312-2012: 1700 Jahre Schlacht an der Milvischen Brücke – Kirche feiert ihren "Heiligen" Kaiser

Kaiser Konstantin, Steigbügelhalter der Machtkirche
und Bekämpfer der Urchristen

Die "Konstantinische Wende": Die Verschmelzung von Mithras-Kult und Frühkatholizismus zur römisch-katholischen Kirche

Der Theologe Nr. 66, aktualisiert am 23.8.2022


Kaiser Konstantin machte die katholische Kirche zur Machtkirche und ebnete ihr den Weg zur totalitären Staatskirche – mit gravierenden Folgen für die nächsten 1700 Jahre bis in die Gegenwart. Welches waren die folgenreichen Weichenstellungen im Verhältnis von Staat und Kirche, die damals vorgenommen wurden und von denen wir, ja die gesamte Menschheit, bis heute betroffen sind? Was hat sich damals, vor 1700 Jahren, wirklich ereignet? Und mit welchen Folgen, die unsere Gesellschaft bis heute prägen?

Foto rechts: Konstantin der "Große", Heiliger der katholischen Kirche, Kapitolinische Museen Rom (Creative Commons Lizenz, Anthony Majanlathi 2005)



Die Überlieferung: Blutbad nach der Bekehrung zum Christentum

Kirchen feiern den Aufstieg des "Heiligen" Konstantin zum blutrünstigen Diktator, und sie verehren ihn

Schlacht an der Milvischen Brücke – Was war die Botschaft des Traumes?

"Die Kaiser von Carnuntum veränderten die Welt"

Was wäre gewesen, wenn?

Katholizismus: Baalskult mit christliches Maske

Die Überlieferung von der Verweigerung des Götteropfers

Keiner könne mehr Freund und Feind unterscheiden

Das unvorstellbare Ausmaß des Mordens durch den verehrten Kaiser

Der katholische Heilige Konstantin und sein ständiger Begleiter, der Gott Mithras

Die Vermischung von Frühkatholizismus und Mithras-Kult zur römisch-katholischen Kirche

Die Erfindung des "dreieinigen" Gottes durch den Mithras-Anhänger Konstantin

Die Förderung des Katholizismus und die Verfolgung der nichtkatholischen Christen

Katholiken verlangen die Verfolgung der Heiden und die Zerstörung von deren Tempeln

Die katholischen Kirchenführer – die neuen Oberpriester des Imperium Romanum

Vorbereitung der grausamen katholischen Diktatur

Von der "Konstantinischen Wende" zur staatlichen Finanzierung der Kirche

Die Kirche als Erbin des Imperium Romanum: Die Lüge der angeblichen "Konstantinischen Schenkung"

Der Großinquisitor und das "Geheimnis" der Kirche
 



Die Überlieferung: Blutbad nach der Bekehrung zum Christentum

Konstantin wurde an einem 27. Februar zwischen 270 und 288 geboren und starb am 22. Mai 337. Unbestritten ist, dass am 28. Oktober des Jahres 312, also am 28. Oktober 2012 vor genau 1700 Jahren, an der Milvischen Brücke in Rom, dem nördlichen Haupteingang nach Rom über den Tiber, eine Schlacht stattfand, bei der zwei römische Kaiser mit ihren Armeen gegeneinander kämpften. Das römische Weltreich war damals gemäß der Reformen des Kaisers Diokletian unter vier Teilkaisern aufgeteilt. An der Milvischen Brücke vor den Toren Roms kämpfte Konstantin, einer der beiden Herrscher der weströmischen Reichshälfte, der aus Gallien, dem heutigen Frankreich, heran marschiert war, gegen die Truppen von Maxentius, der nicht in die Vierkaiserherrschaft integriert war und einen Teil der Herrschaft an sich gerissen und sich in Rom verschanzt hatte, wo er sich einige Jahre zuvor schon als weiteren Kaiser ausriefen ließ. Es gab unzählige Verwundete und Tote, und am Ende "gewannen" die Truppen von Konstantin. Maxentius hingegen ertrank im Tiber. Diese Schlacht würde heute vermutlich außer wenigen Experten für antike Geschichtsschreibung niemanden mehr interessieren, wenn nicht der Sieger Konstantin heute als der Kaiser gelten würde, der dem Christentum im Römischen Reich zum Durchbruch verholfen haben soll. Diese schicksalhafte Schlacht soll angeblich der auslösende Moment dafür gewesen sein, denn nur wenige Stunden vor dem Blutbad soll sich der Feldherr Konstantin der Überlieferung nach aufgrund einer Vision dem Christentum zugewendet haben.
Anlässlich des Konstantin-Jubiläums im Jahr 2012 stand die Schlacht an der Milvischen Brücke dann aber nicht so sehr im Vordergrund der Feiern, denn sie war ja, unbeschönigt formuliert, ein grausames Gemetzel. Die Kirche feierte vielmehr Konstantins Aufstieg zum Alleinherrscher des gesamten römischen Reiches, der damals begann, obwohl er dabei buchstäblich über Leichen ging, letztlich sogar über die Leichen seiner eigenen Familienangehörigen. Auch seine Mutter, die "heilige" Helena (248/250-330), die sich kirchlich taufen und danach angeblich die Reste des Kreuzes von Jesus "gefunden" habe, wird in allen Großkirchen verehrt.

Schlacht an der Milvischen Brücke – Was war die Botschaft des Traumes?

Dennoch war es die historische Tatsache dieser Schlacht, die den entscheidenden Wendepunkt im Weltgeschehen markiert. Denn von hier an kristallisiert sich die These vom "christlichen Kaiser" Konstantin heraus, daran wird sie bis heute festgemacht. Diese Überlieferung wurde von zwei kirchlichen Schriftstellern schriftlich verfasst. Es handelt sich zum einen um Laktanzius, der zeitweise der Erzieher Konstantins war, zum anderen um Eusebius von Cäsaräa, einen Bischof, der sich als Geschichtsschreiber betätigte. Beide Autoren werden zu den katholischen "Kirchenvätern" gezählt. Nach dieser kirchlichen Überlieferung sah Konstantin am Nachmittag vor der Schlacht am Himmel ein Kreuzzeichen und hörte die Worte: "In diesem Zeichen wirst du siegen!"

Schlacht an der Milvischen Brücke auf dem Konstantinsbogen, im Jahr 315 geweiht; creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, Rabax63

In der Nacht hatte er dann gemäß der Beschreibung der Kirchenväter einen Traum, in dem Christus ihm eine Kombination der griechischen Buchstaben Chi und Rho gezeigt haben soll, wir würden es "XP" lesen. Das sind die griechischen Anfangsbuchstaben des Namens "Christos" oder "Christus". Konstantin soll dann spontan seinen Soldaten befohlen haben, dieses Zeichen sofort auf ihre Schilder zu malen. Und nach dem militärischen Sieg habe sich Konstantin nach dem feierlichen Einzug in die Stadt Rom demzufolge geweigert, wie üblich den römischen Göttern zu opfern, wodurch er ein weiteres Mal sein Umschwenken zum Christentum bekundet habe.
Das ist also die Geschichte, wie sie seit 1700 Jahren erzählt wird. Christus hätte demnach – so wie man es auch von antiken Kriegsgötzen glaubte – zu Gunsten von Konstantin die Geschicke in der Schlacht gelenkt. Aber Christus kann es nicht gewesen sein, denn Er war und ist kein Kriegsgott. Deshalb die Frage: War die Botschaft des Traumes, die Richtigkeit der Überlieferung voraus gesetzt, nicht vielleicht eine völlig andere?


