Der Theologe Nr. 109, aktualisiert am 24.7.2022
An jedem Jahr wird das Kirchenfest "Allerheiligen" gefeiert. An diesem Fest wird an die weit über 7000 Kirchenheiligen gedacht. Laut römisch-katholischer Liturgie sind diese "Heiligen" die "verherrlichten Glieder der Kirche, die schon zur Vollendung gelangt sind" (zit. nach der vom Priester in den katholischen Kult-Veranstaltungen gesprochenen so genannten Präfation = Eingangswort, "Vorgebet"). Der französische Philosoph Helvetius (1715-1771) kam allerdings zu einem anderen Ergebnis: "Wenn man ihre Heiligenlegenden liest, findet man die Namen von tausend heilig gesprochenen Verbrechern." Wenn man nach den entsprechenden Biografien forscht, beginnt man, diese Aussage zu verstehen. Und auch wenn für die Anzahl "tausend" noch weitere Untersuchungen hilfreich wären – ein Anfang ist gemacht.
Rechts:
Kirchlicher Friedhof im 19.
Jahrhundert – gemeinfrei auf der Grundlage eines Gemäldes von Caspar David
Friedrich
(onlinekunst.de)
Links: Der "heilige" Capistranus
(siehe unten)
Lesen Sie hier also mehr über einige der Menschen, die gemäß der
Vorstellungswelt Frauen abwertender Männer in Rom "heilig" waren
und über das Konstrukt der römisch-katholischen Heiligenverehrung!
Es gibt sicher viele Menschen, die hier und da viel Positives getan
haben. Ob es dann wirklich so war, sei einmal dahin gestellt. Für eine
katholische Selig-
bzw.
Heiligsprechung muss es nur aus
katholischer Sicht "gut" gewesen sein. Zudem bedarf es dafür in der
römisch-katholischen Konfession ein "Wunder" für eine
Seligsprechung und in der Regel zwei "Wunder" für eine Heiligsprechung,
wobei der diese Kirchenorden "Seliger" bzw. "Heiliger" verleihende Papst
davon Ausnahmen machen kann. Außerdem darf
sich der "Selige" bzw. "Heilige"
niemals ´gegen den Glauben und die guten Sitten` geäußert haben,
immer gemäß vatikanischer Maßstäbe.
Der nach diesen Kriterien "Seliggesprochene" darf dann nur an bestimmten Orten verehrt werden, der "Heiliggesprochene"
weltweit.
"Heiliger"
und "Seliger"
seien die einzigen Titel, die nach dem Glauben der römisch-katholischen
Kirche über den Tod hinaus angeblich bleibenden Wert haben sollen
(im Unterschied z. B. zu "Doktor" oder "Professor"). Ja, sie werden auch erst
nach dem Tod verliehen – mit Ausnahme des Titels "Heiliger Vater" für
den Papst, der jedoch nicht gleichbedeutend ist mit einer "Heiligsprechung".
Einem "Heiligen Vater" kann durchaus nach seinem Tod die zusätzliche "Heiligsprechung"
vorenthalten werden, aber "Heiliger" Vater bleibt er für die
Vatikankirche trotzdem. Entsprechend
begehrt sind die Auszeichnungen bei den Anhängern der Toten. Ca. mehr als
2000 Verfahren sind in Prüfung [Stand: 2019]. Ein Drittel aller Anträge soll im
Durchschnitt offenbar abgelehnt werden, wobei das den Antragsteller nicht von den bis
dahin aufgelaufenen hohen Kosten befreit.
Papst Johannes Paul II.
hat in seinen knapp über 26 Amtsjahren mit 483
Katholiken weit mehr Katholiken heilig gesprochen als alle anderen Päpste
zusammen in den 300 Jahren zuvor, wo es im Durchschnitt pro Jahr eine
Heiligsprechung gab. Des weiteren hat Papst Johannes Paul II. eine Rekordzahl von 1338
Katholiken "selig" gesprochen (Süddeutsche Zeitung, 18.2.2008)
–
eine
Anzahl, die von
Papst Benedikt XVI. in sehr kurzer Zeit hätte sogar übertroffen werden können,
wenn er das Tempo und Ausmaß an Seligsprechungen, mit dem er in sein
"Pontifikat" gestartet ist, beibehalten und nicht bereits 2013 zurückgetreten
wäre und Platz gemacht hätte für Franziskus.
"Bei einer Heiligenverehrung werden nicht nur Haare und
Knöchelchen des Heiligen
verehrt, sondern
überhaupt alles, womit der Heilige
jemals in Berührung gekommen ist",
schreibt der Tagesspiegel (25.12.2006). Die
Heiligsprechungen treiben auf diese Weise auch automatisch die Verehrung und den
Handel mit Reliquien in Schwindel erregende Höhen. Im konkreten Fall
einer im
Jahr 2009 erfolgten Heiligsprechung:
Alles, was Damian de Veuster, Francisco Coll y Guitart,
Zygmunt Szczesny Felinski, Rafael Arnaiz Baron, Marie de la Croix Jugan, Nuno
die Santa Maria Alvares Pereira, Arcangelo Tadini, Bernhard Tolomei, Gertrude
Caterina Comensoli und von Catherina Volpicelli im Laufe ihres Leben berührt
haben oder berührt haben sollen – alles das sind jetzt für die
römisch-katholische Kirche neue Kontaktreliquien.
Der
"heilige"
Augustinus
Vor allem die Leichenteile sind jedoch für die Verehrung begehrt, weswegen man
meist auch einzelne (in der Regel kleinere) Teile der Leiche entfernt und zum
Zweck der Verehrung an einen bestimmten Ort bringt.
Verständlich, dass nur eine vom Staat erheblich mitfinanzierte gigantische
Bürokratie dieses Brimborium annähernd bewältigen kann.
Nach dem Martyrologium Romanum gab es im Jahr 2004 bereits
insgesamt 6650 Heilige und Selige (im Jahr 2009 bereits über 7000) und weitere 7400 Märtyrer
(bei denen für eine eventuelle Seligsprechung keine zwei Wunder nötig sind), also
schon im Jahr 2004 14.050
Personen. Doch der Vatikan hat den
Überblick nicht, da das "Heiligenwesen" in seiner heutigen Form erst im Jahr
1588 durch Papst Sixtus V. "überschaubar" gemacht worden war.
Dies alles steht in krassem Gegensatz zu Jesus von
Nazareth, für den es nur einen Heiligen gab, Gott, Seinen himmlischen Vater.
So wie es u. a. in der Offenbarung des Johannes
heißt: "Denn du allein bist heilig" (15,
4). Und so steht es auch im Alten
Testament: "Es
ist niemand heilig wie der HERR, außer dir ist keiner; und ist kein Hort, wie
unser Gott ist." (1. Samuel 2, 2)
Und um Ihm näher zu kommen, braucht man ein ehrlich suchendes Herz, aber
keinen Mittler. Deshalb die Frage: Stellen sich die katholischen Würdenträger nicht
über Gott? Und: Wenn ich zum Schöpfergott "Vater" sagen kann und
mit allem, was mich beschäftigt, zu Ihm kommen kann, wozu brauche ich
dann noch eine Eminenz? Oder wozu brauche ich dann noch einen "Heiligen" oder
"Seligen", der bei Gott für mich als "Fürbitter" eintreten soll?
Ich darf mich doch direkt an Gott wenden, der nur das Beste für jeden will.
Zudem halten die Auszeichnungen
"Heiliger" oder "Seliger" nicht, was sie versprechen. Im Jenseits
ist auch der
"Heiliggesprochene" oder der "Seliggesprochene" schlicht "Seele"
und unterliegt dem Gesetz von Saat und Ernte – gleich dem Doktor, dem
Professor, dem Direktor oder dem Papst. Hätten sich die Anhänger des "Heiligen"
dann nicht die ca.
250.000,00 € für die Heiligsprechung sparen können und den Betrag nicht lieber zur Linderung von Not
einsetzen können?
Die 23 m hohe drohende Statue des
"Heiligen" Inquisitors
Borromäus in Arona/Italien
– Foto:
Torsade de Pointes,
Creative Commons CC0-Lizenz
PS: Geht man von der Möglichkeit der Reinkarnation aus (siehe Der Theologe Nr. 2), könnte eine Seele im Prinzip auch zwei Mal oder öfters als Mensch "heilig" gesprochen worden sein und z. B. noch einmal oder mehrere Male "selig" dazu. Denn eine Seele knüpft bei einer weiteren Inkarnation immer an ihren vergangenen Inkarnationen an. Und es ist auch möglich, dass sie z. B. in einer ihrer Inkarnationen Papst war und sich in dieser Funktion womöglich selbst – nämlich als Mensch in einer ihrer früheren Einverleibungen – heilig gesprochen hat. Demnach wäre es wahrscheinlich, dass es gar nicht 264 Seelen waren, die jeweils das Papstamt innehatten (Benedikt XVI. gilt als 265. Papst, Franziskus als der 266.), sondern weniger. Denn bestimmte Seelen hätten danach von Inkarnation zu Inkarnation immer wieder den "Stuhl Petri" angestrebt und ihn womöglich auch mehrfach erreicht.
