"An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen"

Schwarzbuch Katholische Kirche

Verbrechen der Priester und Kirchenskandale

Der Theologe Nr. 43, aktualisiert am 27.8.2023


Warum ein "Schwarzbuch Katholische Kirche"? Zum einen, weil die Kirche immer noch lehrt, sie und ihr Kult wären "allein seligmachend", und Kirchenaussteiger und Andersgläubige müssten später in eine ewige Verdammnis. Später im "Himmel" sollen sich dann angeblich über 200 Päpste wiederfinden und alle diejenigen Kardinäle, Bischöfe, Priester und gläubigen "Kirchenschafe", die den kompletten Katholizismus ohne irgendeine Abweichung glaubten.
Ein weiterer Anlass für ein Schwarzbuch ist, dass sich die Kirche weiterhin damit hervor, andere Religionen von oben herab zu betrachten und religiöse Minderheiten als "Sekten" zu verleumden, vor ihnen zu warnen und ihnen teilweise sogar das Existenzrecht abzusprechen. In Wirklichkeit werden dabei in sehr vielen Fällen nur eigenes Fehlverhalten und eigene Verbrechen auf andere projiziert. Alleine diese ganz offiziell praktizierten Verleumdungs-Techniken der Institution Kirche gegen religiöse Minderheiten würden ein eigenes "Schwarzbuch" füllen, und sie werden in Der Theologe Nr. 12 näher beleuchtet. Parallel dazu lässt man sich selbst vom Staat in astronomischer Weise subventionieren und privilegieren und zieht dabei für sein Geschäftsmodell alle Register, die ihren Amtsträgern ein üppiges Leben ermöglichen (siehe dazu Der Theologe Nr. 46).
In diesem Schwarzbuch wird der Romkirche nun ein Spiegel vorgehalten, in dem sie eine kleine Auswahl ihrer Verbrechen und Vergehen aus den letzten Jahren betrachten kann. Möchten Sie an dieser Stelle gleich bei den aktuellen Einträgen weiterlesen, dann bitte einfach diesen Link aufrufen
(Von da an zu weiteren Meldungen oder kleineren Studien nach unten scrollen). Im Folgenden dann hier noch einige grundsätzliche Gedanken zum Thema.

Das Schwarzbuch leistet auch einen Beitrag zu dem Anliegen, dass die Kirche sich nicht mehr "christlich" nennen soll. Sie soll den guten Namen des Jesus, des Christus, nicht länger missbrauchen und in den Schmutz ziehen, wie es seit vielen Jahrhunderten geschieht. Denn weder stimmt die kirchliche Lehre mit Christus überein (siehe dazu Der Theologe Nr. 25) noch zigtausendfach das Tun. Vielmehr sind die Großkirchen und ihre Amtsträger heute vergleichbar den Gegnern von Jesus von Nazareth vor ca. 2000 Jahren, den damaligen Religionsführern und Theologen.
Was bei den heutigen Theologen und Schriftgelehrten mehr und mehr ans Tageslicht kommt, übertrifft dabei aber um vieles die negativen Taten der Theologen zur Zeit von Jesus. Und schon in der Bibel steht: "An ihre Früchten sollt Ihr sie erkennen." (Matthäusevangelium 7, 16)

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
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Die Meldungen werden im Folgenden nach Aktenzeichen aneinander gereiht, ohne dass die zugrunde liegenden Sachverhalte nach Themen geordnet oder nach Schwere gewichtet werden. Wir urteilen hier also nicht. Auch sind aufs Ganze gesehen die meisten Verbrechen und Vergehen in oder im Umfeld der Kirche gar nicht aufgeführt, denn die Dokumentation ist – wie gesagt – nur ein sehr kleiner mosaikartiger Ausschnitt aus bestimmten Regionen zu bestimmten Zeiten, allerdings beispielhaft. Sie kann dabei sowohl Informationen über Kardinäle, Bischöfe und Priester als auch über andere kirchliche Mitglieder enthalten.

Um einen gefühlsmäßigen Eindruck vom Ausmaß der Verbrechen und Skandale zu bekommen, kann es sinnvoll sein, einmal der Reihe nach einfach nur untenstehende Inhaltsangabe zu lesen. Die Erschütterung über die Fakten weckt so manchen auf. Und jeder kann sich fragen: Würde ich freiwillig in diese Institution eintreten, die mit solchen Vorkommnissen belastet ist? Und wenn nein, warum trete ich dann nicht aus?

Die heftigen Auseinandersetzungen zwischen Jesus, dem Christus, und den Theologen (= den Schriftgelehrten) und Priestern Seiner Zeit eskalierten in der Hinrichtung des unerschrockenen Mannes aus Nazareth. Immer wieder und solange Er noch dazu in der Lage war, warnte Er die Bevölkerung vor Seinen späteren Henkern. So heißt es z.B. im Evangelium nach Markus:
"Es war eine große Menschenmenge versammelt und hörte ihm mit Freude zu. Er lehrte sie und sagte: ´Nehmt euch in acht vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Straßen und Plätzen grüßt, und sie wollen in der Synagoge die vordersten Sitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben ... und [sie] verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Aber um so härter wird das Urteil sein, das sie erwartet`." (Markusevangelium 12, 37-40; evangelisch-katholische Einheitsübersetzung)

Der Theologe Nr. 43 (Schwarzbuch "Römisch-Katholische Kirche") und Der Theologe Nr. 44 (Schwarzbuch "Evangelische Kirche") sind in ihrer Entstehung die Fortsetzung der drei Ausgaben Der Theologe Nr. 24 (Die Kirche und die Hölle auf Erden), Der Theologe Nr. 24a (Sex-Verbrechen und -Vergehen in der Kirche) und Der Theologe Nr. 24b (Verbrechen, Vergehen, Skandale und Verharmlosung von Grausamkeiten in der Kirche).

Wer hat die Priester gesandt?

Kardinal Meisner predigte im Kölner Dom:

"Der Priester ist die Fleisch gewordene Bündnistreue Gottes zu uns Menschen ... Wir Priester bekommen unsere ganze Heilsbedeutung, unsere geistliche Gewichtigkeit, unsere geistliche Vollmacht für die Menschen dadurch, indem wir vor dem Angesichte Gottes stehen und ihm in die Augen und das Herz schauen ... Der Priester ist der Mann vor Gott ... Es ergreift mich immer zutiefst, wenn ich die Sehnsucht von Menschen nach dem Priester zu spüren bekomme."

(Erzbischof Joachim Kardinal Meisner, Predigt im Kölner Dom, 15.6.2012, zit. nach kathtube.com)

Vergleicht man mit diesen Worten das Verhalten der Priester in Vergangenheit und Gegenwart, folgende Frage dazu: Wenn die Priester Gott also "in die Augen schauen" sollen, hat Gott dann mit dem Auge gezwinkert, als die Priester Kinder vergewaltigten?
Und hat Gott die Priester auf die Erde gesandt, damit sie Seine Propheten verfolgen, foltern und umbringen lassen? Oder, wenn es nicht Gott war: Wer hat die Priester dann gesandt?
 

 

Inhaltsangabe Nur eine kleine Auswahl von Verbrechen und Vergehen seit 2010

Vielleicht vermissen Sie auf dieser Seite so manches Verbrechen oder Vergehen, das Ihnen bekannt ist. Aus Zeitgründen ist hier nur eine sehr kleine Auswahl getroffen, die aber als beispielhaft betrachtet werden kann. Inhalt eines Schwarzbuchs sollten normalerweise auch die vielen Finanzskandale sein, auf die wir jedoch eher in anderen Ausgaben eingehen. Einige Nachrichten über den unermessliche Reichtum und die Finanzen der Kirche samt Finanzskandalen finden Sie z. B. in Der Theologe Nr. 38 – Der Gott Mammon und seine Kinder. Um einen besseren Überblick zu bekommen, könnten also auch die Meldungen in jener Ausgabe mit zur Kenntnis genommen werden. Einige wenige aus Tausenden von skandalösen Vorgängen aufgrund der staatlichen Finanzierung der Kirche durch den Staat lesen Sie in Der Theologe Nr. 46 – Warum zahlt der Staat immer noch so viele Milliarden Euro an die Kirche? Es handelt sich seit je her um eine gottlose Allianz von Staat und Kirche. Wie es zu dem unermesslichen Reichtum der Kirche gekommen ist, lesen Sie auch in Der Theologe Nr. 78 und in der Schrift Der Reichtum der Kirche ist Blutgeld.

2023

Nr. K 252 / 2023 – Pfarrer in Bayern massiert Geschlechtsteil des Ministranten

2021 / 2022

Nr. K 251 / 2021 – Die Akte Woelki – Immer mehr quillt unter dem Teppich hervor

2020

Nr. K 250 / 2020 – Bayern: Keine einzige Anklage gegen Priester-Täter im Talar

2019

Nr. K 249 / 2019 – Priester will Kitzbüheler Fünffach-Mörder treffen – Katholische Absolution soll komplett von Sünde befreien

Nr. K 248 / 2019 – "Sexueller Missbrauch durch katholische Priester ist ein anhaltendes Problem"

Nr. K 247 / 2019 – Gewaltopfer der Kirche in Gegenwart und Geschichte

Nr. K 246 / 2019 – Neue Verbrechensakten im Bistum Würzburg / Aufruf zur Entheiligung von Frauenverächtern ignoriert

Nr. K 245 / 2019 – "Nach wie vor werden von der katholischen Kirche kaum Missbrauchsfälle bei den staatlichen Behörden angezeigt." Sexualverbrechen von Priestern an Kindern in Polen – neue Dokumentation

Nr. K 244 / 2019 – Die weltweite Vergewaltigung von Nonnen durch Priester, Priester straffrei, Nonnen zu Abtreibungen gezwungen

Nr. K 243 / 2019 – Sexualverbrechen: Dreimal höhere Verbrechensdichte bei Priestern als bei normalem deutschen Durchschnittsmann

Nr. K 242 / 2019 – Diakon vergewaltigt Mädchen bei Ministranten-Ausflug. Sie wirft es aus der Bahn, Amtsträger bekommt Bewährung

2018

Nr. K 236 / 2018 – Ministrantin und Ordensangehörige verübte grausamen Giftmord, der sich über 14 Tage hinzog

Nr. K 237 / 2018 – Bistum Eichstätt verspekuliert 60 Millionen Dollar, aber damit nur einen kleinen Teil des Anlagevermögens

Nr. K 238 / 2018 – Priester vergewaltigte Neunjährigen und verging sich an vierzig weiteren Jungen, Bischof vertuscht alles

Nr. K 239 / 2018 – Mutter Teresas Orden "Missionarinnen der Nächstenliebe" – Baby verkauft, eine Schwester festgenommen

Nr. K 240 / 2018 – "Null-Toleranz"-Bekundung des Papstes bei Sex-Verbrechen an Kindern und deren Vertuschung sei nur "Fassade"

Nr. K 241 / 2018 – Gewaltopfer von Priestern: Früher Urchristen und Andersdenkende, heute wehrlose Kinder

2017
Nr. K 229 / 2017 – Schockierende Kinderpornografie bei "rechter Hand" des Bischofs von Limburg

Nr. K 230 / 2017 – Wahrscheinlich 7 % aller Priester begingen Sexualverbrechen an Kindern

Nr. K 231 / 2017 – Das Wüten geht weiter: Priester vergewaltigte 16-Jährige / 800 Kinderleichen neben Kloster in Irland gefunden

Nr. K 232 / 2017 – Fortsetzung der heuchlerischen Doppelmoral oder Kirchenspaltung? Für beide Fälle: Hände weg von den Kindern

Nr. K 233 / 2017 – Kinderzeichnung überführt Priester, der 5-jähriges Mädchen immer wieder vergewaltigte

Nr. K 234 / 2017 – Verbrechen von sechs pädophilen Priestern in einem Internat der Erzdiözese Köln

Nr. K 235 / 2017 – Die Verwicklungen des Vatikan in das Verschwinden der 15-jährigen Emanuela Orlandi mit aktuellen Thesen

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2016

Nr. K 224 / 2016 – 213 bis weit mehr Domspatzen von Priestern und Internatslehrern schwer verletzt, vergewaltigt, missbraucht

Nr. K 225 / 2016 – "Doppeltes Spiel" – Papst redet schön und handelt anders: Beförderung vertuschender Würdenträger

Nr. K 226 / 2016 – Missbrauchsbeauftragter des Bistums Würzburg beschuldigt, Mädchen zum Oralverkehr gezwungen zu haben

Nr. K 227 / 2016 – Priester vergleicht Kinderschänderverbrecher im Talar mit "Ehebrecherin" zur Zeit von Jesus

Nr. K 228 / 2016 – Online-Magazin: Katholischer Priester vergewaltigt fünf Jahre lang die Tochter seiner Geliebten

2015

Nr. K 217 / 2015 – "Sexuelle Grenzverletzung" gegenüber 8-jährigem Mädchen / Schweigen oder Drohung mit Höllenfeuer

Nr. K 218 / 2015 – UN-Richter: Vatikan hat am Völkermord in Ruanda beteiligte Priester vor Strafverfolgung geschützt

Nr. K 219 / 2015 – Würdenträger als "Würdenschläger"? Papst-Worte zum Schlagen von Kindern nur Spitze eines Eisbergs?

Nr. K 220 / 2015 – "Verjährung" – Neun Priester, die einen Ministranten vergewaltigten, gehen straffrei aus

Nr. K 221 / 2015 – Einmal mehr ging ein Priester, der Jugendliche missbrauchte, straflos aus

Nr. K 222 / 2015 – Vertuscher wird Bischof / 100facher Priestertäter vergreift sich wieder an Kind / Bischof missbrauchte Ministranten

Nr. K 223 / 2015 – Bischöfe wollen sein wie Gott: Sie verfügen Erlass aller Sündenstrafen, auch für Sittenstrolche im Talar

2014
Nr. K 203 / 2014 – Vatikanische Heuchelei bei der Homosexualität: Nach außen bekämpft, nach innen ausgelebt

Nr. K 204 / 2014 – Papst Ratzinger entfernte pro Woche durchschnittlich vier Kinderschänderverbrecher aus dem Priesterdienst

Nr. K 205 / 2014 – Intendant erlebte katholisches Internat als "grauenhaft"

Nr. K 206 / 2014 – Bischof Tebartz-van Elst mit vatikanischem Rückenwind zurück in Limburg

Nr. K 207 / 2014 – "UNO attackiert Vatikan wegen Verschleierung von Kindsmissbrauch"

Nr. K 208 / 2014 – Der unermessliche Reichtum der Kirche als Thema vieler Fastnachtsumzüge

Nr. K 209 / 2014 – 203 Verdachtsfälle auf Geldwäsche – Ermittlung gegen Eminenz Bertone wegen Verdacht auf Veruntreuung

Nr. K 210 / 2014 – Exkommunikation: Reformpapst schickt katholische Reformerin zum Teufel

Nr. K 211 / 2014 – Unvorstellbares Grauen – Baby-Vernichtungsanstalt: Nonnen ließen Säuglinge sterben und warfen sie dann weg

Nr. K 212 / 2014 – Fast täglich kommen neue Verbrechen ans Tageslicht

Nr. K 213 / 2014 – Irland: Kirchliche Amtsträger missbrauchten Kinder, ein Kind wurde tot getreten

Nr. K 214 / 2014 – Priester wurde aus Einsamkeit zum Kinderporno-Anhänger

Nr. K 215 / 2014 – Mehr als 100,000 Kinderporno-Bilder auf Vatikan-eigenem PC des Erzbischofs

Nr. K 216 / 2014 – Die Millionen des Franziskaner-Ordens – Querverbindung zu Drogen- und Waffengeschäften?

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2013

Nr. K 183 / 2013 – Priesterseminar: Aussteiger berichtet über Psychosen, Wahn, Doppelmoral, Alkoholmissbrauch und Tablettensucht

Nr. K 184 / 2013 – Kinderschänderverbrechen – Wurden Unterlagen über die Mitwisserschaft des Papstes vernichtet?

Nr. K 185 / 2013 – Wie die Kirche viele ihrer verbrecherischen "Männer vor Gott" schützt

Nr. K 186 / 2013 – Priester planten Verbrechen an Kindern unter Zuhilfenahme von Beichte, Gebeten und Rede von "Gott"

Nr. K 187 / 2013 – Kirchenrecht widerspricht staatlichem Recht: Geheimarchiv und Aktenvernichtung bei Sex-Verbrechen von Priestern

Nr. K 188 / 2013 – Hat ein Vertuschungs-Netzwerk sich den "Schutz" von Tätern aufgeteilt?

Nr. K 189 / 2013 – Nach Verjährung von 17 Sexualverbrechen eines Priesters: Täter droht Opfer mit rechtlichen Schritten

Nr. K 190 / 2013 – Zwei Priester vergewaltigten und folterten Kind

Nr. K 191 / 2013 – Kinder bzw. Jugendliche als "Sex-Objekte" für Priester: Prostitutionsring für Priester in Rom aufgeflogen

Nr. K 192 / 2013 – Bayerischer Priester verhaftet: Schwerer sexueller Missbrauch an Jungen unter 14 Jahren

Nr. K 193 / 2013 – Totschlagsdrama im Kernbereich der katholischen Kirche

Nr. K 194 / 2013 – Katholischer Priester und Kinderporno-Produzent zu langer Haftstrafe verurteilt

Nr. K 195 / 2013 – Drei Polizisten und ein Sanitäter erschossen – Täter war leidenschaftlicher katholischer Jäger, der täglich betete

Nr. K 196 / 2013 – Priester vom Deutschen Orden missbrauchte fünfjährigen Jungen / Orden massivst von CSU begünstigt

Nr. K 197 / 2013 – Vatikan-Botschafter und Priester: Sex mit minderjährigen Jungen – Kirche lehnt Entschädigung ab

Nr. K 198 / 2013 – Ein Bischof als Teil eines Systems: "Unfähig, uneinsichtig und offensichtlich krank"

Nr. K 199 / 2013 – Vatikan: Chef der Glaubenskongregation rechtfertigt Limburger Bischof und beschimpft Kritiker

Nr. K 200 / 2013 – Bischöfe Mixa und Tebartz-von Elst und Müller: Auch die Dämonen mischen mit

Nr. K 201 / 2013 – Kloster Metten: Buben bis aufs Blut geschlagen / Schulische Hilfestellungen für sexuelle Berührungen

Nr. K 202 / 2013 – Sexualverbrechen an Kindern und Jugendlichen: Lange Haftstrafen für Priester

2012
Nr. K 138 / 2012 – Kinderpornografie: Bischof hatte 588 Bilder und 63 Sex-Videos von minderjährigen Jungen auf Laptop und Handy

Nr. K 139 / 2012 – Geheime Kinderzeugungen – das Doppelleben des Weihbischofs

Nr. K 140 / 2012 – Erzbischof gibt Frauen, die abgetrieben haben, zur Vergewaltigung frei

Nr. K 141 / 2012 – Katholischer Priester verspielt eine halbe Million an gehorteten Kirchengeldern in Las Vegas

Nr. K 142 / 2012 – Wortgeklingel oder echte Anteilnahme? Womit füllt der Bischof Worte, die er von anderen abgeschrieben hat?

Nr. K 143 / 2012 – Reaktion der Kirche auf den Missbrauchsskandal ist ein "zweites Verbrechen" – ein Betroffener berichtet

Nr. K 144 / 2012 – Geheimdokumente belegen schwerste Korruption im Vatikan

Nr. K 145 / 2012 – Höchstens 5000 Euro für ein zerstörtes Leben – Kirche nimmt Opfer ihrer Priester nicht ernst

Nr. K 146 / 2012 – Katholischer Priester missbrauchte vierjähriges Kind seiner Haushälterin, dessen Vater evangelischer Pfarrer ist

Nr. K 147 / 2012 – Sex-Verbrechen an Kindern in der Kirche: Die Berichte über Vorfälle und Vertuschungen häufen sich

Nr. K 148 / 2012 – Kirche fürchtet neue Enthüllungswelle von Kinderschänder-Verbrechen

Nr. K 149 / 2012 – Leere Versprechungen der "heiligen" "Rosenkranzkönigin": Mesner ersticht Ehefrau

Nr. K 150 / 2012 – Sex mit 14-jähriger Schülerin: Katholischer Religionslehrer darf "Straftäter" genannt werden

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Nr. K 151 / 2012 – Wie das Bistum Regensburg seine Opfer verhöhnt und seelisch quält

Nr. K 152 / 2012 – Die Vatikanbank IOR – Beobachtung wegen des Verdachts der Geldwäsche / Aus der Geschichte des IOR

Nr. K 153 / 2012 – Bistum Regensburg verweigert Opfern Therapiekosten und speist andere Opfer mit ablehnenden Serienbriefen ab

Nr. K 154 / 2012 – Vom Priester vergewaltigter Junge vertraute sich der Polizei an / Zur Strafe von Kirche kastriert

Nr. K 155 / 2012 – Missbrauchsbeauftragter beschäftigt pädophile Pfarrer weiter als Seelsorger

Nr. K 156 / 2012 – Die Hölle von Kremsmünster: Gewaltexzesse, sexueller Missbrauch, emotionale Zermürbung der Kinder

Nr. K 157 / 2012 – Kirchendiktatur: Bischof von Hildesheim verbietet Gläubigen Gespräch mit vatikankritischem Theologen

Nr. K 158 / 2012 – Verdacht: Kinder, die die Kastration ihrer Freunde durch die Kirche meldeten, wurden zur Strafe ebenfalls kastriert

Nr. K 159 / 2012 – Geliebte des Priesters wegen Betrugs zu drei Jahren Haft verurteilt. Nun gerät auch der Priester selbst in Verdacht

Nr. K 160 / 2012 – Elfjähriger suchte in der Kirche Hilfe und fand die Hölle auf Erden – vom Priester vergewaltigt

Nr. K 161 / 2012 – Kinderschänder feiert Messe mit Erstkommunion-Kindern

Nr. K 162 / 2012 – Mobbing gegen Aufklärer in der Kirche – Die "Missbrauchsgeschichten aus der Diözese heraus halten"

Nr. K 163 / 2012 – Der grausame Raub von 300.000 Kindern durch kirchliche Vertreter Ende des 20. Jahrhunderts in Spanien

Nr. K 164 / 2012 – Verwicklungen des Vatikan in das spurlose Verschwinden von Emanuela Orlandi

Nr. K 165 / 2012 – Katholische Kirche könnte auf Verjährung der Sex-Verbrechen von Priestern verzichten, beharrt aber auf Verjährung

Nr. K 166 / 2012 – Ministrant musste dem Priester jeweils vor der Messe sein Hinterteil bereit halten

Nr. K 167 / 2012 – Das Archiv Satans "unter dem Vatikan"

Nr. K 168 / 2012 – Bischof gab den Auftrag, vom Priester vergewaltigte Opfer nach der Beichte zu kastrieren

Nr. K 169 / 2012 – Selbstmordrate bei missbrauchten Kindern bei fast 30 % / Kirche beharrt auf Verjährungsfristen

Nr. K 170 / 2012 – Priester stößt seinen erigierten Penis stöhnend an den eingeklemmten Kopf eines Kindes – Für Kirche war dies kein Missbrauch

Nr. K 171 / 2012 – Österreichisches Verfassungsrecht: Besonders respektvolle Behandlung von pädophilen Priestern in Gefängnissen

Nr. K 172 / 2012 – Trauma für das Brautpaar: Priester brach Traugottesdienst einfach ab, weil ihm die Leute zu wenig fromm waren

Nr. K 173 / 2012 – Warum soll ein Priester, der ein Kind vergewaltigt hat, berechtigt sein, dessen Eltern die Sünden zu vergeben?

Nr. K 174 / 2012 – "Und nachts kam der Pfarrer" – Sexuell missbrauchte Jungen berichten über ihr Schicksal

Nr. K 175 / 2012 – Luxusflug des Bischofs in den Slum und neue Luxus-Residenz für den Bischof von Limburg

Nr. K 176 / 2012 – Folter in katholischen Kinderheimen in der Schweiz

Nr. K 177 / 2012 – Zehntausende von Kinderschänderverbrechen – Exzellenz Präfekt Müller erklärt Kirche für "unschuldig"

Nr. K 178 / 2012 – Kirche bizarr: Pfarrer terrorisiert Sex-Partner, einen Theologie-Studenten und dessen 2. Sex-Partner, ebenfalls Pfarrer

Nr. K 179 / 2012 – Katholischer Religionslehrer montiert die Gesichter seiner Schülerinnen auf Pornoseiten hinein

Nr. K 180 / 2012 – Priester beißt seinem Priesterkollegen beim Parkplatz-Streit ein Ohr ab

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Jesus von Nazareth und die Theologen

"Es war eine große Menschenmenge versammelt und hörte Ihm mit Freude zu. Er lehrte sie und sagte: ´Nehmt euch in acht vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Straßen und Plätzen grüßt, und sie wollen ... die vordersten Sitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben ... und [sie] verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Aber um so härter wird das Urteil sein, das sie erwartet`." (Markusevangelium 12, 37-40; evangelisch-katholische Einheitsübersetzung)

Nr. K 181 / 2012 – Offener Brief eines Polizisten: Vertuschung von Verbrechen, Druck auf Opfer und Behinderung der Polizei

Nr. K 182 / 2012 – "Systemfehler" Kirche: Gefahr für Kinder nicht nur durch pädophile Priester, sondern auch durch andere

2011
Nr. K 113 / 2011 – Kirche macht pädophilen Straftäter zum Gemeindepfarrer. Dort verübte er weitere Verbrechen

Nr. K 114 / 2011 – Beichtstuhl-Enthüllung: Propst suchte öffentlich schwule Sex-Abenteuer – Angst vor weiteren Enthüllungen

Nr. K 115 / 2011 – Vom Priester vergewaltigter Junge trifft seinen Peiniger

Nr. K 116 / 2011 – Kondomverbot für HIV-infizierte Afrikaner / Harter Sado-Maso-Sex im Vatikan / Tausende Priesterkinder

Nr. K 117 / 2011 – Priester-Opfer klagt: Erzbistum Berlin nicht an Aufklärung interessiert. Schließlich komme der Papst

Nr. K 118 / 2011 – Mutmaßlicher französischer Familienmörder war militanter Katholik

Nr. K 119 / 2011 – Priester holt sich Obermessdiener, dieser holt sich jüngeren Messdiener und dieser holt sich Kind zum Sex

Nr. K 120 / 2011 – Sex-Verbrechen von Priester an Jugendlichen trifft Kirche bei Planung der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier

Gotteswort durch den Propheten Hosea:

"Dich, Priester, klage Ich an"

"Hört das Wort des Herrn. Es gibt keine Treue und keine Liebe und keine Gotteserkenntnis im Land. Nein, Fluch und Betrug, Mord, Diebstahl und Ehebruch machen sich breit. Bluttat reiht sich an Bluttat ... Doch nicht irgendwer wird verklagt, nicht irgendwer wird gerügt, sondern dich, Priester, klage Ich an. Am helllichten Tag kommst du zu Fall ... Mein Volk kommt um, weil ihm die Erkenntnis fehlt, weil du die Erkenntnis verworfen hast ... Sie, die Priester, sie nähren sich von der Sünde Meines Volkes." (Hosea 4, 1 ff.)

Nr. K 121 / 2011 – Italien: Wegen ständiger Präsenz der Kirche ist es schwer, über die Sex-Verbrechen zu sprechen

Nr. K 122 / 2011 – Katholischer Priester zu 21 Jahren Haft verurteilt: "Unvorstellbar grausame Taten" an kleinen Buben

Nr. K 123 / 2011 – Gab Erzbistum vertrauliche Opferdaten an Täter-Priester weiter? Priester bat Opfer, nichts mehr zahlen zu wollen

Nr. K 124 / 2011 – Vom Priester geschändet – Selbstmordversuch eines Opfers, nachdem Beschuldigte ohne Strafe davon kamen

Nr. K 125 / 2011 – Offenheit nur eine "Nebelkerze": Kirche öffnet nur offizielle Personalakten, nicht die geheimen Aufforderung an die Bischöfe, sich für Anzeigepflicht pädokrimineller Verbrechen einzusetzen

Nr. K 126 / 2011 –  Priester hatte bereits "innerkirchlich" Kontaktverbot zu Kindern. Eltern und Staatsanwaltschaft wussten nichtsPriester hatte Sex-Urlaub mit Kind geplant

Nr. K 127 / 2011 – Unter dem Verdacht des Kindsmissbrauchs geratene Priester durften wieder mit Kindern arbeiten

Nr. K 128 / 2011 – Priester vergewaltigte seine erste Ministrantin, damals 9 Jahre alt. Bei Glockengeläut wird ihr heute schlecht

Nr. K 129 / 2011 – Strengst katholischer Priester: Angeblich einvernehmlicher Sex mit 14-jähriger Ministrantin

Nr. K 130 / 2011 – Selbstverstümmelung während Messe: Gläubiger riss sich beide Augen aus

Nr. K 131 / 2011 – Bischof lässt pädophilen Verbrecher noch fünf Monate weiter mit Kindern arbeiten

Nr. K 132 / 2011 – Priester unterschlägt fast eine Million Euro an Spendengeldern – milde Bewährungsstrafe

Nr. K 133 / 2011 – Vater Pearce missbrauchte 40 Jahre lang Kinder. Der verantwortliche Abt ist auf der Flucht

Nr. K 134 / 2011 – Priester gesteht nach jahrelangem Leugnen und Bewährungsstrafe Sexualverbrechen an Kindern und Jugendlichen

Nr. K 135 / 2011 – Überfall auf katholischen Priester – Der Priester hatte zuvor Messdienerinnen und Messdiener missbraucht

Nr. K 136 / 2011 – Kirchenleitung deckte pädophilen Verbrecher an Ministrantinnen, weil er "vorbildliche" Gemeindearbeit leiste

Nr. K 137 / 2011 – Niederlande: Zwischen 10.000 und 20.000 Kinder in katholischen Einrichtungen vergewaltigt und missbraucht

2010
Nr. K   1 / 2010 – Priester nach Sex-Missbrauch wieder zur Arbeit mit Kindern versetzt. Dort holte er sich nächstes Opfer

Nr. K   2 / 2010 – Hölle auf Erden: Zisterzienser zwangen Buben mit Schlägen, ihnen ihre abartigen Wünsche zu erfüllen. Mann hat Qualen durch Priester und Mönche nicht verarbeitet: Selbstmord

Nr. K   3 / 2010 – Folter von Kindern im katholischen Kinderheim im Schwarzwald

Nr. K   4 / 2010 – Priester gibt zu: "Ich habe meine Hand in ihre Unterhose geschoben"

Nr. K   5 / 2010 – Sex Crimes and Vatican: BBC-Dokumentation in Deutschland nicht ausgestrahlt; Verantwortung des Papstes

Nr. K   6 / 2010 – Papst-Bruder warf mit Stühlen nach Sängern

Nr. K   7 / 2010 – Papst unglaubwürdig. Er will als Erzbischof nichts von Einstellung eines Pädophilen gewusst haben

Nr. K   8 / 2010 – Exorzist der Diözese Rom gibt angesichts von Kinderschändungen zu: Satan sei in den Vatikan eingezogen

Nr. K   9 / 2010 – Kinderschänder-Verbrechen von Priestern als Flächenbrand: 350 Opfer melden sich in Niederlanden

Nr. K 10 / 2010 – Ordensgründer der "Legionäre Christi": Priester geben sich gegenseitig Absolution für Sex-Verbrechen

Nr. K 11 / 2010 – Schweiz: 60 Kinderschändungen durch Priester; drei Priester aus Vechta, ein Priester aus Münster beschuldigt

Nr. K 12 / 2010 – "System der Angst" bei den Regensburger Domspatzen

Nr. K 13 / 2010 – Kirche will junges Paar von verurteiltem pädophilen Straftäter trauen lassen

Nr. K 14 / 2010 – Schweigender Papst "flüchtet" in evangelische Kirche

Nr. K 15 / 2010 – Kinderschändung durch Priester in Stichworten

Nr. K 16 / 2010 – Verurteilter pädophiler Priester weiter in Gemeinde aktiv / Neue Vorwürfe

Nr. K 17 / 2010 – Kinder wenden sich angewidert vom Priester ab. Dennoch passierte kirchlicherseits lange nichts

Nr. K 18 / 2010 – "Wir ahnen noch gar nicht, wie es in anderen Ländern aussieht"

Nr. K 19 / 2010 – Mehr Milde bei Vertuschung gefordert / Piusbruderschaft: Papst brauche sich nicht für Verbrechen zu entschuldigen

Nr. K 20 / 2010 – Öffentliches Gebet ist scheinheilig angesichts unzähliger Verbrechen

Nr. K 21 / 2010 – Kardinal vertuschte Sex-Verbrechen, ermöglichte dadurch weitere Verbrechen und bleibt im Amt

Nr. K 22 / 2010 – Kirche in USA: Millionenzahlungen an Opfer und weitgehende Straffreiheit für Priester-Verbrecher

Nr. K 23 / 2010 – Dr. paedophil? Priester verführte Kinder zum Sex für seine "Doktorarbeit"

Nr. K 24 / 2010 – "Freiwild": Katholische Priester fielen über blinde Kinder her und missbrauchten sie

Nr. K 25 / 2010 – Doppelmoral: In Kirche entdecktes Liebespaar muss 8.000 Euro Strafe zahlen, Mann verliert Beruf

Nr. K 26 / 2010 – Wiederholungstäter: Papst schwer belastet. Unter seiner Verantwortung Flehen des Psychiaters ignoriert

Nr. K 27 / 2010 – Doppelmoral und Scheinheiligkeit: Schweigekartell auf der Basis der Kirchensteuer

Nr. K 28 / 2010 – Der einfache Mann muss in Haft, der Priester und Bischof bekommt Bewährung oder Verjährung

Nr. K 29 / 2010 – Kirche versucht sich heraus zu winden: Verzicht auf Anzeigen angeblich wegen Opferschutz

Nr. K 30 / 2010 – Papst am Pranger: Vatikan hebt Verurteilung eines Kinderschänders durch Kirchengericht auf

Nr. K 31 / 2010 – 17fachen Kinderschänder nur in Ruhestand versetzt: Schwere Vorwürfe gegen Bischof ZollitschOpfer wirft Erzdiözese Freiburg Strafvereitelung vor

Nr. K 32 / 2010 – Priester missbraucht 200 gehörlose Kinder. Erzbischof schreit Opfer an, Papst ignoriert Briefe, Täter straflos

Nr. K 33 / 2010 – Finanzskandale im Vatikan und Verbindung zur Mafia

Nr. K 34 / 2010 – Der Theologe Hans Küng: Keiner wusste mehr Bescheid als der Papst / Wann tritt der Papst zurück?

Nr. K 35 / 2010 – Die geheimen Akten des Vatikan: "Satan, öffne Dein Archiv!"

Nr. K 36 / 2010 – Kirchensprecher fordert Rücktritt des Papstes / Papst spricht von "belanglosem Geschwätz"

Nr. K 37 / 2010 – Was kommt noch zum Vorschein? Auch Sodomie und Schicksal von schwangeren Nonnen untersuchen

Nr. K 38 / 2010 – Franziskaner in Würzburg: Mehrfacher Kindsmissbrauch und die aktive Vertuschungspolitik der Kirche

Nr. K 39 / 2010 – Hunderte oder gar tausende Opfer stehen im kirchlichen Dienst und fürchten Schikanen, wenn sie auspacken

Nr. K 40 / 2010 – Kinderschändung durch Priester in Stichworten (Teil 2)

Nr. K 41 / 2010 – Strafsache Vatikan: Missbrauchsopfer klagt Papst der Strafvereitelung und Falschaussage an

Nr. K 42 / 2010 – Verbrechen vertuscht, Anzeige verschwunden – Pädophiler Priester durfte wieder Kinderchor gründen

Nr. K 43 / 2010 – Wachkoma-Patientin im St. Bonifatius Altenzentrum der Diözese Speyer vergewaltigt – Opfer schwanger

Nr. K 44 / 2010 – Anschuldigungen: Sind die fünf vom Augsburger Bischof gequälten kindlichen Opfer mit dem Teufel im Bunde?

Nr. K 45 / 2010 – Bundeskanzlerin realitätsblind: Pfarrerstochter Angela Merkel lobt römisch-katholische Kirche

Nr. K 46 / 2010 – Immer neue Vorwürfe gegen Bischof Mixa. Der Bischof gibt nichts zu, will aber für seine Opfer "beten"

Nr. K 47 / 2010 – GRÜNEN-Politikerin Renate Künast fordert unabhängige Aufklärung der Kinderschänder-Verbrechen

Nr. K 48 / 2010 – 60er-Jahre: "Fürchterliches Klima der Angst und des Drucks" im konfessionellen Religionsunterricht auf Staatskosten

Nr. K 49 / 2010 – Osterbotschaft aus dem Vatikan: Angeblich "unbedeutendes Geschwätz" von Kritikern

Nr. K 50 / 2010 – Bistum Augsburg verhöhnt erneut Opfer ihres Bischofs

Hier zu aktuelleren Meldungen ab 2018 gehen

Nr. K 51 / 2010 – Mildernde Umstände: Bischof Mixa hat zumindest nicht alle Kinder geschlagen

Nr. K 52 / 2010 – Priester wegen Missbrauch von Mädchen zu Bewährungsstrafe verurteilt

Nr. K 53 / 2010 – Die Hölle von Ettal: 14 perverse Priester und der Abt quälten 100 Kinder

Nr. K 54 / 2010 – Papst ließ Kinderschänder-Priester zwei Jahre lang weiter mit Kindern arbeiten

Nr. K 55 / 2010 – Die achte eidesstattliche Versicherung über prügelnden und sadistischen Augsburger Bischof

Nr. K 56 / 2010 – Sänger der Gruppe BAP: Hochwürden langte ihm immer wieder in die Hose

Nr. K 57 / 2010 – Dogmen, Riten und Doppelmoral: Der Systemfehler Kirche

Nr. K 58 / 2010 – Bischof von Augsburg hat sich nach Aussage eines Strafrechtlers "eindeutig einer Straftat schuldig gemacht"

Nr. K 59 / 2010 – Weiter keine Anzeigepflicht bei Kinderschänder-Verbrechen von Priestern: Kirche trickst Öffentlichkeit aus

Nr. K 60 / 2010 – Bischof deckt Schwerverbrecher im Talar – Höchstes Lob vom Papst für eindeutige Strafvereitelung
 

Der Gottesprophet Girolamo Savonarola aus Florenz (1452-1498) über die katholischen Priester und Mönche:

"Sie vergewaltigen Kinder"

"Sie treiben sich in Kneipen herum und huldigen mit ihren Bauern dem Spiele. Sie nehmen Mädchen zum Tanze mit auf ihr Zimmer, verbringen die Nächte mit schlechten Weibern und Buben, treten aber am Morgen gleichwohl zum Altar des Herrn. Sie sind dem sodomitischen Laster [Geschlechtsverkehr mit Tieren] ergeben, vergewaltigen Frauen und Mägde, ja sogar Kinder."

(zit. nach Ernst Piper, Savonarola, München 2009, S. 73)

Nr. K 61 / 2010 – Klage von Generalvikar Gruber: Ihm wurde ein Brief diktiert, um den Papst zu entlasten

Nr. K 62 / 2010 – Deutscher Priester in der Diözese Washington: Sex mit vielen jungen Mädchen und Frauen

Nr. K 63 / 2010 – Bischof missbraucht Jungen sexuell

Nr. K 64 / 2010 – Weihbischof Bauer beschuldigt / Rücktritt von Bischof Heinrich Mussinghoff aus Aachen gefordert

Nr. K 65 / 2010 – Weitere Vorwürfe gegen Bischof Walter Mixa

Nr. K 66 / 2010 – Scheinheiligkeit und Heuchelei: Homosexualität von Amtsträgern abgelehnt und gleichzeitig ausgelebt

Nr. K 67 / 2010 – Mafiaähnliche Vorgänge: Die Geldwäsche von Bischof Mixa

Nr. K 68 / 2010 – Kinderschändung durch Priester in Stichworten (Teil 3) / Im Blickpunkt: Würzburg

Nr. K 69 / 2010 – 26 Ministranten von Priestern sexuell geschändet – 17 Millionen Dollar Schmerzensgeld

Nr. K 70 / 2010 – Vergewaltigung eines Kindes während der Beichte. Offener Brief über die Praktiken eines Priesters

Nr. K 71 / 2010 – Opfer-Vertreter durften beim Kirchentag nicht aufs Podium

Nr. K 72 / 2010 – Erzbischof wird beschuldigt, mehrere Sex-Beziehungen zu minderjährigen Mädchen unterhalten zu haben

Nr. K 73 / 2010 Bistum Würzburg: Sexuelle Gewalt durch Priester in jüngerer Zeit

Nr. K 74 / 2010 – "Beihilfe zum sexuellen Missbrauch": Ermittlungsverfahren gegen Bischof Robert Zollitsch

Nr. K 75 / 2010 – Sex mit 17-Jährigem: Homosexueller Pfarrer tritt Pfarrstelle in Stuttgart nicht an

Hier zu aktuelleren Meldungen ab 2018 gehen

Nr. K 76 / 2010 – Äbtissin misshandelte Nonne zu Tode – Verbrechen wurde vertuscht – Furchtbare Zustände im Kloster

Nr. K 77 / 2010 – Katholischer Priester von Fritzlar verging sich an 30 Ministranten. Er hat sein Treiben selbst fotografiert

Nr. K 78 / 2010 – Bischof Mixa: Misshandlung Schutzbefohlener, schwere Körperverletzung / Mixa widerruft Rücktrittsgesuch

Nr. K 79 / 2010 – Papst ignoriert Wiedergutmachungsforderungen

Nr. K 80 / 2010 – 205 Kinderschänder-Verbrechen bei Jesuiten / Priester befriedigte sich sexuell bei Gewalt gegen Kind

Nr. K 81 / 2010 – Priester schlägt Demonstranten wg. Schild mit Aufschrift "Würden Sie Ihr Sparschwein einem Bischof anvertrauen?"

Nr. K 82 / 2010 – Bischof zu Priesteramtsanwärtern: "Meine Lustmolche"

Nr. K 83 / 2010 – Benedikt XVI. rehabilitiert wegen Kuss-Attacken zurück getretenen Bischof

Nr. K 84 / 2010 – Bischof Mixa: Vergewaltigungen, ominöse Besuche, Zahlungen in zwielichtiges Milieu

Nr. K 85 / 2010 – Die "Hure Babylon" entlarvt sich Tag für Tag: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Erzbischof wegen Korruption

Nr. K 86 / 2010 – Anklage gegen renommierten Priester: Sexueller Missbrauch von zwölf schutzbefohlenen Drogensüchtigen

Nr. K 87 / 2010 – Razzia bei belgischem Kardinal Godfried Danneels / Auch geheimes Material über Morde an Jugendlichen gefunden

Nr. K 88 / 2010 – Entschädigungsangebot für Opfer des Klosters Ettal bleibt unter dem Durchschnitt bei vergleichbaren Situationen

Nr. K 89 / 2010 – Chefarzt wegen zweiter Ehe fristlos gekündigt. Doch pädophile Verbrecher blieben jahrelang unbehelligt

Nr. K 90 / 2010 – Priester missbrauchte 23 Jahre lang Kinder. Bischof Zollitsch vertuschte und stellte es falsch dar

Nr. K 91 / 2010 – Bischof Müller: Rücktritt von Bischof Mixa war "nicht gerechtfertigt"

Nr. K 92 / 2010 – Heuchelei: Vordergründig Homosexualität verurteilt, nachts wilde Homosexuellen-Partys von Priestern

Nr. K 93 / 2010 – Dementierte Vaterschaften von Priestern: Auch Bischof Mixa betroffen?

Nr. K 94 / 2010 – Geistlicher Bischöflicher Rat verging sich mitten im Religionsunterricht an Grundschülerinnen

Nr. K 95 / 2010 – Serienvergewaltiger von Kindern im Talar – Rücktritt von Bischöfen nicht angenommen

Nr. K 96 / 2010 – Katholischer Journalist wirft Kirche "Bunkermentalität" vor und muss deshalb gehen / Schuld des Staates

Nr. K 97 / 2010 – Priester vergewaltigt 14-Jährige und droht ihr mit "Gott" / Auch andere Frau vom Geistlichen vergewaltigt

Nr. K 98 / 2010 – Zur sexuellen Erregung: Priester bedrängte neunjähriges Kind und griff ihr unter Kleidung an die Brust

Nr. K 99 / 2010 – Belgien: Priester missbrauchten 475 Kinder, auch Kleinkinder; 13 Selbstmorde und sechs Selbstmordversuche

Nr. K 100 / 2010 – "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" – Opfer der Kirche in Italien fordern Gerechtigkeit

Nr. K 101 / 2010 – Unermesslicher Reichtum, Finanzverbrechen und vieles mehr: Polizei ermittelt wieder gegen Vatikanbank

Nr. K 102 / 2010 – Vom Priester missbraucht und dadurch arbeitsunfähig: Das mühsame Ringen um eventuelle Entschädigung

Nr. K 103 / 2010 – Trotz Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs: Priester gezielt in Jugendarbeit eingesetzt

Nr. K 104 / 2010 – Opfer: Alte kalte Kirchenmänner wollen nichts ändern. Die Kirche "fault von innen"

Nr. K 105 / 2010 – Sex-Flirt mit Kind - Pädophiler Papstschüler und Kinderdorfleiter geht TV-Team in die Falle

Nr. K 106 / 2010 – Franken – Kirche gegen Ehe von Priestern. Dritter heiratswilliger Priester in Folge fristlos entlassen

Nr. K 107 / 2010 – Papst stärker in Kinderschänder-Skandal verwickelt als bisher bekannt

Nr. K 108 / 2010 – Über 100facher Ministrantenmissbrauch: Kinderbeichtvater zu sieben Jahren Haft verurteilt

Nr. K 109 / 2010 – Schlechtes Vorbild der Priester: Vier Messdiener vergewaltigten einen Buben

Nr. K 110 / 2010 – Einzelschicksale: Wie die Kirche Eckhard O. zerstörte

Nr. K 111 / 2010 – Priester als Liebhaber des Familienvaters vergewaltigte auch dessen Sohn und dessen Tochter

Nr. K 112 / 2010 – Keine Chance mehr für Friedensnobelpreis an Priester – Kandidat hatte Jungen sexuell missbraucht
 

 

Weitere Literatur:
Ausgabe Nr. 24:     Die Kirche und die Hölle auf Erden

Ausgabe Nr. 24 a:  Sexuelle Verbrechen und Vergehen in der Kirche

Ausgabe Nr. 24 b:  Nichtsexuelle Verbrechen und Vergehen in der Kirche


Ausgabe Nr. 44:     Schwarzbuch Evangelische Kirche

Sowie im Internet die Aufklärungsschrift: Das Priesterjahr – Lasset die Kinder zu mir kommen, denn sie sind ohne Arg

Und:
Der Bestseller von Geoffrey Robertson, dem britischen Kronanwalt, The Case the Pope, für nur 12,95 € nun auch in
deutscher Übersetzung


2023

Nr. K 252 / 2023  – Es hört einfach nicht auf: Das System Kirche und unsägliche Verbrechen an Kindern, Teil 252 – Prozess: Pfarrer in Bayern fesselte Ministranten nach der Messe und massierte sein Geschlechtsteil Auch wenn wir aus Zeitgründen diese Dokumentation nicht wie in früherem Umfang fortsetzen können, hier zur Vergegenwärtigung ein Beispiel dafür, dass es wie bisher weiterging und weitergeht – https://m.bild.de/regional/muenchen (9.3.2023).
Links im dort veröffentlichten Bild neben dem Priester eine ahnungslose Ministrantin.

2021 / 2022

Nr. K 251 / 2021 – Die Akte Woelki – Immer mehr quillt unter dem Teppich hervor – Siehe dazu die Meldung vom 27.4. unter der-theologe-aktuell-2021

2020

 Nr. K 250 / 2020 – "Zu den Akten gelegt" – Bayern: Keine einzige Anklage gegen Priester-Täter im Talar – Aufatmen bei den Talarträgern: Das auf Verjährung angelegte Vertuschungsverhalten der Vatikankirche der letzten Jahrzehnte erwies sich für die Priester, die Kinder vergewaltigten oder anderweitig sexuell missbrauchten, einmal mehr als erfolgreich. In Bayern, einem Verbrechensschwerpunkt von Priestern gegenüber Kindern, kommen alle kriminellen Talarträger ungeschoren davon. Dies geht aus dem Artikel auf frankenpost.de vom 19.1.2020 hervor mit der Überschrift: "Knapp anderthalb Jahre nach der Veröffentlichung der großen Missbrauchsstudie der katholischen Kirche haben die bayerischen Behörden in keinem einzigen Fall Anklage erhoben." Dem ging eine Umfrage der Deutschen Presseagentur voraus. Im Text heißt es weiter: "Die Gründe für die Einstellungen der Ermittlungen waren in der Regel Verjährung oder die Tatsache, dass es nicht für einen hinreichenden Tatverdacht reichte. 124 von 312 namentlich bekannten Beschuldigten waren längst tot. Vier Ermittlungen laufen in Bayern derzeit noch, einige wenige Fälle wurden an Staatsanwaltschaften außerhalb Bayerns weitergeleitet. Alle anderen wurden zu den Akten gelegt."
Die so genannte "große Missbrauchsstudie der katholischen Kirche" war zuvor schon durch die Zensur der Bischöfe gegangen, so dass die aktuelle Meldung nicht ganz überraschend kam. Der ursprünglich mit dem Abfassen der Studie beauftragte Jurist Dr. Christian Pfeiffer, der hier nicht mitmachen wollte, war deshalb entlassen worden.

Dass in Bayern also kein Gerichtsprozess mit entsprechenden Schlagzeilen über die Kirche folgt, kommt sicher auch der Strategie des evangelisch-lutherischen Ministerpräsidenten Markus Söder entgegen, der in seiner politischen Planung voll auf die Kirche setzt. Er hatte erklärt: "Die CSU steht fest an der Seite der Institution Kirche" (zit. nach morgenpost.de, 22.12.2018). Markus Söder hatte im Jahr 2011 auch einen schwarzen Rosenkranz nach seiner Privataudienz = Geheimtreffen beim damaligen Papst als "Geschenk" bekommen – ein Symbol, das im Zusammenhang der Kriegs- und Ausmerzungsgeschichte der Vatikankirche seinen Ursprung hat. "Christlich" ist aber weder die Kirche, noch diese fest an deren Seite stehende Partei.

PS: Was unzählige Schwerverbrechen der Talarträger und deren kirchlicher Umgang für die Opfer bedeuteten, geht auch aus einem Brief hervor, der uns von einem Betroffenen zugesandt wurde. Auf seine Homepage beschreibt er einen kleinen Teil dessen, was einzelne Täter verursacht haben. Und es gibt noch viele weitere Opfer in diesem Umfeld der so genannten Niederbronner Schwestern. Eines der Kinderheime wurde von den katholischen Nonnen im Auftrag der Stadt München betreut, und die kleinen Buben wurden dort auch perversen pädophilen Priestern zur Verfügung gestellt. Ein weiterer Bericht war unter muenchen-vergewaltigung.de zu lesen, ist aber leider nicht mehr erreichbar. Was mag es also bei Opfern bewirken, wenn es wieder einmal heißt:  "Zu den Akten gelegt"?

 

2019

Nr. K 249 / 2019 – Sein Priester will Kitzbüheler Fünffach-Mörder im Gefängnis besuchen. Kirchliche Absolution soll Sünder komplett von ihren Sünden befreien – Die fünf Morde von Andreas E. aus Kitzbühel an seiner Ex-Freundin Nadine H., deren Eltern, ihrem Bruder und ihrem Begleiter bzw. neuen Freund, schockierten Menschen weit über Österreich hinaus. Er feuerte im Morgengrauen des 6.10.2019 aus nächster Nähe über 10 Schüsse auf die wehrlosen Opfer ab.  Vorausgegangen war ein abendlicher Streit mit seiner Ex-Freundin in einem Restaurant, die ihn zwei Monate zuvor verlassen hatte und eine Aufforderung, wieder zu gehen, nachdem er um 4 Uhr in der Nacht seine späteren Opfer aufsuchen wollte.
Der katholische Priester Michael Struzynski aus Kitzbühel hatte den Mörder einst katholisch getauft und gefirmt, wie übrigens auch seine ehemalige Partnerin, die Andreas E. zusammen mit ihren Familienangehörigen und ihrem Freund erschossen hat. Den Täter wollte der Priester anschließend im Gefängnis besuchen und ihm die Frage stellen: "Warum hast du das gemacht?" (krone.at, 9.10.2019)

Erst wenige Tage vor der entsetzlichen Bluttat, bei denen also Täter und Opfer Mitglieder der Vatikankirche waren, hatte Papst Franziskus erst die katholische Lehre zur Sündenvergebung neu ausformuliert. Wer das Kirchensakrament der katholischen Beichte in Anspruch nimmt, bewirke angeblich, dass Gott die Sünde vergisst, so der Papst am 15.9.2019 in Rom. Bei CNA-Deutsch heißt es dazu:
"´Wie man das Böse besiegt? In dem man die Vergebung Gottes annimmt!` Dies geschehe jedes Mal, ´wenn wir zur Beichte gehen`, sagte der Papst; ´dort empfangen wir die Liebe des Vaters, der unsere Sünde überwindet: Sie ist nicht mehr da, Gott vergisst sie`, sagte Papst Franziskus in seiner Angelus-Botschaft vom 15. September. ´Wenn Gott vergibt, dann ist es vergessen, er vergisst unsere Sünden ... Gott löscht das Böse aus, er macht uns im Innersten neu" (16.9.2019) – eine Aussage, die viele Menschen vor allem mit der kirchlichen Vertuschung der Schwerverbrechen an Kindern und Frauen durch Zigtausende von katholischen Priestern in Verbindung bringen.
In diese Richtung sprach auch der französische Kardinal Barbarin über die klerikalen Schwerverbrechen an Kindern in seiner Diözese, als er erklärte: "Gelobt sei Gott", fast alles sei verjährt. Und wenn sich alle Kinderschänder im Talar im Beichtstuhl von einem Priester-Kollegen zudem die so genannte "Absolution", also eine angebliche Freisprechung von ihren Sünden, holten, dann seien diese Gewaltverbrechen ja demzufolge bei dem "Gott", an den die Verbrecher und ihre Vorgesetzten glauben, sogar vergessen. Diese Lehre würde auch das Vertuschungs-Verhalten der Kirche maßgeblich mit erklären, frei nach dem Motto: Wozu noch einmal über etwas sprechen, was "Gott" schon vergessen habe? Und das könne ja auch relativ schnell gehen.

Diese Lehre würde dann aber folglich auch für den katholischen Fünffach-Mörder Andreas E. aus Kitzbühel kirchenintern gelten. Sollte er die Morde also entsprechend beichten und ein Priester (es kann jeder Priester sein, es braucht sich nur ein einziger zu finden) ihm die katholische "Absolution", also die angebliche Freisprechung von seiner Sünde im Namen des katholischen Gottes, erteilen, dann sei sie bei diesem "Gott" auch vergessen, auch wenn sie noch so schwer ist, was eben der Papst gerade erst bekräftigt hat.
Wenn also auch die Sündenschuld bei Morden demzufolge bei Gott vergessen seien, dann dürften katholische Richter die Täter aber auch nicht dafür zu einer Gefängnisstrafe verurteilen. Denn wenn die Sünden bei dem Gott, an den zum Beispiel bei dem furchtbaren Gewaltverbrechen in Kitzbühel alle Beteiligten ja glaubten bzw. glauben, Täter und Opfer, vergessen sind, wie der Papst Mitte September 2019 eindeutig erneut festgelegt hat, dann müssen sich auch die Katholiken an diese ihnen vorgeschriebene Vergessens-Lehre halten und dürfen sich nicht gegenteilig verhalten wie ihr "Gott".

Auf jeden Fall ist es für die Vatikankirche im Hinblick auf ihre Seelenheil-Lehren auch bei diesem Fünffach-Mord in Kitzbühel nur maßgeblich, wie ein Priester auf ein eventuelles "Sündenbekenntnis" des Fünffach-Mörders reagieren würde. Ob die Mordopfer im Jenseits oder ihre Verwandten und Freunde im Diesseits bereit sind, dem Täter früher oder später zu vergeben, das ist laut Kirchenlehre für das Seelenheil des Mörders nicht von Bedeutung.
Mit der Botschaft des Jesus von Nazareth hat diese Kirchen-Religion aber nichts zu tun. Christus lehrt, dass es notwendig ist, dass sich die Menschen untereinander versöhnen, indem jeder, der schuldig geworden ist, seinen Anteil erkennt, aufarbeitet und indem er – so weit wie es möglich ist – wiedergutmacht, was er angerichtet hat, was oft in dem Erdenleben, in dem das Verbrechen geschah, nicht mehr möglich ist. Bzw. der Täter unterliegt dem Gesetz von Saat und Ernte, wonach jeder das ernten wird, was er gesät hat, wenn eine Bereinigung bis dahin nicht möglich war. Den religiösen Behauptungen der Kirchenoberen und der Priester mag glauben, wer möchte, denn jeder ist ja frei. Die Wahrheit, wie sie Christus in die Welt brachte, ist es aber nicht.
 

 

Nr. K 248 / 2019 – Aktuelle Studie: "Sexueller Missbrauch durch katholische Priester ist ein anhaltendes Problem" – So mancher denkt vielleicht, das Ärgste wäre überstanden und es habe sich in der Kirche Grundlegendes geändert. Eine neue Studie zeigt jedoch auf, dass es in den letzten Jahren aktuell weiterging mit neuen Verbrechen und dem Versuch von Vertuschung. Wissenschaftler der Universitäten Mannheim, Heidelberg und Gießen haben ermittelt: "Es ist bemerkenswert, dass die Beschuldigungsquote von Priestern in den vergangenen Jahren nicht zurückgeht", so Harald Dreßing vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim im Hinblick auf Einblicke in Personalakten von 2009-2015. Es sei "ein anhaltendes Problem, kein historisches". Mehr dazu unter spiegel.de, 3.7.2019.
Die Ergebnisse der Studie unterstützen Jahrhunderte umfassende Dokumentationen, wonach die Wesensmerkmale des Priesterstandes über Jahrhunderte Gewalt gegen Andersdenkende beinhaltete und beinhaltet, in unserer Zeit verstärkt gegenüber wehrlosen Kindern, was allerdings auch keine neue Entwicklung ist. Nicht nur das staatsfinanzierte Milieu in der Vatikankirche mit seiner Verneigung bis hin zur Unterwürfigkeit gegenüber Priestern trägt dazu bei, sondern auch die den Priestern von diesem Machtsystem verliehene Aura des "character indelebilis", des angeblich "unzerstörbaren Charakters", den das römisch-katholische Kirchenrecht seinen Priestern zuspricht und ihnen eine widerchristliche institutionelle Macht verleiht, die das klare Gegenteil geistlicher Vollmacht ist. Siehe dazu vor allem nachfolgende Notiz unter Nr. K 247/2019.




Nr. K 247 / 2019 Gewaltopfer der Kirche in Gegenwart und Geschichte – Hunderttausende von vergewaltigten und anderweitig missbrauchten Kindern zählen zu den Gewaltopfern der Priester in der Gegenwart. Da die innerkirchliche "Aufarbeitung" nur in Bindung an die vatikanische Omertá (Schweigezwang, bekannt bei der Mafia) geschieht, ist es notwendig, dass von außerhalb "mitgeholfen" wird. Vor allem Polizei und Staatsanwaltschaft dürfen sich nicht länger von einer kirchlichen Paralleljustiz abweisen lassen, die ihre "Brüder" mit Samtpfoten zum "Beten" und "Buße tun" verurteilt. Auf der Seite der-freie-geist.de finden Sie neu die Rubrik Sexualverbrechen von Priestern an Kindern mit vier aktuellen Filmen – zwei Kurzfilme des Formats Die salonfähige Lüge? und zwei längere Sendungen mit fundierten Fakten, die das Wesen der Kirche aufdecken helfen – derzeit nicht abrufbar

 


Nr. K 246 / 2019 – Neue Verbrechensakten im Bistum Würzburg aufgetaucht / Aufruf zur Entheiligung von Frauenverächtern wurde ignoriertDie Polarität von "Männlich" und "Weiblich" gehört zu den Grundprinzipien der Natur und der Schöpfung Gottes, wobei es kein Trennung gibt, sondern das eine auch das andere enthält.
Kaum eine Organisation hat dieses Prinzip mehr verpolt wie die Vatikankirche mit ihren drei männlich präsentierten Personen ihres Dreieinigkeits-Gottes, mit ausschließlich Männern in ihrer Hierarchie und Sakramentsverwaltung und mit der Weigerung, diesen Männern eine Ehe zu erlauben.
Dem weiblichen Pol wird dafür bis heute einseitig der Sündenfall angehängt, beispielhaft in den Worten des "Kirchenheiligen" Johannes Chrysostomos: "Das Weib [gemeint ist Eva] hat ein einziges Mal die Rolle eines Lehrers gespielt und hat lauter Unheil angerichtet." Solches führte dann auch direkt zu den Scheiterhaufen. Der bis heute höchstverehrte Augustinus trieb dabei mit seinen Worten, die Frau sei "nicht das Ebenbild Gottes", nur der Mann, und die Frau sei nur dazu da, "ihm", also dem Mann, Kinder zu gebären, Degeneration, Verfall und Entartung in weitere neue Tiefen. Dass eine solche Lehr-Basis zwangsläufig zu Entartungen, Ausschreitungen und bis heute zu schlimmsten Verbrechen führt, ergibt sich zwangsläufig. Weitere Beispiele hier.

Und ein Offener Brief, ihre Frauenverächter endlich zu entheiligen, wenn es ihnen mit ihren schöngetönten Reden von Erneuerung ernst sei, wurde ignoriert.

Zu den aktuelleren Veröffentlichungen gehört, dass von 1946 bis 1999 allein im Bistum Würzburg "94 auffällige Priesterakten" offenbar neu oder teilweise neu "gefunden" wurden, wovon man (nach entsprechender juristischer Verjährung bei Straftaten) 13 der Staatsanwaltschaft zur Einsicht übermittelt hat, worauf dann die Lokalzeitung Mainpost gefühllos nüchtern hinweist (1.6.2019). Schon vor ein paar Monaten habe das Bistum extra ein "Seelsorge-Team" für Betroffene eingerichtet und den "Informationsaustausch zwischen den Diözesen verbessert" und jetzt dazu eine formelle unverbindliche "Bitte um Vergebung" lanciert "im Namen der Diözese Würzburg und unseres Bischofs Franz". Auch hat man gesagt, dass noch einiges nachkommt, weil man noch gar nicht mit allen Akten durch sei, was dann "zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht" werde – das Übliche eben.
Den Kirchen endlich einmal ihre Paralleljustiz zu entziehen und deren Berufung auf Verjährung klerikaler Verbrechen anzuklagen, das trauen sich die verantwortlichen Politiker in Deutschland immer noch nicht. Schon vor Jahren wurden in Würzburg im Verhältnis viele Verbrechen und Delikte von Amtsträgern zumindest ansatzweise bekannt.

Und erst im März 2019 wurden dann auch in der evangelischen Kirche in Würzburg Schwerstverbrechen an behinderten Kindern in einer lutherischen Kindertagesstätte aufgedeckt:
Der Ort Würzburg ist in diesem Zusammenhang auch von daher von Bedeutung, da in den 80er-Jahren aus geheuchelter "Sorge um die Kinder" verhindert wurde, dass Urchristen, welche die Gebote Gottes einhalten, dort in einem Bauprojekt kleinere Betriebe ansiedeln können. Stattdessen wurde und wird der Kirche und ihren Amtsträgern das Feld überlassen, vielfach mit den bekannten Folgen.
 

 

Nr. K 245 / 2019 – Katholische Kirche aktuell [22.5.2019] – "Noch immer werden von der katholischen Kirche kaum Missbrauchsfälle bei den staatlichen Behörden angezeigt."  (sueddeutsche.de, 22.5.2019) / Polen: Dokumentation über die Sexualverbrechen der Priester. Weil die Politiker in Deutschland der Kirche die Milliarden und Millionen weiterhin vorne und hinten "reinstecken" (vgl. Petition stop-kirchensubventionen.de) und auch Politiker anderer Länder vor allem bestrebt sind, dem Papst den Ring küssen zu dürfen, änderte sich bisher nichts: Die Kirche betreibt weiter ihre Paralleljustiz und "verurteilt" ihre kriminellen Diener zum Beispiel zu Gebetszeiten der "Buße" im Kloster (doch wer weiß, was da alles hinter der Fassade noch geschieht) usw.
Sexuelle Schwerverbrechen an Kindern müssen laut Papst Franziskus jetzt verstärkt dem Vatikan gemeldet werden, der mit dem Päpstlichen Geheimhaltungsgebot weiterhin seine Triebtäter im Talar schützt und weiterhin alle diejenigen mit "Exkommunikation" bedroht, die sich ein Eingreifen der Polizei wünschen, einschließlich der Opfer und deren Eltern. Die Kirchenoberen hatten darauf spekuliert, dass sich die zwischenzeitliche Aufregung in den Medien schon wieder legen wird, was in Deutschland zwischenzeitlich gelungen ist, weil in den führenden Medien letztlich auch Kirchen-Lobbyisten entscheidend mitbestimmen.
Dafür brach in Polen ein erster Damm der Vertuschung brutaler Priesterverbrechen. Trotz der Drohung des Parteiführers der Regierungspartei PiS Jarosław Kaczyński – "Wer die Hand gegen die katholische Kirche erhebt, erhebt die Hand gegen Polen" (zit. nach taz.de, 14.5.2019) – ließen sich zwei Männer nicht einschüchtern und drehten den Film Sag es niemandem – derzeit in Polnisch mit englischen Untertiteln, bei youtube leider nicht mehr einsehbar.

 

Nr. K 244 / 2019 – Die weltweite Vergewaltigung von Nonnen durch Priester / Priester werden nicht bestraft, Nonnen von Priestern oftmals zur Abtreibung gezwungen – Mehr dazu siehe in Der Theologe Nr. 88.



Nr. K 243 / 2019 – Sexualverbrechen: Dreimal höhere Verbrechensdichte bei Priestern als bei normalem deutschen DurchschnittsmannDer bekannte Rechtswissenschaftler und Kriminologe Prof. Dieter Rösner rechnete alleine für Deutschland Folgendes hoch:
"Dann kommt man fast auf das Dreifache der Kriminalitätsbelastung bei sexuellem Missbrauch in der Kirche gegenüber dem normalen deutschen Durchschnittsmann. Also, die Kirche durchaus in gewisser Weise ein Hotspot der Kriminalität, und an solchen Hotspots ist die Staatsanwaltschaft auch sonst gefordert, wenn sie weiß, dort kommt Kriminalität vor, dann guckt sie dort genauer hin" (zit. nach Abschottung oder Aufbruch, ZDF 2019). Doch welche Staatsanwaltschaft tut das? Warum haben bisher keine Razzien stattgefunden wie bei anderen kriminellen Hotspots?
Denn weder hat der Papst das "Päpstliche Geheimhaltungsgesetz" aufgehoben noch die Inanspruchnahme der staatlichen "Verjährungsfrist" bei enttarnten priesterlichen Schwerverbrechern.
Mehr dazu in Der Theologe Nr. 105



Nr. K 242 / 2019 –
Diakon vergewaltigt Mädchen bei Ministranten-Ausflug. Sie wirft es aus der Bahn, Amtsträger bekommt Bewährung – Obwohl der katholisch Diakon ein als schüchtern geltendes 15-jähriges Mädchen, das als Ministrantin in der Ortskirchengemeinde tätig war, beim Ministranten-Ausflug vergewaltigt hatte und sie dadurch zu einem seelischen Wrack gemacht hat, kam er mit einer Bewährungsstrafe davon und sucht nun Anschluss an eine andere katholische Kirchengemeinde. Auch frühere sexuelle Übergriffe des kirchlich geweihten Dieners (der Vorstufe zur Priesterweihe) der Vatikankirche wurden bei der Gelegenheit bekannt.
(sueddeutsche.de , 31.12019)


2018


Nr. K 241 / 2018 – Neu – "Der Theologe Nr. 105" –
Gewaltopfer von Priestern: Früher Urchristen und Andersdenkende, heute wehrlose Kinder – Das System von Vergewaltigung von Kindern und deren Vertuschung – Doch Seelenmord verjährt nicht – Lesen Sie Der Theologe Nr. 105


Nr. K 240 / 2018 –
Deutsche Tageszeitung über "Null-Toleranz"-Bekundung des Papstes bei Kinderschänderverbrechen von Priestern und Bischöfen und deren Vertuschung: "Alles nur Fassade". Einige aktuelle Fakten  dazu – Männer immer höherer Amts-Ränge sind von den Anklagen betroffen, Kinder und Jugendliche vergewaltigt zu haben oder von Priestern begangene Verbrechen dieser Art vertuscht zu haben.
Im Juli 2018 berichten die Medien z. B. über den Erzbischof von Washington D.C. Theodore McCarrick, mittlerweile im Ruhestand. Beim Nachrichtendienst katholisch.de ist zu lesen, dass McCarrick "
junge Priesteranwärter sexuell missbraucht haben soll" und "mindestens auch zwei Minderjährige; vielleicht sogar mehr" (25.7.2018). Papst Franziskus entzog ihm daraufhin den Kardinalstitel und ordnete ein "abgeschiedenes Leben in Gebet und Buße" an – bis zum Abschluss eines so genannten "kirchenrechtlichen Verfahrens".

"Die Verdächtigen werden wie jetzt im Fall des US-Kardinals Theodore McCarrick meist mit Samtpfoten von ihren Posten entfernt und als Strafe wird ihnen Beten und Bußen ans Herz gelegt. Null Toleranz sieht anders aus." (Nordwestzeitung, 30.8.2018 über Papst Franziskus)
 

Nicht alle Tageszeitungen und Magazine in Deutschland wollten darüber zur Tagesordnung übergehen. So ruft die Nordwest-Zeitung in Oldenburg weitere bekannt gewordene Beispiele der jüngeren Vergangenheit in Erinnerung und kommentiert dazu am 30.7.2018:
"Null Toleranz beim Thema sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche: Das sind die Worte von Papst Franziskus. Doch seine Taten sagen etwas ganz anderes. Denn tatsächlich ist es doch so: Erst wenn der Druck der Öffentlichkeit allzu groß wird, wird gehandelt. Und auch das nur halbherzig."
So hat Franziskus annähernd zur gleichen Zeit den Amtsverzicht von Erzbischof Philip Wilson aus Adelaide in Australien angenommen, der kurz zuvor von einem staatlichen Gericht zu einem Jahr Gefängnis wegen Vertuschung von Sexualverbrechen an Kindern verurteilt worden war. Doch erst nach diesem Urteil eines staatlichen Gerichts hatte der Papst gehandelt, und erst, nachdem sogar der australische Premierminister ihn in einem Brief dazu aufgefordert hatte, Wilson, der trotz der Vorwürfe zunächst nicht zurücktreten wollte, doch bitte abzuberufen.
 

AKTUELL [15.8. / 16.8.2018] – 300 bis 400 katholische Priester oder mehr missbrauchten oder vergewaltigten Kinder in PennsylvaniaSiebenjähriges Mädchen im Krankenhaus von Priester vergewaltigt / Priester "reinigte" Mund eines neunjährigen Jungen mit "Weihwasser", nachdem er ihn zum Oralverkehr zwang und viele Beispiele mehr – Man könnte von "Menschenopfern" unserer Zeit sprechen. Die von Tausenden von katholischen Priestern vergewaltigten Kinder werden nicht – wie in früheren grausamen Religionskulten – getötet, aber manche Fachleute sprechen von "Seelenmord", und nicht selten begingen die Opfer später Selbstmord. Nun wurde der nächste Bericht darüber der Öffentlichkeit vorgestellt.

Allein in Teilen des US-Bundesstaats Pennsylvania haben 300 bis 400 katholische Priester weit über 1000 Kinder seit den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart sexuell missbraucht, vergewaltigt, Jungen und Mädchen. Die Würdenträger "haben alles versteckt", Schwerverbrecher wurden nur auf eine andere Pfarrstelle versetzt, begingen dort neue hochkriminelle Handlungen. "Die Kirche hat ihre Institutionen geschützt – kostete es, was es wolle", heißt es in dem neuen Bericht. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sie gar nicht alle Täter ermitteln konnte. (focus.de, 15.8.2018)
"
In einem Fall soll ein Priester ein siebenjähriges Mädchen in einem Krankenhaus vergewaltigt haben, nachdem ihr die Mandeln entfernt wurden. Ein weiterer Beschuldigter soll einen neunjährigen Jungen dazu gezwungen haben, ihn oral zu befriedigen. Danach ´reinigte` er demnach den Mund des Kindes mit Weihwasser." (spiegel.de, 18.6.2018)

Dass die Verbrechen der noch lebenden Würdenträger fast alle als "verjährt" gelten und deshalb strafrechtlich nicht mehr verfolgt werden, hat System. Im Kirchenapparat wurden sie – wohl auch mit Spekulation auf die dereinstige Verjährung – nicht der Polizei gemeldet und auch innerkirchlich nur mit Samtpfoten angefasst, wie auch aktuelle Beispiele belegen.