Die Botschaft "In diesem Zeichen wirst du siegen" würde normalerweise dazu führen, dass sich Konstantin hätte fragen müssen: Was bedeutet dieses Zeichen, für wen und für was steht es? Zwangsläufig wäre Konstantin, hätte er so gefragt, auf Christus und Seine Lehre von der Gottes- und Nächstenliebe und der Gewaltlosigkeit gestoßen. Möglicherweise wäre er auf den erst ca. 60 Jahre zuvor unter Kaiser Decius gefolterten und an der Folter gestorbenen Origenes und seine Freiheitslehre des Christus Gottes aufmerksam geworden.
Hätte Konstantin dann wirklich in diesem Zeichen kämpfen wollen, wäre das gleichbedeutend damit gewesen, auch die Lehre dessen, für den dieses Zeichen steht, zu übernehmen. Und dazu gehört eben die Gottes- und die Nächstenliebe und die Feindesliebe.
Die Botschaft seiner Vision wäre dann sinngemäß gewesen: "Lege die Waffen nieder, beende die Kriege, schicke deine Soldaten nach Hause, versöhne dich mit deinen Feinden und nimm dich der Nöte der Menschen an, die in deinem Reich leben." Denn Jesus von Nazareth war ja kein Kriegsgott, ganz im Gegenteil: Er lehrte die Gewaltlosigkeit und sagte: "Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen." Er zeigte auch den Weg zu inneren Freiheit und verwarf jede Art von Fanatismus oder Glaubenszwang, denn Gott ist der Freie Geist. Doch bekanntlich kam es ganz anders. Betrachten wir dazu ein weiteres Ereignis ca. vier Jahre zuvor, im Jahr 308.

"Die Kaiser von Carnuntum veränderten die Welt"

Unter Kaiser Diokletian, Vorgänger von Konstantin Ende des 3. Jahrhunderts, wurden Menschen, die sich "Christen" nannten, teilweise noch verfolgt. Diese Verfolgung oder Bedrängung geschah aber eher aus machtpolitischen Gründen, um die Loyalität der Untertanen unter den jeweiligen Kaisern zu festigen. Die nachfolgenden Teilkaiser des Römischen Reiches bemühten sich zu Beginn des 4. Jahrhunderts jedoch um mehr Toleranz. Im Jahr 308, also ca. vier Jahre vor der Schlacht an der Milvischen Brücke, fand dann in Carnuntum unter der Leitung des damaligen Kaisers Diokletian die so genannte "Kaiserkonferenz" statt, um die Machtverhältnisse im Römischen Reich neu zu ordnen, darunter Konstantin. Dabei spielte auch die Gewährung von religiöser Toleranz eine wichtige Rolle, was allerdings weniger mit Nächstenliebe, sondern mehr mit politischen Kalkül zu tun hatte.
Zu Zeiten des Bürgerkriegs mit fragilem Waffenstillstand und wechselnden Bündnissen konnte es sich nämlich keine der Parteien mehr leisten, die so genannten "Christen" gegen sich zu haben, auch wenn immer noch eine Minderheit der Bevölkerung darstellten. Man suchte stattdessen möglichst wirksame Bündnisse, um damit auch die von den Bündnispartnern verehrten Götter zur Stärkung der Macht zu integrieren. Und darin waren sich die Kontrahenten mehr oder weniger einig. Mit Menschenrechten im heutigen Sinn oder sogar mit der Bekehrung eines Kaisers zu den inneren Werten des Christentums hatte das alles aber überhaupt nichts zu tun.
So erließ der Mitherrscher Galerius im Jahr 311 das "Toleranzedikt von Nikomedia" und duldete damit erstmals das Christentum im Ostteil des Reiches. Im Jahr 313, also bereits nach der Schlacht an der Milvischen Brücke, wiederholten dann die beiden westlichen Herrscher Konstantin und Licinius dieses Toleranz-Edikt in der so genannten "Vereinbarung von Mailand" für ihren Herrschaftsbereich. Wörtlich heißt es darin:
"Wir sollten allen, den Christen wie allen übrigen, die Freiheit und Möglichkeit geben, derjenigen Religion zu folgen, die ein jeder wünscht, auf dass, was an Göttlichem auf himmlischem Sitze thront, uns und allen Reichsangehörigen gnädig und gewogen sein möge."
In diesem Zusammenhang wird nun in unserer Zeit ausgerechnet Konstantin als Vorkämpfer dieser neuen kurzzeitigen Religionsfreiheit und Toleranz gefeiert. Es war im Westen des Imperium aber vor allem Licinius, der nach einer Absprache mit Konstantin in Mailand ein entsprechendes Schreiben bekannt machte, das dann 313 fälschlicherweise gar als "Mailänder Edikt" hochstilisiert wurde. Konstantin war hier also nur am Rande tätig. Doch die katholische Geschichtsschreibung hat es so hingebogen, dass man nachträglich den "heiligen" Konstantin statt Galerius und Licinius mit dieser Geschichte – der Tolerierung des Christentums – in Verbindung bringen wollte.
Die Gewährung der Toleranz erschien also eher als ein Versuch, den durch die dauernden Kriege geschwächten Staat noch irgendwie zu retten, und er hatte – wie erwähnt – wohl weniger mit Menschenrechten in unserem heutigen Sinne zu tun. Dennoch eröffnete sich dadurch auch eine große Chance für die Verbreitung des echten Christentums.
Denn klar ist: Durch eben diese "Kaiser von Carnutum", durch diese Weichenstellung vor 1700 Jahren, wurde ein folgenreicher Wandel vollzogen, der den Boden für eine friedliche Ausbreitung des wahren Christentums hätte bereiten können. Hätte bereiten können. Doch dazu kam es nicht, und das lag an Konstantin.

Was wäre gewesen, wenn?

Konstantin hatte damals als Teilkaiser des Römischen Reiches große Macht, und auch der Gewährung der besagten Toleranz hatte er ja bereits zugestimmt. Und im Zeichen des Christus zu siegen hätte unter diesen gesellschaftlichen Umständen weiterhin bedeutet: "Verhelfe der Friedenslehre des Jesus von Nazareth durch tätige Nächstenliebe zum Durchbruch, indem du dich zum Freien Geist bekennst und die Gebote Gottes für Menschen aller Kulturen befolgst – ohne eine Priesterkaste und ihre Machtansprüche und ohne Drohungen mit einem angeblichen strafenden Gott."
Was wäre also geschehen, wenn Konstantin seinen Einfluss nicht mit weiteren Kriegen ausgedehnt hätte, sondern wenn er in seiner Politik an die Lehre des Urchristentums angeknüpft hätte, wie sie von Gottespropheten und vielen gerechten Männern und Frauen in den ersten Jahrhunderten nach Christus bezeugt wurde? Die bekannte Fortsetzung der Geschichte um Konstantin steht stattdessen im krassen Widerspruch zur Lehre von Jesus.

Es ist absurd zu glauben, Christus würde einem Menschen im Traum erscheinen und ihm einen militärischen Sieg versprechen, für den er seine Feinde massenhaft töten muss, und Er, Christus, würde ihn weiterhin in diesem Gewaltkurs bestärken. Denn auf die Schlacht an der Milvischen Brücke im Jahr 312 folgten weitere Schlachten und Kriege Konstantins, vor allem gegen die Truppen seines einstigen Mitkaisers Licinius. Das Blutvergießen war erneut von schrecklichem Ausmaß, Tausende von Soldaten wurden massakriert. Am Ende, im Jahr 325, war das Heer des einstigen Verbündeten Licinius militärisch besiegt, und Konstantin ließ Licinius hinrichten und erklärte sich nun zum Alleinherrscher. Während dieser Zeit hatte Konstantin den Katholizismus bereits favorisiert und begünstigt, aber mit einem echten Christentum hatte und hat das alles nicht das Geringste zu tun.

