei diese beide Aussagen ("Gott" hätte es gesagt / mystische Erfahrung) im Denken des "großen" Theologen Ratzinger ein Widerspruch sind. Denn in seinem Buch Glaube, Wahrheit, Toleranz (Freiburg 2003) konstruiert er einen falschen Gegensatz zwischen "Offenbarung" Gottes und einer "mystischen Erfahrung".
Wörtlich schreibt Joseph Ratzinger dort auf sehr schwer verständliche Art, "
dass wir in ´Monotheismus` und ´Mystik` zwei von Anfang an total verschieden gebaute Strukturen vor uns haben. In der Mystik gilt: ... Es gibt kein Handeln Gottes ... Der monotheistische Weg geht von einer gegenteiligen Überzeugung aus: ... hier gibt es dafür ein Tun Gottes, einen Anruf von Gott her ... Insofern könnte man statt der Gegenüberstellung ´Mystik – monotheistische Revolution` auch die Gegenüberstellung ´Mystik – Offenbarung` wählen ... Für den einen Weg ist es charakteristisch, dass ´Mystik` als geistliche Erfahrung des Menschen geschieht ... Es kann bei diesem Ausgangspunkt letztlich gar keine ´Offenbarung` Gottes geben, sie wäre unlogisch in diesem Zusammenhang. Für den anderen Weg ist es hingegen ebenso charakteristisch, dass ´Offenbarung` ist, dass es einen Anruf Gottes gibt" (S. 30f.; mehr dazu hier). So weit also Joseph Ratzingers Lehre.
Von daher lautet eine Frage an den ehemaligen Papst: Sei die Aufforderung zum Rücktritt nun eine angeblich "mystische Erfahrung" gewesen oder habe "Gott" oder eine andere Macht bzw. ein anderes Wesen es ihm "gesagt"? Nach der Lehre des Ex-Papstes entweder-oder. Oder hat Joseph Ratzinger seine Meinung zu diesem Thema geändert und es wäre für ihn nun grundsätzlich doch beides zusammen möglich?

Oder hat es überhaupt nichts mit Gott zu tun, und es steckt etwas ganz Anderes dahinter? Und hier führt eine heiße Spur von Ex-US-Präsident George W. Bush zu Joseph Ratzinger.
George W. Bush glaubte nämlich, in den "Augen" des damaligen Papstes im Jahr 2008 "Gott" zu sehen, und gleichzeitig hätte ihm, Präsident Bush, dieser "Gott", den er in den Augen von Joseph Ratzinger zu erblicken glaubte, durch eine Stimme auch zuvor befohlen, zwei Kriege zu beginnen. Wörtlich:
"George, geh los und bekämpfe diese Terroristen in Afghanistan!" Und: "George, geh los und beende die Tyrannei im Irak!" (Focus online, 8.10.2005)
Da Gott aber keine Kriege befiehlt, ging der US-Kriegsherr womöglich einer kriegerischen Fopp-Seele aus dem Jenseits auf den Leim, die sich als "Gott" ausgab. Und später "erblickte" der Präsident möglicherweise dieselbe Seele erneut; dieses Mal "in den Augen des Papstes"; das ist denkbar, wenn diese Seele den Papst gerade "besetzt" hatte und folglich bei dieser Begegnung durch die Augen des Papstes für George W. Bush spürbar war.

Das wiederum würde nun zu den jüngsten Aussagen von Joseph Ratzinger passen, "Gott" habe gesprochen und es sei eine "mystische Erfahrung" gewesen, dass er zurücktreten solle. In Wirklichkeit war es – wie bei George W. Bush – nicht "Gott", sondern die Fopp-Seele. Und als eine "mystische Erfahrung" hat es der damalige Papst fälschlicherweise deshalb gedeutet, da diese Seele ihn eben besetzt hätte und es damit für Joseph Ratzinger den Anschein hatte, als käme dieser Aufruf "mystisch" aus ihm selbst. In Wirklichkeit wäre der Rücktritts-Aufruf aber von dem "Astral-Wesen" gekommen, das sich in den Körper des Papstes gedrängt hatte, um diesen steuern zu können; nach katholischer Lehre letztlich ein Ansatzpunkt für einen "Exorzismus" (wie wir darüber denken, siehe z.B. hier).

Summa summarum wäre das Ergebnis
: Der Alt-Papst hat anscheinend seinen früheren Glauben eines Gegensatzes zwischen Mystik und Offenbarung aufgrund einer Erfahrung mit einer jenseitigen Seele, die er – wie einst George W. Bush – für "Gott" hielt, aufgegeben. Dieses Wesen wäre dann so massiv in ihn eingedrungen, dass er die Besetzung für "Gott" bzw. eine "mystische Erfahrung" hielt, und er hat dann in diesem Sinne gehandelt.
Natürlich könnte alles auch anders gewesen sein. Und dass im Vatikan – wie auch sonst in der Politik – ein "Machtkampf" mit widerstreitenden Interessen immer auch eine entscheidende Rolle spielt, das steht nicht im Widerspruch zu diesen Darlegungen. (PS: Joseph Ratzinger war auch maßgeblich daran beteiligt, dass George W. Bush überhaupt US-Präsident wurde)

Doch wie es sich im Einzelnen verhält oder nicht: Fakt ist jedenfalls: Theologen einschließlich aller Päpste haben in der Regel keine oder kaum Gotteserfahrungen, und ihnen gelten die Worte von Jesus an die Theologen und Schriftgelehrten, welche lauten: "Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Prostituierten kommen eher ins Reich Gottes als ihr" (Matthäus 21, 31), was in diesem Fall zeitlich gemeint ist.

 



12.10. / 23.10.2013 – Der Vatikan und seine Bank "Die dunkle Seite der Macht" – Darf Bischof Tebartz-von Elst dort lernen? – "Die dunkle Seite der Macht", so die Süddeutsche Zeitung am 2.10.2013 über die Vatikanbank. Es handelt sich über viele Jahrzehnte offenbar um einen der Treffpunkte für das organisierte Verbrechen in Europa, einem finsteren Ort der Unterwelt. Das glauben Sie nicht? Dann lesen Sie einfach weiter und folgen Sie den Links.
In den 70er-Jahren wurde vom damaligen Vatikanbank-Chef, Erzbischof Paul Marcinkus ("einer der engsten Vertrauten von Papst Johannes Paul II" (Der Spiegel, 9.8.1092)), und Seinesgleichen einer der größten Aktienbetrugsfälle der modernen Börsengeschichte geplant, um die Finanzen des Vatikans zu vermehren. Der Ausgang wurde nie ganz geklärt, denn der Vatikan gilt als souveräner Staat. So gilt: Auch wenn es ein Schurkenstaat ist, Gesetze anderer Länder enden vor den Mauern des Vatikan. Näheres berichtete der damalige Vatikan-Unterhändler Leopold Ledl. In den 80er-Jahren kostete dem Bankier Roberto Calvi sein Vertrauen in die Vatikanbank sein Leben. Seine Leiche hing am 18.6.1982 mit Steinen beschwert an der Brücke der Barmherzigen Brüder in London, nachdem er sich entschloss, den Papst und die Eminenzen zu erpressen anstatt sein Wissen zu veröffentlichen. Am gleichen Tag fiel seine Privatsekretärin Teresa Graziella Corrocher aus dem Fenster des Bankhochhauses in den Tod. Dass sie zuvor ohne Fremdeinwirkung einen "Abschiedsbrief" verfasst hat, ist mehr als zweifelhaft.
"In den neunziger Jahren wuschen italienische Wirtschaftsmagnaten Millionen an Schmiergeld für Politiker über den Ableger der katholischen Kirche. Dabei spielten auch immer wieder die Konten von Laien [= im Unterschied zu Priestern] bei der Vatikanbank eine Rolle" (spiegel.de, 2.10.2013; spiegel.de). Nun sind Tausende von illegalen Konten entdeckt worden. "Vatikanbank-Insider gehen davon aus, dass es sich dabei ´zum allergrößten Teil` um Schwarzgeld handelt" (spiegel.de, 2.10.2013). Im Vatikan ist für die Kunden zudem alles steuerfrei.
Ex-Vatikanbank-Chef Ettore Gotti Tedeschi fürchtet seit seiner Kündigung 2012 um sein Leben, denn so manches weiß auch er. Seit der ehemalige deutschen Fabrikant (mit Querverbindungen zum Waffenhandel) Ernst von Freyberg dort das Ruder übernommen hatte, soll die Bank jedoch von einem Anziehungspunkt für Verbrechen aller Art zu einem Ort seriöser Bankgeschäfte werden.
Am Sonntag, den 13.10.2013, eilte nun auch der deutsche Bischof Franz-Peter Tebartz-von Elst aus Limburg in den Vatikan. Wird dem in der geheimen Abwicklung von Millionenausgaben ungeschickten deutschen Bischof dort eventuell die Möglichkeit angeboten, zu lernen, wie er in Zukunft besser verhindern kann, dass so viele Informationen über Kirchenfinanzen nach außen dringen. Denn für die Vatikanbank gilt: "
Über ihre weltlichen Geschäfte schweigen die Väter [also die katholischen Patres = Priester] so eisern wie über das Beichtgeheimnis ... Die Vatikanbank ist ein Institut ohne externe Aufsicht, ohne veröffentlichte Bilanzen" (Der Spiegel, 9.8.1982; siehe auch hier).
 



18.10.2013 –
Insider berichten: "Aufstand gegen den Papst" – Das "Gesetz von Saat und Ernte" wirkt auch im Vatikan – Während Anfang Oktober die Rebellion von Gläubigen gegen den verschwenderischen und mutmaßlich täuschenden deutschen Bischof Franz-Peter Tebartz-von Elst im Vatikan besprochen wurde, dringt zunehmend nach außen, dass auch der Papst selbst auf einem Pulverfass jongliert. Aufstand gegen den Papst, so die Überschrift des Reports in Focus.de vom 7.10.2013. Kurz zuvor hatte er den "Hof" im Vatikan, wo 4000 Kleriker und Laien auf privilegierten Posten tätig sind, als "Lepra des Papsttums" bezeichnet. Hat er damit signalisiert, dass er sich von Aussätzigen umgeben fühlt? Die wenig schmeichelhaften Worten weckten jedenfalls Sehnsüchte nach Joseph Ratzinger, wenn etwa "ein Kurialer klagt: ´Der deutsche Heilige Vater spornte uns mit seinen Argumentationen zu langen Meditationen an.` Damit sei es nun vorbei."
So ist es. In der Kirche war man gewohnt, nicht in Tagen und Wochen zu denken, sondern in Jahrhunderten, doch die meisten merken noch nicht, dass die Zeit abläuft, ja, aus geistiger Sicht bereits abgelaufen ist. Das eherne Gesetz von Saat und Ernte ("Was der Mensch sät, das wird er ernten") macht auch vor der sich stets honorig gebenden Institution Kirche nicht Halt. Und immer mehr keimt für alle sichtbar nach außen, was bislang unter den teuren Teppichen abgedeckt wurde. Auch das Ausmaß an Abgründigkeiten, das sich hinter feierlichen Gewändern lange verdecken ließ, wird immer mehr offenbar. Man denke nur an die Tausende von Akten über Kinderschänderverbrechen von Priestern, die unter dem Deckwort "Päpstliches Geheimnis" lange verborgen blieben. Oder an das vielfach üppige Leben hinter dicken Kirchenmauern, wo der eine das dunkle Geheimnis eines anderen kennt, während die Mauer selbst immer poröser wird.
Eminenzen und Exzellenzen geben sich untereinander die Schuld, und sie sind doch alle miteinander gebunden an die Beine der Stuhles Petri, der in Jahrhunderten mit Lügen und mit den Knochen unzähliger Opfer der Kirche aufgebaut wurde und mit deren Blut geleimt wurde. "´Wenn das so weitergeht, macht dieser Papst unsere Kirche kaputt`, schildert ein Vatikan-Insider die Befürchtungen" beispielsweise in Polen hinsichtlich des forschen Auftretens des Papstes. Andere sind sich des Gegenteils sicher: Wenn man nicht tue, was dieser Papst sagt, dann ginge die Kirche kaputt. Einige sich beide Richtungen nur im Ergebnis: Die Kirche geht kaputt. 


Foto: Papst Bergoglio mit Adjutanten auf dem Vatikan-Balkon (Wikimedia-Commons-Lizenz, Tenan 2013)

 


2014

27.1. / 28.1. / 25.7.2014 – Rabe und Möwe beenden "Friedens"-Inszenierung des Papstes – Papst Jorge Bergoglio ist ein Mann schöner Worte. Was dahinter steckt, ist für viele Menschen schwer fassbar, vor allem, weil für einen Jesuiten gilt: "Ich glaube, dass das Weiße, das ich sehe, schwarz ist, wenn die hierarchische Kirche es so definiert" (Ignatius von Loyola, Die Exerzitien, übertragen von Hans Urs von Balthasar, Einsiedeln 1962, Nr. 365).
Was steckt beispielsweise hinter den so genannten "Friedensappellen", die auch alle Vorgänger-Päpste seit weit über 100 Jahren regelmäßig von Rom aus verkünden? Dabei wurde nahezu immer allgemein und vordergründig nichtssagend gesprochen.
Die Friedensbotschaft des Jesus von Nazareth wird von Papst und Kirche verschwiegen oder verleugnet. Jesus hat niemals den Einsatz von Waffengewalt befürwortet, er lehrt die Menschen die Goldene Regel ("Was du willst, dass dir andere tun, das tue du ihnen zuerst") und er brachte ihnen die Erkenntnis nahe, das der "Splitter im Auge" des Nächsten, der einen erregt, immer nur ein Hinweis auf den "Balken im eigenen Auge" ist. Wer das befolgt, wird niemals Krieg führen oder das Töten und Morden im Krieg befürworten oder gar segnen.
Anders die Kirche, welche nicht nur einen angeblich "gerechten" Krieg lehrt, sondern beispielsweise während des 1. Weltkriegs und des 2. Weltkriegs auf beiden Seiten der Front ihre Militärbischöfe und Militärpfarrer einsetzte, die den jeweiligen Soldaten den Segen dafür gaben, die Soldaten des jeweiligen Kriegsgegners zu töten, oder welche die Soldaten sogar zum Töten anstachelten. Was also waren bzw. sind die wahren Inhalte, wenn Papst und Kirche vom "Frieden" sprechen?


Ein Rabe: Er war mit der Friedens-Inszenierung mit Papst und Kindern "nicht einverstanden" und attackierte zusammen mit einer Möwe die von Jorge Bergoglio los gelassenen "Friedens"-Tauben (Wikimedia-Commons-Lizenz, Ævar Arnfjörð Bjarmason, 2004)

Wer wachsam das Zeitgeschehen beobachtet, dem entgeht nicht, dass so manches, was vielen Menschen noch verborgen ist, durch äußere Zeichen und Geschicke beleuchtet oder gar aufgedeckt wird. Denn es gibt keine Zufälle.
So schlug beispielsweise am 11.2.2013, am Abend nach der Rücktrittsankündigung von Papst Joseph Ratzinger ein heftiger Blitz in die Kuppel des Petersdomes ein. Und am Sonntag, den 26.1.2014, holte sich der Papst zwei Kinder zu sich auf den Balkon, die seine Friedensappelle mit einer Zeichenhandlung bekräftigen sollten. Die neben dem Kirchenführer stehenden Kinder ließen dazu zwei eingefangene weiße Tauben wieder fliegen
.

Doch ein Rabe und eine Möwe kamen sogleich geflogen und attackierten die "päpstlichen" Boten. "Eines der Opfer verlor Federn, nachdem es sich von der Möwe befreit hatte. Die Krähe hackte wieder und wieder auf die andere Taube ein. Immerhin konnten beide Tauben weiterfliegen, wie schwer sie verletzt wurden, ist nicht klar" (welt.de, 27.1.2014). "Schon vor zwei Jahren sorgten päpstliche Tauben für Schlagzeilen, als der damalige Papst Benedikt XVI. die Tiere fliegen lassen wollte – diese sich aber lieber wieder in die päpstlichen Gemächer zurückzogen." (stern.de, 27.1.2014)

Ob und wie jemand das Geschehen auf dem Petersplatz deuten möchte, hängt natürlich von jedem Einzelnen ab. So sind z. B. Aggressionen im Tierreich unnatürlich, da die Tiere dieses Verhalten im Laufe der Evolutionsgeschichte letztlich von den Menschen übernommen haben und wieder ablegen, wenn auch die Menschen wieder friedfertig werden (mehr dazu siehe hier).
Vogel-Experten erklären das Vatikan-Desaster so: "Es waren ja Zuchtvögel, die das erste Mal in Freiheit kamen. Die Unbeholfenheit hat die Angreifer wohl gereizt. Krähen gehen auf hilflose, verletzte und sich stark abweichend verhaltende Tiere los." (Mechthild Fähnders, Ornithologin beim Naturschutzbund Deutschland in spiegel.de, 28.1.2014)
Und nachdem die Tauben doch entkommen sind: "Sie haben keine guten Perspektiven. Sie müssen sich nun ihre Nahrung selber suchen und sich an die freie Natur erst gewöhnen. Vielleicht finden sie einen Taubenschwarm, dem sie sich anschließen. Aber als weiße Tiere sind sie selbst in der Gruppe am meisten gefährdet." (Alexander Mitschke, Ornithologe beim Arbeitskreis Staatliche Vogelschutzwarte)
So viel zum äußeren "Himmelfahrtskommando", in das der Vatikan die gezüchteten Tauben schickte.

Und die tiefere Bedeutung? Man könnte das aktuelle Ereignis von Rom als weiteres Zeichen dafür sehen, dass mit den Friedensappellen des Papstes etwas nicht stimmt.
"In der nordischen Mythologie symbolisiert der Rabe die Weisheit", heißt es in den Lexika (z. B. Wikipedia, Stand: 27.1.2014). Auch die Möwe wird in der Mythologie mit manchen Lebenssituationen der Menschen in Verbindung gebracht. Eine davon ist: Sie führt Menschen vor Augen, was diese oftmals schon selbst intuitiv gespürt haben, aber bisher noch nicht fassen oder begreifen konnten. 
Wäre bei einer öffentlichen Zeremonie im antiken Rom einem Kaiser oder damaligen Pontifex maximus (der Titel des römischen Oberpriesters, der im 5. Jahrhundert auf den Papst überging) Vergleichbares passiert wie jetzt dem Papst, dann wäre den Beteiligten das nahende Unheil klar gewesen. Entsetzen und Angst hätten sich breit gemacht.