Ein anderes Beispiel ist der US-amerikanische Erzbischof Anthony Apuron aus Guam. Vier ehemalige Ministranten klagen ihn an, sie als Jugendliche missbraucht zu haben, als er noch Gemeindepriester
war, und sein eigener Neffe klagt ihn an, als Teenager von ihm vergewaltigt worden zu sein. Daraufhin wurde er kirchenintern erst einmal beurlaubt. Danach dauerte es 1 ½ Jahre, bis beschlossen wurde, ihm den Bischofstitel zu entziehen. Doch es dauerte ein weiteres halbes Jahr, bis der Vatikan diese Entscheidung schließlich verkündet hatte. In der Zwischenzeit nahm Apuron im Bischofsgewand sogar an einer Papstaudienz teil und war, wie zu lesen ist, "in vertraulichem Gespräch mit dem Papst" (gottes-suche.de). Nach der Urteilsverkündung, über dessen genaue Inhalte der Vatikan schwieg, legte er dann Berufung ein, was zur Folge hatte: Der Schuldspruch der kirchlichen Gremien gilt als nicht rechtskräftig. Außerdem wurde Apuron weder bei der Polizei angezeigt, noch ermitteln die staatlichen Behörden.

Ministranten, kirchliche "Chorknaben" oder in den Kirchengemeinden engagierte Kinder und Jugendliche sind weltweit die Hauptrisiko-Gruppe für sexuelle Verbrechen von Priestern und Bischöfen. Die Kirche kleidet auch die Jungen in Gewänder ein, die wie Mädchenkleider aussehen, Das Foto zeigt die Regensburger Domspatzen in Deutschland, bei denen Hunderte von Verbrechen aufgedeckt worden waren. (Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany license, Michael Vogl)

Kirchenintern muss sich auch sein US-Kollege Kardinal McCarrick unter anderem der Anklage stellen, mindestens zwei Jugendliche sexuell missbraucht zu haben. Hier wird mittlerweile auch bei den anderen Kardinälen in den USA nachgefragt, ob sie davon wirklich nichts gewusst haben. Katholisch.de schreibt z. B. über McCarricks Amtskollegen Farrell: "Kritiker halten es für nur schwer vorstellbar, dass Farrell nicht mindestens von den Vorwürfen gegen den Kardinal [McCarrick] hörte" (25.7.2018). Und die Nordwest-Zeitung schreibt in diesem Zusammenhang über die Praktiken des Vatikans: "Die Verdächtigen werden – wie jetzt im Fall des US-Kardinals Theodore McCarrick – meist mit Samtpfoten von ihren Posten entfernt und als Strafe wird ihnen Beten und Bußen ans Herz gelegt. Null Toleranz sieht anders aus." (30.7.2018)
Selbst für den Entzug des Kardinalstitels
für den wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger angeklagten hochrangigen Theologen McCarrick benötigte der Papst laut der innerkirchlichen Regelungen die vorherige Zustimmung des Beschuldigten. Ein Professor für katholisches Kirchenrecht hat die Öffentlichkeit mit folgenden Worten zum Kirchenrecht darüber aufgeklärt: "Der ehemalige Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick, hat nur durch sein Rücktrittangebot die Aberkennung seines Kardinalstitels durch den Papst ermöglicht." (Prof. Dr. Klaus Lüdecke, zit. nach domradio.de, 31.7.2018)
Das muss man erst einmal auf sich wirken lassen. Der klerikale Verbrecher kann innerkirchlich also nur degradiert werden, wenn er dieser Maßnahme zustimmt. Und hier drängt sich dann die Überlegung auf: Der Papst ist doch selbst der oberste Gesetzgeber der Vatikankirche. Warum hat er denn das kirchliche Recht hier nicht schon längst geändert? Was nützen also markige Worte, wenn dann nicht entsprechende Taten folgen?

Als Papst Franziskus unter dem Motto "Null Toleranz" im Jahr 2015 zumindest die Einrichtung eines speziellen vatikanischen Gerichtshofes angekündigt hatte, der eigens dafür zuständig sein soll, vertuschende Bischöfe kirchenintern zur Rechenschaft zu ziehen, wurde diese Ankündigung in den Medien hoch gelobt und nahezu gefeiert. Doch bald stellte sich heraus: Es war nur eine Luftnummer. Das Projekt wurde nicht umgesetzt, worüber dann in den Medien aber fast nichts zu lesen war.
Allerdings habe der Papst, so seine Verteidiger, im Jahr 2016 im Kirchenrecht immerhin eine Passage einfügen lassen, dass ein Bischof in Zukunft wegen "mangelnder Sorgfaltspflicht" seines Amtes enthoben werden könne und dass dies "besonders im Blick auf die Fälle sexuellen Missbrauchs" gelte.
(zit. nach  blog.zdf.de, 31.9.2017)

Doch was ist die tatsächliche Praxis? Obwohl Bischof Apuron nicht nur der mangelnder Sorgfaltspflicht beschuldigt wird, sondern sogar angeklagt wurde, als Priester selbst mehre Jugendliche sexuell missbraucht und seinen Neffen vergewaltigt zu haben, war er 2 ½ Jahre nach Bekanntwerden der mutmaßlichen Schwerverbrechen aufgrund des Tempos der kirchlichen Bürokratie zwar beurlaubt, wie es heißt, aber immer noch nicht seines Amtes enthoben. Auch wurden, wie bereits erwähnt, staatliche Behörden außen vor gelassen. In jedem anderen Fall der Beschuldigung sexuellen Missbrauchs ermittelt die Polizei.

Bei Zehntausenden von Priestern war der Wunsch nach dem Ausleben von Perversitäten mit Kindern nicht nur Teil ihrer sexuellen Phantasie, sondern sie holten sich unzählige Kinder als Opfer. Dabei wurde vorgetäuscht, dies habe auch etwas mit "Gott" zu tun. Viele Kinder begingen später Selbstmord. Doch die pädokriminellen Täter wurden meist nur versetzt. (Bildausschnitt: Angelo Bronzino 1540-45, Allegoria del trionfo di Venere, The York Project, GNU Free Documentation License).

Und noch ein weiteres Beispiel:
Im Jahr 2017 stieg mit Marie Collins das letzte von ehemals drei Missbrauchsopfern aus der päpstlichen Kinderschutzkommission aus, der sie bis dahin angehört hatte. Als Grund gab sie Unzufriedenheit mit der Arbeit der vatikanischen Glaubenskongregation beim Thema "Kinderschutz" an. Kein Bischof sei nach den erweiterten vatikanischen Regeln von 2016 offiziell bestraft worden, so Marie Collins. Und der Grund dafür sei nach ihrer Erfahrung möglicherweise "mangelnder Wille", wie sie sich vorsichtig ausdrückt.
(zit. nach blog.zdf.de, 21.9.2017)
Allmählich wird klarer, was im Kommentar der Nordwest-Zeitung weiter im Hinblick auf die Papstworte von "Null-Toleranz" zu lesen ist:
"Beim Thema Missbrauch offenbart sich, dass das alles nur Fassade ist."

Bei all´ dem innerkirchlichen Wenn und Aber wird sehr oft ein entscheidender Faktor übergangen. Sexualverbrechen und die Deckung und Vertuschung dieser Verbrechen werden normalerweise bei allen Menschen bei der Polizei angezeigt. Wie oft müssen sich die Täter jedoch nur vor einer Parallel-Justiz der Kirche verantworten und werden dort mit "Samtpfoten" behandelt, wie die Nordwest-Zeitung schreibt?  
Wo sonst noch in dieser Welt konnten Schwerverbrecher so lange und so unbehelligt so viele Kinder vergewaltigen wie kirchliche Funktionäre unter dem Deckmantel der Religion im sicheren Schoß ihrer Organisation?

Und auch ein Weiteres darf bei all´ dem nicht verschwiegen werden, nämlich der massive Missbrauch des guten Namens Christus für all diese Verbrechen und deren Vertuschung.
Und schließlich wird auch auf das oft lebenslange Leiden der Opfer nur selten eingegangen. Sie wurden als Kinder oder Jugendliche durch die an ihnen verübten Verbrechen aus der Bahn geworfen, und viele begingen aus Verzweiflung Selbstmord, weil zum äußeren Missbrauch auch Psycho-Terror kam, man spricht manchmal von Seelenmord.
Würden die Würdenträger ihre eigenen Bibeln ernst nehmen, dann könnten sie z. B. nachlesen, wie solche und andere Taten dort bewertet werden
. Wörtlich heißt es über einen Mann, der an einem Kind schuldig wird: "Es wäre besser für ihn, man würde ihn mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer werfen, als dass er für einen von diesen Kleinen zum Ärgernis wird." (Lukas 17, 2)

An dieser Stelle nur zur Erinnerung: Im Jahr 2002 wurde der US-amerikanische Priester John Geoghan (1935-2003) zu zehn Jahren Haft wegen des sexuellen Missbrauchs von 130 Kindern verurteilt. Sein damaliger Vorgesetzter in der Diözese Boston, Kardinal Bernard Law (1931-2017), der anschließend in den Vatikan versetzt wurde, und dessen Vorgänger hatten die Verbrechen zuvor über viele Jahre vertuscht und den Schwerverbrecher immer nur versetzt. Sein jüngstes Opfer, das dem Priester in die Hände gefallen war, war vier Jahre alt.


Nr. K 239 / 2018 Mutter Teresas Orden "Missionarinnen der Nächstenliebe" – Baby verkauft, eine Missions-Schwester festgenommen / Kinderraub durch System engagierter Katholiken in Spanien – Es geht in Indien um gewinnträchtigen Kinderhandel. Die Regierung Indiens lässt jetzt alle Kinderheime des Ordens von "Mutter Teresa" überprüfen. "Indische Behörden gehen nun davon aus, dass es sich um mehr als nur einen Einzelfall handeln könnte" (bild.de, 18.7.2018). Die Adoptiv-Eltern wurden damit belogen, das von ihnen für das Kind an den Orden bezahlte Geld sei für die Behandlung der schwerkranken Mutter. Eine Nonne und eine weitere Angestellte des Ordens wurden verhaftet. Der Orden erklärte, der Vorfall sei gegen seine moralische Überzeugung, und man werde ebenfalls Untersuchungen vornehmen. (time.com, 18.7.2018)
"Mutter Teresa" wurde im Jahr 2016 von Papst Franziskus katholisch heilig gesprochen. Zahlreiche Vorwürfe gegenüber dem "Todesengel" und viele Hinweise auf die dunkle Macht in ihrem Umfeld waren schon damals bekannt. Siehe dazu ausführlich Der Theologe Nr. 94. Aber das betrifft ja viele "Kirchenheilige", so dass der französische Philosoph Helvetius (1715-1771) einmal schrieb: "Wenn man ihre Heiligenlegenden liest, findet man die Namen von tausend heiliggesprochenen Verbrechern."
Erst im Jahr 2012 wurde ein kriminelles System des Baby-Verkaufs durch katholische Amtsträger und Nonnen in Spanien bekannt: Es geht um den Raub von neugeborenen Kindern durch ein Konglomerat von katholischen Ärzten, Würdenträgern und Nonnen und den finanziell lukrativen Verkauf der Babys an ahnungslose katholische Familien. Den leiblichen Müttern, die man für nicht genügend katholisch gläubig hielt, erklärte man, ihr Kind sei tot geboren bzw. gleich nach der Geburt verstorben, und das kirchliche Krankenhaus würde sich für die Mutter gratis um die Beisetzung kümmern. Kamen einer Mutter Zweifel am plötzlichen Tod ihres Kindes, tauten die Vertreter der Vatikankirche einen toten Vorzeige-Säugling aus der Gefriertruhe kurz auf, dessen Leiche zu diesem Zweck dann immer als das gerade gestorbene Kind präsentiert wurde. Es geht um ca. 300.000 Kinder, Ende des 20. Jahrhunderts, die auf diese oder ähnliche Weise in katholische Hände gerieten.


Nr. K 238 / 2018
Schweiz: Katholischer Priester vergewaltigte Neunjährigen und verging sich auch an vierzig weiteren Jungen. Bischof vertuscht alles – Was in einem Bericht der Neuen Zürcher Zeitung vom 27.3.2018 zum Vorschein kam, ist noch massiver als schon schlimme Befürchtungen über das bisher noch nicht aufgedeckte Vergewaltigungs- und Vertuschungs-Milieu in der Priesterschaft der Romkirche. Ein Opfer, das gelernt hat, zu vergeben, enthüllt über einen Schweizer Würdenträger: "Schon im Alter von neun Jahren sei er von diesem vergewaltigt worden. Der Pater gestand, dass er sich an vierzig weiteren Jungen vergangen habe, darunter auch an seinem eigenen Neffen".
Weiter heißt es in der NZZ: "Die Untersuchungskommission stellt fest, dass die Kirche den Pater während 50 Jahren, von 1958 bis 2008, vor strafrechtlicher Verfolgung geschützt habe." Der Bischof von Genf, Lausanne und Freiburg "habe sich gegen eine Intervention bei den Justizbehörden gestemmt". Erst im Jahr 2017 wurde der Täter, auf dessen "sexuelle Perversion" nicht reagiert wurde, so dass er immer neue Verbrechen begehen konnte, suspendiert, als es für die Vatikankirche gar nicht mehr anders ging. Strafrechtlich sind mittlerweile wie immer alle Verbrechen verjährt.


Nr. K 237 / 2018
Bistum Eichstätt verlor 60 Millionen Dollar bei Spekulationen. Doch es ist nur ein kleiner Teil des Anlagevermögens – Wer der Kirche spendet oder ihr seine Kirchensteuer zahlt, tue ein gutes Werk, so die immer noch landläufige Meinung in großen Teilen der Bevölkerung. In Wirklichkeit schwimmen die Bistümer bzw. Diözesen so in ihren Milliarden und Millionen, dass selbst in kleineren Bistümern wie Eichstätt den meisten Insidern der Überblick verloren geht. So handle es sich bei den bei Darlehensgeschäften in den USA verlorenen 60 Millionen Dollar auch "nur" um ein Sechstel des Anlagevermögens. Außerdem habe man den Vermögensverwalter, den stellvertretenden Finanzdirektor, des Bistums entlassen, während man dem ihm vorgesetzten Finanzdirektor, einem Priester, der die Geschäfte genehmigt hatte, zugute hält, dass nicht einmal er durchgeblickt habe. Das mag schon sein. Aber ganz klar ist erneut: Die Kirche lindert mit ihren Milliarden- und Millionenschätzen nicht die Not in der Welt, sondern hortet und vermehrt ihr Vermögen im globalen Haifischbecken, wo allerdings auch mal größere Millionensummen "verloren" gehen. Für die Armen gibt es nur salonfähig kommunizierte Almosen. Und im Bistum Eichstätt tut es auch nicht wirklich jemandem weh. Denn was besagt es für den einzelnen vom Staat bezahlten kirchlichen Würdenträger, ob er in seinem Bistum nun z. B. über 360 Millionen Dollar verfügt oder eben "nur" über 300 Millionen – neben weiteren Einnahmenquellen und Finanzverflechtungen, die über andere kircheninterne Schienen "laufen".
Weitere Nachrichten zu Kirche und Geld finden Sie in Der Theologe Nr. 38.
Für den Einzelnen bedeutet das jedoch: Wer alles hier mitbezahlt und sein sprichwörtliches "Scherflein" zu diesem Mammon beiträgt, der trägt dafür auch mit die Verantwortung, und er bejaht damit auch die Satzungen und Dogmen dieser Institution.

 

Nr. K 236 / 2018 – Ministrantin und Ordensangehörige verübte grausamen Giftmord, der sich über 14 Tage hinzog Über die Täterin ist zu lesen: Die 38-jährige verheiratete Miriam P. "hat ihr Leben weitgehend der Kirche gewidmet. In der Pfarrei Sankt Josef in Ziegetsdorf bei Regensburg begleitete sie nach Presseberichten die Messen als Ministrantin, führte als Kreuzträgerin die Trauerzüge an und sang im Kirchenchor" (frankenpost.de, 31.1.2018). "In der Pfarrei Sankt Josef im Regensburger Stadtteil Ziegetsdorf galt Miriam P. als eine der Frömmsten" (frankenpost.de, 17.7.2018). Zudem gehörte sie der ´Ordo Franciscanus Saecularis` (OFS), einer weltlichen Franziskanergemeinschaft, an. Den Mitteilungen der OFS zufolge hatte sie beim Regensburger Katholikentag 2014 das ´lebenslange Versprechen` dieser Gemeinschaft erneuert. So schreibt die Frankenpost. (31.1.2018)
Und weiter über das Verbrechen: "Manfred J. ist seit dem 1. Dezember vorigen Jahres tot – umgebracht von einer liebestollen, 38-jährigen Ministrantin aus Regensburg."
Die überzeugte Katholikin war offenbar eifersüchtig auf den an seinem Wohnort beliebten Mann, Vater zweier erwachsener Töchter und Sohn eines 90jährigen Seniors, den er betreute, da ihre Freundin seit kurzer Zeit als neue Lebensgefährtin zu ihm gezogen sei. Im November 2017 besuchte die Kirchenmitarbeiterin ihre Freundin in der Nähe von Wunsiedel in Oberfranken und brachte deren neuen Partner als Gastgeschenk ein mit dem farb- und geruchlosen Glykol vergiftetes Mix-Getränk mit, das dieser ahnungslos getrunken hatte. Von da an begann sein grausames Sterben. "Der Todeskampf von Manfred J. dauert 17 Tage lang." Einem Bericht zufolge habe die Mörderin "in frühester Jugend eine schwere geistige Erkrankung erlitten", was aber, wenn es überhaupt so stimmt, dann kein Hinderungsgrund für eine Ehe war und auch kein Hinderungsgrund für das Leisten lebenslanger katholischer Gelübde und auch kein Hinderungsgrund für den Kirchendienst an hervor gehobener öffentlicher Stelle.
Im Vorfeld des Prozesses berichtet die Frankenpost am 17.7.2018 über weitere Details des besonders grausamen Verbrechens. Im Fichtelgebirgsklinikum in Marktredwitz "
kämpften die Ärzte zwei Wochen lang um sein Leben – ohne Chance, denn sie wussten nicht, woran der Mann litt. Damit es bei einer Glykol-Vergiftung überhaupt eine Rettung gibt, muss die gezielte Behandlung jedoch schnell beginnen. Miriam P. soll sogar einen Besuch am Krankenbett von Manfred J. absolviert haben, ohne den Grund für den dramatischen Verfall zu offenbaren. Das klägliche Sterben von Manfred J. zog sich über zwei Wochen hin. Immer mehr Organe wurden angegriffen und versagten ihren Dienst. Als er am 1. Dezember starb, war er vollständig erblindet" (frankenpost.de, 16.7.2018). Die Beschuldigte hat den Sachverhalt "bereits eingeräumt". Am 27.7.2018 wurde sie wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Dem Argument ihres Verteidigers, sie habe ihr Opfer nur für ein paar Tage ins Krankenhaus bringen wollen, damit sie sich ungestört ihrer lesbischen Beziehung widmen könne, wurde kein Glauben geschenkt.
Warum dies hier dokumentiert wird: Welche öffentliche "Hexenjagd" mit Stellungnahmen der kirchlichen "Sektenbeauftragten" wäre wohl losgetreten worden, wenn die Schwerverbrecherin keine engagierte Franziskanerin wäre, sondern zum Beispiel auch nur ein einziges Mal an einem Treffen einer von der Vatikankirche verleumdeten "Sekte" teilgenommen hätte?

 

Nr. K 164 / 2012 – aktualisiert: Nr. K 235 / 2017/2018 (zuletzt aktualisiert am 10.1.2023) – Die Verwicklungen des Vatikan in das Verschwinden und die mutmaßliche Ermordung der 15-jährigen Emanuela Orlandi Das 15jährige Mädchen war als Tochter eines vatikanischen Hofdieners eine der wenigen weiblichen Staatsangehörigen des Vatikan, und sie verschwand am Mittwoch, den 22.6.1983, auf dem Heimweg vom Flötenunterricht im Kirchenstaat bis heute zunächst spurlos. Schon seit längerer Zeit gibt es jedoch Spuren und eine Verbindung zu anderen Schwerverbrechen, in das der Vatikan und die Vatikanbank massiv verwickelt sind, worauf wir gleich näher eingehen werden, und in dessen Folge Emanuela Orlandi – Zeugenaussagen zufolge – in Mafiakreisen ermordet wurde.
Im September 2017 behauptete im Unterschied dazu allerdings der Journalist Emiliano Fittipaldi, dass ihm ein vatikanisches Dokument aus dem Jahr 1998 vorliege, aus dem hervor gehe, dass der Vatikan bis 1997 insgesamt 340.000 Euro für die Jugendliche bzw. bald junge Frau ausgegeben habe, die in allen den Jahren, seit sie verschwunden ist, in London gelebt hätte.
Die Süddeutsche Zeitung schreibt: "Irgendwo soll es noch 197 Seiten mit Quittungen und Rechnungen geben, etwa für Medikamente und Arztbesuche. ´Transfer in den Vatikan für die Vollführung finaler Prozeduren`, heißt es im letzten Eintrag, 1997. Er liest sich so, als wäre Emanuela Orlandi nach 14 Jahren im Londoner Versteck nach Rom zurückgebracht und umgebracht worden."
Doch die bis dahin recherchierten Spuren gingen in eine ganz andere Richtung und zu einer mutmaßlich weit früheren Ermordung des Mädchens, so dass dieser neuerliche Verdacht offenbar in die Irre führt.
Und auch "der Heilige Stuhl dementiert mit ungewohnt scharfem Tonfall, dass das Dokument echt sei" (sueddeutsche.de, 19.9.2017). Doch wer hatte ein Interesse daran, diese mutmaßlich falsche Fährte zu legen?

Die Mauern des Schweigens im Vatikan, falsche Spuren und das Wissen der Päpste

Es gibt in diesem Fall keinen offensichtlichen Grund, an dem Dementi des Vatikan zu zweifeln. Doch heißt das nicht unbedingt, dass er mit dieser Theorie nichts zu tun hat. Denn die angeblich neue "sensationelle" Spur könnte sogar davon ablenken, dass der "Heilige Stuhl" auf andere und weit massivere Weise verbrecherisch verwickelt ist und dass Emanuela Orlandi nicht lange nach der Entführung am 22.6.1983 tatsächlich ermordet wurde, wie bislang auch von den Ermittlungsbehörden angenommen. Für diese Sichtweise gibt es schon lange klare Indizien, Zeugenaussagen und Fakten, die in der nachfolgenden Studie aus dem Jahr 2012 zusammengefasst werden.

Pietro Orlandi, der Bruder der offiziell Vermissten, die heute [2023] 55 Jahre alt würde (oder wird), sah in den Veröffentlichungen über die vermeintliche Ermordung einige Jahre nach der Entführung allerdings ein Zeichen der Hoffnung. Denn seit Jahrzehnten stößt er im Vatikan gegen eine "Mauer des Schweigens", weswegen er seine Hoffnung darauf hin in die Worte fasste: "Die Mauer beginnt zu bröckeln". Wahrscheinlich aber nicht an der Stelle, die im September 2017 kurzzeitige öffentliche Aufmerksamkeit erregte, sondern an einer anderen.
So sagte auch der Journalist Emiliano Fittipaldi selbst, er wisse nicht, ob das Dokument, das von einem mittlerweile verstorbenen Kardinal stamme und das er aus dem Vatikan erhalten habe, echt sei, und er erklärte für den anderen Fall: "
Wenn dieses Dokument aus dem Vatikan eine Fälschung ist, dann deutet das darauf hin, dass die Kurie von einem neuen Konflikt zerrissen wird." Es wäre bzw. ist dann ja so, dass hier jemand aus den inneren Kreisen gezielt eine falsche Spur gelegt hat, was auch eine hohe Wahrscheinlichkeit hat, eben um von einer richtigen Spur abzulenken. Doch bleiben wir zunächst bei den nachweislich falschen.

Die nächste falsche Spur war ein menschliches Skelett, das man bei Grabungsarbeiten im Herbst 2018 im Vatikan gefunden hat. Die menschlichen Überreste von Emanuela Orlandi? So unzählige Medienberichte. Nein, die Knochen stammen aus der Zeit vor 1964, so die spätere Analyse. Und sie sind damit wohl eine Spur zu einem anderen Verbrechen hinter den Mauern des Vatikans. Dazu der Vatikan-Kenner Gianluigi Nuzzi: "Ein unbekanntes menschliches Skelett, vergraben auf Gelände des Vatikans – das ist doch schon ungeheuerlich genug, oder?" (fr.de, 9.11.2018)

Und weiter ging es mit den falschen Spuren: Am 11.7.2019 wurden die Gräber der beiden deutschen Adligen Sophie von Hohenlohe (+ 1834) und Herzogin Charlotte Friedericke zu Mecklenburg (+ 1840) auf dem deutschen Pilgerfriedhof im Vatikan geöffnet – wegen eines mysteriösen Hinweises, die Leiche von Emanuela Orlandi sei dort mit vergraben. Man fand sie erwartungsgemäß dort nicht, jedoch überraschenderweise auch die Skelette der beiden deutschen Prinzessinnen nicht mehr, was nun auch hier weitere Nachforschungen auslöste.

Möglicherweise ist ohnehin schon seit ca. 15 Jahren bekannt, was mit Emanuela Orlandi geschah, und Ablenkungen hätten dann zum Beispiel den Zweck verfolgt, einer klaren Zeugenaussage nicht in weiteren Details nachzugehen. Denn Sabrina Minardi, die Ex-Geliebte des Mafia-Bosses Enrico de Pedis, packte im Hinblick auf Emanuela Orlandi bereits im Jahr 2008 aus. Demnach wurde das Mädchen in eine finanzielle Auseinandersetzung zwischen dem Vatikan und der Mafia hinein gezogen, indem es als Erpressungsopfer missbraucht wurde und schließlich umgebracht worden sei, nachdem die Erpressung an der Unnachgiebigkeit des Vatikans gescheitert sein soll. So der zusammengefasste Inhalt dieser Aussage.
Dass Emanuela Orlandi längst tot ist, dafür sprechen auch die Aussagen von zwei Päpsten gegenüber ihrem Bruder Pietro Orlandi. Bereits sechs Monate nach dem Verschwinden seiner Schwester, also demnach im Dezember 1983, sprach Papst Johannes Paul II. gegenüber der Familie von einem "Fall des internationalen Terrorismus". Und Papst Franziskus sagte ihrem Bruder 2013: "Sie ist im Himmel." Für den Bruder ist klar: "Er wusste mehr als wir." Bzw. auf Johannes Paul II. bezogen: "
Ich hatte immer den Eindruck, dass er an diesem Tag abwog zwischen der Wahrheit über das Verschwinden und dem Erscheinungsbild der Kirche. Er hat seine Wahl getroffen." (zit. nach bild.de, 11.7.2019)

Bevor wir hier nun ausführlicher auf das tragische Verschwinden von Emanuela Orlandi eingehen, folgt in den ersten beiden Kapiteln zunächst die Darlegung der Tatsachen der mörderischen Vorgeschichte des vermuteten Verbrechens an Emanuela Orlandi, die den Vatikan tief verstrickt in das internationale Schwerverbrechen sieht und auch Mordopfer forderte
.
 


Finanzmittel aus dem Vatikan für den Sturz des Kommunismus in Polen

Wie Roberto Calvi erst hereingelegt und dann ermordet wurde

Zeugenaussage: Mafiaboss Enrico de Pedis ging vor der Kirche in die Knie und gab nach

Hat das Verhalten des Papstes die Ermordung verursacht?

Leiche von Emanuela Orlandi möglicherweise in Betonmischmaschine beseitigt

Vatikan-Priester: Emanuela Orlandi auf Sex-Partys von Vatikan-Polizei und Diplomaten vergewaltigt

Exhumierung von Mafia-Boss Enrico de Pedis als Ablenkungsmanöver

"Verbindung der Magliana-Bande zum Vatikan"

Herztod, eingeschlagener Schädel, Autobombe, vergifteter Espresso – warum Zeugen nicht mehr reden können

 


Finanzmittel aus dem Vatikan für den Sturz des Kommunismus in Polen

Hintergrund ist dabei der Betrugs-Bankrott der Banco Ambrosiano, in dessen Folge deren Direktor Roberto Calvi 1982 in London ermordet wurde und danach – mit Ziegelsteinen in der Anzugjacke beschwert – tot an der "Brücke der Barmherzigen Brüder" hing, die Füße in die Themse eingetaucht. "Zufällig" am selben Tag, dem 18.6.1982, stürzte seine Sekretärin Graziella Corrocher aus einem Fenster der Bank in Mailand zu Tode. Ein vermuteter Mord konnte jedoch nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden. Und die beiden mutmaßlichen Auftrags-Mörder von Roberto Calvi wurden kurze Zeit später ebenfalls ermordet und konnten nicht mehr aussagen, wer ihr Auftraggeber war.
Als Hauptschuldigen am Betrugs-Bankrott verurteilte die italienische Justiz damals den Chef der Vatikanbank IOR, Erzbischof Paul Marcinkus, und sie stellte einen Haftbefehl gegen den hohen Würdenträger des Vatikans aus. Was war der Sachverhalt?
Die Vatikanbank hatte gegenüber der Banco Ambrosiano, deren Chef Roberto Calvi war, Vertrauenserklärungen (so genannte Patronage-Briefe) für Firmen ausgestellt, die ihr gehörten. Das war eine Art Bürgschaft, woraufhin diese Firmen im Jahr 1980 von der Banco Ambrosiano einen
Kredit in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar bekamen. Und genau diese 1,3 Milliarden Dollar steckte die Vatikanbank 1980 ihrerseits in Aktivitäten, die den politischen Umsturzes in Polen
mit herbei führten, der das Ende des Ostblocks mit seiner Militärmacht "Warschauer Pakt" einleitete. Das ist die eine Seite des Geldflusses. Und die andere: Die der Vatikanbank gehörenden Firmen haben das von der Banco Ambrosiano erhaltene Darlehen in gleicher Höhe nie mehr zurück gezahlt, trotz der vatikanischen Patronage-Briefe über ihre angebliche Vertrauenswürdigkeit. Und die unmittelbare Folge davon: Die Banco Ambrosiano ging trotz ihres Hilferufs an den Papst, doch bitte die enormen Schulden zurück zu zahlen (!), bankrott.
Zwar versuchten papstfreundliche Medien wie bild.de den Sachverhalt nachträglich so zu verbiegen, als hätte auch die Vatikanbank durch den Zusammenbruch der Banco Ambrosiano Verluste erlitten (bild.de, 27.6.2008), doch eine andere Bank und die ihr gehörenden Firmen profitieren ja in Wirklichkeit vom Zusammenbruch des Großgläubigers, da dieser nun das Geld nicht mehr eintreiben kann. Und gegen Verantwortliche im Vatikan wurden deswegen ja von der italienischen Justiz auch Gerichtsurteile gesprochen und Haftbefehle ausgestellt, weil es sich ganz offensichtlich um ein schwerwiegendes Finanzverbrechen handelte.
Doch der italienische Haftbefehl gegen Vatikanbank-Chef Paul Marcinkus wurde vom Vatikanstaat genauso ignoriert wie die Haftbefehle gegen weitere Vatikan-Angestellte. Papst Johannes Paul II. deckte seinen verbrecherischen Finanzchef Paul Marcinkus, lieferte ihn nicht an den Staat Italien aus und schob ihn stattdessen in die USA ab, woher er stammte und wo er bis zu seinem Tod 2006 unbehelligt wieder als Vikar im Kirchendienst arbeitete
(Foto rechts oben von Penarc, Creative Commons Lizenz). Und ob Erzbischof Paul Marcinkus das Verbrechen seinem "Gebieter" (siehe hier), dem polnischen Papst Karol Wojtyla, zuliebe oder gar in Absprache mit ihm durchführte, um den Kommunismus in Polen mit stürzen zu helfen, oder ob der Papst von allem "nichts" wusste, ist eine bis heute offiziell nicht geklärte Frage.

Wie Bank-Chef Roberto Calvi erst hereingelegt und dann ermordet wurde

Doch es folgten noch weitere Verbrechen, bis verschiedene Blutbäder schließlich an die 15-jährige Emanuela Orlandi heran rückten. Roberto Calvi, der Bankdirektor, war jedenfalls entsetzt, wie seine Banco Ambrosiano vom Vatikan und der Vatikanbank IOR herein gelegt wurde: "Wenn ich auspacke, dann werden die Priester den Petersdom verkaufen müssen," wütete der bis dahin kirchentreue Katholik Roberto Calvi kurz vor seiner Ermordung gegenüber seiner Frau. Kein Stein werde dann mehr auf dem anderen bleiben, und auch Papst Johannes Paul II. werde zurück treten müssen (Spiegel special Nr. 3/2005). Es kam allerdings anders, und Calvi hatte ganz offensichtlich tödlich unterschätzt, mit wem er es jetzt zu tun bekam. Die Vatikankirche müsste Calvi im Rückblick fast "heilig" sprechen, nachdem dieser sich entschied, nicht auszupacken, sondern mit dem Vatikan zu verhandeln und sich sein Schweigen über sein Wissen offenbar bezahlen lassen zu wollen. Und er, der wegen seiner Vatikan-Verbindungen den Kosenamen "Der Bankier Gottes" trug, glaubte offenbar wirklich, seine kirchlichen Partner, deren Skrupellosigkeit er gerade leidvoll erfahren musste, würden mit ihm ein solches "Geschäft auf Gegenseitigkeit" vollziehen.

Roberto Calvi, aufgrund seiner engen Bindung an den Vatikan "Bankier Gottes" genannt. Statt heilig gesprochen wurde er jedoch ermordet. Er hing tot und mit Steinen beschwert an der Brücke der Barmherzigen Brüder in London. Zur gleichen Zeit "fiel" seine Sekretärin aus dem Fenster ihres Büros und war danach ebenfalls tot. (Foto gemeinfrei nach Wikimedia commons)

Dazu ein weiterer Blick auf die nachfolgenden Fakten
: Der Vatikan beauftragte den tschechischen Bischof Pavel Hnilica, zunächst im Auftrag des Vatikan die Aktentasche von Roberto Calvi mitsamt dem ganzen Belastungsmaterial gegen die Kirche offiziell zu kaufen. Seither ist die Tasche samt dem Material – wie nicht anders zu erwarten war – "spurlos" verschwunden. Und unmittelbar danach wurde Roberto Calvi ermordet. Bischof Pavel Hnilica wurde dann 1993 von einem italienischen Gericht zu einer Gefängnisstrafe wegen Unterschlagung der Tasche von  Roberto Calvi verurteilt, deren Herausgabe an die italienische Justiz vom Vatikan bis heute verweigert wird. Im Jahr 2006, im gleichen Jahr wie Erzbischof Marcinkus, ist schließlich auch Bischof Hnilica verstorben. Und der Inhalt der Tasche tauchte – wie sich jeder Beobachter denken kann – nie wieder auf, ganz gemäß dem Interesse des Vatikans bei diesen Verbrechen.
 
Doch das war nicht der einzige finstere Coup. Denn nach weiteren Nachforschungen stellte sich nämlich heraus: Der im vatikanischen Auftrag handelnde Bischof Pavel Hnilica hatte bei Roberto Calvi mit einem ungedeckten Scheck der Vatikanbank für die Herausgabe der Aktentasche mit den belastenden Dokumenten "bezahlt". Er hatte Roberto Calvi auf diese Weise also von vorne herein um sein Schweigegeld betrogen, also womöglich um die Bezahlung dafür, dass Fakten verschwiegen wurden, die zum Rücktritt von Papst Johannes Paul II. geführt hätten, wie Calvi angekündigt hatte.

Doch es geht noch weiter. Hatte die vatikanische Priesterkaste bei diesen verbrecherischen "Deals" auch die Mafia herein gelegt? Offenbar verlor nämlich die Mafia bei den Geschäften mit der Vatikanbank einen Millionenbetrag an die Kirche. Ein Geldbote der Mafia sagte nämlich später vor Gericht aus, er habe 1982 zwei Geldkoffer mit 10 Milliarden Lire (ca. 10 Millionen Dollar) von der Mafia an Erzbischof Marcinkus und an einen Notar übergeben (Spiegel special Nr. 3/2005). Dazu die Frage: War dies der Betrag, der als Schweigegeld für Roberto Calvi gedacht war, den Calvi aber bekanntlich nie bekommen hat? Von den Geldgebern möglicherweise kurzfristig zur Verfügung gestellt, um das Geschäft abzuwickeln? Und dann durch den besagten ungedeckten Scheck ersetzt? Aber wo sind dann die Millionen in dem Koffer, die der Zeugenaussage zufolge definitiv bei Erzbischof Marcinkus gelandet sind (!), geblieben? Wer hat sie beiseite geschafft und wohin?

Der italienische Staatsanwalt hatte später den ermordeten Roberto Calvi unter anderem der "Veruntreuung von Mafia-Geldern" beschuldigt, doch Calvi hatte zumindest von diesen 10 Milliarden Lire anscheinend nie einen Cent gesehen. Und selbst wenn, dann blieb ihm nicht viel Zeit damit, da er an der Brücke der barmherzigen Brüder in London bald tot mit seinen Füßen in die Themse hing. Wo blieben aber dann – noch einmal gefragt – die 10 Milliarden Lire, die der Bote der Mafia laut seinen Aussagen an Erzbischof Paul Marcinkus aushändigen ließ? Wurden sie von der Kirche einfach eingesteckt?
Oder – wenn es nicht das vermeintliche Schweigegeld für Calvi war – aus welchen möglichen anderen Gründen hat die Mafia dem Chef der Vatikanbank so viel Geld übergeben?
Bekannt wurde in diesem Zusammenhang allerdings noch, dass Calvi zusammen mit dem Erzbischof und "Geheimkämmerer Seiner Heiligkeit" Paul Marcinkus auch die Bank Cisalpina auf den Bahamas betrieb, mit deren Hilfe "anscheinend" Gelder aus dem Verkauf von Kokain aus Lateinamerika gewaschen wurden (Wikipedia, Stand: 16.4.2012)
. Auch hier liegt noch vieles im Dunkeln.

Zeugenaussage: Mafia-Boss ging vor der Kirche in die Knie und gab nach

Im Zuge der neueren Ermittlungen um das Verschwinden von Emanuela Orlandi seit dem Jahr 2012 wurden in der Presse nun die "verschwundenen" 10 Milliarden Lire (die 10 Millionen Dollar) aus diesem Komplott meist nicht mehr genannt. Oft war nur noch die Rede davon, dass auch die Mafia bei der Banco Ambrosiano Geld "investiert" und verloren hätte. Doch auch das würde bedeuten, dass die Mafia ja nur deshalb ihre Geldeinlage dort verloren hätte, weil die Mailänder Banco Ambrosiano von der Vatikanbank zuvor in der oben geschilderten Weise betrogen und auf diese Weise gezielt in den Bankrott getrieben wurde. Denn in Wirklichkeit haben nämlich die von der Vatikanbank kontrollierten Firmen die Banco Ambrosiano geprellt und im übertragenen Sinne bis zum Bankrott "ausgeraubt" – eine Sichtweise, die auch gar nicht umstritten  ist.
Doch im Jahr 2011 sprach Antonio Mancini aus dem ehemaligen Clan des Mafia-Bosses Enrico Renato de Pedis darüber hinaus von einer
unmittelbaren Finanzbeziehung zwischen der Vatikanbank und der Mafia. Und damit rückt jetzt möglicherweise die jugendliche Vatikan-Bürgerin in den Blickpunkt, die am Mittwoch, den 22.6.1983 auf dem Heimweg von ihrem Flötenunterricht war und ganz offensichtlich auf diesem Nachhauseweg entführt wurde, mutmaßlich von Kidnappern mit Verbindungen zur Mafia und zum Vatikan.
Die Entführung von Emanuela Orlandi erfolgte den Aussagen des Mafia-Clan-Mitglieds Antonio Mancini zufolge aber nicht (!), weil die Mafia eine Einlage bei der Banco Ambrosiano verloren habe. Sondern sie sei erfolgt, weil die Mafia von Erzbischof Marcinkus und der Vatikanbank (!) Geld unmittelbar nicht mehr zurück bekommen hätte, das sie der Vatikanbank zuvor übergeben hatte. Einige Mosaiksteine würden sich so zusammen fügen. Wollten die Entführer also für die eventuelle Freilassung der Entführten Geld von der Klerikern erpressen? Geld, das ihnen von den Kirchenmännern anderweitig vorenthalten wurde?
Welt.de schreibt dazu: "Die Vatikanbank sollte nach seinen [Antionio Mancinis] Worten so gezwungen werden, Geld zurückzugeben, das der Mafiaboss und seine Komplizen bei ihr investiert hätten. De Pedis habe das Geld aber schließlich abgeschrieben. Aus Dankbarkeit darüber, so Mancini weiter, habe der Vatikan die Bestattung des Mafiabosses in der Basilika Sant' Apollinare in Rom erlaubt obwohl dies über Jahrhunderte nur Kardinälen und anderen hohen Kirchenmännern vorbehalten gewesen war." (welt.de, 16.4.2012)
Demnach hätte der Mafia-Boss gegenüber der Kirche schließlich nachgegeben – womöglich, als er einsah, dass er gegenüber der Priesterkaste der Schwächere war –, doch das Leben von Emanuela Orlandi konnte demnach nicht mehr gerettet werden. "Ihre Spuren verlieren sich ausgerechnet vor der Basilika, die Bandenchef De Pedis so liebte" (Die Rheinpfalz, 17.4.2012), die päpstliche Basilika di´ Sant´Appolinare, woraus sich wiederum das Gerücht entwickelte, die Leiche von Emanuela Orlandi könnte in dieser Basilika im gleichen Grab liegen wie die Leiche von Mafiaboss Enrico de Pedis.

Hat das Verhalten des Papstes die Ermordung verursacht?

Nun mag offen bleiben, ob es sich bei diesem bei der Kirche "investierten" Geld tatsächlich um die 10 Milliarden Lire handelt, die der Mafia-Bote im Jahr 1982 seiner Zeugenaussage zufolge an die Vatikanbank übergeben hatte oder ob die Mafia auch anderweitig noch weitere Gelder in der Kirchenbank investiert hatte, die sie eventuell nicht mehr zurück bekam, womöglich noch weit höhere Summen. Der Konflikt ist so oder so gegeben. Doch bekannt geworden sind durch die Zeugenaussage des Boten eben bisher "nur" diese 10 Milliarden, und die möglichen Verwicklungen mit dem Mord an Roberto Calvi wurden oben ja aufgezeigt. Und dass Mafia-Chef Enrico de Pedis Emanuela Orlandi entführen ließ, "um Druck auf den Kirchenmann Paul Marcinkus auszuüben", dies "hält die Staatsanwaltschaft für glaubwürdig." (bild.de, 27.6.2008)
Und auch die Ermittlungen des italienischen Geheimdienstes gingen in die Richtung, nachdem unter anderem ein anonymer Anrufer die Vatikan-Verantwortlichen und wohl vor allem den Papst selbst dazu aufgefordert hatte, zu verhandeln. Der Anrufer mit amerikanischem Akzent sei kein anderer als der aus den USA stammende Erzbischof Marcinkus selbst gewesen, der den Druck der Mafia auf diese Weise offenbar weitergeben wollte, um die Jugendliche frei zu bekommen.

Die Basler Zeitung schreibt dazu:
"´L’Americano` behauptete, er wisse, wo Emanuela festgehalten werde, und forderte den Vatikan auf, Verhandlungen aufzunehmen ... Italiens Geheimdienste wollen in der Folge herausgefunden haben, dass es sich beim Americano um Monsignor Paul Marcinkus gehandelt hat". (3.11.2018)
Doch die Fortsetzung ist bekannt: Der Vatikan nahm keine Verhandlungen auf, was wiederum die Frage aufwirft: Hat Johannes Paul II. selbst am Ende den Anlass für die Ermordung des Mädchens gegeben, weil er weder auf die Forderungen von De Pedis einging noch die inoffiziellen Schulden des Vatikans gegenüber der Mafia bezahlen ließ?

Allerdings verbreitete sich in diesem Zusammenhang auch das Gerücht, es ginge dabei um den Versuch, den türkischen Papst-Attentäter Ali Agca freizupressen. "Der saß damals seit zwei Jahren im Gefängnis, nachdem er auf Johannes Paul II. geschossen hatte" (Basler Zeitung, 3.11.2018). Doch warum sollte De Pedis Ali Agca freipressen wollen? Sollte auch dieses Meinungsgerücht womöglich nur von den 10 Milliarden und womöglichen anderen Geldern ablenken, um die sich die Mafia von den Kirchenoberen betrogen fühlte?
Der italienische Journalist Gianluigi Nuzzi, der schwerpunktmäßig über den Vatikan schreibt, erklärt zur Ali-Agca-These auch: "
Kompletter Unsinn! ... Fakt ist, dass der Vatikan in 35 Jahren jede Mithilfe verweigert hat, die Wahrheit ans Licht zu bringen" (fr.de, 9.11.2018), und Nuzzi beklagt ein Milieu im Vatikan mit Männern, "die im Zentrum der Kirche ihre persönlichen Interessen – persönliche Macht, Geld und Sex verfolgen".

Leiche von Emanuela möglicherweise in Betonmischmaschine beseitigt – Das Auto mit vatikanischem Nummernschild

Der Mafiaboss Enrico de Pedis galt dabei zeitlebens als ein großer Freund der Kirche. Und für sein Ehrengrab hat seine Witwe nach einem Bericht von The Independent (30.4.2012) nochmals umgerechnet eine halbe Million Euro an die Kirche bezahlt, welche diese dann anscheinend in die "Mission" und in die Renovierung dieser Kirche gesteckt habe.
Und 2008 gab seine Ex-Geliebte Sabrina Minardi die Täterschaft von Enrico de Pedis an dem Verbrechen an Emanuela Orlandi auch zu
und erklärte, "dass sie [Sabrina Minardi] an der Entführung der Emanuela Orlandi beteiligt gewesen sei. Sie [Emanuela Orlandi] sei später getötet worden, ihren Körper habe man in einer Betonmischmaschine verschwinden lassen" (bild.de, 27.6.2008). Doch
Sabrina Minardi erklärte auch, die Hintermänner des Mafia-Bosses bei diesem Verbrechen kämen ebenfalls aus dem Vatikan (!), und spätestens ab hier tut sich der Schlund des Abgrunds für die Priesterkaste noch weiter auf.
Bei welt.de heißt es dazu: "Die Drahtzieher der Entführung säßen ´im Vatikan`" (16.4.2012), was dieser natürlich honorig dementiert. Doch Sabrina Minardi selbst habe die entführte Emanuela Orlandi "an Bord eines Mercedes mit vatikanischem Nummernschild verfrachtet, wo sie [Emanuela Orlandi] von einem als Priester gekleideten Mann in Empfang genommen wurde".
Demnach hätten sich Vatikan-Verantwortliche bei diesem Verbrechen mit der Mafia verbündet, die vor allem im Waffen- und Drogengeschäft tätig war, um den Chef der Vatikanbank und päpstlichen Finanzchef Paul Marcinkus in die Knie zu zwingen, die von ihm kriminell eingesteckten Milliarden herauszurücken. Und dieser war Berichten zufolge "anscheinend" seinerseits im Kokaingeschäft tätig (siehe hier). Aber die Mafia hatte den Erzbischof und die Macht der Kurie im Vatikan offenbar massivst unterschätzt, wie zuvor auch Roberto Calvi die Brutalität seiner "Verhandlungspartner" massivst unterschätzt hatte und anscheinend glaubte, er könnte seine Pläne überleben.

Was geschah aber nun mit Emanuela Orlandi? Zunächst sei das 15-jährige Mädchen in Montverde als Geisel gefangen gehalten worden. Und zwar solange, wie die Mafia hoffte, der Vatikan werde sich an gemeinsame Vereinbarungen und Absprachen halten und die Mafia nicht ebenfalls betrügen, so wie es die kirchlichen Hochwürden mit der Banco Ambrosiano und ihrem Direktor Roberto Calvi, dem bis dahin treuen Kirchenmann, zuvor getan hatten. Die schlussendliche Ermordung der jüngsten Vatikanbürgerin Emanuela Orlandi sei dann eine unmissverständliche Botschaft an den Vatikan gewesen, "dass Verträge einzuhalten waren und Geld zurück gegeben werden musste, insbesondere, wenn es sich um sehr viel Geld handelte", so der renommierte italienische Autor und Journalist Corrado Augias in seinem Buch Die Geheimnisse des Vatikan, München, 2011, S. 380 f.

Vatikan-Priester: Emanuela Orlandi bei Sex-Partys im Vatikan vergewaltigt

Doch wie lange dauerte diese Gefangenschaft und was hat man mit dem Mädchen in dieser Zeit alles gemacht? Hier ist die Jugendliche zudem vielleicht Opfer der bizarren Welt des vatikanischen Männerstaates geworden, in dem es ja neben meist verschleierten überwiegend älteren Nonnen kaum weibliche Einwohner gibt, was die große Gefahr für sie als normale Jugendliche an einem solchen Wohnsitz von vorne herein massiv erhöht hatte. In diesem Sinne erklärte der von Papst Johannes Paul II. zum Chef-Exorzisten bestellte Hochwürden, Vater Gabriele Amorth, sie sei "für Sex-Partys durch eine Gruppe der Vatikan-Polizei und ausländischer Diplomaten" ("for sex parties by a gang involving Vatican police and foreign diplomats") missbraucht worden. "Ich glaube, Emanuela endete als ein Opfer dieses Kreises", so Vater Amorth (The Telegraph, 22.5.2012). Er sei sich "sicher", "die junge Frau sei von Gendarmen der Vatikan-Polizei für Sexpartys vermittelt und später ermordet worden" (spiegel.de, 24.5.2012). Im Vatikan, so ein Archivar, "habe es fragwürdige Feste gegeben". "Ich glaube, dass man innerhalb und nicht außerhalb des Vatikans suchen muss", so Pater Amorth. Doch aufgeklärt wurde nie etwas. Und so bedeuten die Worte des Vatikan-Insiders doch im Klartext: Wenn sie nicht gestorben sind oder das Zentrum des "Heiligen Stuhls" verlassen haben, dann sind die Sexualverbrecher und Mörder weiterhin im Vatikan tätig.
Diese Aufsehen erregende Aussage des Vatikan-Insiders würde darauf schließen, dass die Verwicklungen von einflussreichem Vatikan-Personal in die Entführung und die mutmaßliche Ermordung des Mädchens noch umfangreicher gewesen wären als bisher von Zeugen benannt. Und sie würde gemäß einer diabolischen Logik insofern teuflischsten "Sinn" machen, wenn man – allgemein gesprochen – einen Mord womöglich aufgrund der drohenden Aussichtslosigkeit der Erpressung schon beschlossen hätte und das Opfer bis zu dem ins Auge gefassten Zeitpunkt noch eine Zeitlang zum Vergewaltigt-Werden missbraucht werden sollte.
Spiegel.de schreibt weiter: "Amorths Hypothesen stimmen mit dem Inhalt eines anonymen Briefs überein, den Orlandis Mutter erhielt. Darin ist die Rede von einer ´Falle`, die dem Mädchen in der Sakristei der Kirche Sant' Apollinare gestellt worden sei." Im "Tatverdacht" der staatlichen Ermittler steht deshalb auch der damalige Ober-Priester von Sant´ Apollinare, Monsignore Pietro Vergari. Dieser bestreitet jedoch bis heute eine Verwicklung in Entführung oder Mord, wurde aber im Jahr 2012 erneut von der Staatsanwaltschaft verhört. Die Leiterin der Musikschule, wo Emanuela Orlandi das letzte Mal lebend gesehen wurde, hatte Emanuela immer davor gewarnt, diese Kirche zu betreten und sich vor allem diesem Priester zu nähern. "Suor Dolores ließ sie nicht zur Messe oder zum Singen in die Kirche Sant' Apollinare gehen", so ihr leiblicher Bruder Pietro Orlandi.
Doch ob die Jugendliche demnach nicht nur Erpressungs-Opfer gewesen wäre, sondern darüber hinaus in ihrer Zeit als Gefangene auch Sexualverbrechens-Opfer, das würde die teuflischen Verwicklungen noch komplexer machen. Solches ergibt sich allerdings nicht logischerweise aus den von oben genannten Zeugen angeführten Entführungsgründen. So könnte die vermeintlich "sichere" These von Pater Amorth auch eine weitere Nebelkerze aus dem Vatikan sein, also eine weitere Erfindung, um von all´ dem anderen abzulenken, was bis dahin als mutmaßliche Ursache für die Entführung schon bekannt war und ein noch ganz anderes Verbrechensausmaß beinhaltete als Sex-Partys von Priestern mit dafür gefügig gemachten Jugendlichen.

 Exhumierung von Mafia-Boss Enrico de Pedis als Ablenkungsmanöver

Enrico de Pedis, der als mutmaßliche Mörder des Mädchens verdächtige Mafia-Anführer, kann sich dazu nun nicht mehr äußern, denn er wurde seinerseits 1990 auf offener Straße erschossen. Und seine Leiche durfte danach "mit der ausdrücklichen Erlaubnis des früheren Generalvikars des Papstes, Ugo Poletti, in der Kirche der Heiligen und Päpste in Rom, in eben diese ehrwürdige Sant` Apollinare-Kirche, überführt und dort beerdigt werden. Angeblich war der Mafiapate ein großer Wohltäter der Kirche" (bild.de, 27.6.2008), so wurde schon damals berichtet. Die Leiche von De Pedis wird also seither in Rom in einem monumentalen Pracht-Grab "in der großen altehrwürdigen päpstlichen Basilika" (Die Rheinpfalz, 17.4.2012) verehrt, was laut Kirchenrecht nur für Päpste oder Bischöfe möglich ist. Die Bestattung des Mafia-Bosses und Mörders in der päpstlichen Basilika verstieß übrigens auch gegen italienisches Recht, aber das Recht Italiens hat den selbstherrlichen Vatikan noch nie bekümmert, wenn es für ihn nachteilig war. "Was hatten De Pedis oder die Magliana-Bande ... in der Hand?" schreibt zum Beispiel Die Rheinpfalz. "Die Wahrheit sei im Vatikan zu suchen, sagen römische Staatsanwälte, doch der rücke damit nicht heraus" (17.4.2012). Und so verging und vergeht seither Jahr um Jahr.
"Die Staatsanwaltschaft, wenn sie es denn bisher ernsthaft versucht hat [denn die Staatsanwälte sind ja auch Katholiken, die sich dem Papst unterwerfen müssen], kommt seit 1990 beim Ermitteln nicht voran."

 
Die Angehörigen von Emanuela Orlandi geben jedoch nicht auf, ein Verbrechen an dem unschuldigen Mädchen aufzuklären und die beteiligten Täter zu finden. "In letzter Zeit hatte insbesondere der Bruder der damals 15-Jährigen, deren Vater Vatikan-Angestellter war und mit der Familie auf Vatikangelände wohnte, eine ungenügende Aufklärungsbereitschaft seitens der Vatikanbehörden moniert" (bild.de, 15.4.2012). Daraufhin hatte der Vatikan erneut zurück gewiesen, "er halte weiterhin Informationen" zurück. Und aus diesem Grund veranlasste Vatikan-Sprecher Federico Lombardi auch, die Heiligengruft in der Sant´-Apollinare-Kirche mit der Leiche von De Pedis zu öffnen und die Leiche des Mafia-Bosses zu exhumieren, vermutlich ein gezieltes weiteres Ablenkungsmanöver. Denn erwartungsgemäß lag die Leiche von Enrico de Pedis nach der Graböffnung am 14.5.2012 dann auch alleine in der Gruft, und nicht – wie es in Gerüchten hieß – zusammen mit der Leiche von Emanuela Orlandi, die laut Geständnis von Sabrina Minardi ja in eine Betonmischmaschine geworfen worden war. Die Gerichtsmediziner entnahmen Gewebeproben zur weiteren Untersuchung, bevor das Grab wieder verschlossen wurde, was – nicht überraschend – auch nicht weiter führte.

Emanuela Orlandi wurde nicht im Sarg neben Enrico de Pedis gefunden. Nach einer Zeugenaussage habe man ihre Leiche in einer Betonmischmaschine beseitigt. Ihr Bruder hofft, dass sie noch lebt. Foto: Symbolbild

Allerdings hat der Vatikan-Sprecher den Angehörigen in Aussicht gestellt, den mutmaßlichen Mörder ihrer Tochter dauerhaft aus dem kirchlichen Ehrengrab bzw. "Heiligengrab" zu entfernen, womit der Vatikan in der öffentlichen Meinung ja ebenfalls "Punkte sammeln" kann, ohne dass auch nur irgendetwas Näheres aufgedeckt würde. Auf jeden Fall sollte die Kirche dann aber auch einen Teil der halben Million Euro an die Witwe des Mafia-Bosses zurückzahlen, welche diese für das Grab bezahlt hatte. Doch es ist fraglich, ob die Mafia in diesem Fall den Rechtsweg beschreiten wird, wenn sie vom Vatikan dann womöglich erneut das Geld nicht bekommen würde.

"Verbindungen des Magliana-Bande zum Vatikan"

Schwieriger für die Kirche wird es erst, wenn heraus gearbeitet würde, dass Enrico de Pedis Emanuela Orlandi als Vergeltung erst ermordet hätte, nachdem Erzbischof und Vatikanbank-Chef Paul Marcinkus oder andere Vatikan-Verantwortliche sich definitiv geweigert hätten, das Geld des Mafia-Bosses diesem zurück zu geben. Und eine weitere Frage, die sich anschließen würde, wäre: Was wusste der später heilig gesprochene Papst? Bzw. war er ebenfalls in den Konflikt verwickelt, oder gab er vielleicht sogar entsprechende Anweisungen, was man tun sollte? Immerhin kündigte Roberto Calvi den Rücktritt von Papst Johannes Paul II. für den Fall an, er, Calvi, würde seine Beweise (!) öffentlich bekannt machen. Dass es wirklich Beweise waren und sind, dafür spricht auch seine Ermordung kurz nach dieser Ankündigung. Und zudem flossen die Summe der Gelder, die der Banco Ambrosiano betrügerisch entzogen wurden, ausgerechnet in den antikommunistischen Widerstand nach Polen, einem besonderen Anliegen des polnischen Papstes.
Der Nachfolger von Papst Johannes Paul II., Papst Benedikt XVI., hatte sich bekanntlich nicht zu dem verbrecherischen Komplex geäußert, obwohl er damals schon Insider war. Denn Joseph Ratzinger, der spätere Benedikt XVI., hatte 3 1/2 Monate vor der Ermordung Roberto Calvis sein Amt als Präfekt der Glaubenskongregation angetreten, der Nachfolgebehörde der "heiligen Inquisition", genau am 1.3.1982, und Joseph Ratzinger wusste ohnehin über sehr vieles Bescheid, wenn nicht gar über alles (!), was dem Kirchenstaat und dem Papst "gefährlich" werden könnte.
Nun beginnt im Januar 2023 tatsächlich der Vatikan fast 40 Jahre nach dem Verschwinden von Emanuela Orlandi tatsächlich mit "Ermittlungen", wenige Tage nach dem Tod von Benedikt XVI. und einer Aussage von Pietro Orlandi, dass Joseph Ratzingers Privatsekretär Georg Gänswein mehr wüsste, was dieser aber umgehend dementierte (merkur.de, 10.1.2023). Doch es kommt wieder Bewegung in das Thema.

"Die Kirche hat kein Interesse daran, dass ihre Mafiaverbindungen öffentlich werden."

(Die Vatikan-Expertin Donna Leon, zit. nach
stuttgarter-zeitung.de, 12.6.2012)

Im Jahr 2012 war es damals bereits der italienische Staatsanwalt Giancarlo Capaldo, der neue Hoffnungen gemacht hatte, die Verbrechen früher oder später doch aufklären zu können: "There are people still alive, and still inside the Vatican, who know the truth" (zit. nach The Independent, 30.4.2012; "Es sind nach wie vor Leute am Leben, und nach wie vor innerhalb des Vatikan, welche die Wahrheit kennen"). Und focus.de schrieb am 1.5.2012, mit den Entführung von Emanuela Orlandi sollte "ein Mitarbeiter des Vatikans eingeschüchtert werden, der Beweise für Verbindungen der Bande zum Vatikan gehabt haben soll"; gemeint ist eben die so genannte Magliana-Bande als eine Unterorganisation der Mafia, der Enrico de Pedis bis zu seiner Ermordung im Jahr 1990 vorstand.
Hier könnte man entsprechende Nachforschungen auch etwas anders akzentuieren, z. B., indem man unter anderem die Frage nach den Auftragskillern von Roberto Calvi stellt und deren Auftraggebern.

Herztod, eingeschlagener Schädel, Autobombe und vergifteter Espresso: Warum viele Zeugen nicht mehr reden können

Der Vater des entführten Mädchens, "Ercole Orlandi, ein Hofdiener von Papst Johannes Paul II., starb 2004 an einem Herzleiden. ´Er ist in der Hoffnung gestorben, dass seine Tochter noch am Leben ist`, sagte sein Anwalt damals" (welt.de, 16.4.2012). Im Zuge der neuen Ermittlungen im Jahr 2012 kam auch der Verdacht auf, Ercole Orlandi selbst hätte Beweise für die Verstrickung der Vatikan-Bank in das organisierte Verbrechen gehabt. (The Independent, 30.4.2012)
Doch selbst wenn Ercole Orlandi mehr gewusst hätte: Seit 2004 ist er tot. Und einige weitere mögliche Zeugen können ebenfalls nicht mehr aussagen. So wurden die beiden Auftrags-Mörder von Roberto Calvi kurze Zeit nach dem Mord ebenfalls durch Morde aus dem Weg geschafft. Sergio Vaccari wurde in seiner Wohnung der Schädel eingeschlagen und Vincenzo Casillo wurde durch eine Autobombe in die Luft gesprengt, Täter Fehlanzeige. Und der Vorgänger von Roberto Calvi, Michele Sindona, ein wahrscheinlicher Mitwisser, starb 1986 im Gefängnis nach dem Trinken eines mit Zyankali versetzten Espressos, Täter wiederum offiziell unbekannt. Doch jeder, der vielleicht noch etwas weiß oder wissen könnte, war und ist damit auch mehr als gewarnt. Kein Wunder also, wenn jeder weiterhin dementiert, irgendetwas zu wissen wie zuletzt 2023 Georg Gänswein.


Die Ermittlungen gegen den Priester Don Pietro Vergari, der zum Zeitpunkt des Verschwindens von Emanuela Orlandi für die
Basilika Sant' Apollinaire zuständig war, wo das Mädchen zuletzt gesehen wurde, erscheinen in diesem Zusammenhang ebenfalls nur als Teil des vordergründigen Ablenkungsmanövers; genauso wie die Graböffnung und Exhumierung von Enrico de Pedis. Der Computer des Würdenträgers sei von der Polizei sicher gestellt worden, hieß es, doch Don Vergari sagte wohl zurecht: "Ich habe nichts zu verstecken" (Münchner Merkur, 19.5.2012). Mit anderen Worten: Die Leiche von Emanuela Orlandi und die "Leichen" im übertragenen Sinne liegen andernorts begraben.

PS: Da auch jeder katholische Kirchensteuerzahler in Deutschland die hohen Geld-Abgaben der deutschen Diözesen an den Vatikan, z. B. durch den so genannten "Peterspfennig", mitfinanzieren muss, mag sich jeder überlegen, ob er dieses Milieu wirklich weiterhin mit seinen Steuergeldern unterstützen möchte.

Lesen Sie dazu auch: Wie der Vatikan ein jüdisches Kind aus Bologna in den Vatikan entführen ließ, wie dieses Kind vom Papst adoptiert wurde und wie es zu einem unterwürfigen Priester erzogen wurde in Der Theologe Nr. 16

 

2017

Nr. K 234 / 2017 – Verbrechen von sechs pädophilen Priester in einem Internat der Erzdiözese Köln – Die Rheinische Post versucht, das Unaussprechliche in Worte zu fassen: rp-online.de, 13.9.2017 – Auch im erzbischöflichen Internat Josephinum in Bad Münstereifel hat es im Zeitraum von 1946 bis 1997 Gewalt und sexuellen Missbrauch gegenüber Kindern gegeben. Die Täter sind vor allem sechs Priester, deren Verbrechen wie fast immer verjährt sind. Deshalb drohen bei den vier Priestern, die noch leben, allenfalls noch innerkirchliche Verfahren, die dann der päpstlichen Geheimhaltung unterliegen.
Opfer leiden noch lange Jahre danach, und die Rheinische Post schreibt: "Am Ende aber ist es die Sprachlosigkeit und Erschütterung eines Betroffenen, die erahnen lassen, wie unbegreiflich das Leiden der Opfer von einstmals körperlicher und sexueller Gewalt bis heute sein muss."
Weiter schreibt die Zeitung: "Werner Becker [eines der Opfer] lenkt den Blick auch aufs Lebensumfeld der Geistlichen und beschreibt den priesterlichen Raum als einen hermetischen Bezirk, in dem sich der Geistliche sicher sein kann, dass Taten nicht zu schnell auffliegen. Zudem ist der Priester noch immer eine moralische Instanz. Werner Beckers Eltern jedenfalls hätten ihm damals nichts geglaubt. Die Abwehrreaktionen seiner Mitschüler scheinen dem gleichen Verhaltensmuster zu folgen."
Die wissenschaftliche Untersuchung über die Schandtaten im erzbischöflichen Josephinum sind dabei nur ein weiterer kleiner Mosaikstein für das schändliche Treiben in diesem Milieu, das flächendeckend erfolgte und nach systematisch wiederkehrenden Umständen, genauso wie die Jahrzehnte lange Vertuschung. Doch in unserer Zeit wird immer mehr Menschen auch bewusst, dass Priester nichts mit Gott zu tun haben, sondern dem "System Baal" zugeordnet sind, denn der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist der Freie Geist und Er hat – im Gegensatz zu den heidnischen Baalskulten – nie Priester eingesetzt, die in diesem Fall auch biblische Überlieferungen in ihrem Sinne fälschten.
Dass ausgerechnet dieses System vom Staat so massiv durch allgemeine Steuereinnahmen auch von Atheisten und Andersgläubigen mit subventioniert wird, liegt daran, dass keine der im Bundestag vertretenen Parteien die Konkordate zwischen Kirche und Staat kündigen möchte, die den Kirchen Jahr für Jahr letztlich Milliardeneinnahmen bescheren, zusätzlich zu den eigenen Überschüssen. So war z. B. auch zu lesen: "Erzbistum Köln hat 52 Millionen Euro Überschuss." (Pressemeldungen vom 6.10. und 7.10.2016)



Nr. K 233 / 2017 –
Kinderzeichnung überführt Priester, der 5-jähriges Mädchen immer wieder vergewaltigte – In Brasilien gab ein katholischer Priester zu, ein Mädchen, dem er Englischunterricht gab, für seine "sexuellen Vorlieben" missbraucht zu haben. Die Eltern des Kindes kamen dem Triebtäter auf die Spur, nachdem sie im Kinderbuch des Mädchens eine Strich-Zeichnung gefunden haben, welche die Vergewaltigung darstellt. Da die Eltern zur Polizei gingen und nicht zum Bischof, konnte der Priester zügig verhaftet werden. (huffingtonpost.de, 5.5.2017)
Da Priester aufgrund verschiedener Milieu-Faktoren eine Hochrisiko-Gruppe darstellen, sollten Kinder nie mit Männern alleine gelassen werden, die in diesem Beruf tätig sind. In Australien geht man aufgrund der Nachweise von ca. 7 % aller Priester aus, die Sexualverbrechen an Kindern begingen, in den USA mittlerweile von über 10 %.

Siehe dazu auch: Boston (USA): 200 betroffene Priester – nur ein einer Region
 


Nr. K 232 / 2017 – Ex-Mitarbeiter der vatikanischen Inquisitionsbehörde rechnet mit kirchlicher Doppelmoral ab. Er bekennt sich zu seiner gelebten Homosexualität / Kirchenspaltung oder Fortsetzung der Doppelmoral / Für beide Fälle gilt: Hände weg von den Kindern! – Dass die katholische Kirche nicht christlich ist, lässt sich an unzähligen Beispielen belegen. Doch wie wird dann "katholisch" definiert? Was ist katholisch und was nicht? In Deutschland widmete das Magazin Stern dem ehemaligen vatikanischen Theologie-Dozenten Dr. Krzystof Charamsa die Titelgeschichte unter der Überschrift Verbotene Liebe im Vatikan. (Nr. 18/2017)
Bereits im Jahr 2015 hatte Dr. Krzystof Charamsa erklärt, "der Klerus sei ´überwiegend homosexuell und traurigerweise auch homophob bis zur Paranoia`" (spiegel.de, 4.10.2015) – also sowohl homosexuell als auch homosexuellenfeindlich. Damals bekannte er sich erstmal zu seiner gelebten Homosexualität: "Ich habe jetzt einen Partner, der mir geholfen hat, meine Ängste in die Kraft der Liebe zu verwandeln".

Dr. Krzystof Charamsa war bis dahin Sekretär der Internationalen Theologischen Kommission des Vatikan und Mitarbeiter der obersten Inquisitionsbehörde, der "Kongregation für die Glaubenslehre" und Theologiedozent an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Nach seinem Bekenntnis zu seinem Partner, den er mit dem Namen Edouard vorstellte, wurde er allerdings von seinen Aufgaben suspendiert. Krzystof Charamsa blieb dennoch römisch-katholischer Priester und formuliert sein zukünftiges Ziel mit den Worten, "eine ´zurückgebliebene` und ´paranoide` Kirche zu bewegen".

In seinem 2017 erschienenen Buch Der erste Stein machte er dazu deutliche Aussagen, z. B.:
"Die Beichte ist ein Sakrament, das unter der krankhaften Sexbesessenheit derer, die sie abnehmen, leidet."
"Ich träumte davon, Großinquisitor zu werden ... So lernte ich dieses höchste Gremium der Kirche als eine Versammlung kranker Geister kennen, die Vergnügen daran fanden, einen Scheiterhaufen nach dem anderen aufzuschichten und in Brand zu stecken."
Und im Interview mit dem Stern fügte er noch hinzu:
"Es ist ja die Angst, mit der ein System wie die Kirche zusammengehalten wird."

Eindrücklich beschrieb er das homosexuelle Fluidum im Vatikan während des Pontifikats von Papst Joseph Ratzinger, Benedikt XVI., dem ein anderer vatikanischer Theologe nachsagte, selbst homosexuell zu sein. Dr. Krzystof Charamsa schreibt:
"
Ratzinger verstand es vorzüglich, den Hass auf die Homosexuellen zu verschärfen. Wenn ich jedoch heute an die Jahre zurückdenke, in denen er Papst war, dann steht mir ein Pontifikat vor Augen, in dem es im Vatikan so schwul zuging wie wohl nie zuvor in der Neuzeit. Es war eine Periode, in der das ganze schwule Szenarium, welches das Rom der Barockzeit zu bieten gehabt hatte, wieder auflebte – mit roten Schühchen, sorgfältig choreografierten Prozessionen, sommers wie winters von Scheitelkäppchen bedeckten Köpfen, Spitzen und Quasten und Fransen, die überall herauslugten. Wie jammerte doch einer der päpstlichen Zeremonienmeister: ´Bald werden wir alle Spitzenunterwäsche anziehen müssen` ... Das schwulste Pontifikat der Neuzeit rauschte mit geblähten Segeln voran und legte fröhlich immer neue Kleider und Verkleidungen an."

Foto: Unbeschwerte Kinder (Creative Commons Lizenz CC BY 2.0, Fotograf: Shkumbin Saneja) Sie sollten vor Beichtvätern und ihrer "krankhaften Sexbesessenheit" (Der Ex-Vatikan-Theologe Dr. Krzystof Charamsa) geschützt werden und speziell Jungen auch vor dem homosexuellen Fluidum in kirchlichen Kreisen. Kinder sollten grundsätzlich nicht mit einem Priester alleine gelassen werden.

Wenn es Dr.
Krzystof Charamsa und den homosexuellen Aktivisten unter den Priestern, Monsignores, Bischöfen und Kardinälen gelingt, ihre "Prozessionen" in Zukunft selbstbewusster zu zelebrieren, dann läuft dies auf die Kirchenspaltung hinaus. Denn laut dem Dogma der Vatikankirche ist ihre eigene Bibel aufgrund ihren angeblich unfehlbaren Lehren verbindliches und reines Gotteswort, und wer das nicht glaube, wird dafür von der katholischen Kirche in eine angeblich ewige Hölle verflucht. Und in den katholischen Bibeln steht eben unmissverständlich:
"Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide haben den Tod verdient; ihr Blut kommt auf sie selbst." (3. Mose 20, 13 lt. neuer Einheitsübersetzung aus dem Jahr 2016)
Und:
"Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen; ebenso gaben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierden zueinander; Männer treiben mit Männern Unzucht und erhalten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung ... Wer so handelt, verdient den Tod. Trotzdem tun sie es nicht nur selbst, sondern stimmen bereitwillig auch denen zu, die so handeln." (Neues Testament, Römer 1, 26-27.32 lt. neue Einheitsübersetzung)

Die bisherige katholische Kirche samt ihren vielen "Heiligen" kann also gar nicht im Sinne einer Gleichberechtigung der Homosexualität neben der Heterosexualität reformiert werden, weil sie damit ihre Grundlagen (Bibel als Gotteswort, bisherige Lehre einschließlich der Verurteilung der Homosexualität sei unfehlbar) beseitigt, samt den geglaubten Folgen.
Man könnte allerdings die Kirche spalten, das heißt, eine weitere, eine neue katholische Kirche gründen, wo man z. B. lehrt, dass bestimmte Inhalte der Bibel und unfehlbare Lehrinhalte und Dogmen der bisherigen katholischen Kirche falsch seien.
Oder als Alternative: Die von Dr. Krzystof Charamsa beklagte heuchlerische Doppelmoral (Ausleben von Homosexualität bei gleichzeitiger Verurteilung) wird eben einfach weiter praktiziert, auch das übrigens ein weiterer Gegensatz zu Jesus von Nazareth, der lehrte "Eure Rede sei Ja, ja, nein, nein; was darüber hinaus geht, stammt vom Bösen" (Matthäus 5, 37 lt. neue Einheitsübersetzung). Da dieser Satz auch so in den katholischen Versionen der Bibel steht, stammt diese Doppelmoral also auch aus kirchlicher Sicht "vom Bösen".