Preisliste des
Vatikan für Segen und Titel von 1990
Der Theologe Nr. 62 –
Mumienreligion Kirche: Reliquien und Reliquienverehrung im katholischen
Glauben
Hier gelangen Sie
zu den
heilig gesprochenen Päpsten
zu den
selig gesprochenen Päpsten
zu weiteren
katholisch heilig gesprochenen
Katholiken
|
Und
auch die Papst-Titulierung "Vater" ist gegen die Botschaft von
Christus gerichtet. Denn Jesus von Nazareth
lehrte: "Ihr sollt niemanden unter euch Vater nennen auf Erden; denn
einer ist euer Vater, der im Himmel ist." (Matthäus 23, 9) |
Die "heilig" gesprochenen Päpste
Die ersten 28 angeblichen Päpste
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"Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!" |
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Der "heilig gesprochene Papst |
Aus dem Leben der katholischen "Heiligen" |
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Miltiades (310 - 314) |
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Silvester I. (314 - 335) |
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Marcus (336) |
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Julius I. (337 - 352) |
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Liberius (352 - 366) |
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Damasus I. (366 - 384) |
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Papst Siricius (384 - 399) |
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Papst Coelestin I. (422 - 432) |
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Papst Gelasius I. (492 - 496) |
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ERSTER PAPST |
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Papst Symmachus (498 - 514) |
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"Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!" |
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Papst Leo IX. (1049 - 1054) |
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Urban II. (1088 - 1099) Der "selige" Kreuzzugspapst Gregor X., Elfenbeinmedaillon aus der teilweise verbrannten Kathedrale Notre-Dame in Paris
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Papst Coelestin V. (1294) |
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WIEDER EIN
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Papst Johannes Paul II. (1978 - 2005) |
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Welche Kraft haben Reliquien oder Ikonen
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Ob ein Katholik "heilig" oder "nur" "selig"
gesprochen wir, ist oftmals eine Finanzfrage. Während eine Heiligsprechung
mit allen Verfahren im Durchschnitt ca.
eine Viertelmillion Euro kostet,
ist die Seligsprechung um einiges günstiger zu haben.
"Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!"
Und hier einige der von ihm verworfenen Irrtümer aus der besagten Enzyklika,
zit. nach Denzinger/Hünermann, Kompendium der Glaubensbekenntnisse und
kirchlichen Lehrentscheidungen, 42. Auflage, Freiburg 2009:
Ein vatikanisches Video aus dem Jahr 2009:
Sage mir, welche "Heiligen" du verehrst, und ich sage dir, wer du bist.
Eine Zusammenstellung
der katholisch "heilig" gesprochenen Päpste finden Sie
hier. Nachfolgend in
dieser Tabelle einige weitere Menschen, die von der Vatikankirche
"heilig" gesprochen wurden.
Augustinus
Foto:
Denkmal eines
katholischen "Heiligen" im Würzburger Dom
Der "heilig" oder "selig"
"Gesprochene" Aus dem Leben des "Heiligen" oder
"Seligen"
"Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!"
Der "heilige" Augustinus (354 - 430)
Mehr zu den grausamen Kirchenlehren von Augustinus
siehe hier.
Lt. Wikipedia-Eintrag (Stand: 14.1.2021) ist
Katharina von Alexandrien "eine der bekanntesten Heiligen. Sie wird
in der katholischen und der orthodoxen Kirche als Märtyrerin verehrt
und gehört zu den so genannten Virgines capitales, den vier großen
heiligen Jungfrauen. Die hl. Katharina zählt zu den heiligen
vierzehn Nothelfern!"
"Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!"
Der
"heilige" Kaiser Heinrich II., der Fromme
Der deutsche Kaiser Heinrich II., vormals Herzog
Heinrich von Bayern IV., wurde als Kind von Bischof Abraham von Freising
erzogen und für ein späteres Priesteramt ausgebildet. Doch er
sollte der Kirche bald weit mehr nützen. Nach dem plötzlichen Tod des
jungen kinderlosen Königs Otto III. (980-1002) mit 21 Jahren reklamierte
Heinrich die Krone für sich.
Dazu verwüstete er zunächst die Besitzungen seines Konkurrenten.
Nach der Krönung 1002 in Mainz zog
er in "schwere und blutige Kämpfe" gegen einen ehemaligen Gefolgsmann,
demgegenüber er sein Versprechen nicht einhielt und der deshalb
aufbegehrt hatte.
Foto oben:
Kaiser
Heinrich II. am Hauptportal des Münsters in Basel,
das er, wie so viele weitere Kirchen, gestiftet hat.
Autor: Wladyslaw
Sojka, Uploaded to
Commons by pl: Wikipedysta: Modulo-Creative Commons
Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.
Foto unten:
T.E. Ryen,
Heinrichsgrab zum Heinrichsfest 2010, public domain
Foto: Skulptur von König Stephan I. in Aachen
auf dem Münsterplatz direkt neben dem Aachener Dom;
Andreas Hörstemeier, Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0
Unported license.
Der
"heilige" Bernhard von Clairvaux (um 1090 - 1153)
"Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!"
Der
"heilige" Dominikus (um 1170 - 1221)
"Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!"
Foto: Denkmal von König Ludwig und seiner Frau Marguerite
auf dem nach ihm benannten Ludwigkirchplatz in Berlin –
GNU Free Documentation License, Beek100
Der "heilige" Thomas von Aquin (1225 - 1274)
Thomas von Aquin gilt als berühmtester Kirchenlehrer des Mittelalters. Er forderte die
Hinrichtung von Andersgläubigen aus "Fürsorge" für die
Katholiken.
Der "heilige" Giovanni de Capistrano
(1386 - 1456)
"Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!"
Peter Arbues war
Augustiner-Priester und Theologieprofessor, grausamer Inquisitor,
sadistischer Folterer und
Judenverfolger in Spanien. Er ließ unzählige Menschen ermorden. Von Angehörigen von
Opfern wurde er "tödlich verwundet", als er gerade am Altar kniend ein Gebet
zu seinem "Gott" sprach. Von dem von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000 "selig"
gesprochenen Papst Pius IX. wurde Peter Arbues im Jahr 1867 "heilig" gesprochen.
Der
"heilige"
Karl Borromäus (1538 - 1584)
"Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!"
Der "heilige"
Dr. theol. Junípero
Serra (1713 - 1784)
"Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!"
Foto:
Teresa-Denkmal in Tirana-Albanien – Creative Commons
Attribution-Share Alike 3.0 Unported Lizenz; Joergsam)
Der Text kann wie folgt zitiert werden:
Startseite mit
Inhaltsverzeichnis
Pius IX. und Seinesgleichen
Die "selig" gesprochenen
Päpste
Nachfolgende zehn Päpste wurden neben den
81 "heilig" Gesprochenen "selig" gesprochen. "Im Unterschied zur Heiligsprechung
wird durch die Seligsprechung jedoch nur eine lokale öffentliche Verehrung
dieser Personen gestattet." ("Seligsprechung" bei Wikipedia
– Stand:
18.6.2009)
Hier die Namen und die Regierungszeit:
Victor III. (1086-1087), Urban II. (1088-1099; er rief zum ersten
Kreuzzug auf und ist das gro0e Vorbild des norwegischen Terroristen Anders
Breivig), Eugen III. (1145-1153), Gregor X. (1271-1276), Innozenz V.
(1276), Benedikt XI. (1303-1304), Urban V. (1362-1370), Innozenz XI.
(1676-1689), Pius IX. (1846-1878, er drückte 1870 beim 1.
Vatikanischen Konzil die angebliche "Unfehlbarkeit" des päpstlichen
Lehramtes durch) und Paul VI. (2014).
Der "selige"
Pius IX. (1846-1878) war
etwa ein massiver Bekämpfer
aller Ansätze von Religionsfreiheit: Er
verurteilte in seiner Enzyklika
Syllabus errorum am 8.12.1864 Demokratie und
Religionsfreiheit als "verwerfliche
Zeitirrtümer". So verbot er italienischen Katholiken etwa die Teilnahme
an freien Wahlen. Weiter verwarf er
"ausdrücklich jenen ´Indifferentismus`,
der jedem gestattet, die Religion zu ergreifen, die er für wahr hält. Der
Staat habe vielmehr das Recht, alle anderen Religionen als die katholische
auszuschließen." (Karlheinz Deschner, Abermals krähte der Hahn, S. 483)
(Bibel, Matthäusevangelium 7, 20)
"Irrtum"
DH 2919: "Wenigstens
muss man gute Hoffnung für das ewige Heil all jener hegen, die sich
überhaupt nicht in der wahren Kirche Christi befinden."
"Irrtum" DH 2919: "Die
Kirche ist keine wahre und vollkommene Gesellschaft, die völlig frei ist;
sie verfügt auch nicht über ihre eigenen und beständigen Rechte, die ihr von
ihrem göttlichen Gründer übertragen wurden, sondern es ist Aufgabe der
bürgerlichen Gewalt, festzulegen, welche die Rechte der Kirche und die
Grenzen sind, innerhalb derer sie diese Rechte ausüben kann."
"Irrtum" DH 2942: "In einem
Gesetzeskonflikt beider Gewalten hat das bürgerliche Recht Vorrang."
"Irrtum" DH 2954: "Könige und Fürsten
sind nicht nur von der Jurisdiktion der Kirche ausgenommen, sondern stehen
auch bei Entscheidungen von Fragen der Jurisdiktion höher als die Kirche."
Bereits in der voraus
gegangenen Enzyklika Qunato conficiamur moerore schrieb der
"selige" Pius IX. am 10.8.1863:
DH 2865: "Wiederum müssen Wir den äußerst
schwerwiegenden Irrtum erwähnen und tadeln, in dem sich bedauernswerterweise
manche Katholiken befinden, die meinen, Menschen, die in Irrtümern leben und
dem wahren Glauben und der katholischen Einheit ferne stehen, könnten zum
ewigen Leben gelangen. Dies widerstreitet freilich der katholischen
Lehre im höchsten Maße."