Anmerkung zum Konfliktherd in der Ukraine: Es ist kein Geheimnis, dass der Vatikan die von der orthodoxen Kirche geprägte slawische Welt für das Papsttum gewinnen möchte. Dies wird auch zugegeben. Nun ist im Jahr 2014 die Ukraine in Aufruhr. Dort gibt es kaum römisch-katholische Kirchenmitglieder, ca. 1-2 % der Bevölkerung, meist Angehörige der polnischen oder deutschen Minderheit. Doch es gibt eine Ukrainisch Griechisch-Katholische Kirche mit so genanntem "orthodoxen" Ritus, die aber mit dem Vatikan "uniert" ist, vor allem im Westen des Landes agiert und einen Bevölkerungsanteil von ca. 13 % hat. Also immer noch eine Minderheit. Die große Mehrheit der Bevölkerung in der Ukraine zählt sich – wie in Russland – zur orthodoxen Konfession und ist in der Ukraine auf zwei weitere große orthodoxe Konfessionen aufgeteilt und eine kleinere.
Als Anfang der 80er-Jahre der Kommunismus in Polen gestürzt wurde, hatte der Vatikan daran entscheidenden Anteil.
Nun wurde bekannt, dass die römisch-katholische Caritas die Aufständischen in der Ukraine massiv unterstützt. Ohne die tägliche Versorgung der Demonstranten, Barrikadenbauer und Gebäudebesetzer mit warmen Mahlzeiten hätte der Widerstand gegen die demokratische gewählte Regierung nicht in dieser Weise fortgesetzt werden können. Der Caritas-Chef sprach sich zuletzt auch gegen das Vorgehen der damaligen staatlichen Ordnungskräfte aus und warb um Verständnis auch für die gewalttätigen pro-westlichen Aufständischen. Auch die rechtsradikale Partei "Swoboda", die mit der deutschen NPD verbündet ist, vertritt für den Caritas-Chef "zunächst einmal die demokratischen Werte". So sagt es der Vertreter der katholischen Hierarchie (n-tv.de/politik/). Das ist nicht überraschend. Dass der Vatikan und die Rom-Kirche mit faschistischen und rechtsradikalen Parteien sogar immer wieder Bündnisse geschlossen hat, weiß man aus dem 20. Jahrhundert aus Italien, Spanien, Deutschland, Kroatien, Österreich, der Slowakei, Chile, Argentinien und vielen, vielen Ländern mehr (siehe hier). Wenn auf dem Petersplatz also vom "Frieden" gesprochen wird, dann geht es heute wie damals um handfeste politische und klerikale Interessen.
Die mit dem Vatikan paktierende Regierung der USA hatte bereits entschieden, dass der römisch-katholische Außenminister John Kerry sich bei der "Münchner Sicherheitskonferenz" mit den extra eingeladenen Vertretern der Demonstranten aus der Ukraine trifft, unter anderem mit dem Box-Champion Vitali Klitschko und der Popsängerin Ruslana. Ob man auch mit den Vertretern der Regierung der Ukraine, die als offizielle Vertreter ihres Landes teilnehmen, reden will, ließ die nahezu bankrotte US-Supermacht offen. Stattdessen wurden erste "Sanktionen" gegen die Regierung erwogen, was auch eine weitere Verschärfung des Ost-West-Konflikts bedeutet.
Zum Vergleich: Während der Syrien-Friedensgespräche in Genf wurde bekannt, dass die Regierung der USA gleichzeitig wieder Waffen an die Aufständischen in Syrien liefert, wenn diese vorgeben, nicht islamistisch zu sein.
Im Verlauf des Ukraine-Konflikts stellte sich heraus: Es war auch ein Vertreter der katholischen Kirche der Ukraine, der kurz nach der missglückten Friedens-Inszenierung von Papst Bergoglio von Kiew nach Washington reiste und dort um ein Eingreifen der USA in den Ukraine-Konflikt gebeten hatte, was dann auch geschah. Und mit dem CIA-Chef John Brennan und Papst Jorge Bergoglio haben sich dann zwei Jesuiten maßgeblich um diesen Konfliktherd gekümmert. Mehr dazu siehe hier.

 



27.4.2014 – "Abkömmlinge" sprachen sich gegenseitig heilig
– Am 1. Mai 2010 wurde Karol Wojtyła von Joseph Ratzinger selig gesprochen. Joseph Ratzinger wurde sein Nachfolger. "Da geht es doch in Rom zu wie zu den Zeiten der Cäsaren, die den jeweils vorangegangenen Kaiser zum Gott erhoben!" ... Vermutlich denkt ein Papst, wenn er seinen Vorgänger seligspricht, gerät all das Schlimme in Vergessenheit, was dieser Mann angerichtet hat," so der katholische Theologieprofessor Dr. Hans Küng. (Frankfurter Rundschau, 29.4.2011)
Am 27. April 2014 erfolgte dann eine weitere Steigerung: Heiligsprechung von Karol Wojtyla durch Papst Jorge Bergoglio, zusammen mit Angelo Guiseppe Roncalli alias Papst Johannes XXIII. in Anwesenheit von Joseph Ratzinger, dem vormaligen Benedikt XVI, einem der zukünftigen Kandidaten für eine Selig- und Heiligsprechung, vielleicht dann zusammen mit Eugenio Pacelli alias Papst Pius XII. Sie alle
sind die Abkömmlinge von Abkömmlingen von Abkömmlingen derer, die den Namen Christus von Anfang an missbrauchten. Denn mit Christus hat solches nichts zu tun.
Jesus von Nazareth lehrte keine Heiligsprechungen und schon gar keine "heiligen Väter", sondern Er sagte: "Ihr sollt niemanden auf Erden Vater nennen, denn Einer ist euer Vater, der im Himmel ist" (Matthäus 23, 9). Die Institution Kirche widerspricht also ihrer eigenen Bibel, wenn sie Menschen den geistigen Titel "Vater" verleiht, denn genau das sollen Nachfolger von Jesus nicht tun, was aufzeigt, dass die Päpste ihm auch nicht nachfolgen. Und auch eine Heiligsprechung widerspricht den Stellen in der kirchlichen Bibel, in denen es heißt: Gott allein ist "heilig".

 



27.5.2014 – ARD-Reportage "Die Vatikanverschwörung" – Hier youtube.com Man kann dazu sagen, was man möchte. Doch mit Christus hat das alles nichts zu tun; auch nicht, wenn man an der gezeigten Situation etwas "verbessert". Es ist der Zustand der Kirche, die auf dem Baalskult aufbaut.

 



19.10.2014 – "Strafsache Vatikan" – Nun ist auch Papst Giovanni Battista Montini, als Papst Paul VI., selig / Kirchenlehre als Teil des "Obskurantismus"?
– In dem aus Fakten zusammen gestellten historischen Roman Strafsache Vatikan des ehemaligen Stern-Autors Uli Weyland wird in einem Aufsehen erregenden Tribunal auch Anklage gegen Papst Paul VI. erhoben. Giovanni Battista Montini lebte von 1898-1978 und war Papst seit 1963;
[Foto rechts unten: Vatican City 1963, Wikimedia Commons Lizenz]. In dem Buch heißt es dazu wie folgt:
 
"Mit Billigung Montinis gelangen nicht nur Pavelic (Ante Pavelic, Chef der katholisch-faschistischen Ustascha-Bewegung in Kroatien und Völkermörder), sondern fast sein gesamtes Kabinett, ausgestattet mit Geld und Pässen des Vatikans bzw. des Internationalen Roten Kreuzes nach Südamerika. Nach Informationen der Autoren Aarons und Loftus (Ratlines (deutsch: Rattenlinien), London 1991), denen der CIA Unterlagen zur Verfügung gestellt hat, sollen bis in die fünfziger Jahre hinein 30.000 Flüchtlinge, darunter viele international gesuchte hochkarätige Kriegsverbrecher, auf diese Weg aus Europa geschleust worden sein. Nutznießer katholischer oder vatikanischer ´Flüchtlingshilfe` waren unter anderem [die deutschen NS-Verbrecher] Eichmann, Mengele und der Kommandant der Vernichtungslager Sobibor und Treblinka, Franz Stangl. Und für die vatikanische Flüchtlingshilfe war Giovanni Battista Montini zuständig. Er hat sich damit wie sein Vorgänger (Johannes XXIII.) also auch aufs Schwerste der Strafvereitelung und der Begünstigung von Kriegsverbrechen schuldig gemacht." (S. 464)

"In der so genannten Entwicklungsenzyklika ´Populorum progressio` vom 26. März 1967 spricht Montini zynisch von der wachsenden Not in den Entwicklungsländern und betont die Dringlichkeit der Entwicklungshilfe. Ausgerechnet dieser Mann, der immer wieder von der ´heiligen Armut` seiner Kirche sprach und gleichzeitig über [Vatikan-]Aktien und [Vatikan-]Kapital in Höhe von mehr als 50 Milliarden DM verfügte (Quelle: Horst Herrmann, Die Kirche und unser Geld), ausgerechnet dieser Mann wagt es, von ´wachsender Not` zu sprechen." (S. 467)

Paul VI. war ein Mann, "der vom Bösen in der Welt spricht und den Krieg in Vietnam als eine ´gerechte Sache Gottes` bezeichnet. Der Diktaturen in Südamerika und Afrika nicht nur toleriert, sondern gutgeheißen hat." (S. 471)
Dazu zählt die Diktatur in Chile unter dem römisch-katholischen General Pinochet:
So bezeichnete der Vatikan unter dem "seligen" Paul VI. die "Gräueltaten der Militärs während und nach dem Putsch 1973 als Propaganda" und stellte sich unverhohlen auf Seiten der Diktatur. Der vatikanische Chefdiplomat Giovanni Benellis äußerte unter anderem "eine mit dem Pontifex [Papst Paul VI.] geteilte schwere Besorgnis wegen der erfolgreichen internationalen linken Kampagne". Auch zeigte er sich "überzeugt", dass positive Meldungen über die rechtmäßige Regierung unter Salvador Allende, der beim Putsch von General Pinochet ermordet wurde, die Wahrheit angeblich "verdrehen" (amerika21.de/2013/04). "Überall im Lande errichtete das Militär Geheimgefängnisse, wo Oppositionelle und deren Sympathisanten nicht selten zu Tode gefoltert oder unter anderem mit Flugzeugen hinaus aufs Meer geflogen und dort hinausgeworfen wurden." (Wikipedia zu "Streitkräfte Chiles", Stand: 12.4.2013)

Auch für eines der größten Betrugsverbrechen der Bankgeschichte ist der Vatikan unter dem Pontifikat von Paul VI. verantwortlich. Das FBI enttarnte den Coup, "in dem der Vatikan bei der New Yorker Mafia gefälschte Wertpapiere im fiktiven Gegenwert von nahezu einer Milliarde Dollar bestellt hat" (S. 472). Lesen Sie mehr zu diesem Verbrechen in der Ausgabe Nr. 38 – Der Gott Mammon und seine Kinder.

Nun ist Papst Montini also auch "selig", wie viele seiner Vorgänger und wie bereits vor ihm sein übernächster Nachfolger Papst Johannes Paul II.
Da bei den für eine Seligsprechung katholischerseits erforderlichen Wundern im irdischen Leben in der Regel Fehlanzeige ist, griff man – wie zuletzt auch bei Papst Johannes Paul II. – auf obskure angebliche Wunder aus dem Jenseits zurück. In diesem Fall war es so: Eine schwangere Gläubige in Kalifornien/USA habe Anfang der 90er Jahre erfahren, dass der Fötus im Mutterlieb einen Defekt habe, der wahrscheinlich zu schweren körperlichen und geistigen Behinderungen des Kindes führen würde. Darauf hin rief die Frau den seit über 12 Jahre toten Papst Paul im Gebet um Hilfe an. Das Kind kam dann entgegen der ärztlichen Befürchtung bzw. Diagnose gesund zu Welt, was die Eltern dem "Wunder" von Paul VI. zugeschrieben haben, das dieser aus dem Jenseits an dem Embryo im Mutterleib vollführt haben soll. (katholisches.info, 22.2.2014)

Zum Vergleich: Auch tote Politiker können unter Umständen nach katholischer Lehre heilen. So wurde der österreichische Kaiser Karl I. trotz seines Giftgas-Einsatzes im 1. Weltkrieg "selig" gesprochen, weil er aus dem Jenseits die Krampfadern einer polnischen Nonne geheilt haben soll, die den österreichischen Kaiser zuvor um Heilung angefleht hatte.

PS: Angesichts der fortgesetzten Seligsprechungen, von Reliquien-, Ablasslehren und sehr vielem Ähnlichen mehr stellen sich neutrale Religionswissenschaftler auch die Frage, wie die römisch-katholische Lehre als Ganzes einzuordnen ist. Mit Jesus, dem Christus, auf den sie sich beruft, hat sie in Wirklichkeit nicht viel zu tun, wie wir z. B. in Der Theologe Nr. 25 nachgewiesen haben. Manche bezeichnen sie als finanzstarke Kunstreligion, da sie – religionsgeschichtlich betrachtet – Elemente aus verschiedenen antiken Religionen übernommen hat und zu einer neuen kunstvollen Mischreligion verbunden hat; eine Entwicklung, die auch als "Synkretismus" bezeichnet wird. Deshalb wird sie auch von uns gelegentlich als moderner "Baalskult" betrachtet. Eine weitere Alternative wäre eine Einordnung beim "Obskurantismus". Laut Duden bedeutet dies: "Bestreben, die Menschen bewusst in Unwissenheit zu halten, ihr selbstständiges Denken zu verhindern und sie an Übernatürliches glauben zu lassen." (duden.de)

 



22.10.2014 – Ziel von Islamisten: Schwarze Isis-Fahne weht im Vatikan Der bekannte Historiker Karlheinz Deschner schreibt: "Nach intensiver Beschäftigung mit der Geschichte des Christentums kenne ich in Antike, Mittelalter und Neuzeit ... keine Organisation der Welt, die zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet ist wie die ... Kirche, ganz besonders die römisch-katholische Kirche" (in: Die beleidigte Kirche, Freiburg 1986, S. 42 f.). Was kann dieser Tatbestand im ehernen Weltgesetz von Saat und Ernte bedeuten? Ein Sprichwort heißt: Gottes Mühlen mahlen langsam. Und Millionen Opfer der Kirche sind bis heute ungesühnt. Wer um die Möglichkeit der Reinkarnation weiß, kann sich auch vorstellen, dass unzählige Opfer der katholischen Kreuzzüge früherer Zeiten oder vom Papst nicht kritisierten Bombardierungen westlicher Staaten in jüngerer Zeit ebenfalls wieder inkarnieren können. Das Ziel ist immer das Mitfühlen mit dem Leid des Nächsten und letztlich die gegenseitige Vergebung.
Doch was ist, wenn unzählige Opfer wieder zur Inkarnation gehen, um sich zu rächen?
Die evangelische Wochenzeitung idea-spektrum (Nr. 43/2014) veröffentlicht das Titelblatt der islamistischen Zeitschrift Dabio, Ausgabe Nr. 4 mit einer Fotomontage: Die schwarze Isis-Flagge weht auf dem Obelisken auf dem Petersplatz im Vatikan. "Wir werden euer Rom erobern, eure Kreuze zerbrechen", so der Sprecher der Isis. Das evangelische Magazin weiter: "Jeder Muslim sollte sein Haus verlassen, einen ´Kreuzfahrer` finden und ihn töten," wobei von den islamistischen Terror-Kommandos in der Regel nicht zwischen einem mordenden Kreuzfahrer und einem Kirchenchristen, der nicht selbst Gewalt angewendet hat, unterschieden wird. Beide sitzen für die Rachekrieger im gleichen Boot.
Nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung, das auch in der Bibel der Kirchen steht (Galater 6, 7) folgt auf jede Saat eine entsprechende Wirkung. Dies muss nicht sogleich sein. Zunächst beginnt meist eine Art "Reifezeit", in der auch die negative Saat erst zur Ernte heran reift. Das kann eine sehr lange Zeit sein, unter Umständen Epochen lang. Diese Zeit kann auch als Gnadenzeit verstanden werden für die Täter und ihre Nachfolger, in der sie umkehren, bereuen, um Vergebung bitten und wieder gut machen können, um die negative Ernte einer negativen Saat noch rechtzeitig abzuwenden. Geschieht dies nicht, nimmt das Schicksal früher oder später seinen Lauf.
Die Verbrechen der katholischen Kreuzfahrer zählen zu den brutalsten überhaupt. Allein bei der Eroberung Jerusalems durch das Papstheer im Jahr 1099 wurden alle Einwohner der Stadt gnadenlos massakriert, und das war lange nicht alles.
Doch die Ermordeten von Jerusalem und Millionen anderer Opfer hatten – wie andere Menschen auch – die Möglichkeit von Reinkarnationen, wenn sie das wollten. Doch der an Finanzen millionenschwere Vatikan hat nicht in tiefer Reue alle Moslems und unzählige andere Kirchenopfer ehrlich um Vergebung gebeten und als Zeichen, dass es ihm ernst ist, spürbare Wiedergutmachung geleistet. Das päpstliche Schuldbekenntnis aus dem Jahr 2000 war nur unverbindlich und allgemein gehalten, und die Verantwortung für die Taten wurde auf einzelne "Söhne" der Kirche abgeschoben. Eine ernsthafte und tiefe Reue mit entsprechenden Konsequenzen könnte hingegen Rachepläne womöglich abwenden oder zumindest eindämmen oder abmildern. Stattdessen wurde aber der für das Massaker in Jerusalem zuständige Papst und andere mörderische Päpste sogar heilig gesprochen.


Lesen Sie dazu auch:
Ausgerechnet der Papst beklagt Krieg im Namen Gottes


Der Theologe Nr. 90 – Warum sind die Kreuzzüge noch nicht beendet?

