Todeskult der Kirche und ein Blick zum Licht

Was geschieht nach dem Tod?

Freie Christen Nr. 6, aktualisiert am 13.11.2023


Vor allem nach Katastrophen und Unglücken mit vielen Todesopfern melden sich Vertreter der Institutionen Kirche öffentlich zu Wort, um ihre Lehre der "Geheimnisse" und angeblichen "Unbegreiflichkeiten" Gottes zu verkünden. Mit Äußerlichkeiten wie dem Anzünden vieler Kerzen, der Dekoration mit Schnittblumen-Arrangements oder starken Weihrauchdämpfen werden die Predigten von Bischöfen, Priestern und Pfarrern umrahmt, die den Angehörigen der Opfer und ihren betroffenen Freunden den Umgang mit der menschlichen Tragödie erleichtern sollen.
So auch im Frühjahr 2015. Im Kölner Dom, einem der größten Steinkirchenhäuser Deutschlands, fand eine Feier für die 149 Opfer des Flugzeugabsturzes in den französischen Alpen statt, den der Co-Pilot, der aus einem evangelischen Umfeld stammte, offenbar absichtlich verursachte.

Auf dieser Seite wird anhand vieler Beispiele informiert, wie kirchliche Amtsträger mit den Todesopfern von Unglücken und Katastrophen und mit ihren Angehörigen in der Vergangenheit umgegangen sind, mit welchen Worten sie weiterhin auf die Menschen zugehen und wie sie dabei immer wieder ihre eigene Lehre massiv verleugnen.
Dabei geht es auch um eine Antwort auf die Frage: Steckt hinter schweren Schicksalen wirklich ein "Geheimnis Gottes", wie Kirchenvertreter suggerieren? Oder könnten Blicke hinter die Nebelwand dieses angebliche "Geheimnis" lüften? Was ist, anders gefragt, das "Geheimnis der Kirche", und was steckt hinter der kirchlichen Sterbe- und Friedhofskultur?
 
Auf dieser Seite erfahren Sie also, was die Institutionen Kirche zu den Fragen von Sterben und Tod lehren, was in ihren Bibeln steht und was Urchristen einst glaubten und bis heute glauben. Für viele Menschen überraschend ist, dass im Urchristentum noch die Lehre von der Reinkarnation verbreitet war. Erst die Kirche hat diese später verdammt. Auch dies sind die Themen dieser Studie.

Teil 1: Gott hat keine Geheimnisse – Kirchlicher Nebel um den Tod

Wo war Gott am 22. Februar?

"Abgerufen"

Plötzliche "ewige Vergeltung"?

Luther: Schon Säuglinge zur Verdammnis vorherbestimmt

"Zornig auf Gott" im Internet

Warum? Die Kirche will gar keine Antwort hören

Ist Gott grausig zu sich selbst?

Wo sind jetzt die ermordeten Kinder?

Drohung an mögliche Aussteiger

Theologen verstecken sich hinter angeblichen "Geheimnissen Gottes"

Bibel lehrt das Gesetz von Saat und Ernte

Reinkarnation

Lebensplan und Todeszeitpunkt

Warnungen und Hilfen

Teil 2: Kirchliche Zeremonien und Sterberituale: Ein Kult des Todes und der Materie

Eine Mumienreligion

Leichenteile im Altar

Kirche ersetzt Tatglauben durch Sakramente und Todessymbolik

Die Eucharistie – ein kannibalisches Ritual

Totenmessen

Der evangelische Materialismus

Weckt Gott auch die Asche auf?

Wenn die Seele neben dem Grab ihres ehemaligen Körpers ausharrt

Die tiefenpsychologische Deutung des Kruzifix

Welcher Leib soll nach Organtransplantationen auferstehen?

Eine Fleischreligion

Anhang:

Priester als Todesboten: Angst vor der letzten Ölung

Strafandrohung an junge Eltern: Wer seinen Säugling nicht kirchlich tauft ...

Der Tod bei Gewaltverbrechen oder Unfällen – was kommt danach?

Torwart Robert Enke nach kirchlicher Lehre ewig verdammt

Die Ablehnung der Unsterblichkeit der Seele durch die evangelische Kirche


Die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele in der Bibel

Nachrichten

 

 

Teil 1

Sind Todeszeitpunkt und Schicksal der Seele im Jenseits "Gottes Geheimnis"?

Kirchlicher Nebel um den Tod

Nichts von dem, was sich ein Mensch an materiellen Gütern auf dieser Erde erworben hat, kann er beim Sterben mitnehmen. Denn Besitz und Reichtum bleiben, so vorhanden, auf dieser Welt zurück und werden unter den Erben verteilt. Auch ist es sehr fraglich, ob das Ansehen oder die Achtung oder gar Ehre, die sich ein Mensch in dieser Welt erworben hat, ihm auch nach dem Tod in einer möglicherweise anderen Welt entgegen gebracht werden.
Nach der Lehre der katholischen und der evangelischen Kirche entscheidet sich allein während einer kurzen angeblich einmaligen Zeit auf der Erde ein ewiges jenseitiges Schicksal des Menschen, das für diesen letztendlich der Himmel oder unendliche Höllenqualen sein soll. Den
"Schlüssel" zum Himmel besitze nur die Kirche, so deren Lehre.
Doch wer dies glaubt, riskiert nicht nur, dass er in diesem Leben verzweifelt. Er muss unter Umständen als Seele im Jenseits unter Schmerzen erleben, dass er von den Bischöfen und Pfarrern in die Irre geführt und um die Chancen seines Lebens gebracht wurde.

Wo war Gott am 22. Februar?

Wer dem kirchlichen Glauben anhängt, kann zunächst einmal genauso fröhlich oder traurig sein wie ein Mensch, der einen anderen Glauben hat. Oftmals ist er sich gar nicht bewusst, was eigentlich genau in der römisch-katholischen oder den vielen evangelischen Kirchen gelehrt wird, deren Mitglied er durch die Kirchentaufe, meist ohne seine Zustimmung im Säuglingsalter, geworden ist. Bei genauerem Nachforschen würde er bald Ungereimtheiten, Widersprüche und Uneinigkeiten in den Kirchenlehren feststellen, die man schließlich unter dem Oberbegriff "Geheimnisse Gottes" glatt zu hobeln versucht, wie in den folgenden Ausführungen dargelegt wird. Mit diesen vermeintlichen "Geheimnissen" können sich viele Kirchenmitglieder einigermaßen abfinden, solange nicht schwere Krankheit oder Schicksalsschläge in ihr Leben eingetreten sind, z. B. durch den unerwarteten Tod eines nahen Angehörigen. Dann nämlich taucht ganz automatisch die Frage auf: Warum? Warum mein Partner, mein Freund, mein Verwandter? Warum dieses Leid? Und wo ist Gott? Oder ganz konkret: "Wo warst du, Gott, an diesem 22. Februar?" So predigte der damalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Dr. Wolfgang Huber, einmal bei der Bestattung eines ermordeten Mädchens.

"Abgerufen"

Als vier Kinder von Mitarbeitern einer Kirchengemeinde auf der Rückfahrt von einem Skiurlaub tödlich verunglückten, deuteten die Eltern deren Tod mit einem Gotteswort, gegeben durch den Propheten Jeremia: "Ich habe euch je und je geliebt, darum habe ich euch zu mir gezogen aus lauter Güte" (Jeremia 31,3; idea-spektrum Nr. 2/2002). Für einen Außenstehenden stellt sich dabei aber auch die Frage: Müsste ein gerechter Schöpfergott nicht alle Menschen "je und je" lieben und entsprechend gleich gut und voller Liebe behandeln? Wenn jemand dies glaubt, kann dies in schweren Stunden auch zu einem echten Trost werden. Doch kann das sein, dass speziell diese vier jungen Menschen von diesem Gott vielleicht "aus lauter Güte" gar ins Jenseits gezogen wurden?
Ein weiteres Beispiel: In einem Spielunfall, bei dem sich der 9-jährige Sohn anderer Kirchenmitarbeiter im Jahr 1999 versehentlich strangulierte, können die Eltern bis heute "keinen Sinn sehen". "Gott hat sein Geschenk zurückgenommen", lautet ihre Erklärung
(idea-spektrum Nr. 47/2003)
. War also Gott letztlich der Täter bzw. der Verursacher des Unfalls, womit er dann sein "Geschenk" zurück genommen hätte?

Dass angeblich Gott bestimme, wann genau die Menschen sterben, darin werden die Kirchenmitglieder von ihrer Kirche bestärkt. "Im Tod ruft Gott den Menschen zu sich", heißt es knapp im
Katechismus der Katholischen Kirche (Nr. 1011). Und bei Bestattungen beten die Priester und Pfarrer: "Nachdem der allmächtige Gott unseren lieben Bruder bzw. unsere liebe Schwester abgerufen hat aus dieser vergänglichen Welt ..." Und in einem der offiziellen Textvorschläge für Beerdigungen durch evangelisch-lutherische Pfarrer heißt es sogar: "Es hat dem allmächtigen Gott gefallen ..." (!), den Verstorbenen zu sich zu holen.

Plötzliche "ewige Vergeltung"?

Doch nach welchen Kriterien sollte sich Gott die Menschen jeweils "holen"? Weil er sie vielleicht besonders liebe oder eventuell im Jenseits brauche, wie man bei der Deutung der Todesmeldung der vier verunglückten Jugendlichen (siehe oben) als Glaube der Angehörigen vermuten könnte? Warum würden dann aber auch Menschen in jungen Jahren von ihm "geholt", die nicht an ihn glaubten und im übrigen auch kein besonders "Gott gefälliges" Leben führten? Da man gemäß der Kirchenlehre ihre nun auf sie zukommende Verdammnis vermuten müsste, hätte Gott sie doch noch einige Zeit im Diesseits lassen können, damit sie vielleicht doch noch in die Kirche und dort zur angeblich ewigen Seligkeit fänden?
Denn glaubt man der römisch-katholischen Kirche, verhält es sich so: "Jeder Mensch empfängt im Moment des Todes in seiner unsterblichen Seele die ewige Vergeltung. Dies geschieht in einem besonderen Gericht, das sein Leben auf Christus bezieht – entweder durch eine Läuterung hindurch [damit ist das so genannte "Fegefeuer" gemeint, an dessen Ende dann der Himmel stehen soll] oder indem er unmittelbar in die himmlische Seligkeit eintritt oder indem er sich selbst sogleich für immer verdammt."
(Katholischer Katechismus Nr. 1022)

Luther: Schon Säuglinge zur Verdammnis vorherbestimmt

Die römisch-katholische Kirche lehrt also unmissverständlich diese drei Möglichkeiten, wie es angeblich nach dem Tod weiterginge. Doch warum sollten sich Menschen selbst "sogleich für immer" verdammen? – die extremste Form, in der ein Masochismus überhaupt denkbar ist. In früheren Lehraussagen der Kirche hieß es deshalb auch noch, dass es Gott sei, nicht der Mensch selbst, der verdamme, und es ist offensichtlich, dass die Kirche durch die modernisierte Formulierung ihr Gottesbild etwas mehr der modernen Zeit anpassen möchte, wo man nicht mehr so gerne über einen angeblich strafenden Gott spricht, obwohl man diese Lehre nie geändert hat. Handelt es sich deshalb womöglich auch nur um eine moderne "Floskel", die weiterhin mit dem alten Inhalt gefüllt ist?
Der Reformator Martin Luther war sogar davon überzeugt, dass Gott schon bei der Zeugung und Geburt eines Säuglings diesen entweder für die ewige Seligkeit oder für die ewige Verdammnis vorher bestimmen würde. Zwar hat die evangelische Kirche schon bald Luthers Lehre dahingehend geändert, dass Gott die ewige Verdammnis nicht vorherbestimme, sondern "nur" vorhersehe
(mehr dazu siehe bei Der Theologe Nr. 1) – was auch die katholische Kirche lehrt – doch für den letztlich kirchlich Verdammten läuft es auf das Gleiche hinaus: Vorherbestimmt oder "nur" vorhergesehen – "ewig verdammt" bleibt nun mal "ewig verdammt"! Das ist die Lehre der Institutionen Kirche.

Zusammenfassend kann man sagen: Die Kirchen lehren, dass Gott den Todeszeitpunkt eines Menschen kenne und diesen dann genau in jenem Augenblick von der Erde wegnehme, wobei das Erdenleben des Menschen, und dabei vor allem sein Glaube, darüber bestimme, ob der Mensch dann im Jenseits in eine ewige Seligkeit eintreten könne oder ob er angeblich unwiderruflich und endgültig in furchtbaren Höllenqualen leben müsse oder moderner formuliert, in ewiger Gottferne. Und alles dies würde von Gott bereits bei der Zeugung und Geburt des einzelnen Menschen vorher gesehen.

Mit Jesus, dem Christus, hat sie jedoch nichts zu tun, wie wir gleich noch näher darlegen werden. An dieser Stelle soll nun aber zunächst der Frage nachgegangen werden, ob und wie die kirchlich Gläubigen mit dieser Lehre zurecht kommen.

"Zornig auf Gott" im Internet

Das katholische Bistum Trier hat im Internet eine "Klagemauer" für Trauernde eingerichtet und spricht diese mit den Worten an: "Das, was geschehen ist, ist so unbegreiflich, so unfair. Sie sind wütend, zornig, enttäuscht über Menschen, über Gott ... Die Klagemauer kann helfen, all das auszudrücken."
Doch wohin soll dieses Klagen führen? Wenn Gott alle Toten nach seiner unergründlichen Vorsehung zu sich "holte" und dann für alle Ewigkeiten in sein Schwarz-Weiß-Schema einordnen und den einen Teil der Menschen mit unerbittlicher Strenge richten würde oder einem geheimnisvollen "Selbstjustiz-Automatismus" ("... indem er sich selbst sogleich für immer verdammt") überließe, dann wäre nicht nur eine Klage sehr verständlich. Es wäre auch nahe liegend, im Namen der Gerechtigkeit gegen diesen Gott aufzubegehren und sich von ihm loszusagen.

Warum? Die Kirche will gar keine Antwort hören

Und wenn "selbst Gott Ohnmacht kennt angesichts von Leid, Tod und Trauer", wie Ex-EKD-Ratsvorsitzende Dr. Margot Käßmann (vgl. hier) angesichts der vom Co-Piloten verursachten Flugzeugkatastrophe mit 150 Toten im März 2015 schrieb (bild.de, 29.3.2015), dann stellt sie damit "Leid, Tod und Trauer" über Gott, den Ewigen, der in einer solchen Situation angeblich ebenso kapituliere wie Theologen, wenn ihnen zu einer bestimmten Situation kein Bibelwort mehr einfällt. Ehrlich wäre es gewesen, wenn die Luther-Botschafterin der Kirche zugegeben hätte, dass es die Priester und Pfarrer sind, die angesichts dieser verbrecherischen Katastrophe "ohnmächtig" sind, weil die katholische und evangelische Kirche alle Antworten auf die Frage nach dem Warum ablehnen, die nicht in ihr Kirchenschema passen. Martin Luther lehrt sogar, dass schon die Frage angeblich teuflisch sei. Wörtlich: "Die schwersten Anfechtungen sind, wenn der Teufel uns dahin bringt, dass wir nach den Ursachen des Wohlergehens und des Unglücks forschen." (Luther, Tischreden, Luther Deutsch 672)
Die kirchliche Rede von der angeblichen "Ohnmacht Gottes" hat seine Ursache darin, dass die kirchlichen Theologen vom Urwissen der Menschheit über die unsterbliche Seele und von der Fortsetzung ihres Lebensweges nach dem Tod nichts wissen wollen und stattdessen auf ihren Dogmen, Lehrsätzen und Kirchen-Bekenntnissen beharren. Sie wollen auch nichts wissen von der Möglichkeit der Reinkarnation und davon, dass eine lernwillige Seele in den jenseitigen Welten über die Chancen und Gefahren einer bevorstehenden Inkarnation aufgeklärt wird. Auch lehnen sie ab, dass Gott ein ausschließlich liebender und barmherziger Gott ist, der zu allen Zeiten durch Prophetenmund zu den Menschen sprach, auch durch Warnungen. Sondern sie missbrauchen Seinen guten Namen in erster Linie für ihre theologische Karriere in ihrer Priester- und Pfarrer-Institution. In diesem Umfeld zieht die Ex-Bischöfin "Gott" bewusst in die kirchliche Ohnmacht mit hinein, was einem versteckten Vorwurf an Ihn nahe kommt, nicht wenigstens diese Tragödie verhindert zu haben.
Und da Antworten auf die Frage "Warum" das Bollwerk kirchlicher Irreführungen zum Einsturz bringen würde, deshalb steckt für Martin Luther bereits hinter dieser Frage der Teufel. Damit erklärt der Reformator auch die meisten Angehörigen der Opfer dieser durch menschliche Gewalt verursachten Flugzeugkatastrophe als vom Teufel inspiriert, da es demzufolge der Teufel gewesen sei, der sie dahin gebracht hätte, nach den Ursachen zu forschen.
Und auch der Kölner Kardinal Woelki schreibt dazu nebulös: "
Die Frage aber, warum ein allmächtiger und liebender Gott so ein Unglück zulassen kann, wird genau so bleiben wie die Frage, warum überall auf der Welt Menschen leiden und sterben müssen" (domradio.de, 29.3.2015). Folglich hat Kardinal Woelki diese Frage bei der kirchlichen Trauerfeier im Kölner Dom am 17.4.2015 auch noch einmal wiederholt. Doch die Frage des Kardinals, "warum Gott" dies alles "zulassen kann", würde aus Sicht der Kirche nur deshalb bleiben, weil die Institutionen Kirche gar keine Antwort hören wollen; eben weil diese nicht in ihr Kirchenschema passen würde, das sie, die Theologen und Priester, erfunden haben.
So könnte man den Kardinal und die Kirchenführer einmal umgekehrt fragen: "Wo steht ihr, dass ihr den suchenden und fragenden Menschen keine Antworten geben könnt oder wollt?
Ein Psychiater schrieb über das Verhalten des Kardinals bei der Trauerfeier:
"Er stand da in seiner Kirchenuniform und demonstrierte damit: ´Gott ist fern, aber ich bin da und klage Ihn sozusagen in euer aller Namen an.` Die nachfolgenden Redner blieben – ausgesprochen oder nicht – auf dieser Linie und begnügten sich inhaltlich sinngemäß damit: Gott sei fern, aber wir Menschen hätten ja uns untereinander – letztlich eine Illusion". (Brief vom 18.4.2015 liegt uns vor)

Ist Gott grausig zu sich selbst?