DH 2867: "Wohlbekannt ist auch der katholische
Lehrsatz, dass nämlich niemand außerhalb der katholischen Kirche gerettet
werden kann und dass diejenigen, die der Autorität und den Definitionen
derselben Kirche trotzig widerstehen und von der Einheit dieser Kirche und
vom Römischen Bischof, dem Nachfolger des Petrus, dem vom Erlöser die Wache
über den Weinberg übertragen wurde, hartnäckig getrennt sind, das ewige Heil
nicht erlangen können."
Der Papst steigerte sich bekanntlich
immer mehr in seine ihm zugesprochene "Absolutheit" und die
Verdammung der Andersgläubigen hinein. Sechs Jahre
später sprach er sich in seinem Amt dann sogar die Unfehlbarkeit (1870) in
Lehrfragen zu, was an manche seelisch kranken römische Kaiser erinnert, die
sich einst für Götter hielten.
Und dann folgte im Jahr 2000 die Seligsprechung durch Papst
Johannes Paul II., obwohl seine Heilungswunder-Versuche ein ums
andere Mal scheiterten. So fauchte Pius IX. gelähmte Menschen
in Rom mit den Worten "Steh auf und geh" an oder er ließ ihnen Wäschestücke
von ihm zu "Heilungszwecken" zukommen – es hat nichts genützt. Pius IX. hat auch an "Fettsucht" gelitten und sprach bei Audienzen
oft minutenlang "wirres Zeug", so dass der bekannte Historiker Franz Xaver
Kraus ihn als "geisteskrank" bezeichnete. Bekannt wurde er auch
dadurch, dass er einem orthodoxen Bischof den Fuß auf den Kopf drückte, als
dieser gezögert hatte, ihm, dem Papst, den Pantoffel zu küssen.
(Karlheinz
Deschner, Der gefälschte Glaube, München 1988)
Heiligsprechungen im Vatikan
Was man sieht:
Der Papst verkündet dem
Kardinals-Konsistorium im Clementinersaal des Apostolischen Palastes im Vatikan
die Heiligsprechung von Damian de Veuster,
Francisco Coll y Guitart,
Zygmunt Szczesny Felinski, Rafael Arnaiz Baron, Marie de
la Croix Jugan, Nuno die Santa Maria Alvares
Pereira,
Arcangelo Tadini, Bernhard Tolomei,
Gertrude Caterina Comensoli und Catherina Volpicelli. (Video nicht
mehr einsehbar)
Die oben zuletzt genannten fünf neuen "Heiligen" wurden demnach zum Abschluss
der Verfahren am 26.4.2009 "heilig" gesprochen, die zuerst genannten fünf am
11.10.2009.
Was man zum Beispiel in dem Video nicht sieht:
Ein Heiligsprechungsverfahren kostet im
Durchschnitt 250.000,00 €, die vom Antragsteller für die Heiligsprechung eines
bestimmten Katholiken aufzubringen sind, wobei die meisten Kosten bis zur
unter Umständen voraus gehenden Seligsprechung – die im Unterschied zur Heiligsprechung nur eine lokal begrenzte
Verehrung erlaubt – anfallen. Die Einnahmen aus diesen neuen zehn
Heiligsprechungen 2009 könnten demzufolge ca. aufgelaufene 2,5 Millionen Euro
betragen haben.
Allein Papst Johannes Paul II. hatte 483 Katholiken heilig und 1338 neue
Katholiken selig gesprochen und hätte durch seine Entscheidungen damit in der Summe für die Erwirtschaftung von über 455 Millionen Euro gesorgt.
Dies dient dazu, um
den aufwändigen Heiligsprechungs-"Apparat" mit 23 Exzellenzen und Eminenzen, 71
Beratern und 83 Gutachtern (Tagesspiegel, 25.12.2006)
am Leben zu erhalten und zu erweitern und nebenbei einige andere Vatikankassen
zu füllen. Und seit Papst Benedikt XVI. stiegen die Selig- und
Heiligsprechungen erneut sprunghaft an. Allein bis Februar 2008 in noch nicht
einmal drei Amtsjahren gab es bereits 577 neue Kirchenselige oder
Kirchenheilige, was allerdings mit Gott oder Christus nichts zu tun hat und auch
der eigenen kirchlichen Bibel
widerspricht.
(fuenf.scm-digital.net)
Weitere "Heilige" oder "Selige"
Kyrill von Alexandria
Die virtuelle Katharina von
Alexandrien
Karl der Grosse
Kaiser Heinrich II.
König Stephan von Ungarn
Bernhard von Clairvaux
Dominikus
Petrus von Verona
König Ludwig IX.
Thomas von Aquin
Raimund
von Penyafort
Giovanni de Capistrano
Peter Arbues
Karl Borromaeus
Kaiser Karl I
Junipero Serra
Mutter Teresa
Bis zum heutigen Tag haben Päpste
der römisch-katholische Kirchen im Vatikan ca. 7000
Menschen
"heilig" oder "selig"
gesprochen.
Oben sind die Namen derer genannt, bei denen sie sich selbst und
ihresgleichen "heilig" oder "selig"
gesprochen haben.
Doch es gibt noch andere.
Hier soll nicht über diese Menschen geurteilt werden, für welche das im
günstigsten Fall peinlich oder sogar abstoßend ist, was die Kirche nach
ihrem Tod mit ihnen gemacht hat.
Denn für Jesus, den Christus, sind die kirchlichen Selig- und
Heiligsprechungen ein Gräuel.
Denn in der Bergpredigt pries Jesus eben diejenigen "selig",
die tun, was Gott will, z. B. Frieden stiften, barmherzig
sein, nach Gerechtigkeit hungern und anderes mehr (Matthäusevangelium 5, 1 ff.).
Und nicht jene, von denen ein Papst darüber entscheidet, dass er der
Kirche in katholisch erwünschter Weise genützt habe.
Dazu ein Beispiel: Eines Tages "erhob eine Frau
im Volk ihre Stimme und sprach zu ihm: ´Selig ist der Leib, der dich
getragen hat, und die Brüste, an denen du gesogen hast.` Er aber sprach:
´Ja, selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren`"
(Lukasevangelium 11, 27). Nicht einmal für Seine Mutter Maria ließ Jesus
von Nazareth also die
Seligpreisung gelten, obwohl sie sicher eine ehrenwerte Frau war, anders
als viele katholisch "selig" Gesprochene. Doch Seine leibliche Mutter zu sein, zählt nicht, einzig, das Wort Gottes zu
bewahren, das heißt, zu tun.
Die Kirche jedoch verkehrte auch hier die Lehre von Jesus
von Nazareth ins Gegenteil
und sprach nicht nur Maria und manche andere
"selig" oder
"heilig",
von denen manche womöglich auch einen überwiegend positiven Charakter
hatten. Der Vatikan schreckt auch nicht davor zurück, ethisch
besonders verwerflich handelnde Menschen, Kriminelle oder Psychotiker
"heilig"
oder
"selig"
gesprochen zu haben und bis heute zu verehren. Damit entlarvt die
Kirche ihr wahres Wesen.
Nachfolgend
dokumentieren wir einige Fälle, die uns bekannt geworden sind. Da wir aus
Zeitgründen nicht selbst immer intensiv recherchieren können, bedanken wir
uns für weitere Hinweise, die wir dann hier ergänzen können.
PS:
Schauen Sie sich die Männer genau an! Wollen
Sie mit ihnen die Ewigkeit im katholischen Himmel verbringen?
(Bibel, Matthäusevangelium 7, 20)
Kirchenvater Augustin
(links bei seiner Taufe) über die strengeren Katholiken, Donatisten
genannt: "Wir möchten sie
verbessert haben, nicht getötet; wir wünschen uns den Triumph der
Kirchenzucht, nicht den Tod, den sie verdienen."
(epistula c.,
n.1, zit. nach
wikipedia.org)
Der "Heilige" befürwortete auch
Bekehrungen zur Kirche durch die Folter.
"Die Folter sei legitim, da sie nur das sündige Fleisch, nicht aber die Seele schädige. In der Konsequenz sei es besser, die Häretiker zu verbrennen als ´in den Verirrungen zu erstarren`. Die Häretiker
´töten die Seelen der Menschen, während die Obrigkeit nur ihre Leiber der Folter
unterwirft; sie rufen ewigen Tod hervor, aber beklagen sich dann wenn die Behörden sie dem zeitlichen Tod überantworten`. Die Androhung
der Folter stelle den Häretiker nachdrücklich vor die Entscheidung, entweder in seiner Verirrung zu verharren
... sowie den ´Feuerofen der Qual` samt dem Verlust des Lebens in Kauf zu nehmen oder aber ´klüger zu werden`, um in den Schoß der Kirche zurückzukehren."
(zit. nach uni-protokolle.de; nicht mehr einsehbar)
Der "heilige" Kyrill von Alexandria
(ca. 380 - 444)
Papst Leo XIII (siehe Bild rechts)
sprach Cyrill von Alexandria (oder Kyrill von Alexandria) im Jahr 1882 "heilig" und ernannte ihn
gleichzeitig zum "Kirchenlehrer". Der "Heilige" verfolgte als
Patriarch von Alexandria seit 412
einen
"gnadenlosen Kurs gegen alle, deren Standpunkte er als unverträglich
mit der christlichen [PS: = "katholischen"; mit "christlich" hatte
dies nichts zu tun] Gemeinde der Stadt betrachtete"
(heiligenlexikon.de).