 



6.12.2014 / 30.11.2015 – Papst als Blender: Vatikan nahm bis jetzt keinen einzigen Flüchtling aufDer Papst predigt, man solle mehr Flüchtlinge aufnehmen. Wie wäre es, wenn er selbst die vatikanischen Paläste und Salons für Flüchtlinge öffnen ließe? Oder wie wäre es, wenn die kürzlich im Vatikan gefundenen Hunderte von Millionen Euro Schwarzgeld dafür verwendet würden anstatt weiter gehortet zu werden? So sei es nicht gemeint, lässt die Kurie in Rom verlauten. Man kümmere sich um die "Seelsorge" für die Flüchtlinge und unterstütze die Bischöfe in anderen Ländern bei ihren Maßnahmen. Doch öffnen etwa die Bischöfe in den anderen Ländern ihre Palais und Residenzen? Nein. Die Kirche fordert immer nur ihre Gläubigen zum Tun auf. Selbst hortet man eine Milliardenvermögen und lässt sich die Nächstenliebe vielfach auch noch teuer vom Staat bezahlen wie in Deutschland.
"Es gibt nur einen Staat in Europa, der bisher keinen einzigen Flüchtling aufgenommen hat: den Vatikan selbst. Er hat weder ein Asylrecht noch eine Anlaufstelle für Asylsuchende. Geschweige denn ein Flüchtlingsheim. Daran ist in Italien schon vor einiger Zeit Kritik laut geworden. Als Franziskus im Sommer vergangenen Jahres auf Lampedusa war, um ´brüderliche Solidarität` gegen die ´Globalisierung der Gleichgültigkeit` einzufordern, schimpfte die italienische Rechte in der Lega Nord, der Papst solle doch selbst erst einmal Migranten aufnehmen. Doch nichts geschah", so die Frankfurter Allgemeine Zeitung (1.12.2014) – um ihre Kritik dann doch im Sinne der vatikanischen Rechtfertigungen zu relativieren. Im Jahr 2015 hatte Franziskus dann allerdings unter dem Druck der Flüchtlingsströme eine Familie aus Syrien im Vatikan aufgenommen, und er hat alle katholischen Kirchengemeinden empfohlen, sich ebenfalls um je eine Familie zu kümmern.
Es warten allerdings Millionen auf Aufnahme. Und immerhin müsste angesichts der Papst-Worte wenigstens das katholischste Land Europas, Polen, Vorreiter dieser vom Kirchenoberhaupt gepredigten "brüderlichen Solidarität" sein. Doch der Widerspruch zwischen Reden und Tun könnte nicht krasser sein: Nach dem Wahlsieg der kirchenkonformen Partei Pis im Jahr 2015 wurde sogar die Zusage widerrufen, im Laufe von zwei Jahren insgesamt 7000 Flüchtlinge aufzunehmen – das wären weniger gewesen als in Deutschland über viele Monate an jedem Tag angekommen sind.
Seien wir also wachsam vor allem bei diesem Papst! Was sagt er? Aber was tut er? Sind es nur folgenlose Symbolhandlungen bzw. Marketing- oder PR-Maßnahmen? Oder ist wirklich die Substanz des Kirchenimperiums betroffen? Geht es auch nur ein Jota über Almosen hinaus, die keinen schmerzen, weil die "Geldspeicher" und Paläste bis oben hin gefüllt sind? Seit Jahrzehnten lässt auch der Vatikan täglich 37.000 Menschen verhungern ohne sein Milliardenvermögen, ja Billionenvermögen auch nur anzutasten.


 


2015

13.1.2015 – Gewalt, Tod, angeblich ewige Feuerqualen – Welche Kultur lehrt der Papst? – In seiner Neujahrsansprache vor Diplomaten des Vatikan am 12.1.2015 erklärt Papst Franziskus: "Die Anschläge in Paris seien Ausdruck einer ´Kultur, die den anderen zurückweist, die engsten und echten Beziehungen abbricht und am Ende die ganze Gesellschaft auflöst und sie auseinanderbrechen lässt und Gewalt und Tod hervorbringt.`" (orf.at, 13.1.2015)

Doch gerade beim Thema "Gewalt und Tod" kennt sich auch der Papst sehr gut aus, denn seine eigene Kultur hat im Laufe der Kirchengeschichte ebenfalls unübersehbare Ausmaße an "Gewalt und Tod" hervor gebracht. Die von ihm repräsentierte römisch-katholische Kultur gibt sich jedoch nicht mit dem Tod Andersdenkender zufrieden. Sie verdammt diese bis heute in ewiges Feuer. Wörtlich heißt es in den Dogmensammlungen der römisch-katholischen Kirche:

"[Die heilige römische Kirche, durch das Wort unseres Herrn und Erlösers gegründet,] glaubt fest, bekennt und verkündet, dass niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter – des ewigen Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr (der Kirche) anschließt. So viel bedeutet die Einheit des Leibes der Kirche, dass die kirchlichen Sakramente nur denen zum Heil gereichen, die in ihr bleiben, und dass nur ihnen Fasten, Almosen, andere fromme Werke und der Kriegsdienst des Christenlebens den ewigen Lohn erwirbt. ´Mag einer noch so viele Almosen geben, ja selbst sein Blut für den Namen Christi vergießen, so kann er doch nicht gerettet werden, wenn er nicht im Schoß und in der Einheit der katholischen Kirche bleibt.` (Fulgentius)"
Diese kirchliche Lehrentscheidung der Allgemeinen Kirchenversammlung zu Florenz (= Konzil von Florenz) (1438-1445) wird von der Papstkirche sogar als "unfehlbar" geglaubt.

Und um das ewige Feuer zu verdeutlichen, weist der Kirchenheilige Augustinus
(Gemälde rechts bei seiner Kirchentaufe) eigens darauf hin, dass die unsäglichen Schmerzen dieses Feuers nicht durch einen Tod gelindert werden können. Ewige, unendliche Qualen, unendlich und ewig, eine unfassbar grausame Vorstellung ... Augustinus spricht selbst von "unserer Lehre von den stets brennenden und nie sterbenden Menschenleibern" (De Civitate Dei, Kapitel 8).

Dem Einwand, dass diese Grausamkeit nicht vorstellbar ist, widerspricht Augustinus mit der Macht des katholischen Gottes, der sehr wohl in der Lage sei, Leiber ewig brennen zu lassen. Augustinus wörtlich: "Denn dass Leibeswesen auch im Feuer zu leben vermögen, in der Glut, ohne verzehrt zu werden, in der Pein, ohne zu sterben, habe ich oben schon zur Genüge dargetan; sie vermögen es durch Wunderwirkung ihres in jeder Hinsicht allmächtigen Schöpfers. Wer diesem die Kraft dazu abspricht, der weiß nicht, von wem all das Wunderbare herkommt, das er an allen Naturen anstaunt." (Kapitel Nr. 9)

Ist überhaupt eine größere zynische Verhöhnung des Schöpfergottes denkbar? Wenn man Augustins Worte jedoch auf den "Schöpfer" der römisch-katholischen Kirche bezieht, dann ist daran richtig, dass diese Lehre seine Erfindung ist.
Zum Vergleich: Bei den Moslems dauere die vermeintliche Hölle nur, solange ´Allah, der Allerbarmer, es will` (Sure 6, 128 und Sure 11, 107). (zit. nach Beilage "Papst" der Zeitschrift Junge Welt vom 21.9.2011)

Als billigen Trost bietet der Kirchenvater und Heilige Augustinus unterschiedliche Grade der Qualen für "Heiden, Juden, Ungläubige und von der Einheit [der katholischen Kirche] Getrennte" an:
"Doch hat man auch für das ewige Feuer sicher verschiedene Abstufungen anzunehmen, wonach es je nach dem Maße der Missverdienste für die einen leichter, für die anderen strenger sein wird, sei es, dass seine Gewalt und Hitze je nach der verdienten Strafe für jeden eine andere ist, oder dass es zwar gleichmäßig brennt, aber nicht als gleichmäßige Pein empfunden wird." (Kapitel 16)

Welches Ausmaß an furchtbaren Leiden ergibt sich also durch beide Kulturen? Derjenigen, die "Gewalt und Tod hervorbringt" und die vom Papst deswegen kritisiert wird; und derjenigen, die der Papst selbst vertritt und die darüber hinaus "Pein ohne zu sterben" hervor bringen möchte?
Jeder Leser kann für sich selbst z. B. einmal probieren, einen Finger nur sehr kurz in die Flamme einer Kerze zu halten. Wie lange hält er es aus?
 



6.2. / 7.2. / 30.9.2015 – Es ist so weit: Zusammenkunft der beiden Weltmächte "dieser Welt" – Papst sprach vor beiden Kammern des US-Kongresses
– Am 24.9.2015 sprach Papst Franziskus als erster Papst vor beiden Kammern des US-Kongresses, dem Senat und dem Repräsentantenhaus. "Drahtzieher" des Ereignisses war der Republikaner-Chef und Katholik John Boehner, der es auch öffentlich verkündete.

Dazu können folgende Fakten ergänzt werden:
Es gab offenbar noch nie so viele Katholiken also dem Papst untergeordnete Laien-Katholiken in USA-Führungspositionen wie derzeit, bei nur ca. 20 % Katholikenanteil in der Bevölkerung: Außenminister und Vatikan-Bewunderer John Kerry, Sprecherin Jen Psaki, Vize-Präsident Joe Biden, UN-Botschafterin Samantha Power, CIA-Chef und Jesuiten-Schüler John Brennan, Republikaner-Führer John Boehner, Nancy Pelosi, Fraktionsvorsitzende der Demokraten im Repräsentantenhaus usw. Das ist nur eine spontane unvollständige Aufzählung. Es scheinen prozentual viel mehr zu sein als in Deutschland, wo die Lutherischen die herrschende Politik dominieren.
Hier eine Liste von 26 weiteren römisch-katholischen Senatoren der USA: Religious_affiliation_in_the_United_States_Senate


Die Papstkrone, die Tiara, mit der zuletzt Papst Paul VI. 1963 gekrönt war, wurde auf Anordnung des Papstes dann 1964 nach Washington überbracht, offiziell, weil die Katholiken der USA so viel Geld für die "Armen" in der Dritten Welt gespendet hätten.
Dort ist die Papstkrone dauerhaft im amerikanischen "Nationalheiligtum" ganz in der Nähe des Weißen Hauses aufgestellt. Es handelt sich dabei um die riesige "Basilika der unbefleckten Empfängnis", die "Basilica of the National Shrine of the Immaculate Conception", die größte Kirche ganz Nordamerikas und eine der zehn größten Kirchen der Welt, geweiht der katholischen Kunstfigur Maria, der "Patronin der USA". Als vorletzter Papst fiel dort Johannes Paul II. 1979 vor der "Patronin" auf die Knie. Dann Benedikt XVI. im Jahr 2008. Nun Franziskus im Jahr 2015, womit er ein weiteres "Zeichen der Zeit" setzte.

Foto: Die Papstkrone = Tiara von Paul VI., jetzt dauerhaft in Washington ausgestellt (Gemeinfrei nach Wikipedia; Richelieu08)

Laut Deutscher Bischofskonferenz (dbk.de) ist die Bedeutung der in Washington präsentierten Papstkrone folgende, wörtlich: "Die Tiara symbolisiert die dreifache Gewalt des Papstes: ´Vater der Fürsten und der Könige, Rektor der Welt und Stellvertreter Christi auf Erden,`" wobei der dritte dieser drei "Ehren"-Titel ein großer Betrug ist.
Beide Mächte, die USA und der Vatikan, sind – gleich, wie jemand die Details bewertet – auf jeden Fall auf das Engste verbunden.


PS
: Im Juli 1945 nannten die Politiker der USA die erste Kernwaffenexplosion – als Test vor den grausamsten Abwürfen in Japan – übrigens "Trinity" = "Dreieinigkeit", das dogmatisch fixierte Wesen des Gottes der Kirche. Laut Atombomben-Entwickler Robert Oppenheimer wurde der Name "Dreieinigkeit" für die Atombombe entlehnt aus dem Gebet-Gedicht des katholischen englischen Priesters John Donne, in dem es heißt: "Zerschlage mein Herz, dreieiniger Gott", und in einem Gutachten der römisch-katholischen Moraltheologen wurden nach dem 2. Weltkrieg auch Atombomben für Deutschland gefordert und die Bereitschaft, diese auch abzuwerfen, was die damalige Regierung Frankreichs unter Präsident Charles de Gaulle jedoch verhinderte.
 



30.12.2015 / 16.1.2016 – Katastrophen nach dem päpstlichen Urbi et Orbi immer schlimmer. Die Papstformel und das Gesetz von Ursache und Wirkung – Auch im Jahr 2015 sprach der Papst den vatikanischen Weihnachts-"Segen" Urbi et Orbi ("Der Stadt und dem Erdkreis"), derzeit Papst Franziskus, wobei die nachfolgenden Katastrophen die Frage aufwerfen, in welchem Zusammenhang dieser "Segen", ausgesprochen durch den selbsternannten "Lenker des Erdkreises", mit den Erdkatastrophen steht. Diese Frage ist schon allein deshalb legitim, da von der Kirche immer wieder kirchlich als positiv bewertete Ereignisse angeblich auf ihre Gebete und Segnungen zurück geführt werden. Also ist es folgerichtig, auch in die andere Richtung zu forschen. Dabei zeigt sich: Der Aufruf der Bibel "Macht euch die Erde untertan" – evangelisch oder katholisch verstanden – hat maßgeblich die negativen Ursachen gesetzt, die sich in unserer Zeit in den Katastrophen immer mehr entladen, denn das Weltgeschehen folgt dem kosmischen Gesetz von Ursache und Wirkung.
Unmittelbar nach dem Urbi et Orbi 2015 passierte z. B. Folgendes, und es kann im Hinblick auf die Papstformel "Urbi et Orbi" auch als ein warnendes Symbol verstanden werden:
– Nur wenige Stunden nach dem Segen erschütterte ein schweres Erdbeben der Stärke 6,3 Afghanistan und Pakistan
– Die bisher schwerste Hochwasserkatastrophe in Nordengland seit 70 Jahren beginnt am 2. Weihnachtsfeiertag und richtet unübersehbare Verwüstungen an; schwere Überschwemmungen auch im Norden Australiens
– Die schwerste Flutkatastrophen seit 50 Jahren machten zu Weihnachten weite Teile Paraguays, Uruguay und Argentinien zu Katastrophengebiete, Zigtausende Menschen sind auf der Flucht. Die paraguayische Hauptstadt Asuncion versinkt im Schlamm.
– Schwerste Überschwemmungen auch auf den besonders vom Katholizismus geprägten Philippinen
– Ca. 50 Unwetter-Tote in den USA durch Tornados und Rekord-Überflutungen, z. B. am Mississippi; hinzu kommen Schneekatastrophen, während in anderen Landesteilen sommerliche Temperaturen von 28° gemessen wurden
– Extreme Dürre in Kolumbien und in Spanien. Dort wüten 130 Waldbränden, obwohl bisher zu dieser Zeit nur selten ein Waldbrand zu beobachten war
– Und in Rom selbst, von wo der Segen ausgegangen ist: Smog-Notstand durch Windstille und Trockenheit
– Die Temperaturen am Nordpol stiegen gleich nach Weihnachten um bis zu 50° gegenüber den sonst zu dieser Jahreszeit gemessenen Temperaturen. Statt -30° bis -40° wurden dort Plus-Grade gemessen.

Fotos: Schäden nach einem Tornado und überflutete Küstenstadt (gemeinfrei nach Wikimedia-Commons, public domain)

Lesen Sie mehr über die Hintergründe des "Urbi et Orbi"

Ergänzend dazu fragen wir
:
Welche Vermessenheit steckt dahinter, wenn ein einzelner sündiger Theologe sich anmaßt, angeblich die ganze Erde segnen zu können? Welche Kräfte glaubt er denn zu besitzen?

 


2016

22.3. / 23.3.2016 / 4.8.2018 – Kommen die Henker und Scharfrichter des Vatikan zurück? Von der Lehre her ist alles vorbereitet – 2016: 200jähriges Jubiläum der Aufstellung der Guillotine im Vatikan Die Kirche hat mit Christus nichts zu tun. Sie missbraucht nur Seinen guten Namen. Das zeigt sich an unzähligen Beispielen. Früher verbrannte die Kirche z. B. ihre Kritiker auf Scheiterhaufen. Im 19. Jahrhundert wurden die Hinrichtungen dann "modernisiert". Damals wurde unter Papst Pius VII. im Kirchenstaat die Guillotine eingeführt (Foto links: eine der vatikanischen ähnliche Guillotine aus der Schweiz, gemeinfrei nach Wikimedia-Commons). Im Jahr 2016 ist nun das 200-jährige Jubiläum der Aufstellung der Guillotine im Vatikan. Denn am 2.10.1816 wurde von "Mastro Titta", dem Henker des Vatikankirche, die erste Hinrichtung "im Namen des Papstes" vollzogen. Früher forderte man immer die weltlichen Obrigkeiten zu Tötungen auf, auch zu Kreuzzügen und Kriegen. Jetzt ließ der Vatikan selbst bis 1864 insgesamt 514 Todesurteile per Kopf-Abhacken durchführen – für alle Menschen, deren Taten der Vatikan mit dem Tod bestrafen ließ (welt.de, 19.3.2016). Dem Initiator, Papst Pius VII., ist im Petersdom in Rom ein besonders imposantes Grabmal gewidmet. (Foto rechts: Westerdam, 23.2.2013, Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 license) 

Zwar wurden auch Mörder hingerichtet. Doch die Romkirche ist wie keine andere Institution der Welt bekannt für ihre Massaker und Ermordungen von friedfertigen Andersdenkenden und dafür, dass ihren für unfehlbar erklärten Päpsten Gewissens- und Religionsfreiheit ein "Gräuel" war und ist, auch wenn der derzeitige jesuitische Papst gelegentlich anders spricht. Siehe dazu den Offenen Brief an Papst Franziskus: papst_und_religionsfreiheit_offener_brief_2014.pdf

Der bekannte deutsche Philosoph Karl Jaspers (1883-1963) schrieb, der "biblisch fundierte Absolutheitsanspruch" der Kirchen stehe nach wie vor "ständig auf dem Sprung, von neuem die Scheiterhaufen für Ketzer zu entflammen" (Der philosophische Glaube, 9. Auflage, 1988, S. 73), und daran ändern auch modern klingende Worte von Franziskus nichts, denn auch er darf von der Lehre keinen Millimeter abweichen und will es auch nicht.