Katholizismus: Baalskult mit christlicher Maske

Es gibt zwar einen Autor, der die Plausibilität der Konstantins-Überlieferung durch die Kirchenväter Eusebius und Laktanz bezweifelt. Rolf Bergmeier hat darüber ein Buch geschrieben, das den Titel trägt Kaiser Konstantin und die wilden Jahre des Christentums – die Legende vom ersten christlichen Kaiser (Aschaffenburg 2010). Vorausgesetzt jedoch, die Berichte von Eusebius und Laktanz stimmen, zumindest in ihrem wesentlichen Grundgehalt, dann wäre Konstantins Wechsel seines Gottes vor der Schlacht an der Milvischen Brücke auf jeden Fall nur das Wechseln eines Etikettes gewesen, weshalb es auch von daher eine Legende ist, dass Konstantin ein "christlicher" Kaiser gewesen sei. Konstantin blieb der mörderische Krieger, der seine "Feinde" massakrieren lässt, er änderte lediglich die Götternamen. Die Götter selbst blieben jedoch die gleichen, nur ihre Gewandung änderte sich, es wurde ihnen eine andere Maske aufgesetzt. Es blieb aber das "System Baal", das Kriege, Totschlag und Versklavung im Gepäck hat. Und auch wenn sich dieses System in vielen Gewändern zeigt, so bleibt es doch immer das gleiche System. Ob Konstantin also nun die Anfangsbuchstaben des Namens Christus auf die Schilde der Soldaten hat malen lassen oder nicht, so die These von Rolf Bergmeier: Konstantin hat seinen Gott bzw. seine Götter tatsächlich nicht gewechselt. Für den Fall, dass er das Christuszeichen – wie überliefert – auf die Schilder seiner Soldaten hat malen lassen, hatte er damit seinem bisherigen Gott – Mithras oder Baal bzw. eine Göttermischung – nur einen anderen Namen gegeben und dafür den Namen des Friedenslehrers Jesus von Nazareth missbraucht, dessen Lehre der Gottes- und Nächstenliebe im Widerspruch zum Handeln Konstantins steht. (Mehr dazu in Der Theologe Nr. 42 – Die Institution Kirche und ihre Priester – der Baalskult der Gegenwart)

Die Überlieferung von der Verweigerung des Götteropfers

Doch zurück zu den damaligen Ereignissen: Was ist dann mit der Aussage, Konstantin habe sich nach seinem triumphalen Einzug in die Stadt am 29.10.312 geweigert, wie üblich den römischen Göttern zu opfern, eben wegen des vermeintlichen Götterwechsels? Der Autor Rolf Bergmeier hält auch dies nur für eine Legende. Andere Forscher stellen es so dar, dass der Triumphzug zwar stattgefunden habe, dass aber die Götter, wenn ihnen schon nicht geopfert worden sei, zumindest mit einziehen durften. "Am Tag nach der Schlacht hielt Konstantin durch die im Norden Roms gelegene Porta Flaminia triumphalen Einzug in die alte Reichsmetropole. ´Der Kaiser ist tot! Es lebe der Kaiser!` … die Tragefiguren der von den Soldaten verehrten Gottheiten, darunter der unbesiegte Sonnengott im Strahlenkreuz ... Sonnengott Mithras ... Auf einer langen Lanze aufgespießt steckte das abgeschlagene Haupt des überwundenen Feindes Maxentius." (Wolfgang K. Buchner, Zentrum der Welt, Gernsbach 1990, S. 686)
Doch auch hier ist es letztlich nicht von Bedeutung, ob das Götteropfer von Konstantin tatsächlich verweigert wurde, wie Eusebius und Laktanz schreiben, oder ob es vielleicht doch stattgefunden hat. Die vielen Opfer auch dieser Schlacht waren – im übertragenen Sinne – auf jeden Fall "Menschenopfer" für die Götter im "System Baal", ob man nun anschließend vor den Statuen, die man von ihnen herum getragen hat, geopfert hat oder nicht, weil eben ein solcher Opferkult nach der Schlacht nicht mit dem neuen Etikett "Christus" zusammen gepasst hat. Von daher ist es gut nachvollziehbar, den Schilderungen der Kirchenväter hier zu folgen und anzunehmen, dass Konstantin das Götteropfer tatsächlich verweigert hatte; aber nicht, weil er ein anderer geworden wäre oder die Götter tatsächlich gewechselt habe, sondern – wie dargelegt – nur, weil er den "Mantel", die Verkleidung des Gottes gewechselt hatte, der nach außen hin jetzt "christlich" erscheinen sollte. Inhaltlich hat sich gegenüber den römischen Göttern nichts geändert. Sondern das "System Baal" war dabei, das damalige Christentum von nun an mehr und mehr zu übernehmen und trat ab jetzt unter dem neuen Namen "katholisch" auf. Und dazu wird eben der Name von Jesus, dem Christus, vereinnahmt und schändlich missbraucht, dessen Lehre im krassen Widerspruch zum Handeln Konstantins steht.

Keiner könne mehr Freund und Feind unterscheiden

Und ist es nicht eine weitere Schande für die überwiegende Mehrzahl der Theologen und Historiker der vergangenen 1700 Jahre, dass sie diesen Widerspruch nicht schon längst zum Anlass genommen haben, die Grundlagen der nun entstehenden Machtkirche einmal infrage zu stellen? Dass insbesondere die Theologen, die doch die Lehre Jesu im Kopf haben, diesen Widerspruch kaum thematisiert haben, dafür gibt es jedoch einfache Erklärungen: Man möchte nicht einen so monumentalen und großzügigen Förderer wie Konstantin schlecht machen, auch wenn sein Tun noch so zweifelhaft oder sogar verbrecherisch war. Man würde außerdem seine eigene Vergangenheit, seine eigene Lehre und letztlich seine eigenen Privilegien, die sich aus all dem entwickelt haben, in Frage stellen. Und katholische Kirche und Krieg, das war ja noch nie ein Widerspruch.
Und in den ersten zwei Jahrzehnten des 4. Jahrhunderts herrschte im Römischen Reich ständig Bürgerkrieg, die Schlacht an der Milvischen Brücke war so gesehen nur ein, wenn auch entscheidender, Schauplatz. Und wer an diesen vielen blutigen Auseinandersetzungen einen erheblichen persönlichen Anteil hatte, man ahnt es vielleicht schon, war niemand anderes als Konstantin selbst.
Bereits sein Vater Konstantius war einer von vier regierenden Kaisern der damals noch regierenden Vierkaiserherrschaft gewesen. Doch nach dessen Tod im Jahr 306 war gemäß dieses ausgeklügelten Systems der Vierkaiserherrschaft nicht Konstantin, sondern der ehemalige Soldat Severus als Nachfolger von Konstantius vorgesehen. Konstantin hielt sich aber nicht daran und ließ sich stattdessen selbst zum neuen Teilkaiser ausrufen. So trug vor allem er dazu bei, das politisch durchaus bemerkenswerte Experiment der Vierkaiserherrschaft wieder zum Einsturz zu bringen, noch ehe es sich überhaupt richtig bewähren konnte. Zeitweise waren es nun nicht nur vier, sondern sechs oder sieben Thronanwärter, die sich gegenseitig blutig bekämpften, in immer wieder wechselnden Bündnissen.