Der
"Heilige" setzte in die Tat um, was bis heute gültiger Lehrsatz der
römisch-katholischen Kirche ist; dass diese
alles "ausmerzen" müsse,
was gegen den Glauben ist.
So ließ der "heilige" Kyrill von Alexandria z. B. die Kirchen und Häuser von andersdenkenden
Christen plündern. Und im Jahr 415 "stachelte" er
die gläubigen Katholiken zu einem furchtbaren Judenpogrom auf.
Das vom Bischof bzw. Patriarchen Kyrill auf diese Weise befohlene Massaker an den Juden war gleichzeitig das Ende der jüdischen
Gemeinde in Alexandria und geistesgeschichtlich ein wesentlicher
Vorläufer des späteren Holocaust an den Juden in NS-Deutschland.
Im selben Jahr
ließ Kyrill auch die bekannte Mathematikerin
Hypatia
ermorden.
Sie wurde auf dem Altar der römisch-katholischen Kirche nackt
ausgezogen und mit Glasscherben in Stücke geschnitten.
Im Gegensatz dazu war Kyrill ein glühender Verehrer der
katholischen Maria-Figur (die letztlich nur ein virtuell klerikales
Kunstgebilde ist). Auf sein Drängen hin wurde sie einige
Jahre später zur
"Gottesgebärerin" und "Gottesmutter" erklärt (altkirchliches Dogma des
Konzils von Ephesus, 431).
Hintergrund: Warum der Mord an der "Hexe" Hypatia?
Sie
war die Leiterin der renommierten neuplatonischen Philosophenschule in
Alexandria und Nachfolgerin des Philosophen Plotin.
Sie war bekannt als überaus tugendhafte Frau und betrachtete auch
Tiere nicht als seelenlose und schmerzunfähige Objekte wie die
Kirche. Außerdem glaubte sie, dass die Erde rund ist und nicht eine
Scheibe wie dies der "heilige" Kyrill und die Kirche
glaubten. Man geht heute davon aus, "dass
Kyrill fanatisierte Christen zu dem Mord angestachelt habe und
dafür gesorgt habe, dass die offizielle Untersuchung eingestellt
wurde, indem er und seine Untergebenen die öffentlichen Behörden
bestachen". (Wikipedia, Stand: 11.2.2011)
Kyrill hat den
Lynchmord sehr wahrscheinlich auch damit begründet, dass Paulus es in
der Bibel nicht gestattete, dass eine Frau ein Lehramt ausübt.
Das Heiligenlexikon schreibt im Hinblick auf Kyrill: "Was ihn in den Augen der Kirche heilig sein lässt, sind weniger
seine Taten als seine Theologie". Doch was ist das für eine
"Theologie", die solche Taten im Gefolge hat? Und warum spricht die
Kirche die Mörder heilig und schickt die Opfer in eine (von
ihr erfundene) "ewige Verdammnis"? Weil dies zu
ihrem Wesen gehört.
Außerhalb des Katholizismus war das Ansehen von Kyrills Mordopfer Hypatia so groß, dass die Kirche
aus diesem Grund im
10. Jahrhundert offenbar eine eigene Gestalt erfand, die das Andenken an
Hypatia ausmerzen und ersetzen sollte, die so genannte
katholische "Märtyrerin" "Katharina von Alexandria", bis heute eine der so genannten 14
katholischen
"Nothelferinnen". Das Heiligenlexikon schreibt: "In ihrer Gestalt vereinigen sich Schicksal und
Wesenszüge der heidnischen Gelehrten Hypatia, die 415 durch Cyrill
von Alexandria getötet worden war."
(heiligenlexikon.de)
Das ist sehr beschönigend formuliert: Um die Erinnerung an die
bestialische Ermordung und Zerstückelung der "heidnischen" Philosophin auszumerzen, behauptet die
Kirche demnach frech, der "heidnische" Kaiser hätte um das Jahr 300
die katholische "Katharina" auf ähnliche Weise ermorden lassen wie sie
selbst in Wirklichkeit Hypatia ermorden ließ. Die Kirche
projiziert also – einmal mehr – die eigenen
Grausamkeiten auf ihre Gegner. Und vor dem 10. Jahrhundert
wusste zumindest niemand etwas von dieser angeblichen "Katharina",
aus deren Wunden nach katholischer Lehre im übrigen Milch geflossen
sein soll statt Blut.
Die virtuelle Katharina von Alexandrien
(eine Erfindung der Kirche)
Sie soll Anfang des 4. Jahrhunderts, kurz vor
der Erhebung des Katholizismus zur privilegierten Religion des
Imperium Romanum und bald zur einzigen
Staatsreligion Herrschaft,
noch das Martyrium erlitten haben.
Doch: "Nach heutigem Forschungsstand handelt es sich bei
Katharina mit großer Sicherheit um eine erfundene Gestalt. Die
Katharina-Legende wurde vermutlich nach der Persönlichkeit und dem
Schicksal der spätantiken, von Christen ermordeten Philosophin
Hypatia aus Alexandria (ca. 355–415/416) konstruiert. Dabei wurden
die Rollen von Christen und Heiden vertauscht."
Das Wort "Christen" ist allerdings falsch. Man
müsste sagen: "Dabei wurden die Rollen von Katholiken und Heiden
vertauscht." Das heißt: In Wirklichkeit haben Katholiken eine
"Heidin" bestialisch ermordet. Die Kirche dreht die
Fakten über Hypatia hier ins Gegenteil und
behauptet: Heidnische Römer hätten eine Katholikin bestialisch
ermordet. Allein diese Fälschung sagt sehr viel über die
römisch-katholische Kirche und ihren Heiligenkult aus.
Dieser virtuellen Heiligenfigur zu Ehren
werden an vielen Orten in Deutschland so genannte "Katharinenmärkte"
abgehalten.
(Bibel, Matthäusevangelium 7, 20)
Der "heilige" Karl der Große (747 oder
748 - 814)
Karl der "Große", der "Schutzherr der Kirche" (patricius romanorum)
wurde im Jahr 800 von Papst Leo III. im Vatikan zum Kaiser gekrönt
(siehe links). Karl hatte durch nahezu ununterbrochene Kriege
und Zwangsbekehrungen zum Katholizismus den Weltherrschaftsanspruch
der katholischen Kirche in der Mitte Europas zum Durchbruch
verholfen.
Hier nur einige Beispiele: Unterwerfung Aquitaniens und der Gascogne
in Frankreich, Niederwerfung der Sachsen (772-804) "mit
beträchtlicher Grausamkeit" (Wikipedia: Stand 25.11.2011) bei
gleichzeitiger Einrichtung von katholischen Missionssprengeln für
die Zwangsbekehrungen, Unterwerfung der Langobarden, Krieg gegen die
muslimischen Mauren, Unterwerfung Bayerns, Krieg gegen Sorben und
Wilzen und andere slawischen Völker, Unterwerfung Böhmens, Krieg und
Zwangskatholisierung der Avaren usw. usf.
Seine Heiligsprechung erfolgte
1165 durch den Erzbischof von Köln, Rainald von Dassel in Vertretung
von Papst Paschalis III. Die Kirche erklärte jedoch
Alexander III. für diesen Zeitraum zum "offiziellen Papst" und
Paschalis III., dessen päpstliche Amtshandlungen von Alexander III.
nicht akzeptiert wurden, zum "Gegenpapst". "Doch hat die Kurie danach
nie Einspruch gegen diese Heiligsprechung erhoben; vielmehr wird
seit 1176 die Verehrung Karls als Heiligen von der katholischen
Kirche geduldet. Die Karlsverehrung hatte ihren Höhepunkt im späten
Mittelalter. Heute noch tragen Kirchen Karls Namen, so etwa die
Pfarrkirche im westfälischen Wiedenbrück St. Caroli Magni et beati
Aegidii." (Wikipedia: Stand 25.11.2011)
Siehe auch:
Der Theologe Nr. 93
– Der Papst und Karl der Große, das passt
zusammen
(973 - 1024)
Und als die Einwohner der Stadt Pavia seine Krönung auch zum König
von Italien im Jahr 1004 nicht anerkennen wollten, ließ er die Stadt stürmen.
"Dabei wurde der
größte Teil Pavias eingeäschert, viele Bewohner getötet und
deren Leichen geplündert." (Wikipedia – Stand:
7.1.2021)
Und weiter ging es auf diese Art. Sein großer Widersacher
war der ebenfalls katholische Herrscher Polens, Boleslaw I., gegen
dessen Heer der Katholik Heinrich drei Kriege führen ließ.
"Beide verfolgten die Idee eines Kirchenreichs auf Erden",
so der Historiker Stefan
Weinfurter (Kaiser Heinrich II. und Boleslaw Chrobry.
Herrscher mit ähnlichen Konzepten? In: Quaestiones Medii
Aevi Novae. Bd. 9, 2004, S. 24).
Beim Übergang des kaiserlichen Heeres über
die Oder und im weiteren Verlauf allein des zweiten Feldzuges
"wurden mehrere tausend polnische Gegner getötet oder gelangten in
Gefangenschaft, darunter auch Frauen und Kinder" (Wikipedia,
Stand: 7.1.2021).
In Nordböhmen eroberte König Heinrich eine Burg und ließ die
polnische Besatzung töten. Auch griff er die Westfriesen an und zwang
sie zur Unterwerfung.