So wird auch der Vollzug der Todesstrafe im Katholischen Weltkatechismus 1994 weiterhin gelehrt. Unter der Randnummer 2267 heißt es katholisch verbindlich: "Unter der Voraussetzung, dass die Identität und die
Verantwortung des Schuldigen mit ganzer Sicherheit feststeht, schließt die überlieferte Lehre der Kirche den Rückgriff auf die Todesstrafe nicht aus, wenn dies der einzig gangbare Weg wäre, um das Leben von Menschen wirksam gegen einen ungerechten Angreifer zu verteidigen."
Und was gehört alles zur "überlieferten Lehre der Kirche"? Zum Beispiel die Bulle Exsurge Domine von Leo X. im Jahr 1520. Dort wird laut der Dogmensammlung von Denzinger/Hünermann unter Nr. 1483 zu den "Irrtümern" gezählt: "Dass Häretiker verbrannt werden, ist gegen den Willen des Geistes". Im Umkehrschluss heißt das eindeutig: Die Verbrennung von Abweichlern von der Romkirche sei angeblich der Wille des Heiligen Geistes, was ein bösartiger Missbrauch Gottes und des Heiligen Geistes ist.
Die Bulle war damals vor allem gegen den jungen Reformationsmönch Martin Luther gerichtet, der später bekanntlich genauso wüten ließ wie seine katholische Mutterkirche. Die Vatikankirche erklärt zu diesem angeblichen "Irrtum", dass die Verbrennung von Andersdenkenden nicht dem Willen Gottes entspreche, bei Denzinger/Hünermann dann unter Nr. 1492: "Die vorgenannten Artikel bzw. Irrtümer verurteilen, missbilligen und verwerfen Wir samt und sonders ganz und gar als, wie vorausgeschickt wird, – je nachdem – häretisch oder anstößig oder falsch oder fromme Ohren verletzend oder einfach Gemüter verführend und der katholischen Wahrheit widerstrebend."

Der Vatikan hält sich also bis heute die Option zu Hinrichtungen offen, denn niemand dürfe "die überlieferte Lehre der Kirche" antasten, was auch Papst Franziskus eindeutig und warnend so bekräftigte. Das heißt klar und deutlich: Die Forderung der Hinrichtung Andersdenkender ist und bleibt "katholische Wahrheit". Und wer zum Beispiel als Katholik Urchristen vor der Verbrennung bei lebendigem Leib bewahren möchte, gilt als ein Verführer "einfacher Gemüter". Und wer anders denkt, wird verworfen, was – wie gehabt – nach dem Tod ewige Hölle bedeuten soll. Bis heute. Alle anderen Sichtweisen sind Illusion und vatikanische Täuschungsmanöver.
Kein anderer Staat Europas würde sich derzeit so etwas auch nur annähernd trauen, doch dem Papst fallen alle Staatsmänner und -frauen – wie gehabt – zu Füßen. Kommen also womöglich auch die Henker und Scharfrichter "im Namen des Papstes" zurück?
Im Jahr 2018 erklärte jedoch Papst Franziskus entgegen den Grundlagen der Vatikankirche die Streichung der Forderung nach der Todesstrafe aus der römisch-katholischen Lehre. Doch das kann er gar nicht ändern, ohne gegen seine eigene Lehre zu verstoßen, so dass die Gläubigen jetzt vor dem Dilemma stehen: Welchen Päpsten soll sie gehorchen? Denen, die die katholische Lehre erfunden haben oder dem, der heute gegen die katholische Lehre spricht?
 



9.5.2016 –
Papst Franziskus ehrt die Politiker, indem er ihren "Karlspreis" annimmt, benannt nach Karl, dem Gewaltherrscher, "Sachsenschlächter" und unterwürfigen Sohn der Kirche Dazu ist eine eigene Ausgabe von Der Theologe erschienen, die Ausgabe Nr. 93, siehe karl-der-grosse_karlspreis_papst.htm
 


2017

25.3.2017 – Soll das "vereinigte Europa" katholisch werden? EU-Regierungschefs zur Gruppenaudienz im Vatikan – Im Jahr 2004 hatten sie zuletzt den Verfassungsentwurf für Europa vor zwei Papst-Statuen unterzeichnet Am 25. März 1957 trafen sich die Regierungschefs der EU-Gründerstaaten in Rom. Als feierlichen Rahmen wählte man den Sala degli Orazi e Curiazi im römischen Kapitol. Dorthin kehrte man z. B. auch am 29. Oktober 2004 zurück, mehr als 47 Jahre später, um der Europäischen Union eine neue Verfassung zu geben. Dazu setzten sich die Regierungschefs – wie vermutlich einst – vor die Statue von Papst Innozenz X. vatikanische-nwo.blogspot.de/2009/11/.
Den "segnenden" Innozenz im Rücken blickten sie auf die gegenüber stehende Statue von Papst Urban VIII. Da eine solche Symbolik ja kein Zufall ist, nachfolgend einige Daten aus dem Leben der beiden Päpste, die man faktisch als "stumme Zeugen" bzw. monumentale Paten des "neuen Europa" wählte.


PS: Obwohl alle Staats- und Regierungschefs der EU die Verfassung im Jahr 2004 unterzeichnet hatten, trat sie dann doch nicht in Kraft, nachdem sie in Volksabstimmungen in Frankreich und den Niederlanden von der Bevölkerung mehrheitlich abgelehnt worden war. Stattdessen entwarfen die Politiker darauf hin für das Jahr 2007 einen neuen verfassungsähnlichen Vertrag, der dann als Vertrag von Lissabon am 1.12.2009 in Kraft trat. Volksabstimmungen waren und sind jetzt nicht mehr vorgesehen.

Urban VIII. (1623-1644)

Er weihte 1626 den Petersdom ein und richtete Castelgandolfo als Sommerresidenz der Päpste ein. Er schändete viele antike Heiligtümer, so das von Kaiser Hadrian allen Göttern geweihte Pantheon, ein Symbol für Religionsvielfalt und Toleranz. So ließ Urban VIII. dort die Bronzeverkleidung abreißen und verwendete sie nach eigenen Angaben für das Petrusgrab. Nach Einschätzung von Historikern ließ er jedoch daraus Kanonen herstellen. Mit Kanonen rüstete er z. B. seine Engelsburg in Rom auf. Unter Urban VIII. erreichte die Inquisition einen Höhepunkt. Galileo Galilei wurde verurteilt. Kirchliche Schreiber stellen es meist so dar, dass es dem "wissenschaftsfreundlichen" Papst nicht gelungen sei, der Inquisition "Einhalt zu gebieten", eine typische "kirchendeutsche" und meist heuchlerische Formulierung. Am 29.7.1644 soll bei seinem Tod in Rom ein Freudentaumel ausgebrochen sein. Urban VIII. lebte in Prunk und Luxus. Passend dazu bekam er ein pompöses Grabmal im Petersdom, wo die Gläubigen ihm bis heute huldigen können.

Papst Innozenz X. thronte über den Regierungschefs von EuropaInnozenz X. (1644-1655)

Er verweigerte die Unterschrift unter den Westfälischen Frieden von 1648, der den 30jährigen Krieg beendete. Der Einfluss des Protestantismus wurde in dieser Vereinbarung anerkannt. Der Papst protestierte jedoch eindringlich gegen den Friedensschluss mit dem Schreiben Zelo Dominus Deo. Und auch sonst setzte der Papst weiter auf Krieg. 1649 eroberten seine Truppen aufgrund eines Streits um die Macht die Stadt Castro und ließen sie dem Erdboden gleichmachen. Grund und Boden wurden dem Kirchenstaat einverleibt und ein Triumphstein mit der Inschrift aufgestellt Qui fu castro (Hier stand Castro). Unterhalb der Statue von Innozenz X. nahmen dann die Regierungsvertreter Europas am 29.10.2004 Platz. 

Papst Innozenz X. Er wollte den Dreißigjährigen Krieg fortsetzen und wehrte sich bis zuletzt gegen den Westfälischen Frieden. Europa sollte katholisch bleiben und nicht teilweise unter protestantische Herrschaft geraten. Vor seiner Säule in Rom nahmen die Regierungschefs Europas im Jahr 2004 Platz, um eine neue Verfassung für Europa zu unterzeichnen.

Aktualisierung: Am 24.3.2017 bekamen die Staats- und Regierungschefs eine Audienz bei ihrem geistigen Führer, dem Papst im Vatikan. Dieses Mal sollte an die EWG-Gründung durch die so genannten "Römischen Verträge" 60 Jahre zuvor (EWG = Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, Vorläuferin der EU = Europäische Union), im Jahr 1957, erinnert werden, und es wurde eine so genannte "Erklärung von Rom" verabschiedet. Und Bundeskanzlerin Angela Merkel durfte beim Gruppenfoto direkt in der Nähe des Papstes stehen, allerdings etwas hinter ihm. Vordergründig werden dabei immer positive Worte genannt wie z. B. Humanität, Hoffnung, Menschenrechte usw., dieses Mal vor allem das Wort "Solidarität". Der Vatikan strebt dabei langfristig ein vereinigtes Europa unter seiner Führerschaft an. Aus diesem Grund ist logisch, dass er z. B. den Angriff von Nazi-Deutschland auf die Sowjetunion im Jahr 1941 unterstützte,

den allmählichen Umsturz in Polen bis zum Jahr 1989

und den Maidan-Putsch in der Ukraine im Jahr 2014.
Papst Franziskus beklagte bei der Audienz im Jahr 2017 standardmäßig die so genannte Führungsschwäche Europas und erklärte: "Europa braucht Führungspersönlichkeiten, die den Weg nach vorn zeigen" (zit. nach bild.de, 24.3.2017). Bereits im Jahr 2009 forderte Papst Benedikt XVI die Gründung einer "politischen Weltautorität" und unausgesprochen ist völlig klar, wer der "wahre" Führer der Welt sein soll.

Auf der Tiara, der Papstkrone, ist es eingraviert, wer der Papst nach der Lehre des Vatikans ist, der "Vater der Fürsten und Könige". Deutlicher geht es nicht mehr.
Und aus den Bibeln der Kirchen geht wiederum eindeutig hervor, wer der "Fürst dieser Welt" ist, bei Johannes 12, 31; Johannes 14, 30; 16, 11.

Am nächsten Tag, dem 25.3.2017 gab es dann ein Gruppenfoto der "Fürsten und Könige" ohne deren Vater. Dieses nahm man vor dem Triumph-Denkmal des Imperium Romanum nach Eroberung von Dakien im 2. Jahrhundert auf, das größtenteils auf dem Gebiet des heutigen Rumänien liegt und heute im Machtbereich der Orthodoxen Kirche liegt, welche sich die Vatikankirche gerne wieder einverleiben möchte.
Oberhalb des Denkmals steht dazu sichtbar und lesbar für alle Betrachter der Name des Papstes in Stein gemeißelt, der das Denkmal dort aufstellen ließ: Clemens XI. (1700-1721), der die ganze Zeit über in europäische Machtkämpfe und Kriege verwickelt war, so dass man gar meinen könnte, die EU-Politiker postieren sich vor dem Denkmal von Clemens XI., dessen Leiche in den Fußboden des Petersdomes eingemauert wurde. Die EU-Regierungschefs lassen sich allerdings "nur" unterhalb seines Namenszuges ablichten, was symbolisch zum Ausdruck bringen könnte, dass der Papst über ihnen allen steht, eben als "Vater der Fürsten und Könige".

 



25.12.2005 / 15.1.2016 / 22.4.2017 / 15.1.2019 – Naturkatastrophen, "neue Weltordnung" und das päpstliche "Urbi et Orbi" / Ein Symbol: Nach dem ersten "Urbi et Orbi" des argentinischen Papstes kam die argentinische Sintflut / Kirche übernahm die Formel von den Mördern von Jesus Dass der Weihnachts- und Ostersegen des Papstes "Urbi et Orbi" (= "Der Stadt und dem Erdkreis") mehr oder weniger nutzlos ist und der damit verbundene "Ablass" von "Sündenstrafen" eine Scharlatanerie, darin stimmen wohl viele auf Anhieb überein. Denn was hat das "Urbi et Orbi" der "Stadt" und dem "Erdkreis" gebracht? Keinem Volk auf der Erde geht es wirklich gut, der Niedergang vieler Wirtschaften und Staaten schreitet voran, und der geschundene Planet Erde schüttelt sich mehr und mehr in "Fieber".

Kirche übernimmt die Herrschaftsformel der Mörder von Jesus

Der Tsunami nach dem "Urbi et Orbi" – Viele Papstworte und viele Katastrophen

Die geistige Verantwortung der Institution Kirche am Klimakollaps

"Urbi et Orbi" und neue Weltordnung

Ein unübersehbares Symbol: Nach dem ersten "Urbi-et-Orbi" des Papstes folgte die argentinische Sintflut

Das "Urbi et Orbi" und der "Vater von unten"

Kirche übernimmt die Herrschaftsformel der Mörder von Jesus

Wie ist es überhaupt zum "Urbi et Orbi" gekommen? Das "Urbi et Orbi" hat der Vatikan von heidnischen Priestern des Imperium Romanum übernommen. Nachgewiesen ist es z. B. beim Schriftsteller Ovid anlässlich einer Feier für den Grenz-Götzen Terminus: "Anderen Völkern ist Raum in gemessenen Grenzen gegeben; für das römische fällt Stadtkreis und Weltkreis (urbi et orbi) in eins", schrieb Ovid (Fasti 2, 683 f.). Auch wurde die Formel als Einleitung für offizielle Proklamationen verwendet, um damit den Herrschaftsanspruch Roms über die ganze Welt zu beschwören. Das wird dann von der Vatikankirche nahtlos übernommen.
Damals brachte der "Segen" Roms den Völkern viel Leid und Verzweiflung, z. B. durch die Kriege oder durch die Gewaltherrschaft einzelner Statthalter. Es ist auch die Herrschaftsformel jener Römer, die Jesus von Nazareth am Marterkreuz foltern und hinrichten ließen. Und es ist entlarvend, dass die Romkirche ausgerechnet die Formel der Mörder von Jesus von Nazareth übernahm. Denn es ist ein eindrücklicher Hinweis darauf, dass auch sie in Wirklichkeit in Gegnerschaft zu dem größten Weisheits- und Menschheitslehrer steht, der niemals eine Institution Kirche mit einem Papst an der Spitze gegründet hat.
Selbst die papstfreundliche Zeitung Bild gibt zu: "Das imperiale Bewusstsein im Römischen Reich setzte die Stadt Rom (urbs) mit dem Erdkreis (orbis) gleich. Die Kirche fügte sie [die lateinische Formel] erstmals im 13. Jahrhundert in das offizielle Ritual ein, auch um den weltumfassenden Anspruch der Kirche zu dokumentieren." (bild.de, 16.4.2017)
Die Konfessionen des Christentums unter dem Führungsanspruch Roms missbrauchen also Jesus, den Christus, den größten Weisheits- und Menschheitslehrer, für ihre äußere Religion, die im Kern die Nachfolgerin des römischen Götzenkultes und der antiken Baalskulte ist. Und auch, wenn gerade zur Weihnachtszeit oder zur Osterzeit vordergründig süße und friedvolle Worte zu hören sind, so steckt doch eine ganz andere Macht in ihnen. Siehe dazu hier.
Diese imperiale Formel "Urbi et orbi" hatte der Vatikan also im 13. Jahrhundert aus dem Kult Roms für sein Papsttum und seinen Papstkult entlehnt. Doch immer mehr Menschen wenden sich von dieser angeblichen Segens-Formel ab, die in unserer Zeit zuletzt in einem langatmigen schwermütigen Ritus in über 60 Sprachen rezitiert wurde.
Auch das Ritual, eine "Heilige Pforte" zu öffnen (wie durch Papst Johannes Paul II. zu Weihnachten 1999), stammt aus dem antiken Rom. Stand dem Reich ein Krieg bevor, öffneten die Kaiser damals das Janustor.

Der Tsunami nach dem "Urbi et Orbi" – Viele Papstworte und viele Katastrophen

Wenn das Urbi et Orbi also keinen wirklichen Segen bringt, dann kann man darüber hinaus noch eine weitere Frage stellen: Ist der Segen vielleicht sogar ein Fluch? Immerhin gilt der Papst den Katholiken in seiner Eigenschaft als angeblicher "Stellvertreter Gottes" auch als "Lenker des Erdkreises" ("Lenker des Erdkreises" ist einer der Titel bei der Papstkrönung; zit. nach Liber Pontificalis von 1596). Und mancher Gläubige denkt dabei daran, wie Jesus von Nazareth laut dem Zeugnis der Bibel den Naturelementen "geboten" hatte und z. B. einen Sturm stillte. Und gibt es von dem Mann, der in der Vatikankirche als Sein "Stellvertreter" gilt, vielleicht Ähnliches zu berichten? Darüber ist nichts bekannt.