Konstantin war schon als junger Armeeführer ein blutrünstiger Tyrann, der z. B. Gefallen daran fand, gefangene gegnerische Soldaten in der Arena wilden Tieren zum Fraß vorzuwerfen, bis er schließlich, nach fast 20 Jahren der Gemetzel, alle anderen Kontrahenten aus dem Weg geräumt und sich zum Alleinherrscher aufgeschwungen hatte, was dann mit der Hinrichtung von Licinius – wie oben bereits erwähnt – seinen Abschluss fand. Auch auf ehemalige Verbündete und die eigene Familie nahm er keinerlei Rücksicht. Besiegte Gegner und deren Angehörige wurden auch dann nicht geschont, wenn er mit ihnen inzwischen verwandt oder verschwägert war. Und am Ende machte der "notorische Verwandtenmörder" Konstantin, als der er auch bezeichnet wird, sogar vor der eigenen Frau und den eigenen Kindern nicht Halt. Er ließ seine Frau Fausta und seinen Sohn Crispus ermorden.

Das unvorstellbare Ausmaß des Mordens durch den verehrten Kaiser

Das alles aber hat nicht verhindert, dass er in mehreren Konfessionen, die sich "christlich" nennen – unter anderem der orthodoxen, der armenischen und der koptischen Kirche – bis heute als "Heiliger" verehrt wird, obwohl er mit großer Wahrscheinlichkeit noch nicht einmal offiziell Christ war, dafür aber eben ein Anhänger und Förderer der Kirche.

Man kann sich das Ausmaß des Mordens durch Konstantin kaum vorstellen. Der Historiker Karlheinz Deschner fasst diese schauerlichen Ereignisse und das, wie er ironisch schreibt, "christliche Familienleben" des angeblich "Heiligen" in seiner Kriminalgeschichte des Christentums so zusammen:
"Dieser Heilige ließ seinen Schwiegervater, Kaiser Maximian, 310 in Missilia (Marseille) erhängen (und danach alle Statuen und Bilder, die ihn darstellten, vernichten); er ließ seine Schwäger Licinius und Bassanius, Gatten seiner Schwestern Konstantia und Anastasia, erwürgen; den Prinzen Licinianus, Sohn des Licinius, 336 zum ... Sklaven degradieren, auspeitschen und in Karthago totschlagen; 326 seinen eignen (mit Konkubine Minervina kurz vor seiner Hochzeit mit Fausta gezeugten) Sohn Krispus umbringen, wohl vergiften, dazu ´zahlreiche Freunde` ... Und schließlich ließ das nur selten erreichte ´Vorbild auch an menschlicher Größe`" – Deschner zitiert hier einen katholischen Theologen – "seine Gattin Fausta, Mutter von drei Söhnen und zwei Töchtern, gerade noch auf Münzen als ´spes rei publicae` (Hoffnung des Staates) gefeiert, nun des Ehebruchs mit Krispus verdächtigt, doch kaum überführt (Konstantins eigene Seitensprünge waren notorisch) im Bad ersticken, wonach ihren ganzen Besitz auf einstigen Gebiet der Laterani endgültig der ´Papst` bekam." (Band 1, S. 264)

Und obwohl Konstantin von der römisch-katholischen Kirche nicht offiziell heilig gesprochen wurde, steht er mit seinem Namen bis heute in Heiligenkalendern der Vatikankirche (siehe z.B. kirchensite.de, 21.5.2000). Und auch im Namenskalender der Evangelischen Kirche Deutschlands EKD ist der Name Konstantin zu seinen Ehren aufgeführt, genau wie im Kirchenkalender der US-amerikanischen Lutheraner. Der 21. Mai gilt in den Großkirchen als sein Gedenktag. Es ist der Tag seiner kirchlichen Taufe, einen Tag vor seinem Tod am Pfingstfest 337, als er gerade wieder einen neuen Krieg und ein neues Blutbad geplant hatte.

Konstantins Missbrauch des Friedenslehrers Jesus von Nazareth hatte bereits unmittelbar nach seiner gewonnenen Schlacht im Jahr 312 Folgen auch für das so genannte Christentum. Noch bis zur Zeit Konstantins konnte ein Soldat oder auch ein Jäger nicht Glied einer echten christlichen Gemeinde werden, solange er seinen Beruf nicht aufgab. Kaum war Konstantin aber an die Macht gekommen, so beschloss die Synode von Arles in Südfrankreich, damals Arelate, im Jahr 314 für den Katholizismus das Gegenteil; dass nämlich jeder Soldat aus der Kirche ausgeschossen werden sollte, der desertierte. "Wer die Waffen wegwarf, wurde ausgeschlossen", schreibt dazu der bekannte Historiker Karlheinz Deschner. "Vordem schloss man aus, wer sie nicht wegwarf." Parallel dazu wurde im Osten des Reiches, bei der Synode von Ancyra, im Jahr 314 entschieden, alle Priester, die sich gegen Tiertötungen aussprachen und deshalb kein Fleisch essen wollten, aus dem Amt zu entfernen – eine Eskalation der Gewalt also auch gegenüber Tieren, ganz im Gegensatz zu dem, was Jesus von Nazareth auch für die Tiere erreicht hatte.

Der katholische Heilige Konstantin und sein ständiger Begleiter, der Gott Mithras

Der in der katholischen Kirche zur Zeit Konstantins verehrte Gott unterschied sich also immer weniger von den Götzen anderer vorherrschender Religionen und Kulte. Und dies erforderte von Konstantin bei seinem mutmaßlichen Götterwechsel auch keine wirkliche Änderung seines Verhaltens.
Noch kurz vor der Schlacht an der Milvischen Brücke im Jahr 312, auf seinem Marsch aus Gallien zur Schlacht nach Rom, hatte Konstantin die traditionellen Götter Herkules, Mars und Sol invictus – den unbesiegten Sonnengott – als seine Garanten für den Sieg angerufen, so dass es auch von daher in der Schwebe bleiben muss, welcher Gott oder welches Energiefeld von Götzen ihm also offiziell geholfen hätte, seine Gegner militärisch zu vernichten. Es war auf jeden Fall nicht Christus und nicht ein echter christlicher Glaube, sondern das System Baal in seiner von Konstantin für sich selbst maßgeschneiderten Gewandung. Unmittelbar nach der Schlacht an der Milvischen Brücke, also kurz nach seinem teilweisen Götterwechsel, ließ Konstantin auch eine Münze prägen, auf der er gemeinsam mit seinem Begleiter, dem Sonnengott Mithras, abgebildet ist. Und noch 18 Jahre später, im Jahr 330, lässt Konstantin in seiner neuen Residenz Konstantinopel eine ursprünglich mehr als 30 Meter hohe Säule errichten, die noch heute teilweise zu sehen ist. Der Sockel der Säule stammt aus Heliopolis, dem Zentrum des altägyptischen Sonnenkultes. Und oben auf der Säule stand früher ein vergoldetes Standbild von Konstantin selbst im Strahlenkranz des Mithras. Konstantin ließ sich also noch sieben Jahre vor seinem Tod selbst wie ein Sonnengott darstellen.
Wenn Konstantin also bis kurz vor seinem Tod dem Mithras-Kult verbunden blieb, wie kann es sein, dass er dann gleichzeitig dem Katholizismus zur Macht verhalf, der wiederum die Verfolgung urchristlicher und anderer Gemeinschaften betrieb, die der katholischen Kirche ein Dorn im Auge waren und auch andere Religionen allmählich an den Rand drängte?

