Die Ökumene – ein Blendwerk der Kirchen

Der Theologe Nr. 83, aktualisiert am 31.12.2022


Das griechische Wort "Oikumene", zu deutsch Ökumene, wörtlich "Das Bewohnte", bedeutete in der Antike "Die gesamte bewohnte Welt, der bewohnte Erdkreis", soweit damals bekannt. Heute wird das Wort fast ausschließlich für die Zusammenarbeit der kirchlichen Konfessionen verwendet, die in den Lexikonartikel zusammenfassend als "Christentum" bezeichnet werden. In Deutschland und vielen anderen Ländern sind dies vor allem gemeinsame Aktivitäten der katholischen und der evangelischen Kirche. Die Botschaft von Christus wird dabei aber missbraucht und für ein Religionssystem vereinnahmt, das seit seiner Entstehung die Nachfolger von Jesus von Nazareth verfolgt und ermordet hat. Dieses System gründet sich nicht auf Gotteserfahrung, sondern vor allem auf intellektuell ausgetüftelte Dogmen und Bekenntnisse der jeweiligen Theologen, die vielfach absurd sind und im Kern grausam wie die Erfindung angeblich ewiger Höllenstrafen für Andersdenkende.

Wie weit die großen Kirchen mit ihren weitgehend staatsfinanzierten Lehrgebäude von jeder Gotteserfahrung entfernt sind, zeigt auch ein kurzer Blick auf die Ökumene. Hier ist in unserer Zeit [2022] vor allem die Frage interessant: Drohen sich die römisch-katholische Kirche und in Deutschland vor allem die evangelisch-lutherische Kirche weiterhin gegenseitig eine angeblich ewige Verdammnis an? Oder haben sie ihre Verdammungsurteile aufgehoben? Vorab: Jesus von Nazareth lehrte keine ewige Hölle (siehe dazu Der Theologe Nr. 19).
Eine vorläufige Annäherung unter den Großkirchen erzielte man erstmals auf dem  Reichstag zu Speyer im Jahr 1529, wo gemeinsam die Hinrichtungen all derer beschlossen wurde, die keinem der beiden Machtkonglomerate Katholisch und Evangelisch angehören. Das ist die Geburtsstunde der heute so genannten "Ökumene". Diese Annäherung wurde im so genannten Augsburger Religionsfrieden aus dem Jahr 1555 in einem Reichstagsbescheid um das so genannte "ius emigrandi" erweitert.

Dazu schrieb Prof. Dr. Hans-Wolfgang Bergerhausen: Das "ius emigrandi" (= Recht auszuwandern) "beseitigte im Binnenverhältnis von Altkirchlichen und Protestanten das ältere Ketzerrecht, demzufolge Andersgläubige auszumerzen waren (§ 24) ... Der Religionsfriede galt nur für die Stände der alten Religion und diejenigen der Augsburger Konfession. Alle anderen, die diesen beiden Glaubensrichtungen nicht anhingen, waren in diesen Frieden nicht einbezogen, sondern sollten gänzlich ausgeschlossen sein (§ 17). Sie unterlagen einem so genannten Sektenverbot" (zit. nach Frankenland Sonderheft 2017, S.17.19). Wer nicht katholisch oder evangelisch sein wollte, dem drohte neben einer qualvollen Hinrichtung auch eine voraus gehende grausame Folter. Das ist die Geburtsstunde der heute so genannten "Ökumene".

Mit anderen Worten: Das "System Baal", das trotz vordergründig anders lautender Formeln bestrebt ist, die Lehre des Jesus von Nazareth und Seine Nachfolger letztlich auszumerzen, hatte sich in Augsburg im Jahr 1555 von einem einköpfigen Monster bis auf weiteres in ein zweiköpfiges verwandelt. Doch der Machtkampf zwischen den beiden Köpfen und den hinter ihnen stehenden  Energiefeldern wurde damit nicht annähernd beendet, Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648), inspiriert und angefeuert von den jeweiligen Großkonfessionen, zeigte es bald auf. Und wie ist es heute?
Was zum Beispiel die weiterhin bestehende gegenseitige Androhung der Groß-Konfessionen mit "ewigen" Höllenstrafen betrifft, gab es seit dem Deutschlandbesuch von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1980 zwar viele kirchliche Winkelzüge und intellektuelle Verrenkungen, um daran etwas zu ändern. Doch dies ist bis heute [2022] nicht erfolgt, auch unter Papst Franziskus nicht. Aus diesem Grund sind die vielen Worte über "Ökumene" bis hin zur gegenseitigen Tauf-Anerkennung oder gemeinsamen Feierlichkeiten wie in letzter Zeit beim so genannten Reformationsjubiläum 2017 nur vordergründig; eine Irreführung, ein Blendwerk, eine Täuschung, um die Mitglieder bei guter Laune zu halten, denen man die wahren Lehren der jeweiligen Konfession verschweigt. Das "doppelköpfige Monster" bleibt in sich gespalten. Näheres dazu in dieser Studie, trotz weiterhin vordergründiger Präsentationen von Gemeinsamkeiten wie 2019 anlässlich des 20jährigen Jubiläums der Unterzeichnung der so genannten "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtsfertigungslehre" im Jahr 1999.
 


Teil 1 – Unchristliche kirchliche Lehren zur angeblichen "ewigen Verdammnis"

Teil 2Soll den Protestanten ein katholischer Trick helfen, und gelten sie am Ende dann vielleicht doch als "verkappte" Katholiken?

Teil 3 – Kirchen drohen sich trotz vordergründig schöner Worte weiterhin gegenseitig die "ewige Verdammnis" an

Die hochkomplizierte Erklärung und ihre Interpretation

Kirchentheater

Und die anderen seien doch verflucht

"Miteinander für Europa"?

Teil 4 – Evangelisch-katholische Erklärung zur Rechtfertigungslehre: Sie sträuben sich gegen das Gesetz von Saat und Ernte

Blinde Blindenführer

Quadratur des Kreises

Ökumenisches Chaos

Teil 5 – Der Kirchenglaube stammt von Kaisern des Imperium Romanum

Teil 6 – Kardinal Ratzinger im Jahr 2000: Evangelische seien keine richtige Kirche

Teil 7 – Der Katholik Adolf Hitler und die Ökumene

Teil 8 – Evangelischer Theologieprofessor war in Wirklichkeit katholisch: Dr. Klaus Berger und die ökumenische Gottesvergiftung

Die Gottesvergiftung der modernen Theologen

Unterwerfungsökumene

Lutheraner stellen sich in der Ökumene gegen Luther

Roger Schutz und die Bruderschaft von Taizé

Evangelische ausgetrickst

Katholische Kirche schickt Professor Berger trotzdem in ewige Hölle

Kirchliche Komödie, vom Steuerzahler finanziert

Etikettenschwindel

Teil 9 –
Zurück in den Vatikan: Die Taizé-Verschwörung

Taizé-Gründer Schutz erhält in Rom die katholische Hostie

Zurück in den Schoß des Vatikan

Taizé-Angebote als Teil des katholischen Weltjugendtags

Frére Roger – "ewig verdammt" oder "heimlich erlöst"?

"Schleichende Katholisierung"

Teil 10 – Wer will noch alles mit den Bauch der Hydra?

Teil 11 – Nachrichten

Teil 12 Links

 


Teil 1

 Unchristliche kirchliche Lehren zur angeblichen ewigen Verdammnis

(a)  Römisch-katholische Kirche contra Evangelische, Heiden und Juden:

"[Die heilige römische Kirche ...] glaubt fest, bekennt und verkündet, dass niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter – des ewigen Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr (der Kirche) anschließt." (Katholisch "unfehlbare" Lehraussage der Römisch-Katholischen Kirche, zit. nach Josef Neuner/Heinrich Roos, Der Glaube der Kirche, 13. Auflage, Regensburg 1992, Lehrsatz Nr. 381)

Dies ist nur ein Beispiel. Wer alles noch laut der offiziellen Lehre nach seinem Tod in eine ewige Hölle müsse, lesen Sie in:
Der Theologe Nr. 68 –  Ewige Hölle für alle? 100 Verdammungsflüche der römisch-katholischen Kirche


Dort finden Sie eine Auswahl von ca. 700 bis heute gültiger Verfluchungen, die in den offiziellen Lehrwerken veröffentlicht sind. Dabei geht es nicht um Menschen, die "Böses" tun, im Unterschied zu Menschen, die "Gutes" tun. Das spielt in den Dogmen und kirchlichen Lehrsätzen keine wesentliche Rolle, und auch das ist ein krasser Gegensatz zu Jesus von Nazareth (neben den unzähligen Gegensätzen in der Lehre). In den Kircheninstitutionen geht es also zu allererst um Glaubensmeinungen.
Die Evangelischen werden von besonders vielen Flüchen getroffen, und auch katholische Kirchenmitglieder sind vielfach getroffen, was ihnen aber meist verschwiegen wird. Dabei reicht bereits einer dieser Flüche für die letztliche angebliche Verdammung des an diesem Punkt Andersdenkenden. Dass alle von früheren Päpsten installierten Dogmen und Lehrsätze bis heute gelten, lässt sich anhand der Lehren selbst ohne Probleme nachweisen. Wer dies nicht glauben möchte, dessen Irrtum lässt sich aber auch auf eine andere Art aufdecken. Man bräuchte zum Beispiel nur den Papst darum bitten, dass er, der Papst, einmal schlicht Klarheit darüber schafft, welche der Verdammungen denn nun nicht mehr gelten sollen. Liebe Leserinnen, liebe Leser! Was glauben Sie, wie viele Verfluchungen in die angeblich ewige Verdammnis der Papst wohl aufheben würde? Auch an der fehlenden Antwort auf diese Bitte zeigt sich, was sich hinter dem Blendwerk Kirche samt ihrer "Ökumene" verbirgt. 
 
(b) Evangelisch-lutherische Kirche contra Papst, dem "Antichrist":

"Darum, so wenig wir den Teufel selbst als einen Herrn und Gott anbeten können, so wenig können wir auch seinen Apostel, den Papst oder Endchrist [= Antichrist], in seinem Regiment als Haupt oder Herrn leiden. Denn Lüge und Mord, um Leib und Seele ewig zu verderben, das ist sein päpstliches Regiment eigentlich, wie ich dasselbe in vielen Büchern bewiesen habe."
(Bis heute offizielles und verbindliches Bekenntnis der Evangelisch-Lutherischen Kirche, formuliert von Martin Luther
in: Schmalkaldische Artikel, II. Teil, Artikel 4, in: Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche, Göttingen 1982, S. 427-433)

Wer alles noch laut der offiziellen evangelischen Lehre nach dem Tod in eine ewige Hölle müsse, lesen Sie in Der Theologe Nr. 19:
Die "ewig Verdammten" nach der bis heute evangelisch verbindlichen Augsburger Konfession


(c) Jesus von Nazareth lehrte das Gesetz von Saat und Ernte, aber keine ewige Verdammnis

Dass die kirchlichen Höllenlehren weder christlich sind, noch mit ihren eigenen Bibeln übereinstimmen, ist ausführlich erklärt in:
Der Theologe Nr. 19 – Es gibt keine ewige Verdammnis, auch nicht in der Bibel

Hier in aller Kürze nur einige Gedanken dazu:
Mit Jesus von Nazareth, dem Christus Gottes, haben die konfessionellen Verdammungslehren nichts zu tun. Jesus von Nazareth lehrte das Gesetz von Saat und Ernte, wonach jeder Mensch das erntet, was er selbst gesät hat. Das gilt für Positives und Negatives, wenn es nicht zuvor durch Reue, Vergebung und Wiedergutmachung bereinigt ist. Und so steht es auch wörtlich in den kirchlichen Bibeln, bei Paulus: "Irret euch nicht. Gott lässt Seiner nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten" (Galater 6, 7). Doch es wird auch in unzähligen weiteren Bibelstellen faktisch erklärt oder voraus gesetzt. Nur zwei Beispiele dazu aus der Bergpredigt des Jesus von Nazareth: "Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet" (Matthäus 7, 1). "Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen." (Matthäus 5, 7)
Eine negative Ernte kann unter Umständen eine sehr lange Zeit andauern. Im Neuen Testament findet man dazu auch das Wort "aionos", was wörtlich "einen Äon lang" bedeutet; aber eben niemals "ewig" im Sinne einer zeitlichen Unendlichkeit, wie es die Kirchenlehren behaupten.
Und damit es dazu, also zu einem selbst verursachten schweren Leid im Gesetz von Saat und Ernte, gar nicht erst kommt, lehrte Jesus in der Bergpredigt wie folgt (Matthäus 5, 25-26): "Vertrage dich mit deinem Gegner sogleich, solange du noch mit ihm auf dem Weg bist, damit dich der Gegner nicht dem Richter überantworte und der Richter dem Gerichtsdiener und du ins Gefängnis geworfen werdest. Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast."
Mit dem Richter ist in diesem Vergleich das "Gesetz von Saat und Ernte" gemeint. Und deutlicher kann der Vergleich am Ende gar nicht sein. Selbst für den ungünstigsten Fall gilt laut den Worten von Jesus: "Du wirst herauskommen (!). Doch du musst auch den letzten Pfennig zuvor bezahlt haben." Und weil das eben sehr lange dauern kann, vor allem in den jenseitigen Welten, versöhne dich lieber gleich, "solange du noch mit ihm [also dem Gegner] auf dem Weg bist".

Weiterhin ermuntert uns Jesus, der Christus (5, 44): "Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel."
Das ist ganz offensichtlich der schnellste Weg aus jeder selbst geschaffenen Hölle heraus. Ein unendliches Gequält-Werden, wie es im katholischen Dogma und evangelischen "Bekenntnis" von der ewigen Verdammnis angelegt ist, wer hat sich solches ausgedacht? Sadistisch veranlagte Menschen müssen es wohl sein, und sie werden eines Tages auf Knien ihren Dank dafür stammeln, dass das, was nach ihren Vorstellungen Andersdenkende erleiden müssen, sie nicht selber dauerhaft trifft.