Aus staatlicher und gesellschaftlicher Sicht ist dazu zu sagen: In allen Fällen mögen die Betreffenden tun, was sie möchten, denn jeder hat in einem demokratischen Rechtsstaat den freien Willen, heuchlerische Doppelmoral ist keine staatlich geahndete Straftat, und christlich ist die Vatikankirche sowieso nicht. Sie sollen aber die Hände von Kindern lassen! Finger weg von den Jungen! Und: Lasst keine Kinder mit einem Priester allein!

PS: Bei dem Thema "Zulassung zur katholischen Eucharistie" hat Papst Franziskus faktisch die Kirchenspaltung schon vollzogen.



Nr. K 231 / 2017 –
Das Wüten geht weiter: In Indien vergewaltigte ein Priester eine 16-jährige Jugendliche. Sie gebar ein Kind, Geburt wurden von Nonnen vertuscht / 800 Kinderleichen in Irland neben Kloster gefunden – Katholische Priester verpflichten sich zur Keuschheit. In der Theorie. Wie die gegenteilige Praxis ausschaut, ist weltweit hunderttausendfach und weit mehr bekannt.
Ein weiteres Beispiel: Ein katholischer Priester aus Kerala vergewaltigte eine 16-jährige Jugendliche. Die von der Kirche verheimlichte Geburt wurde von einer Kinderschutzorganisation an die Polizei gemeldet und der Priester wurde verhaftet. Nonnen hatten die Geburt organisiert und das Kind in ein Heim gegeben. Stern.de schreibt: "Zwei Autobiografien ehemaliger Nonnen hatten in den vergangenen Jahren das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs durch Priester sowie die Verbreitung homosexueller Beziehungen in Klöstern aufgezeigt." (17.3.2017)
Doch ist das vielleicht nur die Spitze des Eisbergs? Im St. Mary´s Mother and Baby Home in der beschaulichen Kleinstadt Tuam in Irland, das bis 1961 von katholischen Nonnen betrieben wurde, wurden Zeugenaussagen zufolge ca. 800 "wie Müll" entsorgte Kinderleichen gefunden – von Föten bis hin zu Kindern im Alter von drei Jahren. Alles wurde verheimlicht, so die Historikerin Catherine Corless, die das Massengrab entdeckt hat. "Doch Experten sprechen mit Blick auf Tuam nur von der Spitze des Eisbergs", heißt es in einer dpa-Meldung vom 4.3.2017 (zit. nach express.de, 5.3.2017). Demnach wäre alles noch viel schlimmer oder viel häufiger.
Sehr viele kirchliche Heime haben in der Vergangenheit bereits nachweislich versucht, "ihren Ruf zu schützen – und die Täter. Dazu zählten Priester und Nonnen, die ihre Schützlinge körperlich und emotional missbrauchten". Immer das gleiche Schema. Selbst in Tuam werden weitere Kinderleichen vermutet, unter einem neueren Kinderspielplatz.
Auch wird noch versucht, die Todesursache von einigen der 800 Opfer zu ermitteln: Morde? Vergewaltigungen, die das Opfer nicht überlebte? Verhungern lassen? Krankheiten, die behandelt oder nicht behandelt wurden? Wenn die Eisberge schmelzen, wird alles offenbar.
Jede andere Organisation, auf deren Grundstücken man ein Massengrab von Kindern gefunden hätte, deren Tod nicht gemeldet wurde und vermutlich auch nicht deren Geburt, wäre von den Behörden  als "Teufelssekte" sofort verboten worden. Aber zur katholischen Kirche gehen die Politiker und Journalisten weiter zum Beichten.

 

Nr. K 230 / 2017 – Wahrscheinlich 7 % der katholischen Priester begingen Sexualverbrechen an Kindern – Zwischenbericht der "Nationalen Missbrauchs-Kommission Australiens" leuchtet in das Milieu und das System, in dem die Verbrechen geschahen. "Das Durchschnittsalter missbrauchter Mädchen lag bei 10,5 Jahren, das missbrauchter Jungen bei 11,5 Jahren." (hpd.de, 7.2.2017)




Nr. K 229 / 2017 – Rechte Hand des Bischofs von Limburg mit "schockierender" Kinderpornografie auf seinem Rechner – Im Bistum Limburg wurde beim Büroleiter und Referenten des neuen Bischofs "schockierende" Kinderpornografie (Frankfurter Neue Presse, 9.2.2017) gefunden, wie es in Medien heißt. Der Beschuldigte Ullrich Schmaus ist verheirateter "Ständiger Diakon", also zwar kein Priester, aber trotzdem einer, der bei kirchlich bedeutenden Anlässen mit "vorne" steht, "Theologe und Kirchenrechtler, Domdiakon, Richter am Bischöflichen Ehegericht", Leiter der katholischen Diakonenausbildung und deutschlandweit an der Spitze eines Interessenverbands der so genannten "Ständigen Diakone".
Die Behörden kamen ihm bei Durchsuchungen nach wochenlangen "verdeckten Ermittlungen" auf die Schliche, der Beschuldigte wurde mit "Unschuldsvermutung" zunächst vom Dienst frei gestellt.
Mehr dazu bei fnp.de, 9.2.2017.


2016


Nr. K 228 / 2016 – Bericht eines fränkischen Online-Magazins: Katholischer Priester vergewaltigte fünf Jahre lang Tochter seiner Geliebten – Am 6.5.2016 erhielten wir eine E-Mail des Online-Magazins Fränkische Illustrierte mit folgendem Inhalt: "Ein katholischer Gemeindepfarrer  aus dem Bistum Würzburg  vergewaltigte 5 Jahre lang die Tochter seiner Geliebten und zerstörte auch danach auch noch ihr Leben. Die Kirche bietet der dadurch schwerkranken Frau, entgegen der vielen öffentlichen Aufarbeitungs- u. Wiedergutmachungsbeteuerungen, in unglaublich opferfeindlicher Arroganz, ein seelsorgerisches Gespräch als Wiedergutmachung an." Eine Stellungnahme des Beschuldigten zu den Vorwürfen haben wir nicht gefunden.



Nr. K 227 / 2016 – Priester vergleicht Kinderschänderverbrecher im Talar mit "Ehebrecherin" zur Zeit von Jesus / Papst wäscht durch kirchliche Barmherzigkeitsbekundungen alle Täter rein, Opfer müssen weiter leiden Der australische Kirchenmann Bill Edebohls fordert in einem Rundschreiben an Eltern von Grundschülern mehr Milde für pädophile Priester, die Kinder vergewaltigten, und verglich sie mit der "Ehebrecherin", die Jesus von Nazareth laut Bibel mit den Worten "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein" laut Bibel vor ihrer Verurteilung schützte. Er plädierte für eine "Gerechtigkeit, die in Gnade getränkt ist". Die Eltern reagierten empört. Die Erzdiözese Melbourne jedoch rechtfertigte ihren Priester. "Er hat versucht, ein zeitgemäßes Beispiel für eine weibliche Ehebrecherin von vor 2000 Jahren zu finden, auf die man damals ganz anders herabgeschaut hatte." (focus.de, 19.4.2016)

Unser Kommentar: Das Verhalten des Priesters passt zum angeblichen "Jahr der Barmherzigkeit" des Papstes. Während die Opfer der Kirche allenfalls mit Almosen abgespeist werden, werden die unzähligen kirchlichen Verbrecher durch die Kirchenformel einer so genannten "Absolution" (laut kirchlicher Meinung "Lossprechung" von Sünden, was aber gar nicht möglich ist) von ihresgleichen angeblich von aller Schuld freigesprochen.
Erst kürzlich sagte Papst Franziskus dazu: "Jeder Gläubige kann nach der Absolution des Priesters sicher sein im Glauben, dass seine Sünden weggewischt worden sind von der göttlichen Barmherzigkeit. Sie existieren nicht mehr ... Das ist großartig! Die Sünden gibt es dann nicht mehr. Jede Absolution ist gewissermaßen ein Jubeljahr des Herzens, sie erfreut nicht nur den Gläubigen und die Kirche, sondern Gott selbst." (zit. nach radiovaticana.va, 4.3.2016)
Die Verbrecher im Talar können in diesem Sinne also wieder "jubeln", weil ihre Institution sie "reinwäscht".
Eine "Gnade" gemäß dieser Lehre ist es auch, die ja der australische Priester auch von der Gesellschaft gegenüber den Priester-Verbrechern einfordert.
Aber wo ist die Barmherzigkeit der Kirche gegenüber den Opfern?
Der Papst behauptet, nach dem Aussprechen der kirchlichen Vergebungsformel durch einen Priester existiere die Sünde nicht mehr. Doch was ist mit den Geschädigten? Was ist mit denen, die an den Wirkungen dieser "Sünde" immer noch leiden? Oder die es dadurch sogar aus der Bahn geworfen hat, bis hin zum Selbstmord?
Das würde den Theologen natürlich gefallen, wenn die zahllosen ungesühnten Verbrechen der Kirchengeschichte nicht mehr existieren; und zwar nur deswegen, weil sündige oder gar verbrecherische Priester anderen Sündern und Verbrechern in den eigenen Reihen eine Formel zugesprochen haben, welche angeblich die Vergebung bewirken soll.
Ihre Opfer jedoch müssten womöglich nicht nur weiter an diesen "Sünden" leiden. Nach ihrem Tod müssten sie auch noch in eine ewige Hölle, wenn sie nach den an ihnen begangenen Verbrechen die Kirche verlassen und sich nicht rechtzeitig vor dem Tod wieder der Kircheninstitution  unterworfen haben. Das ist die bis heute offizielle und verbindliche Kirchenlehre.
Was bedeutet das zum Beispiel für ein Kind, das von einem Priester vergewaltigt wurde? Später als Erwachsener ist das Verbrechensopfer aus der Kirche ausgetreten. Laut Lehrverkündigung der Vatikankirche heißt das: Nach dem Tod müsse er dafür angeblich in eine "ewige Hölle".
Das also ist die so genannte "Barmherzigkeit" der Kirche. Doch wer kann wollen, dass solches die Wahrheit wäre? Sicher nur der "Vater von Unten", den man auch als den "Vater der Lüge" bezeichnen  könnte. Denn mit Gott, unserem "himmlischen Vater", dem Vater-Mutter-Gott, hat diese Glaubenslehre nichts zu tun. Sie ist weder gerecht noch barmherzig, sondern eine Vertuschungslehre, die dazu führte, dass die Verbrecher in unzähligen Fällen neue Verbrechen begehen.

 

Nr. K 226 / 2016 – Missbrauchsbeauftragter der Diözese Würzburg wird beschuldigt, Mädchen zum Oralverkehr gezwungen zu haben / Bereits der 12. Angeklagte in jüngerer Zeit nur in diesem Bistum / Das "System der Kirche", die Vertuschung und die Anstrengung, trotzdem die Wahrheit heraus zu finden Der derzeitige Missbrauchsbeauftragte des Bistums Würzburg hält die Anschuldigungen gegenüber seinem Vorgänger und einstigen Personalreferenten für plausibel und mit einer "hohen Wahrscheinlichkeit" zutreffend. Der frühere Beauftragte und ranghohe Personalreferent wird beschuldigt, 1988 selbst eine Jugendliche in einer kirchlichen Einrichtung unter einem Vorwand im "Exerzitienhaus" Kloster Himmelspforten in ein Zimmer gelockt, nach einem Anmach-Gespräch am Gehen gehindert, zu Boden geworfen und zum Oralverkehr gezwungen zu haben. "Ich hatte wahnsinnige Angst, war wie gelähmt und konnte nicht schreien", so das Opfer – eine junge gläubige Katholikin, die durch den Missbrauch innerlich schwer verletzt wurde, hatte sich erst 2012 gemeldet, denn ihr Ansprechpartner bei der Kirche sei ja der Täter gewesen: "Ich hätte den Täter anrufen müssen" (zit. nach Der Spiegel Nr. 13/2016). "Wie viele andere Betroffene hatte sie ihre Vorwürfe jahrelang aus Scham für sich behalten." Nun erzählte sie es ihren Eltern, und die Familie wandte sich an den Bischof. Doch ein Jahr später war immer noch kein Verfahren eingeleitet. Was hinter den Kulissen passierte, blieb im Dunkeln. "Wo denn die betroffene Aufklärung bleibe?" so die Familie nach über einem Jahr. Schließlich kam irgendwann eine Antwort: Der Beschuldigte bestreitet die Tat, nicht jedoch das Treffen mit der Klägerin in einem bestimmten Zimmer des Exerzitienhauses, bis hin zu Details der Kleidung der Jugendlichen.

Foto rechts: Der Dom und andere Kirchen prägen das Stadtbild von Würzburg (GNU Free Documentation Licence; Gulyjew; H. Helmlechner)

Das System Kirche

Auch das weiter gehende Verfahren ist bezeichnend für das System Kirche, das sich nie ändern wird: Vertuschung der Anschuldigungen, wie z. B. der mit einem Oscar ausgezeichnete US-amerikanische Spielfilm Spotlight (USA 2015) deutlich vor Augen führt: Die Zeitung Boston Globe enthüllte in den Jahren 2001 und 2002 zwar die Verbrechen einzelner Priester, Bischöfe und des Kardinals, sie enthüllte aber vor allem das System der Kirche und seine Macht der Vertuschung der eigenen Verbrechen und Vorwürfe in allen Bereichen der Gesellschaft. Dass dieses System im Vatikan und bei den Päpsten seine Spitze hat, wird bei Spotlight nur angedeutet. Doch es zeigt sich nahezu immer. Mehr dazu in dem Buch Angeklagt der Papst (siehe links).

Damals entging Benedikt XVI. nur knapp einer Anklage und Verurteilung, was natürlich auch auf die Macht der Kirche zurück zu führen ist. 
Jetzt in Würzburg zeigte sich, dass das System, das der Boston Globe schon 2001 aufdeckte, weiter wirkt. Einige wirksame Aspekte: In diesem Fall entschied der Beschuldigte selbst, eine Untersuchung der Vorwürfe gegen ihn durch die Staatsanwaltschaft zu verhindern, angeblich deswegen, da es eh schon "verjährt" sei. Mehr noch: Der Generalvikar des Bistums, der renommierte Ehrenprälat und Bundesverdienstkreuzträger Dr. Karl Hillenbrand (2014 verstorben), die langjährige Nr. 2 nach dem Bischof,  warnte ihn, kooperierte mit ihm, und der Täter selbst "durfte im Würzburger Kirchenarchiv sonst unzugängliche Akten zu seinem eigenen Fall durcharbeiten und konnte so selbst Einfluss auf den Gang des Verfahrens nehmen" (spiegel.de, 26.3.2016). Dem widersprach das Bistum mit den Worten, der Beschuldigte habe lediglich "im Übereifer, bei der Aufklärung helfen zu wollen", nach bestimmten Unterlagen gesucht. (27.3.2016)

"Übereifer, bei der Aufklärung helfen zu wollen"? Mit ähnlichen heuchlerischen Floskeln versucht die Kirche alle ihre Verbrechen seit über 1700 Jahren schönzureden und abzuwiegeln. Der "Übereifer" des Beschuldigten ist für einen Leser mit gesundem Menschenverstand natürlich ganz anders erklärbar als mit klerikaler Hilfsbereitschaft. Aber das Verfahren endete dann nicht überraschend damit, dass die Glaubenskongregation des Vatikans in Rom 2015 die Einstellung anordnete. Und eine Anfechtung des Kirchenurteils wurde von vorne herein nicht zugelassen. Da nützt es gar nichts, wenn der jetzige Missbrauchsbeauftragte des Bistums die "Widersprüche im Verfahren des Kirchengerichts" benennt und nach wie vor "tatsächliche Anhaltspunkte für den Verdacht eines sexuellen Missbrauchs an einer minderjährigen Person sieht". Wenn ein Beauftragter eben einmal nicht im Sinne der Systems handeln sollte, dann wird auch er zum "Problem". Und bis zu einem neutralen Staatsanwalt gelangen die Dokumente auch in diesem Fall nicht.

Der Versuch, die Glaubwürdigkeit der Anzeigeerstatterin zu erschüttern

"Kaum etwas ließen die Kirchenrichter [was so manchen an ein internes Gericht der Mafia erinnern könnte] unversucht, um die Person der Anzeigeerstatterin infrage zu stellen", schreibt Der Spiegel. "Hat sie ihren kleinen Bruder ´auch mal an den Haaren gezogen`? Wann hat sie ihren ersten Freund  gehabt? [PS: Sie war zum Zeitpunkt der angezeigten Oral-Vergewaltigung durch den hohen Würdenträger und späteren Missbrauchsbeauftragten noch unberührt und wollte mit der Sexualität bis zur Ehe warten]. Hat sie mal kirchenkritische Zeiten gehabt?" Laut Stellungnahme der Diözese ging es dabei lediglich um eine "saubere und minutiöse Aufarbeitung" (27.3.2016). So also kann man das auch nennen. Der beschuldigte Würdenträger wurde aber niemals entsprechend "sauber und minutiös" in die Mangel genommen. Seine Persönlichkeit samt Vergangenheit wurde nicht untersucht. Im Gegenteil. "Dem beschuldigten Priester vertraut der Bischof voll." Was im Umkehrschluss bedeutet: Der Bischof hält die Frau für eine "volle" Lügnerin.

Es sind – unabhängig davon, was nun genau passierte – Erfahrungen wie diese, die immer noch viele Opfer davon abhalten, zu sprechen, weswegen nach wie vor von hohen Dunkelziffern des sexuellen Missbrauchs bei Priestern auszugehen ist. Die Opfer scheuen den Gegenschlag der mächtigsten Organisation der Welt, über die der Schriftsteller Karlheinz Deschner einmal schrieb: "Nach intensiver Beschäftigung mit der Geschichte des Christentums kenne ich in Antike, Mittelalter und Neuzeit, einschließlich und besonders des 20. Jahrhunderts, keine Organisation der Welt, die zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet ist wie ... ganz besonders die römisch-katholische Kirche." (Die beleidigte Kirche, Freiburg 1986, S. 42 f.)
 

Das Opfer spricht: "Von der Kirche wie erneut missbraucht"

Die Vatikankirche behauptet, Gott gehorche ihren Priestern (siehe unten). Diese seien die "Männer Gottes" auf der Erde. Auch, wenn ein besonders kirchlich hochgestellter "Mann Gottes" unter Androhung von Gewalt von einer Jugendlichen Oralverkehr verlangen würde? Wenn schon Gott dem Priester angeblich gehorche, müsse ein katholisch erzogenes Kind oder ein Jugendlicher dann nicht erst recht dem Priester gehorchen?
Die Frau, die den Missbrauchsbeauftragten des Missbrauchs beschuldigt, bricht nun auch öffentlich ihr Schweigen. Interview mit Alexandra Wolf: "Jetzt fühle ich mich von der Kirche wie erneut missbraucht.
Bei der momentanen Praxis würde ich jedem Opfer abraten, auf diese Institution zu hoffen. Stattdessen würde ich raten: Macht die Taten öffentlich, schreit sie heraus und schließt euch zusammen – nicht nur gegen Täter, sondern gegen ihre Helfer, die Vertuscher in den Institutionen ..." (mainpost.de, 30.3.2016). Ist sie eine Lügnerin, wie die Kirche ihr indirekt unterstellt?
 


Die Kirche besorgte sich geschützte intime Details von staatlichen Stellen

Die Richter dieser Kirche baten im genannten Fall auch die staatlichen Stellen um "Amtshilfe" bei der Nachforschung nach eventuell belastendem Material über die Frau, die lange abgewogen hat, ob sie sich melden soll und es schließlich doch getan hat. Das staatliche Versorgungsamt, worüber ihre Therapie in der Folge des Missbrauchstraumas finanziert wurde, rückte die Akten mit intimsten Details bereitwillig an die Kirche heraus. Anhaltspunkte für eine Unglaubwürdigkeit der Klägerin gab es darin aber nicht. Mit der Frau selbst sprach man aber nicht. Die Kirche behandelte das Verbrechensopfer wie eine Täterin und Nestbeschmutzerin, wie eh und je, trotz der weltweit lächelnden Maskerade von Papst Franziskus. "Ich möchte gehört und wahrgenommen werden. Selbst wenn ich mir dazu die Stimme anderer leihe", so die gesundheitlich schwer angeschlagene Frau zum Verfahren. Doch die Kirche stellte Bedingungen, zum Beispiel die Anwesenheit des Leiters der Untersuchung aus der Diözese. Das lehnte sie aufgrund ihres Gesundheitszustands ab, während die Kirche aber mit Verweis auf ihre kircheninternen Vorschriften hartnäckig genau darauf bestand. Dazu schrieb die Expertin Angelika Oetken aus Berlin: "Dass die Frau heute nicht vor Klerikern aussagen will, ist logisch, wenn man ihre Perspektive einnimmt. Ich an ihrer Stelle würde auch nicht wollen, dass die männlichen Mitglieder des Bistums meine Schilderungen womöglich noch in ihre entsprechenden Phantasien einbauen. Zumal die 44jährige alles schon gegenüber einem bekannten Gerichtsgutachter geschildert hat" (main-echo.de, 28.3.2016). Die Folge: "Es gab kein Treffen, keine Geste der Versöhnung," und ein anderer Gutachter, ein "Gutachter" der Institution Kirche, hatte die Frau, die er überhaupt nicht kannte, darauf hin noch einmal "begutachtet", und dieser stritt dann den Missbrauch "nach Aktenlage" mit hoher Wahrscheinlichkeit ab. Die Folge: Der ranghohe Kleriker genießt seinen Ruhestand weiter in Amt, Würden und der kirchenüblichen Verjährung. Er wurde nicht begutachtet. Die Kirche und ihre Priester haben einmal mehr "gesiegt".

Jeder Pfarrer der evangelischen Kirche bekommt übrigens einen Pfarrer-Dienstausweis, der bei staatlichen Behörden vorgelegt wird mit der amtlichen Bitte an den Staat, die Anliegen des Kirchenmannes zu erfüllen, und wahrscheinlich ist es in der Vatikankirche genauso. Staatliche Vertreter sollen also im Angesicht des Ausweises sogleich einknicken.

Die geheime katholische Paralleljustiz

Der Spiegel schreibt zutreffend: "Immer wieder landen Missbrauchsfälle [also Schwerverbrechen an Kindern, die sich oft später das Leben genommen haben] nicht beim Staatsanwalt, sondern nur vor einer geheimen katholischen Paralleljustiz ... Kein staatliches Gericht kann solche Entscheidungen, die nicht angezeigt werden, überprüfen" (Der Spiegel Nr. 13/2016). Der Spiegel schildert am Fall des hochrangigen Verdächtigen im Bistum, wie das innerkirchliche System samt erniedrigendem Umgang mit den Klägern bis heute funktioniert – im Gegensatz zu den offiziellen schönrednerischen Verlautbarungen. Wenn es einen Täter gibt, dieser aber nicht gesteht, steht dem Opfer ein furchtbarer Spießrutenlauf bevor.
 
Der Beschuldigte ist nicht der erste katholische Würdenträger in diesem Bistum, dem Verbrechen zur Last gelegt werden. Vor einigen Jahren gab es in der Diözese schon mindestens elf enttarnte Kirchentäter, die sexuelle Verbrechen oder Vergehen an Kindern begangen hatten, hinzu kam ein weiterer, der einen Millionenraub begangen hat. Siehe dazu folgenden Zwischenbericht allein in Würzburg aus dem Jahr 2010. Ob es zwischenzeitlich (von 2010 bis 2016) weitere Täter oder Tatverdächtige nur in diesem Bistum gab, haben wir nicht geprüft.

Neun Verbrecher-Priester? Nein, 87? Nein, über 200, alleine in einer Region – es ist das System

Noch einmal zurück zum preisgekrönte Film Spotlight: Dort fand man am Anfang neun Verbrecher-Priester in der Diözese Boston. Dann waren es 87. Und im Laufe der Enthüllungen stieß man auf über 200 nur in einer Region. Wie viel Priester-Verbrecher wird man in den anderen Diözesen finden, wenn auch dort eine Zeitung wie der Boston Globe sich nicht vom System Kirche einschüchtern lässt und mutig aufklärt? Man hat den Eindruck, als stünde man auch in Deutschland erst am Anfang. Im Film wird auch angedeutet: Es ist vor allem das katholische Milieu des Priesterkultes, das unzählige Verbrechen und seine systematische Vertuschung hervor bringt. Es sind keine Einzelfälle, es ist das System Kirche. Zwar kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei den Zigtausenden von Verbrechern im Pfarrertalar oder den Beschuldigten hier und da einmal etwas vielleicht nicht so oder nicht ganz so war. Doch die Kirche macht daraus ein vielfach praktiziertes System, dreht den Spieß um, und Kläger werden vielfach zu Beschuldigten und als Lügner bezichtigt. Vor einiger Zeit demütigte die Diözese Regensburg mehrere missbrauchte ehemaliger Regensburger Domspatzen faktisch als Lügner, z. B. unter regensburg-digital.de, 15.2.2012)
Dabei missbraucht man "Gott" auf schamloseste Art für die eigenen Positionen.
Nach der offiziellen Lehre der römisch-katholischen Kirche gilt für jeden Priester: "Oh, wie groß ist der Priester! ... Gott gehorcht ihm. Er spricht zwei Sätze aus, und auf sein Wort hin steigt der Herr vom Himmel herab und schließt sich in eine Hostie ein ... Nach Gott ist der Priester alles!", so der Kirchenheilige Johannes von Ars, Patron aller Priester, zitiert von Papst Benedikt XVI. (vatican.va). Verschont man "Gott" mit diesen Lästerungen, dann bleibt für die Kirche übrig: "Der Priester ist alles." Doch wie lange noch?
 

Die Vertuschung als Teil des Systems Kirche

Opfer-Verbände wissen bereits mehr über Hintergründe des jüngsten SPIEGEL-Berichts aus Würzburg. Hier eine erste Pressemitteilung der "Initiative gegen Gewalt" vom 29.3.2016:

Pressemitteilung zum Bericht "So ein bisserl liebevoll" (Der Spiegel 13/2016)
Nichts gelernt!
Beim Vorgehen des Bistums Würzburg wird uns wieder einmal vor Augen geführt, wie die Kirche sich mehr um ihren eigenen Ruf und um den beschuldigten Ex-Missbrauchsbeauftragten sorgt, als um das mutmaßliche Opfer. Das Bistum versucht die "Klärung" der Angelegenheit selbst herbeizuführen und scheint der Meinung ihres Missbrauchsbeauftragten, Kriminologe Prof. Dr. Klaus Laubenthal, keine große Bedeutung beizumessen. Dieses ignorante Verhalten ist unserer Opferinitiative schon seit Jahrzehnten bekannt. Insbesondere im Fall des bedauerlicherweise erst 2015 vom Papst aus dem Klerikerstand entlassenen Priesters W. wurde das wieder einmal sehr deutlich. W. ist inkardiniert im Bistum Würzburg und kam in drei Diözesen zum Einsatz. Immer wieder wurde er des sexuellen Missbrauchs von Kindern beschuldigt. Neben dem Ex-Missbrauchsbeauftragten des Bistums Würzburg und dem bereits verstorbenen ehemaligen Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, tragen auch die Bischöfe und Generalvikare der beiden anderen Bistümer in Limburg und Bamberg eine große Mitverantwortung. In unserem Buch "Der Pfarrer und die Detektive” wird dieser Fall minutiös aufgearbeitet. Dabei helfen kircheninterne Dokumente auch die Rolle und das Verhalten der Generalvikare und des nun beschuldigten ehemaligen Personalreferenten sichtbar werden zu lassen.

Hier ein Auszug aus dem Buch: "Der Pfarrer und die Detektive" (Seite 235).
"..., Leiter der Hauptabteilung Seelsorgepersonal des Bischöflichen Ordinariats Würzburg, schreibt am 26.1.2001, gute drei Monate vor der Revisionsverhandlung in Karlsruhe, seinem Duzfreund Pfarrer W. einen Brief. Wie immer bleibt er dabei höflich und wohlwollend und hofft, bestimmt zum x-ten Mal, dass Pfarrer W. endlich Einsicht zeigt und eine Arbeit im Archiv annimmt:
"Lieber W..., leider kann ich an dem neuen Termin mit dem Generalvikar auch nicht teilnehmen, da mir der Arzt Redeverbot erteilt hat. Der Generalvikar hat Bedenken, dass irgendein Zeitungsfritze herausbekommt, dass du dich weigerst, im Archiv tätig zu sein, und daraus einen Artikel macht. Dann geht das Ganze wieder los. Aus diesem Grund möchte der Generalvikar beim neuen Termin Herrn Schweßinger dabei haben. Ich möchte dich bitten, nicht zu stur zu sein, und doch für das Archiv ein paar Arbeiten, wenigstens zuhause, zu übernehmen. Ich denke, es geht immer auch um deinen Ruf. Ich denke auch, dass es nicht gerecht ist andern gegenüber, wenn du Gehalt empfängst und gar nichts dafür tust. Das verschafft dir Antipathie ... Mit freundlichen Grüßen Dein ... (Unterschrift mit Vor- und Nachnamen des Ex-Missbrauchsbeauftragten)"
Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen e.V.
Poststr. 18, D-56427 Siershahn, Tel.: 02623 / 6839 oder 0171/1869220
initiative-gegen-gewalt.de E-Mail: info@initiative-gegen-gewalt.de

Aktualisierung: Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungsverfahren gegen Ex-Missbrauchsbeauftragten ein – Zweiter Tatverdacht gegen den Beschuldigten in einem anderen Fall – (br.de)



Nr. K 225 / 2016 – Doppeltes "Spiel": Papst redet schön und handelt anders: Beförderung vertuschender Bischöfe Um die Öffentlichkeit etwas ruhiger zu stellen, errichtete der Papst 2015 einen internen vatikanischen "Gerichtshof" für Bischöfe, die an der Vertuschung von Sexualverbrechen von Priestern an Kindern mitwirkten. Und geht man nur nach dem, was der Papst sagte, dann scheint es so, als ob er das Verhalten dieser Bischöfe ahnden möchte. Man könnte es aber auch so sehen: Der Vatikan will den Umgang mit den Verbrechen unter seiner Kontrolle behalten. Der Papst sagte weiterhin über einen Bischof, der einen pädophilen Straftäter nur versetzt, "das Beste, was er tun kann, ist, seinen Rücktritt einzureichen" (zeit.de, 20.2.2016). Doch ist das vielleicht nur vordergründige Effekthascherei? Denn was tut Papst Franziskus?
"Den Chilenen Juan Barros Madrid hatte Franziskus im März 2015 allen Vorwürfen und Protesten von Opferverbänden und Politikern zum Trotz überhaupt erst zum Bischof von Osorno ernannt. Den Australier George Pell machte er 2014 sogar zum Präfekten des neu geschaffenen Wirtschaftssekretariats im Vatikan und berief ihn auch nicht ab, als ein Jahr später ein Mitglied der päpstlichen Kinderschutzkommission Pell wegen angeblicher Vertuschung von Straftaten als ´unhaltbar für den Vatikan` bezeichnet" (zeit.de, 20.2.2016). Was redet also der Papst? Und was tut er? Woran aber wird ein Mensch gemessen? An dem, was er zu einem Thema sagt oder an dem, was er dazu tut?

Man merkt immer wieder: Der Papst ist Jesuit. Und die Jesuiten haben für sich speziell noch einmal in Worte gefasst, was im Prinzip auch sonst für den Katholizismus gilt. So richten sie sich  ausdrücklich nach dem Leitsatz des "heiligen" Ignatius von Loyola: "Ich glaube, dass das Weiße, das ich sehe, schwarz ist, wenn die hierarchische Kirche es so definiert" (Ignatius von Loyola, Die Exerzitien, übertragen von Hans Urs von Balthasar, Einsiedeln 1962, Nr. 365). Es geht also ganz offiziell nicht um die Wahrheit, sondern um den Nutzen der Kirche, dessen Inhalt von der Hierarchie bestimmt und befohlen wird. "Es ist ihnen also erlaubt, ... die Unwahrheit zu sagen", so heißt es schon im "Klassiker" Pragmatische Geschichte des Ordens der Jesuiten von Johann Christian Harenberg, Halle 1760, Band 2, Seite 39.
Wörtlich steht dazu in den Constitutiones, den "Satzungen" des Ordens: "Wir sollen uns dessen bewusst sein, dass ein jeder von denen, die im Gehorsam leben, sich von der [angeblich] göttlichen Vorsehung mittels des Oberen führen und leiten lassen muss, als sei er ein toter Körper, der sich wohin auch immer bringen und auf welche Weise auch immer behandeln lässt, oder wie ein Stab eines alten Mannes, der dient, wo und wozu auch immer ihn der benutzen will." (Ignatius von Loyola, zit. nach Peter Knauer, Satzungen der Gesellschaft Jesu, 3. Auflage, Frankfurt am Main 1980,  S. 547)
Wenn der Papst also etwas sagt, sollte man immer daran denken: Er ist Jesuit und geschult in geschickter Rede, und er hat dabei der jenseitigen Macht zu gehorchen, der er dient, egal was er tut und sagt.

 

Die Vertuschung geht weiter:
"Die Kirche ist immer noch voll von Vergewaltigern"

"Die Kirche ist immer noch voll von Vergewaltigern und Missbrauchstätern, und zwar auf der ganzen Welt ... Ein Mitglied der Kommission erzählte mir von zwei Priestern aus Süditalien, die einen anderen Priester wegen Missbrauchs beim Bischof anzeigten. Der Bischof forderte sie zum Schweigen auf! Als die beiden zur Polizei gingen, fragten die Polizisten, was denn der Bischof sagen würde ..."

(Peter Saunders, Kirchenopfer und "frei gestelltes" Mitglied der päpstlichen Kinderschutzkommission in Christ und Welt Nr. 9/2016 unter der Überschrift "Der Ausgestoßene")

Das, was Peter Saunders sagt, ist das System der Kirche. Dazu gehört auch die Omertá, das Schweigen, das Kartell der Vertuschung der Verbrechen an Kindern, das bis in staatliche Behörden hinein reicht.
Denn es gehört zum System der Kirche von ganz Oben bis nach Unten. Dies wird auch deutlich im oscar-preisgekrönten Spielfilm Spotlight (USA 2015; sehr empfehlenswert). Der Film macht deutlich, warum die von Peter Saunders oben geschilderte Erfahrung zum kirchlichen System gehört.



Nr. K 224 / 2016 – Vatikankirche: 213 bis ca. 700 Domspatzen (Dunkelziffer) von Priestern und Internatslehrern schwer verletzt, vergewaltigt oder anderweitig sexuell missbraucht – Es war alles viel schlimmer, als in den letzten Jahren berichtet, so neuere Untersuchungen. "Die sexuellen Übergriffe reichen von Streicheln bis hin zu Vergewaltigungen". Hinzu kamen Schläge, die so schwer waren, "dass von Körperverletzung auszugehen sei", so ein Bericht der tz München (tz.de) und vieler weiterer Zeitungen vom 8.1.2016.

Foto rechts: Die Kirche kleidet ihre Domspatzen mit Frauengewändern wie kleine Priester; hier bei einem Auftritt im Jahr 2011. Die Chronologie aufgedeckter Verbrechen an bis zu 700 Jungen reicht bis 1992 (Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany license, Michael Vogl)


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Taten der Vatikankirche an den Kindern: Früher kastriert, heute vergewaltigt

"Auch die europäische Geschichte kennt die traurige Erscheinung des meist schon früh kastrierten Menschen, der durch die Verstümmelung für gewisse Verwendungen tauglich gemacht werden soll. Bis an die Schwelle der Moderne hielten sich die stimmbegabten Kastraten vor allem an südeuropäischen Opernhäusern, und auch die Päpste scheuten sich nicht, für ihre Chöre und Musiktheater zahllose Knaben verschneiden zu lassen." (Hermann Schreiber, Die Chinesen, Reich der Mitte im Morgenrot, München 1978, S. 158)

2015

Nr. K 223 / 2015 – Sie wollen sein wie Gott: Deutsche Bischöfe verfügen angeblich kompletten "Ablass" aller jenseitigen Leiden für "Lemminge", die durch die "Heiligen Pforten" gehen – Nun ist es also auch in Deutschland so weit: Die Ablasspforten wurden – überwiegend am 3. Advent – auch in Deutschland geöffnet. Jeder Katholik, der bei den Priestern Buße tut und anschließend durch eine von den Bischöfen autorisierte Pforte hindurch geht, komme angeblich nach seinem Tod ohne den Umweg des "Fegefeuers" gleich in die angebliche ewige Herrlichkeit. Ihm wären dann nämlich von den Priestermännern alle "Sündenstrafen" erlassen worden. Die Bischöfe und Priester maßen sich also faktisch an, Götter zu sein, da sie behaupten, über das jenseitige Geschick der Seelen verfügen zu können.
Die "Ablassgnaden" sollen nun bis November 2016 so funktionieren – beim Durchgang durch die Pforten in der Frauenkirche in München, im Mariendom in Hamburg, in den Domen in Aachen, Kiel, Lübeck und Schwerin und bereits seit Dienstag, dem 8.12., in Köln, wo die Pforte gleichzeitig mit derjenigen im Petersdom in Rom geöffnet wurde.


In früheren Zeiten erfand die Vatikankirche den Ablass in erster Linie für die Kreuzfahrer, welcher der jeweilige Papst zuvor zu Mord und Totschlag aufhetzte und deren Seelenängste man dadurch abzutöten versuchte, indem man ihnen den sofortigen Eintritt ins Paradies nach ihrem Tod versprach – falls also z. B. ein Opfer sich wehrt und seinerseits den Kreuzfahrer tötet. Auch das Öffnen der "Heiligen Pforte" hat Tradition: Im Imperium Romanum war dies die Januspforte, und ihr Öffnen bedeutete Krieg.

Die Kombination beider katholischer Religions-Elemente im Advent 2015 ist für manche Zeitgenossen deshalb ein möglicher Vorbote für neues drohendes Unheil. Werden die Katholiken demnächst wieder in Schlachten getrieben mit dem Versprechen des vollständigen Ablasses ihrer Sündenstrafen im Jenseits, so wie es die Kirche seit vielen Hundert Jahren praktiziert?
Vor 500 Jahren rebellierte der Reformationsmönch Martin Luther gegen den "Ablassschwindel", doch Luthers Nachfolger folgen ihrem Gründervater hier nicht mehr, sondern stehen neben ihren katholischen Kollegen und betteln regelrecht darum, von der Vatikankirche als "richtige Kirche" anerkannt zu werden.

So sind also die "Heiligen Pforten" für die Katholiken offen, und die Evangelischen stehen andächtig daneben, doch wohin werden die "Kirchenschafe" wirklich gelotst, wenn sie – "Lemmingen" gleich – den Stimmen ihrer Bischöfe folgen, als würde hinter den Kirchenklippen das sofortige "Paradies" warten?
So mancher Katholik hat allerdings auch Bedenken. Was denken sich beispielsweise die katholischen Opfer, wenn sie zusammen mit den Priestern, von denen sie zuvor missbraucht wurden, durch die Ablasspforte gehen müssen, um gemäß ihres Glaubens genauso in den Himmel zu kommen wie die unzähligen Sittenstrolche und Straftäter im Priestergewand?

Jesus von Nazareth lehrte jedoch keinen vollständigen Ablass für Kinderschänder im Talar, sondern er sprach: "Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, dass ihm ein
Mühlstein um den Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde".

Und während von der Kirche Ablassströme in Mengen erteilt werden, liegen unzählige Opfer der Kirche weiter im Graben. Und sie sollen – wenn sie das "Angebot" der Unterwerfung samt Ablass nicht annehmen, später auch noch in eine angeblich ewige Hölle.
Dazu eine weitere Frage: Was haben die Elenden dieser Welt vom Ablass? Wenn der Ablass auch nur irgendetwas bringen sollte, dann müsste es besser werden in der Welt. Wenn nicht, ist es dann nicht einfach mit Milliarden Euros staatlich subventionierter Hokuspokus?
Mehr zum Thema Beichte, Ablass und Letzte Ölung in einer aktuellen Gesprächsrunde in der Sendereihe Die Rehabilitation des Christus Gottes: der-freie-geist.de



Nr. K 222 / 2015 – Neuer Bischof in Chile war bei sexuellem Missbrauch dabei und deckte Verbrecher / Verfahren gegen mehrfach versetzten Priester, der nach ca. 100 Opfern sich erneut küssend zu einem elfjährigen Mädchen ins Bett legte, eingestellt / Bischof von Hildesheim missbrauchte jahrelang einen Ministranten sexuell – Die Kirche glaubt, Zigtausende von Kinderschänderverbrechen überstanden zu haben. Doch immer wieder werden neue Verbrechen von Priestern aufgedeckt. "Die Gläubigen … sollten sich ´von diesen ganzen Linken, die diese Sache aufgebauscht haben, nicht an der Nase herumführen lassen`" – das sagte Papst Franziskus laut der Wochenzeitung Christ und Welt während einer Generalaudienz in der Ausgabe Nr. 46/2015. Und er fügte hinzu, "die Menschen vor Ort litten, weil sie … sich von den Dummheiten, die diese Leute sagen, mitreißen lassen". Es ging um die Ernennung eines Bischofs für die Diözese Osorno in Chile. Papst Franziskus hatte schon im Januar 2015 Juan Barros zum neuen Bischof dieses Bistums ernannt. Doch seither erhebt sich Protest. Der von Franziskus neu ernannte Bischof Juan Barros war nämlich ein enger Vertrauter eines anderen Priesters, der nachweislich Minderjährige sexuell missbraucht hatte. Eines der Opfer dieser Sexualverbrechen beschuldigt den neuen Bischof, bei einem dieser Verbrechen sogar mit anwesend gewesen zu sein. Eine Gruppe von Verbrechensopfern hält es für untragbar, einen Mann zum Bischof zu ernennen, der als Mitwisser solche Verbrechen gedeckt habe. Dass der Papst dies nun als "Dummheiten" abtut, halten sie für "Doppelmoral." 
Im September 2015 hatte Franziskus bei seinem Besuch in den USA noch betont: "Die Verbrechen des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen dürfen nicht länger geheim gehalten werden. Ich verspreche", so der Papst weiter, "dass die Verantwortlichen dafür Rechenschaft ablegen werden". Dass er gleichzeitig aber einen der Vertuscher zum Bischof befördert, führt der Autor des Artikels in Christ und Welt auf alte Seilschaften zurück, die Jorge Mario Bergoglio noch als Kardinal von Buenos Aires geknüpft habe, gerade auch nach Chile. Dieser Freundeskreis werde von ihm offenbar noch immer gepflegt. Auch gegen ihn selbst waren während seiner Amtszeit als Erzbischof in Argentinien Vorwürfe laut geworden, er habe sich bei Fällen von Sexualverbrechen in seiner Diözese eher abwartend verhalten und sich nicht mit den Opfern getroffen.
Als Papst hat er sich zwar, wie gehört, offiziell gegen eine Geheimhaltung solcher Verbrechen ausgesprochen. Vermutlich meinte er damit aber vor allem eine Geheimhaltung gegenüber dem Vatikan, gegen die er sei. Denn weshalb hat er dann eine von seinen Vorgängern erlassene vatikanische Rechtsvorschrift nicht aufgehoben, wonach Sexualverbrechen von Priestern der "päpstlichen Geheimhaltung" unterliegen müssen? Diese Vorschrift war bereits 1962 unter Papst Johannes  XXIII. erlassen worden und wurde 2001 von dem damaligen Kardinal Joseph Ratzinger und Papst Johannes Paul II. aktualisiert.


Dass diese Vorschrift noch immer wirkt, zeigt auch ein Fall aus dem deutschen Bistum Hildesheim. Wie das deutsche Fernsehen ermittelte, hatte sich im April ein elfjähriges Mädchen bei einem Religionslehrer gemeldet, weil sie von einem Jesuitenpater, einem Freund der Familie, missbraucht worden war. Das Bistum setzte sich daraufhin jedoch weder mit den Eltern des Mädchens in Verbindung, noch teilte sie den Vorfall den staatlichen Behörden mit, sondern leitete stattdessen eine eigene, kircheninterne Untersuchung ein. Erst als das Mädchen die Hilfe der Kinderpsychiatrie in Anspruch nehmen musste, wurde der Fall öffentlich. Doch auch dann erfuhren die Strafverfolgungsbehörden von der Kirche nicht, dass derselbe Pater zuvor in Berlin einer der Haupttäter der Sexualverbrechen im Canisiuskolleg gewesen war und nun eben in anderen Stätten sein Unwesen fortsetzte. Die Rede ist von mehr als 100 Opfern dieses einen Priesters. Weil die Hildesheimer Staatsanwaltschaft glaubte, es handle sich um einen Einzelfall, stellte sie das Verfahren ein. Der Priester wurde kirchenintern lediglich zu einer Geldstrafe von 4000 Euro verurteilt – die jedoch nicht an das missbrauchte Mädchen ging, sondern an eine kirchliche Stelle (!).
 
Gleichzeitig wurde bekannt, dass der 1988 verstorbene und im Hildesheimer Dom in allen Ehren bestattete Bischof Heinrich Maria Janssen fünf Jahre lang einen Ministranten missbraucht hatte. Dies berichtete spiegel.de am 6.11.2014.

Eine Institution, die trotz aller gegenteiligen Ankündigungen und Beteuerungen noch immer die Täter in den eigenen Reihen deckt und sich mehr um den Ruf der Institution als um das Wohlergehen der meist minderjährigen Opfer sorgt, zeigt einmal mehr auf, dass sie mit Jesus, dem Christus, nicht das Geringste zu tun. Denn Er, der jegliche Gewalt ablehnte, schilderte die seelischen Qualen eines missbrauchten Kindes mit drastischen Worten: "Wer einem von diesen Kleinen ein Leid antut, für den wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein um den Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde."

Sehen Sie aktuell dazu die Gesprächsrunde zum Thema "Das Verbrechen der Kirche an den Kindern" in der Mediathek: derzeit nicht abrufbar
 


Nr. K 221 / 2015 – Einmal mehr ging ein Priester, der Jugendliche missbrauchte, straflos aus – Eine katholische Nachrichtenagentur berichtet Deutscher Pater wegen Missbrauch vom Vatikan verurteilt, was dann vor allem bedeutet, dass er in Zukunft nur noch mit Senioren arbeiten darf. Jeder andere Mensch müsste dafür ins Gefängnis, doch der entscheidende Satz in der Nachricht lautet: "Weil die Opfer nicht aussagen wollten, sei Ende der 1990er Jahre ein strafrechtliches Verfahren vor einem weltlichen Gericht eingestellt worden."
Als Außenstehender kann man zwar nur Vermutungen äußern, warum sie vor Gericht nicht aussagen wollten. Wer jedoch verschiedene kirchliche Praktiken zur Strafvereitelung kennt, für den ist die Nachricht zumindest keine Überraschung.
Der eigentliche Skandal dahinter ist, dass der Vatikan und die Bischöfe weiterhin versuchen, alles intern zu regeln.
In der Regel missbraucht man dafür das kircheninterne "Beichtgeheimnis". Die Taktik dahinter ist:
Wenn z. B. ein Priester, der ein Kind vergewaltigt hat, das Verbrechen seinem Vorgesetzten in der Beichte bekennt, beruft sich dieser auf eben jene kircheninterne Schweigeregelung, und wieder bekommt die Polizei nichts mit, und wieder geht der Verbrecher straflos aus.
Welche andere Organisation dürfte so verfahren?
Wenn ein Sporttrainer in seinem Verein mehrere Jugendliche vergewaltigen sollte, dann kommt er dafür normalerweise für einige Jahre ins Gefängnis. Das gilt selbst dann, wenn auch hier die Opfer vor Gericht nicht hätten aussagen wollen. Dann heißt es, der Trainer habe mit seinem Geständnis den Opfern die Aussage erspart, und dafür bekommt er ein paar Monate weniger Haft. Bei dem Priester wurde jedoch das strafrechtliche Verfahren "eingestellt".
Man stelle sich vor, der Sportverein würde erklären, das werde intern geregelt, oder der Vereinsvorstand beruft sich auf das Beichtgeheimnis, und der Trainer darf als "Verurteilung" in Zukunft nur noch das Training der Seniorenriege leiten bzw. er dürfe während des Jugendtrainings den Sportplatz nicht mehr betreten.
Wir ermuntern dazu, Meldungen wie solche also mit größter Wachsamkeit zu lesen: kath.net/news/52901
 

Nr. K 220 / 2015 – Neun Priester, die einen Ministranten vergewaltigten, gehen in Spanien straffrei aus. Taten gelten nach etwas mehr als zehn Jahren als gerade eben "verjährt" / Regensburger Domspatzen bekommen für ihre Qualen einmalig je 2500 Euro – Wie meistens bei Sexualverbrechen von Priestern an Kindern greift die juristische Verjährung auch in Granada in Spanien. Wie auch bei unzähligen anderen Sexualverbrechen von Priestern an Kindern getrauen sich die Opfer erst nach mehr als zehn Jahren über das ihnen zugefügte Leid zu sprechen.
Mit sieben Jahren begann hier ein Junge in einer Pfarrgemeinde in Granada mit dem Ministranten-Dienst – eine verhängnisvolle Entscheidung. Als 14–Jähriger wurde er 2004 von zehn Priestern und zwei katholischen Helfern mehrfach vergewaltigt. Diese haben ihm die Benutzung eines privaten Schwimmbads erlaubt und ihn dort zunächst aufgefordert, sie, die Amtsträger, zu massieren. Dann folgten die Vergewaltigungen. Einem zehnten Priester diente der Messdiener noch bis 2007 als "Lustknabe". Nur dieser steht jedoch vor Gericht, die übrigen neun Priester gehen wegen Verjährung (etwas mehr als zehn Jahre) straffrei aus. Wie meistens wird nur innerkirchlich ermittelt, wozu sie zunächst suspendiert wurden (de.nachrichten.yahoo.com unter der Überschrift "Spanische Prieser gehen straffrei aus)
"Der Webseite ´Religión Digital` zufolge soll der Mann jahrelang versucht haben, ´den Horror des Missbrauchs in den Tiefen seiner Erinnerung zu begraben` - vergeblich. Getrieben von der Angst, dass möglicherweise weitere Jungen und Mädchen von sexuellem Missbrauch bedroht sein könnten, habe er sich dazu durchgerungen", dem Papst zu schreiben, der sich darauf hin - wie auch der Erzbischof von Granada - entschuldigt und Aufklärung versprochen hat (spiegel.de, 24.11.2014).
Tatsächlich meldete sich darauf hin ein weiterer Mann, der einem der neun Priester vorhielt, ihn als jungen Mann "sexuell missbraucht" zu haben. Auch diese Tat gilt als verjährt. Das innerkirchliche Verfahren unterliegt jedoch strenger Geheimhaltung bei Androhung der Exkommunikation, was die spätere ewige Hölle für denjenigen bedeuten soll, der etwas nach außen trägt.
In Deutschland werden die Opfer, die sich melden, auch mit einem kirchlichen Almosen von maximal ca. 5000 € entschädigt, wenn sie das Verbrechen den kirchlichen Behörden glaubhaft machen können, was oft nicht "gelingt". Die in der kirchlichen Vorschule geschlagenen, gequälten und in permanente Angstzustände getriebenen acht– bis zehnjährigen Regensburger Domspatzen erhalten eine Einmalzahlung von 2500 €, weniger als der Monatslohn eines Priesters. Bisher haben sich 72 ehemalige Domspatzen als Opfer gemeldet - pnp.de, 24.2.2015

 

Nr. K 219 / 2015 – Würdenträger als "Würdenschläger"? Werfen Papst-Worte zum Schlagen von Kindern in "Würde" neues Licht auf den Fall Mixa? Hatte Bischof Mixa Kinder "mit Würde" geschlagen oder nicht? Bischof Mixa kann sich möglicherweise eine Chance auf eine neue Prüfung von Anklagen gegen ihn machen.
Der ehemalige Augsburger Bischof und deutsche Militärbischof Walter Mixa wurde 2010 wegen verschiedener schwerer Vergehen – unter anderem als ehemaliger Stadtpfarrer von Schrobenhausen – darunter das Schlagen von Kindern und auch Vorwürfe im sexuellen Bereich, sehr kritisiert. Innerkirchlich wurde er schließlich zum Rücktritt gedrängt. Doch noch heute hat er viele Fürsprecher, auch im Vatikan, z. B. der hochrangige Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Müller, der den Rücktritt für falsch hielt.
Außerdem bekommt Bischof Mixa die übliche dicke Pension aus allgemeinen Steuermitteln (ca. 7000 Euro monatlich vom deutschen Staat, nicht von der Kirche), und die Kirche stellte ihm eine Villa mit eigenem Weinkeller zur Verfügung.
Und nun ließ auch noch Papst Franziskus aufhorchen, als er zuletzt predigte: "Einmal habe ich einen Vater bei einem Treffen mit Ehepaaren sagen hören: 'Ich muss manchmal meine Kinder ein bisschen schlagen, aber nie ins Gesicht, um sie nicht zu demütigen'. Wie schön! Er weiß um den Sinn der Würde. Er muss sie bestrafen, aber tut es gerecht und geht dann weiter."
(zit. nach zeit.de, 6.2.2015)

Mixa hatte beim Schlagen dabei seine speziellen Vorstellungen von "Würde". So ließ er ein Mädchen, das er mit seiner Hand geschlagen hat, anschließend diese Hand küssen.
Ob ihm, Mixa,  im Gefolge dieser Papst-Äußerungen andere Kirchenvertreter zumindest einen "Sinn" für "Würde" zusprechen, ist eben die Frage. Während er Kinder schlug, sagte er manchmal Sätze wie: ´In dir ist der Satan, den werde ich dir schon austreiben.`". Das ist nicht "würdevoll". Es sei denn, man betrachtet die vermeintliche "Austreibung" des "Satans" aus einem Kind durch den kirchlichen Amtsträger als Wiederherstellung der "Würde" des Kindes.

Entschuldigt hat sich der "Würdenträger" bzw. vermeintliche "Würdenschläger" bisher nicht und strafrechtlich ist längst alles verjährt. Es war dann auch kein Hinderungsgrund, dass ihm Papst Benedikt XVI. eine neue Aufgabe gab und 2012 zum päpstlichen Gesundheitsbeauftragten machte.
Das Verhalten Bischof Mixas und der Rückhalt, den er bei seinen Freunden genießt, zeigt auf, wie dieses Milieu geprägt ist und dass die Papstworte vielleicht nur die Spitze eines Eisbergs sind
.
Und weiter im Raum stehen ja die Jahrzehnte lange vatikanische Vertuschung von Kinderschänder-Verbrechen von Priestern.




Nr. K 218 / 2015 – Ruanda-Völkermord – Der Vatikan habe am Völkermord in Ruanda beteiligte Priester vor Strafverfolgung geschützt – "Diese Anschuldigung erhob der ehemalige UN-Richter Wolfgang Schomburg" – religion.orf.at, 3.2.2015 – Siehe dazu auch unseren Artikel in Der Theologe Nr. 6



Nr. K 217 / 2015 – "Sexuelle Grenzverletzung" gegenüber achtjährigem Mädchen – Beliebter Priester vorerst beurlaubt / Wer nicht schweigt, dem wird Höllenfeuer angedroht In der Erzdiözese Köln, der reichsten der Welt, sind die Katholiken Anfang 2015 in Aufruhr, da der beliebte Priester Winfried Jansen aus Erftstadt vorerst seinen Dienst nicht mehr ausüben darf. Eine Frau hat "glaubhaft" dargelegt, wie der Würdenträger sich ihr in den 70er-Jahren als Acht- oder Neunjährige gegenüber verhalten hat. Der Priester bestreitet dies nicht, stellt es aber als nicht gravierend dar und beklagt öffentlich, was mit ihm nun geschehe, was zu einer Mobilisierung seiner Anhänger führte. Was er getan hat, wird nicht erwähnt.

Doch was soll denn dabei heraus kommen, wenn der Priester sich öffentlich wehrt, aber weder er noch ein anderer der Beteiligten sagt, worum es eigentlich geht. Diese ganzen nebulösen Wortkonstruktionen [in den Zeitungsartikeln] zeigen doch das Milieu auf und sind Teil des Problems. In diesem Fall gibt es aber auch handfeste Vorschriften: Laut kirchlicher Lehre wird allen, die außerhalb des kirchlichen Verfahrens etwas über die Inhalte sagen, die Exkommunikation und damit laut kirchlicher Lehre – im Todesfall unter diesen Umständen – die ewige Hölle angedroht, nachzulesen in der Instruktion Crimen sollicitationis von 1962, von Papst Johannes Paul II. und Kardinal Ratzinger 2001 bekräftigt. Da können Priester sich noch so modern geben, die katholische Kirche hat bisher keine ihrer vielen Hundert Verfluchungen widerrufen, was auch alle Eltern wissen sollten, die ihren Kindern den Ministrantendienst erlauben.

Zur Erklärung: In der päpstlichen Anordnung wird die "Exkommunikation" angedroht, die ewige Hölle als vermeintlich folgende jenseitige Strafe ist nicht ausdrücklich erwähnt. Da aber eine Exkommunikation nicht aufgrund einer katholisch so definierten "lässlichen Sünde" ausgesprochen wird, sondern aufgrund einer kirchlich so definierten "schweren Sünde" = "Todsünde", folgt daraus zwangsläufig, dass es als "schwere Sünde = Todsünde" betrachtet wird, wenn ein Betroffener in einem kirchlichen Verfahren zum sexuellen Missbrauch etwas öffentlich sagt. Das gilt auch für das Opfer selbst, dem jetzt ebenfalls die Hölle angedroht wird, wenn es ab jetzt außerhalb des nach außen geheimen Verfahrens etwas dazu sagt, was damals geschah.
Und da ein gläubiger Katholik, der im Zustand einer solchen Sünde verstirbt, per Dogmen und "unfehlbarer" Lehrentscheidungen das ewige Höllenfeuer erleiden soll in das er nach seinem Tod auch sofort hinabsteigen soll (auch hier), ist diese angeblich jenseitige Strafe in der päpstlichen Anordnung Crimen sollicitationis unausgesprochen mitgedacht.

Nur zur nochmaligen Klarstellung: Hier geht es nicht um den sexuellen Straftäter oder "Sünder" an Kindern, der sich deswegen einem innerkirchlichen Verfahren unterziehen muss, sondern um die Menschen, die Details darüber wissen und öffentlich machen. Ein Täter komme, auch bei schlimmsten Vergewaltigungen von Kindern, nach einer "Absolution" (= angeblichen Lossprechung von seinen Sünden) durch einen anderen Priester, trotzdem in den "Himmel", wenn er sonst alles glaubt, was er glauben soll. Und dies, obwohl auch in der Bibel der katholischen Kirche steht: "Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein um den Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde." (Markusevangelium 9, 42)

2014

Nr. K 216 / 2014 – Franziskaner-Orden wegen dubioser Millionengeschäfte in Schwierigkeiten
– Das Aushängeschild der römisch-katholischen Kirche, der Franziskaner-Orden, dem auch der jesuitische Papst aus Argentinien zuneigt, ist wegen "möglicherweise zweifelhaften Finanztransaktionen" in die Schlagzeilen geraten. "Millionenschwere Investitionen in ein Hotel im Zentrum von Rom mit Blick auf den Petersdom" hätten sich nicht rentiert, der Orden stecke in schweren finanziellen Turbulenzen. Auch kommentierte der Orden bisher "Medienberichte nicht, wonach in der Schweiz Konten beschlagnahmt worden sind. Über diese Konten soll auch Geld in Gesellschaften investiert worden sein, gegen die unter anderem wegen Drogen- und Waffenhandels ermittelt werde." (spiegel.de, 19.12.2014)



Nr. K 215 / 2014 –
Mehr als Hunderttausend Kinderporno-Bilder auf Vatikan-eigenem PC des Erzbischofs – Hat der Würdenträger alle Kinder selbst missbraucht?
– "Auf dem Computer waren demnach mehr als 100.000 Dateien: Videos aus dem Internet und Fotos, die die Opfer hatten machen müssen" (spiegel.de, 26.9.2014). Es handelt sich um Jungen ab 13 Jahren, "die vor der Kamera gedemütigt, nackt fotografiert und zu sexuellen Handlungen untereinander und mit Erwachsenen gezwungen" wurden.
Die aus Polen stammende Vatikan-Exzellenz Erzbischof Josef Wesolowski "könnte Teil eines internationalen Netzwerks" von Kinderpornografie sein, so der Verdacht. Weitere 45.000 Dateien habe der hohe Vatikan-Würdenträger löschen können, so die Ermittler. Auf dem "Vatikan-eigenen Computer" wurden auch 130 einschlägige Videos gefunden. War der Erzbischof ein Serientäter?
Bekannt wurde unter anderem: "Laut der ... Staatsanwaltschaft soll der Kirchenmann seine Opfer dafür bezahlt haben, vor ihm zu masturbieren" (huffingtonpost.de, 24.9.2014). Die Taten fanden in der Dominikanischen Republik statt, wo der ranghohe Würdenträger der Nuntius, also der Botschafter des Vatikan war. Eine Strafverfolgung war jedoch wie so oft nicht möglich. In diesem Fall nicht, weil der Vatikan "die diplomatische Immunität Wesolowskis geltend gemacht habe." Der Kirchendiplomat wurde in den Kirchenstaat zurück berufen und dort von Papst Franziskus mittlerweile unter Hausarrest gestellt. Dort soll nun ein kirchliches Verfahren eröffnet werden. Es war schon einige Monate lang bekannt,
dass die Exzellenz möglicherweise Sex mit minderjährigen Jungen hatte und dass er nicht allein war. Das Ausmaß der nun gefundenen Aufnahmen sprengt jedoch alle bisherigen Vorstellungen.
Noch vor ca. einem Jahr lehnte die Kirche in Polen eine Entschädigung für die Opfer kategorisch ab. Die Verbrechen habe der Erzbischof privat begangen. Bei einem Erzbischof erstreckt sich die kirchliche Würde samt Rechten und Pflichten aber immer auch auf den privaten Bereich und "Privat" und "Dienst" lassen sich laut katholischer Lehre nicht trennen.
Ob es Querverbindungen vom mutmaßlichen Wesolowski-Netzwerk zum Jugendprostitutions-Ring für Priester in Rom und im Vatikan gibt, wurde nicht berichtet. Dort sollen nach Insider-Berichten aus dem Jahr 2913 auch "ranghohe Prälaten" und "Bischöfe" zu den Kunden zählen.



Nr. K 214 / 2014 – Katholischer Priester wird aus Einsamkeit zum Kinderporno-Anhänger / Staat finanziert Milieu
– Sieben Monate Haft auf Bewährung erhielt Gemeinde-Kaplan Sascha S. aus Heinsberg. Der 36-jährige wurde im Jahr 2012 zum katholischen Priester geweiht. Nach seiner Amtseinführung begann er, sich im Internet entsprechend im Kindersex-Bereich zu orientieren. Er wurde nun verurteilt, weil er Kinderpornos nicht nur besessen, sondern auch weiter versandt hat. Er nahm auch an Sex-Chats teil.
Seine Erklärung: "Die Chats habe er aufgesucht, da er sich in der neuen Umgebung einsam gefühlt habe" (bild.de, 13.9.2014). Der Würdenträger zog nun um in ein therapeutisches Zentrum für Priester. Dort droht jedoch auch die Gefahr, dass sich die Priester in ihren Unarten gegenseitig negativ beeinflussen.
Zwar kennt die Psychologie schon lange den Krankheitsbefund der "ekklesiogenen Neurose" (kirchenbedingte seelische Krankheit), doch noch immer finanziert der deutsche Staat ein Milieu, aus dem unzählige Kinderschänder-Verbrecher hervor gegangen sind oder das für viele eine Etappe auf dem Weg in eine krankmachende Einsamkeiten war; beispielsweise durch die staatliche Finanzierung von Priesterseminaren, denen dann auch spezielle Kandidaten-Wohnheime, Bars usw. angeschlossen sind, eben eine eigene spezielle Welt.




Nr. K 213 / 2014 – Irland: Kirchliche Amtsträger missbrauchten Kinder, und ein Kind wurde tot getreten Als das ZDF-Auslandsjournal am 2.9.1999 über die Hölle in katholischen Kinderheimen berichtete, konnte die Kirche die Verbrechen noch weitgehend unter den Teppich zurück kehren. Doch die Entdeckung von ca. 800 entsorgten Babyleichen aus einem katholischen Kloster im Jahr 2014, welche die Nonnen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verhungern oder an Krankheiten zugrunde gehen ließen, brachte die römisch-katholische Kirche in Irland erneut in die Schlagzeilen.
Schon fast wieder vergessen schien dabei, was das Auslandsjournal schon 1999 berichtet hatte: "John Prior verliert sein Leben, bevor es beginnt." So begann der damalige Fernsehbericht. "Mit drei Jahren nimmt ihn der Staat seiner Familie und weist ihn in ein Erziehungsheim ein ..., weil die Eltern angeblich ihre Fürsorgepflicht vernachlässigen." John kommt, wie Tausende seiner Altersstufe, in den 50er-Jahren in ein katholisches Erziehungsheim. "John hat keinen Namen mehr und keine Rechte. Von nun an ist er 892 Prior."
"Die schlimmsten Prügel, die ich je bekommen habe", erzählt John vor der Kamera, "das war, als ich der Krankenschwester erzählte, dass ich von einem Bruder sexuell missbraucht wurde. Ich war neuneinhalb oder zehn. Sie hat mich erst geschlagen und es dann dem Bruder erzählt. Der hat mich weggebracht und dann haben mich zwei Brüder geschlagen und geschlagen und geschlagen. Ich hatte überall Wunden."
Ein Klassenkamerad von John starb unter den Schlägen seiner "Fürsorger". John musste mit ansehen, wie sein Freund Joseph mit einem Lederriemen geschlagen und mit schweren Stiefeln getreten wurde, "bis er sich nicht mehr bewegen konnte. Joseph hatte das Bewusstsein verloren und wurde ins Krankenhaus gebracht. Dort ist er gestorben. Sie sagen hier, es war Leukämie, aber er ist nicht an Leukämie gestorben."
John durchlebt die Hölle auf seine Weise: "Der sexuelle Missbrauch hat mit einem Bruder angefangen, der jetzt tot ist. ... Er ist in den Schlafsaal gekommen und hat mich aus dem Bett geholt, und er ist auch in die Duschen gekommen ... Der Bruder hat sich ausgezogen und ist zu mir gestiegen, und er hat einige Buben vor den Augen der anderen missbraucht und sie gezwungen, sich gegenseitig anzufassen. Er hat mich einmal vergewaltigt ... ich habe so schlimm geblutet, dass die Krankenschwester Jod benutzte, und ich schrie vor Schmerzen."
John wurde sieben Jahre lang sexuell missbraucht, von zwei Ordensbrüdern und einem katholischen Priester. Erst mit 54 Jahren, hat er gegen den einzigen Überlebenden seiner Peiniger Anzeige erstattet. Ein irischer Dokumentarfilm belegt, dass die irischen Behörden über Jahrzehnte hinweg vom Kindesmissbrauch wussten und die Schulen dennoch stillschweigend weiter finanzierten. Im Jahr 1999 hat zumindest die Regierung sich entschuldigt und 10 Millionen Mark für die Therapie der Opfer bereitgestellt. Therapie benötigen die meisten. Als John die Schule verließ, erhielt er ein Pfund – und den guten Rat, zu schweigen. 40 Jahre lang kam John nie zurecht in seinem Leben. Sein Therapeut sagt: "John hat Angstzustände, kann nicht schlafen, vertraut niemandem. Fast alle Beziehungen sind gescheitert, und beruflich hat er nie etwas erreicht." Die Kirche hat inzwischen auch um Verzeihung gebeten – doch "um Entschädigung für das erlittene Leid, für ein zerstörtes Leben, müssen die Missbrauchten noch kämpfen".


Nr. K 212 / 2014 –
Fast täglich kommen neue Verbrechen als Tageslicht
– Petra Duschner von der Initiative "Schützt unsere Kinder und Kindeskinder" schrieb uns einen kurzen Situationsbericht für die Monate Mai und Juni 2014:
"Fast täglich kommen neue sexuelle Übergriffe von Priestern an Kinder weltweit ans Tageslicht.
Ein Priester steht vor der Auslieferung von Südafrika nach Deutschland er soll in über 37 Fällen Kinder missbraucht haben.
In Polen will die Kath. Kirche ein Reuegebet als Entschuldigung für den sexuellem Missbrauch an Kindern einrichten.
In Belgien sind in den letzten 2 Jahren weitere 323 Meldungen von Opfern bekannt geworden.
In Irland hat man 800 Kinderleichen auf dem Gelände eines Kath. Ordens " im Namen des Herrn" in einer Kläranlage in einem Betontank verscharrt gefunden.
Nach einer Umfrage sind 82% der Befragten mit der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs innerhalb der Kath. Kirche nicht zufrieden. 68 % der Befragten sehen einen Vertrauensverlust in die Bildung- und Jugendarbeit der Kath. Kirche." (13.6.2014)



Nr. K 211 / 2014 –
Unvorstellbares Grauen und "Massenmorde" in Baby-Vernichtungsanstalt bis 1961 Irland – Katholische Nonnen ließen Säuglinge sterben und warfen sie dann in die Jauchegrube – Ca. 4000 entsorgte Kinderleichen
Bestialische Grausamkeit im 20. Jahrhundert: Eine römisch-katholische Einrichtung ließ ca. 800 Babys verhungern und an Krankheiten zugrunde gehen. Während mehrere Zehntausend Priester weltweit Kinder vergewaltigten, sorgten katholische Nonnen in Irland dafür, dass Hunderte von Babys auf furchtbare Weise zu Tode kamen. Die "ausgezehrten" Kleinkinder sollen meist an den "Folgen von Unterernährung" oder an nichtbehandelten Krankheiten gestorben sein. Ob auch ein Anfangsverdacht für direkte Morde besteht, wird nicht berichtet – spiegel.de, 28.5.2014. Anschließend schmissen die Nonnen die Kinder-Leichen einfach in die "Jauchegrube" stern.de, 8.6.2014

Sicher ist jedoch Mord durch gezielte unterlassene Hilfeleistung durch die Nonnen, wenn man z. B. das Baby solange in seinem Erbrochenen liegen ließ (focus.de, 8.6.2014), bis es verreckt war. Und dann rein in die Klärgrube ... ntv.de spricht von "Massenmord" an den Kindern in der römisch-katholischen Mutter-Kind-Einrichtung. "Die Kinder müssen für ihre pure Existenz büßen und erreichen kaum das Schulalter". Kranke Kinder wurden nicht behandelt, niemand kümmerte sich um sie. Immer neue grausame Details über das Nonnenkloster in Irland. "Kinder, die überlebten, wurden von der Kirche zur Adoption frei gegeben ... gegen hohe Geldzahlungen, die die Gemeinde als Spenden deklarierte." Denn die Kirche und speziell auch die Täter-Schwestern der "Sisters of Bon Secours" brauchten natürlich auch Geld. Doch die entdeckten 800 Kinderleichen scheinen erst die Spitze des Eisbergs. "Ich weiß, dass es in ganz Irland solche Gräber gibt", so Forscherin Catherine Coreless". (focus.de). Auf etwa 4000 wird die Zahl der so "entsorgten" Kinderleichen in Irland insgesamt geschätzt, denn es gab noch neun ähnliche Einrichtungen wie die der "Sisters of Bon Secours". (stern.de, 8.6.2014)
Für manche Zeitgenossen ist es klar: Auch wenn das kirchliche "Maskenspiel" seit ca. 1900 Jahren mehr oder weniger erfolgreich ist. Der Satan entlarvt sich immer mehr ...




Nr. K 210 / 2014 –
Exkommunikation: "Reformpapst" schickt Reformerin zum katholischen Teufel / Ein Abendmahl ohne Priester wird von der Kirche schlimmer bestraft als eine
Vergewaltigung eines Kindes durch einen Priester – Ein "Reformpapst", ein "neuer Wind im Vatikan", so mutmaßten Katholiken, die nach 1700 Jahren blutiger Kirchengeschichte immer noch auf eine Reform der Kirche hofften. Für viele fällt jedoch mehr und mehr die Maske. Zuletzt exkommunizierte Papst "Franziskus" nun auch die Österreicherin Martha Heizer. Sie organisierte im Jahr 1995 das so genannte "Kirchenvolksbegehren", eine "Unterschriftensammlung, mit der in Österreich über 500.000 Katholiken und in Deutschland fast zwei Millionen Menschen eine grundlegende Reform der katholischen Kirche forderten" (ntv.de, 22.5.2014). Der Grund für ihre Exkommunikation: Abendmahlsfeier ohne Priester.

Foto Zum "Brauchtum" der Kirche gehört das Verbrennen von Menschen, hier symbolisiert durch eine Stoffpuppe auf dem Scheiterhaufen beim Sankt-Hans-Fest (UserEPO, 2007; GNU-Lizenz für freie Dokumentation). Nach dem irdischen Tod soll es für Kirchenaussteiger und -abweichler jedoch noch schlimmer werden. So gilt im Katholizismus jetzt: Höllenfeuer für Martha Heizer, wenn sie sich zu Lebezeiten nicht mehr Rom unterwirft.