Einige Tatsachen in zeitlicher Nähe zum Urbi et Orbi könnten stattdessen so manchen zum Nachdenken bringen, wenn er beides gleichzeitig in den Zeitungen liest – die Papstworte und die schicksalhaften Ereignisse:
Unmittelbar nach dem "Urbi et Orbi" 2003 bebte in den frühen Morgenstunden des 26.12. in der iranischen Stadt Bam die Erde, und die Hälfte der Einwohner kam ums Leben.
Dem "Urbi et Orbi" im Jahr 2004 folgte am Morgen des 26.12. die verheerende Tsunami-Welle im Indischen Ozean, die über 220.000 Menschen das Leben kostete.
Nach dem letzten "Urbi et Orbi" von Johannes Paul II. zu Ostern 2005 folgte gleich am Ostermontag ein schweres Seebeben im Indischen Ozean (Stärke 8,7), das Hunderten von Küstenbewohnern den Tod brachte.
Auch dem Segen von Papst Benedikt XVI. nach dem Weltjugendtag in Köln folgten Ereignisse, die bald die vermeintlichen "Segensnachrichten" überlagerten. So begannen am 22.8.2005 in den Alpen die schweren Regenfälle, die eine Hochwasser-Katastrophe auslösten. Unmittelbar zuvor, am Abend des 21.8.2005, hatte der Papst – im Flugzeug von Köln nach Rom reisend – das Gebirge noch extra im Sinkflug segnend überquert. In dieser Zeit schauten in seinem Geburtsort Marktl Gläubige mit brennenden Kerzen in den Händen andächtig nach oben in Richtung Flugzeug (Lesen Sie dazu die Meldung vom 22.8.2005). Wenige Stunden später kam dann das Wasser und floss auch durch Häuser von Marktl.
Zu Weihnachten 2006 erfolgte dann unmittelbar nach dem Urbi et Orbi, wie schon 2003 und 2004, eine schwere Katastrophe: In Lagos/Nigeria kommen bei der Explosion einer Pipeline ca. 850 Menschen ums Leben. Und in Indonesien nahmen in dieser Zeit die schweren Regenfälle, Überschwemmungen und Erdrutsche weiter zu, so dass ca. eine halbe Million Menschen in die Flucht geschlagen wurde. Usw. usf.
Die schreckliche Erdbeben-Tragödie in Haiti vom 13.1.2010 traf ein Land, in dem die römisch-katholische Kirche Staatsreligion ist und der größte Teil der Bewohner Katholiken. Einige Jahre lang (1996; 2001-2004) wurde das Land bis zu dessen Vertreibung sogar vom katholischen Priester Jean-Betrand Aristide regiert. Das päpstliche Urbi et Orbi zweieinhalb Wochen vor der Jahrhundert-Katastrophe in Haiti im Jahr 2010 hatte für die Menschen in Haiti also noch größere Bedeutung als in den meisten anderen Ländern. Doch hat es weder die größte Tragödie seit über 200 Jahren mit Hunderttausenden von Toten verhindert noch, dass die größte Kathedrale des Landes in Porte-Au-Prince und zahllose andere katholische Kirchen in sich zusammen gefallen sind. Was also nützte der "Segen" den Haitianern? Trug und trägt er vielleicht dazu bei, dass sich mancher in trügerischer und falscher Sicherheit wiegt?
Im Jahr 2012 ging nahezu zeitgleich mit dem Urbi et Orbi ein ganzes Stadtviertel von Manila, der zu 93,5 % von Katholiken bewohnten Hauptstadt der Philippinen, in Flammen auf. Die "Stadt" brannte und 8000 Menschen wurden obdachlos.
Unübersehbar war schließlich die Katastrophe der "argentinischen Sintflut", die gleich nach dem ersten Urbi-et-Orbi des argentinischen Papstes im Jahr 2013 über das Land seiner Herkunft hereinbrach.
Und sehr drastisch war die zeitliche Nähe vor allem im Jahr 2015: An Weihnachten 2015 folgten zeitlich unmittelbar nach dem in 60 Sprachen gesprochenen Urbi et Orbi viele Katastrophen in verschiedensten Teilen der Erde, so dass beides zeitgleich in den Zeitungen zu lesen war. Es kam zu schwersten Hochwasserkatastrophen in Nordengland, Australien, Paraguay, Argentinien und in den USA, wo auch zerstörerische Tornados wüteten. In Afghanistan und Pakistan bebte die Erde, und Dürrekatastrophen suchten Kolumbien und Spanien heim. Und in Rom selbst wurde ein Smog-Notstand ausgerufen, bedingt ebenfalls durch extreme Trockenheit. Selbst am Nordpol gerieten die Temperaturen nach Weihnachten 2015 völlig aus den Fugen. Statt der üblichen -30° bis -40° Grad Kälte wurden dort erstmals Plus-Grade gemessen – die Folgen solcher Erwärmungen sind noch gar nicht abzusehen. Alle diese und viele weitere Katastrophen sind Teil des Klimawandels und Vorboten des kommenden Klimakollaps, und es sind Wirkungen der Malträtierung des Planeten Erde durch Menschen.

Für manchen mag es "ungeheuerlich" erscheinen, das päpstliche "Urbi et Orbi" in Beziehung zu negativen Ereignissen dieser Welt zu stellen. Doch gerade die zeitliche Nähe zu einigen Katastrophen könnte zumindest ein Impuls sein, einmal näher hin zu schauen. Zum Vergleich: Bei positiven oder scheinbar positiven Ereignissen nach einem Kirchengebet oder Segen werden diese kirchlicherseits ja meist ungeniert auf das Handeln der Kirchenmänner und der von ihnen angerufenen Mächte zurückgeführt. Ganze Wallfahrtsorte sind auf diese Weise entstanden. Doch was trug und trägt die Kirchenmacht wirklich zu vielen Ereignissen aus dem Planeten Erde bei?

Die geistige Verantwortung der Institution Kirche am Klimakollaps

Zwar sind die Worthülsen des Papstes bei seinem "Urbi-et-Orbi" für uns keine negativen Zauberkräfte. Der Anspruch der Kirche, auf den ganzen Erdkreis segnend einwirken zu können, in Verbindung mit dem, was sich auf diesem "Erdkreis" vielfach tut, ist aber ein Symbol. Und zwar dafür, dass die Kirche tatsächlich einen großen Teil der Verantwortung an den Katastrophen trägt. Was auf dieser Erde geschieht, vollzieht sich nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung, auch "Gesetz von Saat und Ernte" genannt, was unter anderem in der Bibel der Kirchen nachzulesen ist. Es lautet schlicht: "Was der Mensch sät, das wird er – der Mensch – ernten." Auch Naturkatastrophen, die dem Menschen Schaden zufügen, sind demnach also letztlich negative Wirkungen auf das Fehlverhalten der Menschheit in der jüngeren oder länger zurück liegenden Vergangenheit, die nun immer spürbarer über die Menschen hereinbrechen. Und es ist zu einem großen Teil die Saat der Papstkirche und ihrer Lehre, die jetzt aufgeht. Wer hat also den immer dramatischeren Klimawandel verursacht? Das ist der Mensch selbst! Und die Institution Katholisch, welcher der Papst vorsteht, hat einen erheblichen Anteil an der fatalen Situation, in der sich unser Planet Erde befindet.
Denn das Bibelwort "Macht euch die Erde untertan" kirchlich interpretiert hat Jahrhunderte lang zur Ausbeutung der Erde geführt. Gemäß der kirchlichen Lehren darf die Erde zum Nutzen des Menschen unterworfen werden. Dazu erlaubt die Vatikankirche, Tiere zu Milliarden in schlimmen Verhältnissen gefangen zu halten, sie für den Fleischverzehr zu töten und schreckliche Versuche mit ihnen zu machen. Die Tiere gelten in der Romkirche als "vernunftlos" und ohne unsterbliche Seele. Auch die Naturreiche sind nach kirchlicher Lehre unbeseelt, was sie über Jahrhunderte zum Objekt menschlicher Willkür degradierte – durch kirchliche Theologen, die keinerlei Bewusstsein dafür haben, dass alle Lebewesen vom Gottesgeist beatmet werden und Schmerzen empfinden, wenn man sie achtlos misshandelt und tötet, angeblich zum menschlichen "Nutzen". Die Kirche rechtfertigte immer wieder Kriege, und die Bombenabwürfe der jüngeren Vergangenheit töteten nicht nur Menschen, sondern malträtierten auch die Mutter Erde, und sie zerfetzten Tiere und die Naturreiche. Die Kirche erlaubte weiterhin die Entfesselung der Atomenergie, und die von ihrem "Segen" geförderte Unterwerfung der Erde vergiftet und verseucht ganze Landstriche und Meere. Nun ist das Maß voll: Die Erde liegt im Fieber und die Natur schlägt zurück, was man zum Beispiel nur an den vielen Katastrophen ablesen konnte, die sich zum Beispiel nach dem Weihnachts-Urbi-et-Orbi des Papstes 2015 ereignet hatten, aber vor allem an den vielen Katastrophen, die das ganze Jahr über in unsere Zivilisation hereinbrechen.  

"Urbi et Orbi" und neue Weltordnung

Da das Urbi-et-Orbi im antiken Rom die Formel für die römische Weltherrschaft war, kann man auch in der Politik nach seiner Bedeutung heute fragen. Benedikt XVI. sprach im Zusammenhang des weihnachtlichen "Urbi et Orbi" 2005 nämlich auch auf vom "Aufbau einer neuen Weltordnung", "die auf gerechte ethische und wirtschaftliche Beziehungen gegründet ist", was zunächst positiv klingende Worte sind. Doch der Wortgebrauch "neue Weltordnung" lässt dabei manchen inne halten. Wenn jemand von einer "neuen Weltordnung" spricht, dann wird darunter in erster Linie eine "neue Weltordnung" unter der politischen Führung der USA verstanden. So heißt es z. B. im Internet-Lexikon Wikipedia (Stand: 25.12.2005): "Geprägt wurde der Begriff nach dem Ende des Ersten Weltkriegs durch den amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson ... Die Bezeichnung wurde erneut populär in der Verwendung durch den damaligen Präsidenten der USA George W. Bush nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Diktaturen in Osteuropa Ende des 20. Jahrhunderts und der damit kurzfristig einhergehenden Hoffnung auf den Anbruch eines neuen, friedlicheren Zeitalters für die Menschheit unter US-amerikanischer Führung. Die Idee einer Neuen Weltordnung wird am Beginn des 21. Jahrhunderts in den USA unter dem Gesichtspunkt des Führungsanspruchs als einzig verbliebene Weltmacht diskutiert; sie wird kritisiert von allen, die mit den entsprechenden Vorstellungen der amerikanischen Regierungspolitik nicht einverstanden sind ..."

So wäre es kein Wunder, wenn der Aufruf zu einer "neuen Weltordnung" im weihnachtlichen "Urbi et Orbi" 2005 von der US-Regierung in Zukunft auch als Ermunterung für eine aggressive Politik aufgefasst worden wäre. Und es ist vielleicht kein Zufall, dass ausgerechnet drei Tage vor dem Oster-Urbi-et-Orbi 2006 die damalige evangelische US-Außenministerin Condoleeza Rice, Tochter eines  evangelischen Predigers, vom UN-Sicherheitsrat die Legitimation eines Kriegs gegen den Iran forderte und nach Ostern hinzufügte, diese Legitimation wäre aber gar nicht nötig. In der Zwischenzeit hatte der protestantische US-Präsident George W. Bush bereits mit dem Abwurf einer Atombombe über dem Iran gedroht. Und was sich seither bis 2018 ereignete, hat die Welt auch nicht friedlicher gemacht, im Gegenteil.

Ein unübersehbares Symbol: Gleich nach dem ersten "Urbi et Orbi" des argentinischen Papstes folgte die argentinische Sintflut


Seit dem Jahr 2013 ist es also Franziskus, der als Papst das "Urbi et Orbi" spricht. Und sehr auffällig auch hier gleich im Jahr 2013 ein furchtbares Ereignis, das viele "Analytiker" ins Nachdenken brachte, ob dies nicht ein weiteres unübersehbares Symbol dafür ist, wie die Kirche im Widerstreit mit der Schöpfung Gottes und den Elementen der Erde liegt (vgl. hier), denen sie jegliche "Beseelung" und "Logik" abspricht – bei Verfluchung zu angeblich ewiger Verdammnis für alle Menschen, welche dies anders sehen.
Am Sonntag, den 31
.3.2013, sprach Papst Jorge Bergoglio aus Argentinien sein erstes "Oster-Urbi et Orbi". Darauf hin brauten sich über dem Himmel von Argentinien die heftigsten Regenfälle seit über 100 Jahren zusammen. Und nur zwei Tage später gingen sie nieder zur "argentinischen Sintflut" (spiegel.de, 4.4.2013) mit 54 Todesopfern, Zehntausenden von Obdachlosen und Millionen von weiteren direkt Betroffenen. Erst zwei Tage zuvor hatten viele von ihnen noch das erste "Urbi et Orbi" des argentinischen Papstes teilweise wie im religiösen Rausch gefeiert, und viele glaubten wohl, dass dieser angebliche Schutzsegen besonders Argentinien zugute käme. Doch, wie erlebt: Es passierte genau das Gegenteil. Doch wer machte sich wirklich darüber Gedanken, ob diese Katastrophe nicht auch eine symbolische Bedeutung haben könnte, da sie so direkt nach dem ersten Urbi-et-Orbi des neuen Papstes direkt in dessen Heimatland geschah?


Gemälde rechts: Bei der "Weihnachtsflut" an der Nordsee im Jahr 1717 kamen über Zehntausend Menschen ums Leben, die gerade die kirchliche Weihnacht feierten. Es folgten in den nächsten Tagen starker Frost und Schneefall und weitere Tote. Und auch das Wasser kam bald wieder, im Februar 1718, und es folgten Hungersnöte. Auch damals gab es parallel dazu das päpstliche Urbi et Orbi. (Wikimedia-Commons Lizenz)

Das "Urbi et Orbi", die "Corona" der Schöpfung und der "Vater von unten"

Die Naturkatastrophen unserer Zeit gehören überwiegend zum Erbe des Baal-Kults und seiner grausamen Tieropfer und aller derer, die den Menschen als angebliche "Krone" (lateinisch "corona") der Schöpfung bis heute hochmütig über seine Mitgeschöpfe stellen. Zu diesem Erbe gehörte schon immer auch die römische Weltherrschaftsformel "Urbi et Orbi". Dieser Zauber- und Beschwörungsspruch stammt also nicht von Gott, dem Ewigen. Sie wurde – wie wir dargelegt haben – im römischen Kriegs- und Herrschaftskult erfunden, stammt folglich von dessen Inspirator und ist die Formel der damaligen Mörder von Jesus von Nazareth. Jesus von Nazareth sprach zu Seinen Gegnern laut Johannesevangelium vom "Vater von unten", "der ein Mörder und Lügner war von Anfang an".
Wenn das "Urbi et Orbi" also nicht der Segen des Schöpfergottes ist, den uns Jesus von Nazareth nahe brachte, gibt es dann überhaupt einen solchen Segen, der von Gott kommt? Wir glauben und haben erfahren: Wer sich aufmacht, nach den Geboten Gottes (z. B. den Zehn Geboten) zu leben und nach der Lehre des Jesus von Nazareth, der ist von Gott gesegnet. Schon eine einzige selbstlose Tat, ein paar herzliche Worte an einen betrübten Menschen, bringt Segen über einen Menschen. Kein Mensch kann einem anderen Menschen also einen solchen Segen zeremoniell gleich einem Zauberspruch zusprechen und schon gar kein Priester oder Papst. Denn der Segen liegt in uns und wird von uns durch unser eigenes Tun und Denken erweckt; und je häufiger, je mehr, wenn wir lernen, unser Leben mehr und mehr selbstlos in den Dienst unserer Nächsten zu stellen. Das also ist unsere Erfahrung. Der Papst in Rom hat damit gar nichts zu tun.
Jesus, der Christus, lehrte uns das Vaterunser – ein Gebet, mit dem wir uns vertrauensvoll und unmittelbar an unseren himmlischen Vater, den Vater-Mutter-Gott, wenden können. Und Jesus mahnte uns, keinem Menschen auf der Erde den Titel "Vater" zu verleihen, denn nur Einer soll unser Vater sein, der im Himmel ist, und nur Einer ist "heilig", Gott allein. Wer aber ist dann der so genannte "Heilige Vater" in Rom?
 



13.7. / 18.7.2017 / 26.8.2021 –
"Tief betroffen", "verletzt", "Schaden für die Kirche" – Geschehnisse kurz vor dem Tod von Kardinal Meisner – Starb Kardinal Meisner als "Häretiker"? Notruf von Benedikt XVI. contra Franziskus – Kardinal Joachim Meisner ist am Morgen des 5.7.2017 im Kurort Bad Füssing zwischen Passau und Braunau am Inn in einem Sessel tot aufgefunden worden. Der zuletzt heftige Kritiker von Papst Franziskus sei dort Presseberichten zufolge "während seines Urlaubs" "friedlich eingeschlafen". Das Gebetbuch sei ihm dabei aus der Hand gefallen, so die Berichte. Näheres wurde nicht geschrieben, und auch eine Obduktion hat nicht stattgefunden. Sobald der bei einem Todesfall herbei gerufene Arzt einen "natürlichen Tod" bescheinigt, ist ein Leichnam für eine Erdbestattung oder für die Verbringung in eine Gruft frei gegeben.