Auch die Amtsträger der Kirche, ob katholisch oder evangelisch, unterliegen, wie alle Menschen, dem Gesetz von Saat und Ernte. Wie lange wird es noch dauern, bis sie auf Knien dafür danken, dass sie die angeblich unendlichen Qualen, die sie anderen zusprechen, nicht selbst unendlich erleiden müssen.
 
So werden also auch die Theologen vor diesem Ort bewahrt, den sie millionen- und milliardenfach Andersgläubigen ohne zeitliche Begrenzung zugedacht haben, doch sie unterliegen wie alle Menschen dem Gesetz von Saat und Ernte.
Dabei wird sich bewahrheiten, was Jesus von Nazareth über die Theologen sagte, als Er den Schriftgelehrten Seiner Zeit prophezeite: "Wahrlich, Ich sage euch: Die Zöllner und Prostituierten kommen eher ins Reich Gottes als ihr" (Matthäus 21, 31). Doch irgendwann, wenn sie von ihrem hohen Ross herab gestiegen oder herab gefallen und umgekehrt sind, werden auch die Kirchenmänner und Theologen – offenbar mit als Letzte unter allen Menschen – den Weg zurück zu Gott finden.
 



Teil 2

Sind Protestanten am Ende vielleicht doch "verkappte Katholiken?"
 

Das Dogma der römisch-katholischen Kirche kennt keinen Spielraum.
Und folgender Lehrsatz Nr. 381 aus dem Standardwerk von Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche ist nach römisch-katholischer Lehre "unfehlbar":
 
381 "[Die heilige römische Kirche, durch das Wort unseres Herrn und Erlösers gegründet,] glaubt fest, bekennt und verkündet, dass niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter – des ewigen Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr (der Kirche) anschließt. So viel bedeutet die Einheit des Leibes der Kirche, dass die kirchlichen Sakramente nur denen zum Heil gereichen, die in ihr bleiben, und dass nur ihnen Fasten, Almosen, andere fromme Werke und der Kriegsdienst des Christenlebens den ewigen Lohn erwirbt. ´Mag einer noch so viele Almosen geben, ja selbst sein Blut für den Namen Christi vergießen, so kann er doch nicht gerettet werden, wenn er nicht im Schoß und in der Einheit der katholischen Kirche bleibt.`" (Fulgentius)

In einem Kompendium zum Katholischen Katechismus auf den offiziellen Vatikanseiten www.vatican.va wird diese Lehre jedoch verharmlosend in modernere Sprache umformuliert, ohne dass dadurch aber die klaren Dogmen aufgehoben sind. So heißt es dort:


168. Wer gehört zur katholischen Kirche? Nr. 836-838 – Alle Menschen gehören auf verschiedene Weise der katholischen Einheit des Gottesvolkes an oder sind ihr zugeordnet. Der Kirche voll eingegliedert ist, wer sich, im Besitz des Geistes Christi, durch die Bande des Glaubensbekenntnisses, der Sakramente und der kirchlichen Leitung und Gemeinschaft mit ihr verbindet. Die Getauften, die diese katholische Einheit nicht voll verwirklichen, stehen in einer gewissen, wenn auch nicht vollkommenen Gemeinschaft mit der katholischen Kirche.
169.
In welchem Verhältnis steht die katholische Kirche zum jüdischen Volk? Nr. 839-840 – Die katholische Kirche erkennt ihr Verhältnis zum jüdischen Volk in der Tatsache, dass Gott dieses Volk als erstes unter allen Völkern erwählt hat, um sein Wort aufzunehmen. Das jüdische Volk besitzt "die Sohnschaft, die Herrlichkeit, die Bundesordnungen, ihm ist das Gesetz gegeben, der Gottesdienst und die Verheißungen, sie haben die Väter, und dem Fleisch nach entstammt ihnen der Christus" (Röm 9, 4-5). Im Unterschied zu den anderen nichtchristlichen Religionen ist der jüdische Glaube schon Antwort auf die Offenbarung Gottes im Alten Bund.

170. Welche Verbindung besteht zwischen der katholischen Kirche und den nichtchristlichen Religionen?
Nr. 841-845 – Es gibt eine Verbindung, die vor allem auf dem gemeinsamen Ursprung und Ziel des ganzen Menschengeschlechtes beruht. Die katholische Kirche anerkennt, dass alles, was sich in den anderen Religionen an Gutem und Wahrem findet, von Gott kommt, ein Strahl seiner Wahrheit ist, auf die Annahme des Evangeliums vorbereiten und zur Einheit der Menschen in der Kirche Christi hindrängen kann.
171. Was bedeutet die Aussage:
"Außerhalb der Kirche kein Heil"? Nr. 846-848 – Diese Aussage bedeutet, dass alles Heil von Christus, dem Haupt, durch die Kirche, seinen Leib, kommt. Darum können jene Menschen nicht gerettet werden, die wissen, dass die Kirche von Christus gegründet wurde und zum Heil notwendig ist, in sie aber nicht eintreten oder in ihr nicht ausharren wollen. Zugleich können durch Christus und seine Kirche diejenigen das ewige Heil erlangen, die ohne eigene Schuld das Evangelium Christi und seine Kirche nicht kennen, Gott jedoch aufrichtigen Herzens suchen und sich unter dem Einfluss der Gnade bemühen, seinen durch den Anruf des Gewissens erkannten Willen zu erfüllen.

Was bedeuten nun diese schöngefärbten verklausulierten Formulierungen praktisch?
Manche gläubige Katholiken möchten gerne so tun, als ob die Protestanten eben auf andere Weise als die Katholiken "der katholischen Einheit des Gottesvolkes" angehören bzw. "ihr zugeordnet" seien.  Könnten sie dann demnach nicht als "die Getauften gelten, die diese katholische Einheit nicht voll verwirklichen", und nicht als diejenigen, die "nicht eintreten wollen" und deshalb nicht gerettet würden?
Doch das sind würdelose theologische Spitzfindigkeiten, die bei genauerem Hinsehen jeder Grundlage entbehren. Jesus von Nazareth lehrte: "Eure Rede sei Ja, Ja, Nein, Nein. Was darüber ist, das ist von Übel" (Matthäus 5, 37). Das heißt: Die Kirche ist als Meisterin im Verwischen von Klarheiten gemäß dieses Jesuswortes auch "Meisterin des Übels". Und diese Unklarheiten sind ganz bewusst so gewollt, so dass man manches jeweils nach Bedarf auslegen bzw. verbiegen kann.
Wäre es anders, könnte die katholische Kirche ja ohne weiteres sagen: "Die Protestanten würden auf ihre Weise gerettet." Doch genau das wird eben ganz bewusst nicht gesagt, so dass die Situation immer auf eine eigentümliche und bedrohliche Art in der Schwebe bleibt, so ganz nach dem katholischen Motto für die einfachen Leute: "Lieber doch voll römisch-katholisch werden, man könne ja nie wissen."
Dagegen steht die befreiende Erfahrung aller freien Christen: Aus der Kirche ausgetreten zu sein ist bereits eine Gotteserfahrung!
 



Teil 3

 Kirchen drohen sich trotz vordergründig schöner Worte
weiterhin gegenseitig die "ewige Verdammnis" an

Die beiden in Deutschland vertretenen Großkirchen drohen sich auch mit Beginn des Reformationsjubiläums 2016/2017 und auch in den nachfolgenden Jahren weiter die ewige Hölle an, auch wenn die Kirchenführer das nicht offen zugeben. Grundlagen dafür sind die verbindlichen Lehren beider Kirchen, die beide mit Jesus, dem Christus, nichts zu tun haben, und in dieser Ausgabe in Teil 1 zusammen gefasst sind. Oft hört man in den Medien fälschlicherweise, sie hätten die gegenseitigen Lehrverurteilungen bereits aufgehoben. Doch im Jahr 1980 begannen lediglich Bemühungen beider Großkonfessionen, diese massivste Konfrontation mit bereits Millionen von Todesopfern irgendwann zu beenden, was jedoch nicht gelungen ist. Die nachfolgenden Zeilen beantworten, was seither tatsächlich geschehen ist.

Nach dem Papstbesuch von Johannes Paul II. in Deutschland im Jahr 1980 wurde zunächst eine "Gemeinsame Ökumenische Kommission" eingerichtet. Diese wiederum beauftragte den so genannten "Ökumenischen Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen", der schon seit 1968 existierte, mit wissenschaftlichen Untersuchungen zu den Detailfragen der gegenseitigen Lehrverurteilungen von Katholisch und Evangelisch. Fünf Jahre später, im Jahr 1985, schlug die Kommission dann einen Textentwurf vor, wonach die gegenseitigen Lehrverurteilungen gegenüber der jeweils anderen Konfession aus dem 16. Jahrhundert die heutigen (!) Konfessionsangehörigen nicht mehr betreffen sollen. Es wurde auf diese Weise der Eindruck erweckt, als ging es mit der so genannten katholisch-evangelischen "Ökumene" mit großen Schritten voran. Doch schon der Gedankenansatz "Welche die heutigen Konfessionsmitglieder nicht mehr betreffen sollen" zeigt auf, dass man vor allem Gehirnakrobatik betrieb. Denn was ist dann mit den früher Verurteilten? Sollen diese etwa nicht endlich aus der jeweiligen katholischen oder evangelischen Hölle befreit werden, wohin sie früher, je nach eigener Konfession, verflucht worden waren? Und was hat denn das mit "Nächstenliebe" und mit Versöhnung zu tun, wenn man die Verurteilten früherer Zeiten gemäß der eigenen Glaubensmeinung einfach weiter "brennen" lässt?
Auf katholischer Seite war vor allem Kardinal Karl Lehmann bei den Ausformulierungen beteiligt. Kardinal Joseph Ratzinger war im zuarbeitenden Ökumenischen Arbeitskreis tätig, schied jedoch nach seiner Wahl zum Papst im Jahr 2005 dort aus.

Doch die Abschaffung der gegenseitigen Verdammnisurteile, wie es die Kommission vorschlug, wurde auch für die Gegenwart niemals beschlossen, weder im Protestantismus noch im Katholizismus, was bis heute [2020] so gut wie immer totgeschwiegen wird. Wie ist es also genau weiter gegangen?
 
Während die evangelischen Kirchen im Jahr 1994 eine Zustimmung zu diesem Textentwurf, dass die früheren Lehrverurteilungen den jeweils anderen ab jetzt nicht mehr träfen, davon abhängig machten, dass auch die römisch-katholische Kirche zustimme, spielte die Deutsche Bischofskonferenz am 21.6.1994 das Thema – 14 Jahre nach dem besagten Papstbesuch von Johannes Paul II. in Deutschland – herunter. Sie sprach nur von einer "wichtigen Etappe auf dem Weg zu einem gemeinsamen Bekenntnis" und verwies, was eine Entscheidung darüber betrifft, auf die Zuständigkeit des Vatikan.
Dementsprechend heißt es in dieser Stellungnahme der Deutschen Bischofskonferenz entsprechend gewunden und unverbindlich: "Dabei versetzt uns der gegenwärtige Stand der Dialog-Ergebnisse leider noch nicht in die Lage, in jedem Fall verbindlich zu entscheiden, ob die verbleibenden Unterschiede noch kirchentrennenden Charakter haben oder als Ausdruck unterschiedlicher theologischer Schulen im Verständnis des gemeinsamen Glaubens betrachtet werden können." 

Das war aus heutiger Sicht [2020] nun aber auch schon vor 26 Jahren, so dass man weiter fragen kann: Wie haben sich denn die "Dialog-Ergebnisse" seit 1994 weiter entwickelt, und wie hat der auf katholischer Seite letztlich allein zuständige Papst im Vatikan diese seither bewertet? Ist man über 40 Jahre nach dem Papstbesuch von Johannes Paul II. in Deutschland in unserer schnelllebigen Zeit nun wenigstens in der Lage, eine offizielle Formulierung zu veröffentlichen, die entweder so oder so lautet, oder bleibt alles weiterhin beim Alten, bis auf etwas Larifari, also Unwesentliches, darum herum? Mit Jesus von Nazareth hat das alles sowieso nichts zu tun, denn Er lehrt völlig anders als die Großkirchen, und außerdem sprach Er: "Eure Rede sei Ja, Ja, Nein, Nein. Alles andere ist von Übel." Schon von daher sind die kirchlichen Verlautbarungen sehr eindrückliche Beispiele für das Übel, von dem Christus sprach.

Die hochkomplizierte Erklärung und ihre Interpretation

Kirchentheater

Und die anderen seien doch verflucht

"Miteinander für Europa"?

Die hochkomplizierte Erklärung und ihre Interpretation

Es folgte im Jahr 1999 dann in Augsburg die Unterzeichnung der so genannten Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre des Lutherischen Weltbundes und der Katholischen Kirche, die seither als ein großer Fortschritt gefeiert wurde, so, als ob man tatsächlich die gegenseitigen Lehrverurteilungen aufgehoben hätte. Doch der Schein trügt gewaltig. Denn bei näherem Hinsehen zeigt sich: Man konstruierte lediglich die Begrifflichkeiten so um, dass bestimmte gegenseitige Lehrverurteilungen nun angeblich ins Leere laufen, ohne dass man sie aber aufgehoben hätte. Außerdem gilt dies auch nur für manche Verurteilungen, nicht für alle, so dass man zusammenfassend sagen könnte: Hochkompliziert gedrechselte Gedankenwindungen wurden teilweise in schöne Worte gepackt, aber man droht sich weiterhin gegenseitig die "ewige Verdammnis" an. Wer sich dazu selbst die Mühe machen möchte, in dieser Erklärung zu lesen und dazu das Bibelwort ernst nimmt "Der Buchstabe tötet, der Geist macht lebendig", der kann nur zu dem Schluss kommen, dass es hier nur um nebulöse Wort-Wolken unter geistig Toten geht.
Und bereits bei der Unterzeichnung hatten die Freien Christen in der Handzettelaktion "Das hat Jesus nicht gesagt" darauf hingewiesen, dass dies alles mit Christus nichts zu tun hat. Dabei standen sie mit ihren Handzetteln vor der evangelischen Kirche St. Anna, in der die Erklärung unterzeichnet wurde, samt Nebengebäuden. Und dort stand auch der LKW einer Metzgerei, von dem aus die Wurst- und Fleischplatten für die Kirchenführer hineingetragen wurden, denn beim Thema "Töten von Tieren für die menschliche Ernährung" ist man sich ökumenisch einig.