Vor jedem Krieg schloss er sich mit den Bischöfen zu
einer "Gebetsverbrüderung" zusammen, um sich
der Zuneigung seines Kriegsgottes zu vergewissern.
1007 gründete Heinrich das Bistum Bamberg. Der
Zweck war ein Stützpunkt für die gewaltsame Katholisierung der Slawen,
wörtlich, "dass das Heidentum der Slawen vernichtet werde"
(lt. einer Original-Urkunde, zit. nach Karlheinz Deschner,
Kriminalgeschichte des Christentums, Band 6, S. 71). Und im Jahr 1014 dann ein weiterer
Karriereschritt, die Kaiserkrönung durch Papst Benedikt VIII. im
Petersdom im Rom. Sechs Jahre später reiste Papst Benedikt VIII. seinerseits nach
Bamberg, um von Heinrich einen Krieg gegen die Byzantiner in Italien
erwirken zu können. Davor und danach ließ der Papst die Juden in Rom verbrennen und
köpfen, da sie aufgrund ihres jüdischen Glaubens dort angeblich ein Erdbeben
und einen Orkan verursacht hätten.
Heinrich II., der Papst und die Bischöfe herrschten gemeinsam. Bei der
Synode von Pavia 1022 wurden Zölibat und Eheverbot für Priester
bekräftigt und beschlossen: Alle Priesterkinder werden zu Kirchensklaven
gemacht. Auch ließ Heinrich die jüdischen Mitbürger verfolgen.
In Mainz ließ er sie enteignen und vertreiben bzw. zwang sie zur
katholischen Taufe. Auch die Güter sächsischer Adliger, die ihm nicht
gehorchten, wurden von ihm konfisziert, und er beschenkte nahezu
pausenlos – Jahr für Jahr, Monat für Monat – die Kirche mit Städten,
Dörfern, Grafschaften und Gütern, Herrschafts-, Zoll und Jagdrechten.
Auch plünderte er das deutsche Reichsgut, um damit ebenfalls große
Schenkungen an die Klöster und Bistümer, die Äbte und Bischöfe zu
machen, was sein Nachfolger Konrad II. trotz mancher Bemühungen
nicht mehr rückgängig machen konnte.
Das Motiv des Kirchenheiligen: "Das
eigene Seelenheil oder das einer anderen Person“ (Gerd Althoff,
Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. München 1984,
S. 172 f.). "Mehr als zwei Drittel"
aller Schenkungen an die Kirche wurden von ihm mit der Hoffnung auf das
Seelenheil begründet
(Michael Borgolte, Die Stiftungsurkunden Heinrichs II. in: Festschrift für Eduard Hlawitschka. Kallmünz 1993, S.
239). Verständlich, dass er bei den vielen Morden, Tötungen und
Verstümmelungen um sein Seelenheil fürchtete. Für die Bischöfe war er
deshalb "Heinrich, der Fromme", und sie bereicherten sich maßlos und
stellten ihm umgekehrt die Truppen für alle Gemetzel unter schändlichem
Missbrauch des Namens Gottes und von Christus zur Verfügung.
Zwar gewann
Heinrich II. Krieg um Krieg und wähnte sich sicher, da er im Besitz der
angeblichen so genannten "Heiligen Lanze" war, mit der ein
römischer Soldat dem gekreuzigten Jesus von Nazareth auch noch ins Herz
(Das Evangelium Jesu) bzw. in die Seite (Johannesevangelium)
gestochen hat, um Seinen Tod sicherzustellen und den Leichnam noch
einmal zu schänden. Laut katholischer Glaubensverkündigung wäre er als König und
Kaiser mit dieser gefälschten Reliquie, in
die auch noch ein angeblicher Nagel vom Kreuz eingearbeitet wurde, im
Krieg unbesiegbar. Dafür rafften ihn dann seine Nierensteine im Alter
von 51 Jahren unter vorausgehenden erbärmlichen Schmerzen im Jahr 1024
in Grone dahin, heute ein Stadtteil von Göttingen. Und im Jahr 1146
wurde er dann von Papst Eugen III. heilig gesprochen und reiht sich
seither ein in die Reihe der
"verherrlichten
Glieder der Kirche, die schon zur Vollendung gelangt sind",
so die offizielle katholische Heiligen-Definition (siehe den Anfang
dieser Theologen-Ausgabe).
Er hatte
also das katholisch Maximale auf der Erde geschafft.
Und laut einer
katholischen Internetseite wäre er nach seinen Nierenkoliken auch im
Jenseits an die Spitze der katholischen Astralwelt gelangt. So wird auf
einer katholischen Internetseite (praedica.de) den Gläubigen folgendes Gebet nahe
gelegt: "Allmächtiger Gott,
du hast dem heiligen Kaiser Heinrich und seiner Gemahlin
Kunigunde irdische Macht anvertraut und ihr Wirken mit der
ewigen Herrlichkeit belohnt." Denn seine Frau Kunigunde
wurde im Jahr 1200 ebenfalls "heilig" gesprochen, durch den
Kreuzzugspapst Innozenz III., der zusammen mit seinen Nachfolgern auf
dem Stuhl Petri vor allem die urchristlichen Katharer
ausrotten ließ.
Und der Bamberger
Erzbischof Schick [2002-2022] lobhudelte anlässlich des alljährlichen
Heinrichsfestes in der Stadt: "Das Heinrichsfest
2020 rufe alle Getauften dazu auf, sich des missionarischen Auftrags neu
bewusst zu werden, damit das Erbe des heiligen Heinrich erhalten bleibt:
eine Kultur, die vom Christentum geprägt, menschenfreundlich,
wohlwollend und barmherzig ist." (heinrichsfest.de)
Zeitgenossen von Heinrich sahen das allerdings ein wenig anders:
"Sei auf der Hut, o König, wenn du immer alles mit Gewalt machen
willst, niemals aber mit Barmherzigkeit", so Erzbischof Bruns von
Querfurt. Oder Thietmar von Merseburg: Heinrich habe jeden, "der gegen ihn aufstand, gedemütigt und alle gezwungen, ihm mit
gebeugtem Nacken zu dienen". Und so sehen es auch heutige
Historiker wie Professor Dr. Johannes Fried: Heinrich habe sich skrupellos
aller Machtmittel bedient, "von der List
über den Verrat bis zur nackten Gewalt und mit besonderer Vorliebe des
kanonischen Rechts".
(Der Weg
in die Geschichte. Die Ursprünge Deutschlands bis 1024.
Berlin 1994, S. 623)
Das letztere war also der Katalysator für seine Karriere, in Verbindung
mit seiner anscheinend pathologischen Unterwürfigkeit gegenüber der
kirchlichen Obrigkeit, wenn keine andere Methode funktionierte.
Anlässlich einer Synode wird berichtet: Jedes
Mal, wenn Heinrich eine Entscheidung zu seinen Ungunsten befürchtete,
warf er sich vor den Bischöfen mit dem ganzen Körper zu Boden. In
Bamberg, Magdeburg und Paderborn ließ sich Heinrich sogar in einzelne
Domkapitel aufnehmen, um dort Anteil an den Fürbitten zu erhalten, also
den andauernden Gebeten der Gläubigen für die Dom-Hochwürden. Das tat
man dort aber auch gerne, denn Kaiser Heinrich II. zeigte sich auf bekanntlich
exzessive Art erkenntlich, was noch heute ganz wesentlich zum Grundstock des
unermesslichen Reichtums der Kirche gehört. So ließ er auch den
Bamberger Dom bauen, der als Heinrichsdom noch heute nach ihm benannt
ist, und auf der offiziellen Internetseite des Bamberger Doms
bamberger-dom.de/geschichte/ steht zu
lesen: "Der prächtige Kirchenbau, eines
Herrschers wahrhaft würdig, erfüllte nun gottesdienstliches Leben. Und
Heinrich II. begünstigte seine Stiftung in ungeheuer reichem Maße. Eine
einzigartige Ausstattung mit Reliquien, Büchern, Goldschmiedearbeiten
und Gütern brachte ´den Neid der
Zeitgenossen und das Staunen der Nachgeborenen hervor`. Der
jubelnde Abt Gerhard von Seon fing in einem Gedicht diese
Stimmung der Anfangszeit ein. Der Ort erschien ihm als ´Haupt
des Erdenkreises, als Ort, wo aller Ruhm gegründet war`. Zur
Last des Silbers kamen Berge von Gold, Edelsteine und
schimmernde Seidenstoffe. In der Bischofsstadt an der Regnitz
versammelte sich der ´Schmuck der ganzen Welt`."
Schließlich wurde auch seine nach schlimmem Todeskampf überführte Leiche
in diesen Dom verbracht, was auf der Web-Site so klingt:
"Die kaiserliche Grablege gab allem einen dauerhaften Bestand."
Der bekannte Bildhauer Tilman Riemenschneider hatte das
Grab noch mit pompöser Marmor-Kunst weiter vergrößert (siehe Foto links),
an der er von 1499 bis 1513 gearbeitet hatte.
Darunter ein Schnitzwerk, wonach angeblich der heilige Benedikt von Nursia (nach dem sich Papst Joseph Ratzinger Benedikt XVI. benannte) den
Kaiser von den Nierensteinen geheilt habe. Während Heinrich und sein
Arzt schliefen, habe demnach sein damaliger Vorgänger im Kirchenheiligen-Status
aus dem Jenseits die Krankheit geheilt und Heinrich im Diesseits einen heraus operierten Stein zur
Erinnerung in die Hand gedrückt – nur eine der unzähligen
milieutypischen Lügen.
Die Diözese Bamberg veranstaltete vom 4. Juli bis zum 12.