Die Vermischung von Frühkatholizismus und Mithras-Kult zur römisch-katholischen Kirche

Konstantin hatte frühzeitig erkannt, dass unter den zahlreichen Religionen gerade die katholische Kirche über eine straffe, hierarchische Organisation verfügte, die er sich zunutze machen konnte. Und er vereinnahmte die Kirche, so wie das heute vielleicht ein Mafiapate tun würde: indem er sie nämlich schlichtweg kaufte – durch zahllose Privilegien und Geschenke, worauf wir später noch zu sprechen kommen. Und was machten umgekehrt die Kleriker? Es heißt ja: Gleich und gleich gesellt sich gern. Sie waren begeistert und fraßen ihm aus der Hand, wie der Religionswissenschaftler Prof. Hubertus Mynarek schreibt. Bzw. sie vereinnahmten ihrerseits Konstantin für ihre Zwecke.

Konstantins Plan war also, die katholische Kirche nicht nur in den bestehenden römischen Staats- und Kaiserkult zu integrieren, sondern sie bald an die Spitze dieses Kults zu stellen und ihr dafür die nötigen Zugeständnisse zu machen. Das hatte – und man sollte es noch einmal betonen – nichts mit irgendwelchen Menschenrechten oder Religionsfreiheit im heutigen Sinne zu tun und auch nicht mit ethischen Überzeugungen und schon gar nicht mit Glaubensüberzeugungen, wie man es uns glauben machen will, es war Machtpolitik.
Dabei vermischte Konstantin wesentliche Elemente des Mithras-Kultes und der katholischen Religion – die ja zu diesem Zeitpunkt auch kaum mehr christlich war.

So gab es bereits im Mithras-Kult eine ausgefeilte Priesterhierarchie mit speziellen Gewändern, an deren Spitze auch bereits ein Papst stand, es gab ein rituelles Abendmahl mit Brot und Wein, es gab sieben Sakramente, darunter Wassertaufe, Kommunion, Firmung und Beichte, es gab Altäre und Weihrauch und den Glauben an eine Auferstehung des Fleisches – alles Dinge, die Jesus von Nazareth nicht gelehrt hat. Alles bis heute jedoch feste Bestandteile des katholischen Glaubens, im Ursprung aber zu hundert Prozent aus antiken Götzenkulten stammend.
Die Ähnlichkeit der heutigen römisch-katholischen Religion mit dem heidnischen Mithras-Kult ist geradezu verblüffend. Und Konstantin hatte gezielt diese Vermischung von kirchlichem Scheinchristentum und Mithras-Kult gefördert, auch indem er z. B. im Jahr 321 den Sonntag, den Tag des Sonnengottes, zum offiziellen Ruhetag machte. Vier Jahre später beschloss dann das Konzil von Nicäa unter der Leitung Konstantins, das Geburtstagsfest des Gottes Mithras, den 25. Dezember, zum angeblichen Geburtstagsfest des Jesus von Nazareth zu machen – obwohl die ersten Christen die Geburt des Jesus nicht eigens feierten. Für sie war wichtiger, was ihr "Herr" gelehrt hatte und dass Er von den Toten auferstanden war. Doch auch hier griff Konstantin ein und stellte die Weichen. Er führte 325 in Nicäa (oder Nizäa) das Osterfest und einen zugehörigen Termin ein (bis heute der erste Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond), während wahre Christen auch kein äußeres rituelles Osterfest gefeiert hatten, da sie bestrebt waren, dass Christus an jedem Tag in ihnen aufersteht. Schon der Name Ostern kommt wahrscheinlich – im Anklang an den Sonnenkult des Mithras – von der Himmelsrichtung "Eostre" = Osten, wo die Sonne aufgeht, vielleicht auch von der Göttin Astarte, der Gemahlin des Baal – nicht jedoch von Christus. Um die Menschen äußerlich für das neue Fest einzunehmen, ließ er nach der Festeinsetzung die Hauptstadt Konstantinopel mit vielen großen brennenden Säulenfackeln hell erstrahlen. Damit sollten auch die heidnischen Osterfeuer und Osternächte in die neue katholische Staatsreligion hinüber gerettet werden.
Die römisch-katholische Kirche könnte religionsgeschichtlich also als eine "synkretistische" Mischreligion aus dem mithräischen Baalskult, dem römischen Kaiserkult und einzelnen Elementen anderer Religionen sowie auch einiger Aspekte der christlichen Lehre eingeordnet werden. Sie ist letztlich "Baalskult in katholischem Gewand" und nur mit christlicher Maske versehen. Denn das "Christliche" im katholischen Kultgebäude ist nur vordergründig ist, man könnte auch von einem "Blendwerk" sprechen.


Dabei ist eine Verbindung der Menschen zu Natur und Kosmos einmal eine Parallele anderer Art, in diesem Fall zwischen der Mithras-Religion und dem Freien Geist, der auch im Urchristentum wehte, und es zeigt, dass es auch im Mithras-Kult Positives gab. Denn sowohl bei Mithras als auch im freien Christentum wusste man um die Sonne als Lebens- und Kraftspenderin für die Erde und für alles Leben auf ihr, einschließlich der Menschen. Und so erklärte auch Jesus in einem Gleichnis mithilfe der Sonne die Liebe Gottes, des All-Geistes, und das Gebot der Feindesliebe für die Menschen (Matthäus 5, 38-40). Im Katholizismus wurden die Menschen nun aber verführt, Gott weder im eigenen Inneren zu suchen, wie es Jesus lehrte ("Das Reich Gottes ist inwendig in euch") noch in den Lebensformen des Kosmos und der Natur, sondern im Kult der Priesterkirche. Und dazu übernahm man den veräußerlichten Kult von Mithras und Baal, nicht aber die auch dort noch vorhandenen Natur-Aspekte aus dem universalen Wissen der Menschheit.

Und während Konstantin sich mehr und mehr zum "Heiligen" der Romkirche entwickelt hat, so blieb er wohl  gleichzeitig ein Mithras-Anhänger.
Taufen ließ sich er sich der Überlieferung nach überhaupt erst auf dem Totenbett, und das nicht einmal katholisch, sondern von einem Bischof, der die arianische und damit die von Origenes beeinflusste Glaubensbewegung vertrat, die von der Romkirche als "ketzerisch" verfolgt wurde.