Dies verstößt gegen die Dogmen und Lehrsätze der Kirche, und gemäß dieser Dogmen muss sie dafür ins ewige Feuer. Und es ist gut, dass den Menschen klar wird: Wer dazu gehören will, darf eben nicht so denken wie Martha Heizer. Sondern er muss sich den Dogmen unterwerfen, wie sie z. B. in dem Werk Der Glaube der Kirche niedergelegt sind. Das ist das gute Recht derer, welche die Dogmen aufgestellt haben, dass sie auch nur solche Leute in ihrem "Himmel" haben wollen, die ihnen zustimmen. Mit Christus hat es aber nichts zu tun. Denn Jesus, der Christus, hat weder Priester eingesetzt noch ein zeremonielles Abendmahl. Seine Botschaft beim Abschiedsessen mit Seinen Jüngern war: "Teilt das untereinander, was euch die Mutter Erde schenkt und dankt Gott dafür".
Was die Kirche daraus für ein rituelles Brimborium machte und welche Absurditäten sie in das Geschehen hinein geheimniste (siehe hier), ist eben die kirchliche Religion – aber es hat nichts mehr mit Jesus zu tun. Sein Name wird dafür nur missbraucht.


Die Exkommunikation gilt in der römisch-katholischen Kirche als Strafe für eine "schwere Sünde", und wer in einer "schwere Sünde" eines Tages stirbt, der muss nach bis heute unverändert verbindlicher Lehre für immer in die Hölle. Jetzt hat es Martha Heizer getroffen. Papst Jorge Bergoglio schickte sie durch die Exkommunikation automatisch auch in die vermeintlich "ewige Hölle". Das glauben Sie nicht? Dann fragen Sie doch einfach Ihren Bischof, ob ein Katholik, der im Zustand der Exkommunikation stirbt und der die Ursache der Exkommunikation nie bereut hat, trotzdem in den Himmel kommt oder in die Hölle muss. Die Antwort können Sie uns dann gerne zusenden. Wir würden Sie bei theologe.de veröffentlichen.
Zu den Details des Zusammenhangs zwischen Exkommunikation und angeblichem Verlust des Seelenheils vgl. hier.

"Es entsetze sie und ihren Mann ungemein, sich in der gleichen Kategorie wie priesterliche Missbrauchstäter wiederzufinden", so Martha Heizer laut ntv. Denn ihre "Sünde", die Feier eines Abendmahls ohne Priester, "falle unter die drei schweren Vergehen, die sofort dem Vatikan gemeldet werden müssen" – neben Sex-Verbrechen von Priestern und "Verletzung des Beichtgeheimnisses". Es entsetzt sie, so heißt es. Doch besser diese Erkenntnis kommt spät als nie. Denn so ist die Kirche schon immer gewesen, die sie reformieren wollte. Papst und Bischöfe tun nur, was sie tun müssen, um ihre Religion vor Menschen zu "schützen", die sich nicht an das halten wollen, was diese Religion ausmacht. Dabei wird ihr "schweres Vergehen" kirchlich noch schlimmer bewertet als eine Kinderschändung durch einen Priester. Denn: "Besonders erbittere sie es aber, dass sie von keinem einzigen Missbrauchstäter wisse, der exkommuniziert worden wäre". Doch auch dies ist kirchlich konsequent. Nirgends steht in den Dogmen und Kirchengesetzen, dass ein Sexualverbrechern an Kindern exkommuniziert werden soll. Viele, sehr viele wären es auch in all den Jahrhunderten gewesen, hätte es ein solches Kirchengesetz gegeben.

Ich suche in der Bibel, wo Jesus sagt, dass es Priester braucht und finde es nicht. Ich finde stattdessen das Jesuswort: "Wo zwei oder drei versammelt sind in Meinem Namen, da bin Ich mitten unter ihnen." Dass ein Priester dabei sein muss, steht dort nicht. Ich finde überhaupt nirgends in der Bibel, dass Jesus, der Christus, Priester eingesetzt hat. Also kann die Kirche, die Priester benötigt, nicht christlich sein.

Deshalb liegt es jetzt einmal mehr an den vielen Katholiken, die das Kirchenvolksbegehren 1995 unterschrieben haben, der Realität ins Auge zu sehen und daraus die Konsequenzen zu ziehen. Halten sie der Papstkirche trotzdem weiterhin die Treue, dann ist das ein Bekenntnis dazu, dass sie weiter nur die "Kirchenunteren" sind, die Kirchenschafe = Lemminge, die längst allesamt auch schon ewig verdammt sind, weil sie sich nicht an das halten, woran sie sich halten müssen. Es wird ihnen nur verschwiegen, dass sie ebenfalls alle bereits verbindlich in die ewige Hölle verflucht sind, weil man ihre Kirchensteuer bzw. ihre Kirchenbeträge natürlich weiter gerne einnimmt. Und dass dieses Geld sie nicht in den Himmel bringt, so wie er nach katholischer Vorstellung sein soll, auch das gehört zu den Fakten.

Hier eine kleine Auswahl der Vergehen, die zur Verfluchung ins Höllenfeuer führen sollen:

Vgl. dazu auch: Die Lehre der Römisch-katholischen Kirche: Ist Hostienschändung schlimmer als Kinderschändung?



Nr. K 209 / 2014 –
Schurkenstaat Vatikan – 203 Verdachtsfälle auf Geldwäsche – Ermittlungen gegen Ex-Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone wegen Veruntreuung in Millionenhöhe
Für manchen ist der Vatikan und seine Bank vergleichbar dem Geldspeicher der Walt-Disney-Comic-Figur Dagobert Duck. Doch der Staat innerhalb der Stadt Rom ist vor allem ein Magnet für Geldgeschäfte aller Art, und nur manchmal dringen Informationen über dunkle Geschäfte nach außen. Bislang konnten die Päpste alles aussitzen.
Z. B. den Betrug um gefälschte Wertpapiere in Höhe von 950 Millionen Dollar, von denen der Vatikan-Unterhändler Leopold Ledl berichtete.
Oder den Betrugsbankrott der Banco Ambrosiano, bei welchem der Vatikan den Direktor der Vatikanbank vor einer Verurteilung in Italien schützte. In diesem Zusammenhang sind auch mehrere Morde passiert.

Vieles weitere, was dazu führte, dass der vorletzte Bankdirektor Ettore Gotti Tedeschi Angst um sein Leben hatte.

Im Jahr 2014 drang quasi nebenbei nach außen, dass sich "die Verdachtsfälle für Geldwäsche im Jahr 2013 von sechs (2012) auf 202 Fälle erhöht" haben (bild.de, 20.5.2014). In diesem Zusammenhang wird auch gegen den ehemals mächtigsten Mann des Vatikan nach dem Papst ermittelt, gegen Ex-Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone
(Foto oben links: Twice25; GNU-Lizenz für freie Dokumentation), rechte Hand von Papst Ratzinger und schon an Ratzingers Seite bei der Führung der Glaubenskongregation, der modernen Inquisitionsbehörde; später aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge auf dem Papstthron, doch gegen Jorge Bergoglio unterlegen.
Zuletzt fiel Bertone auf, dass er sich eine 700 m2 große Luxuswohnung in Rom bauen lässt. Jetzt wird ihm vorgeworfen, 15 Millionen Euro veruntreut zu haben. Aus Konten des Vatikan sollen auf Bertones Initiative die Millionen an eine Firma eines engen Bertone-Amigos geflossen sein. Zum aktuellen Stand: bild.de, 19.5.2014.

Zum weiteren Verständnis: Ein großer Teil der Vatikan-Aktivitäten wird von den Geldern der deutschen Steuerzahler finanziert, die von den Diözesen nach Rom überwiesen werden.

Es kann allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass mit den neuen Enthüllungen auch davon abgelenkt werden soll, wie Vatikan und Kirche derzeit in der Ukraine im Hintergrund agieren. Siehe dazu auch "Kirche contra Dialog"



Nr. K 208 / 2014 –
Der unermessliche Reichtum der Kirche war Thema vieler Fastnachtsumzüge im Jahr 2014
– Siehe dazu das Foto aus Würzburg. Die Kirchenführer schwelgen in Reichtum, während Hunderttausende von Menschen in Hunger und Elend dahinsiechen und sterben. In Deutschland wurde diese Dauer-Situation vor allem durch die Skandale von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ins Bewusstsein gerufen. In Rom lässt sich derweil unbeeindruckt von der Situation in Deutschland Ex-Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone eine 700 m2 große Luxuswohnung über den Dächern der Stadt bauen (siehe z. B. ntv.de, 21.4.2014)

). In Rom gehört ohnehin jedes dritte oder vierte Haus der Kirche. In anderen Städten Italiens ist es ähnlich. Die Kirche in Italien ist wie die Kirche in Deutschland von allen Steuern befreit und genießt Privilegien über Privilegien.
Auf dem Umzugswagen in Würzburg waren noch die Aufschriften zu lesen: "Wir wissen, wie man feiert" und "Wir brauchen eine Kirchensteuererhöhung".
Durch die Verpflichtung aller deutscher Banken, am dem Jahr 2015 Kirchensteuer auf Kapitalerträge direkt an die Kirche abzuführen, werden der Kirche viele Millionen schneller zugeführt und es wird dadurch verhindert, dass jemand diesen Teil der Steuer für die Kirche hinterzieht. Dabei gehört jetzt die Konfessionszugehörigkeit zu den Daten, die von den Banken abgefragt werden. Kritiker befürchten, dass in Zukunft auf Nichtkirchenmitglieder zusätzliche finanzielle Nachteile zukommen können.



Nr. K 207 / 2014 – "Uno attackiert Vatikan wegen Verschleierung von Kindsmissbrauch" / Vertuschung von klerikalen Sexualverbrechen als Teil der kirchlichen Grundsätze
Der aktuelle Bericht des "UNO-Komitees für die Rechte des Kindes" fällt "vernichtend" für den Vatikan aus. "Es bereite der Uno große Sorge, dass der Vatikan ´Regeln und Methoden angenommen hat, die zu einer Fortführung des Missbrauchs durch und einer Straffreiheit der Täter geführt haben`" (spiegel.de, 5.2.2014). Der Ruf der Kirche sei dabei über das Wohl von Kindern gestellt worden. "Der Vatikan habe eine Politik gepflegt, die es Priestern erlaubt habe, sich an Kindern zu vergehen", so spiegel.de am 5.2.2014.
"Überführte Täter müssten umgehend der Justiz übergeben werden, heißt es in dem Bericht weiter" als eine der Vorschläge bzw. Forderungen der UNO an den Vatikan. "Der Ausschuss fordert den Vatikan auf, die Empfehlungen umzusetzen und 2017 Bericht zu erstatten."
Das jedoch dauert viel zu lange, zumal der Vatikan die "Päpstliche Geheimhaltungspflicht" für Kinderschänder-Verbrechen durch Priester aufrecht erhält, so dass Kindern weiter Gefahr durch rückfällige Wiederholungstäter unter dem Schutz des Vatikan droht. Diese Gefahr besteht weiterhin, obwohl Papst Ratzinger einst nicht völlig untätig war und nach Angaben des Vatikan Hunderte von pädophilen Priestern aus dem Dienst entließ (siehe hier). Doch bei dem Ausmaß und der Menge der Verbrechen durch Priester und dem Ausmaß der Vertuschungen bleibt die Gefahr akut. Aus diesem Grund muss nun auch die Bundesanwaltschaft tätig werden, um ihrerseits gegen den Vatikan zu ermitteln und verbindliche Auskünfte über pädophile Triebtäter im Talar einzufordern, die weiter im Amt sind oder sich als lebende Zeitbomben weiterhin in der Gesellschaft frei bewegen. Das Ermessen darüber darf nicht einer Kirche überlassen werden, die durch Geheimhaltung und Vertuschung Sex-Verbrechen an Kindern prinzipiell begünstigt und die ihren "Ruf" grundsätzlich über das Wohl von Kindern stellt.


Bei Zehntausenden von Priestern war der Wunsch nach dem Ausleben von Perversitäten mit Kindern nicht nur Teil ihrer sexuellen Phantasie, sondern sie holten sich unzählige Kinder als Opfer. Dabei wurde vorgetäuscht, dies habe etwas mit "Gott" zu tun. Viele Kinder begingen später Selbstmord. Doch die pädokriminellen Täter wurden meist nur versetzt. (Bildausschnitt: Angelo Bronzino 1540-45, Allegoria del trionfo di Venere, The York Project, GNU Free Documentation License).

Hier lt. spiegel.de die UNO-Anklage gegen die Kirche, die sich ihrerseits "Eingriffe" in ihre Lehre, ihre "Grundsätze" oder ihr "Menschenbild" verbittet. So gilt nach römisch-katholischer Lehre beispielsweise auch ein Priester, der Kinder vergewaltigt hat, weiterhin als angeblichen "Mann vor Gott".
1. Die Kirche schützt Kinder nicht ausreichend vor Diskriminierung
2. Die Kirche stellt ihre eigenen Interessen über die der Kinder
3. Die Kirche nimmt Kinder nicht ernst genug
4. Die Kirche verwehrt Kindern das Recht auf Herkunft
5. Die Kirche bietet Kindern keinen ausreichenden Schutz vor körperlicher Gewalt
6. Die Kirche tut zu wenig, um körperliche Züchtigung zu verbieten
7. Die Kirche schützt Kinder nicht ausreichend vor sexuellem Missbrauch
8. Die Kirche entzweit Kinder und ihre Eltern
9. Die Kirche schützt die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen nicht ausreichend
10. Die Kirche tut zu wenig für den Opferschutz
Alle diese Klagepunkte werden an Beispielen belegt. Wann endlich reagieren nun auch die Bundesregierung und die Länderregierungen in Deutschland? Denn sie sind es, die mit staatlichen Milliardenzahlungen an die Kirche aus den allgemeinen Steuereinnahmen das von der UNO aufgedeckte kinderfeindliche Milieu aufrecht erhalten und fördern, z. B. durch staatliche Komplettfinanzierung von katholischen Priesterseminaren.



Nr. K 206 / 2014 – Bischof Tebartz-van Elst mit vatikanischem Rückenwind zurück in Limburg. Er verweigerte Befragung durch die Untersuchungskommission – Demokratie ist für die Kirche "Ketzerei" – Falscher "Franziskus" in Rom  Er ist zurück. (Fortsetzung der Meldung hier)



Nr. K 205 / 2014 – Intendant erlebte katholisches Internat als "grauenhaft" – "Prügel, Erniedrigung und Grabscherei. Die Schulzeit in einem katholischen Internat in Augsburg hat Luisenburg-Intendant Michael Lerchenberg als grauenhaft erlebt" (Frankenpost, 21.11.2014). Es handelt sich um das Internat der Benediktiner-Abtei St. Stephan, wo Mönche den Kindern zum Beispiel die Geschlechtsteile "kitzelten". "Man konnte sich der Hölle nicht widersetzen, das hätte damals keiner gewagt ... Die Hilflosigkeit war für mich das Schlimmste", so der heute erfolgreiche Regisseur der Luisenburg-Festspiele. Hier der Artikel: frankenpost.de

Es ist immer das gleiche: Die einzelnen Puzzle-Teile ergeben ein Gesamtbild des Grauens und sind eben nicht Ausnahmen. Dahinter steckt ein System, das sich in mittlerweile Hunderttausenden von Einzelfällen entlarvt. Diese Fülle zeigt: Es sind nicht Abweichungen, sondern es bricht zigtausendfach durch die Masken hindurch. Von der angeblich grauenhaften "ewigen Hölle", die Aussteiger gemäß der "unfehlbaren" päpstlichen Lehrentscheidungen im Jenseits erwarten soll, werden flächendeckend und weltweit schon Teile auf die Erde geholt.

Dennoch werden in Deutschland die kirchlichen Erziehungseinrichtungen weitgehend vom Staat, das heißt von allen Bürgern, bezahlt. Und das System wird auch durch den staatlichen Kirchensteuereinzug hoch gehalten. Das heißt: Die Politiker nähren mit den Steuereinnahmen, die sie von den Bürgern eintreiben, diese Nischen voller Verbrechen und Perversionen, die ohne diese öffentlichen Geldmittel gar nicht lebensfähig wären.

Das prostitutive Verhältnis von Staat und Kirche (Politiker holen sich, einem Freier gleich, den "Segen" der Priester und geben der Kirche dafür die Milliarden der Bürger) gehört endlich beendet, wie es die Verfassungen von 1919-1933 und dann wieder ab 1945 vorschreiben. Dazu sind die Politiker verpflichtet. In der Zwischenzeit etablierte sich jedoch 1933 mit dem Hitler-Konkordat mit dem Vatikan und der Erfindung der deutschen Kirchensteuer ein System der finanziellen Blüte für die Kirche dank der unermesslichen Staatsleistungen. Und nach dem Muster von 1933 wird verfassungswidrig auch seit 1945 weiter verfahren. Doch was zählt schon die Verfassung gegenüber dem Brimborium der Kirche, wenn sich die Politiker verpflichten, sich dem Papst und der Kirche zu unterwerfen? Und wenn die Bürger es zulassen?



Nr. K 204 / 2014 – Bericht aus Rom: Papst Ratzinger entließ jede Woche durchschnittlich ca. vier Kinderschänderverbrecher aus dem Priesterdienst
– Die Kirche versinkt regelrecht im Morast der Sexualverbrechen an Kindern, hauptsächlich Jungen. Die verbrecherischen Würdenträger waren dabei meist homosexuell orientierte Pädophile. Während Papst Joseph Ratzinger 2010 zwischenzeitlich vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen Verbrechensvertuschung und damit Begünstigung weiterer Verbrechen angezeigt war (Materialien dazu in dem Buch Angeklagt: Der Papst), geht aus einer internen vatikanische Statistik jetzt hervor, dass an der Spitze der römisch-katholischen Weltkirche trotz päpstlichem Geheimhaltungsgebot – bei Androhung ewiger Hölle für Gläubige, die ihr Schweigen brechen – nicht nur vertuscht und versetzt wurde. "Mehr als 400" Priester habe Papst Joseph Ratzinger in den Jahren 2010 und 2011 auch aus dem Priesterdienst entfernt (z. B. zeit.de, 18.1.2014). Das sind im Durchschnitt ca. vier Priester pro Woche und das mindestens zwei Jahre lang. Doch wie viele Straftäter wurden nicht des Amtes enthoben. Gegen 419 Priester wurden in "Missbrauchsverfahren" allein im Jahr 2011 "Strafen unterhalb der Amtsenthebung ausgesprochen," das sind durchschnittlich acht pro Woche. Und schließlich die Frage: Wo wurden überhaupt keine Meldungen gemacht und keine Verfahren eingeleitet?
Immerhin bekundet der Vatikan für das Jahr 2011: Es wurde pro Woche im Durchschnitt über zwölf pädokriminelle Priester Kirchengericht gehalten, und das Woche für Woche, 52 Wochen lang, andauernd. Da die Taten allesamt individuell kirchenintern "geprüft" wurden, stellt sich bei der Berechnung des dafür notwendigen Zeitaufwands auch die Frage: War bzw. ist dies eine der Hauptbeschäftigungen des Papstes? Wie viel Päpste wären notwendig gewesen, um allen Anzeigen angemessen nachzugehen?
Als Präfekt der "Glaubenskongregation" hatte der spätere deutsche Papst Joseph Ratzinger alle Fälle einst an sich gezogen. Zeit.de schreibt: "Die von Ratzinger eingeleiteten Reformen gaben den Bischöfen in jedem von der Kongregation geprüften Fall vor, wie sie vorzugehen hatten." (18.1.2014)

Die Veröffentlichung dieser Zahlen erfolgte dabei nicht ohne Anlass. Damit reagierte der Vatikan auf Vorwürfe der Vereinten Nationen: "Über Jahrzehnte hinweg sollen weltweit Tausende Kinder von pädophilen Priestern gequält und ausgenutzt worden sein. Der Kirche wird vor allem vorgeworfen, nicht energisch genug eingeschritten und die Taten vertuscht zu haben", so tagesschau.de vom 16.1.2014 über die bereits bekannte Klage der UN gegenüber dem Vatikan, die in dem Bericht, der am 5.2.2014 veröffentlicht wurde, dann mit vielen konkreten Fakten untermauert wurden.
Der renommierte Religionswissenschaftler und ehemalige Dekan der Römisch-Katholischen Fakultät der Universität Wien, Prof. Dr. Hubertus Mynarek, rät deshalb: "Kinder sollten am besten gar keinen Kontakt zu Priestern haben." (zit. nach Das Weisse Pferd Nr. 6/2002)


PS: Bis heute hat der Vatikan zusammen mit Weißrussland die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) aus dem Jahr 1950 nicht unterzeichnet. Alle anderen Staaten Europas haben sich jedoch darauf verpflichtet. Warum wohl der Vatikan nicht? Die vermeintlich "Heiligen Väter", die Eminenzen und Exzellenzen werden dabei von unterwürfigen Staatsmännern so behandelt, als wäre der Vatikan ein Ort, an dem die Menschen Gott näher wären als anderswo. Das hatte übrigens auch Martin Luther einmal geglaubt, bis er in der Kürze der Zeit vom Gegenteil überzeugt war.
Und der derzeitige Papst Jorge Bergoglio wird sich daran messen müssen, ob die unzähligen Kirchenopfer weiter wie bisher allenfalls mit ein paar Almosen etwas ruhiger gestellt werden oder ob man sich um eine echte Reue und Wiedergutmachung bemüht und in diesem Zusammenhang auch damit beginnt, den unermesslichen Reichtum der Kirche mit Bedürftigen und mit Opfern der Kirche zu teilen.



Nr. K 203 / 2014 – Vatikanische Heuchelei bei der Homosexualität: Nach außen bekämpft, nach innen ausgelebt
– Ein ehemaliger Schweizergardist sorgt für erneute Unruhe im Vatikan. "In seiner Dienstzeit habe er von bis zu 20 Geistlichen unzweideutige Angebote erhalten. Avancen machten ihm Bischöfe, Priester und Pater: ´Auch Kardinäle wollten Sex mit mir`", schreibt die Aargauer Zeitung. (5.1.2014)
Die Details sind äußert pikant. Für einen Priester in leitender Vatikan-Stellung sollte er das "Dessert" nach dem Steak sein, ein Bischof schickte eine Whisky-Flasche mit Visitenkarte. Bei einem Bewerbungsgespräch bei einem Bischof riet ihm ein Priester diskret: "Aber geh vorher duschen." Für den Schweizergardisten war klar: "Wenn ich den Callboy spiele, gibt mir der Bischof einen Job." "´Vielleicht wäre ich ja heute Kommandant der Schweizergarde, wenn ich mitgemacht hätte`, sagt er zu ´20minuten.ch`." (focus.de, 5.1.2014)
Die neuen Veröffentlichungen über gängige homosexuellen Praktiken ranghoher Würdenträger hinter den Vatikanmauern "dürften in Rom gerade jetzt ungelegen kommen: Denn am 27. April wird Johannes Paul II. heilig gesprochen", schreibt die Aargauer Zeitung.
Die ehemalige Theologieprofessoren Dr. Uta-Ranke Heinemann geht von 60 % homosexuellen Männern im Vatikan aus. Dabei wird das praktizierte Ausleben dieser sexuellen Orientierung gleichzeitig heftig bekämpft, und nach der Bibel der Kirche müssten die Betreffenden sogar gesteinigt werden. In der Bibel steht: "Wenn jemand bei einem Manne liegt, wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben" (3. Mose 20, 13). Nun soll ja die Bibel verbindliches und reines Gotteswort sein und wer das nicht glaubt, wird dafür von der katholischen Kirche in eine angeblich ewige Hölle verflucht. Also muss man auch glauben, dass die Hinrichtung praktizierender Homosexueller "reines" und "verbindliches" Gotteswort ist. Folglich müssten die bibelgläubigen heterosexuellen Priester, wenn sie später nicht in die Hölle wollen, ihre homosexuell aktiven Kollegen hinrichten lassen. Oder doch zumindest aus ihrer Kirche ausschließen.
Dann wäre auch das Leben oder zumindest der Status von Alt-Papst Joseph Ratzinger womöglich nicht mehr sicher. Denn er soll laut dem Ex-Vatikan-Würdenträger David Berger zu den 60 % gehören. Oder man erklärt einfach öffentlich, dass das in der Kirche Übliche Gott ein "Gräuel" ist, aber man mache eben trotzdem so weiter.
Die sexuelle Orientierung des Klerus im Vatikan ist dabei schon seit Jahrhunderten ein Thema. Als Martin Luther im 16. Jahrhundert im Vatikan die Stärkung seines Glaubens suchte, wurde seine Hoffnung enttäuscht. Er lernte unter anderem die "rasenden Papstesel" in Rom kennen, wie er sich ausdrückte, von denen er später schrieb, sie "wissen auch nicht, ob sie Weiber oder Männer sind". Hinzu kommt, dass die vatikanischen Umtriebe in Rom von den Gläubigen und den Staaten teuer bezahlt werden, weil die Politiker und "Kirchenschafe" irrtümlich glauben, dass man dort eine nähere Verbindung zu Gott hat.
Doch auch bei den heterosexuellen Priestern ist die Heuchelei und Doppelmoral an der Tagesordnung. Ntv.de berichtet von dem Priester Stefan Hartmann aus Oberhaid bei Bamberg, der sich zu seiner Tochter bekennt und schreibt: "
Die Einsamkeit in den großen Pfarrhäusern treibe viele Priester in ein Doppelleben. Niemand kenne genaue Zahlen, wie viele Geistliche gegen den Zölibat verstoßen. Wie viele heimliche Beziehungen hätten oder sogar Kinder, zu denen sie sich nicht öffentlich bekennen würden." (10.1.2014)

2013

Nr. K 202 / 2013 – Sexualverbrechen an Kindern und Jugendlichen: 10 Jahre und 8 1/2 Jahre Haft für katholische Würdenträger
In den letzten Jahren wurden weltweit verstärkt Verbrechen von Priestern aufgedeckt, die bereits verjährt waren, so dass die Täter straffrei davon kamen. Gleichzeitig stieg die Wachsamkeit im Umfeld der Kleriker, und die Ernten böser Saaten gehen immer schneller auf. So ist es auch für die Verbrecher im Talar schwerer, sich in ihrem kirchlichen Habitus zu verstecken.
So hatte sich der erst 37jährige Priester Vize-Rektor eines Theologischen Seminars in Fundao in Portugal an sechs Minderjährigen vergangen – ob Jungen oder Mädchen, wurde nicht bekannt. Zeugenaussagen brachten den Amtsträger vor Gericht, ebenso wie in Polen. Dort hatte ein 49jähriger Priester fünf Jungen sexuell missbraucht und muss dafür 8 1/2 Jahre ins Gefängnis (ntv.de, welt.de, 2.12.2013).
Erst vor wenigen Wochen wurde die polnische Kirche von den Sex-Verbrechen eines päpstlichen Nuntius erschüttert.



Nr. K 201 / 2013 –
Bischof Tebartz-von Elst erholt sich im Kloster Metten. Dort gab es in der Vergangenheit schwere Fälle von sexuellem Missbrauch und Körperverletzung
– Kindsmissbrauch in Kloster Metten: Zwei beschuldigte Benediktiner-Mönche sind mittlerweile verstorben, ein Amtsträger habe 2010 sein Bedauern ausgedrückt. Ein Priester "habe häufig während des Unterrichts Schüler zwischen 10 und 13 Jahren gestreichelt. Vor Schulaufgaben habe er besonders mädchenhafte Knaben zu sich aufs Zimmer geholt, sie dort unsittlich berührt und gestreichelt. Als Gegenleistung habe es die Lösungen für die anstehende Schulaufgabe gegeben ...  Auch von übermäßiger Gewalt eines weiteren Paters gegen seine Schüler ist die Rede. Er habe die ihm anvertrauten Buben oft bis aufs Blut mit einem Stock geschlagen" (trp1.de, 17.3.2010). Ein vierter Pater habe 2010 mit einer "Therapie" begonnen, nachdem die Mutter eines 13-jährigen Jungen mehrere SMS-Nachrichten des Priesters mit sexuellem Inhalt auf dem Handy ihres Kindes gefunden hat. Seither wurde dieser "von allen Aufgaben im Internatsbereich entbunden" (sueddeutsche.de, 31.3.2010). Der Abt hatte 2010 zugegeben, dass die früheren Maßnahmen "unzureichend" waren. Strafrechtlich war – wie fast immer – alles verjährt.
Nun ist das Kloster Metten anderweitig in die Schlagzeilen geraten, als zwischenzeitlicher Aufenthaltsort für Bischof Franz-Peter Tebartz-von Elst, über dessen berufliche Zukunft der Papst noch nicht entschieden hat. Der mittlerweile bundesweit bekannt Bischof Franz-Peter Tebartz-von Elst habe bereits in den Jahren 2002-2004 "immer wieder Zeit in diesem Kloster verbracht" (bild.de, 31.10.2013). Die Vorwürfe gegen ihn sind aber ganz anderer Art, und er nehme nun am Gemeinschaftsleben des Klosters teil. Derweil überweist ihm der Staat weiter seine ca. 10.000,00 € Bischofsgehalt, so dass er sich z. B. während des Betens und Singens keine finanziellen Sorgen zu machen brauche.
Ob eine wirkliche "Erholung" an solchen Tatorten von Verbrechen wie in Metten in Niederbayern aber möglich ist, kann bezweifelt werden, wobei auch an die Geschichte solcher Orte in früheren Jahrhunderten gedacht werden kann. Es muss nicht gleich "spuken" in einem Haus. Doch alles, was an bestimmten Orten im Laufe der Zeit getan, gesprochen, gedacht und empfunden wurde, prägt auch diese Orte und haftet ihnen an, und es wirkt folglich auch auf die Gegenwart ein.

 



Nr. K 200 / 2013 – Bischöfe Mixa, Tebartz-von Elst und Müller: Auch die Dämonen mischen kräftig mit
– "Aufstand im Bistum Limburg" (spiegel.de 21.10.2013) – die leitenden Mitarbeiter wollten ihren Bischof nicht mehr zurück, wobei vor allem die "Persönlichkeit" des Würdenträgers das Problem zu sein scheint. So soll Exzellenz Tebartz-von Elst zu seiner Rechtfertigung zuletzt versucht haben, die Schuld für die Explosion der Baukosten auf seine Mitarbeiter zu schieben, denen darauf endgültig der Kragen geplatzt sein soll. Lüge und Verschwendung sind also offenbar nur die Spitzen des Eisbergs der zerrütteten Verhältnisse in der Romkirche.
Doch der Großinquisitor der Vatikankirche, Präfekt Ludwig Müller, verteidigt den Limburger Bischof weiter, zuletzt in einer Predigt über "Dämonen". Darin wiederholte er seine Vorwurf von einem "
Lügengebäude der Presse", "das bald in sich zusammenfallen werde"
(spiegel.de, 21.10.2013). Und Bischof ist eben Bischof und die römisch-katholische Kirche ist eine strenge Priesterhierarchie, in der die Entscheidungen oben getroffen werden und nicht bei den "Kirchenschafen", die dem Bischof gehorchen müssen.
Dabei ist der Inquisitor selbst ein beschriebenes Blatt hinsichtlich Verschwendung. So wurde unter Bischof Ludwig Mülle
r im Regensburger Dom "der Altarraum für immerhin 100.000 Euro neu gestaltet: aus liturgischen Gründen, heißt es im Bistum. Der Bischofssessel wurde ins rechte Licht gerückt und steht nun nicht mehr am Rand, sondern im Zentrum" (Der Spiegel Nr. 30/2010). Man könnte es auch "Personenkult" nennen, für den man gerade mal 100.000,00 € aus der kirchlichen Portokasse entnommen hätte, wenn den Umbau aus "liturgischen Gründen" nicht der Staat (!), das heißt wir alle, bezahlt hätten.

Die Einbeziehung der Dämonen in die Konflikte hatte vor drei Jahren auch bereits Bischof Walter Mixa versucht. Während er Kinder schlug, sagte er oft Sätze wie: ´In Dir ist der Satan, den werde ich Dir schon austreiben`. Am Ende summierten sich acht eidesstattliche Versicherungen ehemaliger Heimkinder gegen Bischof Mixa, während die Bischofskonferenz ihren Kollegen stützt. "Ich glaube ihm", so der Sprecher der Deutschen Bischöfe (focus.de, 1.4.2010). Demnach hätten die ehemaligen Heimkinder mit ihren Klagen eidesstattlich gelogen. Vielleicht hatte der damalige Stadtpfarrer Walter Mixa noch nicht kräftig genug zugeschlagen, so dass der "Satan" in den Kindern drin geblieben ist? so eine Reaktion damals, in dem der Bischof sich schließlich "erbarmte" und seinen Rücktritt anbot.
In Limburg gibt es mittlerweile neun weitere Strafanzeigen gegen Bischof van Elst wegen Untreue, doch wo sollen die Dämonen dieses Mal stecken? Möglicherweise gut verteilt auf allen Seiten, denn mit Christus hat die Kirche nichts zu tun, ob einzelne Exzellenzen den Missbrauch von Christus nun auf die Spitze treiben oder den Betrug mehr im Verborgenen praktizieren. Die Kirche ist aufs Ganze gesehen der modernisierte Baalskult der Antike – passend gemacht für unsere Zeit. Mit Gott hat der ganze Priester– und Bischofszauber nichts zu tun.



Nr. K 199 / 2013 – Vatikanische Glaubenskongregation verteidigt Bischof Tebartz-von Elst und schiebt Schuld auf seine "Mitarbeiter" und wirft den Journalisten "Erfindungen" vor sueddeutsche.de, 12.10.2013



Nr. K 198 / 2013 – Ein Bischof als Teil eines Systems: "Uneinsichtig und offensichtlich krank" "Ursprünglich sollte der Kranz mit den vier Kerzen [für Bischof Tebartz-von Elst] in den Wochen vor Weihnachten auf einem schmiedeeisernen Gestell ruhen. Kann der nicht auch von der Decke hängen?, fragte der Bischof. Im Prinzip ja, antworteten die Bauleute, das wird aber teuer, es war halt anders geplant. Ich will aber, antwortete der Bischof. Und so geschah sein Wille, das Dach wurde wieder aufgeschnitten und ein Flaschenzug für den Adventskranz eingebaut. Kindern, die alles wollen, kann man Grenzen setzen; einem Bischof der katholischen Kirche offenbar nicht so leicht." (sueddeutsche.de über Bischof Tebartz-von Elst, 9.10.2013)
So sind die Kosten also beispielsweise beim Adventskranz explodiert, nicht jedoch beim Kranz für die Gläubigen im Dom, sondern beim Kranz nur für den Bischof, in seiner Privatkapelle, im Volk "Schwarzer Kasten" oder schlicht "Sarg" genannt (siehe Foto rechts) ... (Fortsetzung der Meldung hier)
 


Nr. K 197 / 2013 – Nuntius und Vatikan-Botschafter und Priester: Sex mit minderjährigen Jungen – Kirche lehnt Entschädigung ab – Der bekannte Botschafter, des Vatikan in der Dominikanischen Republik, Nuntius Josef Wesolowski aus Polen, war bei seinen pädophilen Verbrechen womöglich nicht der Einzige. Auch gegen einen weiteren Priester aus Polen wird jetzt deswegen ermittelt. Den beiden wird vorgeworfen, "Sex mit minderjährigen Jungen gehabt zu haben".
Der Generalsekretär der polnischen Bischofskonferenz "verurteilt" zwar – wie üblich – die Verbrechen, stellt jedoch auch klar, dass die Opfer keine Entschädigung von der Kirche bekämen. "Die straf- und zivilrechtliche Verantwortung liegt beim Täter", wird er von tagesschau.de zitiert (27.9.2013). Doch die Kirche bietet den Tätern das Milieu, gleichsam den Nährboden, in dem sie weit überdurchschnittlich aufgrund von Sex-Verbrechen an Kindern straffällig werden: Zölibat, Körperfeindlichkeit, abstruse Dogmenlehren, weltfremde abgeschottete Ausbildung in Priesterseminaren, materielle Absicherung unabhängig von der Leistung, Stilisierung der Priester zu "Männern vor Gott" und in dieser Eigenschaft mit dem Auftrag, sich auch Kindern als "Seelsorger" zu nähern.
PS: Ca. ein Jahr nach den ersten Aufdeckungen der Verbrechen wurden bei dem Erzbischof 100.000 Kinderporno-Dateien auf dem Vatikan-eigenen PC gefunden.



Nr. K 196 / 2013 – Katholischer Priester vom Deutschen Orden missbrauchte fünfjährigem Jungen / Deutscher Orden in dieser Zeit massivst von CSU begünstigt – Die Mainpost schreibt dazu u. a.: "Wie Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen auf Anfrage erklärte, soll der katholische Priester das Kind zwischen 1991, als der Junge drei Jahre alt war, bis 1998 [als er zehn Jahre alt war] insgesamt 14 Mal sexuell missbraucht haben. Einige der mutmaßlichen Missbrauchshandlungen sollen im Pfarrhaus seiner Gemeinde stattgefunden haben. Hier war der Ordensgeistliche geschätzt und beliebt. Bei seiner Verabschiedung [im Jahr 2009] hieß es, man müsse ´einen Schatz loslassen`, mit dem Pater gehe ´etwas Großartiges` und ´das Licht, das er zum Aufleuchten gebracht` habe, brenne ´in den Herzen` der Gemeindemitglieder weiter." (19.9.2013)
"
Fünf Jahre alt war das Kind laut Anklage, als der Pater zum ersten Mal das mit ihm machte, was Erwachsene nie mit Kindern machen dürfen", hieß es später. (25.9.2013)

Beim letzten sexuellen "Übergriff" war der Junge zehn Jahre alt. "´Es war aber die große Ausnahme, dass wir zusammen nackt im Bett lagen`, sagt der Angeklagte" zu seiner Verteidigung. Er stehe sonst auf "junge Männer". Und: "Großflächiger Hautkontakt reizt, das ist naturgegeben." Sowie: "Ich wollte ihm zeigen, dass er ein starker Mann ist." "Zu einer ´kleinen Nutte` habe der Priester ihn gemacht", so das Opfer, der nach Aussage seiner Mutter in dieser Zeit autistische Züge entwickelte. Auch berichtete er von Depressionen und "Schwierigkeiten beim Aufbau von Vertrauensbeziehungen"
 "´Das waren nicht nur Grenzüberschreitungen, sondern ganz erhebliche sexuelle Übergriffe`, sagte der Vorsitzende Richter Burkhard Pöpperl
" (main-netz.de, 27.0.2013).Er war Priester, Seelsorger und Vaterersatz und hatte eine ganz besondere Vertrauensposition`, betonte Pöpperl. Dies habe er ´wirklich schamlos für die eigenen Bedürfnisse ausgenutzt.`"
Doch war er das einzige Opfer des "großartigen" Pfarrers? Eine Leserin schreibt dazu auf mainpost.de:
"Ich hoffe doch, es trauen sich im Zuge der Verfolgung dieser Straftat noch weitere Betroffene und entschließen sich zur Anzeige."
Mittlerweile wurde der Würdenträger in ein katholisches Kloster, wie meistens in vergleichbaren Fällen, abgeschoben. Da jedoch die Verjährungsfrist in "schweren" Fällen nach § 176 a StGB seit dem 1.4.1998 von 10 auf 20 Jahre herauf gesetzt wurde, kann der Priester für nach dem 1.4.1998 begangene Verbrechen auch staatlich belangt werden.
Der Priester wurde zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Er gehört dem Deutschen Orden an, dessen ca. 30 Mitglieder in dieser Zeit von der CSU-Regierung im Freistaat Bayern extremst bevorzugt wurde. So schrieb der damalige CSU-Ministerpräsident Edmund Stoiber im Verbrechenszeitraum u. a. an den damaligen Kultusminister:
"Ich weiß, dass Dein Haus in den letzten Jahren die Körperschaftsrechte an Orden nur dann verliehen hat, wenn deren Mitgliederzahl deutlich über 200 lag. Der Deutsche Orden umfasst zwar nur knapp 30 Fratres und Patres, doch ist die Altersstruktur in diesem Orden sehr günstig ..." (siehe hier). Daraufhin wurde der Orden im Jahr 1998 zunächst "Körperschaft öffentlichen Rechts" und wäre anschließend bei Schulden von ca. 350 Millionen DM Pleite gegangen. Doch bei einer Körperschaft öffentlichen Rechts springt der Staat ein. Also nicht nur Seelenmord an mindestens einem Kind, sondern auch Amigo, Amigo. Wehe, wenn auch nur ein Bruchteil solcher Verbrechen und solchen Gebarens bei einer religiösen Minderheit passiert wäre ...
 



Nr. K 195 / 2013 Drei Polizisten und einen Sanitäter erschossen – Der Täter war leidenschaftlicher katholischer Jäger, der täglich betete Zwar hieß es in den Medien, der Vierfachmörder sei ein "Wilderer" gewesen. Doch dann stellte sich heraus, dass er ein Jäger mit Jagdschein und Mitglied des Jagdvereins und des Schützenvereins war. Und er soll auch eine Erlaubnis für seine Waffen besessen haben, zumindest für einen Großteil davon. So bewahrheitet sich einmal mehr das Wort von Leo Tolstoi: "Vom Tiermord zum Menschenmord ist nur ein Schritt". Das Gottesgebot "Du sollst nicht töten" gilt jedoch gegenüber Menschen und Tieren. Nur der vermessene Mensch, der keine Mücke erschaffen kann, maßt sich an, töten zu dürfen. Tiere "legal", Menschen im Krieg "legal" und im Zuge der weiteren Verrohung dann eben auch "illegal". Alois Huber, der Mehrfachmörder, war zuvor "legal" "auch auf Großwild- und bei Hubschrauberjagden" (oesterreich.at, 18.9.2013). Er "verschrieb sich der Jagd" und für Hirschgeweihe, die er in seiner Wohnung stapelte, jagte er auch "illegal" in anderen Revieren, da in "seinem" Jagdrevier keine Hirsche waren. "Er legte sich ein Waffenarsenal mit Präzisionsgewehren an, hortete Nachtsichtgeräte und war ausgerüstet, um den Polizeifunk abzuhören." Weit über 100 Waffen waren in seinem Besitz. Schließlich übertrug er nun seine Kenntnisse von einer "waidgerechten" Jagd auf seine Menschenmorde – "Geübt am Jagdgewehr", "völlig kaltblütig und wie ein Jäger, ... zielte stets auf die Köpfe der Polizisten und seiner Opfer" (bild.de, 18.9.2013). Nun steht er im Verdacht, auch vier Prostituierte bereits auf ähnliche Weise ermordet zu haben.

Eine Haupt-Wurzel für die Verrohung ist auch die kirchliche Lehre einer späteren angeblich ewigen nie endenden und ständig qualvollen Hölle für Abweichler vom "richtigen" Glauben, hinter der eine unvorstellbare brutale (und leider auch in Österreich staatlich subventionierte) Gottesvorstellung steht. Und der Täter war traditionell katholisch und tat weit mehr für seinen Glauben als der "Durchschnittskatholik". So ließ er auf seinem Grundstück eine "Kapelle für die verstorbene Gattin" bauen, "in der er täglich betete". Inwieweit er darüber nachdachte, ob seine Frau in den "Himmel" gekommen sei oder in die Hölle, ist nicht bekannt. Ihr Tod nach schwerer Krankheit habe ihn auf jeden Fall nicht losgelassen. Und wer diesen Glauben ernst nimmt, für den kommen die meisten Menschen in die angeblich ewige Hölle, auch gläubige Katholiken, die viel Gutes tun, was so manche tief liegende Hemmschwelle noch weiter senken kann. Dass auch laut Bibel in Wirklichkeit das Gesetz von Saat und Ernte gilt (z. B. Galater 6, 7), wonach jeder exakt das erntet, was er gesät hat, weswegen alles Tun eine entsprechende Folge hat, wird den Gläubigen von der Kirche verschwiegen.  
"Grundsätzlich sind einige Faktoren ausschlaggebend, damit jemand einen Handlungsstil nach dem Motto ´
Jetzt ist eh schon alles egal` an den Tag legt", so beschreibt oesterreich.at die Stellungnahme von Dr. Adelheid Kastner, Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie ("Das Psychogramm des Killers", 17.9.2013), zu dem Vierfachmord mit anschließendem Selbstmord. Die Religion sollte auf jeden Fall endlich einmal mit in die Prüfung einbezogen werden.



Nr. K 194 / 2013 – Father Ratigan, ein katholischer Priester und Kinderporno-Produzent, in USA zu 50 Jahren Haft verurteilt. Er glaubt, dass "Gott" ihm vergeben habe – Während in Deutschland die meisten Kinderschänderverbrecher im Priestergewand aufgrund der Verjährung straflos davon kamen, erging es dem 47-jährige Priester Shawn Ratigan anders. Er wurde in Kansas City zu 50 Jahren Haft verurteilt. Er hat fünf junge Mädchen vergewaltigt und von den Taten kinderpornographisches "Material" erstellt und in Umlauf gebracht. Für die Opfer war Father Shwan Ratigan "ein Freund und vertrauter Priester in klerikalen Gewändern" (fox4kc.com, 12.9.2013). Das Priesteramt ermöglichte bzw. erleichterte dem "Hochwürden" den Zugriff. Er gab zu, 15 Jahre Haft verdient zu haben, aber keine 50. "Ich weiß, dass ´Gott` mir vergeben hat", so Father Ratigan. Doch selbst wenn das nach einer echten Reue und allen denkbaren Anstrengungen um Wiedergutmachung stimmen würde, was ist mit den Opfern? Sehr schnell behaupten Verbrecher im Talar, angeblich mit "Gott" wieder in Frieden zu sein und nach römisch-katholischer Lehre ist nur das entscheidend. Dabei wird verleugnet, dass es genauso darauf ankommt, dass einem die Opfer vergeben – bei einem "Seelenmord", aufgrund dessen mehrere Kinder nicht mehr mit dem Leben zurecht kommen, ist das oft während eines Lebens nicht so ohne weiteres möglich. Der Ankläger beschrieb den laut Kardinal Meisner zum "Mann vor Gott" erhobenen Priester als "arrogant" und mit einer "Besessenheit nach jungen Mädchen".

 

Nr. K 193 / 2013 – Mutmaßliches Totschlagsdrama im Kernbereich der katholischen Kirche – 16 Monate nach ihrem Verschwinden wurde die skelettierte Leiche der Vorsitzenden der Katholischen Landjugendbewegung KJLB Maria Baumer in einem Wald gefunden. Unter dem dringenden Tatverdacht der Tötung wurde ihr damaliger Verlobter am 13.9.2013 festgenommen und macht von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Der gläubige Katholik gab damals an, seine Verlobte wolle sich eine "Auszeit" nehmen und zum Skelett des "heiligen" Jakobus in Santiago de Compostela in Spanien pilgern. Für das Fernsehen zündet der "ehemalige Regensburger Domspatz" (lt. Kommentar von Kaspar Godeysen in focus.de, 13.9.2013) in einer katholischen Kirche damals eine Kerze für seine Verlobte an.
Wenn beide einer religiösen Minderheit angehört hätten, würden die Kirchenverantwortlichen jetzt von einem neuen "Sekten-Drama" sprechen. Müsste man dann in der Logik dieses Denkens dann hier nicht von einem mutmaßlichen neuen "Kirchen-Drama" sprechen?
Der Kommentator bei focus.de schreibt: "
Ich als ehemaliger Mitarbeiter der Regensburger Domspatzen sehe einen direkten Zusammenhang zwischen dieser Institution und bestimmten Persönlichkeits-Auffälligkeiten." Und: "In dieser Institution gedeihen Pädophilie, latente Gewalt, psychischer Druck und Duckmäusertum."
Außenstehende können das natürlich schwer beurteilen. Nachdem die Behörden aber jetzt bei der Bibelgruppe der so genannten "Zwölf Stämme" durchgegriffen haben und den prügelnden Eltern das Sorgerecht entzogen haben, sollten sie jetzt auch bei den kirchlichen Institutionen vorbeugend näher hinsehen, inwiefern dort z. B. "latente Gewalt" gefördert wird, die eines Tages zum Ausbruch kommen kann. Dies gilt umso mehr, als diese Institution im Unterschied zu den "Zwölf Stämmen" zu einem großen Teil staatlich finanziert wird. Gerade bei den Domspatzen selbst ist es mehrfach zu Gewalt und Kindsmissbrauch gekommen. Nun wurde also offenbar ein ehemaliger Domspatz verhaftet.



Nr. K 192 / 2013 – Diözesanpriester in Bayern verhaftet – Schwerer sexueller Missbrauch an Jungen, der noch keine 14 Jahre alt war, im Bistum Eichstätt. Der Priester "diente" dort während der Amtszeit des Bischofs Walter Mixa (1996-2005) und hat die Verbrechen offenbar zwischen 1998 und 2001 im Pfarrdienst begangen. Bischof Mixa hatte damals seine klerikalen "Zöglinge" auch schon mal "meine Lustmolche" genannt und wurde mehrerer Delikte im Bischofsamt, unter anderem auch sexueller Art, beschuldigt. Er wurde darauf hin bei voller staatlicher Pensionszahlung (pro Monat ca. 7.000,00 Euro) in den Ruhestand versetzt.
n-tv.de, 24.8.2013

sueddeutsche.de, 24.8.2013



Nr. K 191 / 2013 –
Sex-"Ministranten" für Priester und "ranghohe Prälaten" in Rom? Auch Bischöfe als Kunden? – Wenn ein Priester in einer katholischen Kirche von Jugendlichen und Kindern umgeben ist, dann zelebriert er meist eine katholische Messe, und die Minderjährigen stehen als so genannte "Ministranten" mit Glöckchen und Weihrauchfass daneben. Das Wort "Ministrant" kommt von "ministrare" dienen. Nun wurden einem Zeugen zufolge einige Kirchengebäude im Norden Roms für jugendliche "Ministrier"-Dienste anderer Art präpariert, und die Jugendlichen bzw. Kinder sollen für diese "Dienste" auch deutlich mehr Geld bekommen haben, vielleicht einschließlich Schweigegeld. Es ist die Rede davon, dass die Priester zwischen 150 und 500 Euro für ein Treffen bezahlt hätten.
Jungen vor allem aus Osteuropa sollen in diesen Kirchen unter noch nicht komplett geklärten Umständen den homosexuellen und in diesen Fällen gleichzeitig pädophilen Würdenträgern zugeführt und zum Sex zur Verfügung gestellt worden sein. Es soll sich unter anderem um "
rumänische Teenager im Alter zwischen 14 und 15 Jahren", handeln (orf.at, 26.6.2013), die von dem Priester-Prostitutionsring "auf Straßen rund um Rom" rekrutiert worden seien, vor allem von dem Ex-Polizisten Guiseppe Buonviso. Der schon länger von der Polizei beschattete Zuhälter wurde zuletzt tatsächlich dabei beobachtet, "wie er einen Jugendlichen aus bisher unbekannten Gründen in eine römische Kirche begleitet habe" (sueddeutsche.de, 26.6.2013). Bei der Rekrutierung hätte der Ring ein Fahrzeug mit der Aufschrift "Eiliger Bluttransport" benutzt (focus.de, 16.6.2013). Im übertragenen Sinne würde dies sogar stimmen. Denn die Priester wären in diesem Fall wie Vampire, welche sich mithilfe der Lebensenergie (dem "Blut") der Kinder und Jugendlichen für das Lesen ihrer vielen Messen und für andere priesterlichen Tätigkeiten "stärkten".

Wie kam es dazu, dass solches trotz eines weltweit gespannten Vertuschungssystems für Sexualverbrechen und -vergehen von Priestern jetzt öffentlich verbreitet wird? Denn es gilt weiterhin: Wer auspackt und redet, dem wird seit Anfang der 60-er Jahre des 20. Jahrhunderts z. B. mit Exkommunikation und damit "ewiger Hölle" gedroht (vgl. hier). Doch die Wirksamkeit der kirchlichen Drohmechanismen schwindet – vor allem, seit die Kirche nur noch wenig äußere Macht gegenüber Abweichlern ausüben kann; anders als früher, als am Ende der Inquisitionstribunale unschuldige Menschen, die aus dem System aussteigen wollten, auf den Scheiterhaufen verbrannt wurden.

Im konkreten Fall meldete der selbst wegen Kindsmissbrauchs zu acht Jahren Haft verurteilte Priester Don Patrizio Poggi, der nach der Verbüßung von fünf Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen wurde, die ihm bekannten weiteren Verbrechen nicht dem Bischof, sondern der Polizei.
Der Hintergrund: Im Zuge weltweit aufgedeckter Kinderschänderverbrechen von Priestern ist es für die Kirche immer schwerer, die Täter einfach nur zu "versetzen", und es wächst der öffentliche Druck, den Schwerverbrechern im Talar nicht mehr mit "Milde" begegnen zu dürfen. Diesem Druck hat man sich jetzt offenbar auch bei Don Poggi gebeugt.
"Nach Beendigung seiner Haft hatte Poggi um Aufhebung seiner beruflichen Suspendierung gebeten und um die Erlaubnis, die Messe zu zelebrieren und die Sakramente zu spenden. Nachdem ihm dies vom Vatikan verweigert wurde, habe er beschlossen, zu reden, berichtet die italienische Webseite today." (sueddeutsche.de, 26.6.2013)
 
"Der ´Corriere della Sera` geht aufgrund der Zeugenaussage davon aus, dass nicht nur einfache Pfarrer, sondern auch ranghohe Vertreter der katholischen Kirche in Rom in den Fall verwickelt sind", schreibt focus.de (26.6.2013), die Südwestpresse schreibt von "ranghohen Prälaten" (swp.de, 27.8.2013), der ORF berichtet, auch "einige Bischöfe" zählen zu den Verdächtigen (26.6.2013). Der Vatikan dementierte die Vorwürfe jedoch erwartungsgemäß. Kardinalvikar Vallini ließ die Vermutung verbreiten, "dass Poggi aus Rache oder persönlichen Ressentiments heraus die Unwahrheit verbreite" (orf.at, 26.6.2013). Andere betrachten die Aussagen des ehemaligen Priesters als sehr glaubwürdig und wohl der Wahrheit entsprechend. So wird abzuwarten sein, was die weiteren Ermittlungen der italienischen Polizei und Staatsanwaltschaft ergeben. Eine weitere Aussage eines jugendlichen Missbrauchsopfers hat die Aussagen Don Poggis mittlerweile "erhärtet" (sueddeutsche.de, 26.6.2013). Hier der italienische Artikel vom 26.6.2013 im Original: roma.corriere.it

Laut kirchlicher Lehre sind die Täter "Männer vor Gott", die "Gott in die Augen schauen". Hätte "Gott" dann auch hier mit den Augen gezwinkert? Erst vor kurzem gab Papst Bergoglio zu, dass im Vatikan ein "Schwulen-Netzwerk" agiert und focus.de schrieb dazu: "Papstsprecher Federico Lombardi bemerkte lediglich, dass er den Inhalt von Privataudienzen nicht kommentiere – was einer Totalbestätigung gleichkommt." (17.6.2013)
Die Richtigkeit der Angaben des Ex-Priesters vorausgesetzt stellt sich die Frage, ob der Jugend-Prostitutionsring Teil dieses Netzwerks ist oder unabhängig davon tätig war. Der Polizei sind bisher die Namen von neun Würdenträger bekannt, die laut dem Ex-Priester Poggi regelmäßig die Dienste des Rings in Anspruch nahmen.
PS: Auch für heterosexuelle Orgien im Vatikan soll es zur Beteiligung von Jugendlichen und schweren Verbrechen gekommen sein. Laut Zeugenaussage wurde zu diesem Zweck vor ca. 30 Jahren die 15jährige Emanuela Orlandi entführt und später getötet und ihre Leiche demnach mithilfe einer Betonmischmaschine beseitigt. Ihr Schicksal ist bis heute offiziell noch nicht aufgeklärt.

 

Nr. K 190 / 2013 – Zwei Priester vergewaltigten und folterten Kind – Ausgerenkter Kiefer, ausgekugelte Schultern, bis heute Eiter- und Blutbildungen. Die Täter sind bis heute als Gemeindepfarrer im Amt. Ein Opfer klagt nun gegen die beiden Priester und gegen das Stift Admont, ein Benediktiner-Stift in der Steiermark in Österreich. Sepp Rothwangel von der Plattform Betroffene kirchlicher Gewalt schreibt dazu: "Wenn der Staat nicht endlich tätig wird, bleiben die kirchlichen Missbrauchsverbrechen für immer unaufgeklärt, die Opfer werden mit jenem Bettel an Entschädigungszahlung abgespeist, der von [Kardinal] Schönborns Klasnic Kommission nach eigenem Gutdünken vergeben wird." Mehr dazu unter http://hpd.de/node/15712



Nr. K 189 / 2013 – Nach Verjährung von 17 Sexualverbrechen eines Priesters an Kindern droht der Täter nun einem Opfer mit rechtlichen Schritten – Dank der üblichen Verjährung blieb der sexuelle Missbrauch eines Priesters an mindestens 17 Jungen, vornehmlich Messdienern, straffrei. Neben den vielen Schwerverbrechen im Amt "schwängerte" der Würdenträger auch eine Frau, wie die Rhein-Zeitung schreibt (10.4.2013), heiratete anschließend und wechselte ins Lehramt. Nun droht er einem Opfer mit rechtlichen Schritten. Doch "beim Trierer Generalvikariat dürfte es nur wenige geben, über die es derart viele Opferaussagen gibt wie über den heute 79-jährigen Ex-Priester" (rhein-zeitung.de, 9.4.2013). Doch verjährt ist eben verjährt. Dem Opfer, das den Mut hatte, zu sprechen, droht jedoch ein Prozess, wenn es seine Klagen wiederholt.
 


Nr. K 188 / 2013 –
Hat ein Vertuschungs-Netzwerk sich den "Schutz" der Täter aufgeteilt? – Wer wählte den neuen angeblichen "Stellvertreter Christi"? Dazu gehörte auch Kardinal Mahony aus den USA. Es ist mittlerweile erwiesen, "dass Mahony in den achtziger Jahren tatverdächtige Priester aus dem Bundesstaat oder ins Ausland bringen ließ, um sie vor Strafverfolgung zu schützen. Mindestens 122 Geistliche sollen in den Akten auftauchen" (spiegel.de, 27.2.2013), die Kinder vergewaltigten oder sich an ihnen sexuell vergingen. Zugute gehalten wird ihm, dass er zumindest den Priester Kevin B. aus dem Amt entfernen wollte, "der mindestens acht minderjährige Jungen betrunken gemacht und dann missbraucht haben soll – manchmal während des Gebets". Kevin B. wurde jedoch ausgerechnet vom Vatikan geschützt. "Obwohl Mahony daraufhin bei der Glaubenskongregation und anderen Stellen in Rom anklopfte, sei er in der Sache nie angehört worden, heißt es", so dass der Täter zehn Jahre lang als Priester weitermachen konnte. Hat ein "Vertuschungs-Netzwerk" sich den "Schutz" der unzähligen Täter aufgeteilt? Einmal vertuschte beispielsweise der Bischof oder Kardinal vor Ort, ein andermal vertuschte Rom?

 

Nr. K 187 / 2013 – Kirchenrecht widerspricht staatlichem Recht und fordert Geheimarchiv und Vernichtung von Akten bei Sex-Verbrechen von Priestern – Die Bischöfe kündigten den Vertrag mit dem Kriminologischen Institut Niedersachsens zur Aufarbeitung der Sex-Verbrechen von Priestern an Kindern fristlos. Dabei wurde ein weiterer Skandal aufgedeckt, da das Kirchenrecht einmal mehr dem staatlichen Recht massivst widerspricht und eine umfassende Verbrechensaufklärung verhindert. Hier aus dem Wortlaut des Kirchenrechts,
Codex Iuris Canonici, Canon 489 § 1: "In der Diözesankurie muss es ... ein Geheimarchiv geben, ... das fest verschlossen und so gesichert ist, dass man es nicht vom Ort entfernen kann; in ihm müssen die geheimzuhaltenden Dokumente mit größter Sorgfalt aufbewahrt werden."
§ 2: "Jährlich sind die Akten der Strafsachen in Sittlichkeitsverfahren, deren Angeklagte verstorben sind oder die seit einem Jahrzehnt durch [kirchliche] Verurteilung abgeschlossen sind, zu vernichten ..."
Canon 490 § 1: "Nur der Bischof darf den Schlüssel zum Geheimarchiv haben."
§ 3: "Aus dem Geheimarchiv bzw. Geheimschrank dürfen keine Dokumente heraus gegeben werden."
Zu diesem Geheimarchiv bzw. Geheimarchiv kommt noch die päpstliche Geheimhaltungspflicht bei Kinderschänderverbrechen von Priestern hinzu, bei Androhung der Exkommunikation, woraus sich eine angeblich ewige Hölle ergibt, für Mitwisser, die auspacken.
Geheim, geheim, geheim! Wann greift der Staat endlich ein und unterbindet diese Rechtsbeugung bzw. entzieht der Kirche die staatlichen Milliardensubventionen? Wie lange unterstützt man noch eine Institution, deren Gesetze im Gegensatz zu den Gesetzen des demokratischen Rechtsstaats stehen? Wir sind für den Staat. Und auch die Politiker müssen sich entscheiden: Für die Kirche oder für den Staat.

Zur Erinnerung: Aus früheren Zeiten kommen trotz der Jahrhunderte langen Geheimniskrämereien die Verbrechen und Vergehen der allerhöchsten Vertreter der Kirche selbst immer mehr ans Tageslicht: Beispiel Papst Innozenz VIII., 15. Jahrhundert, von dem es heißt: "Octo nocens pueros genuit, totidemque puellas; hunc merito poterit dicere Roma patrem" (= Acht Buben zeugte er unnütz, genauso viele Mädchen; ihn wird Rom mit Recht Vater nennen können) (zit. nach Wikipedia, Stand: 21.1.2013). So weit nur zu den bekannt gewordenen Zeugungen. Andere sexuelle Ausschreitungen des in Lehrfragen angeblich unfehlbaren "Heiligen Vaters" führten nicht gleich zu Zeugungen. Offenbar verging sich dieser Papst hauptsächlich an Mädchen und Frauen. Doch haben er und sein Gefolge auch mindestens drei Jungen auf dem Gewissen. Im Alter von 59 oder 60 Jahren, kurz vor seinem Tod, soll der Pontifex "das Blut von drei zehnjährigen Knaben erhalten haben, um deren Jugend zu erlangen. Die Kinder sollen an den Folgen des Aderlasses gestorben sein".

Kinder lebten und leben also gefährlich in der Nähe der Würdenträger. Und eine Parallele zwischen früher und heute: Die Opfer werden weiter von der Kirche gedemütigt. So berichtet ein ehemaliger Regensburger "Domspatz" lt. stern.de vom 21.1.2013: "´Es gab einen Strafenkatalog. Man wurde geschlagen, ich wurde aus dem Beichtstuhl geschlagen, im Hochaltar geschlagen.` Sechs Jahre lang durchlebt Udo Kaiser dieses Martyrium." Nachdem er den Mut fasste, sich an das Bistum zu wenden, erhielt er folgenden Brief der Diözese, dass man bei ihm keinen "sexuellen Missbrauch" nachvollziehen könne. Und weiter: "Eine Leistung in Anerkennung von erlittenem Leid erscheint auf diesem Hintergrund deshalb nicht gerechtfertigt."
Doch auch Alexander Probst, ein weiterer ehemaliger "Domspatz", der mit 11 Jahren von einem Priester eindeutig sexuell missbraucht wurde, wartet seit fast einem Jahr auf eine Antwort. Die Kirche beruft sich auf den "Datenschutz". Seine Reaktion auf die Kündigung des Aufklärungs-Vertrages durch die Bischöfe: "Man spürt in sich wieder dieselbe Wut, wie man sie vor drei Jahren hatte. Man spürt diese wahnsinnige Machtlosigkeit."
Doch dieses Mal werden die Herren der Kirche ihre Verbrechen und die von Ihresgleichen nicht übergehen können wie im 15. Jahrhundert ...



Nr. K 186 / 2013 –
Priester planten Sex-Verbrechen an Kindern und nutzten dazu das kirchliche Instrumentarium wie Beichte, Gebete und Rede von "Gott" – Die Kirche versinkt mehr und mehr im Verbrechenssumpf und tritt nun gleich doppelt auf die Bremse. So wird jetzt parallel zur Aufkündigung der Zusammenarbeit mit dem Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen die Telefon-Hotline für Opfer von Priestern abgeschaltet und stillgelegt, die 2010 eingerichtet wurde – offiziell, weil es "zuletzt kaum mehr Anrufe" gegeben haben soll. Für die Vergangenheit ist auf jeden Fall Fakt: 8500 Anrufe dokumentieren, dass sich Priester und Diakone "das Vertrauen von Kindern erschlichen und diese dann auf schändliche Weise missbraucht haben", "in der Kirche, in Heimen und in Internaten".
Es seien keine "zufalls- oder überfallartigen Taten" gewesen, sondern geplante, so der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann. Dabei hätten die Würdenträger gezielt mit Beichte oder Gebeten operiert, um die Opfer einzufangen und mit der Täuschung, die Sexualverbrechen "seien ein Ausdruck liebender Verbundenheit mit Gott". (ntv.de, 17.12.2013)
Es ist sicher kein Zufall, dass Bischof Ackermann zu diesem Zeitpunkt [17.1.2013] damit an die Öffentlichkeit geht, wenige Tage nach der Aufkündigung der Zusammenarbeit mit einem der Kirche wohlwollend gegenüberstehenden, jedoch neutralen und nicht weisungsgebundenen Institut. Und möglicherweise dient das neuerliche Eingeständnis eigener "Erschütterung" auch mit dazu, dass die Stilllegung der Opfer-Hotline nicht ebenfalls ein großer öffentlicher Skandal wird. "Man weiß ja, dass Teile der Kirche durchaus fähig und willens sind, Gegenwind und harsche Kritik zu ignorieren und auf Zeit zu spielen", so Frank Neubacher, Direktor des Instituts für Kriminologie der Universität Köln. (fr-online.de, 17.1.2013)
Doch die Zeit ist gekommen, in welcher der ganze "Systemfehler" Kirche (sie hat nämlich in Wirklichkeit kaum etwas mit Christus und seiner Lehre zu tun, sondern ist eine vor allem aus antiken Götzenkulten entlehnte Religion, die im Gegensatz zu Christus steht) mit seinen ganzen Lügen offenbar wird; ebenso, das "ungesunde Milieu", so dass man nicht mehr mit dem Verweis auf "nur" einzelne sündige "Söhne und Töchter oder Kirche" seine gesellschaftliche Vormachtstellung in Verbindung mit milliardenteuren Privilegien halten kann.

 

Nr. K 185 / 2013 – Wie die Kirche viele ihrer verbrecherischen "Männer vor Gott" schütztKardinal Meisner nennt die Priester "Männer vor Gott", inklusive der pädophilen und kriminellen Priester. Eine Aufarbeitung der verharmlosend "Missbrauchsfälle" genannten jüngeren Verbrechensgeschichte zusammen mit einem neutralen Forschungsinstitut wurde von den Bischöfen nun abrupt und fristlos beendet. Dazu erklärt der Forschungsleiter, der renommierte Jurist und ehemalige niedersächsische Justizminister Christian Pfeiffer in einem Interview:

"Generalvikar Peter Beer hat mehr Kontrollrechte für die Kirche gefordert, die es ihr ermöglichen würde, gegebenenfalls auch Veröffentlichungen unseres Instituts zu verbieten."
"Ich habe sie [die Bischöfe] auch auf Hinweise aufmerksam gemacht, die ich von Kirchen-Insidern erhalten habe, dass in manchen Diözesen Akten vernichtet worden seien. Das war ein internes Schreiben, nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Doch ein Unbekannter hat es einer Zeitung gesteckt ..."
Im Hinblick auf eine von der Diözese München in Auftrag gegebene Studie einer Anwaltskanzlei zu den Verbrechen: "Vielleicht waren die Ergebnisse ja so katastrophal, dass der dortige Generalvikar die Folgerung zog, dass die Kirche eine weitere Forschung nur zulassen könne, wenn man die Wissenschaftler unter ähnlicher Kontrolle hat wie die eigenen Anwälte."
Auf die Frage nach einem eventuellen Prozess aufgrund juristischer Drohungen der Bischöfe hin: "Ich würde es sehr begrüßen ... Dann bekommen wir eine gerichtsamtliche Bestätigung, dass unsere These [der Zensur durch die Kirche] richtig ist."
"Ich bin das Gegenteil eines Kirchenfeindes. Ich habe bewusst als evangelischer Christ katholisch geheiratet und [habe] zwei katholische Kinder. Ich bin seit Jahren der katholischen Kirche verbunden." (z. B. zit. nach Mainpost, 12.1.2013)

 

Nr. K 184 / 2013 – Die Verbrechen der "Männer vor Gott" und der Schmutz hinter den festlichen Gewändern – Kirche verweigert erneut umfassende Verbrechensaufklärung zum Schutz ihrer "geweihten" Priester / Soll die Aufklärung über das Verhalten Joseph Ratzingers vertuscht werden? – Der Beginn des Jahres 2013 sollte vor allem den deutschen Katholiken eigentlich den neuen Erzbischof Georg Gänswein "schenken", doch nur wenige Tage später erschüttert ein neuer Skandal das Land:
Der Verband der Diözesen Deutschland VDD kündigte einen Vertrag mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen KFN fristlos. Der Vertrag kam 2011 unter dem öffentlichen Druck von Tausenden von
enthüllten Kinderschänderverbrechen von Priestern zustande und sollte die Verbrechen und Vergehen innerhalb der Kirche seit 1945 aufdecken helfen. Die Kirche wollte damit offenbar ihren Ruf wieder aufbessern. Doch sie hat ihre ganz eigenen Vorstellungen von "Aufdeckung". So werden bis heute 10 Jahre nach innerkirchlichen Urteilssprüchen, die offenbar von enormer Nachsicht gegenüber den Verbrechern und Übeltätern im Talar geprägt sind, alle Akten vernichtet, obwohl im Vertrag von 2011 die Regelung getroffen wurde, "wonach dem KFN alle Verfahrensakten vollständig zur Verfügung gestellt werden." (fr-online.de, 9.1.2013)
Die Frankfurter Rundschau schreibt weiter:
Für die Untersuchungskommission stünden die neuerlichen Aktenvernichtungen der Kirche "in krassem Widerspruch zu den Interessen der Opfer, der Öffentlichkeit und der Wissenschaft". Das KFN habe "deshalb alle Diözesen angefragt, ob es zu Vernichtungen gekommen ist. Darauf habe [der Kriminologe Christian] Pfeiffer die Antwort erhalten, ´dass allein diese Anfrage das Vertrauen nachhaltig zerstört`". Soweit nur ein Aspekt des Skandals.
Doch die Haupt-Bombe könnte noch ganz woanders verborgen liegen. "
Nach der anfänglich guten Zusammenarbeit habe es Widerstände ausgehend von der Diözese München und Freising gegeben", heißt es. Und dort lagerten natürlich auch die Akten der Verbrechen aus der Amtszeit von Erzbischof Joseph Kardinal Ratzinger, dem nicht erst in jüngster Zeit vorgeworfen wird, einen überführten Kinderschänder wieder in den Gemeindedienst seiner Diözese eingesetzt zu haben. "Joseph Ratzingers Amtszeit als Münchner Erzbischof von 1977 bis 1982 gehört genau zu den Jahren, um die es bei den Missbrauchsfällen geht", sagte bereits im Jahr 2010 der engagierte Laien-Katholik Christan Weisner (Frankfurter Rundschau, 8.3.2010). Und ebenfalls bereits im Jahr 2010 beklagte der Generalvikar zur Zeit Ratzingers, Gerhard Gruber, ihm sei von der Kirchenführung später ein Schuldeingeständnis für diesen Skandal diktiert worden, um den Papst auf diese Weise zu entlasten. Sehr gut möglich, dass die Offenlegung von Akten, wenn sie jetzt nicht schnell noch vernichtet worden wären, unweigerlich zu einem Rücktritt des Papstes hätten führen müssen. Vgl. dazu auch das Buch Angeklagt: Der Papst.
 