Oktober 2014 anlässlich des tausendjährigen Jubiläums von
Heinrichs
Kaiserkrönung die Ausstellung Gekrönt auf Erden und im Himmel
– also in der katholischen Astralwelt, nach der man in den
jenseitigen Bereichen vielleicht eher
weiter unten suchen müsste.
Einen Anlaufpunkt für die Suche hat
man dazu aber hier auf der Erde: Möchte man im Bamberger Dom beten, dann
findet man dort nicht Gott, den Ewigen, denn Er wohnt nicht in Kirchen
aus Stein, wie es die Bibeln der Kirche eindeutig bezeugen (Jesaja
61, Apostelgeschichte 7). Man geht dort zu Heinrich, dem doppelt
Gekrönten und darf ihn auch im Gebet anrufen. Allerdings
berichtete uns eine gläubige Katholikin aus der Region, dass an diesem
Ort so viele entsetzlich leidende Seelen hausen, dass sie
dort als Gläubige keine Ruhe zum Beten findet und den Ort seither meidet.
Bis heute wird Kaiser Heinrich II. vor allem in
Bamberg überschwänglich gefeiert und geehrt. Neben den alljährlichen
Heinrichsfesten für die Bevölkerung liest man dort das katholische
Heinrichsblatt aus dem Heinrichsverlag, fährt mit dem Auto oder dem
Fahrrad auf dem zentralen Heinrichsdamm entlang,
meldet die Kinder in dem Chor der Heinrichsspatzen an oder schickt sie
auf das Kaiser-Heinrich-Gymnasium, besucht Kirchenveranstaltungen in St. Heinrich oder St. Kunigund oder lädt
digital von einer Kirchenseite Nachrichten herunter, die so genannten "Heinrich-Facts"
usw. usf.
Auch das Jubiläum "1000 Jahre Bistum Bamberg" im Jahr 2007 war ein
Großereignis in Bamberg. Es gab viel zu Feiern für die
Heinrichs-Verehrer unserer Zeit, wenn man auch nicht gerne an alles
erinnerte. So schrieb die Süddeutsche Zeitung im Jahr nach diesem
Jubiläum:
"Im Erzbistum Bamberg wurden zwischen 1590 und
1630 mehr als tausend Menschen in drei Verfolgungswellen gefoltert und
auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Vermutlich waren es noch weit mehr
Opfer, die Dunkelziffer ist extrem hoch. Was indessen nur wenige Bamberger
wissen: Ein Höllenort in dieser finsteren Zeit war das Foltergefängnis der
katholischen Inquisition [mit Kirche], das so genannte Malefiz-Haus."
(12.9.2008)
So bewahrheitet sich auch hier das Wort von Jesus von Nazareth:
"An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen."
Der "heilige" König Stephan von Ungarn
(969 - 1038)
Stephan von Ungarn, erster König Ungarns,
bat Papst Silvester II. darum, dass er
Königswürde bekomme. Der Papst schickte dazu einen Gesandten nach
Ungarn. Und Stephan schenkte das dafür das ganze Königreich Ungarn
dem Papst, der es darauf hin als Lehen an Stephan verlieh. Im
Ergebnis wurde die gesamte Bevölkerung Ungarns zwangskatholisiert.
Ähnliches geschah auch in Polen. Da Stephans einziger Sohn beim
Morden von Tieren bei der Jagd ums Leben kam, wäre sein Cousin
Thronfolger gewesen, der jedoch dem Katholizismus nicht so massiv
unterworfen war wie Stephan. Deswegen ließ Stephan ihm
die Augen ausbrennen und heißes Blei in seine Ohren schütten, um ihn
auf diese Weise zu verstümmeln, damit er nicht mehr König werden
konnte. In Todesangst flohen nun auch dessen Söhne nach Polen und
nach Russland. Stephan installierte dafür Peter Orseolo zum
Thronfolger, den Sohn seiner Halbschwester. Dieser führte Ungarn als
totalitären katholischen Zwangsstaat weiter, ganz im Sinne der
Papstkirche, die ihn 1083 "heilig" sprach und seinen Sohn gleich mit
dazu.
Bernhard war ein hoch angesehener Zisterzienser-Abt, der auch
"Mystiker" mit "Gottes"-Erfahrung gewesen sein soll. Doch welcher
"Gott" hat ihn dabei inspiriert? "Mit seinen Predigten
z. B. im Dom von Speyer entfachte
er in ganz Europa einen Sturm der Begeisterung für die Kreuzzüge.
Die religiöse Gewalt war zu Bernhards Zeiten nicht auf die
Umgebung von Jerusalem beschränkt, sondern auch in Europa
verbreitet. Bernhards Brief Nr. 457 aus dem Jahr 1147 ist vielleicht der
berühmteste Aufruf zum religiösen Krieg; Dieter Hehl zufolge [Ernst-Dieter
Hehl, Kirche und Krieg im 12. Jahrhundert. Studien zu kanonischem
Recht und politischer Wirklichkeit, Stuttgart 1980, S. 134]
gab hier Bernhard
"vermutlich als erster dem Gedanken der Gewaltmission einen Platz in
der Kreuzzugsgeschichte". (zit. nach Wikipedia, Stand: 9.10.2012)
Die Kreuzzüge forderten Hunderttausende von Toten und brachten
unermessliches Leid und Elend auf die Erde und in unzählige Familien.
Bernhard von Clairvaux trägt dafür mit die Hauptverantwortung. Manchmal wird Bernhard mit islamistischen
Gewaltpredigern unserer Zeit verglichen, doch er hat ungleich mehr
Opfer auf dem Gewissen.
Er ließ auch die urchristlichen Katharer ermorden und rief dazu auf:
"So also, meine Teuren, verfolgt sie, ergreift sie und zögert nicht,
sie alle umkommen zu lassen!" (zit. nach Walter Nigg, Das Buch
der Ketzer, Zürich 1986, S. 286)
(Bibel, Matthäusevangelium 7, 20)
1215 gründete Dominikus in Toulouse mit sechs
anderen einen Orden, die nach ihm bekannten "Dominikaner" (= die
"Hunde des Herrn") mit dem Zweck, die katholische Lehre zu
verbreiten und
das Urchristentum der Katharer
zu bekämpfen und
auszurotten. Dafür hat ihm die katholische Mariengestalt in
einer Astralvision im Jahr 1208 den die Gebetskette "Rosenkranz"
eingespiegelt, die bis heute in der Vatikankirche in regem Gebrauch
ist. Die jenseitige dunkle Seele, die sich als Maria ausgab,
versprach ihm unter anderem:
"Der
Rosenkranz ist ein mächtiger Schild gegen den höllischen Feind; er
vernichtet das Laster, verhindert die Sünde und rottet die Irrlehre
aus." (zit. nach kath.net)
Ein Jahr später, 1209, befahl Papst Innozenz III. dann, die urchristliche
Gemeinschaft in Südfrankreich in einem Kreuzzug niederzumetzeln und
alle Katharer umzubringen.
Mit dem Kreuzzugsführer Simon IV. de Montfort stand der "heilige"
Dominikus bereits seit 1204 in einer persönlichen Beziehung. Er
folgte dessen Armee, befasste sich jedoch in erster Linie damit, in
den eroberten Orten unter der übrig gebliebenen Bevölkerung zu
predigen und dafür zu sorgen, dass sie wieder alle katholisch werden
und keiner mehr es wagt, von dem Glauben der Kirche abzuweichen.
Der "heilige" Petrus von Verona
(1206 - 1252),
auch Petrus von Mailand genannt oder Petrus, der "Märtyrer"
Petrus von Verona war
Dominikaner-Mönch und Inquisitor von
Como und Mailand, Ober- und Mittelitalien und gilt sogar als "Patron aller
Inquisitoren". Auch er ließ die urchristlichen
Katharer mit unerbittlichem Fanatismus und
Rücksichtslosigkeit verfolgen und ermorden. Sein besonderes "Verdienst"
war, dass er dabei auch keine Rücksicht auf seine Eltern nahm,
die auch Urchristen waren und zu den Katharern gehörten. Auch
sie wurden deshalb hingerichtet. Er selbst ist als Student in die römisch-katholische
Kirche eingetreten. Am Ende seines Lebens kam der "heilige" Petrus
von Verona nach der Gesetzmäßigkeit "Was der Mensch sät, das wird er ernten"
bei einem Attentat ums Leben. Er gilt deswegen als einer der großen
"Märtyrer" und "Heiligen" der Kirche.
Mit seinem Blut soll er der
kirchlichen Geschichtsschreibung nach noch ein letztes Bekenntnis
zum Katholizismus auf den Erdboden geschrieben haben. Ebenfalls nach
der kirchlichen Geschichtsschreibung wäre ihm der Schädel
gespalten worden (er hätte sein abschließendes Bekenntnis zur
römisch-katholischen Kirche also mit
gespaltenem Schädel geschrieben), weswegen er heute auch als Patron
gegen Kopfkrankheiten gilt.
(Bibel, Matthäusevangelium 7, 20)
Der "heilige"
König Ludwig IX., der Fromme
(1214 - 1270)
Der Vater des französischen Königs Ludwig IX. (1214-1270) war König Ludwig VIII., ein Kreuzzugsanführer gegen die
urchristlichen Katharer in Südfrankreich. Auch sein Sohn Ludwig IX. setzte sich
zum Ziel, das Urchristentum zu vernichten.
Mit 12 Jahren wurde er bereits 1226 gekrönt und zum vollwertigen
Soldaten erklärt, und er regierte zunächst zusammen mit seiner Mutter.