Der unruhige letzte Abend vor dem Tod

Dass er tatsächlich "friedlich" eingeschlafen sei, ist aus seelischer Sicht auf jeden Fall kaum zu halten. Alt-Papst Benedikt XVI. habe mit ihm zwar am Vorabend des Todes telefoniert und Joseph Ratzinger schrieb sogar von "Dankbarkeit aus seiner Stimme" aufgrund der Erholung in Bad Füssing (rp-online.de, 15.7.2017). Doch auch Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller hat unmittelbar vor Meisners Tod mit ihm gesprochen. Er war vielleicht sogar der Letzte, der mit Joachim Kardinal Meisner telefoniert hat bzw. vielleicht der Letzte, der mit ihm gesprochen hat.
Die Passauer Neue Presse schreibt darüber: "Müller hatte mit dem früheren Kölner Erzbischof noch am Vorabend telefoniert und dabei auch über die Nichtverlängerung seines bisherigen Amtes gesprochen. Meisner habe sich über die Entlassung ´tief betroffen` gezeigt. ´Das hat ihn persönlich bewegt und verletzt und er sah es als einen Schaden für die Kirche an`, beschrieb der Kurienkardinal die Reaktion Meisners." (5.7.2017)


Zu den Umständen der Entlassung von Kardinal Müller, dem Präfekten der Glaubenskongregation in Rom, früher Großinquisitor genannt, berichtet die Tageszeitung aus Niederbayern, was der suspendierte Kurienkardinal im Interview dazu gesagt hatte: "Papst Franziskus habe ihm am letzten Arbeitstag seiner fünfjährigen Amtszeit als Präfekt der Glaubenskongregation ´innerhalb einer Minute seine Entscheidung mitgeteilt`, das Mandat nicht zu verlängern. Zudem seien ihm keine Gründe dafür genannt worden. Diesen Stil kann ich nicht akzeptieren`, betonte Müller in deutlicher Distanz zum Vorgehen des Papstes. Im Umgang mit Mitarbeitern müsse auch in Rom ´die Soziallehre der Kirche gelten`" (pnp.de, 5.7.2017). Im übrigen wolle er aber auch in Zukunft "loyal" zum Papst halten, was auch Meisner bei anderer Gelegenheit betonte. Doch was ist, wenn der Papst bisher "unfehlbare" Lehren ändert und es zum Widerstreit der so genannten "Unfehlbarkeiten" kommt, Papst I contra Papst II? (vgl. die Gegenpäpste des Mittelalters und die zweifache Exhumierung von Papst Formosus)

Kardinal Meisners "Häresie" und der Aufstand in der sich spaltenden Vatikankirche

Der plötzliche Tod Kardinal Joachim Meisners trifft den Vatikan in einer dramatischen Phase der schon entstandenen und sich weiter verschärfenden Spaltung, die sich nach der Entlassung von Kardinal Georg Ludwig Müller, bis dahin der "Nummer 2" im Vatikan, noch einmal verschärfte. Müller hatte wie Meisner die Änderung der katholisch unfehlbaren Abendmahlslehre durch Papst Franziskus im Jahr 2016 kritisiert – eine Änderung, die normalerweise dazu führen müsste, dass Franziskus seinen Vorgänger Johannes Paul II. entheiligen müsste, der erst im Jahr 1994 unter Berufung auf das angebliche "Gesetz Gottes", der "Treue gegenüber dem Wort Jesu" und dem "universale Lehramt der Kirche" Anderes festgelegt hatte.
Die Zeitung Bild schrieb dazu weiter:
Müller bietet sich jetzt "als Vermittler für ein Gespräch mit den drei noch lebenden Kardinälen an, die öffentlich Zweifel an der Ehelehre von Franziskus angemeldet hatten. Der vierte Unterzeichner eines entsprechenden Briefes, Kardinal Joachim Meisner, war am Mittwoch im niederbayerischen Bad Füssing gestorben." (bild.de, 5.7.2017)

Meisner und die anderen Kardinäle sprachen ausdrücklich von "Dubia", von "Zweifeln"
, was nach römisch-katholischer Lehre eine weit größere Dramatik beinhaltet als es für Außenstehende den Anschein hat.
Im Canon 751 des kirchlichen Rechtsbuchs heißt es nämlich: "Häresie
" nennt man die nach dem Empfang der Taufe erfolgte beharrliche Leugnung einer kraft göttlichen oder katholischen Glaubens zu glaubenden Wahrheit oder einen beharrlichen Zweifel an einer solchen Glaubenswahrheit", was die Exkommunikation zur Folge hat, die im Todesfall wiederum die ewige Hölle nach sich ziehen soll.

Die drei anderen Kardinäle sind: Carlo Caffarra aus Bologna, Raymond Burke, Kardinalpatron der Malteser aus den USA, und Walter Brandmüller, deutscher Kurienkardinal im Vatikan. "Vier Kardinäle proben den Aufstand" und "Vier Kardinäle stellen sich Papst Franziskus frontal in den Weg", heißt es auf der Seite katholisches.de (14.11.2016). Für diese drei galt dies also weiterhin. Kardinal Caffarra stirbt jedoch ebenfalls wenige Wochen nach Meisner und Kardinal Burke ringt 2021 um sein Leben.
Zwar hatte Kardinal Meisner laut seinem Nachfolger Kardinal Rainer Maria Woelki "keine Angst vor dem Tod". Zuvor hätten ihm jedoch bei einem längeren Erdenleben noch heftigste Turbulenzen gedroht, denn Papst Franziskus hatte die "Dubia" Kardinal Meisners in keiner Weise ausgeräumt. Im Gegenteil. Er zieht seine Veränderungen durch, und die faktisch schon eingetretene Kirchenspaltung kann vom Vatikan nur mit Mühe vertuscht werden. So schrieb auch Alt-Papst
Benedikt XVI. in seinem Grußwort zu Meisners Beerdigung am 15.7. die kryptischen Worte von der Kirche als Boot, "das fast schon zum Kentern angefüllt ist". Benedikt XVI. wollte damit vor der "Diktatur des Zeitgeistes" warnen (bild.de, 16.7.2017), eine mehr als deutliche Kritik an Franziskus, der jetzt gegen das Dogma z. B. wiederverheiratete geschiedene Katholiken wieder zum katholischen Abendmahl zulässt und damit die Dogmen der Vatikankirche, z. B. von der angeblichen Unfehlbarkeit, ad absurdum führt.

Was geschieht im Jenseits?

Noch einige kuriose Randnotizen zum Tod von Kardinal Meisner: Erst drei Tage zuvor weilte Kurienerzbischof Georg Gänswein, der Präfekt des "Päpstlichen Hauses" im Vatikan, ebenfalls in Bad Füssing, zu einem Vortrag, und er ist dort auch mit Kardinal Meisner zusammengetroffen. Über den Inhalt der Begegnung und ob der Erzbischof vielleicht eine Botschaft für Kardinal Meisner dabei hatte, wurde nichts bekannt.
Für den Fall seines späteren Todes hatte Kardinal Meisner in seinem Testament verfügt, dass sein Taufschein mit ins Grab gelegt wird, der ihn nach seinen eigenen Worten "berechtigt, ins Himmelreich aufgenommen zu werden" (zit. nach Spiegel.de, 24.5.2006), was angesichts der "Dubia" = Zweifel Meisners aus römisch-katholischer Sicht jedoch nicht mehr gewährleistet war.
Aus geistiger Sicht wird er, wie jeder Mensch, ohnehin ernten, was er gesät hat, was auch beinhaltet, wenn jemand z. B. Menschen durch falsche Lehre in die Irre geführt hat (vgl. dazu unser Hörspiel Die Tür des Glaubens über einen Priester im Jenseits).
Den Wunsch, den von einem Breslauer Pfarramt der Vatikankirche ausgestellten Taufschein aus dem Jahr 1933 oder 1934 mit den Sarg zu legen, wird ihm aber wohl niemand verwehren. Am 15.7.2017 wurde der Sarg mit dem Leichnam nun in der Gruft im Kölner Dom hinunter gelassen und steht jetzt auf Wunsch Meisners gegenüber dem Sarg mit dem Skelett von Kardinal Joseph Frings (+1978), dem Antreiber für die deutsche Wiederbewaffnung nach dem 2. Weltkrieg. Und seiner Kirche geben katholische Kritiker zumindest in Deutschland auch keine lange Lebenszeit mehr.
"Die Kirche in Deutschland wird in 15 bis 20 Jahren zusammenbrechen", so der katholische Dogmatiker Matthias Gaudron, der Chef der katholischen Piusbruderschaft in Deutschland, die sich bereits vom Vatikan unabhängig gemacht hat, im Jahr 2013.
 



2.8. / 3.8.2017 Entlassener Präfekt klagt: Jagd auf Papstkritiker im Vatikan / Ein solches "Reich" "wird keinen Bestand haben" – Auch wenn man nach außen mühsam die Fassade zu wahren versucht: Im Vatikan stehen die Zeichen weiter auf Sturm und das System ist am Kentern, wovor zuletzt Alt-Papst Benedikt XVI. gewarnt hatte.
Eines der letzten Beispiele: Die von Franziskus entlassene ehemalige "Nr. 2" in der Hierarchie, der Präfekt der Inquisitionsbehörde, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, hat der italienischen Zeitung Il Foglio ("Das Blatt") ein ausführliches Interview gegeben, das am 21.7.2017 erschienen ist. Darin hat er zwar verschlüsselt und in fromme Watte gepackt, aber letztlich klar genug gesagt, was gerade im Vatikan passiert, dass dort nämlich ein Kampf tobt und dass die "Progressiven" um den Papst herum die Konservativen, zu denen er sich zählt, "jagen", um sie innerkirchlich zu besiegen. Wörtlich sagte der entlassene Kurienkardinal:
"Deshalb ist es notwendig, unsere Energien nicht in inneren Kämpfen zu verlieren, in Auseinandersetzungen, der eine gegen den anderen, mit den sogenannten Progressiven, die den Sieg wollen, in dem sie alle sogenannten Konservativen jagen … Aber es geht bei uns nicht darum, konservativ oder progressiv zu sein … Unsere Kategorien sollen die Wahrheit und die Gerechtigkeit sein, und nicht die Kategorien, die nach dem Zeitgeist gehen."
Doch salonfähige Worte wie "Wahrheit" oder "Gerechtigkeit" werden den Eminenzen und Exzellenzen von den Gläubigen und erst Recht den Außenstehenden immer weniger abgenommen.
Vielmehr erinnern die unmerklichen Umwälzungen im Vatikan an eine Erzählung, die in den Bibeln der Kirche überliefert ist. Im Zusammenhang vom Kampf gegen Dämonen erklärt Jesus, der Christus:
"Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden und eine Stadt und eine Familie, die in sich gespalten ist, wird keinen Bestand haben." "Trenne, binde und herrsche" könnten in diesem Sinne als satanische Prinzipien bezeichnet werden, und Jesus von Nazareth sprach weiter:
"Wenn also der Satan den Satan austreibt, dann ist Satan in sich selbst gespalten. Wie kann sein Reich dann Bestand haben?" (Matthäus 12, 25-26)
Wir stehen also derzeit
mitten in großen Umwälzungszeiten, die gerade erst begonnen und auch den Vatikan erfasst haben.

 



20.8. / 13.9.2017 –
Kirchenspaltung spitzt sich zu: Kardinäle stellen Papst Ultimatum / Der Tod der Papst-Kritiker Meisner und Caffarra – Bis vor wenigen Jahren konnte man sich noch nicht vorstellen, dass Papst Franziskus der letzte Papst ist, was die Malachias-Prophezeiung, eine katholische Privatoffenbarung, nahe legt. Mittlerweile ist es vorstellbar. Denn selbst Kardinäle sprechen in unserer Zeit offen von Kirchenspaltung.
Dazu zwei weitere Beispiele:
1) Spiegel online schrieb am 9.8.2017 über den Konflikt zwischen beiden Päpsten. Dass Franziskus die Gläubigen dazu aufrief, für die Bischöfe und den Papst zu beten, "dass sie lernen, Abschied zu nehmen", werteten Experten als eine "Kriegserklärung" an seinen Vorgänger, der sich zuletzt wieder häufiger einmischte. Es sei ein "Wut-Gebet" von Franziskus gewesen. "Alte Weggefährten sollen [Benedikt] immer wieder beunruhigende Nachrichten überbracht haben, allerorten würden Glaubenselemente auf dem Altar der modernen Beliebigkeiten geopfert", so Spiegel online. So würden Konservative z. B. in Fragen der "Liturgie" von Benedikt bestärkt und wer das tue, "das ist allen im Vatikan klar, der stellt sich frontal gegen Franziskus". Zuletzt sprach er bei seinem Abschiedsgruß bei der Beerdigung von Kardinal Meisner von der Kirche als einem Boot, "das fast schon zum Kentern angefüllt ist".

Papstaudienz in Rom. In der Mitte Franziskus, flankiert von drei ihm ergebenen Kardinälen. Andere begehren auf. Im Hintergrund hat man den Eindruck, als stünde die gesamte Macht der Unterwelt hinter den Männern, die im Vordergrund die Audienz gewähren, sei es nun Franziskus oder vor ihm Benedikt XVI. und Johannes Paul II.

Hauptstreitpunkt ist aber weiterhin die Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur katholischen Eucharistie durch Franziskus.
2) Laut kath.net legen jetzt diejenigen Kardinäle nach, die "Zweifel" an päpstlichen Lehramt äußerten (die Kardinäle Burke, Brandmüller, Caffarra und der mittlerweile verstorbene Kardinal Meisner), was allein schon als "Häresie" (= "Irrlehre") gilt. Sie setzen Franziskus quasi die Pistole auf die Brust. Kath.net schreibt am 19.8.2017: "Der Papst werde eine offizielle Erklärung erhalten, in welcher die Lehre der Kirche seinen Aussagen gegenüber gestellt werde. Franziskus müsse sein Amt wahrnehmen und die gegenwärtige Verwirrung und Spaltung beenden, sagte Kardinal Burke [aus den USA] … Sie [die Erklärung] würde die eindeutige Lehre der Kirche dem gegenüberstellen, was der gegenwärtige Papst … verkünde. Der Papst … sei verpflichtet, auf diese zu antworten, erläuterte Burke. ´Wenn es einen Widerspruch gibt, ist der Papst aufgerufen, seine eigenen Aussagen im Gehorsam gegenüber Christus an das Lehramt der Kirche anzugleichen`, sagte er wörtlich," was bedeutet, sie zu ändern.

Damit stellen sie dem Papst ein Ultimatum. Denn auch wenn kein Zeitraum genannt wird: Dass Franziskus die "Erklärung" aussitzen kann, wird ihm nicht gestattet. "Der Papst sei verpflichtet zu antworten", so kath.net über die Erklärung der Kardinäle.

Aktualisierung: Am 6.9.2017 sei nun auch Kardinal Carlo Caffarra verstorben, der zweite der vier Kardinäle, die kurz zuvor ihre "Zweifel" an der Lehre von Franziskus äußerten. Erst am 5.7.2017 wurde Kardinal Meisner tot aufgefunden, mit dem Gebetbuch, das ihm aus der Hand gefallen sei und nach einer unruhigen Nacht mit Telefonaten in Sorge um seine Kirche. Näheres zu den Todesumständen Caffarras wurde nicht veröffentlicht. Doch der spanische Journalist Gabriel Arizo hatte kurz vor seinem Tod mit ihm gesprochen: "Er sagte mir, zu wissen, dass die vier Kardinäle, die die Dubia [= Zweifel an der Papst-Lehre] verfasst haben, beobachtet werden, dass auf ihre Kommunikation zugegriffen wird, und sie kaum mehr tun können, als sicherere Kommunikationsformen zu suchen." Der Kardinal vor seinem Tod laut katholisches.info: "Ich werde überwacht, meine Korrespondenz wird abgefangen." Und, so der Journalist Arizo: "In jedem Fall hat die Eile überrascht, mit der nach seinem Tod das Begräbnis von Kardinal Caffarra durchgeführt wurde" (katholisches.info, 12.9.2017). Carlo Caffarra wurde 79 Jahre alt.

Fortsetzung: Namhafte Katholiken werfen Franziskus die "Verbreitung von Häresien" vor.
 


2018

4.8. / 10.8.2018 – "Dürstet die Kirche wirklich nicht mehr nach Blut?" Da der Papst die Todesstrafe aus dem vatikanischen Dogmengebilde gestrichen haben soll, was ist dann mit den "ewig Verdammten", welche dies schon früher forderten und deshalb von Vorgängern von Franziskus verflucht wurden? Werden sie jetzt aus der katholischen Hölle heraus geholt? – Es könnte doch so schön sein, denkt sich vielleicht so mancher Katholik, und mancher Nichtkatholik ist vielleicht erleichtert. Denn "die Kirche dürstet nicht mehr nach Blut", schreibt Der Spiegel (spiegel.de, 3.8.2018). Müssen also alle Abweichler von der Kirchenlehre nun keine Angst mehr haben, dass die Kirche mit ihrem Absolutheitsanspruch, den sie aus Stellen in ihren Bibeln ableitet, jederzeit auf dem Sprung steht, die Scheiterhaufen für Ketzer wieder zu entflammen, wie der bekannte Philosoph Karl Jaspers es einmal formulierte? Endlich setze sich auch seine Institution, denkt vielleicht so mancher Katholik, wenn auch Jahrhunderte später als viele andere, durch Franziskus für die Abschaffung der Todesstrafe ein, und eine entsprechende Änderung im Katholischen Katechismus sei vorgenommen worden. Ist es dem Papst mit dieser Ankündigung aber wirkliche Ernst oder ist sie nur eine vordergründige PR-Maßnahme, um Applaus und Zustimmung zu bekommen? Um dies zu klären, möchten wir einmal näher hinschauen.

Im Jahr 1816 wurde die Guillotine im Vatikan eingeführt (Foto: Eine der vatikanischen ähnliche Guillotine aus der Schweiz, gemeinfrei nach Wikimedia-Commons), welche die Scheiterhaufen ablöste. Insgesamt wurden im Vatikan in den folgenden Jahrzehnten auf diese Weise 514 Menschen "im Namen des Papstes" die Köpfe abgehackt frei nach dem Motto "Köpfchen ab", wie es eine deutsche Anhängerin des Islamischen Staates IS ca. 200 Jahre später einmal über die Hinrichtungen formulierte (spiegel.de, 4.8.2018), die man dort mit Äxten und Messern gegenüber Andersdenkenden vollzog.

Vorausschicken muss man allerdings bereits einschränkend: Die Vatikankirche erlaubt weiterhin das Töten, z. B. im Krieg, obwohl die Zehn Gebote, gegeben durch Mose, eindeutig mahnen: "Du sollst nicht töten." Auch erlaubt sie weiterhin das milliardenfach Quälen, Hinschlachten und Jagen der Tiere für den menschlichen Fleischverzehr. Und schließlich lehrt sie weiterhin vielhundertfach und ganz offiziell die Verfluchung und damit nach dem Tod ewige grausamste Höllenstrafen für alle Menschen, deren Denken vom katholischen Lehrgebäude abweicht. Dies wäre sogar eine viel schlimmere Erfindung als jede Todesstrafe, weil das Grauen dort, anders als bei einer Exekution, gemäß dem katholischen Glauben nie ein Ende nehmen soll. Diese Lehre hat nicht das Geringste mit Gott und mit Christus zu tun, aber sie gehört zu den verbindlichen Lehraussagen der Vatikankirche, die ihre Priester und Theologen so entwickelt haben.

An über 500 Menschen wurde sogar direkt im Vatikan die Todesstrafe durch Abhacken des Kopfes vollstreckt

Aber auch die Ermordung bzw. Hinrichtung der Menschen nimmt in der Tradition der Kirche einen herausragenden Platz ein. Noch im 19. Jahrhundert wurden im Namen des Papstes im Vatikan über 500 Menschen durch die Guillotine der Kopf abgehackt. Die Guillotine ersetzte für die Päpste die Scheiterhaufen der Inquisition mit ihren unzähligen Todesurteilen für Andersdenkende. Hinzu kommen unmittelbare Massaker bei den kirchlich befohlenen Kreuzzügen, Judenpogromen oder an den Indianern Amerikas.
Und was als PR-Erfolg des Papstes gefeiert wurde, die angebliche Streichung der Todesstrafe aus der katholischen Lehre, wurde keineswegs in allen verbindlichen Kirchendokumenten durchgeführt.