Nr. K 183 / 2013 – Junger überzeugter Katholik will Priester werden. Doch Studium und Priesterseminar werden für ihn zum Martyrium – "´Psychosen waren keineswegs die Ausnahme`, sagt der 34-Jährige heute. Mystische Wahnvorstellungen, sexuelle Doppelmoral, Alkoholmissbrauch, Tablettensucht ..." (Nr. 52 vom 22.12.2012). Der komplette Artikel gibt einen Einblick in das Leben von künftigen Priestern – acht Jahre nach der Offenlegung der Sex-Skandale im Priesterseminar Sankt Pölten und der Schließung dieses "Porno-Seminars" (focus.de, 12.8.2004). So berichtete der Aussteiger Daniel Bühling z. B. auch von einem Mitbewohner, "der auf dem Steinboden vor dem Altar lange in der Körperhaltung des Gekreuzigten verharrte. Ein anderer wollte seine Gefährten davon überzeugen, ihre Genitalien nur mit Papier anzufassen, weil alles Geschlechtliche böse sei." Hinzu kamen vielfach Buß-Kasteiungen mit Ledergürtel. "Es ging meist um homosexuelle Kontakte", so der ehemaligen Priesteramtskandidat. Ein anderer Kandidat entschloss sich zur "Vorsicht" bis zur Priesterweihe. Danach sei ihm die Meinung des Vatikan "egal". Der Aussteiger "staunte" auch über den "Luxus" in Bischofsresidenzen, die für ihn "wahre Schatztruhen" waren: "Es habe Bischöfe gegeben, die ihm stolz prall gefüllte Weinkeller präsentierten und die exklusive Inneneinrichtung ihres Wohnsitzes vorführten – samt Massagesessel und mehreren Flatscreen-Fernsehern".
PS: Die Bischöfe werden immer noch zu 100 % vom deutschen Staat bezahlt. Und auch die Priesterseminare und ihr "ungesundes" (Der Spiegel), also krank machendes Milieu werden immer noch zu 100 % vom deutschen Staat aus den allgemeinen Steuereinnahmen bezahlt.
Daniel Bühling überlegte lange, ob er mit seinen Erfahrungen an die Öffentlichkeit gehen sollte. "Kleriker könnten ... versuchen, ihn zu diskreditieren". Er verweist dazu auf sein Abschlusszeugnis, in dem "seine sachliche Art und sein gutes Urteilsvermögen" gelobt werden, und er entschied sich, nicht mehr zu schweigen: "Viel zu lange habe ich mich vor der Kirche gefürchtet, vor der Strafe, nicht mehr dazuzugehören", was für ihn bedeuten soll: Grausame Höllenstrafen für alle Ewigkeiten (vgl. hier). "Erst jetzt ... fühle ich mich als freier Mann", so sagte er nach einigen Jahren, in denen er seither als "Freier Theologe" arbeitete.
Sein Buch Du sollst nicht darüber sprechen – Dunkle Wahrheiten über das Priesterseminar ist nun im Riva-Verlag erhältlich. Jahrzehntelang zogen kirchliche "Sektenbeauftragte" mit so genannten "Aussteigerberichten" aus religiösen Minderheiten – meist verleumdend – durchs Land. Ihre Alternative: Die Kirche. Nun häufen sich mehr und mehr die Aussteigerberichte aus der Kirche. Daniel Bühling ist einer davon. (vgl. dazu unseren Bericht zum Ausstieg aus der evangelischen Kirche)

Lesen Sie dazu auch Der Theologe Nr. 63 – Priester, Pfarrer und Pastoren – Gegenspieler von Jesus, dem Christus. Denn die Priester und Bischöfe verwalten immer die Dogmen, religiösen Gesetzesvorschriften und althergebrachten Bräuche und Traditionen. Der lebendige Gottesgeist, der vor allem durch Jesus, dem Christus, in die Welt kam, brachte den Menschen jedoch das unmittelbare Gotteswort. Und so war es auch bei den gerechten Gottespropheten seit Jesus von Nazareth. Sie gerieten sofort in Konflikt mit der "Priesterkaste" und wurden von dieser Jahrhunderte lang auch auf die Scheiterhaufen oder in die Folterkeller gebracht. Gott setzte aber nie einen Priester ein, sondern sprach immer nur durch Propheten sowie durch Christus, den größten Propheten aller Zeiten. Diese Aussage kann – im Unterschied zu den zahllosen Fakten in diesem Schwarzbuch – nicht beweisen werden, doch daran glauben wir, und über den Gegensatz zwischen Priester und Prophet lohnt es sich auf jeden Fall einmal nachzudenken.
Die Priester und Theologen hatten sich schon vor der Zeit des Christus auf den "Stuhl des Mose" gesetzt (Matthäus 23, 2), des vollmächtigen Gottespropheten vor ca. 3500 Jahren, wie Jesus von Nazareth in Seinen Weherufen gegenüber den Theologen klagt. Der "Stuhl des Mose" ist ein Symbol für die Aufgabe, Gott und der geistigen Welt als Prophet, das heißt als Sprachrohr bzw. Dolmetscher zu dienen. Und was haben die Theologen in der Zeit nach Jesus von Nazareth getan? In der offiziellen Vatikan-Schrift Kongregation für den Klerus, bestätigt durch Papst Johannes Paul II. am 31.1.1994, heißt es wörtlich: "Wiederum ist es der Heilige Geist, der dem Priester in der Priesterweihe die prophetische Aufgabe überträgt." Damit haben sich also auch die katholischen Priester auf den "Stuhl des Mose" gesetzt. Da sie aber keine Propheten sind, sind sie in unserer Zeit nachweislich die "falschen Propheten", vor denen Jesus einst warnte (Matthäus 7, 15). Es sind diejenigen, "die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe". Der Beweis sind die Fakten aus 2000 Jahre Kirchengeschichte. Zum "Stuhl des Mose" hat man dabei noch den "Stuhl Petri" gestellt bzw. den "Heiligen Stuhl", der auf den Knochen und mit dem Blut unzähliger Menschen erbaut wurde, jedoch in unserer Zeit mehr und mehr ins Wanken kommt. Denn welches sind heutige Früchte der "falschen Propheten"? Sexualverbrechen an Kindern zu Zigtausenden oder, wie es in dem Spiegel-Artikel weiter heißt: "Psychosen ... Wahnvorstellungen, sexuelle Doppelmoral, Alkoholmissbrauch, Tablettensucht ..."
Die cremefarbenen Talare der heutigen Priester sind – zur besseren Erkennbarkeit – auch Schafskleidern ähnlich. Und das Pallium, der Schal der Bischöfe, wird sogar extra aus Schafswolle von Lämmchen gewebt, ist also sogar im wörtlichen Sinne ein echtes Schafs-Kleidungsstück. Die Lämmchen werden dazu vom Papst alle Jahre wieder am 21. Januar gesegnet und einige Wochen später von einer Nonne mit der Axt erschlagen. Alleine dieser Umstand zeigt auch, welches gewalttätige Bewusstsein sich hinter den "Schafskleidern" verbirgt.
Deshalb unser Rat: Folgen Sie nie einem Priester in sein kaltes Haus aus Stein, das mit Gott nichts zu tun hat, wie Gott auch durch den Propheten Jesaja sprach: "Der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind" (Apostelgeschichte 7, 48), womit selbst die kirchliche Bibel eindeutig belegt, dass die Kirchen der Großkonfessionen keine Gotteshäuser sind. Sondern suchen Sie Gott in Ihrem Inneren, in Ihrem eigenen Herzen, der dort auf Sie wartet und der auch im Inneren Ihres Nächsten lebt. Denn Sie selbst sind der "Tempel" des Heiligen Geistes, wie es Jesus und auch Paulus lehrten. Wie gesagt: Diese positive Botschaft können wir keinem beweisen. Jeder kann jedoch damit beginnen, es sich selbst zu beweisen, wenn er möchte.

 

2012

Nr. K 182 / 2012 – "Systemfehler" Kirche: Gefahr für Kinder nicht nur durch pädophile Priester, sondern auch durch andere – Besorgnis erregende Nachrichten für die Kirche und ihre Gemeinden. "Die meisten Priester, die sich an Jungen oder Mädchen vergangen haben, sind nicht pädophil. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der deutschen Bischofskonferenz" (spiegel.de, 7.12.2012). Dieses "verstörende" Ergebnis der Studie Sexuelle Übergriffe durch Geistliche in Deutschland lautet also mit anderen Worten: "Die meisten Geistlichen, die Mädchen und Jungen missbrauchen, sind weder psychisch krank noch pädophil". Die Verbrecher bewegten sich im "normalpsychologischen Bereich", waren also ganz "normale" Priester ohne psychische Störungen und abartige sexuelle Phantasien. Daraus ergibt sich aber, "dass die Probleme in den Strukturen des Systems liegen".
So könnte man gleich aus vielen Gründen von einem "Systemfehler Kirche" sprechen, welcher die ganze Institution mitsamt ihrem Glaubensgebäude in Frage stellt, da demnach dort auf die eine oder andere Weise die wesentlichen Ursachen liegen.
Zu den "Problemen in den Strukturen des Systems" zähle dabei auch folgendes: "Bei dem ersten sexuellen Übergriff waren die Täter im Schnitt rund 36 Jahre alt. Die Meldung an das Bistum erfolgte durchschnittlich 14 Jahre später. Jahre, in denen der Priester oftmals unbehelligt weiter in seinem Umfeld agieren konnte. Bis zur Begutachtung vergingen noch einmal Jahre. Mehr als die Hälfte der übergriffigen Priester verging sich denn auch an zwei oder mehr Opfern. In einem der untersuchten Fälle gab es gar 22 Betroffene." Einer der maßgeblichen Systemfehler ist dabei das überhöhte Amt des Priesters selbst, das erst im Juni von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner in der seit Jahrhunderten üblichen Art angepriesen wurde, obwohl es aus antiken Götzenkulten stammt, während Jesus von Nazareth niemals Priester wollte.
Überraschend schließlich die Schlussfolgerung der Gutachter der von den Bischöfen in Auftrag gegebenen Studie: Die Täter (deren "Seelenmord" an Kindern weltweit auch schon zu vielen Selbstmorden der Opfer führte) sollten nicht etwa ins Gefängnis oder in Sicherungsverwahrung, sondern: "In fast jedem zweiten Fall riet der Psychiater dazu, den übergriffigen Priester erneut oder weiter in einer Gemeinde zu beschäftigen".
Spiegel.de
: "Für die Opfer dürfte das schwer nachvollziehbar sein". Und für manche Eltern heißt dies dann auch: Um das Risiko für die Kinder zu senken, achten sie darauf, dass diese, wenn möglich, überhaupt keinen Kontakt zu Priestern haben.

 


Nr. K 181 / 2012 – Offener Brief eines Polizisten an die Kirche: Vertuschung von Verbrechen, Psycho-Druck auf die Opfer und Behinderung der Polizei – Die römisch–katholische Kirche in Australien sieht sich derzeit erneut schwersten Vorwürfen ausgesetzt. Die Neue Zürcher Zeitung berichtet am 12.11.2012 von einem Offenen Brief eines langjährigen Polizeibeamten. "Darin warf er der Kirche vor, Kindsmissbrauch in den eigenen Reihen zu vertuschen, Opfer zum Schweigen zu bringen und die Polizei beim Ermitteln zu behindern. So seien Täter vorgewarnt, Beweise vernichtet und Priester in andere Gemeinden versetzt worden, ´um den guten Namen der Kirche zu schützen`. Er könne dies, schrieb der Polizist, gestützt auf seine eigene Erfahrung bezeugen". Mehr dazu unter nzz.ch, 12.11.2012.



Nr. K 180 / 2012 – Katholischer Priester beißt seinem Priester-Kollegen das Ohr ab – Der römisch-katholische Priester im Ruhestand Thomas Byrne geriet mit dem ebenfalls römisch-katholischen Priester im Ruhestand Thomas Smith in Perth in Australien in einen heftigen Streit um einen Parkplatz für die Autos der Würdenträger. Der Streit mündete in einer wüsten Schlägerei der beiden geweihten Männer auf offener Straße. Bei dem Handgemenge biss Thomas Byrne schließlich Thomas Smith das Ohr ab und höhnte ihm nach dem folgenreichen Biss zu, er "solle mal was vom Boden aufheben" (bild.de, 12.11.2012). Smith ließ sich das Ohr wieder annähen und Byrne wurde zu einer Geldstrafe verurteilt und zu einer Auflage: Der eine Priester darf dem anderen nicht mehr näher als 10 Meter kommen.

Zum Vergleich: Ein deutscher Priester hat einem Strichjungen beinahe den Penis abgebissen. Der Jugendliche: "
Ich bekam einen Schock fürs Leben und habe ihm einen Stein auf den Kopf gehauen. Aber dieser kranke Mensch lachte nur dreckig. Ich dachte, mein S.... ist ab!" (Bild, 19.9.2008; siehe auch In den Penis gebissen)



Nr. K 179 / 2012 – Katholischer Religionslehrer ließ die Gesichter seiner Schülerinnen auf Pornodarstellungen hinein montieren – Viele Mädchen, die den Unterricht "Katholische Religionslehre" eines Gymnasiums im Rhein-Erft-Kreis besuchen, fanden sich plötzlich als vermeintliche Pornodarstellerinnen im Internet wieder. Dahinter steckte ihr Religionslehrer. Im Unterricht war es seine Aufgabe, die Kinder von den katholischen Dogmen zu überzeugen. "Nach dem Unterricht soll der Lehrer im Internet nach privaten Fotos von Schülerinnen gesucht haben" (bild.de, 9.11.2012). Anschließend hat er die Fotos an eine stark besuchte Pornoseite zur Bearbeitung übersandt und sich daran ergötzt. Es handelt sich dabei um "Hunderte" von vermeintlichen "Nacktfotos" von "über 100 Mädchen", die der Kirchenmann auf diese Weise von seinen Schülerinnen herstellen ließ. Sie wurden teilweise mit echtem Vornamen und Wohnort der Mädchen veröffentlicht, und der Religionslehrer schrieb hinzu: "Schreibt mir, wenn ihr mehr über die Mädchen erfahren wollt."
Der Staat, der den katholischen Religionsunterricht zu 100 % finanziert, hat den Mann mittlerweile entlassen, "um eine weitere Gefährdung von Schülerinnen und Schülern zu verhindern", so ein Vertreter der staatlichen Schulaufsicht (ntv.de, 9.11.2012). Ob es ein Priester oder ein Laien-Theologe ist und wie die Kirche mit seiner "missio canonica", der "Lehrbefugnis für Katholische Religion" umgeht, wurde nicht bekannt, da die Kirche bisher schweigt. Der Staat sollte sich jedoch komplett aus der Unterstützung des konfessionellen Religionsunterrichts zurück ziehen. Die "Kindermission" bzw. der Dogmenunterricht sind alleine Sache der Kirche und ihrer Mitglieder. Mehr dazu auch unter spiegel.de, 9.11.2012.



Nr. K 178 / 2012  – Kirche bizarr: Pfarrer terrorisierte vermeintlichen Sex-Partner, einen Theologie-Studenten und dessen (eventuell 2.) Sex-Partner, ebenfalls Pfarrer – Diözese "ermittelt" seit 1 1/2 Jahren – Katholisches Internetportal gibt auch einen Hinweis in Richtung "Sodomie" – Zu 1800 Euro Strafe wegen Stalkings wurde ein Pfarrer aus Oberbayern bereits im Frühjahr 2011 verurteilt. "Der Pfarrer hatte laut ORF Tirol eine Beziehung zu einem österreichischen Theologie-Studenten, der aber gleichzeitig eine Beziehung zu einem Tiroler Pfarrer hatte." Als der Pfarrer "das herausbekam, schickte er diesem Briefe mit sexuellem Inhalt und terrorisierte ihn mit anonymen Anrufen. Die erhielt auch der Theologiestudent über ein halbes Jahr, dann gingen die beiden Betroffenen zur Polizei", so rosenheim24.de bereits am 18.4.2011.
Das streng katholische, aber nicht kirchlich-offizielle Internet-Portal kreuz.net ergänzte am 16.4.2011, nach "Angaben" des wegen Stalking jetzt vorbestraften Pfarrers handelte es sich um "einen sodomistischen Theologiestudenten". (Bei Sodomie geht es um Sex mit Tieren. In den USA erlitt ein katholischer Priester vor einigen Jahren beim Analverkehr mit einem Pferd einen Darmriss und starb an Ort und Stelle. Und ein lutherischer Pfarrer aus Deutschland hatte Oralverkehr mit seinem Hund und erklärte im Rahmen der Jugendarbeit auch den Sex mit Hühnern, die diesen möglicherweise nicht überleben.)

Der jetzt im Alpenland verurteilte Priester bestreitet sexuelle Kontakte mit dem Priesteramtskandidaten. Er habe nur aus Sorge um ihn und seine bevorstehende Priesterweihe "Schlimmeres verhindern" wollen. "Auf jeden Fall" beginnt der Würdenträger, "dem Paar im Nachbarland anonyme Briefe zu schreiben, sie mit Telefonanrufen zu bombardieren. Tagein. Tagaus" (tz.de, 19.4.2012). In der Pfarrei Mariä Sieben Schmerzen, der er vorstand, demonstrierte eine katholische "Bürgerinitiative" in den kommenden Monaten für die Rückkehr ihres ohne offizielle Begründung bis auf weiteres suspendierten Priesters. Darin mischt sich "die Sorge", dass die Kirchengemeinde "womöglich im Zuge der Strukturreform keinen neuen eigenen Pfarrer mehr bekommt" (merkur-online, 16.6.2011). "Als Außenstehender könne man sich gar nicht vorstellen, was in der Pfarrei schon in der Vergangenheit los gewesen sei", so ein Ex-Pfarrgemeinderatsmitglied. "Von ´Anfeindungen` ist die Rede, von ´Mobbing`-Vorwürfen, ´ein Hammer nach dem anderen.`" Ein aktiver Pfarrgemeinderat hält den Skandal für eine Lappalie. "Da gibt es ganz andere Fälle" (bgland24.de, 20.6.2011), was angesichts zigtausender Kinderschänderverbrechen durch Priester mit vielfachem anschließenden Selbstmord der missbrauchten Kinder sicher stimmt.
Die Kirchenleitung sitzt den Skandal seither in bewährter Manier aus bzw. sie "ermittelt" im "Verborgenen".
Nach einem Jahr, im April 2012, wussten die Gläubigen immer noch nicht, was genau alles geschehen ist und wie es weiter gehen soll (bgland24.de, 18.4.2012). Dann, im September 2012, schickte man den Mönch Pater Benno in die betroffene Pfarrei, um die Katholiken dort zu führen. "Ermittlungsergebnisse" "waren für Mitte September angekündigt worden. Auf Anfrage der Heimatzeitung bei der Pressestelle des Erzbistums München sagte Pressesprecherin Bettina Göbner, dass es noch immer keine Ergebnisse gebe: ´Es wird noch ermittelt`" (bgland.de, 28.9.2012). Womöglich wird auch an der genauen Version einer offiziellen Stellungnahme gefeilt, was durchaus Monate dauern kann, da es hierbei ja nicht um die größtmögliche Wahrheit geht, sondern um die Präsentation der Kirche in der Öffentlichkeit.

 

Nr. K 177 / 2012 – Zehntausende von Kinderschänderverbrechen durch Priester – Exzellenz Präfekt Müller erklärt Kirche für unschuldig – Der neue Präfekt der Glaubenskongregation im Vatikan, Präfekt Prof. Exzellenz Dr. Gerhard Ludwig Müller, hatte in einem Interview mit NDR Kultur (6.10.2012) erklärt, bei den Sexualverbrechen durch Priester und kirchliches Personal handle es sich um "einzelne Fälle" von "einzelnen Personen" (vgl. den kleinen Ausschnitt von Zusammenstellungen auf dieser Seite, der nur einen Bruchteil aller Verbrechen ausmacht). Der neue Präfekt halte es "aus theologischen Erwägungen" für nicht richtig, dass sich die Kirche zur "Täterin" erkläre. "Die Behauptung, dass diese Untaten im System Kirche liegen, muss ich als ein schweres Unrecht zurückweisen." Schweres Unrecht? Dass unzähligen Kindern "schweres Unrecht" geschah und sehr viele von ihnen deswegen Selbstmord begingen oder bis heute nicht im Leben zurecht kommen, darüber sagte der Präfekt in dem Interview nichts.
Es wird nun immer klarer, weshalb Papst Joseph Ratzinger ausgerechnet diesen Mann zum neuen Präfekten der vatikanischen Glaubenskongregation gemacht hat. Einen Mann, der bis heute keine Silbe der Entschuldigung dafür über die Lippen brachte, dass er selbst als Erzbischof von Regensburg einen Priester in der Pfarrei Riekofen wieder einsetzte, der zuvor bereits des Kindsmissbrauchs überführt worden war – und der sich dann an weiteren Ministranten verging.

Bischof Gerhard Ludwig Müller ist weiterhin ein Mann, der noch Ende 2011 in seinem Bistum vorformulierte Schreiben an die Opfer pädophiler Priester verschicken ließ, in denen deren Ansprüche auf Entschädigung pauschal in Frage gestellt wurden, weil man ihre Aussagen, so wörtlich, ´nicht nachvollziehen` könne. Müllers Aussagen passen sehr gut in den Palast der vormaligen "Heilige Inquisition", in dem das Interview stattfand. Denn deren Präfekten beharrten schon immer auf der angeblichen "Heiligkeit" einer Institution, die Jesus von Nazareth nie gegründet habe. Und wer Priester, die Christus nie eingesetzt hat, mit einem besonderen Nimbus zu umgeben versucht, der trägt auch die Verantwortung dafür, wenn Kinder und Jugendliche, die diesen ´Amtsträgern` dann zum Opfer fallen, nicht nur seelisch traumatisiert, sondern zusätzlich auch noch von Gott entfremdet werden. In diesem Zusammenhang sind auch die Jesus-Worte zu verstehen: "Wer einem von diesen Kleinen etwas antut, für den wäre es besser, er würde mit einem Mühlstein um den Hals im Meer versenkt."
Dass das katholische Priestermilieu – Zölibat, erzwungene offizieller Enthaltsamkeit und religiöses Elitedenken in Verbindung mit dem Auftrag, auch Kindern und Jugendlichen gegenüber zu predigen – leider einen gefährlichen Nährboden für die Verbrechen darstellt, lässt sich auch durch Dementierung aus Rom nicht wegdiskutieren.
Papst Joseph Ratzinger wolle sich womöglich mit der Ernennung Bischof Müllers zu seinem Nach-Nachfolger als Glaubenspräfekt vor allem selbst davor schützen, für seine Beteiligung an der jahrzehntelangen Vertuschung kirchlicher Sexualverbrechen jemals belangt zu werden. Denn über Joseph Ratzingers Schreibtisch in der Glaubenskongregation hatten über viele Jahre sämtliche Vorfälle dieser Art zu laufen. Noch vor einem Jahr, im November 2011, rühmte Joseph Ratzinger das Vorgehen seiner Kirche gegen sexuellen Missbrauch als, so wörtlich, "Vorbild für die gesamte Gesellschaft". Sollte ihm das damals noch jemand geglaubt haben, so wurde er spätestens jetzt durch die anmaßende "Unschuldserklärung" seines Präfekten eines Besseren belehrt. Und mit seiner Erklärung der kirchlichen "Unschuld" will der Vatikan womöglich in Zukunft auch Forderungen nach Entschädigung und Wiedergutmachung vorbeugen. Doch auch die römische Kirche wird sich früher und später vor Gerichten verantworten müssen, wo sie und Ihresgleichen nicht selbst das Urteil fällen werden.

 

Nr. K 176 / 2012 – Neuer erschreckender Bericht: In katholische Kinderheimen in der Schweiz wurde bis 1970 systematisch gefoltert – Der Historiker Markus Furrer von der Pädagogischen Hochschule der Zentralschweiz hat heraus gearbeitet: "Einige der angewendeten Strafpraktiken werden heute als Foltermethoden aufgeführt, wie das Unter-Wasser-Drücken des Kopfes oder das Einsperren in dunkle, verliesähnliche Räume" (nzz.ch, 26.9.2012). Vor allem das Unter-Wasser-Drücken des Kopfes, das oft bis knapp vor dem Ertrinken durchgeführt wird, ist eine grausame Foltermethode, da das Kind sich in Todespanik gegen das Ertrinken wehrt und unter grässlichen Qualen sterben würde, wenn sich der Folterer nicht doch noch erbarmt. Und dieser hat es in der Hand, wie weit er geht. "Vor allem rebellische oder bettnässende Kinder seien in eine eigentliche Spirale von Strafen geraten", schreibt die NZZ. Und: "Der Alltag in den Luzerner Erziehungsanstalten war grausam". Dabei zeigte die Studie eindeutig: "Es waren keine Einzelfälle, sondern Heimkinder wurden systematisch misshandelt und missbraucht," mehr als die Hälfte aller Kindern wurden auch vergewaltigt oder sexuell missbraucht.
Zehn der untersuchten 15 Kinderheime wurden von der katholischen Kirche geführt. Während die reiche Kirche in der Schweiz bis heute massivst subventioniert wird (so müssen z. B. in der Schweiz auch Betriebe bzw. Firmen Kirchensteuer bezahlen, selbst wenn der Chef und die komplette Belegschaft ausgetreten sind) und während Bischöfe vielfach in Luxus schwelgen, bekamen die Kinder das Essen nur "billig und streng rationiert". Einmal richtig satt essen war demnach nicht möglich. Dafür mussten die Kinder hart arbeiten.
Der Theologe Markus Ries arbeitete zudem heraus, "dass es nicht trotz der kirchlichen Verantwortung, sondern gerade ihretwegen zu den systematischen Übergriffen kam. Das von ihm geleitete Team zeigt in der Studie ´Hinter Mauern`, dass die Misshandlungen auch spezifisch religiös bedingt waren. Katholische Pädagogik mit Strafe und Leiden, weltanschauliche Rivalitäten, unreflektierte oder unreife Sexualität sowie weltliche Wirkungen des Ordensideals seien wesentliche Ursachen für die unhaltbaren Zustände gewesen", schreibt die NZZ.
Nun wird auch immer klarer, warum vielfach weiter – vor allem in Deutschland – von der Kirche herunter gespielt und vertuscht wird. Denn die Vorgänge in dem insgesamt eher reichen Luzern in der Schweiz waren mit Sicherheit kein Einzelfälle.
Bischofsvikar Ruedi Heim hat seiner Kirche nun auch empfohlen, daran zu "arbeiten, dass nicht unter Berufung auf die so genannte göttliche Autorität" "berechtigte Anliegen ... abgeblockt werden". Diese mit Weihrauch durchgeräucherte Floskel zeigen auch auf, dass die Kirche sich nicht geändert hat. Zum Vergleich: Bei Menschen, die sie früher zu Hunderttausenden foltern und ermorden ließ, hatte der Papst z. B. im Jahr 2000 "bedauert", dass "Söhne und Töchter" der Kirche "bisweilen Methoden der Intoleranz zugelassen" hätten – ein scheinheiliges "Schuldeingeständnis", das mehr wie ein Zugeständnis an den aus kirchlicher Sicht "demokratischen Zeitgeist" geschuldet schien. Und mit Gott hat das kirchliche Handeln überhaupt nichts zu tun. Und eine weitere Frage stellt sich auch hier erneut: Wie lange zahlen die Menschen dafür noch Steuern?

 

Nr. K 175 / 2012 – Luxusflug des Bischofs in den Slum und neue Luxus-Residenz für den Bischof von Limburg – Er gilt als einer der Hoffnungsträger von Papst Benedikt XVI. Der junge konservative Hardliner-Bischof Franz-Peter Tebartz-von-Elst zeigt auch im Äußeren seine gehobene Stellung. Lesen Sie mehr zu seinem Luxusflug in einen indischen Slum und seinen neuen gegen die Bauordnung verstoßenden Prunk-Palais hier.



Nr. K 174 / 2012 – "Und nachts kam der Pfarrer" –  Jungen im Antoniusheim in Wiesbaden vom Priester sexuell missbraucht – Die beiden ehemaligen Heiminsassen Hans Kloos und Peter Dinkel brechen ihr Schweigen über die Ereignisse in den 50er-Jahren: "Die Angst der Jungen erreichte ihr Höchstmaß, wenn abends im Flur noch einmal das Licht anging. Dann wussten sie: Der Pfarrer ist wieder unterwegs. Gleich würde er ihren Schlafsaal betreten, den der Kleinen im damaligen katholischen St. Antoniusheim in Wiesbaden. Gleich würde er sich einen der sechs- bis zehnjährigen Jungen greifen". Der Priester ist nach den Verlautbarungen von Erzbischof Kardinal Meisner "Fleisch gewordene Bündnistreue zu uns Menschen"
Ehemalige Kinder des Heimes berichten nun über ihre Erfahrungen: Wie sie dem Priester für perverse Sex-Spiele dienen mussten und wie sie von den Nonnen drangsaliert und geschlagen wurden: Die Tage begannen für Kinder "um sechs Uhr mit ´Aufwachen!` und ´Gelobt sei Jesus Christus!` brüllenden Nonnen ...Um den Hals, über dem Habit, trugen sie zusätzlich Trillerpfeifen. Wer nicht sofort aus dem Bett sprang und in den Waschraum floh, handelte sich die erste Tracht Prügel ein. ´Geschlagen wurde mit allem, was eben greifbar war: mit Stöcken, Besen oder dem Handfeger.`"
"An drei Tagen pro Woche vor dem Frühstück und alle Sonntagabende wurden die Jungen zu Andacht und Messe in die Kapelle gezwungen. In Dreierreihen, mit Sprechverbot. Immer wieder fielen Jungen beim Anblick des Pfarrers in Ohnmacht", dem Mann, der laut Kirchenlehre "vor dem Angesichte Gottes" steht. "Nach dem nächtlichen Besuch des Geistlichen war das Zusammentreffen am Morgen zu viel für Kloos".
Priester und Nonnen wurden nie bestraft. Würden sie heute noch leben, wäre alles verjährt. (fr-online.de, 14.6.2012 unter der Überschrift "Und nachts kam der Pfarrer")



Nr. K 173 / 2012 – Warum soll ein Priester, der in der Sakristei ein Kind vergewaltigt hat, berechtigt sein, wenige Minuten später dessen Eltern die Sünden zu vergeben? – Im Zuge der Aufdeckung von Kinderschänderverbrechen gab es auch mehrere Fälle, in denen Priester Messdiener vor bzw. nach der Messe in der Sakristei sexuell missbraucht hatten. Darauf hin wurden wir mehrfach gefragt, ob denn dieser Priester gleich anschließend gültig die kirchlichen "Sakramente" spenden könne, z. B. angeblich eine Vergebung zusprechen, die "Eucharistie" durchführen, Kinder durch Handauflegung firmen, taufen usw.
Bei den Fallbeispielen mit der Sakristei kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass z. B. die Eltern des missbrauchten Kindes im Kirchenraum zu den Gottesdienstbesuchern zählten, denen der Priester z. B. anschließend die Hostie "zum Heil" gereichte oder ihnen im Beichtstuhl die Beichte "abnahm" und ihnen angeblich im Namen Gottes die Vergebung zugesprochen hatte. Wir sind der Frage nachgegangen. Hier das Ergebnis:

1)
Character indelebilis (= "untilgbares Prägemal") – "Im Zusammenhang mit dem Weihesakrament
der katholischen Kirche (Diakone, Priester, Bischöfe) besagt der Ausdruck, dass der Geweihte dies auch lebenslang bleibt, auch wenn er kein kirchliches Amt mehr innehat, sogar wenn ihm die Ausübung der jeweiligen Funktionen aus disziplinarischen oder lehramtlichen Gründen verboten oder er auf Antrag laisiert oder strafweise aus dem Klerikerstand entlassen wurde. Auch dann kann er unter gewissen Umständen, etwa in Todesgefahr, gültig und erlaubt die Eucharistie feiern und die Krankensalbung spenden."
"Das gilt analog auch für Diakone und Bischöfe, die ebenfalls die ihnen zustehenden Sakramente weiterhin gültig, wenn auch meist unerlaubt spenden können. Bei letzteren kann dies bis zu "unerlaubten, aber gültigen" Weihen gehen, die zur Exkommunikation führen."
"Mit der Lehre vom character indelebilis bekennt sich die Kirche zur Bundestreue Gottes, die in Christus ihren letzten und unwiderruflichen Ausdruck gefunden hat. ´Wenn wir untreu sind, bleibt er doch treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen` (2.Tim 2, 13) ..." (Wikipedia: Stand: 13.6.2012)
Letzteres ist eine Verhöhnung von Gott und Christus, denn beide haben weder Priester eingesetzt noch Verbrechern irgendwelche Vollmachten oder geistigen Fähigkeiten erteilt. Die "Treue" Gottes besteht vielmehr darin, dass Er keines Seiner Kinder ewig verdammt, da sonst die Sünde größer wäre als die Liebe Gottes. Dies wird jedoch von der Kirche abgestritten, die ihrerseits Milliarden von Menschen angeblich ewig verdammt.

2)
"Ex opere operato" (= "aufgrund der vollzogenen Handlung").
"Etwas wirkt unabhängig von der Einstellung dessen, der es tut, und unabhängig von der Einstellung dessen, an dem und für den es getan wird. In der katholischen Dogmatik ist der Begriff die Bezeichnung für die objektive Wirkungsweise der Sakramente aufgrund ihres richtigen Vollzugs, unabhängig von der sittlichen Disposition des spendenden Priesters. Die Wirksamkeit eines Sakramentes tritt dann ein, wenn der Empfänger dem nicht entgegenwirkt. Diese Sichtweise der katholischen Kirche wird auch von den orthodoxen, orientalischen und anglikanischen Kirchen geteilt." (Wikipedia: Stand: 13.6.2012)

3)
Im Katholischen Katechismus, Randnummer 1128 wird der Begriff "es opere operato" auch gebraucht und es heißt in diesem Zusammenhang wörtlich:
"´Das Sakrament wird nicht durch die Gerechtigkeit des Menschen, der [das Sakrament] spendet oder empfängt, sondern durch die Kraft Gottes vollzogen` (hl. Thomas von Aquin, s.th. 3,68,8). Sobald ein Sakrament der Absicht der Kirche gemäß gefeiert wird, wirkt in ihm und durch es die Macht Christi und seines Geistes, unabhängig von der persönlichen Heiligkeit des Spenders. Die Früchte der Sakramente sind aber auch von der inneren Verfassung ihres Empfängers abhängig."
Also auf gut Deutsch: Der Gläubige muss eine bestimmte "innere Verfassung" haben, der Priester nicht.

4)
Zu den Dogmen und Lehrsätzen selbst hier gibt es ein Dogma von Papst Innozenz III. Er entschied im Glaubenskrieg gegen die grausam verfolgten Waldenser im Jahr 1209 folgendes, zit. nach Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche, Lehrsatz Nr. 560: "So glauben wir fest und ohne zu zweifeln mit aufrichtigem Herzen, und wir bekennen es ohne Rückhalt mit gläubigen Worten. Dabei wirkt ein guter Priester nicht mehr und ein schlechter nicht weniger. Denn nicht das Verdienst des Weihenden, sondern das Wort des Schöpfers und die Kraft des Heiligen Geistes wirkt es. Darum glauben und bekennen wir fest, dass niemand, mag er noch so ehrenhaft, fromm, heilig, weise sein, die Eucharistie weihen und das Opfer des Altars vollbringen kann oder darf, wenn er nicht Priester ist, von einem sichtbaren und irdischen Bischof gültig geweiht."

5)
Die Kirche verurteilte dann auf dem Konzil von Konstanz 1414-1418 "unfehlbar" folgenden Irrtum des Reformers John Wiclif, der behauptete:
"Ein Bischof oder Priester, der in der schweren Sünde lebt, weiht nicht, verwandelt nicht (in der heiligen Messe), bringt das Sakrament nicht zustande, tauft nicht." (Neuner-Roos, Nr. 499)
Der Reformer Jan Hus wurde gefragt, ob er das auch so sehe (Nr. 500). Da er bejahte, wurde er trotz der Zusicherung freien Geleits noch auf dem Konzil hingerichtet.

6)
Und dann der entscheidende "unfehlbare" katholische Bannfluch auf dem Konzil von Trient 1547:
"Wer sagt, der Ausspender, der sich im Stand der Todsünde befinde, bringe kein Sakrament zustande oder teile keines mit, obwohl er alles Wesentliche beobachtet, was zum Zustandebringen und Mitteilen des Sakramentes gehört, der sei ausgeschlossen" (wörtlich: "anathema ist" = "der sei ewig verdammt")." (Neuner-Roos, Nr. 517)

7)
Dann noch einmal "unfehlbar" das Konzil von Trient, 1562:
"Wer sagt, durch jene Worte ´Tut dies zu meinem Gedächtnis` habe Christus seine Apostel nicht zu Priestern bestellt, oder nicht angeordnet, dass sie selbst und die anderen Priester seinen Leib und sein Blut opferten, der sei ausgeschlossen." (Neuner-Roos, Nr. 607 )

8)
Und schließlich hier: Da geht es um Vergebung und "Absolution", also um das Sakrament der "Buße", Neuner-Roos, "unfehlbar" Nr. 669, wieder Trient 1551:
"Wer sagt, die Priester, die im Stand der Todsünde sind, hätten nicht die Vollmacht, zu binden und zu lösen, ... der sei ausgeschlossen".
Das heißt: Der Priester, der in der Sakristei einen Jungen vergewaltigt, hat z. B. fünf Minuten später die kirchliche Macht, dessen Eltern angeblich von ihren Sünden los zu sprechen oder ihnen die Absolution zu verweigern.



Nr. K 172 / 2012 – Ein Trauma erlebte ein junges Brautpaar bei seinem "schönsten Tag des Lebens" in der katholischen Kirche von Haltern. Der Priester beschimpfte das Paar und die Hochzeitsgesellschaft, weil ihm die Menschen nicht kirchenfromm genug waren, und er brach die Messe ab und stolzierte grußlos von dannen. "Die Hochzeitsgesellschaft sei wie ´gelähmt` gewesen, die Braut habe geweint." Und dafür zahlen die Menschen dann lebenslang Kirchensteuern! Lesen Sie den Skandal bei derwesten.de, 2.6.2012!



Nr. K 171 / 2012 – Österreichisches Recht gebietet besonders respektvolle Behandlung pädophiler Priester, die Kinder vergewaltigt haben, in den Gefängnissen – Das "Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhle und der Republik Österreich samt Zusatzprotokoll" vom 5.6.1933 ist in Österreich bis heute (!) nicht nur ein Gesetzestext, sondern hat sogar immer noch Verfassungsrang. Darin heißt es u. a. im Artikel XX: "Im Falle der Verhaftung und Anhaltung in Haft soll der Geistliche (Ordensperson) mit der seinem Stande und seinem hierarchischen Grade gebührenden Rücksicht behandelt werden" (zit. nach Bundeskanzleramt, Fassung vom 28.11.2020).
Das heißt z. B., inhaftierte pädokriminelle Priester müssen mit besonderer "Rücksicht behandelt werden", ein Bischof oder Kardinal dabei mit noch mehr Rücksicht als ein Priester. Damit stellt die Forderung des Konkordats die übliche Hierarchie unter den Gefangenen in diesem Fall auf den Kopf, wonach dort Vergewaltiger von Kindern ganz unten stehen.
Da die meisten pädokriminellen Verbrechen von kirchlichen Amtsträgern jedoch vertuscht wurden und in die gesetzliche "Verjährung" "hinüber gerettet" wurden, sind in der Praxis noch keine Konflikte wegen des Artikels XX bekannt geworden, wenn etwa Mitgefangene der Würdenträger sich nicht an Artikel XX halten.
Der wegen "sexuellen Missbrauchs" an Kindern überführte Erzbischof Hans Hermann Kardinal Groer aus Wien kam beispielsweise gar nicht ins Gefängnis, sondern wurde 1998 ins Kloster Marienfeld versetzt, und zu seiner Beisetzung 2003 kam sogar der deutsche Erzbischof Joachim Kardinal Meisner aus Köln angereist und hielt die Predigt. Und alle Jahre am Todestag des Kardinals, dem 24.3., wird in der römisch-katholischen Kirche durch einen in den Hierarchie ebenfalls hoch stehenden Amtsträger eine Seelenmesse zu Ehren des hohen Würdenträgers gebetet, 2008 z. B. durch Erzbischof Edmond Y. Farhat, dem damaligen Apostolischen Nuntius des Vatikan in Österreich, der seit 2009 auch der vatikanischen "Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse" angehört.
Eine weitere Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt, ist: Wann wird das Konkordat mit den maßlosen Kirchenprivilegien endlich gestrichen?



Nr. K 170 / 2012 –
Bistum Regensburg: Wenn ein Priester den Kopf eines Kindes zwischen seine Schenkel klemmt und mit seinem nackten erigierten Penis gegen dessen Kopf schlägt und dabei stöhnt, sei dies kein sexueller MissbrauchAntrag des ehemaligen Regensburger Domspatzen auf Anerkennung als Opfer abgelehnt – "Gegenseitige Onanie mit den Priestern und Erziehern, Zungenküsse, Schenkelverkehr, versuchter Analverkehr ..." – Die Kirche setzt ihre Verteidigungsstrategie für ihre Würdenträger mit allen Tricks weiter fort. Nachdem die Verbrechen Jahrzehnte lang vertuscht wurden, werden sie jetzt klein geredet. In diesem Fall, indem der Rechtsanwalt des Bistums Regensburg erklärt, das Stöhnen des Präfekten der Kirche könne auch auf die körperliche Anstrengung seines Mandanten zurückzuführen sein, den Kopf des gequälten Jungen (der sich vielleicht sogar zu wehren versuchte) zwischen seinen Beinen festzuhalten und mit dem erigierten Penis drauf zu schlagen, nicht mit sexueller Erregung. "Der heute 50-jährige [und damals 10-jährige] Udo Kaiser sei eines Nachts vom Präfekt aus dem Schlafsaal geholt worden: ´Schlafanzughose runter, Kopf zwischen die Oberschenkel. Und dann hat sich bei jedem Schlag das erigierende Glied am Hinterkopf gerieben. Es war furchtbar.` Der Täter habe dabei geschwitzt und gestöhnt, so der Bayerische Rundfunk", heißt es bei www.blu.fm.
Das Opfer erinnert sich: "Bei einem Präfekten musste ich die Hose runterlassen und den Kopf zwischen die Oberschenkel stecken. Er hat mich verprügelt, während ich sein nacktes erigiertes Glied am Hinterkopf spürte. Das Bistum hat das bis heute nicht als sexuellen Missbrauch anerkannt." (taz.de, 20.1.2016)

"Bei einem Präfekten musste ich die Hose runterlassen und den Kopf zwischen die Oberschenkel stecken. Er hat mich verprügelt, während ich sein nacktes erigiertes Glied am Hinterkopf spürte. Das Bistum hat das bis heute [2016] nicht als sexuellen Missbrauch anerkannt."

(Otto Kaiser, ehemaliger Regensburger Domspatz und Opfer der Priester-Verbrecher lt. taz.de, 20.1.2016;
Die taz schreibt: "Ein Gutachten bezichtigt 42 [!] Priester und Lehrer der Regensburger Domspatzen, Kinder misshandelt zu haben.")

"Sexueller Missbrauch im strafrechtlichen Sinn sei das jedoch nicht", so die Rechtfertigung des Täter-Anwalts des Bistums. Der Anwalt des Bistums wörtlich: "Täter können nicht nur aus sexueller Erregung stöhnen, sondern weil Verprügeln anstrengend ist."
Darauf hin erhielt das Opfer vom Bistum Regensburg folgendes Schreiben:
Es tut uns sehr leid, aber wir können Ihre Aussage zur Frage eines sexuellen Missbrauchs nicht nachvollziehen. Eine Leistung in Anerkennung von erlittenem Leid erscheint vor diesem Hintergrund als nicht gerechtfertigt." (zit. nach tammox2.blogspot.de, 25.4.2012)
Liebe Eltern, sehen Sie das auch so? Wenn Ihr Kind weinend und verstört nach Hause kommt und berichtet, der Priester habe sich mit seinem Geschlechtsteil in der oben geschilderten Weise an Ihrem Kind gerieben und der Würdenträger habe dabei gestöhnt, dann sei Ihr Kind damit doch kein Opfer geworden? Sehen Sie das auch so? Dass ein solches Tun zwar nicht die "feine englische Art" sei, mit Kindern umzugehen, aber im strafrechtlichen Sinne doch überhaupt nichts passiert sei? Etwa mit der Haltung: Ein paar ansatzweise sexuelle Handlungen gegenüber Kindern werde man dem Priester ja wohl zugestehen müssen. Oder sehen Sie das nicht so? Schreiben Sie für diesen Fall am besten an die Regierung, die das Bistum Regensburg mit Milliardensubventionen unterstützt und beschweren Sie sich, dass Sie dieses Milieu selbst dann mit Ihren Steuergeldern finanzieren müssen, wenn Sie schon aus der Kirche ausgetreten sind – durch die Staatssubventionen.

Doch es passierte noch sehr viel mehr. Weitere Beispiele: "Auch Georg Auer, der aussagte, wie er als Sängerknabe immer wieder für den Erzieher in Etterzhausen nackt auf einen Stuhl klettern musste, bekam einen ablehnenden Bescheid vom Bistum, fast wortgleich wie das Schreiben an Udo Kaiser." (regensburg-digital.de, 30.12.2014)
"Wir konnten dabei Ihre Aussagen zur Frage eines sexuellen Missbrauchs leider nicht nachvollziehen. Eine Leistung in Anerkennung von erlittenem Leid erscheint auf diesem Hintergrund deshalb nicht gerechtfertigt." (19.1.2015)
Und in
einem bislang unveröffentlichten Urteil gegen einen ehemaligen Direktor der Regensburger Domspatzen ist zu lesen, er habe die Schutzbefohlenen, "´mit Alkohol bewirtet, um eventuelle Hemmungen (…) leichter zu beseitigen.` Die Methode zeigte offensichtlich Wirkung, denn in dem Urteil heißt es: ´Die sexuellen Betätigungen waren ziemlich registerreich. Es kam zu Betastungen des Körpers, zu gegenseitiger Onanie, zu Zungenküssen, zu geschlechtsverkehrähnlichen Handlungen, zu Schenkelverkehr und einmal auch zu versuchtem Afterverkehr.` Die Übergriffe fanden laut Urteil sowohl im Internat der Domspatzen als auch auf Konzertreisen statt." (zit. nach regensburg-digital.de,
30.12.2014
)

Siehe dazu auch unsere Nachricht
: Bischof Gerhard Ludwig Müller erklärt Kirche bei Kinderschänderverbrechen von Priestern für "unschuldig".



Nr. K 169 / 2012 – Selbstmordrate bei missbrauchten Kindern und Jugendlichen bei fast 30 % / Kirche beharrt auf Verjährungsfristen – Welches unermessliche Leid den Kindern und Jugendlichen angetan wurde, darauf weist in einem ntv-Interview auch der ehemalige Vatikan-Korrespondent von Bild Andreas Englisch hin, der erklärte, "dass die Selbstmordrate bei sexuell missbrauchten Kindern und Jugendlichen bei fast 30 Prozent liegt" (ntv.de, 16.4.2012). Aus diesem Grund würde Benedikt XVI. statt von "Opfern" "immer von ´Überlebenden`" sprechen. Wobei es dann korrekt ist, zwischen überlebenden Opfern zu sprechen und Opfern, die das Leid, das ihnen angetan wurde, und das man als Seelenmord bezeichnen könnte, auch körperlich letztlich nicht überlebt haben. Umso schwerer wiegt die jahrzehntelange kirchliche Politik der Vertuschung, bloße Versetzung von Priestern und Verjährung.
Die wenigsten Täter wurden zur Rechenschaft gezogen und bis heute beharrt die Kirche auf der Verjährungsfrist von meist nur 10 Jahren, obwohl sie auf diese so genannte "Einrede der Verjährung" verzichten könnte.




Nr. K 168 / 2012 – Neue schockierende Details zum Verbrechen der Kirche an von Priestern vergewaltigten Jungen: Der Bischof selbst hat den Auftrag gegeben, die vergewaltigten Jungen nach der Beichte zu kastrieren Wissenschaftler fordern "politische Deckung" gegenüber neuen Vertuschungsversuchen – Den von Priestern vergewaltigten Jungen in den Niederlanden sei von der Kirchenführung der römisch-katholischen Kirche nicht nur die Schuld gegeben wurden, dass Priester über sie herfielen, sie gab als Strafe auch noch selbst den Kastrationsauftrag. Welt.de schreibt: "Nach der Beichte seien die Jungen zum Chirurgen geschickt worden ... Dies hätten Wissenschaftler am Mittwoch bei einer  Anhörung im niederländischen Parlament bestätigt." Und: "Ein Professor für Medizingeschichte erklärte demnach, zwei katholische Chirurgen hätten ihm persönlich bestätigt, von einem Bischof mit Kastrationen beauftragt worden zu sein". Erst jetzt seien zudem lange verschwundene Akten über Sexualverbrechen von Priestern aufgetaucht. "Die Wissenschaftler forderten die Abgeordneten auf, jenen, die mit  der Untersuchung der Fälle betraut würden, ´politische Deckung` zu  geben. Andernfalls sei nicht sicher, dass sie Zugang zu den Archiven erhielten". Weitere Nachrichten zu diesem Thema siehe hier.



Nr. K 167 / 2012 – Das Archiv Satans "unter dem Vatikan" – "500 Jahre lang verfolgte die Kirche Hexen, Ketzer und Andersgläubige. Die Inquisitoren lieferten Millionen Menschen der Folter und dem Feuer aus. Die Protokolle darüber bewahrt der Vatikan in Geheimarchiven auf, zu denen nur wenige Auserwählte Zutritt haben ..." (PM-Magazin Nr. 4/2012, S. 16 ff.) Das Archiv Satans befindet sich "unter dem Vatikan". Mehr dazu hier.
Die heutigen Inquisitoren, welche die Inquisition an die Möglichkeiten unserer Zeit anpassten, sind die Sektenbeauftragten. Einer von ihnen erklärte: "Wenn Sie bei mir auf Inquisition tippen, dann liegen Sie natürlich richtig ..." Mehr dazu hier.




Nr. K 166 / 2012 – "Ein ehemaliger Ministrant berichtet, dass er dem Pfarrer in der Sakristei noch vor der Messe sein Hinterteil zur Bedienung bereit halten musste. Unter seinem Messdienergewand durfte er keine Hosen tragen. Andere Kinder und Jugendliche wurden gezwungen, Priester oder sonstige kirchliche Mitarbeiter oral zu befriedigen. Wieder andere wurden von ihnen unter der Bettdecke befummelt und teils masturbiert. In die Liste der Abscheulichkeiten lässt keine Perversionen im Umgang katholischer Mitarbeiter mit solchen Kindern und Jugendlichen aus, die sie eigentlich beschützen sollten" (readers-edition.de, 7.4.2012)



Nr. K 165 / 2012 – Katholische Kirche könnte auf Verjährung der Sex-Verbrechen von Priestern verzichten, tut es aber nicht readers-edition.de, 7.4.2012



Nr. K 164 / 2012 – Die Verwicklungen des Vatikan in das Verschwinden und die mutmaßliche Ermordung der 15–jährigen Emanuela Orlandi -
Das 15jährige Mädchen war als Tochter eines vatikanischen Hofdieners eine der wenigen weiblichen Staatsangehörigen des Vatikan, und sie verschwand am 22.6.1983 auf dem Heimweg vom Musikunterricht im Kirchenstaat spurlos. Emanuela spielte Flöte. Doch seit einiger Zeit gibt es eine neue Spur und eine Verbindung zu einem anderen Verbrechen, in das der Vatikan massiv verwickelt ist. Aufgrund neuer Diskussionen im September 2017 und im November 2018 wurde die bis dahin an dieser Stelle erschienene Zusammenfassung nun neu unter der Nr. K 235/2017/2018 veröffentlicht und inhaltlich ergänzt.



Nr. K 163 / 2012 – Der grausame Kinderraub durch Vertreter der Kirche Ende des 20. Jahrhunderts in Spanien – Von Unrechtsbewusstsein ist nichts bekannt
Es geht um den Raub von neugeborenen Kindern durch ein System von katholischen Ärzten, Würdenträgern und Nonnen und den finanziell lukrativen Verkauf der Babys an ahnungslose katholische Familien, während man den Müttern, die man nicht für genügend katholisch gläubig hielt, erklärte, das Kind sei tot geboren, und das kirchliche Krankenhaus würde sich für die Mutter gratis um die Beisetzung kümmern. Kamen einer Mutter Zweifel am Tod ihres Kindes, tauten die Männer und Frauen der Kirche einen toten Vorzeige-Säugling aus der Gefriertruhe kurz auf, dessen Leiche zu diesem Zweck dann immer präsentiert wurde.
Doch selbst eine Mutter, die dem Raub und dem Betrug auf die Spur kam, wurde von der verantwortlichen Nonne wegen ihres Glaubens dermaßen eingeschüchtert und fertig gemacht, dass sie das Verbrechen verzweifelt über sich ergehen ließ (siehe hier) – ein Beispiel für die unheilvolle Macht des Katholizismus über die Seelen von Millionen von Menschen.
Die ahnungslosen schwangeren Frauen gingen zuvor in die Falle, als sie auf eine Zeitungsanzeige reagierten, welche z. B. die Nonne
María Gómez Valbuena geschaltet hatte und in denen versprochen wurde, allein stehenden schwangeren Frauen zu helfen. Im Gespräch wurde den schwangeren Frauen dann ein Platz für das Kind im katholischen Kinderheim in Aussicht gestellt – eine perfide Strategie. Denn was geschah wirklich?
Die taz schreibt:
"Doch wer sich auf Schwester Maria einließ, verlor sein Kind. Kaum aus dem Kreissaal entlassen, wurden den meisten Müttern erklärt, das Baby sei tot zu Welt gekommen." Doch Schwester Maria war nur ein kleines Rad im Räderwerk dieses Schreckens. Die "Plattform geraubter Kinder" in Spanien schätzt die Anzahl der geraubten Kinder seit ca. den 50er- bis Ende der 80er-Jahre auf 300.000. "´Überall in Spanien gab es Nonnen und Ärzte, die nach dem gleichen System vorgingen`, berichtet Mar Soriano Rúiz, Gründerin und Sprecherin der Initiative in Madrid." (taz.de, 2.4.2012)
Der spanische Staat, der im 21. Jahrhundert immer noch von den Bischöfen und Priestern im Hintergrund beherrscht wird, geht nur zögerlich gegen die Schwerverbrecher in Kutte, Soutane und weißem Kittel vor. Alle sind in Freiheit, von einem Unrechtsbewusstsein ist nichts bekannt, und es wird nur sehr zögerlich und teilweise wegen "Entführung" ermittelt, denn die meisten Staatsanwälte, Richter und Politiker fürchten die Macht der Institution Kirche vor allem über ihre Seelen und wollen auch gute Katholiken sein. Außerdem gilt die katholische Kirche weltweit als sehr erfahren in Sachen Vertuschung.
Und aus katholischer Sicht könnte man ja auch sagen: Ihre "Söhne und Töchter" haben es doch nur gut gemeint. Sie haben doch die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder später nicht in die angeblich ewige Verdammnis müssen, sondern treue Glieder ihrer Religion werden, deutlich erhöht. Und außerdem haben die papsttreuen Organisatoren damit viel Geld erwirtschaftet, denn die Säuglinge wurden natürlich gegen "hohe Geldbeträge" an die frommen Katholiken verkauft; Gelder, von denen die leibliche Mutter, die man brutal belog, keinen Cent bekam. Und selbst der angebliche Aufwand für die Bestattung, den man den Müttern vorgaukelte, war ja eine böse Lüge.

Auszug aus spiegel.de, 10.9.2012

Baby-Raub in katholischer Geburtsklinik: Wie die Nonne vorging

"Maria Luisa Torres Romero brachte in der Madrider Santa Cristina Klinik ein gesundes ... Mädchen zur Welt, ... sie nannte ihr Kind Pilar. Kurz nach der Geburt kam Schwester Maria zu Torres Romero. Pilar sei leider plötzlich verstorben. Torres Romero ließ sich davon zunächst nicht abwimmeln. Sie ging in das Neugeborenenzimmer und fand Pilar, so erzählt sie es heute. Auf dem Namensschild stand ´Maria`. Sie stellte die Nonne zur Rede – doch Schwester Maria setzte die junge Frau massiv unter Druck. Sie drohte mit einer Anzeige wegen Ehebruchs, obwohl dieser schon damals keine Straftat mehr darstellte. Dies hätte laut Aussage der Nonne zu einer langen Gefängnisstrafe führen können. Doch die Nonne drohte der jungen Mutter noch perfider – und sprach davon, ihr auch ihre erste, zweijährige Tochter durch die Behörden wegnehmen zu lassen, da sie ihrer Rolle als Mutter nicht gewachsen sei. Geschockt und völlig verängstigt verließ die junge Mutter die Klinik ohne das Neugeborene. Sie hatte Pilar für 29 Jahre das letzte Mal gesehen."

(Den ganzen Artikel lesen Sie bei spiegel.de vom 9.9.2012

Lesen Sie dazu auch den Bericht bei taz.de vom 22.4.2013
 

Dies alles erinnert auch an den Kinderraub von Papst Pius IX., der im 19. Jahrhundert ein jüdisches Kind von seinen Eltern rauben ließ, weil das Kind von dem katholischen Kindermädchen gegen den Willen der Eltern katholisch "notgetauft" worden war. Damit waren seine Eltern aus Sicht der Kirche nicht mehr geeignet, ihr Kind zu erziehen und die Kirche ließ es für immer in den Vatikan entführen. Dort adoptierte der Papst den kleinen jüdischen Buben und machte ihn zu einem unterwürfigen Priester, der später von seinen Eltern und seiner jüdischen Herkunft nichts mehr wissen wollte. Und Pius IX. wurde von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen und sein Verbrechen auf diese Weise faktisch legitimiert.
So könnte man fragen: Werden María Gómez Valbuena und ihre verbrecherischen Mittäter nun auch Kandidaten für eine mögliche Seligsprechung?
So könnte z. B. eines der 300.000 einst geraubten Babies auftreten und sinngemäß verkünden: "Ich danke den Vertretern der Kirche von ganzem Herzen, dass sie alles dafür getan haben, dass ich in einer Familie groß werden durfte, wo ich den ´richtigen` Glauben erhalten habe und nun in den Himmel komme. Wäre ich bei meiner sozialistischen Mutter aufgewachsen, so wäre ich heute auf dem Weg in die ewige Hölle. Und für diese Tat für die Ewigkeit werden die mutigen Männer und Frauen der Kirche nun auch noch diskriminiert. Für mich sind sie Märtyrer."
Bei einem Gerichtstermin wirkt Maria Gomez auch fröhlich und entspannt. Und offenbar geht auch die Kirche nicht gegen die Verbrecher vor. Die Verbrecherin tritt in voller katholischer Amtstracht (!) auf. Und sollte der "Druck" größer werden, könnte man ja vordergründig ein paar Alibi-Maßnahmen ergreifen.


Bild rechts:
Zur angeblichen "Ehre von Jesus und den Zwölf Aposteln" wurden 13 Indianer, die nicht katholisch werden wollten, von den Eroberern und Missionaren in Lateinamerika aufgehängt und verbrannt zugleich. So wie der brennende Holzscheit keinen Stand mehr bot, zog sich gleichzeitig die Schlinge am Hals zu. Ein Kind wird gegen einen Felsen geschlagen und auf diese Weise schneller getötet laut Papst Johannes Paul II. war dieser grausame Eroberung eine "glückliche Schuld".

Wer den Katholizismus und seine systematisch begangenen Verbrechen verstehen will, der kann dazu auch noch manches andere bedenken. Z. B., welche Erklärung Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000 zum Völkermord und zur Zwangsmissionierung der Indianer in Brasilien abgegeben hatte: Die brutalen Täter stünden laut dem "seligen" Johannes Paul II. in einer "glücklichen Schuld", denn immerhin wäre trotz der Massaker auch der rechte Glaube verbreitet worden. Und vergleichbar dazu könnte man kirchenintern auch den Babyraub in Spanien als "glückliche Schuld" verbrämen. Denn die Babies hätten ja auf diese Weise die aus kirchlicher Sicht "richtige" Erziehung erhalten.

Zu all´ dem passt auch die Meldung vom 14.4.2012: Die Kirchensteuereinnahmen in Deutschland "sind auf den zweithöchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen". Von 2010 auf 2011 sind sie um 2,61 % auf 4,918 Milliarden Euro alleine für die römisch-katholische Kirche gestiegen. Die Kirchensteuerzahler sind also diejenigen, die das System maßgeblich aufrecht erhalten. Hinzu kommen Staatssubventionen in Höhe von ca. 7,5 Milliarden Euro pro Jahr alleine für die katholische Kirche und ca. 25 Milliarden Euro vom Staat für katholische Sozialeinrichtungen – vergleichbar den kirchlichen Krankenhäusern in Spanien –, wo die Kirche beim Personal nur loyale und konforme Leute einsetzen kann, obwohl der Staat alles oder fast alles bezahlt. Geschiedenen mit neuem Partner wird dann z. B. fristlos gekündigt.

 


Nr. K 162 / 2012 – Mobbing gegen Aufklärer in der Kirche – "Die Missbrauchsgeschichten aus der Diözese heraus zu halten" – Kurz vor der Wallfahrt zum Heiligen Rock 2012 werden die Verbrechensvertuschungen im Bistum Trier immer haarsträubender. Lesen Sie Aufklärung auf katholisch bei spiegel.de, 29.3.2012



Nr. K 161 / 2012 – "Kinderschänder feiert Messe" mit Erstkommunion-Kindern n-tv.de, 28.3.2012 – Kirchenleitung stellt sich dumm. Man habe nicht gewusst, dass Kinder kommen.

"Man hat früher immer von ´Opfern` gesprochen, Benedikt XVI. hat  immer von ´Überlebenden` geredet, weil die Selbstmordrate bei sexuell missbrauchten Kindern und Jugendlichen bei fast 30 Prozent liegt."
(Papst-Biograf und Freund Andreas Englisch, ntv.de, 16.4.2012)


Nr. K 160 / 2012 – Elfjähriger suchte in der Kirche Hilfe und fand die Hölle auf Erden vom Priester vergewaltigt – Näheres bei bz-berlin.de, 27.3.2012.
Darin heißt es u. a.: "Es war ein strahlender Frühlingstag, als Thomas L. zu Hause Streit mit dem Vater hatte, von ihm geschlagen wurde. Er rannte in die Kirche, um Hilfe zu suchen – und fand die Hölle. ´Der Kaplan ging mit mir in die Sakristei, schloss die dicke Eichentür. Schreie hätte niemand gehört`, sagt er. Also schrie der Junge nicht. Nicht, als der Geistliche ihn an seine Brust gedrückt haben soll. Nicht, als er sich auszog, ihn dann zum Oralverkehr gedrängt habe ... 13 Jahre später, Anfang 2010, liest er von den anderen Missbrauchs-Vorwürfen gegen Peter W. Er wendet sich an das Erzbistum, berichtet von seinem Fall. ´Missbrauch ist so ein verniedlichendes Wort`, sagt Thomas L., ´es war Vergewaltigung`". Pater W. ist bis heute unbehelligt. Das Verbrechen ist strafrechtlich wie nahezu immer verjährt, obwohl die Opfer in der Regel mehr als zehn Jahre brauchen, um endlich auszupacken. Und kirchenintern ist der zuständige Jurist erst einmal verstorben ...



Nr. K 159 / 2012 – Geliebte des Priesters von Ruhstorf an der Rott wegen Betrugs zu drei Jahren Haft verurteilt. Nun erhärtet sich auch der Verdacht gegen den Priester selbstabendzeitung.de schreibt: Das Betrugssystem der Jugendpädagogin stützte sich auf gefälschte Belege und Scheinrechnungen, mit denen sie private oder von der Diözese nicht genehmigte Ausgaben deckte ... Laut Zeugenaussage der Pfarrsekretärin, die für die Buchhaltung des Jugendbüros zuständig war, gehörte zu diesen offenbar auch der Ortspfarrer. ´Zweimal` soll er laut ihrer Erinnerung an die ´fünf bis zehn Belege` unterschrieben haben. Es ging um Mietzahlungen an das Pfarrheim, die es in Wahrheit nicht gab. In der Anklage hieß es, auch diese Mietzahlungen hätten der Verschleierung gedient. Es sollen 25 solcher Mietbelege in einer Gesamthöhe von mehr als 60.000 Euro aufgetaucht sein." (29.3.2012)

 

Nr. K 158 / 2012 – Mindestens zehn Jungen wurden in den Niederlanden in den 50er-Jahren in kirchlichen Krankenhäusern kastriert, nachdem sie zuvor von perversen Amtsträgern sexuell missbraucht worden waren (siehe hier). ntv.de berichtet noch weiter: "Es gebe zudem den Verdacht, dass Kinder, die sich trauten, den Missbrauch ihrer Klassenkameraden öffentlich zu machen, zur Strafe ebenfalls kastriert wurden" (18.3.2012). Und ob letztlich nur die Opfer kastriert wurden oder auch ihre Freunde, die noch nicht völlig zum Schweigen gebracht wurden – in beiden Fällen zeigte die Kirche eindeutig Solidarität mit den Kinderschänder-Verbrechen und verurteilte deren Opfer aufs Neue.
Unmittelbar im Anschluss an die Verbrechen, im Jahr 1962 führte Papst Johannes XXIII. dann weltweit aus gutem Grund das päpstliche Schweigegebot für diese und zehntausende weitere Verbrechen von Priestern und Kirchenführern oder von kirchlichen Pädagogen an Kindern ein, um die Hochwürden und Ihresgleichen vor Strafverfolgung zu schützen und die scheußlichen Verbrechen in der Kirche geheim zu halten. Wer auspackt, dem wurde und wird bis heute die ewige Hölle angedroht. Das wirkte natürlich. Präfekt Joseph Ratzinger hatte dann im Jahr 2001 diese päpstliche Geheimhaltung mit Drohung ewiger Hölle neu bekräftigt.

Nun wird es aber immer mehr Zeit: Der Papst muss zurück treten und die Kirche muss endlich in allen Ländern ihre maßlosen Privilegien verlieren, mit denen die Staaten gezielt das Milieu fördern, das solche Verbrechen möglich machte und immer macht. Der Staat kann sich immer weniger heraus reden. Mit jedem Euro für die Kirche und ihr anhaltendes Vertuschungssystem macht er sich schwer schuldig. Bis heute ist das päpstliche Geheimhaltungsgebot nicht aufgehoben.

 

Nr. K 157 / 2012 – Bischof von Hildesheim verbietet Gläubigen Gespräch mit vatikankritischem Priester – Immer noch glauben viele Katholiken, sie seien "Kirche". Doch das ist ein Irrtum. "Kirche" sind der Papst und seine Vasallen und die ihnen Hörigen, die anderen sind nur Kirchensteuerzahler. Nur wenn sie gehorchen, sind auch sie "Kirche". Den Theologen Helmut Schüller aus Österreich, Initiator der Pfarrer-Initiative, die sich für die Weihe von Frauen zu Priesterinnen einsetzt, musste von der Pfarrgemeinde St. Marien in Soltau auf Verlangen von Bischof Norbert Trelle wieder ausladen. Die Schafe folgten ihrem "Hirten" und sind dank dieses Gehorsams wieder "Kirche". (neues-deutschland.de, 16.3.2012)
Auch in anderen Bistümern wird "Kirche" so definiert wie in Hildesheim: "In Regensburg beispielsweise schimpfte Bischof Gerhard Ludwig Müller vor einiger Zeit auf die reformwilligen Geistlichen: Ungehorsam sei ein Übel, habe ´viel Unheil in unsere Welt gebracht`. Und Nachbarbischof Wilhelm Schraml (76) aus Passau wähnt in den Wünschen der Initiative gar einen ´Abfall vom Glauben`", was aus Sicht der Kirche gleichbedeutend der ewigen Hölle nach dem Tod ist. Dies bleibt den gehorsamen Katholiken von Soltau nach der Meinung von Exzellenz Wilhelm Schraml jetzt erspart.

 

Nr. K 156 / 2012 – Horrorkloster Kremsmünster "Das Benediktinerstift Kremsmünster war für Hunderte Klosterschüler bis in die neunziger Jahre die Hölle. "An der Tagesordnung: systematische Gewaltexzesse, sexueller Missbrauch, emotionale Zermürbung. Ein pädophiler, schwer bewaffneter Mönch stand als Konviktsdirektor an der Spitze eines sadistischen Regimes." (profil.at) (Bild: H.Raab; User:Vesta; GNU-Lizenz für freie Dokumentation)




Nr. K 155 / 2012 – Pädophile Verbrechen Betrug an der Öffentlichkeit? – "Der Trierer Bischof Stephan Ackermann ist der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofkonferenz und hatte in dieser Funktion eine ´Null-Toleranz-Linie` gegenüber Sexualstraftätern gefordert. Nach SPIEGEL-Informationen verfährt er in der Praxis jedoch anders und beschäftigt Pädophile weiterhin als Seelsorger. In seinem Bistum sind mindestens sieben als pädophil aufgefallene Pfarrer im Einsatz". Mehr dazu unter spiegel.de, 18.3.2012.


"In Trier wird Pseudo-Aufklärung betrieben, nichts weiter", beklagt Claudia Adams von der Opfer-Initiative MissBiT. Und Thomas Schnitzler von der Opfer-Initiative: "Das Risiko, dem Ackermann Kinder aussetzt, ist absolut nicht vertretbar." Der Bischof selbst hüllt sich auf die Frage, wie viele Täter als Seelsorger im Einsatz sind, in Schweigen.
Einer von ihnen, der als Klinikseelsorger arbeitet, gibt seine Pädophilie immerhin zu:  "Es ist wie eine Sucht, eine Schizophrenie", bei der er "ganze Teile des Bewusstseins" ausschalte (bild.de, 18.3.2012). Nicht auszudenken, wenn der geständige Triebtäter von den Ärzten oder dem Personal in die Kinderabteilung des Krankenhauses gerufen wird und dann im Angesicht der Kinder plötzlich wieder "Teile des Bewusstseins" ausgeschaltet werden.
Das Bistum Trier rechtfertigte seine Entscheidung und fügte hinzu, es gebe keinen Kontakt zu Kindern. Doch wer soll das garantieren und vor allem kontrollieren? In der Öffentlichkeit oder auch im Klinikum sind die Triebtäter weiterhin "Hochwürden", und das Umfeld weiß ja gar nichts von den verbrecherischen Neigungen der Würdenträger. Oder soll man in Zukunft etwa jeden Priester erst einmal fragen, ob sein Dienst mit Auflagen versehen ist? So ergänzte bild.de am 19.3.2012: "Kinderkriminelle Pfarrer weiter im Amt – Nach momentanem Kenntnisstand sei nicht vorgesehen, sie von ihren Stellen abzuziehen, so ein Sprecher."
Keine andere Institution könnte sich so etwas erlauben. Nur die Kirche, die überwiegend vom Staat und von Kirchensteuern finanziert wird. Und die unmündig gehaltenen Gläubigen lassen sich sogar noch von perversen Kriminellen die Hostie in den Mund schieben und glauben, dass sie so dem Himmel näher kommen.
Die neuen Skandale treffen Trier vier Wochen vor Beginn der legendären Wallfahrt zum heiligen Rock, eine schmutzige gefälschten Reliquie, wobei den Gläubigen vorgegaukelt wird, dies sei angeblich das Gewand von Jesus gewesen.

 

Nr. K 154 / 2012 – Kirchenangehörige vergewaltigten Jungen, und die römisch-katholische Kirche ließ sie anschließend kastrieren / Vom Priester vergewaltigter Junge vertraute sich der Polizei an und wurde dafür zur Strafe kastriert – Die Verbrechen der Kirche im 20. Jahrhundert sind um ein weiteres Kapitel erweitert worden. Das NRC Handelsblad in den Niederlanden berichtet, in den 50er-Jahren seien im Land mindestens 10 Kinder in römisch-katholischen Internaten von Kirchenangehörigen zuerst sexuell missbraucht und dann kastriert worden, um die Opfer auf diese Weise ihre "homosexuellen Neigungen" zu heilen. Das heißt: Nicht die Verbrecher, die perversen Priester und Erzieher wurden kastriert, sondern ihre Opfer (!). "Die chirurgischen Eingriffe seien in kirchengeführten psychiatrischen Kliniken vorgenommen und mit dem Ziel begründet worden, die Kinder ´von ihrer Krankheit zu befreien`". In den Niederlanden sind seit 1945 "Zehntausende Kinder in Einrichtungen der katholischen Kirche sexuell missbraucht wurden" (ftd.de unter der Überschrift "Niederländische Kirche ließ offenbar Jungen kastrieren"). Die Verbrechen wurden wie üblich in der Kirche vertuscht und sind heute verjährt.
"
Laut dem Bericht des liberalen Handelsblad hatte Heithuis 1956 [als Kind !!] bei der Polizei Anzeige erstattet und angegeben, in dem Jungeninternat der katholischen Kirche in Harreveld in der Provinz Gelderland sexuell missbraucht worden zu sein. Statt die Vorwürfe zu untersuchen, wurde er nach seiner Aussage bei der Polizei in die psychiatrische Einrichtung ´Huize Padua`in der Provinz Nordbrabant eingeliefert. Diese Einrichtung wurde ebenfalls von katholischen Priestern geleitet. Hier wurde Henk Heithuis die Schuld am sexuellen Missbrauch angelastet. Es habe geheißen, er habe die Priester verführt, berichtet Cornelius Rogge [sein späterer Betreuer]. Heithuis sei dann kastriert worden. Er sei total verstümmelt gewesen, berichtet Rogge." (taz.de, 22.3.2012) Das heißt: Die Mediziner haben ihm auf Veranlassung von Staat und Kirche wahrscheinlich den Penis abgeschnitten.
Henk Heithuis kam darauf hin mit dem Leben nicht mehr zurecht und brauchte Betreuung. Er ist inzwischen tot, aber sein ehemaliger Betreuer lässt das Verbrechen von Staat und Kirche an ihm nicht auf sich beruhen.

Mehr zu den Niederlanden hier.
Zudem gibt es den Verdacht, dass Kinder, welche die Verbrechen an ihren Freuden öffentlich zu machen versuchten, zur Strafe von der Kirchenleitung ebenfalls kastriert wurden.
 


Nr. K 153 / 2012 – "Triumphierende Kirche" Bistum Regensburg demütigt seine Opfer, verweigert Therapiekosten und speist andere mit ablehnenden Serienbriefen ab. Bischof Müller könnte als Belohnung für seinen Hardliner-Kurs neuer Präfekt der Glaubenskongregation, der obersten kirchlichen Inquisitionsbehörde, in Rom werden regensburg-digital berichtet am 8.3.2012 Erschütterndes, aber nichts wirklich Überraschendes. "Hintergrund ist unter anderem der weithin bekannt Fall der Viechtacher Familie Treimer. Die beiden Söhne waren 1999 von dem Kaplan Peter K. sexuell attackiert worden. Seit die Familie 2007 an die Öffentlichkeit ging und mit dazu beitrug, dass weitere Missbrauchsfälle durch Peter K. in Riekofen bekannt wurden, verweigert die Diözese den Treimers die Übernahme von Therapiekosten."
Und: "Wie berichtet, gibt es mehrere Fälle, in denen das Bistum Regensburg Opfern per Serienbrief mitteilt, dass ihre Schilderungen ´nicht nachvollziehbar seien` und ´man die Anerkennung der erlittenen Leides ablehne`."