Die Erfindung des "dreieinigen" Gottes durch den Mithras-Anhänger Konstantin

Doch kurz zuvor noch hatte der Kaiser auf eben dem erwähnten Konzil von Nizäa im Jahr 325 auch die Dreieinigkeitslehre als Dogma des so genannten Christentums durchgesetzt, woran die großen kirchlichen Konfessionen bis heute streng festhalten.
Die katholischen Bischöfe nahmen es dabei hin, dass der Kaiser als Nichtchrist dieses Konzil einberufen hatte, um dort unter seiner Regie über Glaubensfragen zu entscheiden, vor allem über die Frage einer Gottgleichheit oder Gottähnlichkeit Christi.
Denn der Diktator Konstantin wollte einfach "Ruhe" haben unter seinem Regime. Er wollte, dass alle gesellschaftlichen Kräfte in seinem Sinne funktionierten. Konstantin trat dort im Kostüm des Sonnenkaisers auf und ließ sich wie ein unfehlbarer, unbesiegbarer Sonnengott feiern, so wie es eben der Mithrasreligion bzw. dem mithräischen Baalskult entsprach. Die Theologen, die heute noch vom frommen Kaiser Konstantin sprechen, wissen sehr wohl um diese Umstände. Die komplizierte kirchliche Dreieinigkeitslehre wurde bei diesem Konzil also unter der Führung von Kaiser Konstantin und seinem Baals-Gott per Abstimmung verabschiedet, und heute tut man so, als gehe diese Lehre auf Jesus zurück – die Taufformel "im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes" hat man Ihm nachträglich unterschoben. Konstantin sorgte also auf dem Konzil von Nizäa dafür, dass Christus, der Sohn Gottes, einfach mit Gott gleichgesetzt wurde. Das war zum einen ganz im Sinne der Sonnengott-Verehrung, denn nach dieser sollte es nur einen allmächtigen und siegreichen Gott geben. Zum anderen kam dieses zukünftige Dogma dem antiken Götterkult entgegen. Dort wurden die "Rettergestalten" sehr oft als "Götter" verehrt. In diesem Sinne sollte auch Jesus von Nazareth ohne jegliche Abstriche ein vollständiger Gott gewesen sein, so wie es die Gläubigen der Götterkulte von ihren Göttern eben auch behaupteten. Die Kombination der beiden Interessenlagen ergibt dann, dass Christus einfach "wesenseins" mit dem Schöpfergott definiert werden müsse. Dann sei Er einerseits ein Gott und trotzdem gebe es nur Einen Gott. Das alles zeigt einmal mehr auf, dass solche Lehren nicht von Christus stammen, sondern aus heidnischen Götzenkulten. Die komplizierte kirchliche Dreieinigkeitslehre, die dann auch noch den Geist als dritte göttliche Person definierte, wurde auch nicht aus echten Glaubensgründen allen anderen vorgezogen, sondern allein aus machtpolitischen Gründen.

Die Förderung des Katholizismus und die Verfolgung der nichtkatholischen Christen

Ein Jahr nach der Dogmatisierung der katholischen Dreieinigkeitslehre begann Konstantin dann mit der Verfolgung aller Christen, die diesem Dogma nicht zustimmten. Dazu erließ er im Jahr 326 das so genannte Häretikergesetz, wonach den nichtkatholischen Christen alle ihre Versammlungsstätten weggenommen und der katholischen Kirche übereignet werden. Im diesem Gesetz Konstantins von 326 heißt es wörtlich: "Was sollen wir also länger solchen Frevel dulden? Warum also nicht durch öffentlich bewiesene Strenge so rasch wie möglich dieses große Übel sozusagen mit der Wurzel ausrotten? In diesem Sinne schreiben wir durch dieses Gesetz vor, dass keiner von euch hinfort wage, Zusammenkünfte zu veranstalten. Darum haben wir auch Befehl gegeben, alle eure Häuser, in denen ihr diese Zusammenkünfte veranstaltet, zu beschlagnahmen; ja, unsere Sorge geht so weit, dass nicht nur nicht öffentlich, sondern auch nicht einmal in einem Privathaus oder an Privatorten Versammlungen eures abergläubischen Wahns abgehalten werden dürfen. Um aber dieser Heilung den notwendigen Nachdruck zu verleihen, haben wir, wie bereits gesagt, Befehl gegeben, alle Versammlungsstätten dieses Aberglaubens, ich meine die Bethäuser sämtlicher Häretiker, wenn man sie denn Bethäuser nennen darf, zu beschlagnahmen und ohne Einspruchsmöglichkeit und Zeitverzug der katholischen Kirche zu übergeben."

Konstantin schuf also auf mehrfache Art die Grundlage für die Machtstellung der katholischen Kirche, von der diese bis heute zehrt: Durch Eingriffe in die kirchliche Lehre, durch Verfolgung von andersdenkenden Christen, aber auch durch äußere Förderung und Bevorzugung der katholischen Kirche in massivstem Ausmaß.
So ging zum Beispiel der Bau des ersten Petersdomes in Rom auf ihn zurück. Bewusst wurde die Peterskirche bzw. der spätere Petersdom über einer Kultstätte des Mithras-Kultes errichtet, wo grausame Stieropfer stattfanden – ein eindrückliches Indiz für die Verschmelzung von Mithras-Kult und veräußerlichtem vordergründigem Christentum in der neuen katholischen Mischreligion.
Weiterhin schenkte er der Kirche den Lateranhügel in Rom, wo die Päpste dann für 1000 Jahre ihren Sitz hatten, und er ließ für die Kirche dort eine monumentale Basilika bauen. Auch die Grabeskirche in Jerusalem oder der Dom in Trier in Deutschland gingen auf ihn zurück. Konstantin ließ zahlreiche Kirchen auf Kosten des Staates bauen, befreite die katholischen Kleriker bereits im Jahr 315 von Steuern aller Art, ernannte ihre Bischöfe zu staatlichen Richtern und führte ein Erbrecht zugunsten der Kirche ein.
Das alles erklärt wohl auch die unglaubliche Verehrung, die ihm die Vatikankirche trotz seiner zahllosen Verbrechen bis heute gewährt.

Katholiken verlangen die Verfolgung der Heiden und die Zerstörung von deren Tempeln

Der noch nicht mit dem Katholizismus vermischte Mithras-Kult wurde von Konstantin zunächst noch geduldet. Erst einige Jahre später verbot Konstantins Sohn Konstantius dann die meisten heidnischen Kulte.
Und hier drängten die Vertreter der römisch-katholischen Kirche bald auf noch schärfere Verfolgung.

So forderte der katholische Senator Firmicus Maternus im Jahr 347 in seiner Schrift Über den Irrtum der heidnischen Religionen von Konstantins Söhnen Constantius II. und Constans deren  Ausrottung. Bereits hier wurde also das Ausmerzungsprinzip angewandt, zu dem sich die Priesterkaste vatikanischer Gewandung bis heute bekennt, wenn es in ihren Dogmensammlungen kirchlich verbindlich heißt, die Kirche müsse mit peinlicher Sorgfalt "alles ausmerzen", was gegen ihren Glauben sei.

Der einflussreiche römisch-katholische Wortführer Firmicus Maternus forderte damals von den Konstantin-Söhnen, ich zitiere:
"Mit der Zerstörung der Tempel werdet ihr weitere Fortschritte in der göttlichen Tugend gemacht haben. Die Notwendigkeit gebietet euch, heiligste Kaiser, dies Übel zu bestrafen und zu rächen, und es ist das Gesetz des allerhöchsten Gottes selbst, das euch verpflichtet, mit eurer Strenge das ungeheuerliche Verbrechen des Götzendienstes in jeder Weise zu verfolgen."
Seinen Verfolgungsaufruf begründete der Vertreter der Romkirche mit der Bibel seiner Kirche, in welcher die damalige Priesterkaste unter anderem die fünf Bücher Mose gefälscht hatte. So soll Gott durch Mose befohlen haben, Propheten oder andere Männer zu töten, die einen abweichenden Glauben lehren, auf dass, so wörtlich, "du das Böse aus seiner Mitte wegtust". (5. Mose 13, 6)
Doch Gott und Sein Prophet Mose haben niemals den Mord und die Verfolgung Andersdenkender geboten, ganz anders als die Päpste der Vatikankirche.
Der evangelische Kirchenhistoriker Adolf Martin Ritter schreibt über den katholischen Senator Firmicus Maternus und seine Verfolgungsschrift aus dem Jahr 347. Es ist anzunehmen "dass die von einer so hochgestellten Persönlichkeit verfasste Schrift auf die Religionspolitik der Kaiser, denen sie gewidmet ist, nicht ohne Einfluss blieb". (Alte Kirche, Neukirchen 1977, S. 151)