Foto:
Unzählige Tiere werden bis heute mit ausdrücklicher Erlaubnis der Kirchen-Religionen qualvoll gehalten und geschlachtet, da dort nur der Mensch als "Gottes Ebenbild" betrachtet wird und die Tiere lt. Kirchenlehren ihm, dem Menschen, "nutzen" müssen. In der Erlaubnis des Tiermords für den menschlichen Gaumengenuss sind sich also beide Großkonfessionen ökumenisch einig, in den meisten anderen Lehrfragen drohen sie sich weiterhin gegenseitig Höllenstrafen an, auch wenn es entweder verschwiegen, mit viel Wenn und Aber verklausuliert oder umnebelt wird oder, wie in der "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre", zwar vordergründig zurück genommen wird allerdings mit so viel Vorbehalten versehen, dass von einer Aufhebung überhaupt nicht die Rede sein kann.

Während das Tierkadaver-Mahl also beide Konfessionen eindeutig vereint, muss man in der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre, modern auch "GER" genannt, schon sehr gründlich suchen, um eindeutige Aussagen zu finden, deren Botschaft nicht völlig in der Schwebe gehalten wurde. Deutlich ist immerhin eine Passage in der zentralen Stelle der Erklärung von 1999, in der es heißt:
"Es kam in den lutherischen Bekenntnisschriften und auf dem Trienter Konzil der römisch-katholischen Kirche zu Lehrverurteilungen, die bis heute gültig [!] sind und kirchentrennende Wirkung haben." (1)

Dann heißt es aber kurz darauf wieder sehr kryptisch:
"Wie die Dialoge selbst, so ist auch diese Gemeinsame Erklärung von der Überzeugung getragen, dass eine Überwindung bisheriger Kontroversfragen und Lehrverurteilungen weder die Trennungen und Verurteilungen leicht nimmt, noch die eigene kirchliche Vergangenheit desavouiert. Sie ist jedoch von der Überzeugung bestimmt, dass unseren Kirchen in der Geschichte neue Einsichten zuwachsen und dass sich Entwicklungen vollziehen, die es ihnen nicht nur erlauben, sondern von ihnen zugleich fordern, die trennenden Fragen und Verurteilungen zu überprüfen und in einem neuen Licht zu sehen." (7)

Eindeutig ist also nur, dass eben die gegenseitigen Lehrverurteilungen aus dem 16. Jahrhundert weiterhin gültig sind. Das Weitere wirkt dann wie ein letztlich nichtssagender Singsang. Mit dieser Schlussfolgerung könnte man es im Prinzip auch bewenden lassen.

Für theologisch und an der Ökumene der Großkirchen näher Interessierte möchten wir jedoch noch ein paar weitere Aussagen aus dem Wortspiel-Zirkus der Großkonfessionen näher beleuchten und damit auch die Konfusion bei den jeweiligen Theologen und ihren Kirchen sichtbar machen. Was bedeutet etwa in diesem Beispiel "überprüfen" und "in einem neuen Licht sehen"? Neue Lichtverhältnisse, also eine andere Beleuchtung, ändern ja nichts an dem Schauplatz, der damit beleuchtet werden soll? Aber was soll dann die neue Einstellung der Lichtverhältnisse bewirken? Die Antwort der Theologen lautet, man habe als "Ergebnis" erzielt,
"... dass in dieser gemeinsamen Erklärung ein Konsens in Grundwahrheiten der Rechtfertigungslehre formuliert werden kann, in dessen Licht die entsprechenden Lehrverurteilungen des 16. Jahrhunderts heute den Partner nicht treffen." (13)

Das heißt zunächst: Die betreffenden Lehrverurteilungen existieren zwar weiter,
aber der "Ökumene-Partner" ab dem Jahr 1999 soll davon nicht mehr getroffen sein, ohne dass damit aber irgendeine konkrete Aussage dieses Konstrukts oder eine Folge davon angesprochen wird. Doch sind denn gegenüber dem hier angesprochenen Partner wenigstens alle bisher festgelegten Lehrverurteilungen gemeint, so könnte man fragen? Denn eine einzige Lehrverurteilung reiche ja aus katholischer und evangelischer Sicht schon aus, dass der jeweils andere dafür ins Höllenfeuer müsse, und zwar ohne Umkehrmöglichkeit. Dies wurde bis heute nicht aufgehoben. Wenn diese anderen Lehrverurteilungen, die nicht die so genannte "Rechtfertigungslehre" betreffen, sondern beispielsweise das Papsttum, hier nicht ebenfalls mit außer Kraft gesetzt würden, so lautet die logische Schlussfolgerung, dass diese auch weiterhin gelten. Und genauso ist es nämlich. Solches wird aber nicht ausgesprochen und schon gar nicht auf Papier gebracht, sonst wäre der Effekt der "Gemeinsamkeit", der mit dieser "Erklärung" vordergründig erzielt werden soll, schnell wieder dahin.
Doch so mancher Anhänger der Ökumene fragt sich an dieser Stelle vielleicht: Verhält es sich wirklich so, wie von uns hier dargelegt? Eine deutliche Antwort darauf gibt folgende Formulierung, und sie ist bei genauem Hinschauen entlarvend:

"Damit erscheinen auch die Lehrverurteilungen des 16. Jahrhunderts, soweit sie sich auf die Lehre von der Rechtfertigung beziehen, in einem neuen Licht: Die in dieser Erklärung vorgelegte Lehre der lutherischen Kirchen wird nicht von den Verurteilungen des Trienter Konzils getroffen. Die Verwerfungen der lutherischen Bekenntnisschriften treffen nicht die in dieser Erklärung vorgelegte Lehre der römisch-katholischen Kirche." (41)

Wer also genau hinschaut, liest dort eindeutig "Lehrverurteilungen, ... soweit sie sich auf die Lehre der Rechtfertigung beziehen". Folglich sind eben ganz klar nicht alle Verurteilungen gemeint, sondern nur jene. Die anderen Lehrverurteilungen, "soweit sie sich" eben nicht "auf die Lehre der Rechtfertigung beziehen", existieren folglich weiter. Doch selbst bei denen, um die es hier geht, bei denen also die gegenseitigen Verwerfungen aufgehoben sein sollen, fragt man sich: Warum sagt und schreibt man dann nicht einfach klipp und klar: "Die Lehrverurteilungen werden aufgehoben"?
Vielleicht, weil selbst diesen Worten der Kirchenmänner nicht zu trauen ist; und weil die theologischen Wortmechaniker gleich danach in dem gemeinsamen Stück Papier wieder zurück rudern, nämlich mit folgenden massivst einschränkenden Worten:
"Dadurch wird den auf die Rechtfertigungslehre bezogenen Lehrverurteilungen nichts von ihrem Ernst genommen. Etliche waren nicht einfach gegenstandslos; sie behalten für uns ´die Bedeutung von heilsamen Warnungen`, die wir in Lehre und Praxis zu beachten haben." (42)

Ja, was also nun? "Aufgehoben" und dennoch "in Lehre und Praxis zu beachten"? Wer soll jetzt verstehen, was das nun wieder zu bedeuten hat? Von einer wirklichen Aufhebung der Verurteilungen kann also auch beim Thema "Rechtfertigungslehre" überhaupt nicht gesprochen werden, wenn diese trotzdem sowohl in der Lehre (!) als auch in der Praxis (!) weiterhin zu beachten sind. Dann sind sie doch nicht weg, sondern noch da. Denn das, was man vordergründig wortreich aufheben möchte, müsse ja dennoch weiter beachtet werden. Und dies gilt eben ausdrücklich auch bei jenen Verurteilungen, "soweit sie sich auf die Lehre von der Rechtfertigung beziehen". Wer soll hier zum Narren gehalten werden? Auf jeden Fall das Kirchenvolk. Doch sind auch die Kirchenmänner mit ihrer Wortakrobatik überhaupt noch Herren ihrer Sinne?
Und 20 Jahre nach Unterzeichnung dieser Erklärung, am 31.10.2019, wurden nun auch noch Jubiläumsfeiern veranstaltet, und die zentrale Jubiläumsfeier war in Stuttgart in Deutschland, wo dann letztlich auch nur wieder weitere Nebelkerzen geworfen wurden.

Kirchentheater

Denn summa summarum bedeutet der Inhalt dieser Gemeinsamen Erklärung: Die gegenseitigen Faustschläge in Richtung des Kontrahenten seien weiter ernste, "heilsame" und zu beachtende "Warnungen", landen aber seit 1999 quasi in der Luft. Das gelte aber nur für die Schläge in dieser einen Kampfrunde. Soweit andere Lehrverurteilungen zu anderen Themen den Kontrahenten treffen und da gibt es viele –, sollen sie diesen auch weiterhin zu Boden werfen. Das also ist – im Gleichnis gesprochen – der Stand der großkirchlichen Ökumene, und man kann schlussfolgern: Außer viel Spesen und klerikaler Selbstbeweihräucherung nicht viel gewesen. Wenn also anlässlich des Reformationsjubiläums und weiterer Jubiläumsfeiern viele unbedarfte Journalisten schrieben, man habe doch die gegenseitigen Lehrverurteilungen aufgehoben, und das wurde oft geschrieben, dann sind sie schlicht einer Kirchenlüge aufgesessen, die jedoch in so viel Raffinement verpackt wurde, dass sie von Normalbürgern nicht durchschaut wird. Doch sie zahlen dafür weiter Kirchensteuer.

Der generellen Aufhebung der gegenseitigen Lehrverurteilungen im 16. Jahrhundert, wie es die "Gemeinsame Ökumenische Kommission" im Jahr 1985 vorgeschlagen hatte, haben Papst und Vatikan bis heute sowieso nicht zugestimmt, weswegen auch die evangelischen Unterschriften dazu aus evangelischer Sicht nicht wirksam geworden sind. Und selbst dort, wo man sich im "Dialog" "angenähert" habe, haben beide Parteien bis heute fast alles in der Schwebe gelassen bzw. das Thema letztlich weitere Jahrzehnte lang schlicht ausgesessen.

Man kann sich dazu noch einmal die Ecken eines Boxrings vorstellen, vielleicht mithilfe von folgendem Szenario: Die Kontrahenten boxen weiter, bleiben aber dabei so weit in ihrer Ecke stehen, dass der Abstand zwischen den Faustschlägen nun so groß ist, dass sie den anderen nicht mehr treffen. Um den Boxring herum lodern aber die Feuer, und aus diesem Feuer schreien die in den letzten 500 Jahren gegenseitig Verdammten in ihren unsäglichen Schmerzen.
Und wenn die Morde und Kriege, die Folterungen und Hinrichtungen aus konfessionellem Wahn und Arroganz nicht bitterer Ernst wären, könnte man sagen: Man entwarf eine skurrile, ja absurde Szenerie, ein Stück Kirchentheater und vermittelt dieses Schauspiel dann den Leichtgläubigen als "Erfolg". Doch solches geschieht ja nicht ohne Absicht. Für diese Irreführung gibt es einen nachvollziehbaren Grund: Jeder will auch weiterhin der Rechthaber sein, auch wenn der Missbrauch von Christus in beiden Konfessionen und damit die totale Falschheit, die sie repräsentieren, neutralen Beobachtern schon längst ins Auge springt.

So gelten also weiterhin die Dogmen und Lehrsätze, in denen die Protestanten faktisch ewig verdammt werden, zum Beispiel, weil sie sich nicht dem Papst unterwerfen, auch wenn man sich dazu katholischerseits im 21. Jahrhundert aus Gründen der päpstlichen Diplomatie und des Zeitgeistes nicht oder allenfalls verklausuliert offiziell äußert.
Vor allem Papst Franziskus spricht selbst auffällig oft anders als die Dogmen. So stellen wir an dieser Stelle auch einmal die Frage: "Wer ist der ´Vater der Lüge`? Derjenige, der die Dogmen geschrieben hat? Oder derjenige, der heute gegen die Dogmen spricht?"
Umgekehrt gelten auch die Bekenntnissätze Martin Luthers weiter, welche in die bis heute evangelisch-lutherisch verbindlichen Bekenntnisschriften der nach ihm benannten Kirche aufgenommen wurden, wonach beispielsweise unter dem Regiment des Papstes "Leib und Seele" "ewig" "verderben".

Seit 1980, dem Gründungsjahr der so genannten "Gemeinsamen Ökumenischen Kommission", also seit 40 Jahren [2020], nicht viel mehr als Gespreiztheiten intellektueller Akrobatik! Und so sind die gegenseitigen Verdammungen tatsächlich nicht aufgehoben, da ja auch die evangelischen Kirchen laut ihren Erklärungen aus dem Jahr 1994 ihre Aufhebung davon abhängig machen, dass auch der Vatikan zustimmt. Doch der hält sich auch vier Jahrzehnte später – gelinde gesagt – weiterhin bedeckt. Und selbst bei den ab 1999 für die Zukunft zu "Luftschlägen" umgedeuteten Lehrverurteilungen zum Thema "Rechtfertigung", die also nicht mehr zu gegenseitigen Verfluchungen führen sollen, werden die Fäuste nicht zurück gezogen.
Ausdrücklich heißt es nämlich in der "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" gleich in Absatz (1), und das möchten wir, weil es entscheidend ist, noch einmal wiederholen:

"Lehrverurteilungen, die bis heute gültig sind und kirchentrennende Wirkung haben."
Wäre es anders, hätte man hier formuliert: "Die ab jetzt nicht mehr kirchentrennende Wirkung haben." Doch genau das wird ausdrücklich nicht gesagt.