Im Jahr
1228 zog er dann erstmals als Kindersoldat zum Morden in den Krieg, 1229 gewann er im
so genannte Albigenserkreuzzug
gegen die Katharer – die nach der Stadt Albi auch Albigenser genannt
wurden – die katholische Oberherrschaft in
Südfrankreich zurück.
1234 heiratete er seine Frau Marguerite. Und im Jahr 1244
hat er die bekannte Katharer-Festung Montsegur
gestürmt und die noch verbliebenen Urchristen, die sich dorthin
zurückgezogen hatten, lebendig verbrannt. Den Aufbau der mörderischen
Inquisition gegen versprengte Christen trieb er ebenfalls energisch voran.
Denn alle anderen Glaubensrichtungen als der Katholizismus wurden als
angebliche Gotteslästerung verboten.
Auch die Juden ließ er deshalb verfolgen und mehrere Tausend Talmude verbrennen. 1252 erfolgte
deren
Verbannung und Vertreibung aus Frankreich, wenn sie sich der
Zwangskatholisierung widersetzten. Einige erreichten durch hohe
Geldsummen, dass ihr Leben vom König geschont würde. Dafür beschenke der
kirchenheilige König reichlich die katholischen Orden. Übrige Juden
mussten mit einem Zeichen an ihrer Kleidung kenntlich machen, dass sie
Juden seien, ein Vorläufer des Judensterns im späteren Nazi-Deutschland.
1244 war Ludwig IX. todkrank und gelobte seinem Gott neue
Tötungen in
einem Kreuzzug, wenn er weiter als Mensch auf der Erde leben darf. Papst Innozenz IV. hat dieses
Gelübde 1245 autorisiert, und 1249 war der erste daraufhin eingetretene militärische "Erfolg"
die Eroberung der Stadt Damiette in Ägypten. Ludwigs Ziel war jedoch
Jerusalem. Die
Einladung nach Jerusalem durch den muslimischen Sultan schlug er aus, da
er stattdessen die Stadt mit Gewalt erobern wollte, was ihm aber nicht gelang.
In Paris installierte er die theologische Fakultät an der Universität Paris, wo
bald auch ein weiterer Kirchenheiliger, Thomas von Aquin, seine Absurditäten lehren konnte.
Seine zwei Söhne und seine Tochter sollten nach des Königs Vorstellungen
Franziskaner, Dominikaner bzw. Zisterzienserin zu werden. Alle drei
holten sich vom Papst jedoch die Erlaubnis, diese Plänen ihres
Vaters ablehnen zu dürfen.
Bei einer Gerichtsverhandlung mit Ludwig als Richter warf ihm eine Frau vor, nur ein König der
katholischen Ordensleute, Priester und Kleriker zu sein.
Die Sammlung von katholischen Reliquien war eines seiner größten
Anliegen, und er soll tieftraurig gewesen sein, als ein
Nagel vom Kreuz Jesu nicht mehr auffindbar gewesen sei. Dafür kaufte er
angeblich dessen Dornenkrone. Bei der Übergabe an den französischen
Klerus demütigte er sich und trug sie barfuß und mit Büßergewand den
Bischöfen entgegen.
Papst Innozenz IV. verklärte diese Symbolhandlung damit, Christus hätte
den König, den "Beschützer der Kirche" und dem "Abbild Gottes", nun
gleichsam mit
seiner Krone gekrönt. Ludwig IX. kaufte auch noch die angeblich "Heilige
Lanze" und den "Heiligen Schwamm", den man – mit Essig
getränkt – dem sterbenden Jesus am Kreuz gereicht haben soll.
1267 legte er ein neues Kreuzzugsgelübde ab, ließ dazu eigene
Kriegsschiffe bauen und gilt deshalb bis heute als Begründer der
französischen Seestreitkräfte. Es folgte die Besetzung der Stadt
Karthago – unmittelbar dort, wo heute die tunesische Hauptstadt Tunis
liegt – und deren Eroberung im Jahr 1270. Der Sultan sollte gezwungen
werden, katholisch zu werden, doch weigerte er sich. Ludwig IX.
erkrankte schließlich an der Seuche Ruhr und aufgrund dauernder Durchfälle ist er schließlich
gestorben, bevor er den Kreuzzug fortsetzen konnte.
Nach seiner Heiligsprechung im Jahr 1297 wurde auch sein Körper zu einer katholischen
Reliquie. Im Streit um diese Reliquie zwischen seinem Bruder und einem
seiner Söhne wurde das Fleisch von den Knochen des Leichnams gelöst, und jeder der
Streitparteien bekam einen Teil des Körpers. Alle noch erhältlichen
Reliquien gelangten später nach Paris, zur Reliquiensammlung in die
Kathedrale Notre-Dame. Die Kirche
erhob Ludwig IX. auch in Deutschland zu höchsten kirchlichen Ehren,
darunter zum "Schutzheiligen" der Großstädte Berlin
und München.
Wörtlich:
"Wenn die Kirche keine Hoffnung mehr
hat, den Ketzer zu bekehren, so trennt sie ihn, in Fürsorge für das
Wohl der anderen, durch die Exkommunikation von ihrer Gemeinschaft,
und überdies überlässt sie ihn dem weltlichen Gericht, damit es ihn
durch den Tod aus der Welt schaffe: ulterius relinquit eum judicio
saeculari a mundo ex terminandum per mortem."
(zit. nach Graf von Hoensbroech, Das Papsttum in seiner
sozio-kulturellen Wirksamkeit, Leipzig 1904, S. 57)
Im Stern Nr. 4/2011 ist über den "Heiligen" zu lesen:
"Auch Jesus und seine Jünger lebten vorwiegend vegetarisch ... Erst
im 13. Jahrhundert erklärte der Kirchenvater Thomas von Aquin
das Vieh zu Freiwild. Es habe keine Seele."
Der
"heilige" Inquisitor Raimund von Penyafort (ca. 1175 - 1275)
Raimund von Penyafort war
Ordensmeister und Inquisitor der Dominikaner (um 1175-1275) und sein
Liber Extra, Sammlung kirchlichen Rechts, wurde 1234 zur
alleinigen Grundlage der kirchlichen Rechtssprechung. Er instruierte
als Berater den König Jakob I. von Aragon im Jahr 1242, dass Juden
und muslimische Mauren zur Teilnahme an katholischen Predigten
gezwungen werden, in dessen Folge auch die Moschee von Murcia 1266
in eine katholische Kathedrale verwandelt wurde.
"Unter
Federführung
von
...
Raimund
von
Penyafort
entstand
die
erste
Fassung
eines
Inquisitionshandbuches, das
Anleitungen
zu
ihrer
Entdeckung,
Behandlung
und
Bestrafung
gab"
(Peter
Segl, Die Anfänge der Inquisition im Mittelalter, Köln.Weimar.Wien
1993,
S. 225). Die Opfer
waren vor allem die urchristlichen Katharer.
"Manche
Häretiker
warf
man
für immer
in den
Kerker,
manche
überantwortete
man
dem
Scheiterhaufen" (S. 219). Die Christenverfolgung wurde dem
"heiligen" Raimund als großer Erfolg für die Kirche angerechnet.
Bereits im "Vorfeld
dieser
Ereignisse
war
eindrücklich
demonstriert
worden,
mit
welcher
Entschlossenheit
die
Ketzerverfolgung
durchgesetzt
werden
sollte" (S. 219). Viele grausame Hinrichtungen und
Einkerkerungen erfolgten dann "aufgrund
der starken
Stellung,
die
Raimund
von
Penyafort
von
königlicher
und
kirchlicher
Seite
eingeräumt
worden
war (S. 221). Seit seiner Heiligsprechung im Jahr 1601
fungiert er als Patron der Kirchenrechtsgelehrten, katholischen
Rechts- und Staatsanwälte und ist Kirchenpatron Barcelonas.
Foto:
Statue auf seinem Grab in
der Kathedrale von Barcelona
– creativecommons.org
– licenses by-sa 4.0
Giovanni de Capistrano ist der
Patron aller katholischer Rechtsanwälte.
Er studierte zunächst
Jura, verstieß dann seine Frau und trat in den Franziskanerorden ein
und ließ sich zum römisch-katholischen Priester weihen. Angeblich
soll er ein paar "Heilungswunder" an gläubigen Katholiken
vollbracht haben. Im Jahr 1437 beauftragte ihn Papst Eugen IV., nach
der urchristlichen Schrift Spiegel der Seele der 1310 als
"Ketzerin" hingerichteten
Margarete Porete zu forschen und diese zu
beschlagnahmen.
Capistrano war vor allem als "Inquisitor gegen die Juden"
tätig. Er erzwang räumliche Trennungen von Juden und Nichtjuden und
inspirierte Papst Nikolaus V., eine besondere Kennzeichnung der
Juden an ihrer Kleidung durchzusetzen. Auch beschuldigte er die Juden in
Breslau zu Unrecht der
Hostienschändung und ließ ihrer Führer
foltern und alles Eigentum beschlagnahmen. 1453 ließ er
41 jüdische Bürger öffentlich verbrennen und ihre Kinder
römisch-katholisch taufen. Ab 1454 setzte er in ganz Polen
Pogrome mit öffentlichen Ermordungen jüdischer Bürger durch den
katholischen Mob durch. Auch verfolgte er weiterhin die
Hussiten, die
sich am Urchristentum orientieren wollen als "sehr gefährliche Sekte
der Fraticelli". Schließlich rief er 1455 zum Kreuzzug gegen die
moslemischen Türken auf. Im gleichen Jahr wurde auf sein Betreiben der Stadt
Breslau das Privileg verliehen, keine Juden dulden zu müssen (privilegium
de non tolerandis Judaeis).