Ein evangelischer Missionar und Bibellehrer, dessen Schwiegersohn tödlich verunglückt war, hat sich anders zu helfen versucht. In einem Bericht über den Missionar heißt es über sein Gottesbild: "Weil Gott sich selbst in Christus einen menschlich grausigen Tod zugemutet hat, kann er", also Gott, "die Situation verstehen" (idea-spektrum Nr. 42/2003). Doch was nützt dem Betroffenen die Vorstellung, dass Gott womöglich auch zu sich selbst grausig gewesen sei und den Menschen, dem er angeblich ebenfalls Grausiges geschickt habe, deshalb verstehe? Abgesehen davon, dass Jesus durch Menschen einen grausigen Tod erlitt und nicht durch Gott – wäre es dann nicht besser, Gott machte den ganzen Grausigkeiten ein Ende?
Noch einen Schritt weiter als der Missionar ging ein evangelischer Pfarrer, dessen Mutter Selbstmord beging, indem sie sich auf die Bahngleise legte. Für den Pfarrer zeigte sich die "Liebe Gottes" schließlich "in der Gewissheit, die ich bekam, dass Gott nicht einfach nur zuschaute, als meine Mutter auf dem Gleis lag, ... sondern Jesus allein sich zu ihr legte, ja sich mit überfahren ließ, um sie dann zu bergen"
(idea-spektrum Nr. 47/2003). Ohne den Angehörigen zu nahe treten zu wollen, liegt es jedoch nahe, dass dies eine aus der Verzweiflung geborene Konstruktion ist, die für den Augenblick durchaus trostreich sein kann, langfristig allerdings mehr Fragen als Antworten hinterlässt. So wird Christus hier nicht als derjenige gesehen, der den Menschen alle nur erdenklichen Hilfen gibt, um von einem geplanten Selbstmord Abstand zu nehmen, z. B. durch Mahnungen über das Gewissen oder durch eine Begegnung mit einem Mitmenschen. In der Glaubensvorstellung des Pfarrers vollzieht Christus makabrerweise den Selbstmord der Frau mit, um gleich "Gevatter Tod" die Verstümmelte anschließend mitzunehmen, was mit dem liebevolleren Wort "bergen" verbrämt wird.

Wo sind jetzt die ermordeten Kinder?

In große Erklärungsnot kommen die Pfarrer und Priester der Kirche auch bei Gewaltverbrechen. So schnitt das Kirchenmitglied Andreas S. aus Groß Ilsede in Niedersachsen im Juni 2012 seinen vier Kindern im Alter von zwölf, neun, sieben und fünf Jahren ohne vorherige Betäubung auf bestialische Weise die Kehlen durch. Die drei Jungen hatten zu diesem Zeitpunkt geschlafen, das 12-jährige Mädchen Pia hatte sich noch gegenüber dem Vater gewehrt, doch es hatte keine Chance gegen ihren Mörder. Die Eltern lebten in Trennung, und der Vater wollte nach seinem anschließend geplanten Selbstmord die Kinder im Jenseits bei sich haben, so laut Abschiedsbrief sein Motiv für die Morde. Doch sein Selbstmordversuch scheiterte.
"
Gott war dabei, er hat alles gesehen, den Schmerz gefühlt, er hat mitgelitten", so der evangelische Pastor zu diesem Verbrechen (bild.de, 24.6.2012). Und der katholische Priester ergänzt, dass er glaube, dass die Kinder nun "bei Gott" sind. "Ich kann und will nicht glauben, dass die Kinder verloren sind."
Demnach habe Gott also auch bei diesem Verbrechen zugeschaut und mitgefühlt, wie sich die angebliche "Vorsehung" erfülle. Aber wird der Schmerz dadurch geringer, wenn man sich bewusst macht, dass nun zu den Schmerzen von ca. sechs Milliarden Menschen, die Gott ja folglich auch "mit leidet", nun eben auch die furchtbaren Schmerzen dieser vier Kinder hinzu gekommen sind? Müsste hier nicht unmissverständlich gesagt werden: Der Schöpfergott hat diese Leiden und Schmerzen aufgrund menschlicher Verbrechen weder geschaffen noch haben sie mit Seinem Willen zu tun? Es ist der krasseste Widerspruch zu Seiner Schöpfungsordnung und zu Seinen Geboten. Eine Amtwort auf die daraus folgende Frage "Warum aber dann?" und "Wozu aber dann?" wird von den Priestern und Theologen aber wieder geschickt umgangen.
Dass der katholische Pfarrer nun zumindest nicht glauben will, "dass die Kinder verloren" sind, ist auch nicht gerade ein Trost. Denn dieser sein priesterlicher Glaube wird von seiner Kirche nicht voll bejaht. Deshalb gibt der Pfarrer auch keine klare Antwort. Bis zum Erscheinen des neuen Katholischen Katechismus 1997 machte die katholische Kirche das angeblich jenseitige Schicksal von Kindern nämlich noch von deren kirchlicher Taufe abhängig, und sie wähnte z. B. ungetauft verstorbene Kinder "ewig" in einer Art leidensfreien Vorhölle. Und ob es laut Kirchenlehre wirklich anders sei, darüber könne es trotz guter Gründe für eine "Hoffnung" auch seit 1997 angeblich keine Gewissheit geben, man könne die Kinder "nur der Barmherzigkeit Gottes" anbefehlen..
Nun waren in diesem Fall die vier Kinder lutherisch getauft, doch ungewiss wäre auch nach dieser Luther-Lehre ihr Schicksal, wenn sie nicht als Säuglinge evangelisch getauft worden wären. Das ermordete Mädchen war 12 Jahre alt, und ab dem 12. Lebensjahr beginnt in Deutschland auch die teilweise Religionsmündigkeit, was besagt: Eltern dürfen nur zusammen mit dem Kind über dessen Religion, also z. B. einen Kirchenaustritt, entscheiden. Das bedeutet aber auch, dass die Höllendrohungen der Kirche bei Abweichungen vom "rechten" Glauben wie ein Damoklesschwert auch bereits über einem 12-jährigen Jungen oder Mädchen hängen. Was aber ist, wenn ein Junge oder ein Mädchen in der Pubertät – wie es üblich und vielfach normal ist – z. B. gegen "Gott" oder Kirche aufbegehrt und ausgerechnet in dieser Lebensphase durch Unglück, Krankheit oder ein Verbrechen ums Leben kommt?
Und schließlich wird von den Pfarrern darüber geschwiegen, warum ein Kirchenmitglied wie dieser Mörder überhaupt auf die Idee kommt, er könne nach einem vierfachen bestialischen Mord an seinen Kindern nun ein schöneres Leben mit ihnen zusammen im Jenseits haben. Mit Gott hat das nichts zu tun, aber manches mit Martin Luther, der lehrte "Sündige tapfer, aber glaube noch tapferer". Nach dessen Lehre werden die Morde nicht einmal gesühnt, wenn sich der Täter im Diesseits zuvor bei Gott die angebliche Vergebung dafür geholt habe. Die Opfer selbst müssen nach kirchlicher Lehre dem Täter dazu nicht verzeihen, und dieser komme angeblich trotzdem am "Jüngsten Tag" in den "Himmel", wenn er vor seinem Tod noch ganz auf den unveränderten evangelischen Glauben einschwenke.

Drohung an mögliche Aussteiger

So gilt dieser Trost, im Jenseits bei Christus oder bei Gott zu sein, aus kirchlicher Sicht nur für diejenigen, welche dem kirchlichen Glauben die Treue halten und – vor allem im Katholizismus – keine Haaresbreite davon abweichen (siehe z. B. hier). Sonst treffe den Abweichler oder bereits den Zweifler der kirchliche Bannfluch, der nach dem Tod "ewige Hölle" bedeuten soll.
"Um
ihn müssen wir nicht traurig sein", predigt deshalb ein anderer Pfarrer am Grab eines tödlichen verunglückten Kirchenmitglieds. "Trauern müssen wir um diejenigen, die sterben, ohne unseren Herrn angenommen zu haben" (idea-spektrum Nr. 29/2003). Für diese würde es in der Tat gnadenlos brutal, sollte diese Lehre stimmen.
Ein Schauer mag deshalb manchen Gläubigen damals an diesem Grab durchzuckt haben, verbunden mit der Angst, die eigenen Zweifel an der Kirchenlehre oder der ins Auge gefasste Kirchenaustritt könnten womöglich das eigene ewige Heil kosten. Labile und unsichere Kirchenmitglieder sehen vor ihrem inneren Auge womöglich schon den Pfarrer anlässlich ihres eigenen Todes denken: "Um diesen müssen wir nun trauern, weil er gestorben ist und sich zuvor von ´unserem Herrn` losgesagt hat."

Theologen verstecken sich hinter "Geheimnissen Gottes"

Bei Unglücken und Katastrophen mit vielen Toten kommen die Kirchenvertreter mit ihrer lehrmäßig verpflichtenden Unterscheidung von Gläubigen und Ungläubigen aber in die allergrößten Erklärungsnöte. Die theologisch korrekte Aufteilung der Opfer in solche, "die unseren Herrn angenommen hatten" und die anderen, die im Moment der Katastrophe "sich selber für alle Ewigkeiten ewig verdammt hätten", erscheint den Pfarrern und Priestern dann meist unpassend – genauso wie im Einzelfall gegebene Antworten wie "Gott habe die Opfer womöglich in Güte zu sich gezogen" oder er habe "seine Geschenke zurückgenommen" (vgl. oben). Es scheint dann, als hätten die Wölfe nun besonders große Mengen an Kreide geschluckt, wenn die Bischöfe und Pfarrer plötzlich mit ihrer oben dargelegten Lehre gänzlich hinter dem Berg halten und stattdessen fast nur noch unkonkret und gebetsmühlenartig von angeblichen "Geheimnissen Gottes" sprechen.
Keine Vorstellung könne die "Unergründlichkeit Gottes" erfassen, so etwa ein Dekan bei einer Trauerfeier für die 101 Todesopfer der ICE-Zugkatastrophe in Eschede im Jahr 1998. Gott sei "uns zugewandt, aber er könne uns auch fremd und fern werden," so die Fortsetzung der Predigt. Ob dafür allerdings Gott oder der Mensch selbst die Verantwortung trägt, bleibt in der Rede des Theologen einmal mehr unbeantwortet.
Und genau das ist Teil der kirchlichen Strategie. Denn immer wenn die Kirchenvertreter im Dunkeln tappen, winden sie sich hinein in das Rankenwert von angeblichen "Geheimnissen Gottes", die letztlich nichts anderes sind als ihre eigenen Geheimnisse, die sie vor den Menschen verbergen. Der größte Schwindel ist hierbei der Missbrauch des Namens "Gott" oder "Christus". Denn wenn ein Pfarrer davon spricht, ob jemand "unseren Herrn angenommen" hat, dann meint er eben nicht die Nachfolge Jesu im Sinne des Urchristentums. Er meint damit die kirchliche "Christus"-Vorstellung bzw. den kirchlichen "Gott", die nicht mehr viel mit Jesus von Nazareth bzw. dem Schöpfergott zu tun haben. Es sind letztlich Götzen, die bei der Lebensfrage nach dem "Warum" von Leid und Tod passiv bleiben und sich nicht in ihre Karten schauen lassen. Stattdessen hätten sie eine Kirche mit Sakramenten und Zeremonien als angebliche Mittlerin auf Erden eingesetzt. Und deren Vertreter versuchen, die Gläubigen mit verworrenen Reden zu vertrösten und zu besänftigen.

Bibel lehrt das Gesetz von Saat und Ernte

"Die bohrende, schneidende Frage nach dem Warum hat auch Jesus in seiner letzten Stunde an Gott gestellt", so der österreichische Erzbischof Dr. Georg Eder in seiner Predigt an die Hinterbliebenen der Opfer des Seilbahnunglücks von Kaprun im Jahr 2000. Aber in der Bibel sei keine Antwort überliefert, so der Bischof. Und weiter: "Jesus hat sicher eine Antwort erhalten, nur hat sie niemand von denen gehört, die neben dem Kreuz standen." Doch kann das stimmen, was der Bischof hier überraschend und kurioserweise sagt? Keiner habe also gehört, welche Antwort Jesus bekommen habe und auch Er selbst habe zu keinem je mehr darüber gesprochen, so müsste man ergänzen.

Für das Geschehen während der Kreuzigung ist das schon möglich. Doch die Aussage des Erzbischofs, dass auch sonst in der kirchlichen Bibel keine Antwort überliefert sei, ist falsch. Denn dort wird z. B. klar das Gesetz von Saat und Ernte gelehrt – fast durchgehend im Alten Testament, bei Jesus von Nazareth (z. B. "Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet", "Wer das Schwert nimmt, wird durch das Schwert umkommen" und viele Aussagen in diese Richtung mehr) und wörtlich sogar bei Paulus, der schrieb: "Irret Euch nicht. Gott lässt seiner nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten." (Galaterbrief 6, 7) – wobei dieses "Gesetz von Saat und Ernte" nur in Verbindung mit der Barmherzigkeit Gottes und dem Liebesgebot richtig verstanden werden kann.
Barmherzigkeit Gottes heißt, dass Gott keinen Menschen züchtigt oder straft und z. B. über Mahnungen zur Umkehr im Laufe der Zeit bzw. im aktuellen Tagesgeschehen alles Erdenkliche tut, um Ernten einer schlimmen Saat zu verhindern oder abzumildern
(siehe dazu auch unten). Und was das Liebegebot betrifft, heißt das praktisch auch: Wer das Negative erntet, das er zuvor gesät hat, braucht Hilfe. So schreibt Paulus in diesem Zusammenhang folglich auch: "Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen." (6, 2)
Ein Mensch in der Nachfolge Jesu macht sich also über das Schicksal seines Nächsten keine theoretischen Gedanken, sondern er hilft mit, dass das Leid des Nächsten gelindert oder bewältigt wird oder, wenn möglich, aufhört. Dazu gehört der Trost, dass nichts, was auf dieser Welt geschieht, ein Zufall oder eine geheimnisvolle Zuteilung eines unergründlichen Gottes ist, wie es in den Kirchen gelehrt wird. Sondern dass die Seele eines jedes Menschen auf einem Läuterungsweg ist, um wieder zu ihrem Ursprung und wahren Wesen, einem "Leben im Geiste Gottes", zurück zu finden. Und dazu gehört nach der urchristlichen Lehre auch, Böses mit Gutem zu überwinden und der Verzicht auf jede Gewalt. Bei diesem Läuterungsweg hilft auch das Wissen, dass jeder Mensch bzw. jede Seele früher oder später wieder zu einem "Leben in Gott" und damit auch zum Frieden mit allen Menschen und der Natur zurückfinden kann, wenn in Zukunft mehr und mehr Gutes gesät wird. Bei Gott gibt es also keine ewige Verdammnis, wie es die Großkirchen in sadistischer Zuspitzung erfunden haben
(
vgl. dazu auch Der Theologe Nr. 19 Es gibt keine ewige Verdammnis – auch nicht in der Bibel). So weit einmal in aller Kürze eine Darlegung des Gesetzes von Saat und Ernte, das zwar wörtlich und sinngemäß in ihren eigenen Bibeln steht, von der Kirche aber letztlich abgelehnt wird.