Und passend dazu heißt es in Absatz 42, was wir abschließend auch noch einmal wiederholen, und auch dafür zahlen die Gläubigen Milliarden an Kirchensteuern und dafür gibt der Staat weitere Milliarden an Subventionen hinzu:
"Dadurch wird den auf die Rechtfertigungslehre bezogenen Lehrverurteilungen nichts von ihrem Ernst genommen". Es seien "heilsame Warnungen, die wir in Lehre und Praxis zu beachten haben".

Und die anderen seien doch verflucht, Ökumene als klerikal-akrobatische Sprachverwirrung

Und gewarnt wird eben der jeweilige Kontrahent vor dem Verlust des Seelenheils. Das sei dann wiederum der "Ernst" der Lage, von dem ausdrücklich "nichts" (!) weg genommen werde.
Warum wird dann aber in der kirchlich interessierten Öffentlichkeit oft so getan, als seien aufgrund dieser "Gemeinsamen Erklärung" von 1999 und der oben zitierten Absichtserklärungen der besagten Ökumenischen Kommission aus dem Jahr 1985 die Verurteilungen aufgehoben?
Beide Großkonfessionen möchten verständlicherweise die Politiker mit ihrer "Subventionsfreudigkeit" und ihre Kirchensteuerzahler bei Laune halten, die seltenst die Lehren ihrer eigenen Kirche wirklich kennen und es überwiegend gerne so hätten, dass es doch gar nicht so wichtig sei, ob man nun katholisch oder evangelisch sei, was jedoch reine Wunschvorstellungen sind, die nichts mit der Realität zu tun haben.
Denn allein mit diesem Wunschdenken "verdammen" sie sich laut ihren eigenen Konfessionslehren selbst, was aus unzähligen katholischen Dogmen ersichtlich ist und was auch nach evangelischer Lehre bedeuten würde, dass es dann ja gar nicht so wichtig sei, evangelisch zu sein, und dass man sich ja genauso gut dem "Endchrist" = "Antichrist" in Rom und seinem "Regiment" unterwerfen könne, wie es Martin Luther für die nach ihm benannten Kirchen bis heute verbindlich formulierte. Doch nicht so wichtig? Das ist definitiv weder die katholische noch die evangelisch-lutherische Lehre, sondern es wird eben als entscheidend betrachtet, der jeweiligen eigenen Konfession anzugehören. Und es ist dabei auch auf evangelischer Seite sicher nicht nur "allein der Glaube", der nach evangelischer Lehre seit dem 16. Jahrhundert angeblich allein "retten" soll. Es sei denn, man versteht "Glaube" so, wie er laut dieser Lehre verstanden werden will, nämlich als das gesamte evangelische "Glaubenspaket" mit seinen vielen Lehrsätzen.
Den eigenen Gläubigen werden alle Konfusionen und Absurditäten im eigenen Lehrwerk nur nicht mitgeteilt, weder auf katholischer noch auf evangelischer Seite. Stattdessen hält man ihnen das Blendwerk "Ökumene" vor die Nase, letztlich nur ein Mischwerk klerikal-akrobatischer Sprachverwirrung.

"Miteinander für Europa"?

Parallel zu der Verabschiedung dieses Blendwerks ihrer Theologen haben aber auch nichttheologische Vertreter der kirchlichen Großkonfessionen seither Anstrengungen der Annäherung unternommen und eine "ökumenische" Initiative von so genannten Gemeinsamkeiten gegründet. Doch was hat es nun damit auf sich?
Bis 2016 hatten über 300 kirchliche Organisationen unter dem Motto "Miteinander für Europa" auf diese Weise ein Energiefeld geschaffen, wo man sich nicht mit theologischer Betonkost quälte, sondern mit viel Singen und "Händchenhalten" als Grundhaltung ständig Übereinstimmungen mit entsprechenden Worthülsen formulierte und sich über Konflikte hinweg lavierte.
Interessant jedoch: Es geht dort auch um Politik ("Europa"). So haben in dieser Initiative überwiegend evangelische Freikirchen und kirchennahe evangelische Bewegungen (geschätzt ca. 2/3 bis 3/4) zusammen mit katholischen Laienbewegungen (geschätzt ca. 1/3 bis 1/4) sowie einigen Gruppen der Anglikaner und Orthodoxen ein "Netzwerk" mit einem Leitungsgremium aus überwiegend "Laien" mit gesellschaftlicher "Reputation" (also Nichtpriestern und Nichtpfarrern) geschmiedet, das 2004 erstmals unter dem entsprechenden Namen "Miteinander für Europa" aufgetreten war. Vom 30.6.-1.7.2016 hielt man nun im Vorfeld des offiziellen Reformationsjubiläums einen Kongress mit ca. 5000 Teilnehmern aus diesen Gruppierungen in München ab, zu dem sogar Papst Franziskus und der griechisch-orthodoxe Patriarch Bartholomaios I. Grußworte sandten. Und in der Vorbereitung geschah trotz des "Laien"-Engagements alles in enger Abstimmung mit den jeweiligen Talar-Oberen der betreffenden Großkonfessionen, zu denen man weiterhin aufschaut und denen man das Ruder wie immer überlässt, trotz eigener so genannter "Initiative".

Alle Gegensätzlichkeiten scheinen dort in diesem "Laien"-Umfeld, wie gesagt, wie weg gewischt, und man überschüttet sich regelrecht mit gegenseitigen Verständnisbekundungen und gegenseitigem Lob. Doch es ist alles nur oberflächlich, nur ein vordergründig konstruierter Zusammenhalt. So hatte man zwar als weiteres Motto im Hinblick auf das Reformationsjubiläum 2017 gewählt "500 Jahre Trennung sind genug - Einheit ist möglich". Nur was für eine "Einheit" sollte und soll das weiterhin denn sein?
Die "Oberpriester" Reinhold Marx (katholisch) und Heinrich Bedford-Strohm (evangelisch) agieren auch bei dieser – eben ansonsten vielfach von Nichttheologen getragenen – Initiative mit in der vordersten Reihe. Und auch die Verleihung des Karlspreises an den Papst mit ihren macht- und religionspolitischen Hintergründen wurde 2016 in München gefeiert. In der Zwischenzeit
stiegen auch zahlreiche Organisationen und Gemeinschaften als Begleittruppen erwartungsvoll mit ins Boot dieser "Hydra" – Organisationen, die sich in der Vergangenheit noch nicht haben so ohne Weiteres gleichschalten lassen. Dahinter steckt natürlich eine menschliche Sehnsucht nach echter Einheit, religiös und politisch, doch was soll das für eine scheinbare Einheit sein, wenn sie sich auf Lügen gründet wie in diesem Beispiel?
So wird offenbar genau diese Sehnsucht von den gegen Christus gerichteten Mächten missbraucht, um ein weiteres unterirdisches ökumenisches Bündnis zu schmieden, das letztlich gegen den Christus der Bergpredigt agiert. Denn dieses religiös begründete "Europa" beinhaltet auch Waffenproduktion und -exporte, auch in Kriegsgebiete, Kriege als "letzte Mittel", milliardenfache Tierqual und Tiermorde für den Gaumengenuss, Verhungern-Lassen von Millionen von Menschen und letztlich die Klimakatastrophe. Immerhin äußeren einzelne Mitläufer etwas Kritik: "Ich habe den Eindruck, dass sie uns Gläubige nur für ihre politischen Ziele ausnutzen wollen", schrieb z. B. Heike M. in einem Online-Kommentar auf idea.de. (3.7.2016)

Im Grunde genommen heißt die unterschwellige katholisch-ökumenische Botschaft: "Unterwerft euch alle endlich wieder und kriecht wieder zurück in den Bauch der Romkirche. Wir erlauben euch individuelle Folklore. Dafür erwarten wir von euch Unterordnung." Religiös und mehr oder weniger auch politisch. Der römisch-katholische Erzbischof Ludwig Schick aus Bamberg sprach etwas deutlicher, als er sinngemäß erklärte: Wir sind derzeit eine Milliarde Katholiken. Wenn die Ökumene vorankommt, was ich sehr wünsche, werden es bald zwei Milliarden sein. (ZDF, 31.5.2007)

 


 

Teil 4

Evangelisch-katholische Erklärung zur Rechtfertigungslehre

Sie sträuben sich gegen das Gesetz von Saat und Ernte

Die Lehre des Jesus von Nazareth ist einfach und genial. Was beide Großkirchen in Mitteleuropa daraus machten, ist kompliziert und steht im Widerspruch zu Jesus. Eines der Beispiele in jüngerer Zeit: Die so genannte Gemeinsame Erklärung beider Großkirchen zur Rechtfertigungslehre 1997, die 1999 von beiden Kirchen abschließend unterzeichnet wurde; siehe Teil 3). Sie bestreitet erneut die Geltung des Gesetzes von Saat und Ernte, das Jesus lehrte. Dieser "ökumenische" Widerspruch gegen Jesus gilt als eine wesentliche Etappe bei der Entwicklung der so genannten Ökumene. Worum geht es dabei genau?

Blinde Blindenführer

Quadratur des Kreises

Ökumenisches Chaos auf dem Blut der Opfer

Blinde Blindenführer

80 Pfarrer und Priester aus dem Raum Celle debattierten im Jahr 1997 gerade über diese Erklärung, als wenige Kilometer entfernt der Intercity "Wilhelm Röntgen" entgleiste. "Wir bekennen gemeinsam, dass der Sünder durch den Glauben an das Heilshandeln Gottes in Christus gerechtfertigt wird" – diese zentrale, von den Theologen beider Kirchen befürwortete Botschaft der Erklärung wirkt wie ein Fremdkörper angesichts der 101 Toten des Unglücks und des großen Leids der Angehörigen.
In den nachfolgenden Predigten war einmal mehr von einem angeblich "unerforschlichen Geheimnis Gottes" die Rede, oder die Konfessionstheologen boten den Trauernden mit dem Hinweis auf den Klageruf von Jesus am Kreuz auch an, "Gott anklagen" zu können (z. B. Bischof Hermann von Loewenich; mehr dazu in der Ausgabe Freie Christen Nr. 6). Was könnten die Konsequenzen davon aus der Sicht der vom Unglück Betroffenen sein? Wäre der nächste Schritt nicht, sich von diesem "Gott", der hier gepredigt wird, zu lösen und nichts mehr mit ihm zu tun haben zu wollen?


Auch von den Theologen, die nach dem Unglück mit Sturzhelm und speziellen Jacken mit der Aufschrift "Pastor" über die Trümmer des verunglückten Zuges stiegen, wurde nichts bekannt, was über den Inhalt der bekannt gewordenen Predigten hinausging.
Gemäß ihrer Lehren müssten viele der 101 Todesopfer nun auch noch in eine ewige Verdammnis, weil sie die kirchlichen Bedingungen für das Seelenheil bis dahin nicht erfüllten. Doch das wird ihren Angehörigen verschwiegen. Und mehr noch: Laut den kirchlichen Prädestinationslehren wären die vom angeblich jenseitigen Verdammnisschicksal Betroffenen eben leider nicht vom kirchlichen Gott für das Seelenheil vorher bestimmt gewesen.
Vergleichen wir damit, was J
esus von Nazareth über die Theologen Seiner Zeit sprach: "Sie sind blinde Blindenführer! Wenn aber ein Blinder den anderen führt, so fallen sie beide in die Grube." Würde Er zu den heutigen kirchlichen Theologen anders sprechen?

Nach 25jähriger Arbeit sollte die vom Lutherischen Weltbund und dem "Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen" verfasste "Gemeinsame Erklärung" von beiden Seiten ursprünglich 1997 feierlich unterzeichnet werden – in Deutschland ausgerechnet am 31. Oktober, dem so genannten Reformationstag. Doch es regte sich zunächst von allen Seiten Widerspruch, so dass sich die Unterzeichnung auf 1999 verschob.

"Quadratur des Kreises"

Nachdem unter anderem 160 evangelische Theologieprofessoren Widerspruch einlegten und zur "Schadenbegrenzung" aufforderten, veröffentlichte auch der Vatikan eine vieldeutige Erklärung, die "als klares Ja, aber auch als klares Nein" verstanden werden könne, wie beispielsweise die Stuttgarter Zeitung kommentierte. (1.7.1998)

Während die evangelischen Gelehrten die Aufnahme ihrer Bedenken in einer Zusatzerklärung forderten, mahnte Rom "weitere Studien" an. Zu einem großen Teil auf Staatskosten (hohe kirchliche Würdenträger und Konfessions-Professoren werden vom Staat bezahlt) wurde seit den 70er-Jahren in zahllosen Konferenzen, Tagungen, Forschungssitzungen und Besprechungen ein Text ausgefeilt, der z. B. von der renommierten Wochenzeitung Die Zeit als "Quadratur des Kreises" bezeichnet wurde. (2.7.1998)

Unter dem Stichwort "Differenzierter Konsens" hatten sich beide Großkirchen verrenkt, ihre eigene Lehre beizubehalten, aber bei diesem Aspekt nicht mehr von Trennungen und Lehrverurteilungen zu sprechen, sondern vordergründig eleganter und dem Zeitgeist entsprechend von "differenzierten" Betrachtungsweisen. Die unterschiedlichen jeweils evangelischen bzw. katholischen Aussagen sind dann im betreffenden Text hintereinander gestellt. "Versöhnte Verschiedenheit" sei die Alternative zur "geschönten Geschiedenheit", sagte dazu der damalige evangelische Oberkirchenrat Bezzel aus Ansbach.

In solcher erklärten "versöhnten Verschiedenheit" ist angesichts zunehmender weltweiter Katastrophen zumindest eine Gemeinsamkeit zu erkennen: Sinngemäß lautet sie: Es gebe für das weltweite Leid laut beider Kirchenmeinung oftmals keine Ursachen und auch keine Mittel, dies zu beenden, weil dies den angeblichen Geheimnissen der konfessionellen Gottesvorstellungen unterliegt. Wer aber wenigstens im Jenseits als so genanntes "Geschenk Gottes" in den Himmel kommen wolle, dem wird der jeweils konfessionelle Glaube samt den zugehörigen Kirchensakramenten angeboten. Dass aber trotz der Beschwörung einiger Gemeinsamkeiten der dann von der evangelischen Fraktion später vermeintlich "Gerettete" von der katholischen Fraktion verdammt würde und umgekehrt, darüber wird nicht geredet. Der Gläubige müsse also selbst die Risiken für sich hochrechnen, wobei immer mehr Konfessionsangehörige mit der Wortakrobatik ihrer jeweiligen Kirche nichts mehr zu tun haben wollen, dieser den Rücken kehren und als freie Gottsucher glücklicher als je zuvor ihren Weg finden.