Nun könnte ein "Kirchenversteher" einwenden: Aber das sei doch nur Bischof Gerhard Ludwig Müller. Der sei ja für solches bekannt. Andere Bischöfe wären doch bestimmt anders.
Bischof Müller ist aber de facto einer der mächtigsten Bischöfe Deutschlands und wird vom Vatikan hofiert, gestützt und gefördert.
Welt.de schreibt, dass er aussichtsreichster Kandidat ist, Präfekt der römischen Glaubenskongregation zu werden und damit nach dem Papst zweitmächtigster Mann des kirchlichen Imperiums würde.
Und darüber wird ausschließlich von ganz oben entschieden, allein durch den Papst. Und der favorisiert nun mal Müller. Kardinal William Levada, der noch Präfekt ist, hat aus Altersgründen sein Rücktrittsgesuch eingereicht. (welt.de, 9.2.2012)
Und wer ist eigentlich Kardinal Levada? Er war als Bischof von Portland in den USA früher selbst einer der größten Vertuscher von Kinderschänder-Verbrechen. Als er 1985 von der Gefährlichkeit pädophiler Priester in seiner Diözese erfuhr, unternahm er – so unglaublich das vielleicht ist: nichts.

Leider gibt es immer noch viele Katholiken, die sagen "Wir sind Kirche". In Wirklichkeit sind die Ratzingers, Müllers, Levadas und Ihresgleichen "Kirche" und sie brauchen das Kirchenvolk nur als Steuer zahlende Schafe und als formelle Mitglieder, um durch die Anzahl der Mitglieder den eigenen Kirchenführer-Posten aufwerten zu können.

Dagegen hilft nur: Austreten, austreten, austreten und keine Kinder mehr in diese Organisation hineintaufen.

 

Nr. K 152 / 2012 – Die USA haben den Vatikan auf eine Liste von 68 Staaten gesetzt, die wegen des Verdachts auf Geldwäsche beobachtet werden "Im Mittelpunkt der Prüfung steht die sogenannte Vatikanbank, das "Institut für die religiösen Werke" (IOR) "Erstmals erscheint der Heilige Stuhl im jährlichen Strategiebericht des US-Außenministeriums zum Kampf gegen Drogenkriminalität." (rp-online.de, 8.3.2012)

Zum Hintergrund
: Das berüchtigte IOR im Vatikan war Anfang der 80er Jahre in einen der größten Betrugs-Bankrott-Skandale im Bankenwesen beteiligt. Es ging um die Banco Ambrosiano, benannt nach dem heiligen Kirchenvater Ambrosius. Bankier Roberto Calvi hing im Zuge des Skandals, mit Kieselsteinen beschwert, tot unter der Brücke der Barmherzigen Brüder in London, seine Beine bereits unter Wasser in der Themse.
"Es waren mit Sicherheit die Priester des Vatikans", sagte seine Witwe Clara Canetti später (ARD-Dokumentation "Im Namen des Papstes", 8.12.1991). "Das hatte uns Roberto schon vorher gesagt." Und: "Wenn mir etwas zustößt, muss der Papst zurücktreten", sagte Calvi zuvor seiner Frau (Die Zeit Nr. 45/2001) Wie gefährlich das Wissen Roberto Calvis für den Stuhl Petri war, lassen dessen Worte an seine Tochter Anna erahnen: "Wenn ich auspacke, dann werden die Priester den Petersdom verkaufen müssen." Kein Stein werde dann mehr auf dem anderen bleiben. (Spiegel special Nr. 3/2005)
Doch Roberto Calvi hatte offenbar die Macht und die Methoden im Vatikan gewaltig unterschätzt. Und Dutzende von Verdächtigen an dem Betrugsbankrott, die im Vatikan Unterschlupf fanden, wurden dort gedeckt. Einer der Hauptverdächtigen, der IOR-Chef und US-Erzbischof Robert Marcinkus, wurde vom Vatikan in die USA zurück geschleust, um in Italien nicht verhaftet werden zu können. Und ausgerechnet der vermeintliche Auftrags-Mörder Roberto Calvis wurde drei Monate später mit erschlagenem Schädel aufgefunden und konnte nicht mehr aussagen. Mehr dazu hier.



Nr. K 151 / 2012 – Wie das Bistum Regensburg seine Opfer verhöhnt und seelisch quält – Die Kirche, der von den Politikern faktisch ein Freibrief für jede Art von schlimmem Verhalten ausgestellt wird (sie bekommen trotzdem immer die Millionen vom Staat), nützt dies auch schamlos und dreist aus und präsentiert sich trotz ihrer beispiellosen Verbrechensgeschichte weiter auf dem hohen Ross – regensburg-digital.de



Nr. K 150 / 2012 – Der Vater einer Schülerin darf einen katholischen Religionslehrer als "Straftäter" bezeichnen, obwohl ein Gericht seine Bewährungsstrafe aufgehoben hatte. Der Theologe hatte eine sexuelles Verhältnis mit einer 14-jährige Schülerin aus einer Klasse, in der er keinen Unterricht erteilte. So lag kein unmittelbares Abhängigkeitsverhältnis. Der Religionslehrer hatte zuvor auch der Schwester seiner jugendlichen Geliebten "im Klassenraum an sich gedrückt und ihr unter den Pullover gefasst. Das Mädchen hat den Mann aber zurückgewiesen." Ihre jüngere Schwester konnte ihm dann nicht widerstehen und hatte die mehrmonatige Liebschaft mit viel Sex später nicht verkraftet, unter anderem im Putzraum der Schule. (spiegel.de, 24.2.2012)



Nr. K 149 / 2012 – Sein Glaube hielt ihn nicht davon ab: Mesner ersticht Ehefrau – Keiner kommt den angeblich im Glauben stärkenden Hostien näher als der Mesner, so auch der Küster der katholischen Kirchengemeinde Rosenkranzkönigin in München-Neubiberg. Er kümmerte sich um genügend Hostien für die angebliche Verwandlung in den "Leib Christi" und darum, dass die verwandelten und nicht verzehrten Hostien katholisch korrekt in der Monstranz weiter aufbewahrt werden. Keiner hört auch so viele Predigten und spricht so viele Gebete, denn er ist immer mit dabei, wenn ein Priester die Messe liest. "Ein gläubiger Mann ist er immer gewesen", hieß es in Presseberichten. (bild.de, 21.2.2012)
Versprechungen der "Rosenkranzkönigin" – der angeblich "heiligen Jungfrau" Maria, nach der die Kirchengemeinde in München benannt ist – an die Gläubigen lauten u. a. wie folgt:
"Der Rosenkranz ist ein mächtiger Schild gegen den höllischen Feind; er vernichtet das Laster, verhindert die Sünde und rottet die Irrlehre aus ... Alle diejenigen, welche andächtig den Rosenkranz beten, und dabei die Geheimnisse betrachten, werden vom Unglücke nicht niedergebeugt ... Alles, was man mich vermittels des hl. Rosenkranzes bittet, wird man erhalten." (zit. nach adorare.de)
Für den gläubigen Mesner waren dies alles nur leere Versprechungen und in der Krisensituation nur Schall und Rauch: Am 20.2.2012 rammte er seiner Frau in der gemeinsamen Kirchenwohnung von hinten ein 20 cm langes Küchenmesser mehrfach in den Rücken, so dass sie starb. Die Frau wollte den Mann aus unbekannten Gründen verlassen. Die beiden Buben, drei und sechs Jahre alt, waren bei dem "heimtückischen Mord" mit in der Wohnung. Danach ließ der Kirchendiener sich widerstandslos festnehmen. Der Priester holte die Kinder nach der furchtbaren Familientragödie aus der Wohnung. (tz-online, 21.2.2012 u. a.)



Nr. K 148 / 2012 –
Die ersten zigtausend Kinderschänder-Verbrechen in der Kirche sind bekannt geworden. Jetzt fürchtet die Kirche die nächste Welle der Aufdeckung von Verbrechen: (tagesschau.de). Doch noch hält das von Joseph Ratzinger installierte und weiter gültige System der innerkirchlichen Geheimhaltung, Vertuschung und außerstaatlichen Rechtssprechung vieles zurück.

Außerdem zahlen die Politiker von CDU, CSU, FDP, SPD, Grüne und Linke weiterhin anstandslos Jahr für Jahr die Milliarden für die Kirchenfinanzierung. Nur die Piratenpartei will bislang hier komplett aussteigen. Und die Linke, wo immerhin auch darüber nachgedacht wird, überlegt sich großzügige weitere "Entschädigungen" für die Kirche im Falle einer Beendigung der staatlichen Kirchenfinanzierung. Doch  neue Verbrechens-Enthüllungen könnten auch hier mehr Menschen ins Nachdenken bringen, wann denn endlich in Deutschland das Mittelalter ersatzlos beendet wird und die Kirche einmal auf ihren eigenen Füßen stehen muss.



Nr. K 147 / 2012 – Sex-Verbrechen an Kindern in der Kirche: Die Berichte über Verbrechen und Vertuschungen häufen sich erneut, so dass wir hier nur einige weitere Stichworte dokumentieren. Und noch immer gibt es unzählige Opfer, die schweigen:
– Katholische Eliteschule Collegium Josephinum in Bonn: Pater Pädo vergreift sich immer wieder an Jungen – Einzelheiten bei spiegel.de, 1.2.2012
– Chile: Protestantischer Bischof packt aus: Er wurde als Kind vom amtierenden katholischen Bischof und weiteren Priestern sexuell missbraucht (kathweb.at)
– Salzburg: Jugendliche bzw. junge Frau vom katholischen Domprediger zwischen 16. und 20. Lebensjahr mehrfach vergewaltigt. Würdenträger spricht von einvernehmlichem Sex; Bischof setzt ihn wieder in Gemeinde ein (kurier.at)
– Stift Admont: Junge zwischen 9. und 13. Lebensjahr von zwei Priestern vergewaltigt. Staatliche Klasnic-Kommission zahlte keine Entschädigung. Näheres unter
oe1.orf.at , 30.1.2012.



Nr. K 146 / 2012 – Katholischer Priester missbrauchte Kind seiner Haushälterin, dessen Vater evangelischer Pfarrer ist mainpost.de, 30.1.2012 – Der kleine Junge war vier Jahre alt, als der Hochwürden sich das erste Mal sexuell an ihm erregte und das Kind daraufhin missbrauchte. Und das Opfer musste bis zu seinem neunten Lebensjahr mehrere sexuelle Attacken des Priesters über sich ergehen lassen. Wie fast immer ist rechtlich alles "verjährt" und dem Priester drohen nur der innerkirchliche Entzug der priesterlichen Rechte, die er derzeit noch ausüben darf. Er wohnt jetzt unbehelligt in einem Kloster und hatte sich selbst einem innerkirchlichen Missbrauchsbeauftragten gegenüber gestellt.



Nr. K 145 / 2012 – Bis höchstens 5000 Euro "Entschädigung" für ein durch Missbrauch zerstörtes Leben Kirche nimmt Opfer ihrer Priester nicht ernst – Matthias B., heute 48 Jahre alt, war ein aufgeweckter und talentierter Junge, bis er in die Fänge des Priesters Pater S. geriet, der sein Sportlehrer war. "Dann gab es Schläge, erst fünf, dann zehn, dann immer mehr. Hinterher gab sich S. fürsorglich, cremte den wund geschlagenen Po ein. Als B. krank wurde, bestand S. darauf, ihm die Zäpfchen einzuführen. Erst als sich der Junge bei einer Prügelorgie das Genital am Tisch klemmte und ohnmächtig wurde, hörte der Mann auf." (www.welt.,
27.1.2012)
Heute lebt der Täter unbehelligt im Ruhestand, alles sei verjährt! Und eines seiner vielen Opfer "blickt wie viele andere Betroffene auf ein gebrochenes Leben zurück. Nach dem Missbrauch sackte der Einser-Schüler ab, schaffte nur mit Mühe das Abitur. Eine Ausbildung hat er nie gemacht, stattdessen jobbte er als Busfahrer und als Bauarbeiter. Heute lebt er von Hartz IV. Diverse Therapien haben ihm geholfen, sich zumindest im Alltag zurechtzufinden." Höchstens 5000 Euro, sagt dazu die Kirche. Der Verein Eckiger Tisch hat demgegenüber die Durchschnittssumme errechnet, die von deutschen und österreichischen Gerichten in den letzten Jahren den Opfer zugesprochen wurden: 82.000 Euro pro Opfer. Da die Priester zusätzlich in vielen Fällen das Gottvertrauen der Kinder zerstört haben, sollte also als Entschädigungssumme eine Basis von mindestens 100.000 Euro pro Opfer veranschlagt werden, damit .
Hier müsste der deutsche Staat endlich einschreiten und die Milliarden-Subventionen an die Kirchenbürokratie sofort stoppen und das Geld dafür in einen Fonds für die Opfer von pädophilen Priester einzahlen. Die Mehrheit der Bevölkerung würde hinter dem Staat stehen, wenn er endlich einmal den Mut hätte, der "schwarzen Macht" die Stirn zu bieten!



Nr. K 144 / 2012 – Geheimdokumente belegen Korruption im Vatikan spiegel.de, 27.1.2012. "Das Netz aus Korruption, Vetternwirtschaft und Seilschaften" ist eng und offenbar extrem mafiös. Erzbischof Carlo Maria Viganò, der gegen die Missstände und Finanzverbrechen angehen wollte, wurde aber stattdessen gegen seinen Willen von Joseph Ratzinger in die USA versetzt. Doch jetzt packt er aus. "Teilweise sei mehr als doppelt so viel gezahlt worden, wie andere Anbieter verlangt hätten. So habe 2009 etwa die Krippe auf dem Petersplatz 550.000,00 Euro gekostet", obwohl offenbar ein anderer Anbieter die Krippe für weniger als die Hälfte an Kosten aufgestellt hätte.
Abgesehen davon wären selbst Kosten in Höhe von 200.000,00 € für eine Krippe mit dem Jesus-Baby nur zur Präsentation während der Weihnachtstage in einem einzigen Jahr eine Ungeheuerlichkeit, doch wie gesagt: 550.000,00 Euro war der Preis. Andernorts wird dies ehrenamtlich gemacht, aber die Kirche hat ja die Millionen. Zur Bekämpfung des Hungers in der Welt und zur Rettung von verhungernden Kindern gibt der Vatikan von seinem immensen Vermögen nichts. Hauptsache die Jesus-Baby-Imitation glänzt schön.
Erzbischof Vigano hatte in seiner kurzen Amtszeit bereits über 40 Millionen Euro eingespart, doch damit ist jetzt Schluss. Spiegel.de schreibt: "Durch die Versetzung kommt Viganò nicht mehr für den Job als oberster Verwalter in Frage, die mit dem Titel eines Kardinals einhergeht."



Nr. K 143 / 2012 – Reaktion der Kirche auf den Missbrauchsskandal ein "zweites Verbrechen" ein Betroffener berichtet – "Vor zwei Jahren gelangte der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche mit all seinen Details an die Öffentlichkeit – ein Betroffener schildert, wie schwer es ist, das Erlebte zu verarbeiten und warum die Reaktion der Kirche für ihn ein zweites Verbrechen ist." (sueddeutsche.de, 28.1.2012)
"Zu erfahren, dass "meine" beiden Täter vor mir und nach mir jeweils Dutzende andere Jungen missbraucht haben, hat mich mehr geschockt als alles andere. Mein Schicksal war also nicht willkürlich oder zufällig, sondern Teil eines kompletten institutionellen Versagens. Die Vorgesetzten dieser Männer hätten meinen Missbrauch verhindern können. Doch die Täter wanderten ins innerkirchliche Täterschutzprogramm ... [Betroffene] beobachten auch, dass die Täterschutzprogramme weltweit nach dem gleichen Muster abliefen. Sie sehen sich dabei einer machtvollen, transnationalen religiösen Konzernstruktur gegenüber
... Das Schweigen der Opfer im Bereich der Kirche war auch deshalb so anhaltend, weil kaum ein anderer Täter so mächtige Helfer auf seiner Seite hat wie den lieben Gott und seine irdischen Stellvertreter."
Der "liebe Gott" ist in diesem Fall der "Gott der Institutionen Kirche". Und dessen Stellvertreter ist bekannt. Deshalb die Frage: Wann endlich muss sich Joseph Ratzinger, der Verantwortliche für die Täterschutzprogramme, die immer neue Verbrechen hervor brachten, dafür vor Gericht verantworten? Eine Anzeige vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ist bereits erfolgt.
Eines wird an dem Betroffenenbericht auch deutlich: Es gibt noch viel mehr Sexualverbrechen in der Kirche und noch viel mehr Opfer. Denn: "Viele meiner Kameraden, die meinen, es sich beruflich nicht leisten zu können, wollen bis heute nicht als Missbrauchsbetroffene identifiziert werden."




Nr. K 142 / 2012 – Plagiatsvorwurf: Bischöfliches Wortgeklingel? Wie real sind wohl Worte der "Anteilnahme" gegenüber Behinderten, wenn diese abgeschrieben sind? So wie weitgehend eineinhalb Seiten des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz von Elst, die er von seinem Vorgänger übernommen hat, nur ein klein wenig verändert. (faz.net)
Mag der bischöfliche Plagiat auch medienrechtlich schön geredet bzw. entschärft werden, so stellt sich dennoch die Frage, ob hier nicht einfach katholisch korrekte Worthülsen die Runde gemacht haben, ohne dass sich die vermeintlichen Autoren wirklich mit deren Inhalt vertraut gemacht haben. Eventuell hatte also auch schon Vorgängerbischof Franz Kamphaus auf einige Ghostwriter-Satzbausteine zurück gegriffen. Und wer hat etwas von solchen bischöflichen Verlautbarungen, die dem Steuerzahler viel Geld kosten? Denn Bischofsgehälter zahlt in Deutschland nicht etwa die Kirche, sondern der Staat.




Nr. K 141 / 2012 – Katholischer Priester verspielt eine halbe Million Euro Spendengelder und Kirchenvermögen in Las Vegas – Dass der Pfarrer der römisch-katholischen Kirchengemeinde St. Elizabeth Ann Seton einfach mal so 650.000,00 Dollar Gelder aus dem Besitz der Kirchengemeinde in seine eigene Tasche stecken kann, ist bereits für viele Menschen eine Zumutung, die sich fragen: Wozu hortet die Kirche das viele Geld und warum kommt der Pfarrer so leicht hier dran? Ein Verbrechen ist es jedoch, dass der "wunderbare Pfarrer", so Gemeindeglied Regina Hauck, das weiter zu ihm hält, die ganze Summe in den Spielhöllen von Las Vegas verspielt hat. Wegen Unterschlagung wurde der Pfarrer jetzt zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und einem Monat verurteilt (rp-online.de, 14.1.2012). Er könne aber weiter Backoblaten katholisch gültig angeblich in den Leib Christi verwandeln.

 

Nr. K 140 / 2012 – Erzbischof gibt Frauen, die abgetrieben haben, zur Vergewaltigung frei – Der Erzbischof von Granada, Javier Martinez, hat in seiner Weihnachtspredigt 2011 gesagt, dass Frauen vergewaltigt werden dürften, wenn sie abgetrieben haben. Wörtlich sagte der mit am ranghöchsten Würdenträgern Spaniens, dass "eine Frau, die abtreibt, einem Mann ohne Einschränkungen die absolute Lizenz zum Missbrauch ihres Körpers gibt, denn sie hat Schuld auf sich geladen, als ob sie ein Recht dazu habe" (jn.pt, 4.1.2011). In seiner Predigt schwärmte Exzellenz Javier Martinez auch über das Mittelalter, "esa preciosa Edad Media" ("dieses kostbare Mittelalter") (diocesisgranada.files, 20.12.2009). Dort wurden Frauen, die abgetrieben haben, als Hexen verfolgt und hingerichtet, oft, nachdem sie von den Priestern noch einmal vergewaltigt werden durften. Solche Gedanken leben also in unserer Zeit zunehmend wieder auf, da auch der Staat die Macht der Kirche nicht begrenzen möchte, sondern in Deutschland und auch wieder verstärkt in Spanien und Italien wieder fördert.
Der Psychoanalytiker Eugen Drewermann schreibt:
"Noch bis 1945 forderte diese Kirche die Todesstrafe gegen ‘Kindsmörderinnen’ [Frauen, die eine Abtreibung durchgeführt haben], während sie die Männer unter dem Fahneneid auf den Führer zum Kampf gegen den sowjetischen Atheismus nötigte. Wer Blut an den Fingern hat, sollte nicht anderen die Hände binden oder waschen wollen." (zit. nach Das Weisse Pferd Nr. 2/2000)
Hinter der neuerlichen erzbischöflichen Freigabe der Frau zum Missbrauchtwerden durch Männer steckt nun die
Lehre der großen Kirchenlehrer und Kirchenheiligen Augustinus und Thomas von Aquin, deren Seelen auch Papst Joseph Ratzinger immer wieder um Hilfe anruft.
Der "heilige" Augustinus lehrte,
dass "nichts andres als die Hervorbringung von Kindern" der Grund für die Erschaffung der Frau gewesen sei (Über den Wortlaut der Genesis VI, 3, 5). Ebenso der "heilige" Thomas von Aquin. Er lehrte, dass die Frau nur als "Hilfe zur Fortpflanzung" erschaffen wurde, weil "zu jedem anderen Werk der Mann durch einen anderen Mann entsprechendere Unterstützung fände als durch eine Frau". (Summa Theologica I/92/1)
Der Erzbischof zieht nun daraus die Schlussfolgerung: Wenn die Frau nicht bereit sei, gezeugte Kinder auszutragen und damit ihren einzigen Zweck zu erfüllen, nämlich Kinder zu gebären, dann habe sie auch keine Rechte mehr und genieße keinen Schutz. Und damit sind wir wieder bereits wieder mitten drin im "kostbaren Mittelalter". Der Erzbischof durfte dies ungestraft predigen, also öffentlich Straftaten als legitim bezeichnen, ohne dass er angezeigt oder festgenommen wurde. Denn er ist die mächtige Exzellenz.

PS: Auch wir befürworten Abtreibung nicht (da einer Seele damit die bei der Zeugung eingeleitete Inkarnationsmöglichkeit genommen wird), was jedoch die Freigabe schlimmster Verbrechen (z. B. Vergewaltigung) durch die katholischen Priester in keinster Weise rechtfertigt. Auch ist die katholische Lehre über Frauen und deren Ausschluss von vielen kirchlichen Ämter in höchstem Maße diskriminierend und verstößt gegen die Gleichheit von Mann und Frau, wie es auch Jesus, der große Weisheitslehrer, praktizierte.
 


Nr. K 139 / 2012 – Verbotene Zeugungen Weihbischof gefeuert – Gabina Zabala, Weihbischof von Los Angeles, "war eine einflussreiche Persönlichkeit der katholischen Kirche in den USA"
(nachrichten.at, 4.1.2012). Damit ist es jetzt vorbei. Der Weihbischof wurde "seines Amtes enthoben" und musste den Papst um Rücktritt bitten. Der hohe Amtsträger hatte mit einer erwachsenen Frau trotz Zwangszölibat zwei Kinder gezeugt – für den Katholizismus ein nicht zu duldendes Fehlverhalten, das durch die mangelhafte Verhütung nun nach Jahren offenkundig wurde.
Unzählige andere Würdenträger vergnügen sich regelmäßig in der Homosexuellen-Szene oder pflegen geschützteren Geschlechtsverkehr mit einer oder mehreren Frauen. Und unzählige weitere vergriffen oder vergreifen sich an Kindern und Jugendlichen. Nach außen hin wird aber die "Reinheit" des Zwangszölibats vorgetäuscht, was in unzähligen Fällen reine Scheinheiligkeit ist und außerdem ein Verstoß gegen das 6. Gebot "Du sollst nicht ehebrechen". Denn der Zwangszölibat bricht von Grund auf mit der Ehe, die gottgewollt ist – im Gegensatz zum Priestertum. Denn Jesus von Nazareth hat niemals Priester eingesetzt.
Die Kirche will die Bischofskinder in den USA zumindest finanziell unterstützen.



Nr. K 138 / 2012 –  Kinderpornografie: Katholischer Bischof hatte 588 Bilder und 63 Sex-Videos von minderjährigen Jungen auf Laptop und Handy – Ph. D. Raymond John Lahey war bis zu seiner Festnahme 2009 auf dem Flughafen von Ottawa in Kanada einer der angesehensten katholischen Bischöfe Kanadas. 1985 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Ehrenprälaten ernannt, 1985 zum Bischof. Im Jahr 2002 veröffentlichte er das bekannte Buch über die Geschichte der katholischen Kirche in Kanada The First Thousand Years: A Brief History of the Catholic Church in Canada. Ph. D. Lahey ist gleichzeitig Professor für Religionswissenschaft und Mitglied der Amerikanischen Akademie der Theologie. Der hohe Würdenträger darf seit 2009 nicht mehr alleine in den Park und kein Internet mehr benutzen und ist zurück getreten. 2011 wurde er zu 15 Monaten Haft und 24 Monaten auf Bewährung verurteilt (Bischof wegen Kinderpornografie verurteilt, bild.de 4.1.2012). Da er bereits 2009 gegen Kaution frei kam, war er bis auf einige Tage nie in Haft.

2011

Nr. K 137 / 2011 – Weit über 20.000 Verbrechen an Kindern durch Priester und andere Kirchenmitarbeiter in den Niederlanden. "Das Ergebnis einer Untersuchungskommission ist erschreckend: In den Niederlanden wurden zwischen 10.000 und 20.000 Kinder in katholischen Einrichtungen missbraucht. Die Kirche habe zudem versucht, derartige Fälle aus Angst vor Skandalen zu vertuschen." (tagesschau.de, 16.12.2011)
Da viele Kinder über Jahre hinweg sexuell missbraucht oder vergewaltigt wurden, kann man von weit über 20.000 Verbrechen sprechen.
Die Frankfurter Allgemeine schreibt:
"Zehntausende Opfer, so eine unabhängige Untersuchungskommission, habe der Missbrauch von Kindern in den Niederlanden gefordert; Tausende Kinder seien vergewaltigt worden, und die kirchliche Hierarchie habe Täter systematisch geschützt und die Reputation der Kirche über das Leid der Opfer gestellt. Als wären die Folgerungen der ´Deetman-Kommission`, geleitet von einem protestantischen Politiker, für Hollands Katholizismus noch nicht vernichtend genug, gerät nun ein weiterer furchtbarer Aspekt katholischer Sexualpolitik ins Gesichtsfeld: Zeitzeugen melden den Fall eines jungen Mannes, der in den fünfziger Jahren seine sexuelle Ausbeutung in einem katholischen Heim bei der Polizei anzeigte, danach in eine katholische Klinik eingewiesen und schließlich als Minderjähriger kastriert wurde. Die Begründung damals: Der Junge habe als perverser Homosexueller die Patres verführt." (faz.de, 14.4.2012)
Lesen Sie dazu: Einige der vergewaltigten
Jungen ließ die Kirche anschließend kastrieren
,
während den Tätern nichts passierte

 

Nr. K 136 / 2011 – Kirchenleitung deckte pädophilen Verbrecher an Ministrantinnen, weil er "vorbildliche" Gemeindearbeit leiste – Das Opfer wurde vom Sekretär des Bischofs bedroht: "Wir sind viele und Sie sind allein". Lesen Wie den erschütternden Bericht über den Pfarrer, der viele Ministrantinnen missbrauchte und dem eines Tages Einbrecher einen Messkrug ins Gesicht schlugen. (fr-online.de unter der Überschrift "Er mag es, wenn man um Hilfe schreit") – Siehe dazu auch Nr. K 135/2011



Nr. K 135 / 2011 – Überfallener katholischer Priester hatte früher Messdienerinnen und Messdiener sexuell missbraucht. Gibt es Zusammenhänge? (volksfreund.de, 1.12.2011). Erneut wurden zwei katholische Priester wegen Sexverbrechen vom Dienst suspendiert. In einem Fall deutet sich dabei womöglich ein spektakulärer Zusammenhang mit einem Überfall auf diesen Priester an Weihnachten 2010 an, der ein Racheakt für dessen Missbrauch von zwei Ministrantinnen gewesen sein könnte.
Damals wies die Leiterin des katholischen Christoferuswerkes e.V. empört auf diesen Überfall und auf einen weiteren hin: "Nur zwei Tage zuvor geschah ein ähnlicher Terror-Überfall – fast genau nach gleichem Strickmuster ... ´Nur` wegen räuberischer Absichten hätten die maskierten Verbrecher die beiden schlafenden Geistlichen nicht aus ihren Betten zerren müssen ...Es stellt sich überdies die Frage, ob die erschreckende Zunahme brutaler Anschläge auf katholische Priester im Zusammenhang steht mit jener einseitigen, teilweise geradezu hysterischen Medienkampagne zum Missbrauchsthema, die monatelang anhielt und mitunter einem Vernichtungsfeldzug gegen die katholische Kirche glich, wobei besonders katholische Priester einem unfairen und infamen Generalverdacht ausgesetzt waren, der auch von linkskirchlicher Seite geschürt wurde." (
kultur-und-medien-online,
27.12.2011)
Nun stellt sich also in einem der Fälle der Sachverhalt so dar: Der überfallene Priester war kein "unschuldiges" Opfer einer angeblich "geradezu hysterischen Medienkampagne", sondern es ist einer jener pädokriminellen Täter, deren Taten immer mehr ans Licht der Öffentlichkeit kommen.



Nr. K 134 / 2011 – Katholischer Pfarrer gesteht nach jahrelangem Leugnen und Bewährungsstrafe Sexualverbrechen an Kindern – Erst wurde die Erzdiözese Freiburg von Freien Christen verklagt, sich nicht mehr "christlich" nennen zu dürfen, dann sollte der Papst das ramponierte Image des Bistums von Bischof Robert Zollitsch 2011 aufpolieren. Nun erschüttert ein neuer Skandal die Diözese, bringt jedoch gleichzeitig eine weitere Wahrheit ans Licht, die seit über 15 Jahren nicht eingestanden wurde.
Denn Jahre lang standen Aussagen gegen Aussagen: Auf der einen Seite die Klagen traumatisierter Kinder und Jugendlicher, die vom Dorfpriester sexuell missbraucht worden waren und die man auch noch vielfach verdächtigte, die Unwahrheit zu sagen. Und auf der anderen Seite die hartnäckigen Leugnungen des "Gottesmannes". Für die innerkirchliche Suspendierung waren die Fakten zwar ausreichend, für eine angemessene Verurteilung nach staatlichen Gesetzen aber zu dürftig. So wurde der katholische Priester 1996 für Taten aus dem Zeitraum von 1990-1995 in den Gemeinden Bachheim, Reiselfingen und Unadigen nur zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt. Mittlerweile sind die Verbrechen verjährt und der Priester Manfred Müller hat sie nun ca. 20 Jahre später doch eingestanden. Die Opfer können sich noch einmal melden bei der Rechtsanwältin der Erzdiözese Freiburg ... (suedkurier.de, 12.11.2011)




Nr. K 133 / 2011 – England: Vater Pearce, Priester und Rektor der Benediktinerschule in London, missbrauchte 40 Jahre lang Kinder. Der verantwortliche Abt ist auf der Flucht – Die Aufdeckung von Gewalt- und Sexualverbrechen von Priestern weltweit hat auch die englische Hauptstadt erreicht und weitet sich immer mehr zu einer Kriminalgeschichte mit offenem Ende aus. Opfer packten aus, wie der verantwortliche Rektor der Ealing Abbey der Benediktiner 40 Jahre lang ihm anvertraute Kinder sexuell missbrauchte. Opfer berichten von einem ganzen System von Sex und Gewalt gegen Kinder. Im Zuge der kircheninternen Ermittlungen ist nun der ehemalige Abt des Klosters, Laurence Soper, aus einem römischen Ordenshaus der Benediktiner plötzlich verschwunden und untergetaucht.
Unter der Überschrift "Kein Kind soll erleiden, was wir durchmachen mussten", schreibt einer der unzähligen Opfer in The Times (25.10.2011): "When I arrived at St Benedict’s I became the victim of a bullying culture led by Father David Pearce. Corporal punishment was common and a couple of times there was a quite overt sexual element" ("Als ich in St. Benedikt ankam, wurde ich ein Opfer einer schikanierenden Kultur unter der Führung von Vater David Pearce. Gemeinschaftsbestrafung war üblich und einige Male gab es ein unverhohlen sexuelles Element").
Wie offen der Schmutz hinter den frommen Kutten offen gelegt und bestraft wird, bleibt abzuwarten. Der Hauptverantwortliche ist zumindest offiziell auf der Flucht. Wenn er nicht kirchenintern irgendwo versteckt wird.
Und der Ruf der Benediktiner ist dahin.

 

Nr. K 132 / 2011 – Priester als Millionenräuber. Er unterschlug fast eine Million Euro an Spendengeldern extrem milde Bewährungsstrafe – Ob Bewährung oder Verjährung: eines von beiden wird fast immer angewandt, wenn katholische Würdenträger Verbrechen begehen. So auch in einem weiteren Fall in der Diözese Würzburg. Nachdem der angesehene katholische Priester aus Karlstadt ins Visier der Steuerfahndung geraten war, erwirkten die Behörden eine Hausdurchsuchung. Dabei fanden die Beamten im Pfarrhaus Informationen über die Konten unter der alleinigen Verfügungsberechtigung des Priesters mit Kontoständen von über einer Million Euro (siehe auch hier). Hinzu kamen viele Umschläge mit Geld, die der Hochwürden an verschiedenen Stellen im Pfarrhaus versteckt hatte sowie "eine schwere Kiste voll Geld, die einer allein kaum tragen konnte. Einen ganzen Nachmittag lang, so der Zeuge, hätten vier Polizisten die Münzen und Scheine gezählt. Das Ergebnis waren 133 000 Euro" (mainpost.de vom 20.10.2011). Nach einem anfänglichen Geständnis, das Geld gestohlen bzw. veruntreut zu haben, widerrief der geweihte Mann später sein Geständnis. "Alles Geld, das man gefunden habe, habe der Geistliche im Lauf seines Berufslebens angespart". (PS: Der Staat subventioniert die Kirche mit Milliarden, damit sie die Pfarrergehälter nicht nur aus der Kirchensteuer bezahlen muss).
Später kam es jedoch zu einem Widerruf des Widerrufs und zu der Herabstufung der Gewichtigkeit des Verbrechens, so dass man sich als Außenstehender fragen kann, ob dieses nicht fast wie ein Kavaliersdelikt behandelt wurde. Während Nichtpriester sicher für mehrere Jahre ins Gefängnis gemusst hätten, bekam der Priester nur eine Strafe von zwei Jahren auf Bewährung und bleibt ein freier Mann. 907.000 Euro unterschlagene Spendengelder muss er an die Kirche zurück zahlen. Dazu kommt eine kleine Geldstrafe in Höhe von 16.500 Euro und eine Verurteilung dazu, jeden Monat 200 Euro an einem gemeinnützige Organisation, also z. B. die Kirche, zu spenden.  Selbst die für ihre Kirchenfreundlichkeit bekannte Main-Post kommentierte am 22.10.2011: "Mit Gerechtigkeit hat das nicht viel zu tun. Am Ende profitiert übrigens die katholische Kirche von der Sache ..."
Die "Höhe" der Strafsumme war auch überraschend. Denn dem Verbrecher im Talar bleiben 580.000,00 Euro als Eigenvermögen, wo man anerkannt hatte, dass er diese mehr als eine halbe Million von seinem Pfarrersgehalt angespart habe. Und eine monatliche Priesterpension in Höhe von 2700 Euro kommt ständig hinzu, damit der Würdenträger auch im Alter nicht darben muss. Davon können normale Bürger nur träumen.
Die Zeitung äußerte jedoch auch Verständnis für die deutsche Justiz, "die sich monatelange Untreue- und Betrugsprozesse nicht mehr leisten kann, weil ihr die Zeit und das Personal dafür fehlen". Das ist in der Tat ein völlig neues Argument in Deutschland. Auffällig allerdings der Zusammenhang, in dem man es anwendet. Das Kruzifix im Gerichtssaal, unter dem die Prozesse stattfinden, ist nämlich gleichzeitig das Symbol der katholischen Kirche.
Laut kirchlicher Lehre müssen übrigens die katholischen Laien, wozu auch die Richter gehören, der Kirche in ihrem Amt dienen, wenn sie ihr Seelenheil nicht gefährden wollen.
 



Nr. K 131 / 2011 – Bischof ließ pädophilen Verbrecher fünf Monate lang mit Kindern weiterarbeiten – Obwohl pädophile Priester seit Aufdeckung einiger Sex-Verbrechen und weltweiter Berichte darüber massivst "gewarnt" sind, machen einige weiter, und wurden zeitweise wieder von  Vorgesetzten gedeckt. So der Priester Shawn Ratigan aus den USA, der bei einer kirchlichen Osterveranstaltung z. B. Porno-Aufnahmen von einem ihm anvertrauten Mädchen machte. Und obwohl Bischof Robert Finn aus Kansas City bereits im Dezember 2010 von den Fotos erfuhr, ließ er den Verbrecher zunächst weiter mit Kindern arbeiten und wandte sich erst im Mai 2011 an die Polizei. Gerichtsdokumenten zufolge besuchte der Täter in der Zwischenzeit "zahlreiche Kindergeburtstage, verbrachte Wochenenden mit Familien aus der Gemeinde und leitete mit Billigung des Bischofs die Kommunionfeier eines Mädchens" (dpa, 14.10.2011). Gegen den Bischof wird jetzt ebenfalls Anklage erhoben. Auf dem Laptop des Priesters wurden Hunderte von nackten Kindern und Kinderpornobilder sicher gestellt. Der Bischof sieht sein Fehlverhalten offenbar nicht ein, ist sich keiner Schuld bewusst und spricht von seinem "tiefen Glaube". Doch selbst wenn der pädophile Priester das Mädchen, das er bei der "Erstkommunion" näher zu "Gott" geführt haben soll, nicht sexuell belästigte wie das andere Mädchen, das er zu pornografischen Handlungen anstiftete: Wie werden das Mädchen und seine Eltern denn wohl jetzt reagieren und die bischöflich herauf beschworene Situation bewerten?



Nr. K 130 / 2011 – Wahnsinns-Bluttat während der katholischen Messe. Ein Gläubiger nahm offenbar die Bibel wörtlich und riss sich seine beiden Augen aus. "Stimmen" hätten es ihm so gesagt. Der Priester setzte die Messe anschließend fort. (news.at vom 3.10.2011)



Nr. K 129 / 2011 – Strengst katholischer Priester: Einvernehmlicher Sex mit 14-jähriger Ministrantin oder Vergewaltigung? – Der Priester hatte – wie immer so auch dieses Mal – "Glück". Weil die Erinnerung des Opfers Lücken aufwies, wurde die Anklage fallen gelassen. Die junge Frau bekam durch die Aufdeckung der vielen Sex-Verbrechen von Priestern Mut, ebenfalls zur Polizei zu gehen und wurde vom Star-Anwalt des Priesters verhöhnt. Dies sei ein "klassischer Trittbrettfall". Dass der jungen Ministrantin vom Hochwürden der Mund zugehalten wurde und er ihre Arme festhielt, um ihren Widerstand zu brechen, als er sich sexuell an dem Mädchen abreagierte, "blieb räumlich und zeitlich zu vage". Nach Aussage des Täters, des Chefs der innerkatholischen extrem strengen  "Christusgemeinschaft" (CG), war der Sex mit dem Mädchen "einvernehmlich" gewesen. (taz.de, 29.9.2011)


 
Nr. K 128 / 2011 – Priester vergewaltigte seine erste Ministrantin (9 Jahre). Bei Eucharistie und Glockengeläut wird ihr heute schlecht Sie war das erste Mädchen, das in einer katholischen Kirchengemeinde in Nordrhein-Westfalen am Altar ministrieren durfte. Doch der dort tätige Priester war hetero-pädophil und vergewaltigte das Mädchen immer wieder. "Er hat gesagt, das passiert alles in Gottes Sinne, und wenn ich darüber rede mit irgendjemandem, dann sieht Gott das, weil Gott alles sieht, und wird mich dann strafen." Die Welt schreibt u. a.: "Sonja F. fällt es schwer, zu Hochzeiten oder Taufen von Freunden und Verwandten zu gehen. Die 35-Jährige erträgt die katholischen Gottesdienste nicht, die Rituale, die Gebete, die Gewänder. Besonders bei der Wandlung und den Worten ´Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird` –, da wird ihr ´übel, mulmig`. Sie wurde als eine von fünf Opfern ausgewählt, mit Joseph Ratzinger sprechen zu können und bekam am nächsten Morgen einen Ehrenplatz bei der Messe auf dem Erfurter Domplatz. "Doch da ging es schon wieder los bei Sonja. Sie hörte das Glockenläuten, roch den Weihrauch, erlebte die Kommunion. Und sie zitterte am ganzen Körper." Und sie dachte an die Tausende von anderen Opfern. "Der Papst hätte, so sagt sie, doch so leicht noch ein, zwei Sätze sagen können über das Leid aller Missbrauchsopfer, dass er sieht, und dass er allen Missbrauchsopfern Kraft wünsche, das durchzustehen. Doch da kam nichts." (welt.de unter der Überschrift "Wenn ich Kirchenglocken höre, wird mir schlecht")
Joseph Ratzinger ist wegen seiner persönlichen Verantwortung für jahrzehntelange Verbrechens-Vertuschung und Begünstigung weiterer Verbrechen mehrfach beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag angezeigt.



Nr. K 127 / 2011 – Es passiert immer wieder das gleiche: "Zwei unter Pädophilie-Verdacht geratene Priester" wurden in Slowenien nur versetzt und arbeiten wieder mit Kindern. "Ein Priester konnte sogar in ein diözesanes Bildungsheim wechseln, in dem auch Ferienprogramme für Schulkinder stattfinden. Dem zweiten Priester sei eine kleinere Pfarre in der Oberkrain anvertraut worden." (Die Presse, 27.7.2011)



Nr. K 126 / 2011 – Freude auf den Papstbesuch beendet: Katholischer Pfarrer wegen Sexualverbrechen an mehreren Kindern verhaftet / Er hatte bereits innerkirchlich seit 2006 Kontaktverbot zu dem Jungen, den er zum Sex missbrauchte, doch die Kirche setzte auch hier auf Vertuschung: Eltern und Staatsanwaltschaft wurden nicht informiert / Kripo prüft auch tatsächlichen oder vermeintlichen Selbstmord im Pfarrhaus / Priester plante mutmaßlichen Sex-Urlaub mit 13-jährigem Kind in der Dominikanischen Republik – Die Polizei schlug schließlich zu, als der Priester gerade mit Kindern und Jugendlichen zu einer Freizeit aufbrechen wollte. Pfarrer Andreas L. aus Salzgitter wurde festgenommen und hat bereits viele der ihm zur Last gelegten Taten gestanden. Ihm wird Sex mit mindestens drei Kindern in ca. 200 Fällen vorgeworfen, z. B. sexueller Missbrauch an zwei anfangs zehnjährigen Jungen. Wäre eine Mutter eines Opfers nicht zur Polizei gegangen, hätte auch dieser Täter weitermachen können. Denn auch in der Kirche waren Vorwürfe gegen den pädokriminellen Täter bereits bekannt, doch diese ließen sich wegen fehlender Opfer-Aussagen offenbar nicht beweisen. Zuletzt wurde der Würdenträger deswegen 2010 überprüft. Doch bereits 2006 erhielt er ein innerkirchliches Kontaktverbot gegenüber dem 10-jährigen Jungen, mit dem er offenbar Sex hatte, das er aber nicht einhielt. Eltern und Staatsanwaltschaft wurden darüber nicht informiert – spiegel.de, 24.7.2011 – Die letzte Tat geschah dann im Juni 2011. Im Internet ist der Täter unter anderem auf einem Foto mit arglosen Kindergartenkindern abgebildet.
Aufgrund dieser Anzeige bei der Polizei konnten die Behörden nun erneut ermitteln und schließlich handeln. Hätte sich die Mutter stattdessen an die Kirchenleitung gewandt, wäre wohl alles zunächst weiter unter dem Deckmantel der päpstlichen Geheimhaltungspflicht – bei Androhung der Exkommunikation und damit der ewigen Hölle bei Zuwiderhandlung – verblieben, die Joseph Ratzinger im letzten Jahrhundert installiert hatte. Und man hätte die Mutter eventuell vor einer Anzeige gewarnt aufgrund der "unabsehbaren Folgen für die Opfer" oder wie immer die Ausreden oftmals formuliert werden.
Anders als in anderen Ländern, wie z. B. Frankreich oder den USA, gibt es in Deutschland noch immer keine Anzeigenpflicht bei Sex-Verbrechen von Priestern, was der Kirche immer noch die Möglichkeit gibt, die "Dinge" "intern" zu regeln. Noch für 2011 hatte der pädophile Straftäter einen Sex-Urlaub mit einem 13jährigen Jungen in der Dominikanischen Republik geplant und hatte bereits alles gebucht. Offenbar im Zusammenhang der Strafanzeige gegen ihn hatte der Täter die geplante Missbrauchs-Reise dann storniert. (bild.de vom 4.8.2011)

Und wie geht es mit dem Täter weiter? "Ob der 46-Jährige für immer aus dem Priesteramt entfernt wird, müssten kirchenrechtliche Ermittlungen ergeben, sagte Weihbischof Heinz-Günter Bongartz in Hildesheim" (sueddeutsche.de, 19.7.2011). Das mag ja sein. Es klingt aber gerade so, als wären auch hier wieder die kirchlichen "Gerichte" zuständig und nicht die Staatsanwaltschaft, und als käme auch dieser Verbrecher wieder mit einer Bewährungsstrafe davon, und als ginge es nur darum, ob er seine Seelsorge z. B. künftig im Altenheim ausübt und sich vielleicht von Kindern fernhalten solle oder ob er vielleicht ins Kloster müsse. Dass man außerhalb der Kirche vielleicht 30 Jahre Haft für angemessen halten könnte, scheint außerhalb des Horizonts kirchlicher Nachsichtigkeits- und Vertuschungspolitik gegenüber Verbrechern in den eigenen Reihen.
Erst durch die Einschaltung der Polizei, wie bei anderen Verbrechen auch, scheint manchem endlich zu dämmern, dass Priester keine einseitig barmherzige Sonderstellung unter den Verbrechern haben dürfen. Immerhin: Für den Priester ist die Freude auf den Papstbesuch damit erst einmal vorbei, es sei denn, er wird zur Teilnahme an einer Papstmessen wieder aus der Haft entlassen. Die deutschen Politiker sollten jedoch endlich aufwachen und Joseph Ratzinger, der durch seine kirchlichen Regelungen faktisch zum Schirmherren der pädokriminellen Taten geworden ist, nicht auch noch den Bundestag als ein Forum der Ablenkung zur Verfügung stellen.
Siehe auch Nr. K 125 / 2011: Aufforderung an die Bischöfe, sich für eine Anzeigepflicht pädokrimineller Verbrechen durch Priester und andere Verbrecher einzusetzen.

PS
: Die Soko "Sünde" der Kriminalpolizei in Salzgitter prüft auch, ob der Priester eine Affäre mit einem Mann hatte, den er aus "seelsorgerischen Gründen" bei sich aufnahm. Der 25-Jährige beging 2007 in der Pfarrer-Wohnung aus unbekannten Gründen offenbar Selbstmord. (bild.de, 24.7.2011)

Aktualisierung: Priester Andreas L. steht im Januar 2012 vor Gericht und beschönigt und verharmlost ca. "280 Fälle des teils schweren sexuellen Missbrauchs" von Kindern, also Vergewaltigungen von kleinen Jungen. Unter der Überschrift Missbrauch vor der Messe dokumentiert
spiegel.de am 12.1.2012 die zynischen Verbrechen.



Nr. K 125 / 2011 – Öffnung von kirchlichen Personalakten nur "Nebelkerze", denn es gebe noch "geheime Personalpapiere" / Aufforderung der Freien Christen an die Bischöfe, sich für eine Anzeigepflicht pädokrimineller Verbrechen einzusetzen – Die taz schreibt: "Die katholische Kirche will unabhängigen Fachleuten Zugang zu ihren aktuellen Personalakten gewähren, um mögliche Hinweise auf sexuellen Missbrauch von Minderjährigen durch Geistliche aufzuspüren ... In einer ersten Reaktion nannte Norbert Denef vom Opferverband ´netwerkB` das Vorhaben ´eine Nebelkerze wie viele andere auch`, die die katholische Kirche zünde. In jedem Bistum gebe es neben den offiziellen Akten noch geheime Personalpapiere, die unzugänglich blieben. Auch der runde Tisch ´Sexueller Kindesmissbrauch` der Bundesregierung bleibe eine reine Interessenvertretung der Organisationen, bei denen es zu ´Pädokriminalität kommt`, verkündete Denefs Netzwerk. Das ´Hauptproblem` für die Betroffenen sei, dass die Straftaten weiterhin verjährten, so Denef." (taz.de, 10.7.2011)
Und weil auf diese Weise fast alle furchtbaren Verbrechen ungesühnt bleiben, weil die meisten Opfer erst nach der Verjährung von 10 Jahren aussagen, deshalb sollte der Papst auf die Verjährungsfristen zum Schutz pädokrimineller Priester verzichten, damit diese der Gerechtigkeit zugeführt werden können. Ebenso haben die Freien Christen auch an alle deutsche Bischöfe appelliert, sich für eine Anzeigepflicht von Sex-Verbrechen, einzusetzen, damit diese innerkirchlich nicht mehr vertuscht werden können.




Nr. K 124 / 2011 – Ein von einem Priester missbrauchtes Mädchen hat als 45-jährige Frau einen Selbstmordversuch unternommen. Der Grund: Alle Beschuldigten kamen wie fast immer straflos davon. Der Nationaldirektor des päpstlichen Missionswerks widerrief sein Geständnis. Und die Frau wurde verleumdet. Denn die Kirche legte eine Ferndiagnose "Borderline-Syndrom" gegenüber der Frau vor, um Täter in ihren Reihen zu entlasten. Doch selbst bei tatsächlichen Borderline-Patienten: Die Erkrankung ist in der Regel die Folge der Vergewaltigungen z. B. durch einen Priester. Mehr dazu siehe diepresse.com vom 10.7.2011
 


Nr. K 123 / 2011 – Erzbistum Freiburg kurz vom dem Papstbesuch: Verbrecher bittet Opfer gleichzeitig um Vergebung und um Beendigung der Therapiekostenübernahme Gab Kirche vertrauliche Opferdaten an Missbrauchs-Priester weiter? Dieser bittet nun eines seiner Opfer darum, dass die Kirche keine Therapiekosten mehr bezahlen müsse. Der Priester des Erzbistums hatte zwischen 1965 und 1990 Kinder in Vimbuch und Weitenung sexuell geschändet. Als ein Verbrechen aufgedeckt wurde, erfolgte – wie fast immer in der Kirche – die Versetzung in eine andere Pfarrei, in diesem Fall nach Löffingen. Dort gingen die Verbrechen dann wie meistens weiter und führten schließlich dazu, dass der Priester-Täter in den vorzeitigen Ruhestand versetzt und zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde.
Nach vielen Jahren wandte sich ein schwer traumatisiertes Opfer, wie von der Kirche erbeten, vertraulich an das Erzbistum, wo man sich bereit erklärte, die Kosten für eine Therapie zu übernehmen, die das Bistums seinerseits offenbar von der üppigen Pension des Verbrechers abzog. Dieser wandte sich nun in einem Brief an sein ehemaliges Opfer und bat um Vergebung und darum, dass dieses in Zukunft darauf verzichte, weitere Erstattungen für seine Therapie von der Kirche zu bekommen.
Die Zeit schreibt dazu weiter: "Norbert Denef, der Sprecher des Netzwerkes B, vermutet: Die Kirche gebe Opfer-Daten an Täter weiter. ´Wir vom Netzwerk B haben Sorge, dass es bereits eine Vielzahl weiterer Fälle dieser Art gibt`, sagt er. ´Wir halten diesen Umgang mit den Opfern für gefährlich. Hier besteht das Risiko eines erneuten Traumas. Die Mehrzahl der Opfer verfügt nicht über eine therapeutische Unterstützung und wäre einer solchen Situation hilflos ausgesetzt.`" (zeit.de, 7.6.2011)
Als ein Verantwortlicher an diesen Vorgängen wird Erzbischof Robert Zollitsch genannt. Dieser belehrt aber mittlerweile die Bundestagsabgeordneten im Hinblick auf den kommenden Papstbesuch und fordert ihre Anwesenheit während der geplanten Papstrede im Reichstag (z. B. handelsblatt.com, 22.4.2011).
Die katholische Kirche hatte sich schon bereit erklärt, Opfern, deren Leben durch die Kinderschänder im Talar vielfach ruiniert wurde, bis zu höchstens 5000 Euro an Entschädigung zu bezahlen  (zeit.de, 3.3.2011) eine weitere Verhöhnung der Opfer: die Summe entspricht etwa den Reparaturkosten für einen PKW mit einem mittleren Blechschaden, während der Reichtum der Kirche unermesslich ist.
Der Bundestag sollte deshalb endlich die Reißleine ziehen, und dies geplante "Papst-Show" absagen. Die Politiker sollten sich stattdessen mit den Kirchenführern treffen, um dieses unwürdige Angebot nachzuverhandeln.



Nr. K 122 / 2011 – Katholischer Priester in Großbritannien zu 21 Jahren Haft verurteilt – "Unvorstellbar grausame Taten", so der Richter, "die Opfer [21 kleine Buben] hätten kaum je zu überwindenden Schaden genommen". Der Richter bezeichnete den katholischen Priester zudem als "doppelzüngig" und "manipulativ". In Deutschland wäre das Verfahren wegen "Verjährung" gar nicht erst eröffnet worden, und der Priester in ein Kloster versetzt worden. In England werden die Verbrechen aber auch 27 Jahre nach dem letzten nachgewiesenen Verbrechen von der Justiz wie entsprechende Verbrechen behandelt. (derstandard.at, 22.10.2010)



Nr. K 121 / 2011 – "In Italien sei es wegen der ständigen Präsenz der Kirche schwer, über den Missbrauch zu sprechen ..." (ad-hoc-news.de, 20.4.2011) Opfer pädophiler Geistlicher organisieren sich.

 

Nr. K 120 / 2011 – Schock inmitten der Vorbereitung zur Wallfahrt zum Heiligen Rock Sex-Verbrechen an Jugendlichen und Kindern bei renommiertem Priester in Trier aufgedeckt – Die Nachricht von den Verbrechen trifft das Bistum in Trier mitten in die Vorbereitung zum Massen-Ereignis, der Wallfahrt zum Heiligen Rock vom 13.4.-13.5.2012, wo der Papst nach dem Wunsch von Bischof Stephan Ackermann erneut nach Deutschland kommen soll. Bei der letzten Wallfahrt zum Heiligen Rock im Jahr 1996 kamen 700.000 Pilger. Ein schmutziges Stück Stoff wird dabei als angebliches Gewand von Jesus verehrt, und die Gläubigen schreiten ehrfürchtig betend daran vorbei – letztlich eine Verhöhnung von Jesus, denn er würde sicher heute saubere, gepflegte und unauffällige Kleidung tragen. Der Rock wurde erstmals 1512 in Trier gezeigt und dann zunächst Jahr für Jahr, und Martin Luther tobte. Dies sei ein "verführlich, lügenhaft und schändlich Narrenspiel". 2012 jedoch beteiligt sich die Evangelische Kirche an dem "lügenhaften Narrenspiel".
Mitten hinein in die Vorbereitungen musste Abt Ignatius Maaß von der Trierer Abteikirche St. Matthias zugeben, dass Priester und "Bruder" B. in den 70er- und 80er-Jahren jahrelang Kindern und Jugendlichen missbrauchte. Der Trierer Volksfreund schreibt am 22.5.2011: "Er gehörte zu den bekannten Trierer Persönlichkeiten und genoss allgemein eine hohe Wertschätzung." Wie meistens hatte die Kirche die Polizei nicht eingeschaltet und nach eigenen Angaben auf "Wunsch der Opfer" auf strafrechtliche Verfolgung der Verbrechen verzichtet. Das Ausmaß der seelischen Verwüstung bei den Opfern (man spricht von Seelenmord) bewirkt jedoch, dass diese durch Tätervertretungen (in diesem Fall die Kirchenleitungen) leicht manipuliert werden können. Die Kirche habe intern, so der Abt, eine "freiwillige Leistung" erbracht. Die Verbrechen sind außerdem wie fast immer in solchen Fällen "verjährt", weswegen der Verbrecher wie meistens unangetastet im Kloster seinen Lebensabend verbringen kann. Der Papst hatte auf verschiedene Bitten, auf die Verjährung bei Kinderschänderverbrechen von Priestern zu verzichten, nie reagiert. Die Opfer sind oft erst nach Jahrzehnten überhaupt in der Lage, die Traumatisierung aufzuarbeiten und darüber zu sprechen. In der Frankfurter Rundschau heißt es in einer Zusammenfassung der Verbrechen: "Die Opfer jedenfalls waren und sind in erschütterndem Maße machtlos." (25.5.2011)

 

Nr. K 119 / 2011 – Priester holt sich Obermessdiener, dieser holt sich jüngeren Messdiener, dieser holt sich Kind zum SexDer Trierer Volksfreund enthüllt, was sich im katholischen Pfarrheim und in der Sakristei jahrelang abspielte. Der Priester erzog den Obermessdiener zu seinem Sex-Partner mit den Worten "Das ist eine schöpfungsbejahende Lebensweise, die vor Gott nicht schlecht sein kann". Außerdem bekam er für diese weiteren Dienste reichlich finanziellen Zuschlag. Der Obermessdiener übernahm die Methode gegenüber jüngeren Messdienern, von denen einer ebenfalls wegen Missbrauchs verurteilt wurde.
Der Obermessdiener wurde nun zu drei Jahren Haft verurteilt. Der Priester wurde nie verurteilt. Seine Taten sind wie üblich verjährt. Sie unterlagen nun lange genug dem päpstlichen Geheimhaltungsbefehl. (volksfreund.de, 9.5.2011)
 


Nr. K 118 / 2011 – Mutmaßlicher französischer Familienmörder war militanter Katholik, Frau und Kinder "streng katholisch" – Spiegel.de schreibt: "Er war militanter Katholik ... Nach dem Fünffachmord von Nantes ist der tatverdächtige Xavier D. unauffindbar. Tötete er seine Frau und die vier Kinder? ... Xaviers ehemals bester Freund zeigte sich nach dem Blutbad ´wie betäubt`: Gemeinsam habe man von 1975 bis 1978 das katholische Gymnasium in Versailles besucht, erzählte der Mann namens Bruno der ´Libération`. ´Gesellig, fröhlich, sympathisch` sei D. als junger Mann gewesen. Das religiöse Element war stark vertreten – die Mutter las dem Sohn aus dem Katechismus vor, an der Schule galten strenge Regeln."
Auch seine Frau und seine vier Kinder waren "streng katholisch", waren in der Kirche Saint-Félix in Nantes engagiert, gingen dort ein und aus. Doch der Vater bekam zunehmend Probleme mit dem katholischen Gott, startete deshalb im April 2010 in einem katholischen Internet-Forum einen Hilferuf: "Worin besteht der Nutzen oder die Lust Gottes, wenn man ihm ein Tier opfert, ein Kind, einen Menschen ... seinen Sohn? Danke für eure Antworten." (ntv.de, 29.4.2011)
Auf diese Frage hat auch Papst Benedikt XVI. in seinem neuen Buch Jesus von Nazareth, Band 2, geantwortet. Der Papst bezeichnet die Tierschlachtungen zur angeblichen "Beruhigung" Gottes im Alten Testament als "wartender Ausgriff nach Kommendem", die "ihr Licht und ihre Würde von dem Kommenden empfingen" (S. 77 f.), dem angeblichen Menschenopfer von Jesus, um den Gott, an den die Kirche glaubt, damit zu "versöhnen".
Doch der mutmaßliche Fünffach-Mörder wurde "nach 35 Jahren militant gelebtem Katholizismus", wie er selbst schrieb (spiegel.de, 28.4.2011), an diesem Glauben irre, weswegen ihm nach römisch-katholischer Lehre nun die ewige Verdammnis drohte. Hat er am Ende versucht, diesem Gott seine Familie zu "opfern", um ihn wieder gnädig zu stimmen? Eine Antwort darauf gibt es noch keine, da er verschwunden ist. Die Leichen seiner Frau und seiner vier Kinder wurden im Garten gefunden.
 


Nr. K 117 / 2011 – Vom Kaplan vergewaltigt Opfer klagt: Erzbistum nicht an Aufklärung interessiert – Zu Tausenden sind katholische Priester nicht mit Sado-Maso-Sex unter Männern zufrieden (siehe unten), sondern versuchten, ihren Trieb an Kindern zu stillen. Diese sind oft erst nach vielen Jahren fähig, die sexuelle Gewalt, die ihnen angetan wurde, aufzuarbeiten. Über ein weiteres Beispiel schreibt die Berliner Zeitung vom 8.4.2011. (berlinonline.de)
In dem Artikel heißt es unter anderem: "Mit immer neuen Schreiben an immer mehr Menschen und mit Informationen an die Staatsanwaltschaft und die Deutsche Bischofskonferenz hat Beyer die Kirche offenbar dazu gezwungen, den mutmaßlichen Täter aus dem Amt zu nehmen. ´An Aufklärung ist das Erzbistum nicht interessiert`, bilanziert Beyer bitter." Schließlich kommt der Papst kommt im Herbst ins Erzbistum und die Kirche will endlich andere "Schlagzeilen". Aber die Verbrechen, von denen täglich immer mehr ans Licht kommen, lassen sich nicht zum Papstbesuch unter den Teppich kehren.



Nr. K 116 / 2011 – Kondomverbot für HIV-infizierte Afrikaner und harter homosexueller Sado-Maso-Sex im Vatikan / Tausende geheime Kinder der heterosexuellen Priester wachsen in gestörten Verhältnissen auf – Der Journalist Carmelo Abbate enthüllt die maßlose Heuchelei der Kirche und berichtet z. B. von dem "wilden Treiben" "hinter keuscher Fassade". Sein neues Buch erschien am 21.4.2011 in italienischer und französischer Sprache (Sexe au Vatican). (blick.ch).
Und während "schwuler Sado-Sex mit Blick auf den Petersdom" zum vatikanischen Alltag gehört, droht der Papst eingeschüchterten afrikanischen Gläubigen mit der Hölle, wenn sie ein Kondom benutzen, um z. B. in der ehelichen Sexualität den Partner vor Infizierung mit dem HIV-Virus zu schützen (mehr dazu z. B. in dem Buch Angeklagt der Papst).
Hinzu kommt die maßlose Heuchelei der heterosexuellen Priester. Um Tausende von Priesterkinder und ihre Mütter weltweit, die in gestörten sozialen Verhältnissen aufwachsen, müssen sich eigene Hilfsorganisationen kümmern. Bei 20min.ch vom 20.4.2011 heißt es, nur auf die konservative Schweiz bezogen: "Laut dem Autor von ´Sex and the Vatican` gibt es in der Schweiz 1900 aktive Priester und 500 Frauen, die eine Beziehung zu einem Priester haben. Aus diesen Beziehungen seien gemäß einer nicht näher genannten Hilfsorganisation für Priester-Liebhaberinnen rund 200 Kinder entstanden."



Nr. K 115 / 2011 – Vom Priester vergewaltigter Junge trifft seinen Peiniger – Siehe taz.de vom 5.4.2011




Nr. K 114 / 2011 – Propst suchte homosexuellen Sex im Internet im Beichtstuhl wurden Sex-Partner bekannt jetzt ist er bei der Bundeswehr / Angst in der Kirche vor weiteren Beichtstuhl-Enthüllungen / Neue Berichte aus dem Vatikan: Schweizer Gardisten und andere packten aus auch der Name "Ratzinger" wurde genannt / Neue  Unruhe in der katholischen Kirche vor dem Papstbesuch – "Demnach soll der Kaplan Gerhard F. (Name geändert) einen jungen Mann in der Beichte ausgehorcht haben. Es soll um Sex-Kontakte von Geistlichen gegangen sein; besonders um mögliche sexuelle Verfehlungen des Pastors Bernward Mezger, damals Propst in St. Clemens [in Oberhausen] und Vorgesetzter des Kaplans Gerhard F. Auch Verbindungen anderer Priester in die Homosexuellen-Szene sollen im Beichtstuhl abgetastet worden sein. Der Kaplan habe es weitergetragen an Ohren, die es nicht hören sollten." (WAZ, 29.3.2011)
Der ranghohe Propst habe u. a. "auf einer Schwulenkontaktbörse im Internet Partner zum Sex gesucht" (WAZ, 3.3.2011). Da es kirchenrechtlich nicht verboten ist, wenn Priester öffentlich nach schwulen Sex-Partnern suchen (nur die Heirat einer Frau wäre verboten und würde zur Exkommunikation aus der Kirche führen, was wiederum die Hölle nach sich ziehen soll), wurde der Propst nur versetzt und arbeitet jetzt als Militärpfarrer der Bundeswehr in Zweibrücken. Dort wird er jetzt zu 100 % vom Staat bezahlt und hat es in seiner Seelsorge sogar ausschließlich mit Männern zu tun.
Seinem ehemaligen Untergebenen drohen wegen der Beichtstuhl-Verhöre und deren Protokollierung harte Maßnahmen. Denn die Kirche möchte auf jeden Fall verhindern, dass weitere Beichtstuhl-Enthüllungen erfolgen. Was geschieht nämlich, wenn auf diese Weise z. B. die Namen von hohen Amtsträgern genannt werden, die von sich aus niemals eine solche "Beichte" ablegen würden, da sie öffentlich das Gegenteil von dem lehren, was sie tun? Eine Aufdeckung einer solchen Heuchelei würde das Ansehen der Kirche noch weiter schmälern.

So sagte z. B. der ehemalige hohe katholische Vatikan-Würdenträger David Berger: "Ich habe selber oft Theologen erlebt, die sich morgens in Vorlesungen oder in Artikeln extrem homophob geäußert haben, die gesagt haben, sie würden sich am liebsten beim CSD [Christopher Street Day – öffentliche Homosexuellen-Parade] mit einem Maschinengewehr an den Straßenrand stellen und alle niederknallen. Die gleichen Leute habe ich dann abends in Schwulenbars getroffen. Wenn man sie darauf angesprochen hat, kam oft: ´Ich bin doch nicht schwul!` Das sei etwas ganz anderes."
Und der ehemalige Vatikan-Theologe David Berger in dem Interview weiter: "Wenn man sich mit Theologen privat unterhält, dann sagen fast alle: Natürlich ist Ratzinger homosexuell veranlagt. Er kommt aus einer kirchlich geprägten Kultur, in der das ein absolutes Tabu ist. Was er bei sich hasst, projiziert er auf andere und bekämpft es. Und das kann er jetzt als Papst mit offiziellen Dokumenten machen."
Und: "Diese Dokumente soll es nach Aussagen einer renommierten Vatikanistin (Valeska von Roques, Anm. d. Red.) geben, die mir persönlich Ausschnitte und Zitate vorgelegt hat. Sie belegen angeblich, dass der Papst noch in seiner Zeit als Kardinal in Rom regelmäßig homosexuelle Kontakte gepflegt hat. Es sind Aussagen von Schweizer Gardisten und anderen im Vatikan tätigen Leuten" (fresh-magazin.de – April 2011)
. Und die römisch-katholische Theologie-Professorin Dr. Uta Ranke-Heinemann bemerkte dazu: "60 % des Vatikan sind homosexuell." (zit. nach Das Weisse Pferd Nr. 6/2002)
Während nach außen also der überwiegend falsche Eindruck erweckt wird, die Würdenträger würden ihre Sehnsucht nach einer Frau durch die "geistliche" Anstrengung im Zölibat "mit Gottes Hilfe" in den Griff bekommen, ist der größte Teil von ihnen demnach in Wirklichkeit homosexuell und hat mit dem Zölibat deshalb nicht das geringste Problem – im Gegenteil: Die Priester können ihre Vorlieben hinter dem Zwangszölibat fast perfekt verstecken, und es läuft dann ein doppeltes oder gar mehrbödiges "Spiel" gegenüber den Gläubigen und der Öffentlichkeit.

Von daher erscheinen die geplanten Demonstrationen anlässlich des Papstbesuches in Deutschland, die teilweise von Schwulen- und Lesbenverbänden organisiert werden, noch einmal in einem anderen Licht
. Gerade die geplante öffentliche homosexuelle Kuss-Inszenierung in Gegenwart des Papstes könnte auch als Einladung an die Priester bis hin zum Papst verstanden werden, damit sich diese ebenfalls zu ihren möglichen Leidenschaften "bekennen" und diese nicht nur heimlich oder gedanklich ausleben oder eben bei sich unterdrücken und dafür bei anderen bekämpfen. Doch Offenheit und Ehrlichkeit waren noch die die Werte des Katholizismus.



Nr. K 113 / 2011 – Kirche ernennt pädophilen Straftäter zum Priester. In der Gemeinde beging er dann weitere Verbrechen – "Ein niederländischer Kardinal hat die Ernennung eines verurteilten Pädophilen als Priester zugegeben ... der nach Angaben der Zeitung ´NRC Handelsblad` später erneut ´dutzende Kinder` missbrauchte". (de.news.yahoo.com, 10.2.2011)


2010

Nr. K 112 / 2010 – Keine Chance mehr für Friedensnobelpreis an Priester Kandidat hatte Jungen sexuell missbraucht – Ein pädophiler Priester wird nicht mehr für den Friedensnobelpreis nominiert. Lesen Sie dazu: spiegel.de vom 29.12.2010



Nr. K 111 / 2010 – Priester als Liebhaber des Familienvaters vergewaltigte auch dessen Sohn und dessen Tochter / Er habe das "Ankuscheln" des 11-jährigen Jungen "missverstanden" / Papst lässt "Verjährung" nicht aufheben – Das Schicksal von Michael L. beschreibt welt.de
,28.12.2010.
Immer wieder kommen ihm die Bilder, wie er als 11-Jähriger vom Priester vergewaltigt wurde. Der Priester war eigentlich der Sex-Partner seines Vaters, doch der in seiner Gemeinde äußerst beliebte Amtsträger, der auf die Liturgie sehr großen Wert legte, verging sich auch an ihm und seiner Schwester. Erst nach vielen Jahren wagt der junge Mann, darüber zu sprechen, was ihm angetan wurde. Bei der Polizei bricht er darauf hin zusammen, als ihm wieder die Erinnerungen kommen:
"Das Bild einer grobporigen Nase etwa, die Michael neben seinem Gesicht sah, wenn Ulrich H. von hinten in ihn eindrang. Oder das schmatzende Geräusch der Vaseline, mit der der Priester sein Geschlechtsteil zuvor eingerieben hatte ... Tagsüber hilft er Ulrich H. beim Aussuchen einer Krippe für das Weihnachtsspiel. Abends holt ihn der Geistliche in sein Bett und vergewaltigt ihn ... [Es kommt zum Prozess] Auch aus der Gemeinde des Priesters sind einige gekommen. Sie sitzen hinten im Saal. ´Lügner` zischeln sie, wenn Michael L. von den erlittenen Qualen erzählt. Unheilvoll wie ein Chor in einem antiken Drama. Das trifft ihn schlimmer als das Verhalten des Priesters. Er hat sich so Mühe gegeben, dass Ulrich H. nicht noch mehr Schuld tragen muss. Auch wegen des unsinnigen Gefühls, das seit damals in seinem Inneren nagt. Ein typisches Gefühl für Opfer von sexuellem Missbrauch, sagen Psychologen. Der junge Mann fühlt sich mitschuldig. Der Priester nutzt die Gelegenheit zur Buße nicht. Er streitet ab, räumt dann nur das ein, was ihm nachgewiesen werden kann. Sieht sich als den Verführten. Er habe das Ankuscheln des Jungen ´missverstanden`".
Der Priester wird zu einer Haftstrafe verurteilt, darf aber Priester bleiben. Einige Taten sind auch schon verjährt, was bereits nach zehn Jahren der Fall ist. Auf die Verjährung berufen sich die Kirche und ihre Priester immer wieder, und der Papst, der im September 2011 den Deutschen Bundestag moralisch "belehrt", weigert sich, auf die strafrechtliche Verjährungsfrist bei Sex-Verbrechen von Priestern zu verzichten, obwohl er vielfach darum gebeten wurde. Auch ist der Papst an Vertuschungen beteiligt. Es ist ein Skandal ohnegleichen, dass sich die deutschen Politiker in Ehrerbietung vor dem Chef eines Berufsstandes erheben, der wie kein anderer in den letzten Jahrzehnten Leid und Verwüstung in Familien gebracht und Kinder zu seelischen Wracks gemacht hat.



Nr. K 110 / 2010 – Wie die Kirche Eckhard O. zerstörte – Er wurde "von einem Priester gezeugt" und ins katholische Erziehungsheim gesteckt. "Immer wieder vergingen sich Geistliche und Angestellte des katholischen Heimes an ihm. ´Hast du schon einmal deinen Pillemann angefasst?`, fragte die Religionslehrerin – nur um ihn für die ehrliche Antwort auszupeitschen. O. erinnert sich noch heute an den ekstatischen Gesichtsausdruck der Ordensfrau, wenn sie sich in Rage prügelte". Heute ist er 61 und arbeitsunfähig. Und: "Bislang hat er gegen die Kirche immer nur verloren." Lesen Sie den Artikel unter spiegel.de, 24.12.2010.