Die Geschichte verlief jedenfalls so, wie es sich der hochgestellte katholische Demagoge und seinesgleichen wünschten. Die kurze Zeit teilweiser Toleranz war nach wenigen Jahren nun endgültig vorbei.
Die heidnischen Tempel wurden zuerst geschlossen und bald darauf vom katholischen Mob geplündert und zerstört.
Im Jahr 380 unter Kaiser Theodosius wurde die römisch-katholische Kirche schließlich zur einzigen erlaubten Staatsreligion erklärt, was schon wenige Jahre später die Todesstrafe für Nichtkatholiken nach sich zog, was Anhänger aller christlichen Gemeinschaften und heidnischen Kulte gleichermaßen bedrohte und betraf. Alles das hatte Kaiser Konstantin mit seiner Favorisierung des Katholizismus und seiner Verfolgung der Urchristen durch sein Gesetz gegen Christen, die keine Katholiken sein wollen, eingeleitet.

Die Botschaft des Christus wurde damit vollends an den Baalskult verraten, welcher nur dasjenige von ihr vereinnahmte, was er brauchen konnte. Dies war möglich, weil im katholischen Religionsgebilde an die Stelle des ursprünglichen Christentums bereits eine hierarchische Machtkirche getreten war, die mit Jesus von Nazareth kaum noch etwas zu tun hatte.

Die katholischen Kirchenführer – die neuen Oberpriester des Imperium Romanum

Der Mann aus Nazareth hatte weder Priester noch Bischöfe eingesetzt, und Er hat auch keine Kirche gegründet. Das ist heute auch unter vielen Theologen anerkannt. Er und Seine Jünger ließen sich keine Privilegien gewähren, sondern sie lebten von ihrer Hände Arbeit. Jesus, der Christus, lehrte die Menschen, sich auf den Freien Geist auszurichten, der in jedem von uns lebendig ist, Er sprach nie von einem äußeren Reich. Das frühe Christentum, wie Jesus es lehrte, gründete also auf der inneren Freiheit jedes Einzelnen und auf der Gleichheit und Brüderlichkeit untereinander. "Wer unter euch der Größte sein will, der sei der Diener aller." Es sollte sich nach der Lehre des Christus auch niemand "Rabbi" nennen lassen. Das wurde in den urchristlichen Gemeinden noch ernst genommen. Doch später, als die Verwalter, Organisatoren, Schriftgelehrten und geübten Schönredner immer mächtiger wurden und den Freien Geist immer mehr verdrängten, verkam die Botschaft Jesu zur bloßen Formel, zur nicht erreichbaren Utopie. Und genau diese Schwachstelle nützte Konstantin aus, als er die Kirchenoberen mit Privilegien überhäufte und damit bestochen hatte und sie zu den neuen Oberpriestern des römischen Imperiums machte nur vordergründig und offiziell zu Priestern des Christus, faktisch zu den neuen Baalspriestern. Und das ganze unheilvolle Gemisch nannte sich bald römisch-katholische Kirche.

Vorbereitung der grausamen katholischen Diktatur

Insofern trat vor 1700 Jahren tatsächlich ein gewaltiger und folgenschwerer historischer Wendepunkt ein, aber nicht nach "oben", sondern nach unten. Konstantin begann auch, Glaubensrichtungen, die nicht den von ihm favorisierten entsprachen, also seine Macht nicht stärkten, zu verfolgen, so zum Beispiel die noch immer bestehende frühchristliche Bewegung der Markioniten, die unter anderem vegetarisch lebten. Oder auch die Donatisten in Nordafrika, die für mehr Gerechtigkeit unter den Menschen eintraten. Die einzigen, die davon profitierten, waren die katholischen Priester. Von der Religionsfreiheit, die wir angeblich Konstantin verdanken, wie uns heute manche Theologen Glauben machen wollen, bleibt da nicht viel übrig, im Gegenteil: Konstantin bereitete mit seiner Politik das vor, was sein Nachfolger Theodosius dann vier Jahrzehnte nach ihm vollenden sollte: die absolutistische religiöse Terror-Diktatur, in der nur noch Bestand haben durfte, was römisch-katholisch war und alles andere grausam verfolgt und ausgerottet wurde, sei es jüdisch, heidnisch oder "ketzerisch". Es war der Anfang vom Ende der antiken Kultur und der Beginn einer neuen, sehr dunklen Zeit: des so genannten Mittelalters und seiner Kirchenherrschaft.
Insofern kann man zu Recht sagen: Konstantin war der Totengräber des frühen und des freien Christentums. Und er war auch der Bekämpfer des Freien Geistes, wie Er sowohl im Urchristentum als auch in manchen außerchristlichen Philosophien und Bewegungen am Wirken war. Konstantin hat dem freien Christentum sozusagen einen schweren Stoß versetzt, nachdem es zuvor schon durch die Priesterkaste zum großen Teil korrumpiert bzw. vereinnahmt worden war.

Von der "Konstantinischen Wende" zur heutigen staatlichen Finanzierung der Kirche

Man spricht in der Geschichte von einer "Konstantinischen Wende", die im vierten Jahrhundert eingetreten sei. Die Vertreter der Kirchen verwenden diesen Begriff eindeutig positiv, indem sie behaupten, Kaiser Konstantin habe das Christentum endlich von der Verfolgung befreit. Doch Konstantin hat in Wirklichkeit nur Anleihen und Reste einer freien Bewegung, die allen Mächtigen und Priestern ein Dorn im Auge war, genommen, um daraus ein staatskirchenähnliches Gebilde zu formen. Die kirchliche Lehre wurde zwar erst unter Kaiser Theodosius, also einige Jahrzehnte später, im Jahr 380 endgültig für die nächsten Jahrhunderte als Staatsreligion verankert, aber Konstantin hat die Vorarbeiten dafür geleistet. Und im Grunde haben wir bis heute diese schicksalhafte enge Verflechtung von Kirche und Staat in vielen Ländern der westlichen Hemisphäre, auch wenn die Verfassungen dieser Länder offiziell etwas anderes aussagen. Denken wir nur an Deutschland, wo die beiden Großkirchen noch immer über immensen Einfluss verfügen und vom Staat jährlich Subventionen und Steuerbefreiungen in Höhe von ca. 18 Milliarden Euro erhalten – einfach so! Also: Konstantinische Verhältnisse bis heute! 

Im 4. Jahrhundert haben sich dabei die Machtverhältnisse zugunsten der Kirche verschoben. Anfangs dominierte in diesem Jahrhundert noch Kaiser Konstantin die Kirche, auch noch beim Konzil von Nizäa im Jahr 325. Doch bald haben sich die Verhältnisse umgekehrt. Heute dominiert die Kirche meist den Staat, so wie ein Reiter sein Ross beherrscht. Mit Christentum im Sinne des Jesus von Nazareth haben alle diese Vorgänge von Anfang an überhaupt nichts zu tun. Die so genannte "Konstantinische Wende" war eine Entwicklung hin zu einer Diktatur der Kirche. Diese wurde dann eben im Jahr 380 durch Kaiser Theodosius auch formell eingeführt, und der Spanier Priscillan, ein Bischof, und seine Gefährten, waren die ersten Opfer, die in Trier im Jahr 385 wegen Abweichungen vom katholischen Glauben hingerichtet wurden. Es war eine Abwendung von allen Ansätzen von Religionsfreiheit. Und es war eine Wende hin zum gigantischen Missbrauch des Namens Christi im Sinne der Grausamkeiten und Veräußerlichungen einer Baal-Religion. Also kein Grund zum Feiern oder zu irgendwelchen fröhlichen Jubiläen. Stattdessen ein Grund zum mahnenden Gedenken und zur Wachsamkeit, gerade auch heute.