Reinkarnation

Dieser Weg, der den Gesetzmäßigkeiten von Saat und Ernte unterliegt, führt Seele und Mensch womöglich über viele Inkarnationen, wobei der einzelne Mensch bzw. die einzelne Seele den jeweiligen Lebensweg, der viele Prüfungen beinhalten kann, selbst vorgeben kann. Das Wissen um die Reinkarnation hat auch Jesus von Nazareth vorausgesetzt (siehe Der Theologe Nr. 2 – Reinkarnation), und es war noch lange Zeit auch im Urchristentum verbreitet. Erst auf dem Konzil von Konstantinopel im Jahr 553 wurde es endgültig aus dem Lehrgebäude des kirchenchristlichen Abendlandes verbannt. Damals wurde der Glaube, "dass die Seele eines Menschen [schon] vor der Geburt des Menschen existiert" und der Glaube, "dass einst alle Menschen wieder den Weg zu Gott finden" von der katholischen Kirche verflucht und verdammt. Das eine (in der Theologie spricht man von der so genannten "Präexistenz" der Seele) ist die Voraussetzung für eine Reinkarnation, das andere (man spricht hier theologisch z. B. von "Allversöhnung") ihr Ziel.
Ersatzweise erfand die Kirche die Dogmen von einer Erbsünde und einer ewigen Verdammnis. Demnach würde Gott bei der Zeugung eines Kindes dessen Seele neu schaffen und im selben Augenblick mit der Erbsünde behaften lassen, die man dann letztlich für alles Leid verantwortlich macht. Und obwohl er die so genannte Erbsünde nur geerbt habe, müsse der Mensch laut kirchlicher Lehre für diese Sünde trotzdem volle Verantwortung tragen – und zwar die größte nur vorstellbare Strafe einer angeblich ewigen Verdammnis,  wenn die vermeintlichen Rettungsangebote der katholischen oder evangelischen "Priesterkaste" im späteren Leben nicht in Anspruch genommen würden.
Und mit der Dogmatisierung dieses grausamen Endes nahm die Kirche den Menschen auch die Zuversicht, dass alles – wenn auch unter Umständen über viel Leid-Erfahrung und mehrere Inkarnationen – eine Ursache hat und zu einem guten Ziel gelangt, einem glücklichen Leben aller Geschöpfe im Geiste Gottes in der ewigen Heimat, in die sie wieder zurück gefunden haben. Stattdessen wurde die Lehre von einem Götzen dogmatisiert, der bereits das Unrecht auf dieser Erde hinnehme und der überhaupt nicht mehr reagiere, wenn eine Seele im Jenseits tiefe Reue empfindet, nach Erbarmen ruft und den sehnlichsten Wunsch verspürt, ihre bösen Taten oder ihre Unterlassungen als Mensch wiedergutmachen zu wollen. Und das alles wird kirchlicherseits damit begründet, dies hätte der von ihr "Verfluchte" und "Verdammte" eben tun sollen, solange er als Mensch auf der Erde war. Jetzt sei es ewig zu spät. Ein solcher Glaube ruft zurecht auch viel Verbitterung und Wut hervor. Und kein Wunder, dass sich viele Menschen von einem solchen "Gott" abwenden. Doch das ist wiederum auch eine notwendige Voraussetzung, um schließlich zu dem Gott zu finden, den uns Jesus näher gebracht hat – dem Schöpfergott, nicht dem grausamen Götzen der Institutionen Kirche.

Lebensplan und Todeszeitpunkt

Denn der Schöpfergott, der auch der Vater-Mutter-Gott ist bzw. der Vater von Jesus, dem Christus, verhält sich anders als es die Kirchen lehren. In vielen Gleichnissen, wie denen vom "barmherzigen Samariter" oder dem "verlorenen Schaf", erklärt der mutige junge Mann aus Nazareth die Güte Gottes, bei dem es nicht einen sekundenschnellen Schlussstrich auf der Erde mit nachfolgender Verdammung für alle Ewigkeiten gibt.
Viele Propheten und wahre Gottesboten vor und nach Jesus von Nazareth bekamen aufgrund ihres weiten, mit Gott verbundenen Bewusstseins Einblick in die Vorgänge hinter der Nebelwand des Todes. So erklären sie z. B., dass jede Seele vor einer geplanten erneuten Inkarnation über die Chancen und Gefahren des neuen Erdenlebens aufgeklärt wird, wenn sie dafür offen ist. Auch darüber, wie drohende Schicksale zu vermeiden oder zu lindern sind, bzw. welchem Schicksal auf der Erde sich eine Seele bei einer Inkarnation bewusst aussetzen würde, weil es nach dem in der Bibel dargelegten "Gesetz von Saat und Ernte" zu diesem Zeitpunkt auf sie zukommen würde.
Auch wird die lernwillige Seele darüber informiert, welche Zeiträume ihr eigener Lebensplan beinhalte, wie lange also voraussichtlich ihre "Erdenzeit" dauert oder unter bestimmten Umständen dauern kann, und wie sie dies durch ihr eigenes Verhalten beeinflussen, also ändern könne. So gibt es folglich keine punktgenauen Zeitpunkte, sondern gewisse Zeitspannen, die man auch als "Lebensspanne" und "Todesspanne" bezeichnen kann. Diese so genannte "Todesspanne", die bei einem Menschen bereits bei der Geburt eingeprägt ist, bei also länger oder kürzer sein. Ob der so genannte Tod – also der Zeitpunkt, zu dem die Seele ihren Erdenkörper wieder freiwillig oder unfreiwillig verlässt – also gleich am Beginn oder erst am Ende dieser Zeitspanne eintritt, liegt wiederum am jeweiligen Verhalten des Menschen. Die Ursachen können demnach mannigfach sein. Niemals jedoch steckt ein unergründlicher Ratschluss Gottes oder ein angebliches Geheimnis dahinter, das Gott vor uns verbergen würde. Der Schöpfergott, den auch Jesus lehrte, hat keine Geheimnisse und ist immer für den Menschen und für alle Seine Geschöpfe da, und Er will für alle zu jedem Zeitpunkt das Beste.

Warnungen und Hilfen

Dank Gottes Führung gehen einem drohenden Schicksalsschlag deshalb in der Regel Warnungen an den Menschen voraus, so dass dieser ein bestimmtes Schicksal gar nicht erleiden müsste. Ist der Einzelne wachsam, kann jede Lebenssituation eine Botschaft für ihn beinhalten und ihm zur Selbsterkenntnis dienen.
Solche Impulse können ganz einfach sein:
"Fahr langsamer", "Tue das nicht", "Bring das in Ordnung", "Es ist allerhöchste Zeit" und Ähnliches ... Gott ist ständig bestrebt, Leiden und Schmerzen zu vermindern und einem Menschen zu helfen, zu einem glücklichen, gesunden und kraftvollen Leben zurück zu finden, was Seinem Willen für jeden Menschen und für jede Seele entspricht, ja auch für jedes Tier und für alle Lebensformen.

Dieses Wissen wird aber von den Kirchen verworfen, verspottet und sogar bekämpft. Stattdessen pflegt man in Krisensituationen vielfach nichtssagend die Verworrenheit der eigenen Gedanken und taucht – wie bereits dargelegt – ab in angebliche "Geheimnisse Gottes" statt nach der Lebensaufgabe eines Menschen, z. B. eines Hinterbliebenen, zu fragen. Oder anstatt die Lebensaufgabe oder das Inkarnationsziel eines Verstorbenen zu bedenken, dessen Lebensspanne gemäß den Vorgaben der eigenen Seele schon abgelaufen war und dessen Aufgabe vielleicht schon erfüllt war oder in einem anderen irdischen Leben unter neuen Voraussetzungen wieder beginnt.
Und so bringen die Kirchen die Menschen um die Chance ihres Lebens, die z. B. darin bestehen würde, die Ursachen ihrer Leiden, Probleme und Schicksale im eigenen Leben – man könnte auch sagen: in den "Speicherungen" in der eigenen Seele – zu ergründen, so dass sie bewältigt und beendet werden können. Geschieht dies nicht, ist alles Leiden umsonst erlitten. Wer im Leid oder Schicksal nicht zur Ursache findet oder dieser zumindest näher kommt und mit der Aufarbeitung beginnt, hat dieses Leiden, hat dieses Schicksal umsonst erlitten. Das aber ist das Bestreben der Kräfte hinter den Institutionen Kirche: Dass die Menschen ihnen hörig bleiben anstatt zu lernen.
So wird den Kirchengläubigen vorenthalten, dass jeder von uns pausenlos alle seine Taten, Worte, Gedanken und Empfindungen auf seiner so genannten "Lebensspule" speichert, wo sie nicht verloren gehen können. Sie stimmen entweder mit der göttlichen Schöpfungsordnung überein, oder das Fehlverhalten kommt nach ehernen Gesetzmäßigkeiten so lange wieder auf Menschen und Seele zu, bis man selbst das "Hindernis" überwindet und damit auch dem all-weisen und gütigen Schöpfergott wieder einen Schritt näher gekommen ist.
 



Teil 2:

Kirchliche Zeremonien und Sterbe-Rituale

Ein Kult des Todes und der Materie

"Herr, gib ihm und allen Verstorbenen die ewige Ruhe! Herr, lass sie ruhen in Frieden!" beten Priester und Pfarrer im kirchlichen Bestattungsritus. Doch die beschworene Totenruhe für die im kirchlichen Glauben Verstorbenen wirkt trügerisch und wird auch immer seltener geglaubt. Oder man verwendet die Worte mit einer wohl unfreiwilligen tieferen Bedeutung – wenn z. B. jemand auf den Grabstein des verstorbenen Ehegatten die Worte setzen lässt: "Ruhe in Frieden. Bis wir uns wieder sehen." Ist die friedvolle "Ruhe" dann womöglich wieder vorbei?, so könnte man fragen?

Eine Mumienreligion

Was ist eigentlich mit der seit Jahrhunderten von den Kirchen benutzten "Ruheformel" gemeint? Und wie lässt sich die angebliche Totenruhe mit den kirchlichen Lehren von der Unsterblichkeit der Seele oder der geglaubten Auferstehung der Toten am Jüngsten Tag vereinbaren? Die Seelen der verstorbenen Gläubigen seien "in Gottes Hand", interpretiert der katholische Theologieprofessor Dr. Marius Reiser. Und weiter: Der Ausdruck "Ruhe in Frieden" bezeichne "die erlöste Existenz der Verstorbenen in der Geborgenheit Gottes", deren Leib dann am Jüngsten Tag wieder auferweckt und mit der unsterblichen Seele vereinigt werde.
Dass dies alles womöglich ganz anders ist, könnte man z. B. aus den Reaktionen gläubiger Angehöriger schließen, denen diese kirchliche Lehre weder Beruhigung noch Trost spendet. Menschen spüren intuitiv, dass irgendetwas nicht stimmt. Der Religionswissenschaftler und ehemalige katholische Theologieprofessor Hubertus Mynarek deutet die Totenruhe-Formel aus tiefenpsychologischer Sicht dann auch ganz anders und für die Kirche provokativ: "´Requiescat in Pace` (R.I.P.), ´Ruhe in Frieden` – Das ist nur eine andere Wendung für den endgültigen Tod", so Mynarek. "Und sie bedeutet letztlich: ´Ihr endet alle im Tode`" (Freie Christen Nr. 5, Voodoo auf katholisch, Marktheidenfeld 2003, S. 33). Hubertus Mynarek, in den 70er-Jahren Dekan der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien, weist darauf hin, dass die Kirche den Glauben an die Unsterblichkeit der Seele im frühen Mittelalter zwar von der griechischen Philosophie übernommen habe. Doch "in Wirklichkeit ist die katholische Religion eine echte Mumien-Religion, eine Mumien-Anbetungs-Religion, denn von den drei Elementen – Geist, Seele und Körper – haftet sie immer wieder am Körperlichen".

Leichenteile im Altar

Der Nachweis für diese These lässt sich erbringen: Die Kirche verehrt z. B. Teile der Leiche so genannter Heiliger als Reliquien. Und der Religionswissenschaftler Hubertus Mynarek schreibt hierzu: Die Kirche "hält die Mumienteile hoch. Da sie aber nicht so offensichtlich eine Mumienreligion sein will, nimmt sie nur die Mumien der Heiligen [also nicht aller Menschen] und lässt sie von den Menschen verehren, so dass also ein Mumienteil, eine Hand z. B. oder sogar eine Vorhaut von einem Heiligen, in einem Altar – in jedem Altar – eingebaut sein muss".
Hier steht der Materialismus in der kirchliche Lehre offensichtlich in einem krassen Gegensatz zum Urchristentum. Denn dort heißt es z. B. noch: "Der Herr ist Geist. Und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit!" (Paulus im 2. Korintherbrief 3, 17) Aber auch mit dem "Ruhe in Frieden" widerspricht die Kirche ihrer eigenen Bibel, in der Paulus z. B. schreibt: "Irret euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten" (Galater 6, 7). Denn ohne Zweifel hat ein gläubiger Katholik – wenn überhaupt – nicht nur "Ruhe", "Frieden" und "Geborgenheit" gesät, und er wird gemäß der Bibel folglich auch nicht nur "Ruhe", "Frieden" und "Geborgenheit" ernten, sondern eben alles das, was er zuvor gesät hat.

Kirche ersetzte Tatglauben durch Sakramente und Todessymbolik

Allgemein könnte man sagen: Die Kirche ersetzte die innere Religion, die Jesus von Nazareth brachte (Das Reich Gottes ist in (bzw. "inwendig in") euch) und seine Ethik der Bergpredigt bzw. Seine Lehre vom Tatglauben (Wer den Willen Gottes tut, wird in das Reich Gottes kommen) durch äußere Kulthandlungen. Dabei bindet man ein angebliches Handeln Gottes an das kirchliche Ritual. Und die meisten Rituale enthalten zudem eine bedrohliche Todessymbolik.
Beispiel Taufe: Bei der Wassertaufe z. B. soll der Täufling während des Rituals von Gott angenommen werden. Er soll dabei "in den Tod von Jesus" hineingetauft werden (wieder ein Todes-Ritual), um später wie dieser aufzuerstehen. Der "alte Mensch" werde dabei "ertränkt", auch schon der Säugling. Praktisch wird aber vor allem eine Kirchenmitgliedschaft begründet, die man nach kirchlichem Glauben nicht einmal durch einen Kirchenaustritt wieder aufkündigen könne (mehr dazu in Freie Christen, Information Nr. 1). Was sonst bei diesem "Sakrament" = Kirchenritual noch passiert, sind die Gefühle des Augenblicks bzw. was man selbst in diese Handlung hinein legt. Alles andere ist in Wirklichkeit nur "heiße Luft" bzw. das "Geheimnis der Kirche" (siehe dazu Der Theologe Nr. 40).
Beispiel Beichte: Bei den Absolutionsworten nach einer Beichte soll es wiederum Gott sein, der diesmal durch den Pfarrer vergibt. Und der Beichtende soll der Sünde fortan "abgestorben" (erneut die Todes–Symbolik) sein, wie es sehr oft heißt. Was natürlich meist nicht funktioniert, weil die Ursachen bzw. Wurzeln der "Sünde" weiter wirken und den Menschen bei entsprechender Gelegenheit wieder zu dem gleichen oder ähnlichem "sündhaften" Handeln veranlassen.

Die Eucharistie - ein kannibalisches Ritual ?

Schließlich das Abendmahl: Beim Abendmahl bzw. der Eucharistie wird nahezu täglich die Hinrichtung von Jesus neu "vergegenwärtigt", also ein besonders schauerliches Tötungs-Ritual. Man deutet es als Blut-Opfer zur Sühnung menschlicher Schuld, weil der in den Kirchen gelehrte Gott angeblich früher blutige Tieropfer als Sühnung für menschliche Schuld forderte. Erst durch den als Blut-Opfer gedeuteten grausamen Tod seines Sohnes seien diese dann abgelöst worden, was mit dem tatsächlichen Geschehen und seiner Bedeutung nichts zu tun hat.
Wein und Brot sollen bei diesem Ritual nun in das Fleisch von Jesus verwandelt werden (die Katholiken nennen es "Transsubstantiation"), wenn ein Priester die genau festgelegten Wandlungsworte dazu spricht. Und hierbei stellt sich dann u. a. die Frage: Erinnert das alles nicht an Zaubersprüche, wie sie aus vielen Märchen und Sagen bekannt sind? Diese sollen auch nur dann wirken, wenn der Magier oder der Zauberer exakt die richtige Zauberformel spricht. Ein falscher Zauberspruch hingegen – und nichts soll demgegenüber passieren. "Hoc es corpus meus", lautet eine der Formeln = "Das ist mein Leib", wovon sich das Wort "Hokuspokus" ableitet. So handelt es sich auch bei der Eucharistie um eine Art Hokuspokus bzw. um einen faulen Zauber; es sei denn, jemand mobilisiert in diesem Zusammenhang starke Gedankenkräfte, welche dann eine bestimmte Wirkung hervorbringen können, wie es z. B. auch im Voodoo-Kult und bei anderen magischen Kulten üblich ist. Die gewünschte Wirkung ist dann aber nicht die Folge der Zauberformel, des Rituals oder des kirchlichen Sakraments an sich, sondern die Folge der in diesem Zusammenhang mobilisierten gedanklichen Energien.

Beim kirchlichen Abendmahlssakrament wird das aus einer einfachen Backoblate "umgewandelte" Fleisch von Jesus, der "Leib Christi", am Ende vom Gläubigen gegessen. Und diese Zeremonie wird in der katholischen Kirche nun nicht etwa als symbolisches Essen des "Leibes Christi" verstanden (wie z. B. in der evangelisch-reformierten Kirche in der Schweiz oder in den Niederlanden), sondern sie wird als tatsächlicher Verzehr eines Stückes "Körper" von Jesus gedeutet. Dies gilt auch für die lutherischen Christen, bei denen der "Zauber" allerdings nur während der Abendmahlshandlung selbst anhalten soll und für welche die Oblate trotz ihrer neuen Funktion als angeblicher "Leib Christi" auch ihre alte Funktion als schlichte Oblate beibehält – also, lutherisch interpretiert, keine "Verwandlung" wie bei den Katholiken, sondern eine Doppelfunktion, sowohl als Oblate als auch als "Leib Christi". Deswegen ist für die Lutheraner die Oblate nach dem Abschluss der kirchlichen Handlung auch nur mehr wieder eine bloße Backoblate.
Anders bei den Katholiken: Für sie bleibe die von einem katholischen Priester einmal "umgewandelte" Oblate für alle Zeiten ein Stück vom "Leib Christi", und ein "umgewandelter" "Wein" bleibe angeblich für immer das "Blut Christi". Deshalb gibt es bei den Katholiken auch viele denkbare Formen einer so genannten "Hostienschändung", wenn z. B. der katholische Mesner nach der Eucharistie übrig gebliebene Hostien in der Sakristei dem Katzenfutter beimischen oder zerbrechen und im Garten für die Vögel verstreuen würde. Der evangelische Mesner könnte solches jedoch tun, ohne irgendetwas damit zu "schänden". Er könnte für das nächste Kirchen-Abendmahl dann einfach wieder neue Oblaten aus der Verpackung nehmen.