Nr. K 109 / 2010 – Schlechtes Vorbild der Priester: Vier Messdiener vergewaltigten Buben – Auf einem ersten Höhepunkt der Aufdeckung der Sex-Verbrechen durch Priester im Sommer 2010 schlugen nun auch vier Messdiener aus Xanten zu, vielleicht nach dem Motto: "Was sich viele von diesen erlauben, das probieren wir auch einmal aus."
Zum Vergewaltigungsopfer suchten sich die vier jugendlichen Altardiener auf einer kirchlichen Jugendfreizeit einen gleichaltrigen Buben und einen weiteren Jungen aus. "Die Staatsanwaltschaft spricht von schwerem sexuellen Missbrauch, gleichzusetzen mit Vergewaltigung." (rp-online.de, 13.12.2010)
Derweilen untersagen immer mehr Eltern ihren Kindern die Messdiener-Tätigkeit. Die Gefahr im kirchlichen Milieu erscheint ihnen zu groß. Nach römisch-katholischer Lehre könne auch ein Priester in aktiver Todsünde die Sakramente gültig spenden und die Messe gültig lesen, z. B. auch, wenn er unmittelbar zuvor in der Sakristei einen Jungen missbraucht oder in Sex-Praktiken "eingeführt" hat. Oder wenn er am Altar in Gedanken eine Vergewaltigung plant. Erst recht gibt es diesbezüglich keine Einschränkungen für Messdiener. Alles, was am Altar formell korrekt ausgeführt ist, gilt. Der Charakter oder das Tun der Priester bzw. Altardiener spielt dafür keine Rolle.
 


Nr. K 108 / 2010 – Über 100facher Ministrantenmissbrauch: Priester zu sieben Jahren Haft verurteilt – Sexuelle Handlungen mit Ministranten wurden einem Priester aus Fritzlar, der in der Gemeinde speziell für Kinder und Jugendliche und auch als Schulseelsorger tätig war, in 155 Fällen nachgewiesen. Viele Opfer sind traumatisiert. Der Priester und "Beichtvater" der Kinder wurde dafür zu sieben Jahren Haft verurteilt. (myvideo.de – Fritzlarer Pfarrer ins Gefängnis)



Nr. K 107 / 2010 – Papst stärker in Kinderschänder-Skandal verwickelt als bisher bekannt – siehe dazu spiegel.de, 27.11.2010



Nr. K 106 / 2010 – Fast gleichzeitig mit den Sex-Chat-Skandal um den Vorstand der katholischen Kinderdörferwurde im Oktober 2010 erneut in Priester aus Franken entlassen, weil er heiraten will. Es ist bereits der dritte Priester aus der Region in kurzer Zeit, der deswegen vom Bischof suspendiert wurde: Vor einem Jahr der Priester von Hammelburg, vor einem Monat der Priester von Rechtenbach und jetzt der Priester von Ansbach-Christkönig. Die angeblich "christliche" (in Wirklichkeit "katholische" und "evangelische") Leidkultur, die von CSU-Chef Horst Seehofer und CDU-Chefin Angela Merkel im Herbst 2010 moslemischen Bürgern zur Integrations-Orientierung vorgehalten wird, wird hauptsächlich von staatlichen Milliardensubventionen gestützt und zusammen gehalten.
 


Nr. K 105 / 2010 – Sex-Flirt mit 13jährigem Mädchen Pädophiler Papstschüler und Vorstand der deutschen katholischen Kinderdörfer geht RTL in die Falle / Dritter fränkischer Priester in Folge wegen Heiratswunsch suspendiert – In der TV-Sendung Tatort Internet (RTL, 11.10.2010) geht dem Fernsehteam auch ein hoher katholischer Amtsträger ins "Netz". Der Täter ist Vorstand der katholischen Kolping-Kinderdörfer, selbst Leiter eines solchen Kinderdorfes in Franken und nach eigener Aussage theologischer Schüler von Josef Ratzinger bzw. Papst Benedikt XVI. Im Chat mit einem 13jährigen Mädchen, das aber nur ein Lockvogel und in Wirklichkeit 18 Jahre alt ist, steuert der "renommierte Pädagoge" (Mainpost, 16.10.2010) in eine bestimmte Richtung: "Ein Küsschen in Ehren" – "Es kribbelt" – "Hals oder Nacken?" – "Das törnt vielleicht an" – "Könnte dich heiß machen" (bild.de, 16.10.2010). Dies nennt man "Cyber-Grooming". Dann verabredet sich der oberste Kinderdorfleiter bei Caritas-Kolping mit dem Kind während des Ökumenischen Kirchentags in München für eine gemeinsame Nacht. Die Eltern des Mädchens seien angeblich nicht zuhause. Doch bevor es so weit kommt, wird der Mann von der vermeintlichen Mutter des Mädchens gestellt, in Wirklichkeit vom Fernsehteam. Auf dem Kirchentag informierte er die Menschen an einem eigenen Stand über Kinder in Not in der Obhut der Kirche.
Aus seinem Lebenslauf geht hervor, dass der Amtsträger zunächst Katholische Theologie studiert hatte, dann offenbar kurz vor dem Examen und einer möglichen Priesterlaufbahn auf Pädagogik umstieg. Die Zeit, in der er selbst Kind war, verbrachte er im katholischen Internat. Er schreibt selbst: "Meine Gymnasialzeit verbrachte ich in einem kath. Internat des Bistums Münster eine Zeit, die mich sehr geprägt hat. Nach dem Abitur 1968 studierte ich zunächst kath. Theologie in Münster, Regensburg und Tübingen [wo jeweils auch der heutige Papst als Professor lehrte, seit 1969 in Regensburg]. In Tübingen habe ich dann auf Diplompädagogik umgeschwenkt ... Im Jahr 1982 habe ich dann die Stelle als Leiter des Kolpinghauses X. angetreten – eine Entscheidung, die für über 18 Jahre Bestand hatte und in deren Rahmen ich bereits etliche Jahre im Verwaltungsrat und im Vorstand des Verbandes der Kolpinghäuser mitgewirkt habe ..." Einstimmig wurde er dann im Jahr 2004 nach vierjähriger anderer Tätigkeit wieder zum bundesweiten Vorstand der katholischen Kolping-Kinderhäuser der Caritas gewählt (Augenblick mal, Sonderausgabe der Zeitschrift, Köln 2004). Nach Ausstrahlung von Tatort Internet erhielt er nun einen Auflösungsvertrag, doch er ist seither abgetaucht. Durch die Befürchtung, er könnte sich etwas angetan haben, verbessert sich die öffentliche Stimmung gegenüber ihm und verschlechtert sich die Stimmung gegenüber denen, die ihm auf die Schliche kamen. Hat er sich eventuell in den Vatikan abgesetzt? Er hatte übrigens vergleichbare anzügliche Chats mit Kindern fortgesetzt, nachdem er ertappt worden war. Und was die katholische Kirche den Menschen vorenthält: Im Jenseits sind ohnehin alle Taten und Gedanken offenbar.

 


Nr. K 104 / 2010 – Die Kirche fault von innen: Ein Missbrauchsopfer erzählt, was ihm von Priestern angetan wurde: "Diese alten, kalten Männer wollen gar nichts an den Strukturen der Kirche verändern, vor allem nichts an ihrem Umgang mit Sexualität", urteilt sie. "Diese Vertuschung hatte System". "Sie will keine Entschuldigung aus Rom, sie würde ihr ohnehin nicht glauben. Sie will, dass die katholische Kirche ihr Menschenbild überdenkt. ´Sie fault von innen.`" (news.de unter der Überschrift "Ich war abhängig von ihm")



Nr. K 103 / 2010 – Trotz Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs: Priester gezielt in Jugendarbeit eingesetzt – Das Bistum Würzburg hält einen beschuldigten Priester des sexuellen Missbrauchs mittlerweile für schuldig. Mehr dazu unter mainpost.de. In dem Artikel vom 5.10.2010 heißt es am Ende allerdings auch: "Keine Antwort haben die Verantwortlichen in Orden und Bistum in ihrer gemeinsamen Presseerklärung auf die Frage gegeben, warum Damian Mai von 1977 bis 2010 in der kirchlichen Jugendarbeit in der Diözese eingesetzt wurde, obwohl mehrere Kinder ausgesagt hatten, von ihm missbraucht worden zu sein."



Nr. K 102 / 2010 – "Ein kirchliches Missbrauchsopfer aus Essen fordert von der katholischen Kirche mehr als 860.000 Euro Entschädigung. Als Folge der inzwischen verjährten Tat im Jahr 1979 könne er seit 14 Jahren nicht mehr arbeiten. Für diese Zeit fordere er dasselbe Geld wie es der von der Kirche weiterbeschäftigte Täter in den 14 Jahren bekommen hat, sagte der heute 42-jährige Gelsenkirchener Wilfried Fesselmann am Donnerstag. Bei gut 61.000 Euro Jahresgehalt des Pfarrers (Besoldung A 14) ergebe sich die Summe." (bild.de, 30.9.2010)



Nr. K 101 / 2010 – Unermesslicher Reichtum, Finanzverbrechen und vieles mehr: Polizei ermittelt wieder gegen Vatikanbank - Einmal mehr steht die Vatikanbank im Zentrum polizeilicher Ermittlungen  (http://www.ftd.de)
. Die Polizei fror zunächst 23 Millionen Euro wegen des Verdachtes der Geldwäsche ein. "Noch immer werden Bilanz und Geschäfte des Hauses geheim gehalten. Schätzungen zufolge soll sie über ein Vermögen von rund fünf Milliarden Euro verfügen. Zuletzt überwies die Vatikanbank 50 Millionen Euro an den Papst".
In den 80er-Jahren war die Vatikanbank in den Bankrott der Banco Ambrosiano verwickelt. In diesem Zusammenhang wurde deren Chef Roberto Calvi und weitere Personen ermordet.
"Wenn mir etwas zustößt, muss der Papst zurücktreten", sagte Calvi zuvor seiner Frau Clara Canetti (Die Zeit Nr. 45/2001). Roberto Calvis Körper hing schließlich, erhängt an einem Baugerüst unter der "Brücke der Barmherzigen Brüder" (Black Friar´s Bridge). Seine Füße wurden von der Themse umspült, die Taschen seines Anzugs waren voll schwerer Steine. "Es waren mit Sicherheit die Priester des Vatikans", sagte seine Witwe später (ARD-Dokumentation "Im Namen des Papstes", 8.12.1991). "Das hatte uns Roberto schon vorher gesagt." Weitere Einzelheiten siehe hier.



Nr. K 100 / 2010 – Opfer in Italien wollen Verbrechen von pädophilen Priestern als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" "ausgeführt von einer politisch-religiösen Organisation" erklären lassen – Unter de.news.yahoo.com vom 26.9.2010 heißt es u. a.: "Opfer pädophiler Geistlicher in Italien wollen sexuellen Missbrauch zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit erklären. Mehrere Dutzend Opfer und ihre Familien kamen am Samstag [26.9.2010] in Verona zusammen. Der Organisator Salvatore Domolo erklärte, die Gruppe wünsche sich Solidarität aus dem Ausland, weil Missbrauchsopfer in Italien nur schwer Gerechtigkeit fänden, schließlich sei die Verjährungsfrist für Missbrauch nach zehn Jahren abgelaufen. ´Hier gibt es keine Hoffnung`, sagte Domolo auf einer Pressekonferenz. ´Wenn ein Opfer sich bewusst wird, dass es ein Opfer ist, dann ist ein juristisches Eingreifen nicht mehr möglich.`"



Nr. K 99 / 2010 – Belgien: Priester missbrauchten 475 Kinder, auch Kleinkinder; 13 Selbstmorde und sechs Selbstmordversuche – Die Neue Zürcher Zeitung schreibt am 10.8.2010 unter anderem: "Alles ist noch viel schlimmer, als man bis dahin angenommen hatte ... In der katholischen Kirche Belgiens haben Priester nach einem Untersuchungsbericht in den 50-er bis 80-er Jahren mindestens 475 Kinder sexuell missbraucht. Zu diesem Ergebnis kommt eine unabhängige Kommission, die am Freitag (10.9.2010) ihren Abschlussbericht in Löwen vorstellte. ´Es ging um oralen und analen Missbrauch, um Masturbation – mit anderen Worten, es ging um schwere Fälle`, sagte der Kommissionsvorsitzende, Kinderpsychiater Peter Adriaenssens ... Meist waren die Opfer Knaben im Alter zwischen zehn und 14 Jahren, ein Drittel waren Mädchen. Allerdings sollen auch Kleinkinder im Alter von zwei oder fünf Jahren missbraucht worden sein Die Kommission zeigte sich betroffen von der hohen Zahl von Selbstmorden unter den Opfern: Es wurden 13 Selbstmorde und 6 Selbstmordversuche gemeldet ... So berichtete eine Betroffene beispielsweise, dass sie als 17-Jährige von einem Priester missbraucht worden sei und sich Hilfe suchend an einen Bischof gewandt habe. ´Hören Sie auf, ihn anzusehen, er wird Sie in Ruhe lassen`, habe dieser ihr geraten. Im Juni durchsuchten Polizisten in einer spektakulären Razzia den Hauptsitz der Kirche. Sie bohrten sogar zwei Bischofsgräber an, um Material zu finden, das auf Vertuschungen von Missbrauchsfällen schließen ließe."
 


Nr. K 98 / 2010 – Zur sexuellen Erregung: Priester bedrängte neunjähriges Kind und griff ihr unter Kleidung an die Brust – Auch wenn das Interesse der Medien an den Sex-Verbrechen von Priestern an Kindern nachgelassen hat: die Aufdeckung der Verbrechen selbst hat nicht nachgelassen und wir veröffentlichen hier auch nur einen Bruchteil der Berichte. So schreibt die Abendzeitung über einen der Priester aus dem Bistum von Bischof Walter Mixa, der seine Seminaristen u. a. als "Lustmolche" bezeichnet hat: "Dem 55-jährigen Mann aus dem südlichen Landkreis [Augsburg] wird zur Last gelegt, im Frühjahr 2002 einer anfangs neun Jahre alten Schülerin seines Religionsunterrichts in drei Fällen unter ihre Kleider und an die Brust gegriffen zu haben, wie das Amtsgericht am Donnerstag mitteilte. Laut Staatsanwaltschaft hat der Mann das Kind gestreichelt, um sich sexuell zu erregen" (26.8.2010). Einem Kollege, einem Geistlicher Bischöflichen Rat aus dem Bistum Regensburg ging der pädophile Trieb sogar mitten im staatlich finanzierten katholischen Religionsunterricht durch, und er rieb sich z. B. an sechsjährigen Mädchen.

 

Nr. K 97 / 2010 – Priester aus Spelle vergewaltigte 14-jähriges gläubiges Mädchen und drohte ihr mit "Gott", wenn sie sich wehrt / Auch noch weiteres Opfer des HochwürdenFocus online schreibt u. a.: "Laut Anklage vergewaltigte der Kaplan das Mädchen in der Dienstwohnung, die ihm die katholische Kirche in Haren zugewiesen hatte. Bei der ersten Tat habe der Geistliche die tiefgläubige und sexuell unerfahrene 14-Jährige festgehalten und so ihren Widerstand gebrochen, sagte Oberstaatsanwalt Alexander Retemeyer. Auch bei der zweiten Tat habe er das Mädchen fest- und ihr den Mund zugehalten. Zudem habe er ihr für den Fall der Weigerung Nachteile in ihrer Stellung vor Gott angedroht. Nach Angaben des Opfers folgte den Vergewaltigungen eine drei Jahre dauernde sexuelle und gewaltbetonte Beziehung. Diese sei von dem Mädchen wohl wegen der als charismatisch empfundenen Ausstrahlung und aufgrund eines spirituellen Abhängigkeitsverhältnisses ertragen worden, sagte der Oberstaatsanwalt Retemeyer ... Gegen den 50-Jährigen ist bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück noch ein zweites Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigung anhängig. Eine seinerzeit 23-jährige Frau solle im April und Mai 1995 ebenfalls mehrfach Opfer des Geistlichen geworden sein, sagte Retemeyer." Ein großer Teil der Verbrechen ist "wie immer" verjährt (24.8.2010). Nach Informationen aus Kirchenkreises hatten die Vergewaltigungen jedoch keine Auswirkungen auf die "Wirksamkeit" der Oblate, die der Priester nach den Verbrechen angeblich in den "Leib Christi" "verwandelt" habe.

 

Nr. K 96 / 2010 – Katholischer Journalist wirft Kirche "Bunkermentalität" vor und muss deshalb gehen / Die Schuld des Staates: Er pumpt Milliarden über Milliarden in dieses System ein – Die Frankfurter Rundschau schreibt am 17.8.2010:  "Da laufen die katholischen Bischöfe seit Bekanntwerden der Missbrauchsfälle im Büßerhemd herum und reden über Aufklärung und Ursachenforschung. Doch wenn ein Untergebener aus den eigenen Reihen einmal Klartext redet, dann fliegt er raus. Ein katholisches Trauerspiel. Bunkermentalität hat der inzwischen abgelöste Leiter der katholischen Journalistenschule, Michael Broch, der Kirche vorgeworfen und sich dafür später entschuldigt. Das hätte er nicht tun müssen. Denn der Rauswurf Brochs ist der Beleg für genau dies: Bunkermentalität. Abschotten, zusammenhalten und warten, bis der Sturm vorüber ist. Wer da nicht mitmacht, gehört nicht dazu. Das scheint das Credo der Kirchenfürsten zu sein, die den kritischen Schulleiter in die Wüste geschickt haben. Sie haben bewiesen, dass ihnen an Diskussionen nicht gelegen ist, an Reformen schon gar nicht."
Die Schuld daran trägt maßgeblich der Staat: Er pumpt Jahr für Jahr Milliarden über Milliarden von Euros aus dem allgemeinen Steueraufkommen in dieses System und Milieu hinein und hält es so am Laufen. Siehe dazu Der Theologe Nr. 46.



Nr. K 95 / 2010 – Serienvergewaltiger im Talar: Priester vergewaltigt alle 14 Tage ein Kind oder einen Schutzbefohlenen, 25 Jahre lang / Anderer Priester missbrauchte über 100 Kinder / Papst lehnt Rückritt von wegen Verbrechensvertuschung angeklagten Bischöfen ab – 14.500 Opfer von pädophilen Priestern und anderen kirchlichen Amtsträgern und Mitarbeiter wurden in Irland bekannt. Bischöfe vertuschten jahrzehntelang Vergewaltigungen und Misshandlungen von Kindern durch Priester. Zwei Bischöfe boten nun im Dezember 2009 ihren Rücktritt an, doch der Papst lässt sie mit "veränderten Zuständigkeiten" im Amt. Zu den gedeckten Verbrechern gehört ein Priester, der ca. alle 14 Tage eine Vergewaltigung einräumte, 25 Jahre lang. Ein anderer katholischer Priester, der gedeckt wurde, gab nun zu "mehr als hundert Kinder missbraucht zu haben". (AFP, 16.8.2010)



Nr. K 94 / 2010 – Geistlicher Bischöflicher Rat verging sich im Religionsunterricht an Grundschülerinnen – Die Mädchen waren sechs, sieben, acht oder neun Jahre alt, als der Geistliche Bischöfliche Rat aus der Diözese Regensburg mitten im Katholischen Religionsunterricht sich im sexuellen Rausch unter der Kleidung der Mädchen zu schaffen machte. Jetzt wurde er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. (frankenpost.de)



Nr. K 93 / 2010 – Vaterglück kann etwas Wunderschönes sein. Nicht jedoch für heuchlerische katholische Priester, die ihre Vaterschaften vielfach dementieren, um den Gläubigen gegenüber den "heiligen" Schein zu wahren.
Mittlerweile haben zwei Männer dementiert, heimliche leibliche Söhne von Bischof Walter Mixa zu sein, der verschiedenen Erzählungen und Berichten zufolge (siehe z. B. unten) demzufolge in beide Richtungen einer Bisexualität tätig geworden wäre. Die Abendzeitung deutet am 13.8.2010 bereits an, dass in der Bevölkerung sogar von noch mehr leiblichen Söhnen die Rede ist (abendzeitung.de). Mit DNA-Tests könnten die Berichte ja leicht aus der Welt geschafft werden, falls sie nicht stimmen sollten.



Nr. K 92 / 2010 – Heuchelei: Vordergründig Homosexualität verurteilt, nachts wilde Homosexuellen-Parties von Priestern – Das italienische Magazin Panorama machte drei Wochen lang Filmaufnahmen in Schwulen-Clubs, wo Priester männliche Vergnügungs- und Sex-Begleiter (so genannten "Escorts") buchten und mit ihnen "wilde Nächte" abfeierten (z. B. shortnews.de, 23.7.2010). Am nächsten Tag haben sie dann wieder angeblich Oblaten in den Leib Christi verwandelt. Die Heuchelei und Scheinheiligkeit besteht darin, dass die Kirche Homosexualität verurteilt, während aber nach Expertenangaben ca. 60 % der Priester im Vatikan homosexuell sind (Das Weisse Pferd Nr. 6/2002). Für viele Homosexuelle oder homosexuelle Pädophile erscheint "Katholischer Priester" offenbar als Traumberuf, weil sie kein Problem mit dem Zwangszölibat haben und im Beruf leichter wie jeder andere an Kinder heran kommen.
Mehr dazu siehe hier: Ausgelebte Homosexualität im Vatikan



Nr. K 91 / 2010 – Nach Tausenden von Seelenmorden an Kindern: Kirche wieder ganz oben auf dem hohen Ross: Bischof Ludwig Müller: Rücktritt von Bischof Walter Mixa war "nicht gerechtfertigt". "Es habe sich um ´öffentlich inszenierte Kritik` gehandelt. Nun stelle sich heraus, ´dass die Vorwürfe gar nicht so gravierend sind`... ´Das relativiert andere Vorwürfe`, sagte Müller" (abendzeitung.de, 3.8.2010). Mehr zu Bischof Mixa, der jetzt eine fürstliche Staatspension von über 7.000 Euro erhält, z. B. unter
K 84
 
K 82

K 78

K 67

K 66

K 65

K 58

K 55

K 51

K 50


K 46

K 44

Liebe Leserin, liebe Leser! Lesen Sie alles noch einmal genau nach, wenn Sie möchten. Wenn das alles nach Bischof Ludwig Müller also gar "nicht so gravierend" sei und der Rücktritt von Bischof Walter Mixa "nicht gerechtfertigt" gewesen sei, wie mag es dann wohl im Bistum von Bischof Ludwig Müller und in anderen Bistümern hinter den Kulissen zugehen? Die nächste Enthüllung erfolgte bereits wenige Tage nach diesen Aussagen Bischof Müllers.
Zur Erinnerung: Im Jahr 2007 wurde Bischof Ludwig Müller vom Pfarrgemeinderat in Riekofen die Verantwortung für ein "grausames Experiment mit der Seele unserer Kinder" vorgehalten. Bischof Ludwig Müller hatte einen wegen Ministrantenmissbrauchs vorbestraften Priester gezielt wieder im Gemeindedienst eingesetzt – ohne über dessen Neigungen und Verbrechen zu informieren. Die Folge: Der Priester verging sich im Dienst wieder an Kindern. Der Bischof, der gegen die ohnehin laxen Leitlinien für den Umgang mit Verbrechern im Pfarrertalar auch noch verstoßen hatte, bedauerte damals nichts und wurde auch nie zur Verantwortung gezogen. Mehr dazu.

PS: Bischof Ludwig Müller wurde jetzt auf Kosten des Staates für 100.000 Euro Umbaukosten ins Zentrum des Regensburger Doms gesetzt, damit man ihn besser sehen kann.
 


Nr. K 90 / 2010 – Priester schändete 23 Jahre lang Kinder Bischof Robert Zollitsch vertuschte und stellte falsch dar. Wie lange kann sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz noch ans Amt klammern? Mehr dazu bei sueddeutsche.de, 20.7.2010.



Nr. K 89 / 2010 – Pädophile Schwerverbrecher wurden in der Vergangenheit nur versetzt. Doch Chefarzt wird in einem katholischem Krankenhaus gekündigt. Der Grund: Er hat das zweite Mal geheiratet. Doch diese Institution wird zu 100 % vom Staat bezahlt. Sind zölibatäre Priester nicht die schlimmeren Ehebrecher? – In Düsseldorf hat ein Arzt nach seiner Scheidung ein zweites Mal geheiratet, bevor ein kirchliches Gericht über die "Annullierung" seiner ersten aus kirchlicher Sicht entschieden hatte. Das Verfahren lief noch. Daraufhin wurde der Chefarzt von den zölibatären "Herren der Kirche" und ihren Helfershelfern fristlos gekündigt. Er habe "gegen die katholische Glaubens- und Sittenlehre verstoßen, argumentiert sein Arbeitgeber, der kirchliche Träger der Klinik" (bild.de, 29.6.2010). Ob er wirklich etwas Schlimmes getan hat, was natürlich eine wichtige Frage wäre, ist für die Kirchenverantwortlichen in diesem Zusammenhang jedoch unbedeutend. Und diese schämen sich auch nicht, sich ihr Krankenhaus zu 100 % vom Staat bezahlen zu lassen. Und die Politiker geben unser aller Geld dafür aus, solche Einrichtungen zu bezahlen und sie zu unterstützen. Damit verantwortet der Staat auch die fanatische Personalpolitik der zölibatären Hardliner anstatt die Sorge für die kranken Menschen in eigener Regie zu verantworten. Wenn die Kirche ihre Häuser selbst bezahlt, mag sie dort beim Personal ja wüten, wie sie will. Dann sind nur die Mitglieder der Kirche dafür verantwortlich. Wenn der Staat jedoch der Kirche alles Geld zusteckt, dann darf er sich die Personalpolitik nicht von den Mixas und seinesgleichen diktieren lassen.

Zudem: Was sich hinter den festlichen Gewändern derer verbirgt, die offiziell nicht gegen die katholische Glaubens- und Sittenlehre verstoßen, das kommt oft erst nach Jahren oder Jahrzehnten ans Tageslicht.
Mose und Jesus von Nazareth lehrten zwar zurecht das Gebot: "Du sollst nicht ehebrechen." Doch wird nicht von jedem Priester verlangt, in seinem Leben mit der Ehe zu brechen, indem sie ihm verboten wird? Mit den öffentlich immer mehr bekannten Folgen. Von ihren Priestern (die Jesus niemals wollte) verlangt also die Kirche, die Ehe zu brechen, und die sexuellen Ausschreitungen dieser Ehebrecher wurden in der Kirche seit Jahrhunderten vertuscht, was das Zeug hält. Bei einem Arzt jedoch greift man rigoros durch, ohne offenbar den Einzelfall genau zu prüfen, dem möglicherweise ein friedliches Auseinandergehen nach der ersten Ehe und ein Neuanfang auf hohem sittlichen Niveau zugrunde liegen könnte. Viele Opfer pädophiler Priester haben sich im Gegensatz dazu umgebracht oder sind bis heute seelisch zerstört.
Hätte sich der Chefarzt, anstatt erneut zu heiraten, auf das Parkett der Verheimlichungen, Vertuschungen und Lügen begeben, auf dem die Priester sich so gewandt bewegen, hätte er sicher seinen Arbeitsplatz behalten. Insider berichten z. B. anonym und sehr detailliert von einem verdeckten Finanzsystem zur Finanzierung von geheimen Priester- und Bischofskindern. Zu dieser Handhabung der Sittenlehre passt natürlich ein normaler Ehemann, der ganz öffentlich eine zweite Ehe wagt, nicht dazu.

Aktualisierung: Das Landesarbeitsgericht Düsseldorf erklärte nun die Kündigung durch das Erzbistum Köln für unwirksam. Das "Selbstbestimmungsrecht der Kirche" "dürfe nicht dazu führen, dass ´weltliche Rechte der Beschäftigten völlig ignoriert` werden. Auch Kirchen müssten Rechtsregeln beachten und dürften nicht willkürlich gegen ihre Mitarbeiter vorgehen". Außerdem wurde von den Kirchenführern der "Grundsatz der Verhältnismäßigkeit" missachtet (evangelisch.de, 1.7.2010). Dazu die Überlegung: Waren die Scheiterhaufen verhältnismäßig? Und hat sich die Kirche wirklich geändert oder nur veränderten Zeitumständen notgedrungen angepasst?
Das Erzbistum Köln plant nun die Revision vor dem Bundesarbeitsgericht, um den angesehenen Mitarbeiter wegen seiner vor dem Standesamt geschlossenen Ehe dennoch feuern zu können.

 

Nr. K 88 / 2010 – Verschleppungstaktik der Kirche in Kloster Ettal? – "Den Opfern reicht´s" – So die Überschrift bei abendzeitung.de (24.6.2010). Die Abendzeitung weist auch auf die neue Homepage der Opfer hin: ettaler-missbrauchsopfer.de. Nach einiger Zeit machte aber Kloster Ettal den Opfern ein geringfügig besseres Angebot als die Gesamtkirche. Statt höchstens 5.000 Euro für ein möglicherweise zerstörtes Leben, bietet das Kloster zwischen 5.000 Euro und 20.000 Euro. Die staatlichen Gerichte haben aber bei ähnlich gelagerten Einzelprozessen einem Opfer im Durchschnitt 82.000 Euro zugesprochen. So bleibt also auch das Angebot von Kloster Ettal weit unter dem Durchschnitt.



Nr. K 87 / 2010 – Razzia bei belgischem Kardinal Godfried Danneels – Es habe Vorwürfe des Kindesmissbrauchs gegen mehrere Mitglieder der Kirche gegeben, teilte die Staatsanwaltschaft mit (n24.de). Dann die Sensation: "Es seien auch Unterlagen zum Fall des Kinderschänders Marc Dutroux gefunden worden ... Darunter Aufnahmen von der Leichenschau [von ermordeten Mädchen], die allein für die Justiz bestimmt waren" (Evangelisches Sonntagsblatt Nr. 28, 11.7.2010). Man ging seit jeher davon aus, dass Dutroux kein Einzeltäter war.



Nr. K 86 / 2010 – Anklage gegen renommierten Priester: Sexueller Missbrauch von zwölf schutzbefohlenen Drogensüchtigen. Der heute 85-Jährige Pierino Gelmini soll bis 2004 zwölf Hilfe suchende drogensüchtige Männer sexuell missbraucht haben. Gelmini gründete 1963 die bekannte katholische Drogen-Rehabilitations-Einrichtung Comunita Incontro, die heute weltweit über 200 Einrichtungen betreibt. Gelmini ist nicht mehr im Dienst (de.news.yahoo.com, 18.6.2010).



Nr. K 85 / 2010 – Die "Hure Babylon" entlarvt sich Tag für Tag: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Erzbischof von Neapel, Crescenzio Sepe, wegen Korruption.
(theguardian.com, 20.10.2010)
Mehr über die Hure Babylon in Der Theologe Nr. 41.



Nr. K 84 / 2010 – Nächtliche Ministrantenbesuche bei Bischof Mixa? / Zahlungen in ein spezielles Milieu durch Bischof Mixa / Zwei Opfer sagen aus: Vergewaltigung von Minderjährigen durch Stadtpfarrer Mixa? / Bischof schwer alkoholsüchtig? / 2012 von Papst Ratzinger als Gesundheits-Präsident des Vatikan ernannt  – Die Frankfurter Allgemeine bringt neue Details aus dem bizarr und verschiedentlich kriminellen Leben des Bischofs ans Tageslicht. So wurde auch noch einmal an das mutmaßliche Opfer eines sexuellen Missbrauchs hingewiesen, ein "Dom-Ministrant in Eichstätt und Mitglied eines von Mixa 1998 ins Leben gerufenen ´Interessentenkreises für Glaubens- und Lebensfragen`". Dieser war z. B. "zu Stunden im Bischofshaus, in denen sich fremde männliche Personen dort nicht mehr aufhalten sollten. In Eichstätt war das nicht unbemerkt geblieben."
Weiteres aus dem Leben des Bischofs: "Nicht erklärbar waren indes die durch die Aufdeckung finanzieller Unregelmäßigkeiten in dem Schrobenhausener Kinderheim ans Licht gekommenen Zahlungen an eine in Rom lebende Person, die in einem Milieu verkehrte, mit dem man einen Bischof nicht in Verbindung bringen sollte. Und noch etwas trat hinzu: Zwei Priester, einer aus dem Bistum Eichstätt, ein anderer aus dem Bistum Augsburg, hatten sich unabhängig voneinander genau bezeichneten Personen offenbart und von homosexuellen Übergriffen (´weiche Vergewaltigung`) [durch Mixa] berichtet, die ihnen Mitte der neunziger Jahre gegen ihren Willen, jedoch in einem Zustand emotionaler Abhängigkeit, angetan worden seien. Die Schilderungen waren präzise bis hin zu dem Detail, dass der damalige Stadtpfarrer am Morgen danach erst zur Beichte ging, ehe er wieder die Messe zelebrierte."
Mit anderen Worten: Die beiden Jungen, die später den Priesterberuf wählten, wurden demnach in ihrer Jugend vom damaligen Stadtpfarrer Mixa missbraucht. Dies sind eindeutige Unterlagen mit dem "Hinweis auf mutmaßlichen sexuellen Missbrauch eines zur Tatzeit womöglich Minderjährigen" (faz.net, 20.6.2010). Doch das ist längst nicht alles aus diesem Bischofsleben. Auch de.news.yahoo.com schreibt: "Vielmehr habe der Papst bereits über die päpstliche Nuntiatur in Berlin zahlreiche andere Vorwürfe gegen Mixa zugeleitet bekommen." (20.6.2010)
Zudem berichten Menschen aus dem Umfeld des Bischofs, dass er "über den Tag verteilt" immer wieder "Wein und hochprozentige Alkoholika" trinkt (sueddeutsche.de, 20.6.2010), also demnach mit einem hohen Daueralkoholpegel die alltäglichen Dinge verrichtet. Dazu würde das Suchtbild eines so genannten "Spiegeltrinkers" passen, wozu auch gehört, dass z. B. die nächtlichen Entzugserscheinungen gleich nach dem Aufstehen mit neuem Alkohol angegangen werden.
Laut römisch-katholischer Lehre empfängt jeder Bischof die "Fülle des Weihesakraments", wodurch er angeblich zum "Stellvertreter Christi" auf Erden wird (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1560). Dies wird nach römisch-katholischer Lehre auch nicht gemindert, wenn ein Bischof pro Tag die "Fülle einer Schnapsflasche" leeren würde.

Eine Chance auf eine Beförderung in der Kirche in ein anderes hohes Amt durch den Papst hat er vielleicht dennoch. Auch Erzbischof Juliusz Paetz, der Priesteramtskandidaten gegen deren Willen küsste und unsittlich anfasste, wurde ja rehabilitiert. Mixa könnte z. B. versprechen: "Ich schlage keine Kinder mehr, bis ihnen das Trommelfell platzt, ich lüge nicht mehr, ich praktiziere keine "weichen Vergewaltigungen" und bezeichne die Jungpriester nicht mehr als Lustmolche, ich veruntreue keine Gelder mehr, ich schmuggle keine Schwarzgelder mehr und sitze nicht mehr betrunken auf Bischofskonferenzen, ich nehme meine Umgebung nicht mehr gestört wahr, sondern richtig, ich ziehe mir keine Hörigen und Abhängigen mehr heran, die ich dann massiv begünstige, ich überweise keine Gelder mehr in Bereiche, womit ein Bischof nichts zu tun haben sollte, ich versuche nicht mehr, mit einem Schlagstock aus Kindern Teufel auszutreiben und ich tue auch das viele andere nicht mehr, was in der Geheim-Akte steht, damit ich die zehntausend Euro monatliches Staatsgehalt auch genießen kann. Und wenn es mir nicht gelingt, gehe ich immer sofort zur Beichte und hole mir die Absolution."

Eine vergleichbare Erklärung würde Bischof Walter Mixa auch für ein neues Amt im Vatikan qualifizieren. So schreibt die Frankfurter Rundschau: "Eher ... könnte der Papst Mixa nach Rom holen und ihm dort ein hohes Amt geben. So geschehen im Fall des früheren Erzbischofs von Boston. Nachdem Bernard Francis Law wegen der Vertuschung von Missbrauchsfällen unhaltbar geworden war, machte ihn der damalige Papst Johannes Paul II. im Jahr 2004 zum Erzpriester der Kirche Santa Maria Maggiore, einer der wichtigsten Basiliken von Rom." (fr-online.de, 21.6.2010)
Und nachdem Bischof Mixa jetzt im Streit mit seiner Diözese notgedrungen nachgeben musste, steigen seine Chancen auf einen Posten in Rom. Noch unmittelbar vor seinem Einlenken hat er den Papst um ein "neues Bistum" gebeten, in dem er wieder als Bischof residieren könne (bild.de, 26.6.2010). Mixa war auch oberster Militärbischof für die Bundeswehr und verantwortlich für die katholische Betreuung der Soldaten in Afghanistan.

Aktualisierung: Am 21. März 2012 wird Bischof Walter Mixa von Papst Joseph Ratzinger zum offiziellen Gesundheitsbotschafter des Vatikan ernannt, offiziell zum Präsidenten des Päpstlichen Rats für die Pastoral im Krankendienst, die Pontificium Consilium pro Valetudinis Administris. Als Amtsitz wurde ihm eine Villa offenbar mit eigenem Weinkeller zur Verfügung gestellt.

Mehr Schwarzbuch-Einträge zu Bischof Mixa und der Kirche unter:
Bischof zu Priesteramtsanwärtern: "Meine Lustmolche"

Bischof Mixa: Misshandlung Schutzbefohlener, schwere Körperverletzung / Mixa widerruft Rücktrittsgesuch

Mafiaähnliche Vorgänge: Die Geldwäsche von Bischof Mixa

Scheinheiligkeit und Heuchelei: Homosexualität von Amtsträgern abgelehnt und gleichzeitig ausgelebt

Bischof Mixa hat sich nach Aussage eines Strafrechtlers "eindeutig einer Straftat schuldig gemacht"

Die achte eidesstattliche Versicherung über den prügelnden und sadistischen Augsburger Bischof Mixa

Mildernde Umstände: Bischof Mixa hat zumindest nicht alle Kinder geschlagen

Bistum Augsburg verhöhnt erneut Opfer von Bischof Walter Mixa

Immer neue Vorwürfe gegen Bischof Mixa. Der Bischof gibt nichts zu, will aber für seine Opfer "beten"

Anschuldigungen: Sind die fünf von Bischof Mixa gequälten Opfer mit dem Teufel im Bunde?
 



Nr. K 83 / 2010 – Benedikt XVI. rehabilitiert wegen sexueller Belästigungen zurück getretenen Erzbischof – Überraschend setzt der Papst ein neues Zeichen für die Kirche: Über Jahre hinweg hatte Erzbischof Juliusz Paetz junge Männer im Priesterseminar und Priester sexuell belästigt und z. B. mit Kuss-Attacken angegangen. Viele angehende Priester  berichten, "der Bischof habe sie unsittlich berührt, zweideutige Küsse verteilt und anzügliche Bemerkungen gemacht". missbraucht. Aus diesem Grund war er 2002 zurück getreten. Jetzt hat ihn Papst Benedikt XVI. jedoch voll rehabilitiert und ihm alle seine Rechte wieder verliehen. Die Bevölkerung in Polen ist entsetzt (tagesschau.de), die kirchliche Begnadigung des sexuellen Gewalttäters und Erzbischofs füllt die Schlagzeilen in Polen. Es ist jedoch nur ein Gerücht, dass ihm in Zukunft der deutsche Bischof Walter Mixa als Amtsbruder zur Seite stehen und ihn beobachten soll.



Nr. K 82 / 2010 – Bischof zu Priesteramtsanwärtern: "Meine Lustmolche" / Bischof Mixa bittet um "Liebe" des Jungpriesters – Bischof Mixa, der durch seine Priester- und Bischofsweihe mit einem einzigartigen katholischen "character indelebilis" (= "unzerstörbarer Charakter") ausgezeichnet ist, hat den Priesternachwuchs mehrfach als "meine Lustmolche" angesprochen. Auch berichtet ein Jungpriester von unangenehmen Berührungen durch den Bischof. (bild.de, 19.6.2010)
Augen- und Ohrenzeugen bekamen zudem folgenden Dialog zwischen Bischof Walter Mixa und einem Jungpriester mit:
Bischof Mixa: "Bleib hier, ich brauche deine Liebe."
Jungpriester: "Ich bin doch nicht schwul."
Bischof Mixa: "Ich doch auch nicht."
Jungpriester: "Und was war gestern Abend?" (bild.de, 21.6.2010)
 


Nr. K 81 / 2010 – Priester schlägt Demonstranten wegen Schild mit der Aufschrift "Würden Sie Ihr Sparschwein einem katholischen Bischof anvertrauen?" – Mehr dazu unter der Überschrift Das Bodenpersonal wird handgreiflich bei sueddeutsche.de




Nr. K 80 / 2010 – Der Abschlussbericht der Missbrauchs-Beauftragten der Jesuiten, Ursula Raue, enthält 205 Sex-Verbrechen von Priestern an Kindern in den Jesuiten-Einrichtungen. Körperliche Gewalt war dabei teilweise ein Aspekt sexueller Gewalt von Priestern gegen Kinder und Jugendliche: "Mehrere Ordensleute schlugen die ihnen anvertrauten Kinder brutal. Dabei sei häufig ein ´sexueller Aspekt` dabei gewesen, sagte Raue. ´Er (der Täter) hat gestöhnt, und es hat komisch gerochen.`" (focus.de, 27.5.2010)



Nr. K 79 / 2010 – Kinderschänder-Verbrechen: Papst umgeht Wurzeln des Problems und ignoriert Wiedergutmachungs-Forderungen / Kirche stützt sich auf Verjährung, doch im Geist gibt es keine Verjährung – Zwar bat der Papst in allgemeiner Form und nach langer Wartezeit die Opfer von Kinderschänder-Verbrechen in Deutschland um "Vergebung" und versprach, alles tun zu wollen, "um solchen Missbrauch nicht wieder vorkommen zu lassen" (spiegel.de, 11.6.2010). Doch richtig weh tut der Kirche diese Erklärung nicht, denn weder werden irgendwelche einschneidenden Maßnahmen getroffen noch Schmerzensgeldforderungen in Milliardenhöhe anerkannt. Stattdessen versuchte der Papst einmal mehr, das "System Kirche" zu verteidigen. Denn durch den Priester würde angeblich Gott "durch alle menschliche Schwachheit hindurch seine Liebe in dieser Welt praktisch werden" lassen – ein nachträglicher Hohn für die von Priestern missbrauchten Opfer, die durch die Verbrechen auch das Vertrauen in Gott verloren haben. Und ein Hohn auf Gott, der niemals Priester einsetzte, um "Liebe praktisch werden zu lassen." Alle Christen sollten Gott, den Nächsten und sich selbst lieben, wozu es keine gut bezahlten Priester braucht. Und Teil dieser Liebe ist auch die echte Reue gegenüber den eigenen Untaten, die voraus setzt, dass einem der Schmerz der Opfer auch selbst schmerzt. Ob die Opfer der Kirche und den Priestern nun auf dieses Papstwort hin vergeben, ist fraglich. Damit tatsächlich Vergebung erfolgt, ist es jedoch notwendig, dass alle Opfer den Tätern vergeben. Die kirchliche Beichtsakrament ist dabei völlig nutzlos und wiegt die Täter in falsche Sicherheit. Denn die Menschen müssen sich untereinander vergeben, wofür es keinen Priester braucht.
Auch stützen sich der Vatikan und die katholische Kirche in Deutschland auf die Verjährung unzähliger Verbrechen durch Priester und lehnen damit in unzähligen Fällen auch Wiedergutmachungszahlungen ab. Doch im Geist Gottes gibt es keine Verjährung.




Nr. K 78 / 2010 – Der vom Freistaat Bayern bezahlte Bischof Walter Mixa greift nun andere Kirchenobere an, dass sie einen Missbrauchsvorwurf Dritter gegen ihn (den das Opfer oder vermeintliche Opfer jedoch dementiert) in diesem Fall einmal ausnahmsweise gleich an die Staatsanwaltschaft weiter gaben (Welt am Sonntag, 13.6.2010) – obwohl es noch viele andere Anschuldigungen aus Schrobenhausen und Umgebung gibt, über die noch gar nicht in der Öffentlichkeit berichtet wurde. "Nicht zuletzt zum Schutz von Bischof emeritus Mixa sehen wir davon ab, Einzelheiten öffentlich auszubreiten", so der Sprecher der bayerischen Bischofskonferenz Bernhard Kellner (spiegel.de, 16.6.2010). Öffentlich sind jedoch bereits die Misshandlungen von Kindern: "Die Taten erfüllten unter anderem den Tatbestand der schweren Körperverletzung und der Misshandlung Schutzbefohlener, seien aber verjährt" (bild.de, 12.6.2010). Außerdem: "Seit April steht Mixa unter Verdacht, als Kuratoriumsvorsitzender des Kinderheims Schrobenhausen für mehrere Veruntreuungen verantwortlich zu sein." (sueddeutsche.de, 14.6.2010)
Am 13.6.2010 dann ein weiterer Paukenschlag, der an frühere mittelalterliche Machtkämpfe in der Kirche erinnert: Bischof Walter Mixa zog mit juristischer Unterstützung wieder in den Bischofspalais in Augsburg ein
(spiegel.de, 14.6.2010). Offenbar putschte sich Walter Mixa zwischenzeitlich zurück auf den Bischofsstuhl und versucht, aus dem Bischofspalais heraus seine Anhänger erneut zu mobilisieren. Kath.net schreibt: "Bischof Mixa kämpft um seine völlige Rehabilitierung und bittet um die Rücknahme der Resignation, um wieder Bischof von Augsburg zu werden" (14.6.2010). Bischof Mixa dazu selbst: "Der Druck, unter dem ich die vorgefertigte Resignation unterschrieben habe, war wie ein Fegefeuer. Drei Tage später habe ich sie in einem Schreiben an den Papst widerrufen" (welt.de, 16.6.2010). Das Rücktrittsgesuch sei ihm also aufgenötigt wurden und sei deshalb unwirksam. Vor dem Päpstlichen Gerichtshof in Rom müsse neu entschieden werden. Zwischenzeitlich handelt Mixa nach dem Grundsatz: "Derjenige ist der Bischof, der auf dem Stuhl des Bischofs sitzt", und er meldet auf diese Weise erneut seinen unmissverständlichen Anspruch auf diesen vom Freistaat Bayern hoch bezahlten (B 10) kirchlichen Spitzenposten an. Gegenüber den anderen katholischen Hierarchen in Augsburg, die er zuletzt massiv kritisierte, würde er in den Messen im Augsburger Dom keinen Groll empfinden. Man darf gespannt sein, wie der Papst entscheidet, oder ob Benedikt XVI. den Konflikt aussitzt.



Nr. K 77 / 2010 – In Nordhessen platzte für die Kirche die nächste Bombe: Der Pfarrer von Fritzlar hatte von 1994-2001 insgesamt 11 Ministranten mehrfach missbraucht. Bei der Festnahme des Würdenträgers wurde umfangreiches Beweismaterial sicher gestellt, da der Amtsträger selbst einschlägige Fotos seines verbrecherischen Treibens machte. So machte er u. a. kinderpornografische Aufnahmen von Ministranten unter der Dusche (bild.de, 16.6.2010). Der pädophile "Massentäter" unterrichtete auch Katholische Religionslehre an der katholischen Privatschule der Ursulinen, wo es ja auch um den Umgang des Katholiken mit Sex geht. Anscheinend hatte sich der Täter jedoch auf Schändung und kinderpornografischer Darstellung von Ministranten spezialisiert und verging sich nicht an Schülern, die keine Ministranten waren.
Siehe dazu: spiegel.de, 11.6.2010
Die entlarvten Kinderschänder-Verbrechen sind nach wie vor offenbar erst die Spitze eines Eisbergs.
Und die Kirche sträubt sich weiter gegen einen Wiedergutmachungs-Fonds. Deshalb unser Vorschlag: Die jährlichen Staatsmilliarden für Bischofsgehälter, Kirchenrenovierungen, Priesterausbildung gehen in diesem Jahr komplett an die Opfer. Und im nächsten Jahr werden sie endlich gestrichen, wie es die Weimarer Reichsverfassung seit 1919 und das Deutsche Grundgesetz seit 1949 fordern.



Nr. K 76 / 2010 – Katholische Äbtissin misshandelte Nonne zu Tode und ließ sie erfrieren / Verbrechen wurde auf Anweisung der Täterin vertuscht – Furchtbare Zustände in einem Zisterzienser-Kloster in Dänemark: Andere Nonnen wurden von der Äbtissin Mutter Theresa, die in Deutschland aufgewachsen ist, geschlagen. Siehe
spiegel.de, 9.6.2010
"Der Vatikan griff nicht ein"
. Neue grausame Details nun unter:
spiegel.de, 11.6.2010

Man könnte es als Mord deuten. Die ältere pflegebedürftige Nonne habe die Äbtissin beim Gebet gestört. Darauf hin wurde sie von Mutter Theresa, nur mit Nachthemd bekleidet, bei klirrender Kälte aus dem Klostergebäude geworfen. Spiegel online schreibt über den Todeskampf der alten Frau: "´Eine Weile hämmerte die Nonne verzweifelt an die Tür und schrie, weil sie Panik hatte und ins Warme wollte`, erinnert sich Helene Hägglund, 37, die von 1988 bis 2000 im Kloster Sostrup lebte. Niemand habe sich getraut, die alte Frau gegen den Willen der Äbtissin ins Warme zu holen. ´Dann wurde es ganz still.` Auf dem Weg in die Küche habe sie dann draußen den leblosen Körper der Ordensschwester auf dem Boden liegend gefunden, berichtet sie SPIEGEL ONLINE. B. habe daraufhin eine weitere Schwester gerufen, zu dritt habe man die Leiche ins Haus gebracht. ´Mutter Theresa wies uns an, zu schweigen. Alles sollte so aussehen, als wäre sie im Bett gestorben.`" (11.6.2010)



Nr. K 75 / 2010 – Sex mit 17-jährigem Jungen: Homosexueller Priester tritt Pfarrstelle in Stuttgart-St.Augustinus nicht an. Siehe merkur-online.de, 6.6.2010



Nr. K 74 / 2010
"Beihilfe zum sexuellen Missbrauch": Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungsverfahren gegen Bischof Robert Zollitsch ein, den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz; siehe bild.de, 2.6.2010. Erst war Bischof Zollitsch in Rom wegen Bischof Mixa. Jetzt ist Bischof Mixa in Rom. Wegen Bischof Zollitsch? Der Sachverhalt ist seit längerem bekannt, und die Ausflüchte von Bischof Zollitsch sind in nahezu jeder Hinsicht unglaubwürdig.



Nr. K 73 / 2010 Bistum Würzburg: Sexuelle Gewalt durch Priester in jüngerer Zeit (nn-online.de)



Nr. K 72 / 2010 – Erzbischof beschuldigt, mehrere Sex-Beziehungen zu minderjährigen Mädchen unterhalten zu haben. (zenit.org)



Nr. K 71 / 2010 – Opfer-Vertreter durften beim Kirchentag nicht aufs Podium

 

Nr. K 70 / 2010 – Ein Opfer der Kirche bricht sein Schweigen: Offener Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel – Der Name des Opfers ist uns bekannt. Der Offene Brief ist komplett einsehbar unter scribd.com. Nachfolgend ein Auszug als "Dokumentation zur Zeitgeschichte".
Es zeigt, wie ein Gemeindepfarrer Beichte und Kinderschändung miteinander verbunden hat. Die Verbrechen an dem Kind begannen kurz vor dessen Erstkommunion, also im Alter von etwa 8 Jahren und dauerten ca. vier Jahre. Das Opfer erklärt in dem Brief auch, warum es auf die Bedingungen und Umstände des Bistums Speyer für ein Gespräch nicht eingehen konnte und schreibt, dass das Bistum seinerseits auf seine Vorschläge und Forderungen nicht einging. Auch dies ein Beispiel dafür, dass die Verbrechen vor Gericht gehören und nicht intern abgewiegelt werden dürfen. Hier der Auszug aus dem Brief:

"Es handelte sich hierbei zunächst darum, dass mein Gemeindepfarrer im Rahmen einer von ihm so
genannten Beichte mich über seinem erigierten Penis auf seinem Schoss wiegte ... Anschließend hatte ich nicht genug Vaterunser aufgesagt, wie sich eine Woche später zeigte. Als ich die nächste Beichte ablegen wollte, wurde ich hierfür gerügt und es wurde mir gesagt, dass ich nur Vergebung finden könne, wenn ich dafür Buße tun würde. In diesem Zusammenhang wurde mir aufgetragen, in die Sakristei zu kommen. Dort musste ich mich auf den Schoß des Gemeindepfarrers setzen. Dieser offenkundig in Latein betend, ich hörte nur eine monotone Rezitation in einer mir unverständlichen Sprache, wippte mich vor und zurück. Da ich dabei etwas Hartes an meinem Po spürte, war ich, der gerne auf dem Schoß meines Großvaters gesessen war, sehr irritiert ... Nach einigen Monaten bot mir dieser eine besondere Ministrantenstelle an, wobei das Kind anfangs eine Augenbinde getragen hatte, die später wegfiel."
Der "Ministrantendienst" beinhaltete folgende Handlungen:
"1. Mehrfaches Wippen auf dem erigierten Penis, wobei ich mich zuvor bis auf die Strümpfe nackt ausziehen und sodann ein Ministrantengewand überstreifen musste
2. Mehrfaches Wippen auf dem erigierten Penis, völlig unbekleidet
3. Kneifen der nackten Brustwarzen
4. Mehrfaches Streicheln meiner nackten Genitalien (beim ersten Mal wurde ich zuvor mit einem Gegenstand auf den nackten Po geschlagen)
5. Mehrfache Manipulation am nackten erigierten Penis des Priesters, indem meine Hand zunächst geführt wurde (hierbei kam es auch zum Samenerguss, teilweise auf meinen Bauch)
6. Mehrfache Manipulation am eigenen nackten Penis bis zur Erektion und bei weiteren Malen auch bis zum Samenerguss
7. Mehrfacher Oralverkehr an mir
8. Mehrfacher Oralverkehr durch mich, teilweise musste ich das Ejakulat schlucken (hierbei wurde anfangs mein Kopf festgehalten, einmal kam es zum Erbrechen)
9. Mehrfacher Analverkehr durch Einführen meines Penis in den After des Priesters
10. Eindringen in meinen After mit dem Finger

11. Vorzeigen pornographischer Schriften (Zeichnungen, die den Analverkehr zwischen Männern darstellten)
12. Gewaltsames anales Eindringen, zunächst mit einem Gegenstand, dann mit zwei Fingern und schließlich mit dem Penis (Dies war für mich äußerst Angst einflößend). Nachdem mir zunächst wie vor jeder neuen Handlung eine Augenbinde angelegt worden war, wurden mir die Arme hinter dem Rücken festgebunden und ich wurde an einen Gegenstand geführt, der sich anfühlte wie ein Tisch. Meine Fußknöchel wurden hieran festgebunden, mein Oberkörper über den Gegenstand gebeugt und ebenfalls festgebunden. Nachdem ich vor Angst uriniert hatte, wurde ich mit einem Gegenstand auf den nackten Po geschlagen, sodass ich vor Schmerz aufschrie. Daraufhin wurde ich zusätzlich geknebelt. Ich bekam eine Art Einlauf und wurde sodann mit zwei Fingern penetriert. Dies war für mich sehr qualvoll. Die anschließende Penetration mit dem Penis des Priesters war für mich dermaßen schmerzhaft und entsetzlich, dass ich Atemnot bekam und in große Panik geriet, da ich Angst hatte zu ersticken. Aufgrund der Penetration kam es zu Blutungen aus meinem After."

Der Pfarrer erklärte dabei immer wieder, "dass ich als damals sehr gläubiges Kind einen Dienst an Gott erllen müsse und entsprechend bei Unbotmäßigkeit keinerlei Vergebung erwarten könne. Immer wurden diese verbrämt als Initiierung auf einem Weg, den Gott für mich ausgesucht habe. Aufkeimender Widerstand wurde sofort geahndet als schwere Verfehlung gegen Gott und den für mich bestimmten besonderen Weg ... Meine Mutter war sehr fromm und bestand darauf, dass ich zur Beichte ging, auch nachdem ich zaghaft versuchte, hierr Ausreden zu finden. Die Autorität des Gemeindepfarrers verhinderte überdies, auch nachdem die Übergriffe schwerer wurden, diesem etwas Unbotmäßiges zu unterstellen. Daber hinaus rief das Geschehene bei mir große Scham- und Schuldgefühle hervor."

Das Opfer warf es dann in jungen Erwachsenenjahren völlig aus der Bahn.
"Mein Leben bestand fast ausschließlich daraus, über Arbeit, Alkohol und Spiel zu verdrängen oder dies
zumindest zu versuchen. Immer wenn ich weder beschäftigt noch betrunken war, erlitt ich schwere Flashbacks ..."

Im Zuge der Aufdeckung von immer mehr Sex-Verbrechen der Priester fasste auch er nun den Mut, auszupacken und nachträgliche Schmerzensgeldforderungen zu stellen, was der Kirche nicht behagte.
"... Das Bistum Speyer gab keine Stellungnahme zu meinen Vorwürfen oder der Schmerzensgeldforderung ab und hat dies im Übrigen bis heute nicht getan. Ich war deshalb gezwungen, eine Rechtsanwältin mit der Durchsetzung meiner Ansprüche zu beauftragen, obwohl ich mir diese finanziell nicht leisten kann. Ein anwaltliches Schreiben von Mitte April 2010 blieb ohne substanziierte Rückantwort des Bistums. Ein eindringliches Erinnerungsschreiben meiner Anwältin von Anfang Mai 2010 blieb bisher unbeantwortet. Daraufhin habe ich das Bistum informiert, dass ich mich in einem offenen Brief an Sie [die Bundeskanzlerin] wenden werde, um diese unsägliche Verhaltensweise für jedermann offen zu legen. Ich hoffe sehr darauf, dass Sie Frau Dr. Merkel, den Mut und die Kraft haben, der katholischen Kirche mit Entschlossenheit entgegenzutreten und diese zu einem fairen Umgang mit den berechtigten Forderungen von allen Opfern zu bewegen."

PS: Mittlerweile folgte bereits ein zweiter Offener Brief (www.scribd.com – Open Letter to Dr Angela Merkel Chancelor of Germany Part II). Doch ausgerechnet Angela Merkel hatte noch vor kurzem die römisch-katholische Kirche für ihren Umgang mit den Verbrechen in ihren Reihen gelobt. Sollte sie dieses Lob nicht zurück nehmen, dann muss man sagen. Sie verhält sich so wider besseres Wissen.



Nr. K 69 / 2010 – 26 Ministranten von Priestern sexuell geschändet 17 Millionen Dollar Schmerzensgeld – Die römisch-katholische Diözese in Vermont/USA hat sich bereit erklärt, 26 ehemalige Ministranten zu entschädigen, die von Priestern sexuell geschändet worden waren (bild.de, 13.5.2010). In Deutschland hofft die Kirche noch, finanziell glimpflich davon zu kommen, obwohl sich nach wie vor täglich neue Opfer melden.



Nr. K 68 / 2010 – Aus der langen Reihe von Sex-Verbrechen durch Priester hier nur einige wenige weitere Fälle. Alleine zwölf Kirchen-Täter im Bistum Würzburg
Ein 61jähriger Priester aus dem Bistum Limburg räumt "grenzüberschreitendes Verhalten" gegenüber Kindern oder Jugendlichen ein und tritt zurück.

Und ein 59jähriger Priester aus dem Landkreis Bad Kissingen (Diözese Würzburg) hat sich "an Kindern vergangen" (fr-online.de, 9.5.2010). Er sprach u. a. Andachten im Hessischen Rundfunk, und eine Predigt von ihm wurde im Deutschlandfunk übertragen. Er bekannte sich in einer anderen Hörfunk-Sendung auch dazu, Alkoholiker gewesen zu sein. Der Kindsmissbrauch kam erst jetzt heraus (1).
Ein weiterer Priester aus der Diözese Würzburg hat eine 17jährige Jugendliche "sexuell belästigt" (mainpost.de, 9.5.2010) (2) und noch ein dritter Priester aus der Diözese Würzburg hatte ein sexuelles Verhältnis mit einem 15jährigen Mädchen und gestand (bild.de, 13.5.2010). Er wurde sofort in den "Ruhestand" versetzt. (3) Bei weiteren Priestern aus der Diözese Würzburg sind die Taten schon etwas länger bekannt: Etwa bei dem Dekan und Mitglied der Bistumsleitung, der mit einem jugendlichen Ministranten in einem sexuellen Abhängigkeitsverhältnis stand. Er soll sich freiwillig vor den Zug geworfen haben.

(4) Oder bei dem Priester, der nach Versetzungen immer neu Kinder missbraucht hatte.

(5) Oder der Priester, der Jungen massiv sexuell bedrängte und missbrauchte. (6) Oder der Wallfahrtseelsorger der Würzburger Wallfahrtskirche Käppele, der wegen schweren Kindsmissbrauchs an seiner vormaligen Wirkungsstätte in Passau suspendiert werden musste (Mainpost, 4.3.2010). (7) Gegen einen weiteren Priester aus dem Bistum Würzburg ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Kindesmissbrauchs. Das Verbrechen wäre noch nicht verjährt. (merkur-online, 24.6.2010) (8)
Das sind alleine schon acht Priester in der Diözese Würzburg, die Kinder missbrauchten oder Jugendliche sexuell verführten oder abhängig machten, Dunkelziffer noch gar nicht gerechnet. Hinzu kommen noch Prügel-Opfer im bischöflichen Knabenseminar der Diözese Würzburg in Miltenberg. (9) Ein römisch-katholischer Präfekt hat einem Kind dabei eine so massive "Watschn" ins Gesicht gegeben, dass sein Nasenbein bei dem Schlag in Trümmer gebrochen ist. (Main-Echo, 11.5.2010)
Und im Jahr 2011 ging es weiter: Der Priester aus dem Bistum Würzburg, der eine Million Euro gestohlen hatte, wurde gerichtlich verurteilt (10). Ein Verbrechen eines weiteren renommierten Priesters aus dem Bistum wurde neu aufgedeckt. Er hatte vor einigen Jahren einen Jugendlichen sexuell missbraucht, was als bereits verjährt gilt. (Fränkischer Tag, 18.12.2011) (11)
Rechnet man noch den Leiter des Caritas-Kinderdorfes in Würzburg hinzu, er sich im Sex-Chat im Internet mit einem Kind verabredet hatte und dem RTL-Filmteam in die Falle ging (12), ist ohne Dunkelziffer das Dutzend alleine für Würzburg voll. Und es geht weiter und weiter, Nr. 13, der Missbrauchsbeauftragte des Bistums selbst als Täter, usw.

Und das alles sind doch keine Einzelfälle. Das ist das System. Da passt es gut, dass das Bistum Würzburg das laufende Jahr 2010 unter das Motto Würzburger Apokalypse gestellt hat. Der Seher aus der Apokalypse des Johannes rief die Menschen zum Austritt aus der Hure Babylon, dem Symbol für die endzeitliche Kirche, aus: "Tretet aus [so die mögliche wörtliche Übersetzung] von ihr mein Volk, dass ihr nicht teilhaftig werdet ihr Sünden und nichts empfanget von ihren Plagen." (Offenbarung 18, 4)

Denn sieht es in den anderen Diözesen wirklich anders aus?
In Hamburg gestand ein Priester den sexuellen Missbrauch an einem Jungen und wurde "freigestellt" (abendblatt.de, 10.5.2010). In Tettenweis zerbrach ein unbekannter Täter die Osterkerze in der katholischen Kirche und verschmutzte den Beichtstuhl. Der Hintergrund: Der Priester schaute sich zusammen mit Kindern Pornofilme an (abendzeitung.de, 13.5.2010). Und, und, und ...



Nr. K 67 / 2010 – Nachdem Bischof Walter Mixa von seinem Amt entbunden wurde, erscheinen immer mehr Vorgänge in einem neuen Licht, und die Liste seiner Untaten wird immer unübersichtlicher, wobei er sicher kein Einzelfall ist. Doch sei speziell hier auch noch einmal daran erinnert, als der damalige Bischof von Eichstätt, der schon damals gleichzeitig Militärbischof für die Bundeswehr war, am 2. Weihnachtsfeiertag des Jahres 2001 vom mazedonischen Zoll gefasst wurde, als er 400.000 DM in Tausender-Scheinen illegal aus dem Land schaffen wollte. Der Devisen-Schmuggel des Bischofs war eine klar definierte strafbare Handlung. Zudem handelte es sich um Schwarzgeld bzw. so genanntes "graues" Geld, das nach Deutschland eingeschleust werden sollte. Doch dem Bischof passierte damals einmal mehr nichts, denn er hatte ja den Bonus des Bischofs, weswegen schon bald der "Mantel des barmherzigen Schweigens" über ihn ausgebreitet wurde. Die Exzellenz wurde, wie so oft, vom Kirchenapparat gedeckt und Mazedonien brauchte deutsche Hilfe, weswegen man dort auch an einer Strafverfolgung eines deutschen Bischofs nicht interessiert war. Und auch der Karriere von Walter Mixa schadete der Devisen-Schmuggel nicht. Es war eine der ersten Amtshandlungen von Papst Benedikt XVI., ihn vom Bischof von Eichstätt zum Bischof von Augsburg zu befördern. Und vielleicht ist Walter Mixa wirklich nur ein kleiner katholischer Fisch, gemessen an den Finanzverbrechen im Vatikan, wo schon einmal der "Bankier Gottes" aufgehängt an einer Brücke gefunden wurde ...



Nr. K 66 / 2010 – Nach außen hin lehnt die römisch-katholische Kirche das Ausüben homosexueller Praktiken schroff ab. Doch unzählige Priester und Bischöfe leben diese teilweise exzessiv aus, während sie als Amtsträger öffentlich die Heuchelei und Scheinheiligkeit pflegen. "Kirchenkreise" sprechen in diesem Zusammenhang auch von "homosexuellen Neigungen" von Bischof Walter Mixa: "In der Szene wurde über seinen Spitznamen ´Monsi` – abgeleitet von Monsignore – gespottet. Schon seit längerem hatte im Kirchenmilieu darüber Verwunderung geherrscht, wie es Mixa gelang, auffallend viele junge Männer in seine Priesterseminare zu locken, selbst solche, die in anderen Bistümern als ungeeignet abgelehnt worden waren." Auch wurde bekannt, dass der Bischof (dem auch Sex mit einem Ministranten vorgeworfen wurde, der allerdings "loyal" zu Mixa steht und dementiert), auch junge Priesteramtskandidaten in seine Privatsauna eingeladen hat (spiegel.de, 7.5.2010). Wie es dort zuging, wurde jedoch nicht öffentlich (siehe dazu auch hier). "Keiner weihte so viele zu Priestern wie Mixa. Von ´Lustknaben` wurde da in Kirchenkreisen geredet. Und: Dass Mixa Posten nur nach dem Äußeren besetze ... Geredet wurde viel. Zum Beispiel, warum sich zwei erwachsene Männer ´Hasi` und ´Monsi` nennen. ´Monsi` war Monsignore Mixa. ´Hasi` war Hansfred Hasslbauer, der Heimleiter des Schrobenhausener Waisenhauses" (abendzeitung.de, 7.5.2010), in dem Mixa einst immer wieder Kinder geschlagen hatte.
"Der Vatikan hat sich zu einer schnellen Entscheidung im Fall Walter Mixa durchgerungen", schreibt Spiegel online (7.5.2010). Doch von "schnell" kann überhaupt keine Rede sein, als der Papst am 8.5.2010 um 12 Uhr die Rücktritts-Bitte von Bischof Walter Mixa angenommen hatte. Denn bereits am 21.4.2010 hatte Bischof Mixa Papst Benedikt XVI. um seinen Rücktritt "gebeten". Man rechnete als Normalbürger mit dessen Annahme schon am 22.4.2010, doch nichts passierte. Überhaupt nichts. Kein einziger Satz. Über zwei Wochen strichen ins Land. Weiter nichts. Und "Mixa wollte offenbar von seinem Rücktritt zurücktreten" (abendzeitung.de, 7.5.2010). Erst die Bekanntgabe staatsanwaltschaftlicher Vorermittlungen gegen Bischof Walter Mixa durch die Augsburger Allgemeine am 7.5.2010 machte der Aussitz-Strategie des Vatikan offenbar einen Strich durch die Rechnung. Noch am 7.5.2010, vermutlich vor Bekanntwerden des Artikels in der Augsburger Allgemeinen, hieß es aus Rom forsch: Der Papst habe zu Bischof Walter Mixa "nichts zu sagen" (spiegel.de, 7.5.2010). Dies ist die alte Methode der Kirche, frei nach dem Motto "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus".
Zudem besteht immer akute Vertuschungsgefahr. In diesem Fall steht ein ehemaliger Ministrant "loyal" zu seinem vermeintlichen einstigen hochrangigen Sex-Partner, doch selbst wenn der Bischof in diesem Fall unschuldig ist, so wiegt das nicht annähernd die Dunkelziffer noch unentdeckter solcher Untaten in der Kirche auf.
So erscheinen die Prügel-Attacken des Bischofs auf Kinder nahezu als sadistische und äußerst schmerzhafte Handlungen für die von ihm Gequälten. "
Mixa soll oft mit der Faust und einem Stock zugeschlagen haben, einmal auch mit einem Gürtel. Ein Mädchen sei unter den Schlägen zusammengebrochen. ´Er sagte oft Sätze wie: ´In Dir ist der Satan, den werde ich Dir schon austreiben`, zitierte [der unabhängige Ermittler] Knott einen ehemaligen Heimjungen. Die Nonnen, die in dem Heim arbeiteten, hätten Mixa oft mit den Worten ´Hau nei, hau nei` angestachelt." (dpa, 14.5.2010)
Die Sex- und Gewaltverbrechen in der Kirche, von denen immer mehr ans Tageslicht kommen, auch in der evangelischen Kirche, belasten auch den 2. ökumenischen Kirchentag in München vom 12.5.-16.5.2010.
Mehr zu Bischof Walter Mixa und zu der Androhung der Kirche in Augsburg gegenüber einer Jugendlichen, sie wegen ihres Kirchenaustritts von der Schule zu verweisen, siehe hier.
 


Nr. K 64 / 2010 – Die Kinderschänder-Verbrechen und Schläge gegen Kinder in der katholischen Kirche erfassen immer mehr die Hierarchie der Bischöfe. Der frühere Würzburger Weihbischof Helmut Bauer hat mögliche Schläge gegen Schüler in den 60er und 70er Jahren eingeräumt (bild.de, 29.4.2010). Bauer trat in der Öffentlichkeit z. B. massiv gegen eine urchristliche Gemeinschaft "Universelles Leben" in Würzburg auf, die sich nichts hat zuschulden kommen lassen.
Derweil werden die Rufe nach Rücktritt von Bischof Heinrich Mussinghoff aus Aachen immer lauter. So habe das Bistum die Klagen über Verbrechen von Pfarrer Georg K. aus
Tönisforst, Kempen und Lobberich "weitgehend ignoriert". (az-web.de)



Nr. K 63 /  2010 – Der Sex-Verbrechens-Skandal in der Kirche eskaliert immer weiter. Nun kam heraus, dass auch ein Bischof vor dem sexuellen Missbrauch von Kindern nicht Halt machte. Der renommierte und dienstälteste römisch-katholische Bischof Belgiens, Roger Vangheluwe gab zu, "er habe sich auch in seiner Zeit als Bischof noch an dem Jungen aus seinem Umfeld vergangen. ´Das Opfer trägt noch an den Folgen`, hieß es in dem Brief" der Exzellenz (focus.de, 23.4.2010). Der Papst, der selbst schon längst hätte zurücktreten müssen, nahm das Rücktrittsgesuch an. Roger Vangheluwe war über 25 Jahre lang Bischof.



Nr. K 62 / 2010 – "Große Enttäuschung" und "Bestürzung" in der Erzdiözese Washington/USA über die Erzdiözese Mainz. Die Deutschen schickten einen Priester zur Unterstützung in die USA, der dort dann viele "sexuelle Beziehungen zu weiblichen Jugendlichen und jungen Frauen" ausgelebt hat. So hatten sich die US-Katholiken die "Hilfe" aus Deutschland allerdings nicht vorgestellt. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt ermittelt nun wegen sexuellen Missbrauchs gegen den Würdenträger.



Nr. K 61 / 2010 – Beispielloser neuer Skandal um den Papst Klage von Generalvikar Gruber: Ihm wurde der Brief diktiert, mit dem er sich vor Joseph Ratzinger stellen musste und die Alleinverantwortung für die Weiterbeschäftigung eines pädophilen Straftäters im Erzbistum München-Freising übernahm – Dass Generalvikar Gerhard Gruber damals log, war ohnehin fast mit Händen zu greifen. Nun packte der ehemalige Generalvikar selbst aus: "Vertraute Grubers schilderten nun dem SPIEGEL, er stehe unter großem Druck und solle wohl als Sündenbock für den Papst herhalten. Es sei darum gegangen, den Papst ´aus der Schusslinie zu nehmen`. Als die Affäre Mitte März aufflog, sei er am Telefon eindringlich ´gebeten` worden, die volle Verantwortung zu übernehmen, klagte Gruber gegenüber Freunden. In einem Brief an seine Vertrauten schreibt Gruber, er habe eine fertig formulierte Stellungnahme zugefaxt bekommen. Änderungswünsche habe er anmerken können. Über die Darstellung des Bistums und darüber, dass man ihm ´eigenmächtiges Handeln` im Fall H. vorwarf, empfinde er jedoch großen Unmut" (spiegel.de, 17.4.2010). Gruber hatte damals behaupten müssen, der spätere Papst und damalige Erzbischof Joseph Ratzinger habe von allem nichts gewusst, und er, Gruber, habe "eigenmächtig" den kriminellen pädophilen Priester wieder mit Kindern arbeiten lassen, woraufhin dieser erneut über Kinder sexuell herfiel.
 