Die Kirche als Erbin des Imperium Romanum: Die Lüge der angeblichen "Konstantinischen Schenkung"

Dazu passt ein weiterer Sachverhalt, Stichwort: "Konstantinische Schenkung". Wir haben ja schon zahlreiche Fälschungen erwähnt, aufgrund derer Konstantin zum "Heiligen" der Kirche wurde. Die so genannte "Konstantinische Schenkung" ist davon sicher die bekannteste. Angeblich hatte Kaiser Konstantin Papst Silvester I. die Herrschaft über Rom, Italien und das ganze weströmische Reich geschenkt. Er habe die katholische Kirche also als Erbin des Imperium Romanum eingesetzt und ihr das Zepter und den Purpurmantel, die Zeichen der weltlichen Herrschaft, verliehen und die Vorherrschaft auch über alle anderen Kirchen. Und zwar angeblich als Dank für die Heilung von einer Krankheit und für die kirchliche Taufe. Doch das ist eine Lüge durch und durch.
Viele Hundert Jahre lang haben die Päpste mit einer angeblichen Schenkungsurkunde dieses Inhalts allerdings ihren Herrschaftsanspruch über Europa und unübersehbare Zahlungen der Staaten an die Kirche weiter gefestigt und immer wieder gegenüber den Staatsmächten durchgesetzt. Im 15. Jahrhundert hat man jedoch zweifelsfrei bewiesen, dass diese Schenkungsurkunde des Kaisers an die Kirche eine Fälschung aus der Zeit um das Jahr 800 ist. Doch es dauerte bis ins 19. Jahrhundert, bis der Vatikan schließlich auch zugab, dass es sich um eine Fälschung handelt.

Es hat also eine "Konstantinische Wende" gegeben, also die Entwicklung zur Diktatur der Kirche in Europa, die mit der Bevorzugung der Kirche und der Bekämpfung der meisten anderen Religionen durch den Gewaltherrscher Konstantin begann und die 2012 vielfach gefeiert wurde. Aber ganz so dreist und verlogen, wie die Kirche diese "Wende" später mithilfe der gefälschten Konstantinischen Schenkung Jahrhunderte lang darstellte, war diese "Wende" auch wieder nicht.

Aber es ist ja nicht die einzige Lüge. Wir haben viele weitere kirchliche Legenden entlarvt, was die Person des Konstantin betrifft. Die Hauptlüge betrifft jedoch Jesus von Nazareth. Das katholisch-konstantinische Staatschristentum ist von Beginn an auch ein riesiger Etikettenschwindel, ein dreister Betrug an der gesamten Menschheit – nämlich den Namen des Jesus von Nazareth, des großen Liebe- und Weisheitslehrers Christus, für das genaue Gegenteil zu missbrauchen: Nicht zum Frieden zu streben, sondern zum Krieg; nicht zur Gleichheit, sondern zur Ausbeutung; nicht zur Geschwisterlichkeit, sondern zur Unterdrückung der Frauen, der Sklaven, der Andersgläubigen, der Natur und der Tiere.

Der Großinquisitor und das "Geheimnis" der Kirche

Der russische Schriftsteller Fjodor M. Dostojewski hat in seiner  Erzählung vom Großinquisitor auf geradezu beklemmende Weise beschrieben, welche verhängnisvolle Entwicklung damals zur Zeit Konstantins ihren Anfang nahm. Der Dichter war anlässlich einer Reise auch nach Rom gekommen, und er war bestürzt über die Zustände, wie er sie dort im Vatikan vorfand. Mit seiner Erzählung Der Großinquisitor brachte er zum Ausdruck, wie die Kirche aus seiner Sicht die Lehre des Jesus von Nazareth in Wirklichkeit zutiefst verraten hat.
Die Geschichte spielt in Spanien, im Sevilla des 16. Jahrhunderts, wo die spanische Inquisition damals zur grauenvollen Höchstform auflief. Christus ist plötzlich wieder da, Er ist wieder erschienen, Er lehrt wie früher und schart die Menschen um sich. Der Kardinal Großinquisitor, also der oberste Ankläger der Kirche beim Inquisitionsgericht, lässt Ihn verhaften. Um Mitternacht kommt es dann zum Verhör, und in seiner Anklage spricht der aufgebrachte Großinquisitor zum wieder erschienenen Christus unter anderem die folgenden Sätze, die den ganzen Abgrund der Kirchengeschichte sehr gut zusammenfassen:
"Der furchtbare und kluge Geist (also der Teufel) redete zu Dir in der Wüste, und uns ist in den Büchern überliefert, dass er Dich dort versuchte. Ist das so richtig? ... Wir sind nicht mit Dir, sondern mit ihm, das ist unser Geheimnis! Schon lange sind wir nicht mehr mit Dir, sondern mit ihm, ... [als] wir das von ihm annahmen, was Du mit Zorn zurückgewiesen hast, jenes letzte Geschenk, das er Dir anbot, indem er vor Deinen Augen die Reiche der Welt ausbreitete. Wir haben aus seiner Hand Rom und das Schwert Cäsars empfangen und uns als die Herren der Erde erklärt, die einzigen, wenn auch unser Werk bis jetzt noch nicht zu Ende geführt ist ... Wir nun haben uns mit dem Schwerte Cäsars gegürtet und Dich damit für alle Zeiten besiegt und sind ihm nachgefolgt."

Das System Baal hat sich also nicht nur mit dem Terror der Gewalttaten wie Krieg, Sklaverei, Folter und Mord über die Erde verbreitet. Auch Lüge und Fälschung waren und sind Waffen im Arsenal des Systems Baal, mit denen es die ganze Menschheit von Anfang an betrogen hat, so wie es Jesus, der Christus, Seinen Gegnern, der damaligen Priesterkaste, entgegen hielt, als Er sprach:
"Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Begehren wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge." (Johannes 8, 44)
 
Und dennoch hat sich die Kraft des Urchristentums als stärker erwiesen. Der Freie Geist lässt sich nicht ausschalten, auch wenn man noch so viele Menschen täuscht und umbringt. Durch die Geschichte gab es immer wieder Bewegungen, die an das frühe Christentum anknüpften, und es gibt sie bis heute. Wenn also jemand die Welt verändert hat, dann war es der Mann aus Nazareth mit Seiner Bergpredigt, die bis heute als innerer Kompass in der Welt ist und von der jeder, der es möchte, Gebrauch machen kann.
 

Der Text  kann wie folgt zitiert werden:
Zeitschrift "Der Theologe", Hrsg. Dieter Potzel, Ausgabe Nr. 66: Matthias Holzbauer/Dieter Potzel,  Kaiser Konstantin, Steigbügelhalter der Machtkirche und Bekämpfer der Machtkirche, zit. nach
theologe.de/kaiser-konstantin_kirche.htm, Fassung vom 23.8.2022, Copyright © und Impressum siehe hier.

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