Kirchenkritiker sagen sinngemäß: Soviel eiskaltes Grauen,
Blutvergießen, Skrupellosigkeit, Herzlosigkeit und bösartigste
Gewalt im Dienste der Kirche machen ihn zu einem geeigneten
Kandidaten für eine Heiligsprechung.
1690 wurde er von Papst Alexander
XVIII. dann tatsächlich heilig gesprochen. Von Papst Benedikt XIII., einem Vorbild
des späteren Papstes Benedikt XVI. (2005-2012), wurde 1724 dann feierlich die Urkunde
seiner "Heiligsprechung" ausgestellt (Telepolis, 7.9.2009,
heise.de). Der
"heilige" Capistranus wird heute
weltweit verehrt und um Hilfe angerufen, zum Beispiel im Stephansdom in Wien. Die Kirche verehrt
ihn vor allem jährlich an seinem eigens ihm gewidmeten Gedenktag, dem 23. Oktober.
Auch die Nationalsozialisten hatten ihn verehrt. Die NSDAP-Zeitung
Der Stürmer berief sich ausdrücklich auf den "Heiligen", da
er als erster die Ausrottung der Juden in Zentraleuropa gefordert
hatte.
(Bibel, Matthäusevangelium 7, 20)
Der "heilige" Peter
Arbues (1442 - 1485)
Karl Borromäus war
Bischof von Mailand und schweizerischer Inquisitor.
So ließ er
1583 im schweizerischen Misoxertal in Graubünden zehn Frauen und
einen Mann bei lebendigem Leib verbrennen.
Andere Abweichler vom katholischen
Glauben im Misoxertal – neben den elf von der Kirche Verbrannten
–
kehrten nach der Folter in den Schoß der Kirche zurück. Da die
Ermordung von "Ketzern" von der Regierung verboten war, wendete der
"Heilige" einen Trick an und begründete die Urteile zum Foltertod
mit "Hexerei". Auch im benachbarten Calancatal führte der "Heilige"
grausame Massaker durch und rottete auf diese Weise die Protestanten
dort aus.
Über die Verbrennungen in jenem November 1583 berichtete einer der
anwesenden Priester: "Rings herum auf dem Platze stand eine
unabsehbare Menge, zu Tränen gerührt und schrie mit lauter Stimme:
Jesus! und auch
von dem
Scheiterhaufen her, wo diese Elenden brieten,
vernahm man derartige Rufe, vermischt mit dem Knistern des Feuers."
(Carl Camenisch: Carlo
Borromeo und die Gegenreformation im Veltlin.
Chur 1901, S. 135)
Der heilige Borromäus war bereits als 20-Jähriger an dem
Todesurteil gegenüber dem Kaufmann Georg von Ghese beteiligt, der
von seiner katholischen Frau und seinem katholischen Bruder an die
Inquisition verraten wurde. Borromäus höhnte ihm zu: "Glaubst du, du
seist weiser als wir alle?" Am 13.3.1559 wurde der Scheiterhaufen
angezündet und Georg verbrannte bei lebendigem Leib als Ketzer.
Im Jahr
2010 beging die Kirche das 500-jährige Jubiläum die
"Heiligsprechung" des brutalen Inquisitors. Borromäus-Kirchen
zu Ehren des "Heiligen" gibt es vor allem in Österreich und Deutschland
(z. B. in Winnenden). In Wien trägt die Karlskirche, der
Karl-Borromäus-Platz und die Friedhofskirche am Wiener
Zentralfriedhof seinen Namen, und er ist Schutzpatron der
Universität Salzburg. Das Freiburger Priesterseminar, in das Papst
Benedikt XVI. 2011 die deutschen Verfassungsrichter bestellte, trägt
zu Ehren von Borromäus den Namen "Collegium Borromäum".
Die 23 m hohe drohende Statue des
"Heiligen" in Arona/Italien
– Foto:
Torsade de Pointes,
Creative Commons CC0-Lizenz
(Bibel, Matthäusevangelium 7, 20)
Der "selige" Kaiser Karl I.
(1887 - 1922)
auch "Giftgas-Karl" genannt
Karl I., der letzte Kaiser von Österreich-Ungarn, wurde im Jahr 2004 von Papst
Johannes Paul II. selig gesprochen. 1916 war er als Kaiser auch
kommandierender General des 20. Armeekorps (Edelweiß) in
Italien und befehligte danach die österreichischen Truppen in
Rumänien. Er wollte den Krieg vor der Niederlage beenden, setzte
sich aber nicht durch und ließ den Einsatz von Giftgas gegen das
italienische Heer im Jahr 1917 zu, wodurch Österreich und
Deutschland wenigstens noch diese Schlacht von Karfreit gewannen.
Der Kaiser war "in der Idee des Gottesgnadentums der Monarchen
befangen" und "seine Selbstzweifel wurden von seiner Frau Zita
ausgeglichen". (Wikipedia: Stand 21.1.2011)
Viele Jahre nach seinem Tod geschah
dann das
"Wunder": Im Jahr 1960 rief die polnische Nonne Maria Zita
Gradowska, die in Brasilien lebte, den toten Kaiser Karl um Heilung
ihrer Krampfadern an. Am nächsten Tag war sie angeblich gesund.
Der in Adelskreisen angesehene Journalist und Kommentator des Wiener
Opernballs, Karl Albrecht Hohenlohe-Schillingsfürst, schreibt: "Diese Krampfaderngeschichte habe ich am Anfang für eine Erfindung
einer antimonarchistischen Schülerkabarettgruppe gehalten und war
dann sehr verwundert" (zit. nach atheisten-info.at). Für die
"Seligsprechung" von "Giftgas-Karl", wie ein
Kritiker ihn einmal nannte, war es jedoch ausreichend.
Im September 2015 wurde der von Papst Johannes
Paul II. 1988 "selig" gesprochene Völkermörder Juniperro Serra bzw. Junipero Serra
oder Juniper Serra von Papst Franziskus auch noch "heilig"
gesprochen.
"Wir wehren uns entschieden dagegen, dass der Mörder unseres Volkes
und unserer Kultur in den Heiligenstand erhoben wird", so der
Sprecher des Indianer-Volks der Kizh Gabrieleno in den USA
(zit. nach
t-online, 16.2.2015).
Der Franziskaner-Pater stehe für "Ausbeutung, Unterdrückung,
Versklavung und den Genozid an tausenden indigenen Kaliforniern",
heißt es einer Online-Petition –
(petitions.moveon.org). Die Indianer starben an
Schlägen, Vergewaltigungen, bei der Zwangsarbeit und durch Seuchen,
und die spanischen Priester taten wenig, um sie als vollwertige
Menschen zu behandeln.
Laut Geschichtsprofessor Steven Hackel
wurden die Indianer von "Vater Serra" in katholischen
Missionslagern ihrer Freiheit beraubt und "versklavt". Sie "seien
gezwungen worden, eine fremde Sprache zu lernen, viele seien
zwangsverheiratet worden. Viele seien den von den Europäern
eingeschleppten Krankheiten zum Opfer gefallen", so beschreibt
t-online.de die Darlegung von Geschichtsprofessor Hackel.
Die
Missionslager waren "Todeslager", so der Autor Elias Castillo.
Die Opfer seien "wegen Misshandlung, Krankheiten oder Unterernährung
gestorben." (t-online, 16.2.2015)
Seit
September 2015 dürfen Katholiken weltweit "Vater Serra" nun im Gebet anrufen.
Mehr zu Junípero Serra in
Der
Theologe Nr. 91 – Junípero Serra – Heiligsprechung für Völkermord
(Bibel, Matthäusevangelium 7, 20)
Die "selige" und ab dem 4.9.2016 "heilige"
"Mutter" Teresa
(1910 - 1997)
Am 4. September 2016 hatte Papst Franziskus die von Papst Johannes
Paul II. im Jahr 2003 "selig" gesprochene "Mutter" Teresa"
(1910-1997) "heilig" gesprochen.
Der albanischen Ordensgründerin der so genannten "Missionarinnen
der Nächstenliebe" ging es weniger um Nächstenliebe als mehr darum,
möglichst viele sterbenskranke Menschen noch der Vatikankirche
einzuverleiben. Patienten wurden Medikamente und Schmerzmittel
verweigert, gespendete medizinische Geräte wurden verboten,
Spritznadeln nicht desinfiziert und gebraucht, bis sie stumpf waren,
Patienten mit ansteckenden Krankheiten wurden nicht isoliert, junge
Menschen mit Überlebenschancen ließ man sterben und vieles mehr.
Kritiker nennen sie deshalb "Todesengel". Und die britische
Zeitung The Guardian bezeichnete ihr System schon 1994 als
"organisierte Form der unterlassenen Hilfeleistung".
Millionenspenden sind in dunklen Kanälen der Kirche verschwunden –
den Patienten kamen sie offenbar nicht zugute. Mehr dazu samt
Quellen- und Literaturangaben siehe
hier.
Zeitschrift "Der Theologe", Herausgeber Dieter Potzel, Ausgabe Nr.
109 – Katholische Kirche: "Tausend heilig gesprochene
Verbrecher", zit. nach theologe.de/kirchenheilige_katholische-heiligsprechungen.htm,
Fassung vom 24.7.2022,
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