Im Kern lief der faule Kompromiss der Gemeinsamen Erklärung beider Großkirchen auf eine Zustimmung des Vatikans zur Kernlehre des katholischen Reformationsmönchs Martin Luther über die angebliche "Rechtfertigung allein aus Gnaden" hinaus, ohne aber den Bannfluch gegen Luther aufzuheben, der, wie neuerdings von einem vatikanischen Kardinal verlautet (28.10.2016), ja durch den Tod des Gebannten angeblich automatisch aufgehoben sei, was aber auch nur eine schlau konstruierte Ausrede ist. Denn eine solche angebliche Aufhebung durch Tod wäre nur dann sinnvoll, wenn der Betroffene dann laut Kirchenlehre nicht den Rest seiner Existenz in der Hölle verbringen müsste, was ihm aber nicht zugestanden wird, da diese Hölle angeblich endgültig sei.
Der anscheinend an dieser Stelle unumstrittene Originaltext des Dokuments lautet: "Gemeinsam bekennen wir: Allein aus Gnade im Glauben an die Heilstat Christi, nicht auf Grund unseres Verdienstes, werden wir von Gott angenommen und empfangen den Heiligen Geist, der unsere Herzen erneuert und uns befähigt und aufruft zu guten Werken."

Für einen ehrlichen Wahrheitssucher und Freund von Jesus von Nazareth und Seiner guten Botschaft sind solche wohlklingenden Worte vor allem Worthülsen und Missbrauch von Gott, von Christus und auch vom von den Kirchen so genannten "Heiligen Geist". Denn der Schöpfergott nimmt alle Seine Kinder nicht nur an – auch ohne einen Glauben an eine durch kirchliche Interpretation massiv verfälschte "Heilstat Christi" –, Er ist in allen sogar gegenwärtig. Und der Einheit mit Gott geht die Einheit mit unseren Nächsten voraus, mit denen ich mich zuvor versöhne. So lehrte es Jesus. Dafür muss man aber praktisch etwas "tun" – im Diesseits oder Jenseits. Die intellektuellen Sätze von "Gnade", "Glauben", "Heilstat Christi", "Gott" und "Heiligem Geist" sind demgegenüber in diesem kirchlichen Umfeld nur ein hohles Wortgeklingel, dessen Inhalt mit der wahren Lehre von Christus nichts zu tun hat, wie wir immer wieder anderweitig auch nachgewiesen haben. Sie sind, um es noch einmal hervor zu heben, massiver Missbrauch, Irreführung, Betrug und Lüge.

Das "Tun" betonte bislang zwar auch die katholische Lehre. Und der Konfessionsstreit darüber, ob stattdessen der Kirchenglaube und die dem Kirchen-"Gott" zugesprochenen Gnadenerweise allein zum Heil genügen, hatte dabei die abendländische Kirche gespalten und war unter anderem verantwortlich für den 30jährigen Krieg mit Hunderttausenden von Toten und einem verwüsteten Land im 17. Jahrhundert. 1997 wurde in der "Gemeinsamen Erklärung" nun die katholische Position akrobatisch den lutherischen Formulierungen angepasst, was natürlich schon ein erheblicher Fortschritt ist gegenüber dem Gegenseitig-Sich-Massakrieren, wenn man es einmal so sehen will nach ein paar Hundert Jahren.
Die Anpassungsakrobatik Roms bei diesen Formulierungen erklären sich viele damit, dass die evangelischen Kirchen im Gegenzug in absehbarer Zeit die Oberhoheit des Papstes anerkennen könnten.
Nun hatte aber anscheinend der erbitterte Widerstand der oben genannten 160 evangelischen Professoren und anderer lutherischer Fundamentalisten gegen das Kompromisspapier die katholische Kirche gedemütigt: Wenn schon so viele verantwortliche Lutheraner dagegen sind, könne Rom dann noch zustimmen, ohne sein römisch-katholisches Masken-Gesicht, die angeblich allein selig machende Kirche zu vertreten, zu verlieren? Habe der Lutherische Weltbund – welcher der Erklärung zuerst zustimmte [die offizielle Verabschiedung und Unterzeichnung durch beide Großkirchen erfolgte am 31.10.1999 in Augsburg] überhaupt genügend Autorität in der evangelischen Welt, so eine der Anfragen aus Rom?
Und trotz der letztlichen Zustimmung der Vatikankirche zu dieser Erklärung vermeidet es Rom weiter, die Evangelischen überhaupt als "Kirchen" anzuerkennen. Stattdessen ist nur von "kirchlichen Gemeinschaften" die Rede.

Ökumenisches Chaos auf dem Blut der Opfer

Das fortgesetzte ökumenische Chaos auch um diese so genannte "Gemeinsame Erklärung" traf beide Großkirchen im Jahr 1999 mitten in ihrer intensiven Vorbereitung auf die Jahrtausendwende ins Jahr 2000. In diesem Zusammenhang gab es einen weiteren Grund für die grundsätzliche katholische Bereitschaft, gegenüber einigen ihr angenehmen lutherischen Lehrformulierungen einzulenken. Für das Jahr 2000 plante der Papst nämlich seine Entschuldigungsworte für die Verbrechen der katholischen Kirche, womit diese einen Schlussstrich unter ihre blutige Vergangenheit ziehen wollte. Im Ergebnis kann man diese Erklärung, "Mea Culpa" genannt, als kirchlich ungültige Beichte bezeichnen, da keine glaubwürdige Reue spürbar war, die Schuld einzelnen Söhnen und Töchtern der Kirche zugeschoben wurde und eine Wiedergutmachung durch praktisches Tun unterblieb.
Die "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre" könnte in diesem Zusammenhang jedoch der Strategie der Romkirche zugute gekommen sein. Denn die Kirchen und jeder kirchlich Gläubige sollen sich gemäß der Erklärung ja nun des Heils "geschenkweise" gewiss sein; also ganz gleich, wie viel Verbrechen von ihnen zu verantworten sind und ob diese alle bereinigt und wieder gut gemacht sind.

Vor dem blutigen Hintergrund beider Kirchen und der furchtbaren Blutspur von Millionen Opfern, die sie bis heute hinter sich herziehen, ist es verständlich, dass sich die Verantwortungsträger auch weiterhin sträuben, die Wirksamkeit des ehernen Gesetzes von Saat und Ernte, das auch Jesus von Nazareth lehrte, einzugestehen. Demnach ist ein "Schlussstrich" erst bei echter Reue möglich und nachdem auch jedes Opfer dem Täter verziehen hat, und wenn die Verbrechen, so weit möglich, wieder gut gemacht sind. Doch daran ist nicht gedacht. Im Gegenteil: Die Verbrecher von gestern sind vielfach die "Heiligen" von heute, und sie werden sogar im Gebet "angerufen".

Jesus von Nazareth brachte den Menschen die große Liebe Gottes nahe. So bekommt jeder Mensch durch die Hilfe Gottes immer wieder Gelegenheit, seine Fehlhaltungen, sein "Sündhaftes", zu erkennen, zu bereuen und zu bereinigen und somit den Weg zurück zu Gott zu finden, der also immer über den Nächsten, den Mitmenschen, geht.  
Auch ein Schicksal, dem immer auch Warnungen voraus gehen, ist nicht das Ende des Weges, denn es gibt keine Unterbrechung des Lebens. Auf einen letzten Atemzug im Diesseits folgt sogleich der erste Atemzug im Jenseits. Die Seele nimmt den Atem mit. Immer wieder bekommen also Seele und Mensch Hilfen, bis jemand – eventuell über mehrere Inkarnationen (Jesus lehrte auch die Möglichkeit der Reinkarnation, wie auch aus Spuren in der Bibel und aus außerbiblischen Schriften klar hervor geht und wie es heute durch Prophetenwort unmissverständlich bezeugt wird) – den Weg der Selbsterkenntnis und Bereinigung zurück zum Herzen Gottes geht und nicht mehr auf die blinden Blindenführer hört, denen es letztlich um die Macht und um ihr Ego geht, aber nicht um das Wirken Gottes in dieser Welt. Dazu an dieser Stelle nur zur Erinnerung: Jesus von Nazareth hat niemals Priester, Pfarrer und Bischöfe eingesetzt.
 



Teil 5

Was ist die gemeinsame Basis für die Ökumene?

Der Kirchenglaube stammt von römischen Kaisern

Fragt man nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Großkirchen, dann zählt es zu den Fakten, dass die so genannten "altkirchlichen" Dogmen aus der Antike und dem frühen Mittelalter zu den Grundlagen aller Kirchen zählen: der römisch-katholischen, den orthodoxen, die sich nach innerkirchlichen Machtkämpfen im 1054 Jahrhundert abgespalten hatten und den evangelischen, die sich nach Machtkämpfen im 16. Jahrhundert abgespalten hatten. Gemeinsam ist ihnen jedoch allen, dass vor allem römische Kaiser, Diktatoren des Imperium Romanum, ihr Glaubensbekenntnis und ihre Dogmen formuliert hatten und nicht etwa Jesus von Nazareth oder Seine Jünger. Diese altkirchlichen "Dogmen" und Lehrsätze sind also die Basis für alle Staatskirchen und staatskirchenähnliche Groß-Institutionen, und sie waren und sind bis heute Ausdruck weltlich-irdischer Macht. Mit Christus haben sie nichts zu tun.

Die so genannten "altkirchlichen" Dogmen wurden auf den sieben so genannten Ökumenischen Konzilien beschlossen, die sowohl von der römisch-katholischen als auch von den orthodoxen Kirchen und auch weitgehend von den evangelischen anerkannt werden. Es sind diese die Konzilien von Nizäa (325: Christus sei ein Mensch und ein Gott), Konstantinopel (381: "Dreieinigkeit"), Ephesus (431: Die angebliche Jungfrau Maria sei nicht nur "Christusgebärerin", sondern "Gottesgebärerin"), Chalcedon (451: Christus habe zwei Naturen, sowohl "Mensch" als auch "Gott"), Konstantinopel (553: die angebliche ewige Verdammnis; Ablehnung der Präexistenz der Seele), Konstantinopel (680/681: Christus habe zwei Willen, einen göttlichen und einen menschlichen; Papst Honorius I. (625-638) wird nachträglich verflucht, weil er nur von einem Willen von Christus ausgegangen war, und dieser Fluch wird von späteren Päpsten bestätigt), Nizäa (787: Ikonen dürfen verehrt, aber nicht angebetet werden)). Für die orthodoxen Kirchen sind die Lehr-Beschlüsse dieser sieben Konzilien die einzigen maßgeblichen Dogmen. Die verschiedenen evangelischen Kirchen erkennen auch entweder alle diese sieben Konzilien an oder nur die ersten sechs.

Eine erste langfristige Weichenstellung der katholischen Glaubenslehre erfolgte auf dem Konzil von Nicäa (325), das Kaiser Konstantin einberufen hatte, um eine theologische Auseinandersetzung zu schlichten, die ihm politisch ungelegen kam: Zwischen den Kirchenangehörigen von Alexandria war ein Streit über das Verhältnis von Jesus von Nazareth zu Gott entstanden, der bald auf die ganze Christenheit übergriff. Die einen – die Anhänger des Bischofs Athanasius – waren der Auffassung, dass Jesus, der Christus, "wesenseins mit Gott" und damit selbst Gott sei, während die anderen – die Anhänger des "Presbyters", also "Ältesten" Arius – Jesus als Gottes Sohn und "wesensähnlich mit dem Vater" ansahen.
Der Alleinherrscher Konstantin war ein politische Taktiker, der sich zwar erst auf dem Sterbebett katholisch taufen ließ, aber das Kirchentum bereits in den Jahren zuvor als weltanschauliches Fundament seiner Staatsmacht einsetzte. Da der Streit die Einheit seiner Staatskirche störte, wollte er den Streit beenden. Deshalb versammelte er vor allem Bischöfe, die auf seiner Seite standen, zu einem Konzil, das er selbst leitete und auf dem er dann per Staatsgesetz verordnete, was der rechte Glaube sei und was die "Ketzerei". Christus sei "wesenseins mit Gott", so das Staatsgesetz. Diese kaiserliche Formel, Christus sei "wesenseins mit Gott" wird bis heute im so genannten "Nizänischen Glaubensbekenntnis" bekannt, das für alle drei Großkirchen Katholisch, Orthodox und Evangelisch gleichwertig neben dem so genannten "Apostolischen Glaubensbekenntnis" steht, das jedoch ebenfalls nicht von Jesus oder seinen Aposteln stammt, sondern ebenfalls von kirchlichen Theologen der Antike.
Meist wird sonntags zwar das "Apostolische Glaubensbekenntnis" gebetet, weshalb es das Bekanntere ist, doch ist es zum Beispiel in manchen Kirchengemeinden üblich, dass eigens an hohen Feiertagen das "Nizänische Glaubensbekenntnis" mit der Formel des Konstantin gebet wird.

Der später als "Ketzer" verfolgte Kirchenälteste Arius in untertäniger Geste vor dem Konzil von Nicäa (325), auf dem Kaiser Konstantin (Vierter von rechts mit Krone) den Vorsitz führt. Es nützte Arius nichts. Der Kaiser beschloss die katholische "Dreieinigkeitsformel", die Arius nicht nachvollziehen konnte. Konstantin erhob sie jedoch zum Staatsgesetz und ließ Andersdenkende daraufhin verfolgen.

Mit dem in der Ökumene bis heute hoch verehrten Nizänischen Glaubensbekenntnis war eine wesentliche Basis für einen 1500 Jahre währenden Terror geschaffen. Erinnert sei beispielhaft an den Kirchenheiligen und Kirchenlehrer Thomas von Aquin, für den jeder Abfall vom katholischen Glauben ein strafwürdiges Verbrechen sei, weshalb Kaiser und Fürsten Abweichler hinrichten müssten.