Dazu einige Beispiele:
Papst Leo X. ließ im 16. Jahrhundert in seiner Bulle Exsurge Domino den Glauben von Christen verurteilen, für die das lebendige Verbrannt-Werden von andersdenkenden Menschen auf den Scheiterhaufen ein klarer Verstoß gegen den Willen Gottes war. "Dass Häretiker verbrannt werden, ist gegen den Willen des Geistes" (Denzinger-Hünermann, Lehrsatz Nr. 1483), genau das sei laut Papst Leo X. ein schwerwiegender Irrtum, über den der Papst weiter schrieb: Diesen Irrtum "verurteilen, missbilligen und verwerfen wir samt und sonders ganz und gar … als der katholischen Wahrheit widerstrebend." (Denzinger-Hünermann, Lehrsatz Nr. 1492)
Im Umkehrschluss heißt das eindeutig: Die Verbrennung von Abweichlern von der Romkirche sei angeblich der Wille des Geistes, also der Wille Gottes. Diese päpstliche Lehraussage für die Todesstrafe steht weiter in den kirchlich verbindlichen Glaubensbekenntnissen der Vatikankirche und wird dort nicht herausgestrichen.
Außerdem werden die Gebeine von Papst Leo X. unverändert in der berühmten Kirche Santa Maria sopra Minerva in Rom verehrt, neben einem monumentalen Wandgrabmal und einer Statue dieses Papstes, der die Verbrennung von Andersdenkenden zu einem zentralen Anliegen der so genannten katholischen Wahrheit machte.

Priester im Alten Testament töteten ca. 3000 Männer: Der heilige Pius V. lobt deren vollbrachtes Schlachten

Ein weiteres Beispiel ist der Catechismus Romanus, der kirchliche Vorgänger des aktuellen katholischen Weltkatechismus. Darin wird mit Nachdruck die Vollstreckung der Todesstrafe als Teil der katholischen Glaubenslehre gefordert und mit der Bibel begründet. Unter anderem mit Psalm 101, 8 wonach der König folgende Worte gebetet habe: "Frühe tötete ich alle Sünder des Landes, damit ich ausrotte aus der Stadt des Herrn alle Übeltäter". (zit. nach http://kirchenlehre.com/strafe.htm)
Und weiter heißt es im Vorgänger-Katechismus über einen Massenmord der Priester an ca. 3000 Männern (nach anderer Überlieferung: 23000): "Die Söhne Levis sündigten nicht, als sie an einem Tage so viele Tausende von Menschen töteten; denn nach vollbrachtem Schlachten sprach Moses so zu ihnen: ´Ihr habt eure Hände heute dem Herrn geweiht`" (Exodus 32, 29; zit. nach http://kirchenlehre.com/strafe.htm)
, ein Satz, den die Priesterkaste dem Gottespropheten Mose aber nur unterstellt hat. Mose hat solches weder gesagt noch befürwortet.

Zu Pfingsten 1310 wurde in Paris am zentralen Place de l´Hotel-de-Ville, wo heute auch das Rathaus von Paris steht, die Todesstrafe gegen Margarete Porete, einer Nachfolgerin von Jesus, dem Christus, auf dem Scheiterhaufen vollstreckt, wozu sie ein katholisches Inquisitionsgericht unter Papst Clemens V. verurteilt hatte. Foto: @ Maryanne Bilham (USA) for Divine Eros Die Anklage: Sie habe Irrlehren über die katholische Eucharistielehre verbreitet. Franziskus hat sie weder rehabilitiert noch ihre damaligen Mörder verurteilt, genauso wie er alle die anderen Hinrichtungsopfer der Vatikankirche nicht rehabilitiert und auch deren Mörder nicht verurteilt. Trotz Änderung der Lehre über die Todesstrafe als PR-Ankündigung bleibt in der kirchlichen Überlieferung alles beim Alten.

Noch im Jahr 1979 lobte der heilig gesprochene Papst Johannes Paul II., dieser Katechismus mit seiner knallharten Forderung der Todesstrafe aufgrund von Bibelstellen sei ein "Werk ersten Ranges" "als Zusammenfassung der christlichen Lehre und der überlieferten Theologie zum Gebrauch für die Priester". (zit. nach Wikipedia; Stand: 9.8.2018)
Und auch der Verfasser dieses Katechismus selbst, Papst Pius V. (1504-1572), wurde heilig gesprochen, und er wird von den Gläubigen im Gebet weiterhin angerufen, obwohl seine Lehre derjenigen von Papst Franziskus widerspricht. Das gleiche gilt für den heilig gesprochenen Papst Pius X. (1835-1914), der sich im 20. Jahrhundert in seinem Kompendium des römisch-katholischen Glaubens ebenfalls für die Todesstrafe als Teil des römisch-katholischen Glaubens ausgesprochen hat.
Wenn beide aber etwas lehrten, was nach Franziskus "unter allen Umständen", wie er sagte, nicht mehr zum katholischen Glauben gehört, wie können sie dann noch "Heilige" dieser Religion sein? Und wie kann diese Kirche dann noch behaupten, die gesamte Bibel sei für sie Gottes Wort, wenn doch viele Bibelstellen die Todesstrafe ausdrücklich befürworten und von der Kirche bisher auch genau zu diesem Zweck zitiert wurden? Wie sollen die Gläubigen dann wissen, was von Gott kommt? Das, was in der Bibel steht oder das Gegenteil davon, was der Papst sagt oder vielleicht keines von beiden?

Die Logik der "heiligen" Inquisition: Wer gegen die Todesstrafe ist, soll sie erleiden

Zu den offiziellen Lehrdokumenten der römisch-katholischen Kirche zählt auch weiterhin das Glaubensbekenntnis, dass die urchristlichen Waldenser im 13. Jahrhundert aufsagen mussten, um wieder Mitglieder der römisch-katholischen Kirche werden zu können. In diesem Bekenntnis ist folgender Satz enthalten: "Was die weltliche Gewalt betrifft, so erklären wir, dass sie ohne Todsünde ein Bluturteil vollstrecken kann, solange sie zum Vollzug der Strafe nicht aufgrund von Hass, sondern aufgrund eines richterlichen Urteils, nicht unvorsichtig, sondern überlegt schreitet." (Papst Innozenz III., zit. nach Denzinger-Hünermann, Lehrsatz Nr. 795)
Das heißt: Ein Katholik muss für die Todesstrafe sein, sonst gilt er weiter als "Häretiker" wie damals die Waldenser und ihm droht wie diesen selbst die Hinrichtung auf Veranlassung der Inquisition.
Wenn Franziskus jetzt also behauptet, die Todesstrafe gehöre nicht mehr zum katholischen Glauben, dann müsste die Konsequenz davon sein: Er holt jetzt alle Waldenser aus der katholischen Hölle heraus, in die sie seine Kirche verflucht hat, weil sie das katholische Glaubensbekenntnis für die Todesstrafe damals nicht aufgesagt haben. Dass er solches tut, ist aber bisher nicht bekannt.

Was ist es also wert, wenn Papst Franziskus öffentlichkeitswirksam verkündet, die Todesstrafe sei in Zukunft kein Teil der katholischen Lehre mehr, wenn er aber gleichzeitig fast alles unterlässt, um diese ihm Applaus einbringende Ankündigung tatsächlich im Lehrgebäude seiner Kirche zu verankern? Darüber lohnt es sich einmal nachzudenken.

Weihbischof Schwaderlapp: Todesstrafe sei "Notwehr" gewesen

Aktualisierung [11.8.2018]: Die alte Schlange versucht sich einmal mehr wieder herauszuwinden. Hochrangige Bischöfe sagen im Hinblick auf die Todesstrafe, der Papst habe doch die Lehre der Kirche gar nicht geändert.
"Nicht die Lehre der Kirche hat sich geändert, sondern die Lebensumstände", so der Kölner Weihbischof Schwaderlapp ... ´Was sich ändert und geändert hat, das sind die Lebensumstände. In Zeiten, in denen der Staat keine andere Möglichkeit sah, seine Menschen zu schützen, als mit der Todesstrafe, war dies sozusagen als Notwehrrecht geduldet.` Heute gebe es Möglichkeiten, Straffällige in Gewahrsam zu nehmen, um die Menschen wirksam zu schützen. Der Grund für die Erlaubnis der Todesstrafe sei somit hinfällig geworden." (zit. nach domradio.de, 10.8.2018)
Das heißt z. B.: Die fensterlosen Verliese in den Gefängniskellern früherer Zeiten, wo Urchristen und andere Angeklagte angekettet wurden, waren also kein "wirksamer Schutz", um die anderen Menschen vor ihnen zu "schützen". Nur deshalb habe man sie also "leider" lebendig verbrennen müssen. Die ganzen Hinrichtungen samt aller Foltermorde der Inquisition seien also nur "Notwehr" gewesen.

Die Kirche hat ihre Lehre nicht geändert

Doch eines ist aber dann auch klar: Wenn die jetzigen "Möglichkeiten, Straffällige in Gewahrsam zu nehmen" irgendwann wieder nicht mehr so wirksam seien, dann werde eben die Todesstrafe einfach wieder eingeführt. Eben so, wie der Philosoph Karl Jaspers warnte, dass die Kirche mit ihrem Absolutheitsanspruch jederzeit auf dem Sprung steht, die Scheiterhaufen für Ketzer wieder zu entflammen.
Und außerdem gibt Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp zu, was auch bei allen anderen Themen gilt, z. B. den vielen Hundert Verfluchungen in eine angeblich ewige Hölle. Der Weihbischof wörtlich: "Nicht die Lehre der Kirche hat sich geändert, sondern die Lebensumstände", man könnte auch sagen: "Die Kirche hat ihre Lehre nicht geändert, nur der Zeitgeist hat sich geändert." Nehmen wir also den Weihbischof beim Wort, dann kommt dies einem Geständnis gleich und bestätigt das, worauf wir immer wieder hinweisen. Die Kirche hat sich nicht geändert. So war die Kirche früher, so ist sie heute, und so wird sie morgen sein.

 



2.9.2018  – Neu: Der Theologe Nr. 105
Gewaltopfer von Priestern: Früher Urchristen und Andersdenkende, heute wehrlose Kinder Das System von Vergewaltigung von Kindern und deren Vertuschung – Doch Seelenmord verjährt nicht – Lesen Sie vergewaltigung-von-kindern_vertuschung
 



2019 / 2020 / 2021 / 2022

2.5.2019  –  Über den Lügen-Moloch In der Broschüre Über den Lügen-Moloch von G. Hetzel heißt es: "An den Falschmünzern, den religiösen Hierarchien, die sich selbst erhöhen, die Seinen hehren Namen und den Seines Sohnes Christus für ihre klerikalen Zwecke missbrauchen und sich selbst als "heilig" huldigen lassen, legt Gott, der Ewige, das Maß der Gerechtigkeit an. Er spricht [durch Prophetenwort]: ´... Niemals offenbarte Ich Mich durch Priester, Pfarrer, Bischöfe und Kardinäle, und schon gar nicht durch einen Lügen-Moloch, der sich mit Meinem Namen betiteln lässt, denn Mein Name gilt ausschließlich Mir für Meine Kinder der Vater-Mutter-Gott im Himmel, der Ich Bin, davon Jesus von Nazareth Zeugnis gab.` Das ist die Wahrheit über die Priestergilde, wie sie aus dem Reich Gottes durch alle Gottespropheten zu allen Zeiten offenbart wurde und wird." (Über den Lügen-Moloch, 2018, S. 5-6)
 



31.3.2021 –
Vatikan stellt sich an die Spitze der Erneuerung des Mammon – "Niemand kann zwei Herren dienen. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon", sagte Jesus von Nazareth in seiner Bergpredigt (Matthäus 6, 24). Was geschieht derzeit auf der Seite des "Mammon"? Im Dezember 2020 setzte sich der Vatikan an die Spitze des neu gegründeten Council for Inclusive Capitalism, zu deutsch "Rat für einen inklusiven Kapitalismus". Siehe unter anderem die Pressemitteilung. presseportal.de/pm/151188/4785824

Mehr dazu unter gott_mammon.htm#Inklusiver_Kapitalismus
 



Anhang

1) Martin Luther: Vatikan als Stall voll "schändlicher Esel"

2) Die heilig gesprochenen Päpste

3) Die selig gesprochenen Päpste

4) Weitere "Heilige" oder "Selige"

5) "Es gehört sich aber, dass die zeitliche Autorität sich der geistlichen Gewalt unterwirft"

6) Die Unterordnung aller katholischen Politiker unter den Vatikan

 

Martin Luther: Vatikan ist "ein Stall voll tölpelhafter schändlicher Esel"

Martin Luther hat den Tatglauben des Jesus von Nazareth verraten, indem er lehrte: "Alleine der Glaube genügt". Urchristen wie die so genannten "Täufer" ließ er gleich wie es die katholische Kirche veranlasste brutal ermorden. Und die Folgen dieser Lehre sind bis zum heutigen Tage furchtbar: Kriege, Umweltzerstörung und Gewissens-Abstumpfungen weltweit.
Doch Martin Luther machte auch manche Aussagen, die an die Vernunft der Menschen appellierten
. So versuchte sich Deutschland bereits vor ca. 500 Jahren, von der Herrschaft des Papsttums zu befreien. Doch bis zum Jahr 2020 ist dies immer noch nicht gelungen. Zuletzt im Herbst 2011 zogen schwere schwarze Weihrauchwolken über Deutschland auf. Papst Josef Ratzinger hatte in Berlin alle Abgeordneten zunächst im Reichstagsgebäude um sich versammelt, bevor er ihnen dann im Olympiastadion mit dem
"ewigen Feuer" drohte. Und die Verfassungsrichter bestellte er zwei Tage später in das Priesterseminar nach Freiburg.
Der damalige Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller, der wenige Monate später zum neuen Präfekt der Glaubenskongregation ernannt wurde
(früher "Großinquisitor"), forderte bereits im Vorfeld dieser Ereignisse die Evangelisch-Lutherische Kirche zum Widerruf eines der wichtigsten Anliegen Martin Luthers auf seiner Beschreibung des Papsttums in Rom als einer antichristlichen Einrichtung.
Und die meisten Nachfolger Luthers sind auch tatsächlich bereit, sich reumütig wieder in den Bauch des großen
"Tieres" hinein zu begeben, aus dem sie ihr Reformator einst heraus führen wollte. Damit würden sie aber nicht nur einmal mehr Christus, sondern nun auch ihren Gründervater Martin Luther verraten.
Manche Protestanten wollen ihrem Vorbild Martin Luther jedoch weiter die Treue halten, auch wenn die Weihrauchdecke weiterhin schwer über Deutschland hing und seit 2013 mit argentinischem Flair aufgelockert wurde
. So gibt es auch viele papstkritische Anhänger Luthers, denen es ein Anliegen ist, dass auch folgende Aussagen Martin Luthers nicht in Vergessenheit geraten.

"Ich glaube, dass der Papst ein vermummter und leibhaftiger Teufel ist, weil er der Endchrist ist". (Heerpredigt gegen die Türken, 1529; Weimarer Ausgabe der Lutherschriften 30/2, S.169)

"Schon bin ich viel freier, endlich gewiss, dass der Papst der Antichrist ist."
(Weimarer Ausgabe der Lutherschriften, Briefe 2, 195)

Die Schmalkaldischen Artikel von 1537 gehören bis heute zu den verbindlichen Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche. Jeder evangelische Pfarrer wird darauf vereidigt. Darin schreibt Martin Luther unter anderem:
"Wo es doch offenbar ist, dass die  ... Kirche ohne den Papst gewesen ist zum wenigsten über 500 Jahre ... Denn die  ... Kirche kann ohne ein solches Haupt wohl bleiben und wäre es wohl besser geblieben, wenn ein solches Haupt durch den Teufel nicht aufgeworfen wäre, und es ist auch das Papsttum unnütz in der Kirche, denn es übt kein christliches Amt aus, und die Kirche muss also bleiben und bestehen ohne den Papst ... Aber der Papst will nicht glauben lassen, sondern spricht, man solle ihm gehorsam sein, so werde man selig. Das wollen wir nicht tun, oder darüber sterben in Gottes Namen ... Und wenn man des Papstes Lehre von der Heiligen Schrift unterscheidet, so findet sich´s ... dass des Papstes Lehre aus dem kaiserlichen, heidnischen Recht genommen ist ... Danach lehrt sie Zeremonien, Kleider, Speisen ... Larven- und Narrenwerks ohne Maß, aber in diesem allen gar nichts von Christus, Glauben und Gottes Geboten. Zuletzt ist es nichts als eitel Teufel, da er seine Lügen ... treibt über und gegen Gott, verdammt, tötet und plagt alle Christen, die solche seine Gräuel nicht über alles heben und ehren. Darum, so wenig wir den Teufel selbst als einen Herrn und Gott anbeten können, so wenig können wir auch seinen Apostel, den Papst oder Endchrist [ = Antichrist], in seinem Regiment als Haupt oder Herrn leiden. Denn Lüge und Mord, um Leib und Seele ewig zu verderben, das ist sein päpstliches Regiment eigentlich, wie ich dasselbe in vielen Büchern bewiesen habe ... Denn im Konzil werden wir nicht vor dem Kaiser oder weltlicher Obrigkeit ..., sondern vor dem Papst und dem Teufel selbst werden wir da stehen, der nichts gedenkt zu hören, sondern schlechtweg zu verdammen, zu morden und zu Abgötterei zu zwingen. Darum müssen wir hier nicht seine Füße küssen oder sagen ´Ihr seid mein gnädiger Herr`, sondern wie in Sacharja (2, 3) der Engel zum Teufel sprach: ´Strafe dich Gott, Satan.`" 
(Schmalkaldische Artikel, II. Teil, Artikel 4, in: Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche, Göttingen 1982, S. 427-433)