Die unterschiedlichen Lehren erweisen sich für die Katholiken in der konfessionellen Klinikseelsorge als sehr praktisch:
Während der katholische Priester die angeblich ein für allemal in den Leib Christi "verwandelte" Oblate nämlich einfach von Krankenzimmer zu Krankenzimmer tragen kann, muss der lutherische Pfarrer in jedem Krankenzimmer mit dem ganzen Ritual komplett von vorne beginnen. Dadurch schafft der katholische Krankenhauspfarrer erheblich mehr Patientenbesuche in kürzerer Zeit. Mit Jesus von Nazareth, dessen Leib dabei in beiden Fällen verzehrt werden soll, hat dieser Kult in beiden Varianten jedoch nicht das Geringste zu tun.
Jesus traf sich mit Seinen Jüngern zu einem feierlichen Essen und erinnerte daran, wie Er sich und Sein Leben – gleich der Mutter Erde – bedingungslos hingibt für Seine Nächsten. Und da das Leben in allem ist – im Menschen wie in den Früchten der Erde – kann ein gemeinsames Mahl auch zum Symbol für eine Gemeinschaft werden. Die Kirche jedoch machte einen materialistischen Kult daraus, der den Gläubigen teilweise absurdes Denken abverlangt.
So muss der Katholik beispielsweise glauben, dass die "ganze Brotsubstanz" sich komplett in den Körper von Jesus verwandle. Die bisherige "Substanz von Brot" und damit dessen bisheriges "Wesen" solle komplett verloren gehen, während jedoch die chemische Zusammensetzung des Kultobjektes unverändert bleiben soll (was man ja auch in jedem entsprechenden Labor nachweisen kann). Glaubt der Katholik dies alles jedoch nicht, käme er für diesen seinen Unglauben angeblich in die ewige Hölle (siehe z. B. bei Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche).
Hält man dem Gläubigen dann aber folgerichtig vor, nach seinem eigenen Glauben habe er jetzt wie ein Kannibale ein Stück "Menschenfleisch" gegessen, dann wird er dies in den meisten Fällen wohl von sich weisen, weil ihm diese Vorstellung unheimlich ist. Und doch ist sie kirchlich logisch, ja sogar zwingend, auch wenn die Wortakrobaten in den Kirchen eine andere absurde Logik zu konstruieren versuchen. So bleibt am Ende nur die jeweilige Erfahrung des einzelnen Gläubigen, der aber auch nicht immer das erlebt, was er sollte.
Beispiel: Der als "Kannibale von Rotenburg" bekannt gewordene Kirchenchrist Armin Meiwes fühlte sich z. B. beim Verzehr seines von ihm zuvor geschlachteten Bekannten Bernd Brandes am 9. März 2001 ähnlich wie beim kirchlichen Abendmahl, das er seit vielen Jahren zu sich genommen hatte und weiter zu sich nimmt. In Haft nimmt er sowohl am katholischen als auch am evangelischen Gottesdienst teil und besucht regelmäßig auch ein evangelisch-lutherisches Seminar, um seine Kenntnisse über diesen seinen Glauben zu vertiefen (klages-kriminologie.de/armin-meiwes.html).

Totenmessen

Wie materieverhaftet und todesbezogen der Kirchenglaube sein kann, zeigt sich weiterhin daran, dass dieses Ritual bzw. Sakrament des "eucharistischen Opfers" auch für die verstorbenen Gläubigen dargebracht wird, "die noch nicht vollständig gereinigt sind", also für die römisch-katholischen Seelen im so genannten Fegefeuer, damit sie angeblich in das "Reich Christi, in das Reich des Lichtes und des Friedens" eingehen können (Katholischer Katechismus Nr. 1371). Dass die irdische katholische Kulthandlung der jenseitige Türöffner vom dortigen Fegefeuer in ein Reich des Friedens sein soll, ist für einen Menschen, der seinen Verstand gebraucht eine absurde Vorstellung. Man könnte auch von einem dreisten Missbrauch des großen Weisheitslehrers Jesus, dem Christus, sprechen, womit dieser übel verhöhnt wird.
Bei einer weniger populären Religionsgemeinschaft würde Vergleichbares von den kirchlichen Sektenbeauftragten sicher als Scharlatanerie und Bauernfängerei bezeichnet werden. Im Katechismus der Katholischen Kirche heißt es jedoch dazu: "Wir glauben nämlich, dass die Seelen, für welche während des heiligen, erhabensten Opfers gebetet wird, sehr großen Nutzen davon haben." (Nr. 1371)
Dass ein Gebet Nutzen bringen kann, soll hier nicht bestritten werden; nämlich dann, wenn es sich um ein Herzensgebet handelt, welches mit dem sonstigen Leben des Beters übereinstimmt. Doch nach katholischer Lehre muss es lediglich während der Eucharistie gesprochen werden, um den "großen Nutzen" zu erzielen. Wohin das führen kann, zeigen z. B. so genannte "Arme-Seelen-Zählgeräte", die es bis vor kurzem unter anderem in katholischen Kirchen in Bayern gab und welche der Beter bei der Totenmesse für den Verstorbenen bedienen konnte. Das Gerät zeigt die Anzahl der Gebete an, denn es gilt hier das Prinzip: Je mehr, desto besser. Ein solches Denken öffnet Fanatikern Tür und Tor, und es kann auch zu schweren Zwangsneurosen führen. Denn welcher daran Glaubende wagt schon zu sagen, wann genug gebetet wurde.

Der evangelische Materialismus

Die evangelische Kirche lehrt nun, dass diese katholische Totenmesse eine "schreckliche Abgötterei" (Apologie XXIV) sei, "unnütz und nichts", ein "unsäglicher großer Gräuel". Und: "Um dieser großen, unsäglichen Gotteslästerung willen werden die Bischöfe schwere Strafe von Gott gewarten müssen" – starke Worte, die zwar aus dem 16. Jahrhundert stammen, jedoch bis heute offiziell verbindliche Lehre der evangelisch-lutherischen Kirche sind. Doch die heutigen evangelischen Amtsträger verschweigen oder verleugnen lieber diesen und andere Teile ihres verbindlichen Bekenntnisses, um ihre katholische Mutterkirche nicht zu verärgern. Stattdessen biedern sie sich der römisch-katholischen Kirche in einem bisher noch nie gekannten Ausmaß an, um von dieser wenigstens als "Kirche" anerkannt zu werden und nicht nur als "kirchliche Gemeinschaft" abgewertet zu werden  (vgl. dazu Der Theologe Nr. 16). Und sie wünschen sich vor allem, ausgerechnet bei der oben geschilderten kompletten und behaupteten unwiderrufbaren "Wesens- und Substanzverwandlung" von Brot und Wein ohne Änderung der chemischen Zusammensetzung von den Katholiken eingeladen zu werden, während ihr Gründervater Martin Luther diese "spitze Sophisterei" der Katholiken aus verständlichen Gründen ablehnte (z. B. Schmalkaldische Artikel, III. Teil, Vom Sakrament des Altars).

Auf der anderen Seite haben gerade die Evangelischen den Materialismus auf die Spitze getrieben. Während die katholische Kirche die Unsterblichkeit der Seele im Jahr 1513 zumindest vordergründig dogmatisierte, ist dieser Glaube kein Bestandteil der evangelischen Lehre geworden. Man spricht dort nur von "Tod und Auferstehung". Viele protestantische Bischöfe, Theologen und Pfarrer, darunter in Fachkreisen bekannte "große" Theologen des 20. Jahrhunderts, lehnen den Glauben an die Unsterblichkeit der Seele ausdrücklich ab (ausführlich siehe hier).
Dazu gehören die Theologen Karl Barth ("Es bleibt kein Seelchen übrig"),  Eberhard Jüngel (Tod als "total abbrechende Verhältnislosigkeit"), Paul Althaus ("Wenn der Seele ihr Leib genommen wird, wird sie auch sich selber genommen"). Stattdessen vertreten die namhaften protestantischen Lehrer eine "Ganztod-These" und bekräftigen damit die Deutung des Religionswissenschaftlers Hubertus Mynarek, dass die Formel "Ruhe im Frieden" letztlich nur ein anderes Wort für den faktischen Tod ist. Zwar ergänzt man in der evangelischen Kirche, dass Gott den "ganz Toten" später auferwecke z. B. der bekannte Theologe Werner Elert, der spekulierte, dass nach dem Tod nichts vom Menschen übrig bleibe, nur das Urteil Gottes über ihn. Oder der Schweizer protestantische Theologe Roland de Pury: Wenn die Seele unsterblich wäre, wäre die Auferweckung nur ein "halbes Werk"). Doch welcher evangelisch Gläubige hat bei einem solchen zuvor angeblich totalen Abbruch des Lebens ein gutes Gefühl? Das kann so nicht stimmen, denken sich deshalb auch gläubige Protestanten. Und während in den Requiems der katholischen Kirche die Seelen der Verstorbenen wenigstens noch einbezogen werden, kritisierten Luther und seine Mitstreiter, es gebe an einem Toten schlicht nichts mehr zu handeln. Dabei wird auch verkannt, dass sich die unsterbliche Seele beim Sterbeprozess erst allmählich vom Körper löst und sich unter Umständen sogar noch längere Zeit an ihren ehemaligen irdischen Körper gebunden fühlt.
Der Tod sei nach evangelischer Sicht die "Verendgültigung" aller menschlichen Lebensentscheidungen (Hans-Georg Pöhlmann, Abriss der Dogmatik, S. 375), was auch aus katholischer Sicht für diejenigen zutrifft, denen nicht die "Gnade" des Fegefeuers gewährt wird, um später doch noch den Himmel betreten zu können. Diese Anschauung der "Verendgültigung" gipfelt nach der Lehre beider Kirchen in der grausamsten aller Grausamkeiten, der von ihnen erfundenen ewigen Verdammnis, dem absoluten und unveränderbaren schrecklichen Endzustand, mit denen sie den Menschen drohen.
Nach Martin Luther wird diese das Schicksal der meisten Menschen sein, denn nur "wenige" würden gerettet werden.
Schlimmer noch: Nach den Reformatoren Martin Luther und Johannes Calvin habe "Gott" bereits bei der Geburt vorher bestimmt, welcher Säugling später gerettet und welcher ewig verdammt würde. Das war jedoch den Mitstreitern Luthers etwas zu hart, und man versuchte, dies mit einem Trick abzumildern. Die Vorherbestimmung gelte nur für die Rettung, was jedoch – dem gesunden Menschenverstand zufolge – bedeutet, dass der nicht für die Rettung vorherbestimmte Säugling dadurch zwangsläufig für die Verdammnis vorher bestimmt sei, auch wenn dies nun nicht mehr direkt gesagt wird (mehr dazu hier). Eben deshalb ist die Abänderung der Lehre nur ein Trick. Und mit diesen katholischen und evangelischen Verdammnis-Lehren werden bei den Menschen die Ängste, die mit den kirchlichen Kulten in Verbindung stehen, noch weiter gesteigert. Mit dem Schöpfergott haben sie jedoch nichts zu tun, sondern das sind die Zielvorstellungen der widergöttlichen Macht, des Systems Baal, der Manifestation dämonischer Energien auf der Erde.

Weckt Gott auch die Asche auf?

Der Materialismus in den Kirchen zeigt sich auch bei ihren Bestattungs- und Auferstehungstheorien. Bis zum 2. Vatikanischen Konzil (1962-1965) lehnte die katholische Kirche etwa die Feuerbestattung ab, weil man sich z. B. nicht vorstellen konnte, wie Gott beim Jüngsten Gericht den zu Asche gewordenen Leib nach ihren Theorien wiedererwecken und mit der Seele vereinigen könne. Es sollten bis 1965 wenigstens noch Knochen als Ausgangsbasis der geglaubten Wiedervereinigung von Seele und Körper vorhanden sein. Seither hat sich der Kirchenglaube dahingehend entwickelt, dass nach einer Feuerbestattung die Asche wenigstens komplett erhalten bleiben müsse. So brachten die Kirchen im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen im Jahr 2003 den Teil des neuen Bestattungsgesetzes zu Fall, das den Angehörigen ermöglichen sollte, die Asche Verstorbener auf einem Friedhof zu verstreuen oder privat aufzubewahren. Die Kirchen fürchteten z. B. die Auflösung eines Menschen "ins Nichts" oder die Aufteilung der Asche auf mehrere Angehörige. So erklärte der Beauftragte der römisch-katholischen Kirche bei der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen, Karl-Heinz Vogt, dazu: "Der Mensch ist als Ganzer ins Leben gerufen und als Ganzer wird er auch wieder zurückgegeben an Gott – entweder als Leiche, die bestattet wird oder eben auch als Asche, die aber eben dann als Ganzes der Erde übergeben wird." (zit. nach MDR, 2003)
Gott eine Leiche oder Aschenreste übergeben? Was ist das letztlich für eine Vorstellung? Eine extrem materialistische. Der evangelische Beauftragte bei der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen ging sogar noch einen Schritt weiter: Er beschwor im Vorfeld der damaligen Gesetzesänderung die Gefahr, dass Angehörige "einen Menschen mit seiner Asche sozusagen ins Nichts auflösen" könnten. Doch offenbar projiziert der Protestant hier nur die trostlosen Lehren seiner eigenen Kirche auf andere. Denn ein Großteil der evangelischen Theologen will ja, wie gerade dargelegt, sogar die Seele von Verstorbenen ins Nichts aufgelöst sehen. "Es bleibt kein Seelchen übrig", so etwa der berühmte protestantische Theologe Karl Barth.
Beide Großkirchen identifizieren also das Wesen des Menschen in einer Weise mit dem verwesenden Leichnam bzw. der Toten-Asche, dass man zurecht von einer materialistischen kirchlichen Lehre sprechen kann. In der philosophischen Literatur ist manchmal auch vom "Vulgär-Materialismus" die Rede, und auch diese Bezeichnung müssten sich die Kirchen wohl gefallen lassen trotz ihrer "Auferstehungshoffnung".

Wenn die Seele neben dem Grab ihres ehemaligen Körpers ausharrt

So hat sich z. B. der Pastor der evangelisch-lutherischen Kirche in Linstow in Mecklenburg-Vorpommern direkt neben seiner ehemaligen Kirche bestatten lassen. Und auf seinem Grab steht ein großes Kreuz mit der Aufschrift "Hier werden auferstehen Pastor Johann Ferdinand Hartwig Hurtzig und seine Frau" (zit. nach idea-spektrum Nr. 47/2009). "Hier", das heißt also neben der verwesenden oder verwesten Leiche, solle die Auferstehung einst stattfinden. Ein solcher Glaube kann schlimme Folgen haben. Medial begabte Menschen sprechen immer wieder davon, dass die Seelen von Verstorbenen neben oder auf den Gräbern hocken und ab dem Ort auf die "Auferstehung des Leibes" warten, wo dieser einst bestattet worden war. Und es kommt vor, dass es eine Seele oft Jahre, Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte lang nicht schafft, sich vom Grab ihres ehemaligen irdischen Leibes weg zu bewegen und ihren jenseitigen Weg weiter zu gehen, womöglich aus Angst, sie könnte die Auferstehung verpassen.

So viel an dieser Stelle zum Thema Grab- und Bestattungskultur. Jesus von Nazareth sagte: "Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes" (Lukas 9, 60). Die Kirche jedoch schuf im Gegensatz dazu einen aufwändigen abendländischen Toten- und Bestattungskult, da sie am Materiellen, letztlich am "Toten" haftet und praktisch den Geist verleugnet, der alle materiellen Lebensformen durchdringt. Es ist der Geist, der allen Lebensformen das Leben gibt und der sogar in der Lage ist, sich von dem, was wir "Materie" nennen, zu lösen, so dass man z. B. auch von teilmateriellen Formen spricht. Was hier auf dem Gebiet der modernen Physik zuletzt erforscht wurde, beweist, dass es die "Materie", wie wir sie früher zu kennen glaubten, letztlich nicht gibt und dass sie in ihrem Innersten eben geistig ist (vgl. dazu z. B. einige Aussagen des bekannten Physikers Hans Peter Dürr) und z. B. auch wellenförmig dargestellt werden kann.
Denkt man die Forschungsergebnisse der modernen Quantenphysik zu Ende, so ist jede Lebensform in ihrem Wesen geistig und kann sich auch aus ihrer materiellen Umhüllung entbinden, was zum Zerfall der materiellen Umhüllung führt und was ja für alle sichtbar nach dem so genannten Tod auch mit dem Leib geschieht. Doch keine Energie geht verloren. Dieses naturwissenschaftlich allgemein anerkannte Prinzip gilt auch hier und würde dann bedeuten: Diese Lebensform ist in geistige Energie übergegangen. Auf den beseelten Menschen bezogen: Seine unsterbliche Seele hat ihre menschliche Umhüllung verlassen.
So mancher stellt sich hier allerdings auch die Frage, wie die kirchlichen Lehren mit deren Glauben an eine Auferstehung von Jesus in Verbindung stehen und ob oder wie Jesus überhaupt auferstanden ist. Sein Seelenleib hat sich hierbei beim Sterben genauso vom Körper gelöst wie dies auch bei anderen Menschen der Fall ist, und viele Seiner Nachfolger haben in den ersten Tagen nach Seinem Kreuzestod Seinen Seelenleib in Bildern und Visionen gesehen (mehr dazu hier). Die Kirche jedoch stellt seit Jahrhunderten immer wieder den toten Mann am Kreuz dar und nur selten den Auferstandenen.