Eine nächste wesentliche Weichenstellung für das Glaubensbekenntnis der Kirche erfolgte auf dem Konzil von Konstantinopel (381). Die Lehre von der Wesenseinheit von "Vater" und "Sohn" wurde ausgebaut und bis ins Detail formuliert zu einer nichtchristlichen "Dreieinigkeitslehre", wonach Gott aus drei "Personen" bestünde, die untereinander "wesenseins" seien. Als dritte Person wurde noch der "Heilige Geist" hinzu genommen. Weiterhin ging es um die Stellung einer angeblich "alleinseligmachenden" Kirche, wie sie sich später nannte. Wieder maßte sich ein römischer Kaiser, Theodosius I., an, per diktatorischem Machtspruch die Glaubenslehre zu bestimmen. Er berief das Konzil ein, und einer seiner Juristen übernahm darauf hin die Leitung der Versammlung, um die Formel des Dreieinigkeitsdogmas juristisch einwandfrei zu Papier zu bringen. Damit dies alles seine kirchliche Ordnung hatte, wurde der Jurist Nektarius vor Konzilsbeginn schnell noch getauft, im Anschluss daran zum Priester geweiht und danach gleich zum Metropoliten befördert. Gleichzeitig wurde beim Konzil die Kirche als "heilig" und "apostolisch" erklärt und ihre Sakramente oder "Gnadenmittel" (zu denen Taufe oder der Anspruch, Sünden vergeben zu können gehört) wurden zu Heilsinstrumenten der neuen Staatsreligion deklariert. Was Theodosius und Nektarius verabschieden ließen, ist bis heute Bestandteil des Glaubensbekenntnisses aller "christlichen" Konfessionen. Für Andersgläubige galt bereits seit dem Jahr 380 die Todesstrafe.

Ca. 50 Jahre später wurde in Ephesus (431) die Jesus-Mutter Maria als "Gottes-Gebärerin" geadelt und dieser vermeintliche Ehrentitel (in Wirklichkeit eine Verhöhnung von Gott und von Maria) zum Dogma erhoben. Auch dieses Konzil fand unter kaiserlicher Oberhoheit statt. Der Oströmer Theodosius II. berief es ein, und es tobte ein brutaler Machtkampf unter den Kirchenführern. Dabei verbündeten sich der "heilige" Patriarch Kyrill von Alexandria und Bischof Coelestin, und beide bewirkten beim Kaiser eine Verurteilung des Patriarchen Nestorius aus Konstantinopel. Sein Verbrechen: Er hatte vor dem Kult einer "Gottesmutter" gewarnt; Maria könne nur als "Christusgebärerin" bezeichnet werden. Doch Kyrill und Coelestin setzten sich beim Kaiser durch. Nestorius wurde darauf hin als "ruchloser" Ketzer verurteilt und aus der Stadt Ephesus vertrieben. Der Marienkult um die "Gottesgebärerin" siegte dank rücksichtsloser Intrigen seiner Anhänger und einer fanatisierten Menge. Denn in Ephesus war man seit Jahrhunderten an den Kult der Göttin Diana gewöhnt und wollte nun unter den Vorzeichen der neuen Staatsreligion einen vergleichbaren Kult installieren. Dafür musste nun die "große Gottesmutter" herhalten, die die Göttin Diana ersetzen sollte – ein Götzenkult wurde auf diese Weise zum festen Bestandteil der katholischen Glaubenslehre und blieb es bis heute.

Auf dem Konzil von Chalcedon (451) ging es dann wieder angeblich um Christus, dessen Namen man jedoch schon lange missbrauchte. Die Versammlung wurde von Marcion, einem Soldatenkaiser, einberufen, aber die Regie führte dessen Frau Pulcheria, eine ehemalige Nonne, die sich später entschied, Politikerin zu werden. Geleitet wurde das Konzil von hohen Staatsbeamten. Man beschloss, Christus sei zugleich "wahrer Gott und wahrer Mensch". Auch diese Formel findet sich noch heute in den Glaubensbekenntnissen aller in der "Ökumene" nebeneinander existierenden Großkirchen.

Am nachhaltigsten beeinflusste Kaiser Justinian die kirchliche Lehre – auf dem Konzil von Konstantinopel (553). Der oströmische Kaiser war zwar nach außen ein Kirchenmitglied geworden, aber er war dabei vor allem ein römischer Machtpolitiker geblieben. Religionsstreitigkeiten mussten ohne Rücksicht auf ihren Inhalt im Keim erstickt werden. Ob hier jemand unter Berufung auf den frühchristlichen Lehrer Origenes die Wiedergeburtslehre verkündete oder die Erlösung aller Seelen und Menschen durch Christus, war nicht nur zweitrangig, sondern im Verhältnis zur Staatsraison völlig unwichtig. Deshalb fackelte der Kaiser nicht lange und gab der Versammlung neun Bannflüche vor. Zwei davon lauteten: Wer daran festhalte, die menschliche Seele habe bereits vor ihrer leiblichen Inkarnation gelebt, sei verflucht. Und wer glaube, am Ende aller Zeiten würden alle Seelen und Menschen zu Gott zurückkehren, sei ebenfalls verflucht (vgl. dazu Der Theologe Nr. 2 – Reinkarnation).
Hier nahm die römische Staatskirche endgültig Abschied von weiteren zentralen Inhalten der Lehre des Jesus von Nazareth: von Seiner Botschaft von einem liebenden Vater-Gott, der niemanden verdammt, sondern alle Seelen und Menschen, die gesamte gefallene Schöpfung, in die ewige Heimat zurückholen wird, mit Hilfe der Erlösertat Jesu und durch die Befolgung Seiner Lehren, zu denen die Präexistenz der Seele und die Möglichkeit wiederholter Einverleibungen gehört. Fortan hatte die Kirche eine der schärfsten Waffen in der Hand: die Drohung mit der ewigen Verdammnis, die sie in den folgenden 1 1/2 Jahrtausenden wirkungsvoll einsetzte. Sie wurde auch zur geistigen Grundlage der Inquisition und der Kreuzzüge, die Millionen Menschen das irdische Leben kosteten.

Diese Entscheidungen der römischen Kaiser und ihre Folgen im Mittelalter und in der Neuzeit sind die Substanz dessen, was man Ökumene nennt. Doch wie in den Zeiten der "Alten Kirche" ist es bei allen Konflikten immer jeweils eine Kirche, welche den Absolutheitsanspruch gegenüber allen anderen erhebt und die alles daran setzt, sich gegenüber den anderen durchzusetzen.

(Dieser Teil 5 ist eine neu bearbeitete Fassung einer Vorlage aus dem Verlag Das Weisse Pferd GmbH aus dem Jahr 1999)

 



Teil 6

"Dominus Iesus" – Erklärung des Vatikan durch Joseph Kardinal Ratzinger im Jahr 2000

Kardinal Ratzinger droht Andersdenkenden – Und: Evangelische seien keine richtige Kirche

Im Jubeljahr der römisch-katholischen Kirche ging es im übertragenen Sinne "Schlag auf Schlag": Zunächst wurde Papst Pius IX., ein profilierter Antisemit und Gewaltherrscher, der in seinem Kirchenstaat noch Menschen hinrichten ließ, selig gesprochen. Das "Mea Culpa" Johannes Pauls gegenüber den Juden wurde durch diesen Seligsprechung faktisch "storniert". Und im Anschluss daran nahm Josef Kardinal Ratzinger die lutherisch-katholische Verbrüderung in Sachen Rechtfertigungslehre aus dem Jahr 1999 praktisch zurück.

"Die immerwährende missionarische Verkündigung der Kirche" werde durch "religiösen Pluralismus" gefährdet, der kirchliche Wahrheiten relativiert, darunter "die Inspiration der Bücher der Heiligen Schrift" und die "universale Heilsmittlerschaft der Kirche". Dieser Pluralismus müsse verschwinden, so der spätere Papst. Damit auch niemand zweifelt, wie ernst es dem damaligen Großinquisitor war, beginnt er seine Erklärung mit einer Drohgebärde, die Worte aus dem verfälschten Markus-Evangelium Jesus von Nazareth in den Mund legt und die der Kardinal für seine Kirche reklamiert: "... Wer nicht glaubt, wird verdammt werden."

Diese Drohung richtete der Mann aus Rom, der über den Folterkellern seiner Vorgänger residiert, insbesondere an diejenigen, die daran zweifeln, dass "die Bücher des Alten wie des Neuen Testamentes in ihrer Ganzheit mit all ihren Teilen heilig und kanonisch" sind, und die es für fragwürdig halten, dass die römische Kirche "Einzigkeit", "Universalität" und "Absolutheit" für sich in Anspruch nimmt. Diese Attribute, so der oberste Glaubenshüter der Romkirche, stünden ihr aber zu, weil sie "in Wirklichkeit nur die Treue zum Offenbarungsgut zum Ausdruck" brächten und "sich aus den Glaubensquellen selbst ergeben".

Wie würden wohl die evangelisch-lutherischen Sektenbeauftragten reagieren, die sonst vor allem gegen vermeintliche Absolutheitsansprüche von "Sekten" zu Felde ziehen? Sie haben aus römisch-katholischem Munde erfahren, dass sie selbst im Vergleich zur Romkirche mit "religiösen Defiziten" behaftet seien. Dann sollten sie aber auch hier in Zukunft ihren Mund halten, und selbst ihre "Defizite" angehen statt mit dem Finger auf angebliche Defizite anderer zu zeigen.

Die Protestanten werden von Joseph Ratzinger schließlich zu den "kirchlichen Gemeinschaften" gezählt, "die den gültigen Episkopat" und "die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit des eucharistischen Mysteriums nicht bewahrt haben".
Wie schon im Abschlussdokument des 2. Vatikanischen Konzils über den Ökumenismus (Unitatis redintegratio) wird die evangelische Kirche auch 35 Jahre danach vom Vatikan nur als "kirchliche Gemeinschaft", nicht jedoch als "Kirche" anerkannt. Damit ist der Lack der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre wieder ab. Die Romkirche hatte mit Hilfe dieses Winkelzugs lediglich versucht, einige Luther-Aussagen in ihr Dogmengebäude einzuverleiben – so wie ein großer Wolf, der einen kleinen Wolf frisst.

Im übrigen widerspricht Josef Ratzinger seinem damaligen Vorgesetzten, Papst Johannes Paul II., und dessen zweifelhaften Schuldbekenntnis Mea Culpa auch dadurch, dass er schreibt: "In allen Jahrhunderten hat die Kirche das Evangelium Jesu in Treue verkündet und bezeugt." Diese "Treue" hat dann dazu geführt, Millionen von Menschen zu ermorden.

Wer so wenig Unrechtsbewusstsein hat und gleichzeitig Absolutheitsansprüche solchen Ausmaßes erhebt, zeigt auf, wer er wirklich ist. Dazu gehört auch, dass er die Bibel "in ihrer Ganzheit", also auch ihre blutrünstigen Teile, als "heilig und kanonisch" erklärt. Vgl. dazu z. B. hier. Diese Geisteshaltung war die Quelle der Kreuzzüge, Ketzerhinrichtungen und Judenpogrome, der "Hexenverbrennungen" und der Massaker in Lateinamerika. Die Vorgänger von Papst und Inquisitor haben ihre blutige Missionsarbeit im In- und Ausland nicht freiwillig aufgegeben, sondern nur unter dem Zwang der Menschenrechtsbewegung und Aufklärung, die vom gerade erst selig gesprochenen Papst Pius IX. als Irrlehren verdammt wurden. Der Philosoph Karl Jaspers warnt deshalb, dass der "biblisch fundierte Ausschließlichkeitsanspruch ... ständig auf dem Sprung (steht), von neuem die Scheiterhaufen für Ketzer zu entflammen". 

 


Teil 7

Ein Rückblick

Der Katholik Adolf Hitler und die Ökumene

Die evangelisch-lutherische Kirche möchte das Lutherjubiläum im Jahr 2017 wenn möglich ökumenisch gestalten: im Einvernehmen und in Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Diese massiven Ökumene-Bestrebungen sind nicht neu. Zwar entwickelten sie sich in der jetzigen Form erst Ende des letzten Jahrtausends, doch einer der Vorläufer zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist auch der Katholik Adolf Hitler. Adolf Hitler verehrte Martin Luther als "das größte deutsche Genie", als einen "Riesen", der "den Juden" bereits so gesehen habe, "wie wir ihn erst heute zu sehen beginnen". Leider habe Martin Luther "zu spät erkannt", dass sein Angriff auf den Katholizismus falsch gewesen sei und stattdessen schon in dieser Zeit der Angriff auf den "Juden" nötig gewesen wäre, so Adolf Hitler. Dann wäre es nicht zur Kirchenspaltung gekommen. Nun aber, im Dritten Deutschen Reich, sei auch die Zeit der Ökumene gekommen.

Adolf Hitler beklagte in seinem Buch Mein Kampf bereits 1924
die konfessionelle Zerstrittenheit zwischen Evangelischen und Katholiken. Versuche von Katholiken oder Evangelischen, Angehörige der jeweils anderen Konfession überzeugen zu wollen, lehnt er ab. Hitler schrieb:
"Kaum aber, dass es gelungen war, dem deutschen Volk in dieser Frage den großen, einigenden Kampfgedanken zu schenken, als der Jude auch schon zur Gegenwehr schritt ... Er ... hat ... den Zwiespalt gesät" zwischen "Katholizismus und Protestantismus". "Der Jude hat jedenfalls das gewollte Ziel erreicht: Katholiken und Protestanten führen miteinander einen fröhlichen Krieg, und der Todfeind der arischen Menschheit und des gesamten Christentums lacht sich ins Fäustchen."
(S. 628 ff.)