Kurz vor seinem Tod, im Jahr 1545, schrieb Martin Luther als eines seiner Vermächtnisse die Schrift Wider das Papsttum in Rom, vom Teufel gestiftet, in der er den so genannten "Heiligen Vater" "höllischer Vater" und "verdammter Heide" (S. 291) nennt. Darin heißt es unter anderem wörtlich:
"
Und wenn der Papst sonst nichts hätte getan, als dass er sich selbst gesetzt hat über alle Kirchen und Bischöfe [und darüber,] aller Richter zu sein, sich von niemand richten noch strafen zu lassen ... so wäre doch das eine Stück Malzeichen genug, daran man den Papst erkennen könnte, dass er gewisslich der rechte, endliche Gräuel, der Endchrist sein müsste. Denn rechne du selbst: Die ... Kirche hat den heiligen Geist und das Evangelium oder Gottes Wort ... Über dieses Wort will der Papst sitzen und vom heiligen Geist ungestraft sein. Das heißt, über Gott sitzen, des[sen] das Wort ist."
(Wider das Papsttum in Rom, vom Teufel gestiftet, Weimarer Ausgabe der Lutherschriften, Band 54, S. 289)

"Nun ist oben bewiesen und ist öffentliche Wahrheit, dass der Papst, die Kardinäle und der ganze Römische Hof und [seine] Rotten nichts anderes sind als ein Stall voll großer, grober, tölpelhafter schändlicher Esel ... So kann ... ein natürlicher Esel, der Säcke in die Mühle trägt und Disteln frisst, den heiligen Römischen Hof richten, ja alle Kreatur mit ihm. Denn ein Esel weiß, dass er ein Esel und keine Kuh ist, er weiß, dass er ein Männlein und kein Fräulein ist. Ein Stein weiß, dass er Stein ist, Wasser ist Wasser, und so fort durch alle Kreatur. Aber die rasenden Papstesel zu Rom wissen nicht, dass sie Esel sind. Ja, wissen auch nicht, ob sie Weiber oder Männer sind. Summa, sie können nichts als Stifte, Klöster und der Welt Güter fressen, Königen die Kronen rauben und stehlen und eitel unnatürliches verkehrtes teuflisches Werk und Wesen führen, worüber alle Kreatur erschrickt, zittert, bebt und schreiet; über den Eselstall, zu dem, der sie solchem verderblichen Dienst unterworfen hat."
(Wider das Papsttum in Rom, vom Teufel gestiftet, Weimarer Ausgabe der Lutherschriften, Band 54, S. 285-287; siehe auch die Aufforderung Luthers, dass der Papst das gestohlene Gut an den Staat zurück geben soll)

Zum Vergleich

 "So schwul wie wohl noch nie zuvor in der Neuzeit" – Der Vatikan unter Joseph Ratzinger

"Ratzinger verstand es vorzüglich, den Hass auf die Homosexuellen zu verschärften. Wenn ich jedoch heute an die Jahre zurückdenke, in denen er Papst war, dann steht mir ein Pontifikat vor Augen, in dem es im Vatikan so schwul zuging wie wohl nie zuvor in der Neuzeit. Es war eine Periode, in der das ganze schwule Szenarium, welches das Rom der Barockzeit zu bieten gehabt hatte, wieder auflebte – mit roten Schühchen, sorgfältig choreografierten Prozessionen, sommers wie winters von Scheitelkäppchen bedeckten Köpfen, Spitzen und Quasten und Fransen, die überall herauslugten. Wie jammerte doch einer der päpstlichen Zeremonienmeister: ´Bald werden wir alle Spitzenunterwäsche anziehen müssen` ... Das schwulste Pontifikat der Neuzeit rauschte mit geblähten Segeln voran und legte fröhlich immer neue Kleider und Verkleidungen an."

(
Dr. Monsignore Krzysztof Charamsa, Kaplan Seiner Heiligkeit und von 2003-2015 als Theologe in der Glaubenskongregation des Vatikan tätig, zit. nach Stern Nr. 18/2017)


"Das Papsttum ... besteht aus Lügen. Darum muss es allein mit dem Wort der Wahrheit vernichtet werden ... Gottes Wort muss dem Papste Abbruch tun, sonst tut´s ihm keine Waffe; denn er ist der Teufel."
(Luther Deutsch. Die Werke Martin Luthers in neuer Auswahl für die Gegenwart. Band 9: Tischreden, 3. Auflage, Stuttgart 1960, Nr. 296 und Nr. 297)

Protest gegen den Unterwerfungs- und Schmusekurs der deutschen Lutheraner gegenüber dem Vatikan kommt vor allem aus der Evangelisch-Reformierten Kirche in der Schweiz. So schreibt z. B. der evangelische Pfarrer Reinhard Möller aus Aesch im Baseler Land:

"Einzelne Aussagen Luthers ... ´im Namen Luthers` inhaltlich zurücknehmen, kann niemand ... Dass der Papst der ´Antichrist` ist, war ... gemeinsame Überzeugung der Reformatoren auf der Grundlage der Heiligen Schrift. Der reformierte Theologe Francis Turrentin (1623-1687), einer der Nachfolger Calvins in Genf, trug 50 Gründe – primär aus der Heiligen Schrift – dafür zusammen, dass der Papst der Antichrist ist ... Und solange man in Rom vor einem Papst auf die Knie geht, solange dort Heilige angerufen und Selige ernannt werden, solange ein Papst wie Johannes Paul II. sich zur Buße mit einem Ledergürtel noch selbst peinigte, solange ist der Katholizismus eine zutiefst ´antichristliche Religion.`" (zit. nach idea-spektrum Nr. 22/2011)
 

Das Wort "Papst" stammt vom griechischen Wort "pappas" bzw. vom kirchenlateinischen Wort "papa" ab, was "Vater" bedeutet.

Die "heilig" gesprochenen Päpste

siehe unter katholische-heiligsprechungen.htm

 


Pius IX. und Seinesgleichen

Die "selig" gesprochenen Päpste

siehe unter katholische-heiligsprechungen.htm
 



 


Weitere "Heilige" oder "Selige"


siehe unter
katholische-heiligsprechungen.htm

Sage mir, welche "Heiligen" du verehrst, und ich sage dir, wer du bist.



Foto: Denkmal eines katholischen "Heiligen" im Würzburger Dom
 
 


 

Dies sind die Worte des alttestamentlichen Gottespropheten Jesaja (6, 3-5), die bezeugen: Gott allein ist heilig.
"Seraphim [weibliche Erzengel] standen über Ihm [Gott] ... Sie riefen einander zu: ´Heilig, heilig, heilig, ist der Herr Zebaoth. Von Seiner Herrlichkeit ist die ganze Erde erfüllt.` Die Türschwellen bebten bei ihrem lauten Ruf, und der Tempel [das Heiligtum Gottes in der geistigen Welt] füllt sich mit Rauch. Da sagte ich: ´Weh mir, ich vergehe. Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und lebe in einem Volk mit unreinen Lippen`".

Und dies sind die Worte des alttestamentlichen Gottespropheten Mose (Offenbarung 15, 3-4), die bezeugen: Gott allein ist heilig. Wer aber sind dann die vielen "Heiligen", die hier auf dieser Seite vorgestellt werden? Sind es nicht böse Anmaßungen, um den Schöpfergott zu verhöhnen?"Gerecht und zuverlässig sind Deine Wege, Du König der Völker. Wer wird Dich nicht fürchten, Herr, wer wird Deinen Namen nicht preisen? Denn Du allein bist heilig: Alle Völker kommen und beten Dich an; denn Deine gerechten Taten sind offenbar geworden".


 

"Habemus Papam"
(= "Wir haben einen Papst")

Aus der Chronik der "Heiligen Väter", dem "Milieu der Unfehlbarkeit"

Das Jahr 1870 markiert einen tiefen Einschnitt in der Geschichte der römisch-katholischen Kirche. Der im Jahr 2000 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochene Papst Pius IX. verkündete auf dem 1. Vatikanischen Konzil das Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit für alle Lehrentscheidungen der Päpste. Damit wurden die päpstlichen Lehrentscheidungen auch rückwirkend in einer unüberbietbaren Weise aufgewertet. Und die Kirche machte damit einmal mehr unmissverständlich deutlich, wer die Stellvertreter "Gottes" auf Erden sind und wer wie Gott selbst ihrer Meinung nach keinen Fehler macht, wenn es um die entscheidenden Dinge des Lebens mit Ewigkeitswert geht: nämlich ihre Anführer, die Päpste.
Um der Bevölkerung die Quasi-Gottähnlichkeit der Päpste und angebliche Wahrheit ihrer Dogmen zu suggerieren, sind z
. B. in der offiziellen Dogmen- und Lehrsatzsammlung Der Glaube der Kirche von Josef Neuner und Heinrich Roos die Lehrsätze der Päpste von der Antike über das Mittelalter bis in die Neuzeit hinein auch als "unfehlbar" markiert. Und das "Milieu" dieser "Unfehlbarkeit"
, in dem die angeblich fehlerlosen Gedanken gedeihen, ist immer Rom gewesen, immer der Vatikan, immer St. Peter bzw. der spätere Petersdom.

Und auch im 20
. und 21. Jahrhundert schritt erneut eine Art Vergottungsprozess der Inhaber des Stuhls Petri still und fast heimlich voran. Dies ließ sich etwa beim Weltjugendtreffen 1993 in Denver beobachten, wo Papst Johannes Paul II. den Eindruck vermittelte, als sei er selbst der Christus auf dem Thron.

Bei Papst Benedikt XVI
. blieb es 2010 schließlich nicht nur bei einer Eindrucksvermittlung. Papst Josef Ratzinger ließ sich zu Ostern 2010 vom einst zweitmächtigsten Mann des Vatikan, Angelo Sodano, als "sanftmütiger Christus auf Erden huldigen" eine einzigartige Unterwürfigkeitserklärung, nachdem Joseph Ratzinger Angelo Sodano 2006 als Kardinalstaatssekretär abgesetzt und durch Tarcisio Bertone ersetzt hatte. Doch Sodano hatte offenbar verstanden, wohin die Entwicklung gehen soll.
Gleichzeitig vollzieht sich in der Gesellschaft aber seit ca. 2010 im Gegensatz dazu ein spürbarer Niedergang der Kirche, der sich nicht mehr aufhalten lässt,
auch unter Papst Franziskus
 
Und wer weiß, was früher anders geschehen wäre, hätten die Päpste vor 1870 schon gewusst, dass ihnen später die lehrmäßige Unfehlbarkeit zugesprochen würde
. Die Machtkämpfe um den Stuhl Petri wären wohl noch heftiger ausgefallen, denn höher könne man nach den Maßstäben "dieser Welt" als Mensch nicht steigen, als auf diesem Stuhl Platz nehmen zu dürfen.
Doch auch so war der
"Heilige Stuhl" mit der Aussicht, von dort den "Erdkreis" lenken zu können, immer das Amt allerhöchster Reputation ("Lenker des Erdkreises" – ein Papst-Titel gemäß dem Liber Pontificalis von 1596).
Lesen Sie dazu nachfolgenden Bericht aus der Chronik der
"Heiligen Väter", dem "Milieu der Unfehlbarkeit"
:

Als Papst Stephan VI. (896-897) im Jahr 896 den päpstlichen Thron bestieg, ließ er sprichwörtlich und fast auch wörtlich kein gutes Haar an seinem Vorgänger, Papst Formosus. Neun Monate nach dem Tod von Papst Formosus (891-896) ließ Papst Stephan VI. die schon teilverweste Leiche von Formosus aus der Papst-Gruft holen, in päpstliche Gewänder kleiden und im Jahr 897 erneut auf den päpstlichen Thron setzen.

Rechts: Der Prozess von Papst Stephan VI. gegen Papst Formosus in Rom im Jahr 897. Die verwesende und teilskelettierte Leiche von Formosus wurde zu diesem Zweck aus der Papst-Gruft geholt und noch einmal stilvoll als Papst eingekleidet. (Gemälde von Jean-Paul Laurens, 1838-1921, gemeinfrei nach Wikimedia Commons)

Dort hat man den verstorbenen Papst, der durch einen Diakon vertreten wurde, in einer dreitägigen Prozedur (später als "Leichensynode" bezeichnet) förmlich angeklagt und verurteilt. Papst Formosus wurde per feierlich verlesener Urkunde für abgesetzt sowie alle seine Amtshandlungen und von ihm gespendeten Weihen für ungültig erklärt. Nach seiner Verurteilung wurde Formosus wieder der päpstlichen Gewänder entkleidet. Wegen eines angeblichen Eidbruchs hackte man der Leiche außerdem noch die Schwurfinger der rechten Hand ab. Anschließend ließ sie Papst Stephan VI. zunächst auf dem Begräbnisplatz der Fremden in Rom verscharren, was manchen als zu milde erschien. So wurde Formosus kurz darauf erneut exhumiert und in den Tiber geworfen.

Papst Stephan VI.  wurde allerdings noch im selben Jahr von seinen Konkurrenten um die Macht in den Kerker geworfen und dort erwürgt. Derweil behauptete ein Mönch, Papst Formosus sei ihm im Traum erschienen, woraufhin er, der Mönch, die Reste der Leiche im Fluss gefunden und heraus gezogen habe.

Papst Stephans zweiter Nachfolger, Papst Theodor II., der bis zu seinem überraschenden Tod nur 20 Tage lang Papst war (nachdem sein Vorgänger Romanus es immerhin auf einige Wochen bis zur Absetzung bzw. Vergiftung brachte), ließ im Dezember 897 diese aus dem Tiber wieder heraus gezogene Leiche von Papst Formosus erneut ehrenvoll in einer Papstgruft bestatten. Die von Papst Stephan VI. verfasste Absetzungsurkunde wurde feierlich verbrannt und sämtliche Beschlüsse der Synode von Rom aus dem Jahr 897 wurden annulliert.
 
Als die Leichenreste von Formosus in einem Würde-Akt in einen Sarg gelegt wurden, soll in St. Peter in Rom ein Wunder geschehen sein: Einige "Heilige" hätten sich auf ihren Gemälden vor Formosus verneigt.
Und so ließ Papst Johannes IX. (898-900) während seiner kurzen Amtszeit die von Papst Formosus geweihten und von Papst Stephan VI. gefeuerten Priester auch wieder in Amt und Würden einsetzen, und er exkommunizierte umgekehrt nun alle Beteiligten an der Verurteilung von Papst Formosus.

Papst Sergius III. (904-911) war damit jedoch überhaupt nicht einverstanden, und das angebliche "Wunder" der Heiligenverbeugung war für ihn nichts als ein frommer Schwindel, eine Legende ohne den geringsten Wahrheitsgehalt. Papst Sergius III. ließ deshalb die Leiche von Papst Formosus nach zehn Jahren "Ruhe" in der Gruft ein zweites Mal exhumieren, dieses Mal in einem eigens organisierten kirchlichen Festakt enthaupten und nach Abtrennung von drei weiteren Fingern der Schwurhand erneut in den Tiber werfen.
Alle von Papst Formosus eingesetzten Bischöfe wurden nun ein zweites Mal abgesetzt und die von diesen geweihten Priester wieder allesamt entweiht und gefeuert – bei Androhung der Todesstrafe für alle, die sich dem Papst widersetzten. Damit konnte er deren Widerstand im Großen und Ganzen brechen.

Doch ausgerechnet die mehrfach verstümmelte Leiche von Papst Formosus brachte anscheinend den Anstoß für eine erneute Wendung des Geschehens. Das kopflose und um drei weitere Finger verkleinerte Skelett des Pontifex maximus verfing sich im Tiber dieses Mal offenbar ausgerechnet im Netz eines Fischers, der die Leiche darauf hin an Land gezogen hat, worauf hin sie wieder in die Hände seiner Anhänger kam. Zu einem nicht geklärten Zeitpunkt gelangte sie darauf hin wieder zu Ehren und wird heute im Petersdom in Rom von den Gläubigen als bedeutsame Reliquie des Katholizismus verehrt.

(Darstellung nach verschiedenen Quellen; u.a.: Karlheinz Deschner, Kriminalgeschichte des Christentums, Band 5, Reinbek 1997)
Siehe auch oben: Auswahl von Stuhl-Petri-Inhabern, die im Verlauf von Intrigen im Vatikan ermordet oder eventuell ermordet wurden

Schlussfolgerung aus 2000 Jahren Papsttum: Die Päpste waren und sind immer die obersten Baals-Priester auf der Erde gewesen. Denn das Gewand von "Christus" dient ihnen nur als Umhang, im wahrsten Wortsinn als Deckmantel. Dahinter verbirgt sich der Jahrtausende alte Gott "Baal", wie er im Alten Testament der Bibel genannt wird – im übertragenen Sinne der Gott der Unterwelt (vgl. dazu: Die Institution Kirche – der Baalskult der Gegenwart).
 

  

"Wenn man ihre Heiligenlegenden liest, findet man die Namen
von tausend heilig gesprochenen Verbrechern."

(Claude Adrien Helvetius, französischer Philosoph, 1715-1771)

 


Die bis heute gültige römisch-katholische Zwei-Schwerter-Lehre:

"Es gehört sich aber,
dass die zeitliche Autorität
sich der geistlichen Gewalt unterwirft"

kirche_staat.htm#Zwei-Schwerter-Lehre
 

 

Das Kirchenrecht und die Angst um unsere Demokratie:

Die Unterordnung aller katholischen Politiker
 unter den Vatikan

kirche_staat.htm#Angst_um_Demokratie
 

 


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Der Papst im Internet auf Youtube: Kommentare zu Video-Clips aus dem Vatikan

Geplante Seligsprechung des Papstes, der zum Holocaust schwieg: Papst Pius XII., die Faschisten und der Holocaust


Weitere Literatur zum Thema:
Hubertus Mynarek, Der polnische Papst, Bilanz eines Pontifikats, Ahriman-Verlag, Freiburg 2005
Hubertus Mynarek, Papst-Entzauberung, Das wahre Gesicht des Joseph Ratzinger und die exakte Widerlegung seiner Thesen, Books on Demand 2007
Papst-Entzauberung-Hubertus-Mynarek
Geoffrey Robertson
, Angeklagt: Der Papst, Marktheidenfeld 2011; Deutsche Erstausgabe des Buches The Case of the Pope von Geoffrey Robertson (Link siehe links)

  

Der Text  kann wie folgt zitiert werden:
Zeitschrift "Der Theologe", Hrsg. Dieter Potzel, Ausgabe Nr. 16: Papsttum im Vatikan – Der "Heilige Stuhl" sinkt, zit. nach theologe.de/theologe16.htm, erweiterte Fassung vom 25.9.2023
Diese Ausgabe des "Theologen" wird fortlaufend aktualisiert –
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