Die tiefenpsychologische Botschaft des Kruzifix

Der Religionswissenschaftler Hubertus Mynarek weist darauf hin, dass sich die kirchlichen Lehren von der Auferweckung der Leiber, d. h. der Leichen und womöglich auch der Aschenreste (bis hin zu einer leiblichen Himmelfahrt Marias gemäß der katholischen Lehre) letztlich mit dem Urwissen der Menschheit von der Unsterblichkeit der Seele gar nicht vereinbaren lassen. Und, so Mynarek: "Wenn sie [die Kirche] ehrlich zu sich selber wäre, glaubte sie nicht einmal an die Auferstehung der Toten."
Hubertus Mynarek hat während seiner Zeit als katholischer Priester, Theologieprofessor und Dekan der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien in Kirchenkreisen, vor allem in den führenden Ebenen, viele Amtsträger kennen gelernt, die gar nicht
an die Auferstehung glaubten, obwohl sie vordergründig anders predigten (vgl. dazu Hubertus Mynarek, Herren und Knechte der Kirche).
Dass der Auferstehungsglaube eher ein Fremdkörper in den Kirchen ist, lässt sich auch durch mehrere Beobachtungen untermauern. So wird dort nicht oder nur selten der auferstandene Jesus gezeigt, sondern
meist das Kruzifix mit dem sterbenden Jesus. Papst Johannes Paul II. trugt z. B. immer wieder ein Kruzifix mit einem gekrümmten sterbenden Jesus an einem Stab demonstrativ vor sich her. Dies ist von der Wahrnehmung her ähnlich wie bei kriegerischen Volksstämmen, welche manchmal die Leichen oder Skalps ihrer getöteten Gegner triumphierend vor sich hertrugen. Vordergründig soll in der Kirche die Botschaft zwar eine andere sein, nämlich "So habe uns Jesus erlöst." Die tiefere und eigentliche Bedeutung könnte jedoch die Vorstellung sein "So haben wir Jesus besiegt."
Doch dies haben sie nicht. Dazu passt aber, dass die Kirchen die Lehren von Jesus vielfach in ihr Gegenteil verkehrt haben, um Ihn auf diese Weise kalt zu stellen. Und würde Jesus heute zu den Kirchenführern sprechen und nicht "tot am Kreuz hängen" oder mehr oder weniger "in Frieden ruhen", was würde Er wohl über die kirchlichen Würdenträger sagen? "Ihr Heuchler, ihr Schlangenbrut, ihr übertünchten Gräber!"? Mit diesen und ähnlichen Worten ging Er mit den Theologen und Schriftgelehrten Seiner Zeit ins Gericht (siehe Matthäusevangelium, Kapitel 23). Und würde Er heute anders reden?

Welcher Leib soll nach Organtransplantationen auferweckt werden?

Der kirchliche Totenkult bringt in unserer Zeit zusätzliche Probleme hervor, zum Beispiel im Zusammenhang mit Organtransplantationen. Alle kirchlichen Großkonfessionen lehren nämlich ausdrücklich die "Auferstehung des Fleisches", und die römisch-katholische Kirche definiert dazu im Detail unmissverständlich, dass am Jüngsten Tag die "Leiber" aus den Gräbern erweckt würden und wieder mit ihren unsterblichen Seelen vereinigt würden, damit auf diese Weise der ganze Mensch – dessen Leib und Seele nun wieder vereinigt seien – den Himmel oder die Hölle betreten könne oder müsse.

Nur für ihren Papst lehnt die Kirche eine mögliche Organtransplantation ab.
"Der polnische Erzbischof Zygmunt Zimowski sagte der Zeitung ´La Repubblica`, die Leiche des Papstes müsse intakt bleiben, da sie der gesamten Kirche gehöre. Man müsse dies auch im Zusammenhang mit einer möglichen künftigen Verehrung sehen, erklärte Zimowski. Wobei er sich auf eine etwaige Heiligsprechung bezog" bzw. der Verehrung von toten Körperteilen als Reliquien. (Basler Zeitung, 5.2.2011; derwesten.de)
Und wie verhält es sich mit den Kardinälen und Erzbischöfen? Haben sie einen Organspendeausweis, den sie den einfachen Gläubigen empfehlen?
Für die Körper anderer Menschen, deren Körperteile nach ihrem Tod nicht als Reliquien in Frage kommen, wird die Organtransplantation nämlich als "Akt der Nächstenliebe" dargestellt. Doch man verweigert bis heute eine Antwort auf die Frage, welcher Körper bei einem Transplantierten am Jüngsten Tag dann nach katholischer Lehre mit der Seele wieder vereinigt werden soll. Der ursprüngliche oder ein sekundärer, der z. B. auch fremde Organe enthält. Oder anders gefragt: Soll das gespendete Herz nach kirchlicher Lehre am Jüngsten Tag mit der Seele seines ursprünglichen Besitzers wieder vereinigt werden oder mit der Seele des späteren Besitzers? Und was passiert dann mit dem ursprünglichen Herzen eines Organempfängers, dem ein neues Herz eingepflanzt worden ist. Würde es für die spätere Auferstehung quasi aus dem Entsorgungsort der damaligen Transplantations-Klinik reaktiviert? Oder müssen sich Spender und Empfänger dann das Herz teilen, das sie nacheinander besessen haben? Oder würden auferstandenen Organspendern im Jenseits dann eben schlicht die gespendeten Organe fehlen? Oder würden die Organe eventuell von dem geglaubten Gott neu erschaffen, eventuell durch Verdopplung gespendeter Organe? Dies ist alles andere als "heiter", denn es sind nämlich zwangsläufig genau die Fragen, welche das katholische Dogma aufwirft. Hinter den Kulissen herrscht darüber einige Unruhe, denn das Höchste ist für die Kirche eben ihr Dogma, das niemals angetastet werden dürfe und das mit aller akrobatischen Gewalt notfalls so zurecht gebogen werden müsse, dass die Täuschung von Menschen damit weiter möglich ist.

Eine Fleischreligion

In ihrem aktuellen Weltkatechismus dokumentiert die katholische Kirche selbst, wie sehr bei ihr das Fleischliche im Mittelpunkt steht. So lautet etwa der Glaubenssatz Nr. 1015: "´Das Fleisch ist der Angelpunkt des Heils` (Tertullian, res. 8,2). Wir glauben an Gott, den Schöpfer des Fleisches; wir glauben an das Wort, das Fleisch geworden ist, um das Fleisch zu erlösen; wir glauben an die Auferstehung des Fleisches, in der sich die Schöpfung und die Erlösung des Fleisches vollenden." Dieser Glaubenssatz mit sechsfacher Erwähnung des Wortes "Fleisch" klingt fast wie eine Beschwörung. Und aus religionswissenschaftlicher Sicht ist der römisch-katholische Glaube auch gut mit Voodoo-Praktiken vergleichbar. Man denke in neuerer Zeit z. B. an das Bestreben, dem im Jahr 2005 verstorbenen Papst Johannes Paul II. eventuell das Herz herauszuschneiden und in Polen als Reliquie separat auszustellen. Mit dem Mann aus Nazareth, auf den man sich beruft, hat das alles jedoch nicht das Geringste zu tun. Jesus lehrte keinen Opferkult. Ähnlich wie bei den großen Propheten vor Ihm, war Ihm der Blutopfer-Gedanke und der dazugehörige Kult ein Gräuel, und die Opfertier-Händler trieb Er aus dem Tempel hinaus. Jesus ist nach der überwiegenden Darstellung der biblischen Evangelien auch nicht auf die Erde gekommen, um sich "opfern" zu lassen, sondern um mit Seinen Anhängern ein Friedensreich, das "Reich Gottes" auf der Erde, aufzubauen, im Matthäusevangelium wird es "Himmelreich" genannt. Zum Opfer wurde Er erst, als die Menschen Ihn im Stich ließen. Und beim "letzten Abendmahl" mit Seinen Jüngern setzte Er auch keine Kulthandlung ein, sondern lud dazu ein, bei jedem Mahl an Ihn zu denken, der sich und Sein Leben so verschenkte wie die Mutter Erde sich an die Menschen verschenkt mit ihren Gaben. Auch lehrte Jesus weder das Sammeln und Verehren von Reliquien noch lehrte Er, dass man Gott Leichen oder Aschen zurückbringen solle. "Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein", tröstete Jesus von Nazareth den Mann, der neben Ihm hingerichtet wurde, und Er fabulierte nicht wie evangelische Theologen heute von einer nun diesem Mann angeblich bevorstehenden "total abbrechenden Verhältnislosigkeit". Das Paradies hatte die Kirche jedoch anderweitig oft versprochen – vor allem den Menschen, die sie Jahrhunderte lang millionenfach in Kriege und Tod trieb, während Jesus im Gegensatz dazu die Feindesliebe lehrte und mahnte: "Wer das Schwert nimmt, der wird durch das Schwert umkommen." Und wer sich nur einen Funken Begeisterung für den mutigen jungen Mann aus Nazareth bewahrt hat, der kann und darf nicht hinnehmen, dass kirchliche Institutionen Seine Lehre vielfach ins Gegenteil verkehrten und Seinen Namen bis heute für ihren heidnisch-materialistischen Kult mit all seinen Absurditäten missbrauchen.
 



Anhang:

 

Priester als Todesboten

Angst vor der "letzten Ölung"

Wie die anderen kirchlichen Rituale bzw. Sakramente soll auch die äußere Handlung der "Letzten Ölung" an den Sterbenden etwas Inneres bewirken. "Durch diese heilige Salbung und durch seine mildreiche Barmherzigkeit verzeihe dir der Herr, was du gesündigt hast …", lautet eine mögliche Formel, die der Priester dem Sterbenden zuspricht. Es findet also nicht eine Vergebung von Mensch zu Mensch statt – über Reue, Bitte um Vergebung, Wiedergutmachung und Nicht-mehr-Tun –, sondern die Vergebung erfolgt angeblich durch vom Bischof "geweihtes" Olivenöl.

Ein Katholik "darf die heilige Salbung jedes Mal empfangen, wenn er schwer krank wird, und jedes Mal, wenn sich die Krankheit verschlimmert", heißt es im Katechismus (Nr. 1525), und theoretisch solle diese "Krankensalbung" auch zum möglichen Genesungsprozess beitragen können. Praktisch schiebt ein großer Teil der Katholiken das Sakrament jedoch oft bis zu den letzten irdischen Lebensminuten des Sterbenden hinaus, und wenn der Priester kommt, ist der Sterbende schon oft bewusstlos.
Deshalb spricht man im Volksmund bis heute treffend von der "letzten Ölung": Wenn der Priester mit dem Ölfläschchen im Türrahmen steht, "dann ist es soweit". Der Priester wird dann auch als eine Art Todesbote wahrgenommen oder gar als Verkörperung des "Sensenmanns". Angst und Verzweiflung haben sich bis heute vielfach mit diesem Sakrament verbunden – bei den Angehörigen oder beim Sterbenden. Und viele Katholiken ahnen wohl auch, dass den Sterbenden drüben nicht das Paradies erwartet, sondern – wie teilweise schon im Diesseits – schlicht die Ernte seiner Saat.
Der Katholische Katechismus behauptet jedoch: "Diese letzte Salbung versieht das Ende unseres irdischen Lebens gleichsam mit einem festen Wall im Blick auf die letzten Kämpfe vor dem Eintritt in das Haus der Vaters" und "macht uns endgültig dem Tod und der Auferstehung Christi gleichförmig" (Nr. 1523), es finde die "Vereinigung des Kranken mit dem Leiden Christi" statt, und das Leiden der Sterbenden werde sogar "zur Teilnahme am Heilswerk Jesu". (Nr. 1521)

Dass dieser "feste Wall" nichts als ein windiges Luftschloss sein könnte, kann man am schweren Sterben vieler Kirchenchristen erahnen. Und dass man das Leiden jedes sterbenden Katholiken, ganz gleich, wie gut oder böse er zuvor lebte, darüber hinaus als "Teilnahme am Heilswerk Jesu" bezeichnet, ist ganz offensichtlich ein besonders grober Missbrauch von Jesus, dem Christus.
Selbst bei tugendhaften Menschen sollte man sehr vorsichtig sein, ihr Schicksal mit Seinem Schicksal zu vergleichen oder gar auf eine Ebene zu stellen.
 
Um Christus wirklich nahe zu kommen, müsste der Mensch erst das Brimborium und Gaukelspiel in Seinem Namen beenden und Ihn ohne Öl und Hostien und dafür mit einem ehrlichen Herzen suchen. Solange man jedoch einen "festen Wall" aus flüssigem Olivenöl formen will und nicht aus einer innigen Verbindung zu Gott, zu den Menschen und zu Gottes guter Schöpfung, solange wird offen oder unterschwellig die nackte Angst bleiben, wenn der Todesbote im Priesterrock das Zimmer betritt, letztlich der irdische Vertreter des "Systems Baal", der widergöttlichen Macht zu allen Zeiten und in allen Kulturen.

Doch parallel zur wachsenden Angst der Gläubigen, je näher es auf den Tod zugeht, lässt der Katholizismus auch den Wahn seiner vermeintlichen Gegenmittel in schier unermessliche Höhen wachsen.
So stilisierte der "heilige" Papst Pius X. im Dekret des Heiligen Offiziums vom 25.4.1906 die Letzte Ölung als angeblich mögliche komplette Vergebung aller jemals begangenen Sünden des Sterbenden durch den ölenden Priester hoch. Wörtlich lautet das Dekret:
"Da ... darum nachgesucht wurde, dass eine einzige kurze Formel bei der Spendung des Sakramentes der Letzten Ölung im Falle des drohenden Todes festgelegt werde, beschlossen [die Inquisitoren] [des Heiligen Offiziums]: In einem wirklichen Notfall genügt die Form: ´Durch diese heilige Salbung vergebe dir der Herr alles, was du gefehlt hast. Amen.`" (zit. nach Denzinger/Hünermann, Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen, 42. Auflage, Freiburg 2009, Lehrsatz Nr. 3391)

Damit hat auch die katholische Kirche – analog zur evangelischen – sich ein Instrumentarium geschaffen, bei dem sie vorgibt, scheinbar auch dem größten Schwerverbrecher sozusagen in allerletzter Sekunde in Richtung Himmel hieven zu können, wenn er sich ihrem Glaubensgebäude unterwirft. Auch bei den Protestanten reiche ja im "Notfall" eine "Bekehrung" auf dem Totenbett im Tempo eines Augenzwinkerns in letzter Sekunde, und der Sterbende komme dann angeblich in den Himmel anstatt in die Hölle.

Doch die Kirche und ihre Priester können das eherne kosmische Gesetz von Saat und Ernte nicht ausschalten. Angstvoll und oftmals schwer röchelnd dämmert auch der auf diese Weise Geölte trotz gegenteiliger kirchlicher Versprechungen der Ernte seiner Saat im Jenseits entgegen, und er muss die Wirkungen seines Tuns erleiden, bis ihm jeder Einzelne vergeben hat, an dem er tatsächlich schuldig geworden ist.
 


 

Strafandrohung an junge Eltern

Wer seinen Säugling nicht kirchlich tauft ...

Not und Elend waren für die Kirche immer ein guter Nährboden, um mit ihren angeblichen Heilsangeboten bei den Menschen Gehör zu finden. Und diese willigten ein, zahlten zeitlebens Kirchensteuer und verließen sich auf die Heilsversprechen der Kirche: Wer glaubt und getauft ist, der werde "selig" werden, heißt es z. B. in der evangelischen Kirche, wobei durch das Handeln des Pfarrers oder Priesters bei der kirchlichen Säuglingstaufe angeblich Gott handle und dieser das Kind beim Vollzug des kirchlichen Sakraments annehmen würde. Doch was ist das für ein Gott, der ungetaufte Kinder angeblich nicht so annimmt wie getaufte und der diese im Falle ihres Todes ewig im so genannten "limbus infantium" (dem Raum für ungetauft verstorbene Kinder) ausharren lässt, wie es die katholische Kirche seit Jahrhunderten vermutet bzw. lehrt?

In diesem "Raum für die Kinder, die ungetauft verstorben sind" würden die Kinder zwar keine Sündenstrafen erleiden, aber doch ewig von der Anschauung Gottes ausgeschlossen sein, was in der Kirche als mildeste Form der Hölle gilt! (zur katholischen Modernisierung dieser Vorstellung) Mit dieser bösen Art der Einschüchterung in Verbindung mit der Androhung der Todesstrafe für die Eltern zwang die katholische Kirche Jahrhunderte lang die Eltern zur Taufe ihrer Säuglinge.
Sowohl auf Verlangen der katholischen als auch der evangelischen Kirche wurden deshalb viele Menschen hingerichtet, die sich nicht einschüchtern ließen. So fordert z. B. ein vom Reformator Philipp Melanchthon im Auftrag der Universität Wittenberg verfasstes Gutachten aus dem Jahr 1536, dass diese "Halsstarrigen auch mögen getötet werden". Dieses Gutachten wurde in Absprache mit Martin Luther erstellt.