Adolf Hitler entwirft demgegenüber ein ökumenisches Zukunftsbild beider Konfessionen: Katholiken und Protestanten sollen einander achten und schätzen und gemeinsam gegen den Juden kämpfen.
"Für die Zukunft der Erde liegt aber die Bedeutung nicht darin, ob die Protestanten die Katholiken oder die Katholiken die Protestanten besiegen, sondern darin, ob der arische Mensch ihr erhalten bleibt oder ausstirbt ... Darum sei jeder tätig, und zwar jeder, gefälligst, in seiner Konfession, und jeder empfinde es als seine erste und heiligste Pflicht, Stellung gegen den zu nehmen, der in seinem Wirken, durch Reden oder Handeln aus dem Rahmen seiner eigenen Glaubensgemeinschaft heraustritt."

Und dieser "ökumenische" Kampf wird von Kirche und NS-Staat bald auch auf andere Glaubensgemeinschaften ausgedehnt (siehe z. B. in "Der Theologe Nr. 4", Zeitablauf: 1932; 9.6.1933).
Adolf Hitler wörtlich in Mein Kampf über die Katholiken und die Protestanten: "Der gemeinsame gewaltige Kampf, den die beiden gegen den Zerstörer der arischen Menschheit führten, hatte sie im Gegenteil gelehrt, sich gegenseitig zu achten und zu schätzen." (S. 628 ff.)
J
uden und "Sekten" hingegen seien gemeinsam zu bekämpfen. Nach 1945 sind aus den bekannten Gründen von den beiden "Feinden" der Ökumene nur noch die "Sekten" übrig geblieben. An dieser Front, die Kirche und Staat unter der NS-Herrschaft aufgebaut hatten, wurde dann in der Bundesrepublik Deutschland von Kirche und kirchenhörigen Politikern nahtlos weiter gekämpft (vgl. hier).

Lesen Sie weitere Details zu Adolf Hitler und die Ökumene in Der Theologe Nr. 84.

 



Teil 8

Evangelischer Theologieprofessor war in Wirklichkeit katholisch

Professor Klaus Berger und die ökumenische Gottesvergiftung

Professor Dr. Klaus Berger gilt als einer der am meisten gelesenen theologischen Autoren in Deutschland. Aufsehen erregte er vor allem durch seinen Vorschlag einer "Unterwerfungsökumene" unter den Papst und durch die öffentliche Verwirrung um seine eigene Konfessionszugehörigkeit. Am 8.6.2020 starb er an seinem Schreibtisch, wie in den Medien gemeldet. Die katholische Nachrichtenagentur CNA Deutsch würdigte ihn als Theologen, der "als Katholik 30 Jahre lang eine Professur an der evangelisch-theologischen Fakultät in Heidelberg innegehabt" hatte (9.6.2020). Das ist sehr wohlwollend formuliert. Denn dass er Katholik war, wusste die evangelische Kirche nämlich nicht, da er in diese Kirche, in welcher er dann wissenschaftliche Karriere machte, tatsächlich eingetreten war. Dies ist aber entsprechend den Gesetzen beider Großkirchen auf legale Weise nur möglich, wenn man zuvor aus der anderen Großkonfession ausgetreten ist. Eine Doppelmitgliedschaft wird also nicht anerkannt. Bei Klaus Berger hat die evangelische Kirche einen vorherigen Austritt aus der katholischen Kirche folglich selbstverständlich voraus gesetzt und ließ sich deshalb leichtgläubig keine Austrittsbescheinigung von ihm vorlegen. So konnte Klaus Berger mit Raffinement verschweigen, dass er die Voraussetzung für einen Eintritt in die evangelische Kirche gar nicht erfüllte, da er weiterhin Mitglied der katholischen Kirche war.
Die Papstkirche, in welcher er folglich von seiner Säuglingstaufe bis zu seinem Tod Mitglied war, ehrte ihn zuletzt erst 2019 mit dem katholischen Augustin-Bea-Preis, benannt nach einem jesuitischen Kurienkardinal im Vatikan – einen Kirchen-Preis, den vor Berger unter anderem Kardinal Frings, Kardinal Meisner und Kardinal Ratzinger erhielten. Der spätere Papst Benedikt XVI. habe einem Bericht zufolge auch einiges gewusst, was den Konfessionsstatus von Berger betraf und habe dies nicht beanstandet, wie ebenfalls berichtet wird. Und Bergers Lehre von der notwendigen Unterwerfung der Protestanten unter Rom im Zuge des ökumenischen "Fortschritts" kam in Rom immer gut an.

Die Gottesvergiftung der modernen Theologen

Unterwerfungsökumene

Lutheraner stellen sich in der Ökumene gegen Luther

Roger Schutz und die Bruderschaft von Taizé

Evangelische ausgetrickst

Katholische Kirche schickt Professor Berger trotzdem in ewige Hölle

Kirchliche Komödie, vom Steuerzahler finanziert

Etikettenschwindel

Die Gottesvergiftung der modernen Theologen

Jahrhunderte lang machten beide Großkonfessionen, "Katholisch" und "Evangelisch", den Menschen Angst, indem sie ihnen weismachten, die Kirche wäre mit Gott im Bunde, ihre Kritiker und Gegner mit dem Teufel. Was der renommierte Heidelberger Religionswissenschaftler Prof. Dr. Klaus Berger in seinem Buch Jesus (Pattloch-Verlag, München 2004) schrieb, stammt jedoch nicht, wie man aufgrund des Inhalts vermuten könnte, aus dem Mittelalter, sondern aus unserer Zeit.
Berger wörtlich: "Wer sich von der Kirche wegen ihrer Verbrechen distanziert, distanziert sich von Gott, der die Verbrechen auf seinen eigenen Leib gebunden hat." Muss man sich demnach Gott wie eine Art Selbstmordattentäter vorstellen, der sich den Sprenggürtel unzähliger Verbrechen um seinen Leib gebunden hat? Und muss ein ehrlicher Gottsucher, wenn er sich an den Theologieprofessor Berger hält, einer Institution die Treue halten, über die der bekannte Kirchenhistoriker Karlheinz Deschner sagt, er kenne "keine Organisation der Welt, die zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet ist" (in: Die beleidigte Kirche, S. 43)? In der Offenbarung des Johannes wird hierzu der Rat gegeben: "Ziehet aus (wörtlich auch: "Tretet aus ...") von ihr, Mein Volk, dass ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden und nichts empfanget von ihren Plagen." (18, 4)

Unterwerfungsökumene

Wenn hier von Kirche gesprochen wird, dann sind vor allem die beiden mitteleuropäischen Großkirchen "Katholisch" und "Evangelisch" gemeint, die im Rahmen der so genannten Ökumene zusammen arbeiten. Der Professor für Evangelische Theologie Klaus Berger aus Heidelberg hat in der FAZ vom 13.7.2005 dabei ein einschneidendes Wort zu einer möglichen Zukunft der Ökumene genannt: Unterwerfung. Wörtlich schrieb der Theologe: "Die nichtkatholischen Bischöfe unterwerfen sich dem Papst – und der Papst unterwirft sich ihnen." Verschiedene Zeitungen haben das Wort von der "Unterwerfungsökumene" geprägt (z. B. idea-spektrum Nr. 29/2005). Was den Anschein haben könnte, als ginge es hier vielleicht um ein gegenseitiges Sich-Unterwerfen, ist jedoch Augenwischerei. Tatsächlich geht es um die Unterwerfung aller Konfessionen unter den Papst und unter die römisch-katholische Kirche, so wie es nach "unfehlbarem" katholischen Glauben auch für alle Menschen heilsnotwendig ist (siehe Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche, Lehrsatz Nr. 430). Die Unterwerfung des Papstes im Gegenzug dazu ist lediglich rhetorische Kosmetik und kirchenamtlich bzw. juristisch belanglos. Sie bezieht sich gemäß Professor Klaus Berger darauf, den Inhaber des "Stuhles Petri" theologisch auch als "Sklaven der Sklaven Gottes" betrachten zu können. Doch eben nur "theologisch", nicht praktisch.

Lutheraner stellen sich in der Ökumene gegen Luther

Die Idee der Unterwerfung der Protestanten ist nicht neu. Zu den Anfängen des Protestantismus steht sie jedoch im krassen Gegensatz. Für Martin Luther, den Reformator aus Wittenberg, war noch klar, dass der Stuhl Petri nichts mit Christus zu tun hat, und er lehrte deshalb konsequent: "Das Papsttum ... besteht aus Lügen. Darum muss es allein mit dem Wort der Wahrheit vernichtet werden ... Gottes Wort muss dem Papste Abbruch tun, sonst tut´s ihm keine Waffe; denn er ist der Teufel." (Luther Deutsch. Die Werke Martin Luthers in neuer Auswahl für die Gegenwart. Band 9: Tischreden, 3. Auflage, Stuttgart 1960, Nr. 296 und Nr. 297)
Die Nachfolger Luthers möchten davon jedoch nichts mehr wissen. So wünschten sich z. B. im Jahr 1998 evangelische Kommunitäten (darunter die Jesusbruderschaft in Gnadenthal, die Christusbruderschaft Selbitz und die Evangelische Michaelsbruderschaft) den Papst als Sprecher aller Christen (idea-spektrum Nr. 11/1998). Und im Jahr 2000 erklärte der evangelisch-lutherische Landesbischof Johannes Friedrich aus München, das Papsttum sei für Lutheraner denkbar (Evangelisches Sonntagsblatt Bayern, 17.12.2000), allerdings eingebunden in "Kollegialität" und weitere schöne Worthülsen.
Die Anbiederung der Lutheraner an die Päpstlichen ging in der Folge so weit, dass im Jahr 2001 die Schlagzeile zu lesen war: "Folgen die Protestanten bald dem Papst?" (Bild, 9.3.2001)
Doch in der Vergangenheit sah man vor allem im römisch-katholischen Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes ein unüberwindliches Hindernis. Davon ist in neueren Stellungnahmen kaum mehr die Rede. Der Theologieprofessor Klaus Berger will immerhin noch die Ordination der Frauen zu Pfarrerinnen retten, indem er ein lutherisches "Patriarchat" innerhalb der katholischen Kirche einrichten möchte, in dem Frauen weiter geweiht werden dürfen.

Roger Schutz und die Bruderschaft von Taizé

Auffällig ist der ausdrückliche Verweis von Professor Klaus Berger auf das Beispiel der ökumenischen bzw. evangelischen Bruderschaft von Taizé und ihren Gründer Roger Schutz, der am 16.8.2005 einem Messer-Attentat einer Anhängerin zum Opfer fiel, die sich offenbar mehr Zuwendung von ihm erhofft hatte. Schutz gehörte eigentlich der evangelisch-reformierten Konfession an, praktizierte aber in Taizé die "Einheit" mit der katholischen Kirche laut Berger so, "dass gerade auch Päpste dem freudig zustimmen" (FAZ, 13.7.2005; Anmerkung: z. B. mit getrenntem Abendmahl innerhalb einer gemeinsamen Veranstaltung bzw. in einem gemeinsamen Raum). Und es war wohl kein Zufall, dass der spätere Papst Benedikt XVI. Roger Schutz bei den Beerdigungsfeierlichkeiten zum Tod von Johannes Paul II. im Jahr 2005 die katholische Hostie austeilte, obwohl die römisch-katholische Kirche dies für Evangelische ablehnt. Vatikan-Sprecher Joaquin Navarro-Falls teilte dazu mit, dass Roger Schutz gerade in einer Gruppe von katholischen Amtsträgern stand, welche die Hostie erhielten und ließ verlauten: "In dieser Situation erschien es unmöglich, ihm das Allerheiligste Sakrament zu verweigern, zumal sein katholischer (Anmerkung der Redaktion: "!") Glaube wohl bekannt ist." Das erinnert im Nachhinein so manchen an den Täuschungs-Trick von Prof. Klaus Berger, der nur zum Schein evangelisch war. Und als ob ihm ein entlarvender Versprecher passiert sei, fügte Joaquin Navarro-Valls damals "präzisierend" hinzu, Schutz bejahe "voll den Glauben der katholischen Kirche an die Eucharistie" (Evangelisches Sonntagsblatt Bayern, 17.7.2005). Da Klaus Berger jedoch Roger Schutz und Taizé ausdrücklich als vorbildlich hingestellt hat, ist es offensichtlich, dass hier mehr dahinter steckt.

Evangelische ausgetrickst

In der Ausgabe der ZEIT vom 20.10.2005 wurde dann schließlich das Geheimnis des evangelischen Theologieprofessors Klaus Berger gelüftet. Da er nie aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten ist, sei er als evangelischer Professor immer Katholik gewesen, auch wenn er durch seine Kirchensteuerzahlung an die evangelische Kirche in formeller Weise als "evangelisch" betrachtet werden könne. Tatsächlich erlauben beide Großkirchen aber keine Doppelmitgliedschaft, also keine Mitgliedschaft in jeweils beiden Institutionen, so wie man z. B. Mitglied bei zwei oder mehr Fußball-Vereinen sein kann. Vor einem legalen Eintritt in die evangelische Kirche hätte Professor Berger deshalb zuvor aus der katholischen austreten müssen, so die von beiden Großkirche eindeutig dargelegte Rechtslage, auf die sich beide verständigt haben. So legte zwar Berger eine Bescheinigung vom 20.10.1986 über seinen Eintritt in die evangelische Kirche vor, doch diese hat er nur bekommen, weil man dort stillschweigend und fälschlicherweise glaubte, dass er zuvor aus der katholischen Kirche ausgetreten war. Diese Leichtgläubigkeit machte sich der Theologe Klaus Berger zunutze. "Auch ein Beichtvater aus dem katholischen Erzbistum Freiburg habe das Versteckspiel von Anfang an gebilligt, behauptet Berger", schreibt Spiegel online (20.10.2005). Und selbst der spätere Papst Benedikt XVI. "habe seinerzeit davon gewusst, dass sich Berger einem Beichtvater anvertraut habe und den Vorgang nicht beanstandet".