Zwar zeigt der Staat dem totalen Herrschaftsanspruch der Kirchen über Leben und Tod heute Grenzen auf, doch das Grauen der Tradition sitzt noch vielen Menschen in den Gliedern. Um dieses zu mildern, trägt auch die Kirche selbst dem Zeitgeist Rechnung und vertraut mittlerweile ungetauft verstorbene Kinder der "Barmherzigkeit Gottes" an (Katholischer Katechismus Nr. 1261).
Mit dieser Formulierung lässt sie bewusst offen, ob ihr Gott womöglich doch einen "Heilsweg" für diese Kinder habe. Ergänzend dazu ist die "Internationale Theologische Kommission" des Vatikan nach dreijähriger Beratung (PS: wer finanziert das?) im April 2007 zu der noch ein wenig milder anmutenden Schlussfolgerung gelangt, "dass es theologische Grundlagen und ernst zu nehmende Liturgien gibt, die hoffen lassen, dass ungetaufte Säuglinge erlöst werden, wenn sie sterben" (zit. nach Spiegel online, 20.4.2007). Die bisherige Vorstellung einer Art leidensfreien "Vorhölle" als ewiger Bestimmungsort dieser Kinder sei "zu streng" gewesen. Dennoch gilt für die Kirche auch jetzt: "Es gebe gute Gründe zur Hoffnung, dass auch die ungetauften Kinder errettet werden, von sicherem Wissen könne jedoch keineswegs gesprochen werden" (netzeitung.de, 23.4.2007). Für Außenstehende immer noch schlimm genug. Außerdem bleibt die Angst, denn die Kirche hält sich weiter die Hintertüre offen zu dem, was sie zu diesem Thema Jahrhunderte lang zuvor gelehrt hat und was sie ja gemäß ihrer angeblich unfehlbaren Dogmen gar nicht ändern darf.

Zudem flößt man den Eltern, die den Neugeborenen nicht taufen lassen, weiterhin Furcht und Schrecken ein. Sie würden ihre Kinder daran "hindern", "zu Christus zu kommen" (Nr. 1261). Und: "Die Eltern sind verpflichtet, dafür zu sorgen, dass ihre Kinder innerhalb der ersten Wochen getauft werden; möglichst bald nach der Geburt", heißt es im Gesetzbuch der Katholischen Kirche Codex Iuris Canonici (CIC Can. 867).
Die Begründung dafür steht wiederum im Katechismus. Auch die Kinder bedürfen der "Wiedergeburt in der Taufe, um von der Macht der Finsternis befreit und in das Reich der Freiheit der Kinder Gottes versetzt zu werden ... Die Kirche und die Eltern würden dem Kind die unschätzbare Gnade vorenthalten, Kind Gottes zu werden, wenn sie ihm nicht schon bald nach der Geburt die Taufe gewährten." (Nr. 1250)
Wenn Eltern dies anders sehen, gelten sie als "Häretiker", denn es heißt im Katechismus auch: "Häresie nennt man die nach Empfang der Taufe erfolgte beharrliche Leugnung einer mit göttlichem oder katholischem Glauben zu glaubenden Wahrheit oder einen beharrlichen Zweifel an einer solchen Glaubenswahrheit" (Nr. 2089), wozu die Notwendigkeit der Taufe auch für Säuglinge gehört, damit diese angeblich das volle Heil erlangen.
Die Folge dieser Leugnung oder des "beharrlichen Zweifels" steht in Can. 1364 des CIC: "Der Apostat [wer den katholischen Glauben ganz ablehnt], der Häretiker oder der Schismatiker [wer sich dem Papst nicht unterordnet] zieht sich die Exkommunikation als Tatstrafe zu."
Und eine Verfehlung, die mit einer Exkommunikation bestraft wird, zählt als "schwere Sünde". Und diese zieht wiederum eine angeblich ewige Verdammnis nach sich (vgl. Josef Neuner, Heinrich Roos, Der Glaube der Kirche in den Urkunden und Lehrverkündigungen, neu bearbeitet von Karl Rahner und Karl Heinz Weger, Regensburg 1971, 13. Auflage 1992, S. 410, wo die Kirche ihren Priestern auch die Macht zur angeblichen "Nachlassung der ewigen Sündenstrafen" zuspricht), weswegen die Kirche es ja auch in Todesgefahr ermöglicht, die von ihr erfundene Strafe auszusetzen (CIC can. 1335).

Was aber passiert mit einem Katholiken, der sein Kind evangelisch taufen lässt, weil z. B. der Partner evangelisch ist? Dazu heißt es kirchenamtlich: "Eltern oder solche, die Elternstelle vertreten, welche die nichtkatholische [also z. B. evangelische] Taufe oder Erziehung ihrer Kinder veranlassen, sollen mit einer Beugestrafe oder einer anderen gerechten Strafe belegt werden" (CIC, can. 1366), und man lässt das Kirchenmitglied über die Schwere der Strafe hier im Unklaren, was zusätzliche Ängste auslösen kann. Eine besonders schwere Zwangsmaßnahme ist die Pflicht für Katholiken, einen Säugling in Todesgefahr auch gegen den Willen der Eltern katholisch zu taufen bzw. notzutaufen.
Wörtlich heißt es: "In Todesgefahr wird ein Kind katholischer, ja sogar auch nichtkatholischer Eltern auch gegen den Willen der Eltern erlaubt getauft" (CIC, can. 868 § 2). Dies führte z. B. im 19. Jahrhundert dazu, dass ein von einem katholischen Kindermädchen in Bologna katholisch "notgetauftes" jüdisches Kind seinen verzweifelten Eltern weggenommen und direkt im Vatikan streng katholisch aufgezogen wurde (mehr dazu siehe hier).

Alle die hier genannten Glaubensinhalte werden in unserer Zeit aber nur noch selten direkt ausgesprochen. So findet sich im Katechismus z. B. nicht wortwörtlich der Satz, dass einer Exkommunikation eine "schwere Sünde" vorausgeht. Doch es wird natürlich selbstverständlich vorausgesetzt. Denn es wird im Grundsatz nur zwischen zwei Arten der Sünde unterschieden.
Wörtlich heißt es nämlich u. a.: Die "Unterscheidung zwischen Todsünde und lässlicher Sünde wurde von der Überlieferung der Kirche übernommen" (Nr. 1854), wobei schon die Abwendung vom Gott der Kirche und die Hinwendung zu einem "minderen Gut" als Todsünde gilt (Nr. 1855).
Früher ließ man die Menschen ja auch zu Tausenden deswegen hinrichten. Doch manche Schauerlichkeiten lässt man heute eben lieber unter die angeblichen "Geheimnisse Gottes" fallen als sie direkt beim Namen zu nennen. Denn sonst würden noch weit mehr Zeitgenossen erkennen, wie sie durch den kirchlichen Glauben in Einschüchterung, Angst und Abhängigkeit gehalten werden.

Nachwort:
Allen Lesern, denen die kirchliche Lehre auch heute noch Angst macht, sei deshalb gesagt: Zahlreiche ehrliche Gottsucher bezeugen: Die Kirchenlehre ist völliger Unsinn. Sie hat keine Macht über den, der sich von ihr distanziert. Wer jedoch Mitglied der Kirche bleibt, trägt dazu bei, ihren Schrecken auch in die jeweils nachfolgende Generation zu tragen, wie dies seit Generationen geschieht. Und wer Kirchensteuer zahlt, bejaht damit die Satzungen dieser Organisation, also die Dogmen samt allen Höllendrohungen.
Aus diesem Grund forderte schon der Seher Johannes in seiner Endzeit-Offenbarung die Menschen auf, die ´Hure Babylon`, die mit den ´Königen der Erde` gehurt hat, zu verlassen (Bibel, Offenbarung 18).
Und passt diese Beschreibung nicht gut zu den Kirchen, die sich zu allen Zeiten mit nahezu allen politisch Mächtigen verbündet haben? Sogar die ´sieben Hügel`, auf denen die ´Hure` sitzt, würden zu den sieben Hügeln Roms passen, die den Vatikan umgeben. Der Seher Johannes wörtlich: ´Gehet hinaus aus ihr (bzw. ´Tretet aus von ihr`), mein Volk, auf dass ihr nicht mitschuldig werdet ihrer Sünden und teilhaftig ihrer Plagen!` (V. 4)



 

Der Tod bei Gewaltverbrechen oder Unfällen
was kommt danach?

Im Augenblick des Todes trennt sich die unsterbliche Seele von ihrer sterblichen Hülle, dem Leib. Dies zählt zum Urwissen der Menschheit und wird von Menschen unterschiedlichster Herkunft und Weltanschauung ähnlich beschrieben.
Geschieht dies plötzlich, wie z. B. nach einem Mord oder einem sofort tödlichen Verkehrsunfall, wird die Seele demnach regelrecht aus dem Leib heraus geschleudert oder gerissen. Und in der ersten Zeit danach ist ihr womöglich gar nicht bewusst, dass sie "tot" ist, denn sie nimmt ihre unmittelbare irdische Umgebung weiterhin voll wahr. Wenn sie dann aber mehr und mehr merkt, dass ihre Mitmenschen umgekehrt offenbar
sie nicht mehr wahrnehmen, folgt manchmal ein Schock. Auch wenn sie realisiert, dass sie unter Umständen jetzt neben ihrem noch blutenden Körper steht und die Umstehenden sich eben verzweifelt um den Körper kümmern, aber sie, die Seele, gar nicht wahrnehmen.

Kommen mehrere Menschen an einem Ort annähernd gleichzeitig ums Leben, können sich diese allerdings weiterhin untereinander verständigen, was die Erkenntnis des leiblichen Todes hinauszögern kann. Denn sie sind alle von einem bestimmten Ort und zu einem bestimmten Zeitpunkt vom Diesseits ins Jenseits gewechselt. Doch stellt sich mit der Zeit eventuell eine gemeinsame Orientierungslosigkeit ein. Hinzu kommen Schmerzen, wenn man schließlich voll realisiert, was mit den Verwandten und Freunden los ist, die um einen weinen und trauern. Manche Seelen könnten deshalb auch verzweifelt versuchen, den getöteten früheren Leib noch einmal zu durchdringen und ihn wieder zu beleben, um sich über diesen Körper erneut bemerkbar machen zu können. Dies ist aber durch den Tod des Körpers nicht mehr möglich. Es hat von einer auf die andere Minute ein völlig neuer Lebensabschnitt begonnen. Es gibt aber letztlich keinen wirklichen Tod, denn auf den letzten Atemzug im Diesseits folgte sogleich der erste Atemzug im Jenseits, in der für die irdischen Augen unsichtbaren Welt, in der man sich nun aber erst einmal zurecht finden muss.

Lebens- und Todesspanne – Der Tod kommt nicht willkürlich

Doch kann man auch sagen: Der so genannte Tod kommt nicht willkürlich, so wie die Geburt auch kein Zufall war. Denn wie ist es, wenn eine Seele "inkarniert"? Sie sucht sich bei der Zeugung des Embryos das Elternpaar aus, um dann nach ca. neun Monaten den neugeborenen Körper in "Besitz" zu nehmen, also dort zu "inkarnieren". Dabei ist für das nun beginnende zeitlich befristete Erdenleben eine Lebensspanne und eine Todesspanne vorgegeben, innerhalb welcher der spätere Tod eintreten wird. Der Todeszeitpunkt ist also nicht exakt vorher bestimmt. Aber es gibt eine Todesspanne – die z. B. bereits einige Minuten nach der Geburt beginnen kann und nur eine sehr kurze Zeit umfasst (z. B. bei einem gestorbenen Säugling). Sie kann aber auch erst viel später beginnen und vielleicht mehr als ein oder zwei Jahrzehnte umfassen, innerhalb derer die Seele den Körper verlässt. Es ist bei jedem Menschen anders. Doch jede Seele wurde im Jenseits ungefähr darüber aufgeklärt, was im – von uns aus gesehenen – Diesseits auf sie zukommen kann, wenn sie diese Aufklärung annehmen wollte. Deshalb ahnen viele Menschen auch, wenn der Todeszeitpunkt naht.

Liebevolle Gedanken helfen der Seele bei der Lösung vom Leib

Ist der so genannte Tod eingetreten, muss sich die Seele erst auf die völlig neue Situation einstellen, die einer Geburt in die jenseitige Welt hinein entspricht. Wenn sie in dieser Zeit noch sehr stark am ehemaligen irdischen Körper hängt und sich weiterhin damit identifiziert, also weiterhin sehr körperbezogen ist und ihr Bewusstsein noch in der so genannten "Körperstrahlung" verhaftet ist, könnte jetzt eine zu frühe Einäscherung oder Beisetzung des Körpers für sie sehr schmerzhaft sein. Nämlich dann, wenn sich die Seele bis dahin noch nicht richtig vom ehemaligen Körper hat lösen können. Deshalb wird in vielen Weltanschauungen von mindestens drei Tagen gesprochen, die man auf jeden Fall abwarten solle. Zudem gibt es auch keine Sterbezeitpunkt, wie er von der Schulmedizin angeblich minutengenau bestimmt wird, sondern einen Sterbezeitraum, innerhalb dessen sich die Seele vom Körper löst. Und deshalb ist ein hirntoter Mensch, der für eine Organspende vorbereitet wird, auch noch nicht tot, sondern er ist ein Sterbender mit noch weit gehend vollem Schmerzempfinden, der entsetzt darauf reagiert, wenn man ihn wie einen "Toten" auseinander nimmt.
 
Tritt der Tod bei einem Unfall oder Gewaltverbrechen abrupt ein, hatte die Seele in der Regel keine Zeit, sich darauf vorzubereiten. Und die notwendige Loslösung von ihrem Leib wird zudem erschwert, wenn sich Angehörige verzweifelt an den getöteten Leib klammern und ihn weiterhin voll mit der Person identifizieren, die sie lieben. Deshalb sollte man sich bewusst machen: Der Körper im Leichenschauhaus, im Krematorium oder im Sarg auf dem Friedhof ist nicht mehr das Kind, der Partner, der Vater, die Mutter. Es ist nur die ehemalige sterbliche Hülle, der Naturkörper, für den für jeden von uns eines Tages gilt, dass Erde wieder zu Erde und Asche wird. Doch es gilt auch sinngemäß: "Geist zum Geiste". Und die Person, die in diesem Körper lebte, die Seele, sie hat diesen Körper beim Sterben verlassen, und sie lebt nun in der für die irdischen Augen der Menschen unsichtbaren Welt weiter. Es hilft deshalb der Seele im Jenseits sehr, wenn die Angehörigen und Freunde auf der Erde sich nicht mehr an die körperliche Hülle klammern, sondern stattdessen der Seele liebevolle Gedanken und Empfindungen schicken und mit ihr in herzlicher innerer Verbindung bleiben. Das ist eine Freude für den "Gestorbenen" und gibt ihm Kraft auf seinem weiteren Weg in der jenseitigen Welt.

Und so kann man grundsätzlich sagen: Die Seelen von "Verstorbenen" im Jenseits bekommen mit, was mit ihren Angehörigen und Freunden auf der Erde weiterhin geschieht. Aber eben nicht umgekehrt. Deshalb wünschen sich die "Gestorbenen" oft sehnlichst, dass ihre Verwandten auf der Erde jetzt nicht verzweifeln, sondern dass diese wissen, dass man gar nicht tot ist. Denn wie gesagt: Auf den letzten Atemzug im Diesseits folgte zugleich der erste Atemzug im Jenseits. Das Leben kennt keine Unterbrechung. So sind die "Verstorbenen" oft bei ihrer "eigenen" Beerdigung anwesend, und versuchen z. B., die Trauernden zu trösten und ihnen über die Gefühls- und Empfindungswelt begreiflich zu machen, dass sie gar nicht tot sind, sondern dass sie leben und eben nicht im Sarg liegen, und dass sie alles mitbekommen, was ihre geliebten Angehörigen jetzt denken, empfinden und tun.
Doch es ist klar, dass sie jetzt Abschied von diesem Erdenleben nehmen müssen, und es wird leichter, wenn dies auch den Angehörigen bewusst ist und wenn diese die Seele, die gehen muss, nicht durch ihre Verzweiflung auf der Erde festhalten.

Der Tod gibt uns nichts und er nimmt uns nichts

Und wie geht es drüben weiter? Grundsätzlich gilt: So wie jemand hier gegangen ist – mit seinen derzeitig aktiven Gefühlen, seinem Bewusstsein, seinem Charakter – so setzt er seinen Weg drüben fort. Der Körper ist nicht mehr da. Doch sonst hat sich nichts geändert. Letztlich ist es so: Der Tod gibt uns nichts und er nimmt uns nichts. Neu ist jedoch, dass man keine Hülle, kein Gefährt mehr zur Fortbewegung auf der Erde hat. Und das kann schmerzhaft sein – vor allem im Hinblick auf die Menschen, die man liebt und die als inkarnierte Seelen auf der Erde noch ihren Körper besitzen. Dieser Abschied, der letztlich nur ein vorübergehender ist, kann eine ziemlich schmerzhafte und lange Zeit in Anspruch nehmen. Erst ganz allmählich kann die Seele sich im Jenseits ihrem Bewusstsein gemäß orientieren und sie wird dann verstärkt – wie magnetisch – von den jenseitigen Bereichen angezogen, die am ehesten zu ihr passen. Dabei gilt das eherne Gesetz, das auch in der Bibel enthalten ist: "Was der Mensch sät, das wird er ernten". Man könnte sagen: Keine Energie geht verloren. Und entsprechend dem bisherigen Leben geht es drüben weiter. Wobei man alles Gute, das man getan hat, in seiner Seele als Kraft verspürt; alles Böse jedoch, das man anderen angetan hat, wird man früher oder später ebenfalls als Leid am eigenen Seelenleib verspüren, um wenigstens im Jenseits unter Schmerzen zur Einsicht zu gelangen, wenn man die Erdenzeit, die eine Gnadenzeit ist, um Frieden mit seinem Nächsten zu schließen, dafür nicht genutzt hat.

Auf diesem Weg kann die Seele des "Verstorbenen" auch ihm nahe stehende oder bekannte Seelen treffen, die als Menschen vor ihm gestorben sind, eventuell auch die Teilseelen von Tieren – was bei einem Tierfreund sicher völlig anders sein wird als bei einem Schlächter, Jäger oder Fleischesser, auf den auch das Leid zukommt, das er den Tieren auf der Erde zugefügt hat oder wozu er durch sein Verlangen nach Fleisch andere beauftragt hat. Was die Seele nun im Jenseits erlebt, entspricht auch hier dem, wie sie bisher im Diesseits gelebt hat. Und welchen Weg sie nun jeweils genau nimmt, liegt wieder in ihren Entscheidungen in einzelnen Situationen. Ob sie ihren Weg in der jenseitigen Welt weiter geht oder ob sie eine neue Inkarnation in einem neuen Menschenkörper anstrebt, vielleicht so schnell wie nur irgendwie möglich. Oder: Ob sie sich positive Ziele vorgibt oder ob es negative oder problematische Ziele sind.

Der lange Weg zurück in die Heimat

Das Ziel aus christlicher Sicht wäre, wieder in die ewige Heimat zurück zu kehren, die man einst verlassen hat – gleich, ob man im Diesseits oder im Jenseits lebt. Den Weg für die Erde haben die wahren Gottespropheten und Jesus von Nazareth gelehrt: Z. B. die Zehn Gebote mit dem Gebot "Du sollst nicht töten". Oder die Goldene Regel: "Was du willst, das andere dir tun, das tue du ihnen auch" oder genauer: "Das tue du ihnen zuerst."
Im Jenseits erntet man spätestens, was man im Diesseits in allen bisherigen irdischen Leben gesät hat, z. B. den Schmerz, den man anderen zufügte, auch Tieren. Das kann für die Seele unter Umständen sehr schmerzvoll sein. Doch sowohl im Diesseits als auch im Jenseits ist es die Aufgabe, zu vergeben oder um Vergebung zu bitten und im Inneren umzukehren, um auf diese Weise Gott bzw. der "ewigen Heimat" näher zu kommen.

Die Kirche verschweigt dieses hier nur kurz gefasste Urwissen der Menschheit und seine Zusammenhänge, und sie lehrt stattdessen die Hölle für die aus ihrer Sicht "Ungläubigen" und den Himmel für die aus ihrer Sicht korrekt Gläubigen, wozu diese angeblich die Kirche als Vermittlerin dorthin brauchen. Nur bei Katastrophen erklären die Priester und Pfarrer sehr oft, alle Opfer seien jetzt bei Gott. Dies tun sie dabei oft auf theatralische oder besonders salbungsvolle Weise, um die Angehörigen vordergründig beruhigen zu wollen. Doch es entspricht nicht ihrer wahren Lehre. Summa summarum lehren sie einen "geheimnisvollen" Gott für alle Situationen, in denen sie lieber nichts anderes sagen. Doch Gott hat keine Geheimnisse und Er tut nichts Böses. Er liebt alle Seine Kinder gleich und hilft ihnen pausenlos, z. B. die Gebote zu halten und von innen her glückliche Menschen zu werden – im Diesseits und im Jenseits. So ist Seine Hand auch – symbolisch gesprochen – in jedem Augenblick und an jedem Ort als Hilfe ausgestreckt.

Hinweis: Wenn wir hier vom "Urwissen der Menschheit" sprechen, dann braucht das selbstverständlich niemand zu glauben. Auch wird niemand verdammt – wie bei den kirchlichen Lehren – wenn er das nicht glaubt oder es gar schroff ablehnt, weil er stattdessen etwas anderes glaubt. Wir sehen allerdings unsere Aufgabe darin, zu widersprechen, wenn die Kirche sinngemäß von sich sagt: "Wir sind die Vermittler zu Gott". Das ist gelogen. Und sinngemäß geben die kirchlichen Amtsträger ja auch selbst zu: "Wir kennen nur unsere Dogmen und ansonsten sehen wir nur ´Geheimnisse` und Fragen ohne Antworten." Den Weg zu Gott kennen sie nicht. Sie sind die blinden Blindenführern, vor denen schon Jesus von Nazareth gewarnt hat.

 

 

 

 


Torwart Robert Enke wird nach kirchlicher Lehre angeblich ewig verdammt

Gigantischer Etikettenschwindel der Kirche in der Öffentlichkeit

Mehr dazu in theologe19.htm#Robert_Enke

 



 

Grausame Lehre

Die Ablehnung der Unsterblichkeit der Seele durch die evangelische Kirche

Die evangelische Kirche erscheint noch um einiges schlimmer und brutaler als die katholische, wenn es um den Tod geht. Nicht nur, dass sie das Urwissen der Menschheit um die Reinkarnation leugnet. Sie leugnet auch das Urwissen von der Unsterblichkeit der Seele, das von der römisch-katholischen Kirche auf dem Laterankonzil im Jahr 1513 dogmatisiert wurde. Auch leugnet sie, anders als die katholische Kirche, jede Möglichkeit einer jenseitigen Läuterung. Und nicht nur das. Sie leugnet auch den freien Willen des Menschen in den Dingen, das ewige Heil betreffend und lehrt stattdessen eine gnadenlose Prädestination = Vorherbestimmung des Menschen. Diese gilt zwar auch im Katholizismus, aber nirgends ist dieser Horror grausamer zu Ende gedacht als im Protestantismus.

Wenn also ein Protestant stirbt, dann gilt er als komplett tot, und zwar mit Leib und Seele, was lehrbuchmäßige evangelische Bestattungen zu einer grauenvollen Sache macht. Die unsterbliche Seele wird in der evangelischen Kirche nur als eine Funktion des materiellen Menschen gedacht, die mit dem Leib zugrunde gehe. Zwar wird dem evangelischen Kirchenmitglied aufgrund der vielfach falschen evangelischen Bibelinterpretation eine Hoffnung auf eine spätere Komplett-Auferweckung gemacht; doch ob diese dann zum Heil oder zur ewigen Verdammnis sei, könne man demnach nie wissen. Nach kirchlicher Lehre gilt für die meisten Menschen nach dem Ende ihrer Erdenlebens nämlich eine angeblich ewige, nie endende qualvolle Verdammnis, eine der schlimmsten kirchlichen Erfindungen.

Nachfolgend wird nun einmal kurz skizziert, wie die evangelische Kirche das Urwissen der Menschen von der Existenz einer unsterblichen Seele leugnet.

Was lehrten die Reformatoren?

Wie ein Theologe die Unsterblichkeit der Seele für den Protestantismus retten wollte

Die "Seelentöter": Der "Kahlschlag" der evangelischen Theologie

2010 – Der neue evangelische Katechismus: Auch die Seele muss sterben

Biblische Belege für die Unsterblichkeit der Seele

Was lehrten die Reformatoren?

Die evangelischen Reformatoren klammern das Thema der Unsterblichkeit der Seele weit gehend aus, sprechen immer nur von Auferstehung. So heißt der zentrale evangelische Lehrsatz in der Confessio Augustana CA XVII von 1530 in älterem Deutsch und bis heute verbindlich:
"Auch wird gelehret, dass unser Herr Jesus Christus am jungsten Tag kummen wird, zu richten und alle Toten auferwecken, den Glaubigen und Auserwählten ewigs Leben und ewige Freude geben, die gottlosen Menschen aber und die Teufel in die Helle und ewige Straf verdammen."

Martin Luthers Haltung ist uneinheitlich. Martin Luther lehrt einerseits, Seele und Geist seien angeblich dasselbe, und er schreibt: "Der Geist ... ist das Haus, darin der Glaube und Gottes Wort wohnen ... Die Seele ist nach der Natur ebenderselbe Geist, aber doch in einem anderen Werk, nämlich in dem, dass er den Leib lebendig macht und durch ihn wirkt, und wird oft in der Schrift für das Leben genommen." (Auslegung zum Magnificat, 1520, Evangelischer Erwachsenen Katechismus, S. 196)
Die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele habe er demgegenüber als "heidnisch" verworfen. Doch offenbar erkannte Martin Luther auf dem Totenbett seinen Irrtum, und ihm war dann bewusst, dass seine Seele nun hinüber gehe in die andere Welt.
Der Reformator Johannes Calvin soll an die Unsterblichkeit der Seele geglaubt haben.

In den folgenden Jahren beschäftigt die Protestanten vor allem, wie sich denn die angebliche Erbsünde und die von ihnen geglaubte Auferstehung zueinander verhalten. Und so wird lehramtlich in altem Deutsch wiederum bis heute verbindlich festgelegt:
"Wir glauben, lehren und bekennen aber hinwiederumb, dass die Erbsünde nicht sei eine schlechte, sondern so tiefe Verderbung menschlicher Natur, dass nichts Gesundes oder Unverderbet an Leib, Seel des Menschen, seinen innerlichen und äußerlichen Kräften geblieben, sondern wie die Kirche singet: ´Durch Adams Fall ist ganz verderbet menschlich Natur und Wesen.`"

Daraus folgt dann, dass "unser Natur, die wie wir itzt tragten, ohne die Erbsünde und von derselben abgesondert und abgeschieden, auferstehen und ewig leben wird, wie geschrieben steht Job 19: ´Ich werde mit dieser meiner Haut umgeben werden und werde in meinem Fleisch Gott sehen, denselben werde ich mir sehen und meine Augen werden ihn schauen.`" (Konkordienformel von 1580, Epitome II)

Und weiter: "Zum Artikel von der Auferstehung zeugt die Schrift, dass eben dieses unseres Fleisches Substanz, aber ohne Sünde, auferstehen und dass wir im ewigen Leben eben diese Seele, aber ohne Sünde, haben und behalten werden." (Konkordienformel, Solida Declaratio I)

Das heißt, es wird zwar an diesen zentralen Stellen des evangelischen Lehrwerks von Leib und Seele gesprochen, aber beide werden in keiner Weise irgendwie unterschieden, was letztlich dazu führte, dass der Protestantismus heute weit gehend leugnet, dass es die Seele unabhängig vom Leib überhaupt gibt. Stattdessen gelte die "Seele" nur als ein bestimmter Aspekt des "ganzen" Menschen, wenn mehr sein Inneres gemeint sei statt sein Äußeres.

Wie ein Theologe die Unsterblichkeit der Seele
für den Protestantismus retten wollte

Zunächst versuchte jedoch der Reformator Leonhard Hutter (1563-1616), die Angelegenheit für die evangelische Kirche anders zu klären, indem er sich doch für die Unsterblichkeit der Seele aussprach. Sein Standardwerk Compendium locorum theologicorum wurde von Landesfürsten generationenlang zum offiziellen Lehrbuch des Protestantismus an einigen Fürstenschulen bestimmt.
 
In dem Buch Abriss der Dogmatik von Prof. Dr. Horst Georg Pöhlmann, Gütersloh 1990, wird Leonhard Hutters Lehre auf S. 364 wie folgt erklärt:
"Die Seele lebt nach dem Tode noch getrennt vom Körper weiter und ist unsterblich (Mt. 10, 28; Mt. 22, 32). Während des ´status` der Seelen nach ihrer Lösung vom Leib und vor ihrer Wiedervereinigung mit ihm in der Auferstehung erleben sie eine Art Vorgeschmack von Himmel und Hölle. Die Seelen der Frommen sind während dieses Zwischenzustandes ´in manu Dei` (in Gottes Hand) und erwarten die vollkommene ewige Seligkeit (Lk. 16, 22); die Seelen der Gottlosen befinden sich während dieses status intermedius ´in loco tormentorum` (= im Ort der Qualen) (Lk. 16, 28) und erwarten dort die vollständige ewige Verdammnis. Sodann stehen alle Menschen auf (Joh. 5, 28) ..."

Leonhard Hutter hält also noch an der Unsterblichkeit der Seele fest, doch angesichts dessen, was diese bei einem nicht kirchenkonform Verstorbenen laut kirchlicher Lehre erleiden müsse, ist dies noch grausamer als die protestantische Lehr-Variante, die sich im Laufe der nächsten Jahrhunderte durchsetzte.

Die "Seelentöter" – Der "Kahlschlag" der evangelischen Theologie

Professor Dr. Horst-Georg Pöhlmann beschreibt in seinem Buch dann die Entwicklung in der evangelischen Kirche bis heute:
"Im Zuge des anthropologischen Kahlschlags der evangelischen Theologie nach und seit dem 1. Weltkrieg verwarf man die Unsterblichkeit der Seele nicht nur in ihrer platonischen, sondern in jeder Form, verfocht die Ganztod-Theorie" (S. 365; Beispiele dafür)
... Rückblickend kann resümiert werden: Der Tod betrifft nicht nur den Leib, sondern auch die Seele, die nicht ein Teil am Menschen ist, sondern er selbst."
Zwar lenkt Professor Dr. Pöhlmann selbst ein und erklärt, warum die Seele entgegen der Richtung, welche die evangelische Theologie eingeschlagen hat, seiner Meinung nach dennoch "über den Tod hinaus" bleibe, doch da stimmen ihm nur wenige Theologen und Kirchenmänner zu. Am ehesten noch Theologen im angelsächsischen Raum, aber kaum im deutschsprachigen.

Prof. Dr. Kirsten Huxel, eine evangelische Privatdozentin für Evangelische Dogmatik an der Universität Tübingen (alles vom Staat von den Steuergeldern aller Bürger bezahlt) schreibt im Jahr 2006 klipp und klar, dass die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele mit der "biblischen Auferstehungshoffnung" unvereinbar sei. Die Verknüpfung beider Vorstellungen, wie sie in der Theologie Jahrhunderte lang probiert wurde, sei "problematisch". Und weiter: Dies sei mittlerweile die "gängige These" der evangelischen Dogmatik. (
deepdyve.com)
Eine der wenigen Ausnahmen ist z. B. der Theologieprofessor Dr. Wilhelm Christe, ebenfalls aus Tübingen, der mit hochkomplizierter Gedankenakrobatik das Wissen um die Unsterblichkeit der Seele für die evangelische Kirche zurecht biegen möchte. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bezieht sich dazu am 24.10.2012 auf seinen Aufsatz in Neue Zeitschrift für Systematische Theologie und Religionsphilosophie, Bd. 54, Heft 3, Berlin 2012, wo er Seele als "Bezogenheit des Menschen auf Gott" zu umschreiben versucht, welche nicht verloren gehe. Denn natürlich merken auch einzelne Theologen, dass das Urwissen der Unsterblichkeit der Seele für immer mehr Menschen zu einer Selbstverständlichkeit wird, und sie versuchen, das hohle intellektuelle Gedankengehäuse in der Theologie entsprechend anzupassen.

Doch aufs Ganze gesehen gilt weiterhin die Ablehnung der Unsterblichkeit der Seele durch die evangelische Kirche. So wird auch in dem bekannten derzeit renommiertesten evangelischen Lexikon Theologische Realenzyklopädie unter dem Stichwort "Unsterblichkeit" das Kirchenvolk und die bisherige Theologie, vor allem die katholische, kritisiert. Es heißt dort:
"Die Rezeption des platonischen Theorems zur Unsterblichkeit der Seele durch Theologie und kirchliche Lehräußerungen sicherte ihm auch in der Geschichte des bisherigen Christentums einen überragenden Einfluss. Dieser ist auch heute noch so bedeutend, dass er für viele Menschen die biblische Hoffnung auf die Auferweckung des ganzen Menschen überlagert und sie die platonische Lehre mit dem Kern der christlichen Botschaft vom zukünftigen Leben verwechseln. Die Reformatoren erkannten allerdings, dass diese Lehre von der Unsterblichkeit philosophischen und nicht biblischen Ursprungs ist."
(S. 394 f.; was nicht stimmt, siehe unten)

2010 – Evangelische Katechismus: Auch die Seele müsse sterben

Alles das wird auch im Evangelischen Erwachsenen Katechismus (8. Auflage, Hannover 2010) bekräftigt. Die Unsterblichkeit der Seele wird dort ebenfalls klar abgelehnt. Das Alte Testament interpretiert die evangelische Kirche demnach so: Es "versteht die Seele als den Kern des leiblichen Lebens, als das Prinzip seiner Lebendigkeit". (S. 192)

Und das Neue Testament? "Seele ist hier ein Aspekt der ganzen Person oder das Leben, das für die ganze Person steht ... Wenn das Neue Testament von Leib, Seele oder auch Geist des Menschen spricht, dann meint es immer den ganzen Menschen jeweils im Hinblick auf eine bestimmte Seite." (S. 192)

Das Neue Testament lehre also laut evangelischer Kirche keine Unsterblichkeit, sondern die Auferstehung. Und zwar auf folgende Art:
"Sie [die Auferstehung] hat ihren Grund nicht darin, dass irgendetwas am Menschen unsterblich sei und darum den Tod überwinden werde, sondern allein darin, dass Christus auferstanden ist und dass sein Tod und seine Auferstehung für die ganze Menschheit gelten. Über das Wann und Wie der Auferstehung hat das Neue Testament kaum spekuliert. Das Leben vor dem Tode, das wir zu verantworten haben, ist ihm wichtiger als das Spekulieren auf das Leben und Geschehen nach dem Tod." (S. 926)

Die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele sei
"unter dem Einfluss des Platonismus" (S. 962) in die Kirche eingedrungen. Dadurch wurde "der Mensch in Seele und Leib, später in Seele, Geist und Leib, zerteilt" (S. 962). "Unter dem Einfluss der griechischen Philosophie individualisierte und vergeistigte sich die Hoffnung auf die Vollendung der gemeinsamen Welt durch Gott." Dies werde deshalb von der Kirche heute abgelehnt.