Klaus Berger hatte als evangelische Theologieprofessor im August schließlich die "Unterwerfung" der Protestanten unter den Papst gefordert (siehe oben) und damit noch nicht einmal nennenswerten Widerspruch in den scheinbar eigenen Reihen hervorgerufen. Mit seinem "Outing", in Wirklichkeit katholisch zu sein, setzt er die Brüskierung fort.  So habe er nämlich "im übrigen" "verfügt, dass er einst katholisch beerdigt werde, ohne dass die evangelische Fakultät eingeladen werde", die ihm Jahrzehnte lang sein "täglich Brot" bescherte. Doch es zahlt ja ohnehin alles der Staat, also alle Steuerzahler, darunter ca. 45 % Konfessionslose [Stand: 2020], für die es ein Ärgernis ist, dass sie sowohl die evangelischen als auch die katholischen Dogmatiker mit ihren Steuergeldern bezahlen müssen.
Trotzdem standen die Evangelischen in dieser Angelegenheit nun belämmert da. Denn diejenigen, die demnach später als Beerdigungsgäste für unerwünscht erklärt wurden (und von denen man dann beim Tod Bergers auch wenig hörte), hatten Klaus Berger auch deshalb auf den finanziell höchst lukrativen und renommierten Lehrstuhl berufen, weil auch sie glaubten, er sei korrekt evangelisch. Im Nachhinein gab er dann zu: "Die Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche zu beantragen war schmerzlich" (Ev. Sonntagsblatt Bayern, 6.11.2005), wobei das baldige Professorengehalt für die Professur in Evangelische Theologie vermutlich zur Linderung dieses Schmerzes beitrug.

Katholische Kirche schickt Professor Berger trotzdem in die ewige Hölle

Doch selbst wenn ein katholischer Priester 2020 an Bergers Grab bei der Beerdigung am 26.6.2020 am Heidelberger Bergfriedhof noch so schöne ehrenvolle Worte sprach: Aus römisch-katholischer Sicht nützt dem Religionswissenschaftler aus Heidelberg seine Sehnsucht der Protestanten nach Unterwerfung unter die katholische Kirche für sein Seelenheil letztlich nichts. Denn Berger gab zu, dass er die offiziellen Lehraussagen der Vatikankirche zur Haltung von Jesus von Nazareth zum Alten Testament der Bibeln nicht teilt. Zwar sind Meinungsverschiedenheit bei den Bibelinterpretationen unter Theologieprofessoren an der Tagesordnung und sind hier in diesem Zusammenhang nicht eigens erwähnenswert. Wenn jedoch ein katholischer Professor den lehramtlich vorgegebenen römisch-katholischen Lehraussagen nicht zu 100 % zustimmt, gilt er offiziell als "ausgeschlossener" "Häretiker" und wird dafür nach dem Tod in die ewige Verdammnis verflucht. Denn eine vom Dogma und der kirchlich verbindlichen Lehrüberlieferung abweichende Meinung zu Jesus und dem Alten Testament wird dort keineswegs toleriert, sondern mit "Hölle" bedroht. Und war es vielleicht deshalb auch nur "eine kleine Schar der Vermummten, die hinter dem Sarg von Klaus Berger einherschritt" und den Worten des österreichischen Abtes Maximilan Heim lauschte? (CNA, 27.6.2020)
Bereits das Konzil von Trient hatte im 16. Jahrhundert für die katholische Kirche bis heute verbindlich beschlossen: "
Niemand soll es wagen,  ... die Heilige Schrift im Vertrauen auf eigene Klugheit nach seinem eigenen Sinn zu drehen, gegen den Sinn, den die heilige Mutter, die Kirche, hielt und hält – ihr steht das Urteil über den wahren Sinn und die Erklärung der heiligen Schriften zu." (4. Sitzung (1546), Annahme der Heiligen Schriften und der Überlieferungen der Apostel)
Und auf dem 1. Vatikanischen Konzil 1870 wurde flankierend dazu ergänzt: "Wer sagt, es sei möglich, dass man den von der Kirche vorgelegten Glaubenssätzen entsprechend dem Fortschritt der Wissenschaft gelegentlich einen anderen Sinn beilegen müsse als den, den die Kirche verstanden hat und versteht, der sei ausgeschlossen." (1. Vatikanisches Konzil, 1870, Lehrsätze über die religiöse Erkenntnis)
Und "Der sei ausgeschlossen" heißt im Original-Text "anathema sit" = "der sei verflucht", was eine spätere Verbannung in eine ewige Verdammnis bedeuten soll – und dies gilt dann auch für Professor Berger trotz seines "Coups". Wenn man Berger dann trotzdem immer wieder katholische Ehrerweise zukommen ließ, dann erscheint das in diesem Licht eher als strategische Maßnahme, bzw. man könne sich dann vielleicht noch damit herausreden, Berger habe vielleicht – am Schreibtisch sitzend – noch wenige Augenblicke vor seinem Tod seine abweichende Meinung widerrufen. Die katholische Kirche ist bekanntlich sehr erfinderisch, wenn es darum geht, Sachverhalte entsprechend dem eigenen Nutzen zurecht zu biegen.

Kirchliche Komödie, vom Steuerzahler finanziert

Im Jahr 2006 war Professor Dr. Klaus Berger bereits in den Ruhestand (Emeritierung) getreten. Und sogleich war er darauf hin am 7.11.2006 wieder aus der evangelischen Kirche ausgetreten (aus der evangelischen Landeskirche in Baden). Und er trat dann anschließend wieder in die römisch-katholische Kirche (im Bistum Hildesheim) ein, aus der er ja aber nie ausgetreten war – also sozusagen ein Doppel-Eintritt, der aber auch nicht gegen Verfluchungen hilft.

Der damalige offizielle Ökumene-Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gerhard Ludwig Müller aus Regensburg, nannte die Vorgänge eine "Komödie" (Würzburger Kath. Sonntagsblatt 6.11.2005). Doch wer muss die Kosten für diese "Komödie", also eine Theateraufführung, tragen? Dass dies alles auf dem Rücken des Staates geschah, sollte Signalwirkung auf die Politiker haben. Es ist ein Grund mehr, dass der Staat sich aus der Finanzierung dieser Kulte zurückzieht.
Der deutsche Staat finanziert die katholische und evangelische Theologenausbildung mit ca. 900.000.000,00 Euro jährlich, was die große Koalition in Berlin sofort einstellen sollte. Das Groteske auch daran ist, dass die beiden Fakultäten, katholisch und evangelisch, unterschiedlich und teilweise gegensätzlich lehren. Warum aber muss der Staat die eine Meinung bezahlen und dann auch die dazu gegensätzliche Meinung? Sind die beiden Großkonfessionen in dieser Hinsicht nicht vielleicht auch nur ein "Trick", damit der Staat doppelt bezahlen muss? Denn wenn sich beide Großkirchen in der Vergangenheit geeinigt hätten, hätte der Staat Milliarden über Milliarden an Ausgaben gespart, weil viele Doppelzahlungen dann weggefallen wären.

Etikettenschwindel

Aus geistiger Sicht könnte man den Etikettenschwindel von Professor Klaus Berger als ein Symbol für einen noch größeren Etikettenschwindel betrachten, für den allerdings beide Großkirchen verantwortlich sind. Beide nennen sich nämlich "christlich" und berufen sich auf Jesus von Nazareth, lehren aber vielfach genau das Gegenteil. So sollten sie am besten unter sich und ohne staatliche Hilfen ausmachen, wer nun genau legales Mitglied welcher Kirche ist und wer nicht, doch sie sollten sich beide nicht mehr "christlich" nennen.
 



Teil 9

Zurück in den Vatikan

Die Taizé-Verschwörung

siehe jetzt in Der Theologe Nr. 117
 




Teil 10

Gegenseitige Taufanerkennungen

Wer will noch alles mit hinein in den Bauch der Hydra?

So mancher Bürger mag denken: Ich möchte mein Kind zwar nicht dem grausamen und absurden Katholizismus einverleiben, aber es gibt doch auch kleinere Kirchen, deren Lehren nicht so schlimm seien, auch nicht so schlimm wie man es vielleicht auch aus der Geschichte der lutherischen und der evangelisch-reformierten Kirche weiß.
Hier ist jedoch die derzeitige Entwicklung der so genannten Ökumene zu bedenken. Bei einem Festakt am 29.4.2007 im Dom in Magdeburg erkannten die römisch-katholische Kirche in Deutschland, die Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie orthodoxe und altorientalische Kirchen sowie einige so genannte Freikirchen ihre Taufen gegenseitig an. Insgesamt hatten sich elf Kirchen hier verbündet. Wechselt also ein Kirchenmitglied innerhalb dieses Verbunds die Kirche, wird seine ursprüngliche Taufe auch von seiner neuen Kirche anerkannt.
Man kann also die hier beteiligten Kirchen nicht von den anderen lösen. Hinter ihnen steht folglich derselbe "Gott".
Man könnte auch sagen: Die Hydra in der griechischen Mythologie hat zwar nur neun Köpfe, aber in ihrem Bauch hat sie noch mehr Platz. Somit hängen zunächst folgende elf Kirchen zusammen und betrachten ihre Taufen gegenseitig als "gültig":

- Äthiopisch-Orthodoxe Kirche
- Arbeitsgemeinschaft Anglikanisch-Episkopaler Gemeinden in Deutschland
- Armenisch-Apostolische Orthodoxe Kirche in Deutschland
- Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen
- Evangelische Brüder-Unität – Herrnhuter Brüdergemeine
- Evangelische Kirche in Deutschland
- Evangelisch-methodistische Kirche
- Katholisches Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland
- Orthodoxe Kirche in Deutschland
- Römisch-Katholische Kirche
- Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche

Alle beteiligten Kirchen praktizieren auch die Säuglingstaufe, die Jesus nicht gelehrt hat. Denn Jesus sagte sinngemäß: "Erst lehret, dann taufet" (zum Sachverhalt siehe hier). Die Taufe ist in den genannten Kirchen jeweils eine rituelle Wassertaufe, welche die Mitgliedschaft in der entsprechenden Institution (und teilweise auch eine Kirchensteuerpflicht) begründet und von dieser als "heilsnotwendig" angesehen wird. Zur Erinnerung: Bei Jesus und im Urchristentum gab es keine Mitgliedschaft, geschweige denn eine Heilsnotwendigkeit einer Wassertaufe. Auch lehrte Jesus keine rituelle Wassertaufe an Erwachsenen. Sondern wenn er von Taufe sprach, meinte er in der Regel die Taufe mit dem Heiligen Geist.
Schließlich taufen die hier genannten elf Kirchen, die ihre Taufen jetzt gegenseitig anerkennen, alle auf einen angeblich
"dreieinigen" Gott, der von der katholischen Kirche auf dem Konzil von Nizäa im Jahr 325 zum Dogma erhoben wurde. Mit Jesus von Nazareth und den Urchristen hat dieses kopflastige Gottesbild einer "Dreieinigkeit" oder "Trinität" aber ebenfalls nichts zu tun.

Doch auch einige Kirchen aus dem so genannten "Arbeitskreis christlicher Kirchen" (ACK), welche sich bei dieser gegenseitigen Tauf-Anerkennung noch vorsichtig zurück hielten, begleiteten diese Ökumene-Prozedur mit Wohlwollen und ließen im Jahr 2007 ein freundschaftliches Grußwort durch Pastor Werner Funk von den Mennoniten ausrichten (st-bonifatius-dietenhofen.de). Einige von ihnen fühlen sich als heutige geistige Nachkommen der "Täufer". Doch sie verraten durch ihre heutige Anbiederung an die Machtkirchen das, wofür die "Täufer" einst gekämpft haben, und weswegen die Institutionen "Katholisch" und "Evangelisch" einst das Blut dieser treuen Zeugen auf grausame Weise vergossen haben (vgl. dazu auch die Vergebungsbitte des Lutherischen Weltbundes gegenüber den Mennoniten im Jahr 2010). Ja, sie verraten damit Christus, dem ihre geistigen Vorfahren ehrlich zu dienen versuchten.

Die Großkirchen gehen folglich davon aus, dass einige dieser mit ihnen sympathisierenden Kirchen sich der gegenseitigen Tauf-Anerkennung aus dem Jahr 2007 noch anschließen werden, wenn diese schließlich auch die "richtige" "Erkenntnis" gewinnen würden, welche in den Kirchenkonzernen in vielen Jahrhunderten vor allem mit blutiger Gewalt durchgesetzt wurde.

Zu den weiteren Kandidaten, die auf die Hydra zu marschieren, zählen demnach:
 
- Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden
- Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland
- Die Heilsarmee in Deutschland
- Koptisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland
- Syrische Orthodoxe Kirche von Antiochien in Deutschland
- Apostelamt Jesu Christi
- Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland
- Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten
- Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden
- Arbeitsgemeinschaft Ökumenischer Kreise e.V.
- Religiöse Gesellschaft der Freunde


An diese Kirchen und Gesellschaften und die mit ihnen Sympathisierenden ist deshalb die Frage gerichtet: Warum wollt ihr auch in den Bauch der Hydra? Und wer will noch alles mit hinein?
 



Teil 11

Nachrichten

2.2.2016 – Papst bittet andere Christen um Vergebung für Gräuel der Katholiken – Doch was ist mit den anderen Opfern? Offener Brief an Papst Franziskus.
Lesen Sie paepstliche_vergebungsbitte

 



Teil 12

Link

Papst Franziskus predigte, dass es nicht der "Weg der Kirche" sei, Menschen "auf ewig zu verurteilen".
In den katholisch verbindlichen Lehraussagen seiner Kirche finden sich jedoch Hunderte von Verfluchungen in eine angeblich ewige Hölle.
Wer ist nun mit dem "Vater der Lüge" im Bunde? Diejenigen, welche die Dogmen und Lehraussagen geschrieben haben?
Oder derjenige, der heute anders spricht?

Sehen Sie das Video "Der Theologe" – Der Papst und die Hölle: Wer ist der "Vater der Lüge"? 
der_papst_und_die_hoelle

 

Der Text  kann wie folgt zitiert werden:
Zeitschrift "Der Theologe", Hrsg. Dieter Potzel, Ausgabe Nr. 83, Die Ökumene – ein Blendwerk der Kirchen, Wertheim 1999, zit. nach theologe.de/oekumene.htm, Fassung vom 31.12.2022,
Copyright © und Impressum siehe hier.


 

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