Biblische Belege für die Unsterblichkeit der Seele

Abgesehen davon, dass die von der Kirche kritisierte griechische Philosophie das Urwissen der Menschheit über die Unsterblichkeit der Seele in das kirchliche Abendland hinüber gerettet hat, ist die Bibeldeutung der Protestanten extrem eigenwillig und willkürlich. Alle biblischen Belege für die Unsterblichkeit der Seele werden von ihr kategorisch geleugnet oder uminterpretiert, weil sonst das eigene Glaubensgebäude in sich zusammenfallen würde. Es darf also nicht sein – genauso wie die Belege und Spuren für die Reinkarnation in der Bibel weg geleugnet werden. Sie dürfen einfach nicht sein, damit der Protestantismus nicht gefährdet wird und bald schon an seiner eigenen Bibel zerfällt.

Bereits bei der Erschaffung des Menschen geht es um das Thema der Unsterblichkeit. Nach dem Alten Testament (Genesis 2, 7) haucht Gott dem aus Erde gemachten Leib des Menschen Seinen Lebensodem ein. Der Mensch wird dadurch zu einem "lebendigen Wesen" bzw. zu einer "lebendigen Seele", was ja stimmt, wenn man es richtig versteht: Der Mensch und alle anderen Lebensformen werden demnach vom Odem Gottes beatmet. Hier wird der "Gott in uns" und in allem Leben beschrieben.
Verlässt nun das geistige Wesen, also die Seele, den Menschen, ihre körperliche Hülle, zerfällt dieser Leib wieder zur Erde. Schon in der Erzählung des Alten Testaments wird also bei der Erschaffung des Menschen der aus Erde geformte Leib unterschieden von dem Lebensatem, den die Seele beim Tod des Körpers mitnimmt.
Die evangelische Kirche jedoch deutet ihre Bibel so, dass Leib und Seele angeblich schon immer untrennbar zusammengehören und nur zwei Aspekte des so geschaffenen "ganzen" Menschen seien. "Demnach hat nicht der Mensch eine lebendige Seele, er ist vielmehr eine lebendige Seele. Die Seele ist das Leben in seinem Körper" (S. 192), so der Evangelische Erwachsenen-Katechismus.
Eine Existenz der Seele unabhängig vom Körper lehnt die evangelische Kirche ab und damit natürlich auch eine Unsterblichkeit der Seele und erst recht die Möglichkeit einer Reinkarnation.
Dabei ist ihre Bibel voll von gegenteiligen Belegen, die hier nicht ausführlich besprochen werden können. Nachfolgend sei jedoch wenigstens in Kürze auf einige weitere hingewiesen.

* Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bezieht sich dazu am 24.10.2012 auf seinen Aufsatz in Neue Zeitschrift für Systematische Theologie und Religionsphilosophie, Bd. 54, Heft 3, Berlin 2012 und schreibt dazu. Wilhelm Christe formuliert "die These, dass die ´Unsterblichkeit der Seele im Geschaffensein des Menschen begründet ist".
 


 

Die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele – auch in der Bibel der Kirchen


(1) – Das Gleichnis vom reichen Mann und armen Lazarus in Lukas 16, 31 ff. Beide kommen nach ihrem Tod in die Bereiche, die sie sich durch ihre Taten auf der Erde selbst geschaffen haben – also keine Auferweckung erst am Jüngsten Tag, wie die Kirchen lehren. Der reiche Mann bittet sogar: "So bitte ich Dich, Vater, dass Du ihn [Lazarus] sendest in meines Vaters Haus; denn ich habe noch fünf Brüder, die soll er warnen ..." (V. 27)
 
(2) – Auf einem Berg sind die Seelen von Mose und Elia neben Jesus erschienen (z. B. Markus 9). Sie warten also nicht in einem angeblichen "Todesschlaf" auf die Auferweckung, wie es die Kirche lehrt, sondern sie leben.

(3) – In Matthäus 10, 28 heißt ein Jesuswort sogar wörtlich: "Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten können, doch die Seele nicht töten können." Warum können die Gegner der Nachfolger Jesu die Seele nicht töten? Weil sie unsterblich ist und beim Tod den sterblichen Leib verlässt. Die Seele kann also gemäß der Lehre von Jesus nicht getötet werden, doch die evangelische Kirche und ihre intellektuellen Theologen widersprechen Christus auch hier.

(4) – Und weil die Seele unsterblich ist, kann Jesus von Nazareth auch einem der beiden Männer, die mit Ihm gekreuzigt wurden, versprechen: "Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein" (Lukas 23, 43). Nämlich dann, wenn der Mann am Kreuz stirbt. Seine Seele wird den geschundenen und gemarterten Körper dann verlassen können.
Aus Schriften außerhalb der Bibel ist bekannt, dass dieser Mann für seine hungernde Familie Brot gestohlen hat, während der zweite Mann, der mit Jesus gekreuzigt wurde, ein Mörder war.

(5) – Als ein Mann von einer Brüstung herabstürzte und tot zu sein schien, sagt Paulus: "Macht kein Getümmel, denn seine Seele ist in ihm" (Apostelgeschichte 20, 10). Die Seele hat also den Körper noch nicht verlassen, der Mensch ist folglich noch am Leben.

(6) – Bei der Auferweckung des Lazarus durch Jesus war ebenfalls die Silberschnur, die Leib und Seele verbindet, noch nicht durchtrennt, so dass es Jesus möglich war, Lazarus wieder zu "erwecken" (Johannes 11, 1 ff.). Das heißt: Die Seele von Lazarus, die dabei war, den Körper zu verlassen, konnte diesen wieder durchdringen und in Besitz nehmen.
Ähnlich im Alten Testament bei der Erweckung eines Jungen durch den Propheten Elia, der rief: "Herr, mein Gott, lass die Seele dieses Kindes wieder zu ihm kommen" (1. Könige 17, 21), also zurück in seinen Körper. "Und der Herr erhörte die Stimme Elias und die Seele kehrte in das Kind zurück, und es wurde wieder lebendig." (V. 22)

(7) – Im Gleichnis vom reichen Kornbauern spricht Gott zu dem Mann, der sich auf der Erde viele Vorräte zugelegt hatte: "Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir zurück fordern; und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast?" (Lukas 12, 20)
Die Seele wird demnach aus dem Leib "zurück gefordert". Das heißt aber nicht, sie werde vernichtet, bzw. sie sterbe zusammen mit dem Leib, wie es die evangelische Kirche lehrt. Sondern sie muss zurück (!) in die jenseitige Welt. Wenn der Mensch stirbt, verlässt also die Seele ihren Körper, der ihr auf der Erde als eine Art Fahrzeug diente. Jetzt gilt für sie: "Das Totenhemd hat keine Taschen", wie es sprichwörtlich heißt. Die Seele kann also nichts mit hinüber nehmen, was sich der Mensch auf der Erde an materiellem Hab und Gut angehäuft hat. Sie nimmt aber alle Inhalte mit, die der Mensch durch sein Tun, seine Worte, Gedanken, Empfindungen und Gefühle in seiner Seele gespeichert hat, also in seinem "Lebensbuch", weswegen es auch auch bei Paulus wörtlich heißt: "Was der Mensch sät, das wird er ernten." (Galater 6, 7)

(8) – Und als der Prophet Jona sterben wollte, da bat er Gott: "So nimm nun, Herr, meine Seele von mir." (4, 3)

(9) – Und im 1. Petrusbrief, 2, 11 heißt es: "Liebe Brüder, ich ermahne euch als Fremdlinge und Pilger: Enthaltet euch von fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten."
Das heißt: Den Menschen drängt es vom Körper her zu Begierden, doch die Seele im Menschen möchte dies nicht. Der Verfasser des Briefes ermahnt die Empfänger, dem Ruf der Seele zu folgen, nicht der leidenschaftlichen Gier des Körpers.

(10) – Auch in der Offenbarung des Johannes ist von den Seelen der Verstorbenen die Rede, z. B. in Kapitel 6, 9: "Und als es das fünfte Siegel auftat, sah ich unten am Altar die Seelen derer, die umgebracht worden waren um des Wortes Gottes und um ihres Zeugnisses willen." Oder auch ähnlich Offenbarung 20, 4.
Und vieles mehr.

(11) – Siehe Die Erschaffung der ersten Menschen

Der Protestantismus lehrt jedoch im Gegensatz auch zur eigenen Bibel: "Der Tod betrifft nicht nur den Leib, sondern auch die Seele". Damit führt er die Menschen in die Irre und Dunkelheit und macht sich neben dem Katholizismus zu einer der finstersten Religionen dieser Erde überhaupt. Was die evangelischen Kirchen lehren, gilt nur für möglicherweise seelenlose Menschen. Wenn ein Mensch aber eine Seele hat, dann ist diese auch unsterblich.
 



 

Nachrichten:

15.6.2007 – Neues Güte-Siegel "Nicht vom Priester gesegnet" – Katholischer Stadtdekan verweigerte Segnung für Baumbestattungen auf Schweinfurter Friedhof – Die Stadt Schweinfurt in Unterfranken bietet auf dem städtischen Friedhof im Stadtteil Deutschhof neben den traditionellen Bestattungsformen auch Baumbestattungen an. Für das Areal gilt "Nicht vom Priester gesegnet", was für immer mehr Menschen gar nicht schlimm ist, sondern im Gegenteil sogar eine neue Art Qualitäts-Merkmal bzw. Güte-Siegel darstellt.
Denn: Wenn Menschen im Einklang mit den Kräften und Elementen der Natur leben und arbeiten und wenn sie die Erde und ihre Bewohner (Menschen, Tiere, Pflanzen, Steine) nicht ausbeuten, dann erleben sie sich als Gesegnete des Schöpfergottes. Der katholische Segen hingegen beinhaltet den biblischen Befehl "Macht euch die Erde untertan" und dessen gewaltsame Umsetzung durch Ausbeutung des Planeten bis auf den heutigen Tag. Der katholische Segen beinhaltet auch, dass man allen Lebensformen außer dem Menschen eine unsterbliche Seele bzw. Teilseele und eine Leidensfähigkeit abgesprochen hat. So gibt es Befürchtungen, dass dieser Segen nicht nur nichts bringt, sondern sogar Negatives bewirken könnte.

Die konkrete Situation: Die Stadt Schweinfurt hatte die Kirche um Segnung des neuen Friedhofsteils gebeten. Doch der katholische Dekan Stefan Mai kritisierte
u. a. einen "bunten Mix von Symbolen wie Bändern, Perlen und Herzchen an den Bäumen", schreibt die Zeitung Main-Echo (15.6.2007), womit die Angehörigen ihre innere Verbundenheit mit dem geliebten Verstorbenen zeigen möchten. Weiter wird die Überzeugung des katholischen Würdenträgers mit den Worten wieder gegeben: "´Das sanft gestaltete Areal` verführe die Menschen dazu, der Härte des Todes – ´an die der Grabstein mit dem Namen des Toten erinnert` – noch mehr aus dem Weg zu gehen und sich vor der Auseinandersetzung mit dem Tod zu drücken."

Was ist der Hintergrund? Die hier beschworene "Härte des Todes" trifft nach katholischer Überzeugung zunächst alle Andersgläubigen, die nach angeblich "unfehlbarer" kirchlicher Lehre jetzt in die ewige Hölle kommen (was die Kirche lehrt siehe z. B. hier). Doch auch bei den eigenen Gläubigen versucht man, die empfundene "Härte" noch dadurch zu steigern, dass man den sterblichen Leib in den Mittelpunkt der eigenen Zeremonien stellt. Dabei lässt man die Trauernden im Unklaren darüber, dass bei einem beseelten Menschen die unsterbliche Seele im Augenblick des Todes für immer ihren sterblichen Körper verlassen hat, um in der jenseitigen Welt weiterzuleben (mehr über die Möglichkeit einer Reinkarnation in einen anderen Körper siehe hier). Nach kirchlicher Vorstellung würde jedoch der materielle Leib einst wieder auferweckt, was allen Erfahrungen sowie dem von Gott geschenkten gesunden Menschenverstand widerspricht. Der Kirchengelehrte Tertullian (um 200) bekannte ja deshalb auch: "Credo, quia absurdum" (= "Ich glaube, weil es absurd ist"). Und zeitgenössische Religionswissenschaftler halten die kirchliche Lehre deshalb im Kern für materialistisch.

 



21.3.2009 – Lesen Sie auch: Der Tod bei Gewaltverbrechen oder Unfällen – was kommt danach im Jenseits?

 



27.11.2009 –
Kirche immer härter zu den eigenen Mitgliedern: Überzeugter Katholik, Kirchensteuerzahler und Spender bekam kein katholisches Begräbnis / Angehörige sind konsequenterweise ausgetreten / Freie Theologen als Helfer der Menschen in Not Damit hätten die Angehörigen von Josef Pöschl nicht gerechnet, und der Verstorbene zu Lebzeiten auch nicht. Die Kirche verweigerte dem überzeugten römisch-katholischen Forstwirt aus Bayerisch Eisenstein die katholische Beerdigung, da der Forstwirt, der 50 Jahre lang im Wald gearbeitet hatte, sich sein späteres Grab in einem "Trauerwald" ausgesucht hatte.
Die Passauer Neue Presse dokumentiert am 27.11.2009 den Kirchenskandal: Der römisch-katholische Stadtpriester weigerte sich mit der Begründung, der Wald sei kein "geweihter Boden" und erfülle nicht die "Vorgaben der Deutschen Bischofskonferenz", und das Bistum Regensburg gab dem Priester recht (vgl. oben). Nur Requiem und Rosenkranz hat die Kirche durchgeführt, aber die Bestattung verweigerte sie.
"´Der Opa, der war gläubig`, betont seine Enkelin". Und: "´Mein Vater hat immer seine Kirchensteuer bezahlt und wenn es um das Kirchgeld ging, hat er auch gespendet`". Und: "´Jeder Kuhstall und jedes neue Wirtshaus wird von einem Pfarrer gesegnet. Menschen sind anscheinend nicht so viel wert`, schimpft er. Mehrere Familienmitglieder ... haben mittlerweile für sich Konsequenzen gezogen und sind aus der katholischen Kirche ausgetreten."
Ein von der Kirche exkommunizierter und damit "verdammter" Ex-Priester, der das Zölibat gebrochen hat und seither als Freier Theologe arbeitete, hat schließlich die Beisetzung durchgeführt. "Die Zeremonie war wirklich wunderschön, sehr persönlich und sehr bewegend", so die zufriedenen Angehörigen.

Niemand braucht also wegen der späteren Bestattung Mitglied in der Kirche bleiben. Wie das Beispiel aus dem Bayerischen Wald zeigt: Auch Zehntausende oder gar Hunderttausende von Euros für Kirchensteuer und Spenden an die Kirche während eines langen Lebens garantieren ihm nicht den letzten Dienst der Kirche an ihren Mitgliedern, wenn er sich neben den gnadenlosen Dogmen nicht auch noch deren Formvorschriften unterwirft. Und was den angeblich "nicht geweihten Boden" betrifft:
Der Wald erhält seine Weihe durch den ewigen Schöpfergott und nicht durch einen sündigen Priester, der fromme Sprüche murmelt und dazu das Weihrauchfass schwenkt.
Zum Verdeutlichung: Für die Kirche sind deren dunkle priesterliche Weihungen auch dann gültig, wenn sie ein "Kinderschänder-Verbrecher" im Talar vorgenommen hätte.
Letztlich können Angehörigen sogar dankbar sein, wenn bei der Verabschiedung ihres Familienangehörigen kein Priester mehr kommt. Dann hat er es auch im Jenseits etwas leichter, sich von der kirchlichen Bindung zu lösen.
 

 


Zur allgemeine Vertiefung über das Wirken Gottes in der Welt: "Warum greift Gott nicht ein?" Ein Kapitel in dem Buch Allein in Partnerschaft und Ehe? Allein im Alter? Leben in der Einheit! Du bist nicht allein – GOTT ist mir Dir – gabriele-verlag.de

 

 


Der Text  kann wie folgt zitiert werden
:
Freie Christen für den Christus der Bergpredigt, Information Nr. 6, Hrsg. Dieter Potzel: Todeskult der Kirche und ein Blick ins Licht, Marktheidenfeld 2004, zit. nach theologe.de/freiechristen6.htm, Fassung vom 13.11.2023, Copyright © und Impressum siehe hier.
 

 
 

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