Nr. K 60 / 2010 – Bischof deckt Schwerstverbrecher im Talar Höchstes Lob vom Papst, dass er lieber wegen Strafvereitelung verurteilt wurde als einen Bruder an die Polizei zu verraten – Der Schmutz und Dreck hinter den festlichen Gewändern der Würdenträger wird immer mehr und hat jetzt Papst Johannes Paul II. und Dario Castrillón Hoyos, dem Präfekten für den Klerus im Vatikan von 1996-2006, erreicht. Kardinal Hoyos wies jetzt darauf hin, dass Papst Johannes Paul sein Schreiben an die katholischen Bischöfe in aller Welt genehmigt habe, in dem er sich bei dem französischen Bischof Pierre Pican im Namen der ganzen Kirche bedankt hatte. Bischof Pican wurde zuvor wegen Strafvereitelung in einem besonders schweren Fall zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Er hatte einen Serienvergewaltiger an Kindern im Priestertalar gedeckt, dessen schauerliche Verbrechen schließlich trotz der Vertuschung der Kirche ans Tageslicht drangen. Der Priesterverbrecher wurde dafür zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt, doch die Kirche lobte den Versuch der Strafvereitelung.
Kardinal Hoyos erklärte nun, er habe im Einvernehmen mit dem Papst an Bischof Pican geschrieben: "Nachdem ich vom Papst Rat eingeholt hatte, schrieb ich an den Bischof und gratulierte ihm als einem vorbildlichen Vater, der seine Kinder nicht verrät", sagte Hoyos der spanischen Zeitung La Verdad. Dem Bischof hatte er damals geschrieben: "Sie haben gut gehandelt und ich freue mich über einen Bischofskollegen, der in den Augen der Geschichte und aller anderen Bischöfe auf der Welt das Gefängnis dem Verrat an einem Priesterbruder vorgezogen hat" (ntv.de, 18.4.2010). Und: "Der Heilige Vater erlaubte mir, diesen Brief an alle Bischöfe in der Welt zu schicken und wir stellten ihn auch ins Internet." 



Nr. K 59 / 2010 – Weiter keine Anzeigepflicht bei Kinderschänder-Verbrechen von Priestern: Kirche trickst Öffentlichkeit aus – "Das bürgerliche Gesetz, das die Anzeige von Verbrechen bei den Behörden betrifft, sollte immer befolgt werden", so die neue Richtlinie aus dem Vatikan zu Kinderschänder-Verbrechen von Priestern (z. B. tagesschau.de, 12.4.2010). Doch was kaum jemand weiß: "Das bürgerliche Gesetz", das nun immer befolgt werden soll, sieht keineswegs eine Anzeigenpflicht vor. Das heißt: Die Kirche kann weitermachen wie bisher und nur dann die Staatsanwaltschaft einschalten, wenn sie das für richtig hält.
Doch nur wenige Journalisten durchschauen das mehrbödige Tricksen und Taktieren der Kirche. Die Zeit kam der Sache näher auf den Grund und schreibt: "Viele meinen, Missbrauchsfälle müssten zur Anzeige gebracht werden. Wie selbstverständlich diese Erwartung ist, zeigte der Umgang mit einer Mitteilung des Vatikans, auch die Glaubenskongregation habe sich bei der Anzeige von Verdachtsfällen an die jeweiligen staatlichen Gesetze zu halten. Fast alle deutschen Medien, einschließlich der ´Tagesschau`, folgerten daraus, nunmehr gebe es eine Anzeigepflicht. Tatsächlich gibt es sie, jedenfalls in Deutschland, nur in Fällen gemeingefährlicher und schwerster Straftaten wie Mord und Totschlag. Eine Änderung des Strafgesetzbuchs war bereits 2003 gescheitert" (15.4.2010). Und der Seelenmord von Priestern an Kindern gehört in Deutschland eben gerade nicht zu diesen Fällen.
Deshalb kann sich die Kirche, wenn man genauer nachfragt, jederzeit hinter einem angeblichen Opferschutz verschanzen, der dann dafür herhalten muss, dass man die Verbrechen für sich behält und viele Täter schützt.
Und folglich heißt es bei Radio Vatikan nun: "Das neueste Vatikan-Dokument zum Umgang mit pädophilen Priestern spricht nicht von einer automatischen Anzeigepflicht bei sexuellem Missbrauch. Darauf weist Missbrauchs-Beauftragter Bischof Stephan Ackermann hin. In dem Dokument stehe lediglich, ´dass das staatliche Gesetz hinsichtlich der Anzeige von Verbrechen bei den zuständigen Behörden beachtet werden muss ... Ackermann wörtlich: ´Eine solche Anzeigepflicht gibt es in Deutschland nicht. Und das aus gutem Grund, wie uns Experten sagen.` Denn es müsse vor allem darum gehen, ´bei allem Respekt vor den berechtigten Interessen des Staates, den Schutz und die Bedürfnisse der Opfer vorrangig zu sehen und zu respektieren`. (oecumene.radiovaticana.org, 15.4.2010)
Diese Heuchelei! Wenn das unabhängige Opferverbände oder Psychotherapeuten so sehen, dann ist das in den einzelnen Fällen, wo dies so gehandhabt würde, wohl glaubwürdig! Doch wenn die Kirche jetzt auf dieses ihr genehme Trittbrett springt, ist das unglaubwürdig und stinkt zum Himmel. Denn wo hat man denn in der Vergangenheit den "Schutz und die Bedürfnisse der Opfer" "vorrangig" gegenüber dem Ansehen der eigenen Kirche betrachtet? Wo, also in welchen der Tausenden von Fällen, ist das so geschehen, was Bischof Ackermann hier vollmundig verkündet?
Zudem verschanzt sich die Kirche im Konfliktfall weiter hinter ihr "Beichtgeheimnis".
Hierzu ist zu sagen: Eine Beichte bei einem Priester ist Unsinn und eine Irreführung der Menschen. Kein Priester kann einem Menschen Sünden vergeben, und schon gar nicht im Namen Gottes. Die Menschen müssen einander direkt vergeben – nur so kann eine Schuld getilgt werden, niemals aber durch die Kirche oder einen Priester. Folglich braucht es auch keinen Schutz eines kirchlichen "Beichtgeheimnisses", weil unter diesem Deckmantel die Verbrechensaufklärung faktisch behindert wird. Ein Priester sollte also, was seine Geheimnisse betrifft, genauso behandelt werden wie jeder andere Mensch auch, der seine Geheimnisse mit sich herum trägt.



Nr. K 58 / 2010 – Veruntreuung? Bischof Mixa hat sich nach Aussage eines Strafrechtlers "eindeutig einer Straftat schuldig gemacht" (bild.de, 15.4.2010) – Da kommt allmählich ganz schön was zusammen: Sadistische Prügeleien gegen Kinder, eventuell Lügen oder schwerste "Gedächtnisausfälle" und jetzt auch noch womögliche Veruntreuung von Geldern einer Waisenhausstiftung zugunsten seines Pfarrhauses. Langsam wird es Zeit, Bischof Mixa in den Vatikan zu befördern. Wir verweisen auf die entsprechende Berichterstattung in allen Medien.

 

Nr. K 57 / 2010 – Homosexueller Mann spürte Berufung zum Priester und erlebte Exzesse und Heimlichkeiten ohne Ende / Systemfehler Kirche / Päpste, Priester und Bischöfe sind nichts als "Zeitgeister" / Bild erhält Audienz beim Papst – Brian M. wurde im Priesterseminar in Paderborn zum Priester ausgebildet. Doch wie erlebte er die Kirche? "Statt auf Keuschheit und Demut stieß er auf Doppelmoral, sexuellen Missbrauch und Mobbing" (spiegel.de, 14.4.2010). Schon am zweiten Tag im Priesterseminar wurde er sexuell belästigt. "Ob sich die Studenten in der schwulen Szene einer Großstadt vergnügt hätten? ´Das war gar nicht nötig`, sagt Brian trocken. ´Ich lebte in einem geschlossenen System und musste noch nicht einmal vor die Tür gehen, um Sex zu haben, sondern bekam ihn sozusagen auf dem Tablett serviert.` Es habe eine Art Telefonkette gegeben".
Spiegel.de berichtet weiter über den Priesteramtskandidaten: "Als er einen Studienkollegen im Vatikan besuchte, sei er von einem dortigen Priester bedrängt worden. ´Auch in den Klöstern, der für mich letzten Bastion der Reinheit, regierte keineswegs Keuschheit.`" Bekannt geworden sind zuletzt die Exzesse von Ettal, wo über 100 Kinder mit hineingezogen wurden, die teilweise vor dem Bett eines Präfekten Schlange gestanden haben sollen, um sich von dem hohen Geistlichen sexuell befriedigen zu lassen.
Dann hatte Brian M. als Priesteramtskandidat selbst sexuelle Beziehungen zu Priestern. "´Mein Freund war ein hervorragender Priester, der seine Arbeit und die Menschen so sehr geliebt hat." M. trennte sich von dem Mann. Auch die folgende Beziehung zu einem Priester hielt den Realitäten nicht stand: ´Ich lebte in zwei Welten. Draußen war es eine Männerfreundschaft, drinnen war es Liebe.` Der zweite Partner war rigoroser im Vertuschen der illegitimen Verbindung. Jetzt musste auf jedes Detail geachtet werden: keine Umarmungen in der Öffentlichkeit, kein Nackenkraulen beim Autofahren, keine Schwulenparaden, keine öffentlichen Bekenntnisse."

Das alles können die Priester und angehenden Priester ja alles halten, wie sie wollen, ob mit öffentlichen Auftritten auf Schwulenparaden oder nicht. Aber nicht auf Kosten der Allgemeinheit, welche diese geschlossenen katholischen Systeme komplett aus allgemeinen Steuermitteln mit Millionen und Milliarden finanzieren müssen. Außerdem sollte ihnen untersagt werden, sich "christlich" zu nennen. Denn bei Jesus und seinen Jüngern gab es auch keine sexuellen Männerorgien oder heimliche homo- oder heterosexuelle Liebschaften und verleugnete Vaterschaften wie in der Kirche. Petrus und viele andere Jünger waren verheiratet. Außerdem hatte Jesus niemals Priester gewollt.
Päpste, Priester, Pfarrer, Pröpste, Präsides und Bischöfe sind nichts als "Zeitgeister", welche sich zwischen Gott und die Menschen stellen und den Menschen den Zugang zu echten Gotteserfahrungen und vielfach zu einem anständigen Leben verbauen.
Deshalb bringt es nichts, nach einzelnen Fehlern im "System Kirche" zu suchen. Die Institution Kirche selbst mit ihren Dogmen, Kulten, ihrer Hierarchie und ihrer Doppelmoral ist ein einziger Systemfehler, der mit Christus überhaupt nichts zu tun hat. Stattdessen vergehen sich nicht nur unzählige Priester an Kindern, sondern alle Priester vergehen sich auch an Jesus, dem Christus, der am Kreuz der Kirche hängt und sich deshalb nicht mehr persönlich wehren kann so wie sich auch unzählige Kinder nicht gegen die Übergriffe von Priestern wehren können.
Derweil tritt der Papst die Flucht nach vorne an und spielt seine letzten Trümpfe aus: Eine Audienz für ein mehrköpfiges Team der Bild-Zeitung, das er mit seine knallroten Schuhen empfing. Im Gegenzug erfolgte sofort eine positive Berichterstattung. (bild.de, 15.4.2010)



Nr. K 56 / 2010 – Es sind tausende sadistische Priester, die Kinder quälten und missbrauchten oder sexuell erniedrigten. Und immer mehr melden sich auch prominente Opfer, die gedemütigt wurden. So der bekannt Sänger Wolfgang Niedecken der Band BAP, der nachts in das Zimmer eines Hochwürden kommen musste und erdulden musste, dass der Würdenträger ihm in die Hose langte und sich an dem Kind sexuell aufreizte. Mehr dazu bei morgenpost.de, 14.10.2010

 

Nr. K 55 / 2010 – Die achte eidesstattliche Versicherung über den prügelnden Augsburger Bischof Mixa: Eine heute 51 Jahre alte Frau berichtet über ihren Firmunterricht beim damaligen Priester Mixa in Weilnach: "´Er hat mich mehrmals geschlagen, mit der flachen Hand ins Gesicht`, versichert sie. "´Ich musste mich bei ihm entschuldigen und seine Hand küssen`" (bild.de, 14.4.2010). Diese Form des Sadismus an Kindern ist besonders heftig. Erst werden sie geschlagen, und dann müssen sie sich auch noch für die Prügel bedanken und sich wie Sklaven dem Täter unterwerfen. Z. B., indem sie das Körperteil des Schlägers küssen, durch das sie geschlagen wurden. Der Augsburger Bischof bestreitet weiter alle Anklagen. Wie viele eidesstattliche Versicherungen braucht es noch?



Nr. K 54 / 2010 – Papst zögerte als Kardinal die Amtsenthebung eines Kinderschänder-Verbrechers hinaus. Er durfte noch zwei Jahre lang sogar weiter mit Kindern arbeiten.
(siehe z. B.  spiegel.de, 10.4.2010)
Der oberste Kardinal Sodano bezeichnete den Papst derweil als "makellos" und neuen "Christus auf Erden".



Nr. K 53 / 2010 – Die Hölle von Ettal: 14 perverse und sadistische Priester und der Abt quälten 100 Kinder – "Im Kloster Ettal sollen nach Informationen des Focus etwa 15 Patres ... weit mehr als 100 ihrer Schutzbefohlenen systematisch gequält und sexuell missbraucht haben. Das gehe aus dem Abschlussbericht hervor, den der Sonderermittler der katholischen Kirche in den kommenden Tagen vorstellen wird" (bild.de, 10.4.2010). Unter anderem wurden sie von den Hochwürden gezwungen, lebende Kleinreptilien roh zu essen. Oder ihr Kopf wurde massivst immer wieder auf die Tischplatte geschlagen, wobei mancher vielleicht auch an Guantanamo denkt. Oder die Priester droschen so massiv auf sie ein, dass die Trommelfelle platzten (infranken.de, 10.4.2010). Ein oberer Präfekt von Ettal stellte sexuelle Übergriffe so dar, dass die Kinder bei ihm angeblich Schlange gestanden hätten, um sich von ihm sexuell befriedigen zu lassen. Derweil spendeten die Pilger in Ettal zig-Tausende von Mark für die Einrichtungen vor Ort. Einer der Angeklagten wegen sadistischer Quälereien ist der frühere Abt und Präfekt  Edelbert Hörhammer OSB, genannt Johannes, der das Kloster Ettal 32 Jahre lang leitete und maßgeblich prägte, von 1973 bis 2005. Ihm wird z. B. vorgeworfen, eine Schüler zum Essen einer lebenden Schnecke gezwungen zu haben, und er habe "wiederholt die Köpfe von Schülern auf die Pulte geschlagen" (spiegel.de, 12.4.2010). Hörhammer ist auch ein Buchautor des Katholizismus. (Die Moraltheologie Joseph Laubers (1744–1810) im Zeitalter des Josephinismus, Dom-Verlag, Wien 1973)



Nr. K 52 / 2010 –
Priester wegen Missbrauch von Mädchen zu Bewährungsstrafe verurteilt "Ein Gericht in Vigo (Spanien) hat einen katholischen Geistlichen (69) wegen sexuellen Missbrauchs von zwei Mädchen (10, 14) zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Zudem muss der Pfarrer 4.140 Euro Strafe und 14.000 Euro an die Opfer zahlen." (bild.de, 8.4.2010)



Nr. K 51 / 2010 – Bischof Mixa hat zumindest nicht alle Kinder geschlagen – Nun melden sich "knapp 20" ehemalige Ministranten aus Schrobenhausen und kirchlich engagierte damalige Jugendliche, die vom damaligen Stadtpfarrer Walter Mixa nicht geschlagen wurden (abendzeitung.de, 5.4.2010). Das bedeutet aber nur, dass Bischof Mixa viele Kinder auch nicht geschlagen hat, was bei einigen Hundert oder Tausend jedoch kein besonderes Verdienst ist.  Und es ist eine Augenwischerei des Bischof, wenn er zu seiner Verteidigung nun in die Waagschale werfen würde, dass er "knapp 20" Kinder nicht geschlagen habe.
Dazu ein Bild: Was ist, wenn zur Verteidigung eines Räubers plötzlich Leute auftreten, die behaupten, sie wurden nicht von dem Räuber beraubt? Oder wenn zur Verteidigung eines Mörders Leute auftreten, die durch ihre Anwesenheit Zeugnis davon geben, dass sie nicht von dem Täter ermordet worden sind? Werden damit die Raubzüge oder Morde bei den anderen entkräftet?



Nr. K 50 / 2010 – Auch das Bistum Augsburg bezichtigt die von Bischof Walter Mixa vielen geschlagenen Kinder indirekt der Lüge. "Am Karfreitag steht Mixas Sprecher Dirk Hermann vor dem Dom und beteuert gegenüber Journalisten die Unschuld seines Bischofs: ´Die Zahl der eidesstattlichen Versicherungen sagt noch nichts über ihren Wahrheitsgehalt aus`" (welt.de, 3.4.2010). Die Kirche pokert weiter darauf, dass ihre Kirchenschafe den vielen Opfern nicht glauben und ihrem Bischof und ihrer Kirche weiter die Treue halten. Und dass die Politiker, Staatsanwälte und Richter lieber Bischof Mixa weiter den Ring küssen als sich getrauen, ihn ernsthaft zu kritisieren.

 

Nr. K 49 / 2010 – Osterbotschaft aus dem Vatikan: "Unbedeutendes Geschwätz" der Kirchenopfer und Kirchenkritiker? Oder des Papstes? – Während der weltweit übertragenen Osterfeiern nach römisch-katholischen Kult aus Rom ergriff Kardinalstaatssekretär Kardinal Angelo Sodano, der ranghöchste Kardinal und Vorsitzende des weltweiten Kardinalskollegiums, das Wort und sagte: "´Heiliger Vater, das Volk Gottes ist mit dir und wird sich nicht von dem unbedeutenden Geschwätz dieser Tage beeinflussen lassen`". Die Kardinäle, Kurienmitarbeiter und Bischöfe weltweit stünden hinter ihm´" (spiegel.de, 4.4.2010). Und wer redet in "diesen Tagen" kritisch über die Kirche? Es sind vor allem die Opfer der Priester und ihre Fürsprecher. Und diejenigen, welche alle Untaten aufklären wollen und nicht hinnehmen, wie sich die Kirche weiter windet.
Der Papst selbst hatte seinem obersten Kardinal am Palmsonntag die Steilvorlage für die erneute Verhöhnung der Opfer gegeben, indem er die "Christen" aufgefordert hatte, sich "nicht vom Geschwätz der vorherrschenden Meinung einschüchtern zu lassen"
Nun, in seiner Osterbotschaft, erwähnte Benedikt XVI. dann zwar allgemein eine "moralische Umkehr", erwähnte aber die zigtausend Kinderschänder-Verbrechen von Priestern und seine massive Vertuschungs- und Strafvereitelungspolitik mit keinem Wort. Da stellt sich dann doch die Frage: Was ist hier das "unbedeutende Geschwätz"? Das, was dem Papst von Opfern und Kritikern entgegen gehalten wird oder das, was der Papst dazu bisher selbst zu sagen hatte?
Und vom "Volk Gottes" zu sprechen, ist dabei eine Verhöhnung, denn mit Gott hat die Institution Kirche nichts zu tun und Jesus lehrte auch: "Ihr sollt niemanden auf Erden ´Vater` nennen" (Matthäus 23) und schon gar nicht "Heiliger Vater". Also ist die Kirche auch ganz klar gegen Jesus und zwar offensichtlich und für jeden nachprüfbar. Wenn der Papst nach den Anordnungen von Jesus aber kein "Heiliger Vater" ist, was ist er dann? Ein Hochstapler? Oder schlimmer noch?
Der Kirchenhistoriker Karlheinz Deschner schrieb:
"Nach intensiver Beschäftigung mit der Geschichte des Christentums kenne ich in Antike, Mittelalter und Neuzeit ... keine Organisation der Welt, die zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet ist wie die christliche Kirche, ganz besonders die römisch-katholische Kirche" (in: Die beleidigte Kirche, Freiburg 1986, S. 42 f.). Und klar, dass ein Verbrecher oder Verbrechensbeschöniger den anderen deckt. Die Kirche versteht nur eine Sprache: Austreten und staatliche Milliarden-Subventionen und Privilegien komplett streichen!



Nr. K 48 / 2010 – 60er-Jahre: "Fürchterliches Klima der Angst und des Drucks" im konfessionellen Religionsunterricht auf Staatskosten
Siehe z. B. main-netz.de,
3.4.2010 – Priester und Ehrenbürger beschuldigt.
Der deutsche Staat zahlt bis heute aus den allgemeinen Steuermitteln jährlich Milliarden, damit die Großkirchen in den Schulen ihre abstrusen konfessionellen Vorstellungen verbreiten dürfen, wozu auch gehört, religiöse Minderheiten als "Sekten" zu verleumden und die konfessionellen Schüler entsprechend gegen diese Menschen aufzuhetzen.
Jetzt wäre endlich die Zeit, dass die Kirche ihre Kindermission an den staatlichen Schulen selber finanzieren muss – für diejenigen Schüler oder ihre Eltern, die das an der Schule so möchten. Ansonsten sollten die Schüler endlich in einem konfessionsübergreifenden Religions- und Ethikunterricht zur Achtung und Toleranz im Geiste der Verfassung und des Grundgesetzes unterrichtet werden und auch darin, ihren Verstand einschalten zu können.
Wann rührt sich bei den schlappen kirchenhörigen Politikern endlich mal der Anstand und das Gewissen und die Treue zu den positiven Werten unseres Staates?



Nr. K 47 / 2010 – Die GRÜNEN-Politikerin Renate Künast kritisiert den zahmen Umgang des Staates mit der römisch-katholischen Kirche: "Die Kirche ermittle nach wie vor selbst und halte das für richtig; dabei müssten unabhängige Personen gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft den Skandal um die Opfer sexuellen Missbrauchs aufklären. Nötig sei auch ein Entschädigungsfonds. Künast hielt den Unionsparteien falsche Rücksichtnahme gegenüber der Kirche vor." (bild.de, 3.4.2010)



Nr. K 46 / 2010 – Immer neue Vorwürfe gegen Bischof Mixa: Kind wurde von Bischof Mixa geschlagen und musste ihm anschließend die Hand küssen; anderem Kind wurde Gespräch verweigert, und es wurde dafür geprügelt / Bischof Mixa "betet" jetzt für seine Opfer und unterstellt ihnen fehlende Erinnerung – Nun melden sich immer mehr ehemalige Kinder, die vom damaligen Stadtpfarrer und heutigen Bischof Walter Mixa geschlagen wurden. Erst hatte der Bischof alles abgestritten und den Heimkindern strafrechtliche Konsequenzen angedroht. Nachdem es aber immer mehr wurden, die sich trauten, auszusagen, bietet er nun "Gespräche" an. Dabei ging es damals unter Umständen ziemlich sadistisch zu. Ein Mädchen wurde vom Priester Mixa mit der Hand geschlagen und wurde gezwungen, diese Hand anschließend zu küssen (Donaukurier, 3.4.2010).

"Nicht selten fließen in den Gesprächen Tränen. Einer ruft an, der Mixa als Lehrer in der Grundschule hatte. ´Es ist Zeit, dass die Dinge ans Licht kommen`, sagt der heute 40-Jährige, der im Rosenheimer Raum lebt. ´Mixa war nicht nett, er hat uns an den Haaren und den Ohren gezogen` – er sei ganz anders gewesen, als der Augsburger Bischof sich in den Medien darstelle, behauptet der Mann.
Ein Junge hielt es in dem katholischen Heim nicht mehr aus und floh, wurde aber wieder eingefangen. "Er habe sich erklären wollen, darüber reden, warum er durchgebrannt war, erinnert er sich. Dann sei er gerufen worden und habe wortlos eine gefangen – ´vom damaligen Stadtpfarrer Mixa`, wie er sagt. Jahre später habe er im Fernsehen verfolgt, wie Mixa Bischof wurde und in Interviews sagte, wie wichtig ihm das Gespräch mit den Jugendlichen sei. ´Mir wurde damals so ein Gespräch verweigert`, erinnert sich der Mann."
Der "Medienprofi" (Donaukurier) Walter Mixa verweigert weiter jedes Schuldeingeständnis und bietet den Opfern stattdessen nun "Gespräche" an. Will er sie dadurch zur Aufweichung ihrer Vorwürfe bewegen? Welche Gegenleistung würde er ihnen dafür bieten? Doch: "Ich spreche auf keinen Fall mit jemandem, der mich als Lügner hinstellt", wird eine Betroffene zitiert.
Bischof Walter Mixa zieht seine Rolle jedoch weiter knallhart durch. Er stellt die Opfer weiter als Lügner hin und erklärt die Anschuldigungen weiterhin für "absurd und erfunden". Und er höhnt: "Diese Leute können sich doch gar nicht mehr an mich erinnern" (merkur-online.de, 4.4.2010). Er wolle jetzt für diejenigen "beten", die ihn anklagen – eine an Scheinheiligkeit kaum zu überbietende unverschämte öffentliche Erklärung. Dass sich Bischof Walter Mixa weiter im Amt halten kann, hat seine Ursache auch in den kirchenhörigen Politikern von CSU, SPD, FDP, GRÜNEN, Freien Wählern usw., die ihm immer noch den Ring küssen würden.
"´Was Mixa macht, ist ein Solo ohne Vier`, sagt einer in Schafkopfsprache – er glaubt, Mixa pokere hoch, ohne Trümpfe in der Hand zu haben." Viele in Schrobenhausen sehen das im Gespräch mit dem Donaukurier so. "´Mixa setzt darauf, dass das Wort eines Bischofs mehr wiegt als das von ein paar einst schwer erziehbaren Heimkindern`, glaubt einer!"

 

Nr. K 45 / 2010 – Pfarrerstochter und Bundeskanzlerin Angela Merkel lobt römisch-katholische Kirche. Einer dpa-Meldung vom 31.3.2010 zufolge lobt die Bundeskanzlerin vor allem das "Nottelefon" der Kirche für die Opfer. "Außerdem sei es gut, dass sich alle Opfer an Bischof Ackermann wenden könnten", so die Kanzlerin laut dpa. Da können sich die Opfer aus Schrobenhausen, denen vom Bistum Augsburg mit ihrem Bischof Mixa straf- und zivilrechtliche Schritte angedroht wurden, doch jetzt mit Unterstützung der Bundeskanzlerin an Bischof Ackermann wenden. Und auch der Priester, der von Bischof Hofmann seines Amtes entbunden wurde, weil er als früheres Opfer auspackte, kann dann ja jetzt unter Berufung auf die Kanzlerin Bischof Ackermann um Hilfe bitten. Nur wieso verweist auch die Bundeskanzlerin die Opfer an Bischof Ackermann und setzt sich nicht für ein "Nottelefon" ein, das nicht unter Kontrolle des Umfelds der Schwerverbrecher steht?


Nr. K 44 / 2010 – Wer ist mit dem Teufel im Bunde? Bischof Walter Mixa oder die ehemaligen Heimkinder? / Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz stellt sich hinter Bischof Walter Mixa – Vor einigen Jahren wurden ehemalige missbrauchte Heimkinder in Aachen strafrechtlich verfolgt, weil sie gegen ihre Peiniger bei den Armen Dienstmägden Jesu ausgesagt hatte. Mittlerweile wurde das Verfahren eingestellt und die Aussagen der missbrauchten Kinder erscheinen nun in einem anderen Licht.
Jetzt geht das Bistum Augsburg massiv gegen traumatisierte Opfer vor, die von Bischof Walter Mixa in dessen Eigenschaft als Stadtpfarrer von Schrobenhausen über Jahre massiv geschlagen wurden. Es liegen bisher bereits fünf eidesstattliche Versicherungen vor. Doch der Bischof widerspricht und das Bistum behält sich straf- und zivilrechtliche Schritten gegen die Opfer vor, das heißt, es droht diese an. Über die Angst und den Schrecken, welche der Bischof den Opfern zufolge verbreitete, berichtet ausführlich die Süddeutsche Zeitung vom 31.3.2010. Jetzt stellt sich die Frage: Wer lügt? Die ehemaligen gequälten Heimkinder oder Bischof Walter Mixa? Nach der Bibel ist der Teufel der "Vater der Lüge" (Johannes 8, 44)? Wer hat also den Teufel zum Vater? Liebe Leser, was glauben Sie? Die ehemaligen Heimkinder oder Bischof Walter Mixa?
Der Bischof hatte sich gemäß einer der eidesstattlichen Erklärungen eines Opfers schon in seiner Zeit als Stadtpfarrer bzw. Dekan damals klar geäußert. Als der Kochlöffel einmal bei den Schlägen zerbrochen ist, prügelte Mixa mit der Hand weiter auf das Kind ein und soll dabei gesagt haben: "In dir ist der Satan, den werde ich dir schon austreiben." Das Opfer arbeitet – wie viele unzählige weitere Opfer von Priestern – , die immer noch schweigen, in einer kirchlichen Einrichtung und es befürchtet jetzt zurecht massive Repressalien durch die Kirche.
Einem anderen Opfer soll der heutige Bischof unzählige Male die Hosen herunter gezogen haben und ihn mit Schlägen auf das nackte Gesäß drangsaliert haben.
Dabei bleibt insgesamt weiter die Frage im Raum: Wer lügt? Und wer ist mit hier mit dem Teufel im Bunde?
Mittlerweile hat sich eine sechste Person gemeldet und eine eidesstattliche Versicherung zu den Taten Walter Mixas abgegeben: "Er schlug mir mit voller Wucht ins Gesicht." (stern.de, 1.4.2010)
Auch auf Seite der Kirche eskaliert der Konflikt. So hat sich der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Hans Langendörfer, und damit symbolisch die gesamte römisch-katholische Kirche in Deutschland hinter Bischof Walter Mixa gestellt: "Ich glaube ihm", so der Sprecher der Deutschen Bischöfe (focus.de, 1.4.2010). Demnach würden die ehemaligen Heimkinder lügen. Vielleicht hat der damalige Stadtpfarrer Walter Mixa noch nicht kräftig genug zugeschlagen, so dass der "Satan" in den Kindern drin geblieben ist?

PS: Was unternimmt der Staat zum Schutz der sechs Personen, welche ausgesagt haben? Und was unternimmt der Staat zur Unterstützung von Opfern, denen jetzt Repressalien der Kirche drohen? In Würzburg wurde z. B. ein Kaplan, der einen beliebten Priester des Missbrauchs bezichtigt hat,  von der Kirche von seinem Amt entbunden.
Wer stärkt ihm jetzt den Rücken, dass ihn niemand zwingen kann, eventuell unter Androhung der ewigen Verdammnis zu widerrufen? – wie es die Päpste Johannes XXIII., Johannes Paul II. und der damalige Kardinal Joseph Ratzinger allen Opfern androhten, die auspacken. Wer ermuntert die vielen anderen Opfer, die sich aus Angst um ihre Existenz noch nicht über die Verbrecher zu reden trauten und die deshalb das Unrecht, das ihnen angetan wurde, weiter verschweigen?
Die Bundeskanzlerin stellte sich zuletzt hinter die Art, wie die katholische Kirche die Verbrechen aufarbeitet.



Nr. K 43 / 2010 – Wachkoma-Patientin im St.-Bonifatius-Altenzentrum der Diözese Speyer vergewaltigt. Die schwer hirngeschädigte Frau ist jetzt im 5. Monat schwanger. Der Täter ist noch nicht gefunden. (bild.de, 31.3.2010)



Nr. K 42 / 2010 – "Das Bistum Basel wusste genau Bescheid, dass Pater Gregor Müller (69) sich bei seinen früheren Einsätzen im Ausland wiederholt an Knaben vergriffen hatte", so blick.ch am 19.3.2010. Dennoch wurde er in einer Art "Kinderversuch" wieder in der Kinderarbeit eingesetzt, wenn er parallel dazu ärztlich behandelt und durch einen anderen Priester beaufsichtigt würde. Und der Priester gründete an seinem nächsten Einsatzort in Baden im Aargau gleich einen Kinderchor – ein möglicher "Leckerbissen" für einen pädophilen Straftäter; natürlich ohne Wissen der Eltern der Kinder. Jetzt zittert die Kirche, ob sich eventuell Opfer aus diesem Kinderchor melden oder ob der Priester dort nicht in diesem Sinne tätig wurde. Dann wäre der "Kinderversuch" in diesem Fall einmal geglückt.
Nachdem aber ein ehemaliges Opfer aus dem voran gegangenen Dienstort des Priesters jetzt auspackte, ist dieser zunächst abgetaucht. Einmal mehr im Mittelpunkt steht dabei die deutsche Erzdiözese Freiburg. Schon 2006 räumte der Priester "gegenüber einem ehemaligen Klosterschüler ein, ihn missbraucht zu haben. Das heute 53-jährige Opfer informierte mit dem ihm vorliegenden Geständnis die Erzdiözese Freiburg, wie die Zeitung ´Südkurier` heute berichtet. Die Erzdiözese Freiburg bestätigt heute: Sie versprach im Jahr 2006, den Fall in Angriff zu nehmen ... Geschehen ist jedoch nichts. Vier lange Jahre wartete das immer noch traumatisierte Opfer". Und blick.ch schreibt: "Kirche liess Anzeige verschwinden". Dann entschloss sich das Opfer, "selbst die Initiative ergreifen: Er kündigte an, beim Sonntags-Gottesdienst in Schübelbach [im Bistum Chur, wo der  Priester zuletzt arbeitete] Pater Gregor vor versammelter Kirchgemeinde mit seinen Taten zu konfrontieren". Erst diese Ankündigung führte zur Aufdeckung der Verbrechen. (blick.ch, 19.3.2010)



Nr. K 41 / 2010 – Strafsache Vatikan: Missbrauchsopfer klagt Papst der Strafvereitelung und Falschaussage an – Der Anwalt Jeff Anderson aus den USA vertritt eines der gehörlosen Kinder, das von dem Priester Lawrence Murphy in der Erzdiözese Milwaukee missbraucht wurde. Joseph Ratzinger stellte jedoch in den 90er-Jahren das innerkirchliche Verfahren gegen den Täter, der sich an ca. 200 gehörlosen Kindern vergangen hat, ein. Angeblich habe die Glaubenskongregation, die moderne "Inquisitionsbehörde" in Rom mit Joseph Ratzinger an der Spitze, von nichts gewusst, und als sie es 1996 schließlich doch erfahren habe, sei alles schon "verjährt" gewesen. Das Argument ist bekannt. Auch in Deutschland will Erzbischof Joseph Ratzinger von den Personalentscheidungen in seinem Bistum, einen pädophilen Priester betreffend, die ihm neue Kinderschänder-Verbrechen ermöglichten, nichts gewusst haben (vgl. hier). Das Opfer Arthur Budzinski widerspricht energisch: "Der Papst hat davon gewusst. Er muss zur Rechenschaft gezogen werden." Vor Gericht könnte der Papst ja dann versuchen, seine angebliche Unschuld zu beweisen. Was ihm vermutlich nicht gelingen wird. Denn  der Rechtsanwalt Jeff Anderson hat "Papiere", die den Papst schwer belasten, "in den abgelegten Akten eines alten Falls gefunden". Lügt also der Papst? Der Opferanwalt wörtlich:
"Ich traue nicht einem einzigen Katholiken oder der klerikalen Kultur zu, dieses Problem zu lösen. Sie haben sich immer nur selbst geschützt. Alle Wege im Skandal und die Vertuschung führen nach Rom" (Tagesanzeiger, 30.3.2010). Auch das Kind des Anwalts wurde im Alter von acht Jahren missbraucht. Von einem Therapeuten mit römisch-katholischer Priesterweihe.
Vgl. auch das Buch Strafsache Vatikan: Ein Tribunal über die Päpste.



Nr. K 40 / 2010 – Kinderschändung durch Priester in Stichworten (Teil 2; Teil 1 siehe hier) – Allein im Bistum Trier stehen jetzt 20 Priester wegen Kindsmissbrauchs unter Verdacht (Spiegel online, 29.3.2010) / Im Bistum Münster wurde ein Pater wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs vorläufig vom Dienst entbunden und in ein Kloster versetzt (ahlener-zeitung.de, 31.3.2010) / In Spelle wird der Jugendpfarrer angeklagt, über Jahre hinweg ein minderjähriges Mädchen vergewaltigt zu haben. Der Priester spricht nur von einem "Fehlverhalten" (ahlener-zeitung.de, 31.3.2010) / In Sulz am Neckar in der Erzdiözese Freiburg wurde ein Priester suspendiert, der Ende der 70er und 80er Jahre mit "sexuellen Übergriffen auf Kinder" gewütet hat. Einem anderer Priester aus Tiengen-Lauchringen, ebenfalls Erzdiözese Freiburg, wird vorgeworfen, während seiner Zeit in Irland Kinder sexuell missbraucht zu haben. Er beantragte seine Beurlaubung (stuttgarter-nachrichten.de, 28.4.2010) / Alleine im Bistum Würzburg haben sich beim bischöflichen Missbrauchsbeauftragten nach nur wenigen Tagen schon 54 Opfer gemeldet (tz-online.de, 29.4.2010) / Derweil sitzt Papst Benedikt XVI. das Rücktrittsgesuch von Bischof Walter Mixa aus – ein Verhalten, das die Kirche wie keine andere Institution seit Jahrhunderten beherrscht / In römisch-katholischen Studienseminar in Aschaffenburg wurden Jungen mit dem Rohrstock auf die Genitalien geschlagen. Der Täter, vermutlich ein Priester, sei dabei "sehr erregt" gewesen (main-netz.de, 4.5.2010). "Schläge und eiskalte Duschen" seien die üblichen Foltermethoden gegenüber den Kindern gewesen. Ein Junge wurde einmal in den Keller eingesperrt, bis zu den Knien im eiskalten Wasser. Auch im römisch-katholischen Knabenhort in Aschaffenburg waren Schläge "an der Tagesordnung".
Die hier stichpunktartig genannten Fälle sind nur ein minimaler Ausschnitt. Mittlerweile (4.5.2010) werden die neu entdeckten Verbrechen in der Regel nicht mehr überregional bekannt gemacht, aber jedes Bistum hat offenbar seine Dutzende von neuen Opfern.



Nr. K 39 / 2010 – Angesichts der bischöflichen Beurlaubung eines Kaplans, der endlich auspackte, dass er von einem Priester sexuell missbraucht wurde (siehe Nr. K 38), stellt sich dringend die Aufgabe eines staatlichen Opfer- und Zeugenschutzes für von Priestern missbrauchte Kinder. Denn es ist davon auszugehen, dass noch Hunderte, wenn nicht Tausende Opfer heute im Dienst der Kirche stehen und berufliche Nachteile oder Entlassungen fürchten müssen, wenn sie die Wahrheit sagen und sich an der Aufklärung aktiv beteiligen.
Hier könnte der Staat z. B. einen Teil der üben sieben Milliarden Euro Subventionen, welche die römisch-katholische Kirche jährlich vom Staat für innerkirchliche Zwecke erhält, dafür verwenden, den Opfern und Zeugen im kirchlichen Dienst den Rücken zu stärken. Das Schutzprogramm könnte z. B. berufliche Nachteile oder gar Kündigungen ausgleichen helfen.
Auch könnte der Staat endlich damit beginnen, kirchliche Sozial- und Erziehungseinrichtungen, die er ohnehin schon zu 70 100 % staatlich finanziert, in eigene Regie überzuführen. Den Differenzbetrag kann er locker aufbringen, wenn er die  jährlichen Milliardensubventionen an die Kirchen einstellt, was der Staat ohnehin schon seit 1919 (Weimarer Reichsverfassung) tun muss. Doch die kirchlichen Politiker weigern sich bisher, dieses Verfassungsgebot, das auch in das deutsche Grundgesetz übernommen wurde, in die Tat umzusetzen. Es fehlt bislang am Willen der Politiker und aufgrund der Trägheit der meisten Bürger in dieser Hinsicht können die Politiker sich dies leisten. Zumindest könnte der Staat die jährlichen Milliardensummen für die Kirche kürzen.



Nr. K 38 / 2010 – Der in Würzburg stadtbekannte Franziskaner-Minoriten Pater Damian M. wies die Anschuldigungen des Kindsmissbrauchs gegen ihn bisher stets zurück. Schon schien der ehemalige Schulleiter in der Öffentlichkeit auch als ein "Opfer" zu gelten. Doch die Anklagen werden nun immer erdrückender. Ein damals 10jähriger Junge berichtet 40 Jahre später: "Damian Mai habe ihn körperlich bedrängt. So sehr bedrängt, ´dass ich mich geekelt und furchtbar geschämt habe`. Verschiedene andere Schüler, deren Namen die Redaktion kennt, bestätigen Peters Erlebnisse. Auch sie erzählen, dass sie im Zimmer des Paters duschen sollten. Er habe sie auf den Mund geküsst und sich in Unterhose mit ihnen auf dem Bett gewälzt." (Mainpost, 29.3.2010)
Als die ersten Eltern drohten, zur Polizei zu gehen bzw. ihre Schüler aus dem Internat heraus nahmen, zeigte sich der Pater 1970 formell selbst an. Es kam zu einer Gerichtsverhandlung. Doch eines der Opfer erzählt: "´Kurz vor meiner Vernehmung hat mich Pater Damian zu sich bestellt, um mir zu erklären, was ich aussagen soll.` Seine Mutter berichtet diese Begebenheit später dem Provinzial der Franziskaner-Minoriten in Würzburg: ´Pater Damian wollte meinen Sohn dahin gehend beeinflussen, er möge nichts vom Schlafzimmer erwähnen und auch nichts davon, dass die Handlungen im Bett erfolgt seien.` Die Mutter beschreibt, wie sie Damian Mai darauf angesprochen habe. Dieser habe erwidert, dass Verschweigen ja keine Lüge sei. ´Traurig und wütend`, so beschreibt Peter W. seine Gefühle heute. ´Wenn mein Sohn das erleben müsste, was ich erlebt habe, könnte ich das nicht aushalten.`"
Auch ein anderer Priester, Pater S., übte vor der Verhandlung gegen Pater Damian damals massiven Druck auf den Jungen und seine Mutter aus. Der Junge solle "keine weiteren Namen nennen oder besondere Einzelheiten". "Weiter führt Pater S. aus, dass nicht nur die Ehre des beschuldigten Paters und des Kollegs auf dem Spiel stünden, sondern auch die Zukunft von Peter. Ein dezenter Hinweis auf die wirtschaftliche Abhängigkeit der verwitweten Mutter, deren Sohn ein Teil des Schulgeldes erlassen wird. Pater S.: ´Für ihre Mithilfe, die Sache zu bereinigen, jetzt schon vielen Dank.`"
Heute gibt Pater S. zu, unter dem Einfluss seines damaligen Chefs, des nächsten in die Schändungen verwickelten leitenden Priesters, gehandelt zu haben. Aufgrund der auf diese Weise manipulierten Aussagen wurde der Pater frei gesprochen und die Mutter von Peter W. schrieb darauf hin verzweifelt an Erzbischof Kardinal Joseph Höffner. Gleichzeitig schrieb sie gleich mehrere Briefe an die Leitung der Franziskaner-Minoriten und deckte darin auch auf, wie ihr Sohn zu falschen Aussagen zugunsten des Täters gedrängt wurde. Doch der Erzbischof reagierte nicht, ebenso wenig die Ordensleitung. Der Täter wurde nicht verurteilt und blieb auch kirchlich im Amt. Man hielt es also nicht einmal für nötig, ihn zu versetzen, wie man es in zigtausend anderen Fällen in der Kirche tat. Er wurde ja auch "frei" gesprochen. Der ganze Priestermänner-Clan, von ganz oben bis ganz unten, saß die Sache schweigend aus.
Und der Täter konnte weiter machen. Bereits 1976 wurden die nächsten Missbrauchs-Vorwürfe gegen Pater Damian erhoben, jetzt von einem weiteren Schüler. Doch wieder schüchterte die Kirche das Opfer ein. "Mehrere Kinder könnten dies bestätigen. Der Provinzial fragte nicht nach: weder bei den Schülern noch bei anderen Erziehern. Stattdessen wiegelte er die Vorwürfe in einem Brief an den Schüler ab und warnte diesen davor, Unwahrheiten zu verbreiten". Alle diese Missbräuche gelten nun als verjährt, nachdem die Kirche eine zeitnahe Aufklärung massivst verhindert hat. Doch jetzt gibt es auch neue Anschuldigungen der Kinderschändung gegen den Pater aus den Jahren 2001 und 2002. Diese sind noch nicht verjährt.
Doch der Vertuschungsskandal geht noch weiter. Als am 22.2.2010 ein Kaplan gegenüber der Presse von den "sexuellen Übergriffen" von Pater Damian berichtet, denen auch er als Schüler einst ausgesetzt war, wurde er sofort vom Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann beurlaubt.
Erst vor wenigen Tagen heuchelte die Kirche, dass es nun angeblich keine Geheimhaltung mehr gebe, nachdem man es Jahrhunderte lang anders hielt. Doch in der Kirche werden weiter Maßnahmen gegen Opfer ergriffen. Ein "Parade-Beispiel" für "innerkirchliche Aufklärung". Und die Kette der Anschuldigungen gegen den Pater reißt nicht ab.
Und weitere Vorwürfe ehemaliger Opfer kommen ans Tageslicht. Der Täter hat sich nun einen Anwalt genommen: "Für mich ist das nicht nachvollziehbar", so verteidigt er sich. Bislang ist er damit durchgekommen.

 

Nr. K 37 / 2010 – Weitere Aufgaben für den Runden Tisch: Auch Sodomie und Schicksal von schwangeren Nonnen untersuchen – Der bekannte Kirchenhistoriker Karlheinz Deschner stößt in einem Interview zu den aktuellen Kinderschänder-Verbrechen von Priestern auch ein weiteres dunkles Thema an: die Sodomie in der Kirche, das heißt den Sex von Amtsträgern mit Tieren. So sagte er u. a.: "Wie denn nur beispielhalber die Ritter des Deutschen Ordens, verpflichtet, ein Leben ´allein im Dienste ihrer himmlischen Dame Maria` zu führen, alles v..., was eine Vagina hatte, Ehefrauen, Jungfrauen, kleine Mädchen und, wie wir nicht ohne Grund vermuten dürfen, weibliche Tiere" (hpd.de/node/9114). Die Tiere können jedoch nicht auspacken und die Täter nicht anzeigen. Alle bisher aufgedeckten Fälle in der jüngeren Vergangenheit sind deshalb den besonderen Umständen zu verdanken: Als z. B. ein katholischer Priester nicht nur einen 15-Jährigen missbrauchte, sondern auch Tiere vergewaltigte
oder als ein evangelischer Pfarrer Sex mit Tieren in die Jugendarbeit einbezog
oder wiederum ein katholischer Priester beim Sex mit einem Pferd starb.
Auch das Schicksal von schwangeren Nonnen sollte besser untersucht werden. Aus der Kirchengeschichte sind ja Baby-Gräber im Umfeld von Nonnen-Klöstern bekannt. Dazu die Frage: Was geschieht heute genau, wenn eine Nonne schwanger ist? Dies sollte unbedingt von einer neutralen Stelle überprüft werden.



Nr. K 36 / 2010 – Joseph Ratzinger klammert sich an den Stuhl Petri. Da dieser jedoch auf dem Blut und den Knochen der Opfer der Kirche über Jahrtausende erbaut wurde, ist die Frage, wie lange ihm dieser Stuhl noch Halt gibt.
Nun fordert auch des Sprecher der Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" in Österreich, Hans Peter Hurka, den Rücktritt des Papstes. "´Wenn er konsequent wäre, müsste er das tun`, sagte Hurka am Freitag vor Beginn der ´Wir sind Kirche`-Bundesversammlung in Würzburg. Der frühere Kardinal Joseph Ratzinger habe seit 2001 Kenntnis von mehr als 300 Fällen von Pädophilie gehabt. ´Dann muss man sich fragen, ob er auch Mittäter war, weil er nichts getan hat`, argumentierte Hurka. Wenn Benedikt jetzt den Rücktritt irischer Bischöfe verlange, müsse er das auch für sich selbst erwägen", so eine ddp-Meldung vom 26.3.2010.
Doch "eine persönliche Verwicklung hat der Papst am Sonntag indirekt als ´belangloses Geschwätz` zurückgewiesen" (Spiegel online, 28.3.2010). Papst Benedikt XVI. sagte wörtlich, der Glaube an Jesus Christus gebe einem die Stärke, sich "nicht vom belanglosen Geschwätz der vorherrschenden Meinung einschüchtern zu lassen". Damit versucht der Pontifex, weiter über dem Teppich zu schweben, unter dem zahllose Verbrechen bisher gekehrt wurden.
Als Erzbischof von München und Freising trug er die Verantwortung für die Versetzung eines pädophilen Priesters in sein Bistum, der darauf erneut mehrfach zum Seelenmörder von Kindern wurde. Angeblich hätte er aber nicht mitbekommen, dass der Sittlichkeitsverbrecher wieder in der Kinder- und Gemeindearbeit eingesetzt wird. Und später als Vorsitzender der Glaubenskongregation im Vatikan, der heutigen Inquisitionsbehörde, ließ er sich unter höchster Geheimhaltung alle pädophilen Verbrechen von Priestern melden. An die jeweilige Staatsanwaltschaft weiter gegeben hat er nach dem heutigen Wissensstand aber keinen der Verbrechensfälle. Auch eine Mitwisserschaft der Missbräuche bei den Regensburger Domspatzen kann nicht ausgeschlossen werden. Joseph Ratzinger war Theologieprofessor in Regensburg und sein Bruder Georg Ratzinger der Chorleiter. Kaum denkbar, dass die beiden nicht darüber gesprochen haben, wenn es bei den Domspatzen Probleme gab.
Auch steht Joseph Ratzinger weiter im Verdacht, Bischof Joseph Stangl beim Exorzismus an Anneliese Michel beraten zu haben. Die junge Katholikin starb 1976 an den Folgen des römisch-katholischen Exorzismus. Das Erzbistum wurde der Lüge überführt, nachdem der Pressesprecher von Joseph Stangl erklärte, der Bischof habe von nichts gewusst. Tatsächlich konnte aber zweifelsfrei bewiesen werden, dass der Bischof selbst den Exorzismus angeordnet hatte. Und dieser war wieder ein Vertrauter von Joseph Ratzinger, damals Professor in Regensburg und kurz darauf von Stangl zum Erzbischof von München und Freising geweiht (mehr dazu hier). Gegen Bischof Stangl wurde nie ermittelt – nur gegen die von ihm beauftragten Exorzisten, die dann zu "Bewährungsstrafen" verurteilt worden waren.
 


Nr. K 35 / 2010 – Wo sind die gedeckten und vertuschten Kinderschänder-Verbrecher der Priester gesammelt und archiviert? Im Vatikan. Denn dorthin müssen seit Jahrzehnten alle Verbrechen unter dem secretum pontificium (der höchsten Geheimhaltungsstufe nach dem Beichtgeheimnis) gemeldet werden. Die Frankfurter Rundschau schreibt: "Der Vatikan sitzt auf allen Fakten zu zahlreichen Fällen von Kindesmissbrauch – und er hält den Daumen auf den Informationsfluss" (26.3.2010). Was bringt in diesem Zusammenhang der Runde Tisch der Bundesregierung? Stern.de schreibt dazu: "Unabhängige Aufklärung? Von wegen. Die Besetzung des Runden Tischs der Bundesregierung ist zwar hochkarätig, sendet aber eine klare Botschaft an die katholische Kirche: Fürchtet euch nicht!" Ein Beispiel: Bei "Ministerin Schavan muss die Frage gestellt werden, ob sie nach ihrer langjährigen, engen beruflichen Bindung an die katholische Kirche die unabdingbare Unabhängigkeit für ihre Arbeit am Runden Risch mitbringt. Hat sie den Mumm, etwa dem Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller offen entgegen zu treten?" (25.3.2010). Auch wenn Müller sie z. B. mit dem angeblichen Verlust ihres Seelenheils bedrohen würde? Letztlich könnte nur der Druck aller Staaten auf den Vatikan helfen und die Aufforderung, das ganze Verbrecherarchiv zu öffnen. Denn nach kirchlichen "Gesetzen" dürfen die geheimen Archive der Glaubenskongregation erst nach 100 Jahren geöffnet werden. Doch das dürfen sich die Menschen nicht mehr gefallen lassen. Man stelle sich vor, die Stasi-Akten hätten auch erst im Jahr 2089 geöffnet werden dürfen (100 Jahren nach dem Fall der Mauer)! So könnte man symbolisch gesprochen, fordern: "Satan, öffne Dein Archiv!" Und zwar jetzt. Die Dokumente sollten allesamt den Strafverfolgungsbehörden der jeweiligen Ländern ausgehändigt werden.
 


Nr. K 34 / 2010 – Keiner wusste mehr als der Papst. Und er hat die Instruktion zum Schweigen gegeben / Wann tritt der Papst zurück? – Professor Dr. Hans Küng, Theologe, Universität Tübingen: "Ich glaube, dass ich nicht übertreibe, wenn ich sage, es gab in der katholischen Kirche keinen einzigen Mann, der so viel wusste über die Missbrauchsfälle, und zwar ex officio, also von seinem Amt her – schon früher als Professor in Regensburg, dann schließlich als Erzbischof von München und 24 Jahre in der Glaubenskongregation, wo seit langem alle Missbrauchsfälle zentralisiert sind, damit sie unter höchster Geheimhaltungsstufe des Sanctum Offiziums eben unter der Decke gehalten werden können Aktenkundig ist natürlich dieser berühmte Brief aus dem Jahr 2001, im Mai abgeschickt, unterzeichnet von Joseph Ratzinger, an sämtliche Bischöfe der Welt: Alle Sexualdelikte müssen unter dem secretum pontificium, als höchste Geheimhaltungsstufe, nach Rom gemeldet werden (siehe hier), und dort sind sie natürlich auch entsprechend archiviert worden, und es ist eben nichts geschehen." Weiterhin brauche man "ein klares Eingeständnis, dass der Papst selber verantwortlich ist. Er kann doch nicht einfach nur den Bischöfen den Zeigefinger machen und sagen, ´Ihr habt das genügend gemacht`. Er selber hat die Instruktion gegeben, als Chef der Glaubenskongregation und auch als Papst wieder neu." (Schweizer Fernsehen, SF 1 Tagesschau, 21.3.2010)

Immer mehr namhafte Persönlichkeiten fordern deshalb jetzt den Rücktritt des Papstes, z. B. die Theologin Susanne Heine (Kurier, 25.3.2010; Kanon 332 des CIC (Codex Iuris Canonici), Absatz 2, regelt den Rücktritt des Papstes. Demnach könne der Papst jederzeit und ohne jemanden um Erlaubnis fragen zu müssen, zurück treten. Der letzte Papst, der zurück getreten ist, Cölestin V., wurde anschließend "heilig" gesprochen. Und sein Skelett wurde bei dem schweren Erdbeben 2009 aus den Trümmern der Kirche Santa Maria de Collemaggio in L´Aquila "gerettet". In der Denkwelt von Papst Benedikt XVI. könnte dies ja als ein gutes Omen betrachtet werden. Außerdem ist die Frage, ob es nicht auch besser für ihn wäre, wenn ihm unter Umständen ein solches öffentliches körperliches Siechtum im Amt wie seinem Vorgänger Johannes Paul II. erspart bliebe. Es spricht also viel für einen Rücktritt.
 



Nr. K 33 / 2010 – Finanzskandale im Vatikan – "Für Aufregung in der katholischen Kirche hat das Buch Vatikan AG bei seinem Erscheinen im Mai 2009 gesorgt. In italienischen Medien sei das Buch, das Finanz- und Politskandale des Vatikan samt Verbindungen zur Mafia aufdeckt, allerdings kaum beachtet worden, obwohl es im Oktober 2009 das meistverkaufte Sachbuch Italiens war, meinte Autor Gianliugi Nuzzi am Mittwoch anlässlich der Buchpräsentation in Wien. ´In Italien gibt es eine Selbstzensur in der Presse, die erschreckend ist`." (Der Standard, 25.3.2010)



Nr. K 32 / 2010 – "Auch in den USA gibt es schwere Missbrauchsfälle. 200 gehörlose Jungen soll ein Priester missbraucht haben – und der Vatikan blieb untätig. Der damalige Kardinal Joseph Ratzinger soll Briefe nicht beantwortet haben" (focus.de,
25.3.2010). Drei aufeinander folgende Erzbischöfe hätten die Missbräuche der Staatsanwaltschaft verschwiegen. Und das geheime innerkirchliche Verfahren wurde gestoppt, nachdem der angeklagte Priester einen Brief an Erzbischof Kardinal Joseph Ratzinger geschrieben hatte. Er wurde auf eine andere Stelle versetzt, wo er wieder mit Kindern und Jugendlichen zu tun hatte. Die Anklageschrift gegen den Papst wird länger und länger.
Der Priester hatte bis 1974 die Jungen meist in einen Schrank geholt und sie dort missbraucht. Ein Opfer "habe sich 1974 unter anderem dem Erzbischof von Milwaukee, William Cousins, anvertraut. Dieser habe ihn jedoch angeschrien. Er sei daraufhin weinend davongelaufen" (focus.de, 26.3.2010). So weit hier zum Thema der innerkirchlichen Anzeige eines Verbrechens. Wäre der Junge statt zum Erzbischof zur Polizei gegangen, hätte man ihm mehr Gehör geschenkt. Der Täter wurde auch dann nicht innerkirchlich belangt, als sich die Verbrechen nicht mehr unter den Teppich kehren ließen. "Gründe ihn nicht seines Amtes zu entheben, seien sein damals schon angeschlagener Gesundheitszustand und die Tatsache gewesen, dass es keine Vorwürfe mehr gegen Murphy aus jüngerer Zeit gegeben habe", so der Sprecher des Vatikans Federico Lombardi.



Nr. K 31 / 2010 – 17-fachen Kinderschänder nur in den Ruhestand versetzt: Schwere Vorwürfe gegen Bischof Robert Zollitsch – "Der Pfarrer Franz B. soll im Zeitraum zwischen 1968 und 1991 mindestens 17 Kinder und Jugendliche missbraucht haben, vor allem Messdiener", so swr.de (20.3.2010). Der Priester wirkte in Oberharmersbach im Ortenaukreis. "Zollitsch wird vorgeworfen, einen 1991 unter Missbrauchsverdacht stehenden Pfarrer lediglich in den Ruhestand versetzt zu haben, ohne die Staatsanwaltschaft einzuschalten." Der heutige Bischof war damals Personalreferent der Erzdiözese Freiburg. Erst 1995 wurden die Verbrechen bei der Staatsanwaltschaft bekannt, nachdem ein Opfer Anzeige erstattete. Der Priester entzog sich der Verantwortung anscheinend durch Selbstmord, wobei über den Grad der Freiwilligkeit dieser Entscheidung natürlich spekuliert werden kann.
Die Freien Christen für den Christus der Bergpredigt verlangten am 10.2.2010 vor dem Verwaltungsgericht in Freiburg, die Erzdiözese Freiburg solle sich nicht mehr "christlich" nennen. Damals äußerten anwesende Kirchenvertreter noch, vorgebrachte Vorwürfe hätten nicht in der Erzdiözese Freiburg stattgefunden. Nun also auch Freiburg.
"Ein weiteres mutmaßliches Missbrauchsopfer hat schwere Vorwürfe gegen die Erzdiözese Freiburg und die Zisterzienserabtei Mehrerau erhoben. Der heute 53-Jährige sagte in einem Interview mit dem Südkurier (Dienstagausgabe), dass er als Ministrant zwischen 1963 und 1965 in mindestens 30 bis 50 Fällen von einem Mönch in der Klosterkirche Birnau (Bodenseekreis) missbraucht worden sei. 2006 legte der Pater ein schriftliches Geständnis ab, das nach Angaben des Opfers auch der Erzdiözese Freiburg bekannt gewesen sein muss. Dennoch hätten sich die Verantwortlichen nicht ernsthaft für den Fall interessiert. Der 53-Jährige wirft der Kirche ´Vertuschung` und ´Strafvereitelung` vor." (ddp, 23.3.2010)



Nr. K 30 / 2010 – Papst am Pranger: Was jetzt an die Öffentlichkeit drang, spitzt die bisherigen Vertuschungs-Praktiken der Kirche noch einmal zu. "Obwohl ein Kirchengericht den Pfarrer aus der Steiermark für schuldig befand, würgte der Vatikan den Prozess einfach ab. Laut einer staatlichen Strafanzeige aus dem Jahr 2002 war der Pfarrer verdächtig, in den 80er Jahren mindestens 13 Jungen "zwischen fünf und 18 Jahren wiederholt sexuell und schwer sexuell missbraucht zu haben" (Frankfurter Rundschau, 19.3.2010). Nach staatlichem Recht griff die Verjährung. Nach kirchlichem Recht hätte sie aber wenigstens intern aufgehoben werden können. Doch der Vatikan unter Papst Benedikt XVI. hob das Urteil des Kirchengerichts in Österreich "wegen Verjährung" auf. "Gerhard Holotik, der als Chef des Salzburger Diözesangerichts das Verfahren leitete, gibt sich zurückhaltend: ´Wir stehen unter päpstlicher Verschwiegenheit ... Sie können sich denken, wie wir empfinden, wenn unser Urteil plötzlich aufgehoben wird`". Der Kinderschänder wurde weiter beschäftigt und erst unter einem neuen Bischof in ein Kloster versetzt. Die Frankfurter Rundschau schreibt weiter: "Inwieweit der heutige Papst in die Aufhebung des Urteils involviert war, ist so geheimnisvoll wie der gesamte Prozess. Als die Glaubenskongregation das Verfahren bestellte, war er noch deren Chef. Als Rom es abwürgte, war er Papst."



Nr. K 29 / 2010 – Wie bei einer sich windenden Schlange ist der Kirche ein neues Argument eingefallen, mit dem sie die Vertuschung von Kinderschänder-Verbrechen teilweise rechtfertigt. Sie habe es angeblich zum Schutz der Opfer getan. Beispielhaft hier die Rechtfertigung aus dem Kloster Einsiedeln in der Schweiz: "In der Stiftsschule Einsiedeln ist es seit den 1970er-Jahren immer wieder zu sexuellen Übergriffen an Schülern gekommen. Insgesamt haben sich fünf Mitglieder der Gemeinschaft Verfehlungen zuschulden kommen lassen. Angezeigt hat die Klosterleitung keinen der Täter. Gemäß Abt Martin Werlen sind drei Brüder, welche sexuelle Übergriffe verübt haben, weiterhin beschäftigt. Man wolle ihnen eine zweite Chance geben, sagt Abt Martin Werlen in der Sendung «Schweiz aktuell». Auf eine Anzeige habe man aus Gründen des Opferschutzes verzichtet. Details wollte Werlen keine bekannt geben, die Fälle haben sich innerhalb der letzten neun Jahre ereignet." (a-z.ch, 19.3.2010)



Nr. K 28 / 2010 – Der einfache Mann muss in Haft, der Priester und Bischof bekommt Bewährung oder Verjährung – Ist das so? Irgendwo in Deutschland: Ein 40jähriger Handwerker hatte eine 13jährige Freundin und beide hatten in beiderseitigem Einvernehmen ein paar Mal Sex. Natürlich ist das nicht erlaubt, denn mit 13 Jahren ist man noch ein Kind, auch wenn das Kind "frühreif" ist und schon sexuell erfahren, z. B. durch Sex mit annähernd Gleichaltrigen. Weil Nachbarn den Mann aufgrund der minderjährigen Freundin angezeigt hatten, wurde er festgenommen und er bereute und legte sogleich ein umfassendes Geständnis ab. Die Frankenpost schreibt dazu: "
Sex mit Kindern wird schwer bestraft, auch wenn der Täter im Einvernehmen mit dem Opfer gehandelt hat. Dies machte am gestrigen Mittwoch die erste Strafkammer des Landgerichts Hof deutlich. Sie verurteilte einen 40-jährigen Mann aus dem Landkreis Hof zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten. Damit blieb die Kammer deutlich unterhalb der nach Strafgesetzbuch möglichen zehn Jahre. Die Staatsanwaltschaft hatte sechs Jahre Haft beantragt." (frankenpost.de, 18.3.2010)
Nun, liebe Leserinnen und Leser, wie ist das dann aber, wenn ein Priester z. B. ein fünfjähriges Kind vergewaltigt und sein Glied mit Gewalt in die Scheide oder den After des Vorschulkindes presst? Oder wenn er ein 10jähriges Kind mit Gewalt und Manipulation zu perversen sexuellen Ausschweifungen drängt, so dass sich das Kind später als junger Erwachsener umbringt? Wenn der Staatsanwalt in Hof bei dem Mann, der mit seiner minderjährigen Freundin einvernehmlich schlief, sechs Jahre Haft forderte, wie viel müsste er dann für einen Kinderschänder-Verbrecher fordern, der auch noch im Namen Gottes seine Verbrechen beging, anders als der Handwerker aus dem Landkreis Hof, der sich bei seinem Tun mit seiner frühreifen Freundin nicht auf Gott berief? Nun, alles verjährt, so die monotone Antwort in den letzten Wochen. Hin und wieder hört man allenfalls, es gab hier und da eine Vorstrafe "auf Bewährung" für den Priester, bevor er dann seine weiteren Verbrechen beging. Doch warum bekommen Priester immer wieder Bewährung, wo andere Bürger womöglich keine Bewährung bekommen? Hat man hier einmal geprüft, ob Priester vor dem Gesetz bevorzugt werden? Und warum sind schlimmste Verbrechen von Klerikern unter Umständen verjährt? Der Grund ist: Weil sie von Bischöfen und kirchlichen Vorgesetzten im Einvernehmen mit dem Vatikan immer wieder vertuscht wurden. Also sollte doch dann derjenige vor Gericht anstelle des Täters zur Rechenschaft gezogen werden, der vertuscht hat, weil durch die Vertuschung das  Verbrechen überhaupt erst verjähren konnte? Oder beruft man sich in der Kirche darauf, dass auch die Vertuschung verjährt ist? Und wenn die Priester und Bischöfe schon die ganze Milde des deutschen Rechtssystems für Priester und für "verjährte" Taten für sich in Anspruch nehmen, so sollte man doch meinen, dass die Täter wenigstens von ihren Ämtern zurück treten? Und zwar alle Beteiligte, vom Papst über Bischof Robert Zollitsch bis hin zu den Verbrechern im Talar selbst. Doch was passiert?



Nr. K 27 / 2010 – Spiegel online kommentiert am 19.3.2010 u. a.: "Dass hier wie an vielen anderen Orten wahrhafte Sittenstrolche, Schweinepriester (ein Schimpfwort aus dem 12. Jahrhundert) und "Verbrecher" (Opfer Amelie Fried in der "FAZ") weithin unbehelligt ihr Unwesen treiben konnten, ist das eine. Der Skandal nach dem Skandal, die zweite Schuld aber ist das große Schweigekartell, das über Jahrzehnte dicht gehalten hat. Da hilft es auch nichts, die offizielle Statistik von Kindesmissbrauch heranzuziehen, der zufolge die weitaus meisten Fälle in Familien zu beklagen sind. Man kann die katholische Kirche mit ihrem immer noch schweigenden Papst nun mal nicht an der gleichen moralischen Elle messen wie eine sozial verwahrloste Familie. Zumal sich die Kirche und auch elitäre Schulleiter sonst moralisch und intellektuell doch so erhaben fühlen. Alle rhetorischen Verrenkungen und wortreichen Entschuldigungen samt der Bestellung von Missbrauchsbeauftragten und Runden Tischen ändern nichts daran: Hier liegt letztlich kriminelles Versagen ausgerechnet jener Institutionen vor, deren Ethik höchste moralische Ansprüche formulierte. Dieselbe Kirche, die jungen Menschen jahrhundertlang Angst und Schrecken einjagte, selbst wenn es nur um kleinste angebliche Sünden und Verfehlungen ging, tolerierte sehenden Auges Sadisten und Sexualverbrecher in ihren Reihen. Motto: tarnen, täuschen und vertuschen. Die Verlogenheit der katholischen Kirche ist historisch nicht neu, auch nicht ihre Doppelmoral und Scheinheiligkeit, ob es nun um das Tabu der Homosexualität, das Geißeln von Pille und Präservativen oder mittelalterliches Foltern im Dienste der Frömmigkeit geht. Für viele überraschend mag aber doch sein, dass sie sich auch in unserer demokratischen Gesellschaft bis heute als Paralleluniversum halten kann – als eine Macht, deren finanzielle Grundlage nicht zuletzt in der staatlichen Eintreibung der Kirchensteuer besteht. (spiegel.de, 19.3.2010)

 

Nr. K 26 / 2010 – Pädophiler Wiederholungstäter: Papst noch schwerer belastet. Erzbistum unter seiner Verantwortung ignorierte das Flehen des Psychiaters – "Er warnte sie eindringlich – doch seine Einschätzungen wurden in der katholischen Kirche in München und Freising nicht gehört und nicht gelesen. Es war Psychiater Werner Huth, der sich eingemischt hatte. Laut New York Times beschwor er die katholische Kirche Anfang der 80er Jahre geradezu: Der wegen Kindesmissbrauchs vorbelastete Pfarrer aus dem Bistum Essen, der bei ihm in Behandlung war, dürfe auf gar keinen Fall wieder mit Kindern arbeiten. Doch die Erzdiözese München und Freising habe ihn ignoriert. Die Süddeutsche Zeitung hatte den Fall vergangene Woche publik gemacht. ´"Um Gottes willen, er muss dringend von der Arbeit mit Kindern ferngehalten werden`, sagt Huth der
New York Times`" (sueddeutsche.de, 19.3.2010). Doch es kam anders. Der dafür verantwortliche Erzbischof: Joseph Ratzinger.
Und Spiegel online schreibt: "In einem Übergabebrief des Bistums Essen an die von Ratzinger damals geleitete Erzdiözese hatte klar erkennbar gestanden, dass Kaplan Peter H. sich sexuell an Kindern seiner Gemeinde vergriffen hätte. So erklärte es das Bistum Essen vorige Woche gegenüber dem SPIEGEL. Man habe München nicht im Unklaren gelassen, was für ein Problemfall da komme" (spiegel.de, 20.3.2010). Und weiter heißt es: "Trotzdem meldeten Ratzinger und sein Erzbistum den Kinderschänder nicht der Polizei", die Verbrechen wurden also innerkirchlich gemäß der päpstlichen Richtlinien von 1962 und entgegen den staatlichen Gesetzen geheim gehalten.
Der Priester verging sich erneut an Kindern, wurde dieses Mal für eine ersten Wiederholungstaten zwar "auf Bewährung" verurteilt, doch innerkirchlich wieder einfach nur versetzt. Erneut arbeitete er mit Kindern und Jugendlichen, hielt z. B. Erstkommunionfeiern und Jugendgottesdienste. Da hilft es wenig, wenn der Vatikan jetzt nach langem Nachdenken behauptet, die päpstliche Geheimhaltungspflicht bei Kinderschänder-Verbrechen hätte angeblich gar nicht gegenüber den staatlichen Behörden gegolten. Praktisch hielt man es in der Regel so und hat damit selbst entlarvt, wie die päpstliche Geheimhaltungspflicht, die 2001 erneuert worden war, kirchlich "korrekt" zu interpretieren war.



Nr. K 25 / 2010 – "Nach welchem Maß ihr messt" ... – Muss Liebespaar in der Kirche 16.000 Euro zahlen? – Weil ein Liebespaar in einer eiskalten Nacht sich bis zum frühen Morgen in die beheizte katholische Kirche von Rennertshofen zurückgezogen hat, muss der Mann jetzt 8.000 Euro Strafe zahlen. Die Höhe des Strafbefehls für die Frau ist noch nicht bekannt und könnte noch einmal in dieser Höhe liegen. Beide hatten offenbar nicht mitbekommen, dass das Früh-Rosenkranzgebet schon begonnen hatte, und sie wurden aufgrund von Kichergeräuschen wegen "Störung der Religionsausübung" angeklagt, nachdem der Priester den Vorfall bei der Polizei angezeigt hatte. Der Mann, ein Polizist, soll zudem suspendiert worden sein (abendzeitung.de, 19.3.2010). Wir berichteten hier.
Im Gegensatz dazu haben die Priester zigtausendfach und weltweit Kinderschänder-Verbrechen und Seelenmorde ihrer eigenen Leute nicht bei der Polizei gemeldet. Und berücksichtigt man das Jesus-Wort "Nach welchem Maß ihr messt, wird Euch wieder gemessen werden", welche Zahlungen wären dann wohl bei den Verbrechen der Priester fällig? 800.000 Euro pro Verbrechen? 8 Millionen? Oder mehr? Und wie hoch könnte man die Strafe bei Strafvereitelung durch kirchliche Exzellenzen ansetzen, wenn ein Kinderschänder-Verbrecher nicht der Polizei gemeldet wurde, nur versetzt wurde und er dort erneut Seelenmorde an Kindern beging? Wenn man dem heutigen Papst z. B. nachweisen kann, dass er als Erzbischof wusste, dass ein Kinderschänder kirchenamtlich wieder in Berührung mit Kindern kommt? Dass Joseph Ratzinger die ihm bekannten Verbrechen nicht anzeigte, ist ja schon erwiesen. Unter 80.000 Euro oder Haft mit Bewährung dürfte er dann nicht hinweg kommen.
Für die Kirche ist es zwar eine "Störung der Religionsausübung", wenn ein erwachsenes Liebespaar einvernehmlich auf der Empore umschlungen ist. Aber keine Störung der Religionsausübung ist es, wenn ein pädophiler Priester z. B. einem Ministranten in der Sakristei erst seinen Penis und dann später in der Kirche die Hostie in den Mund steckt. Ein Priester hat zudem den katholischen "character indelebilis". Er kann also sogar Menschen ermorden. Seine sakramentalen kirchlichen Handlungen bleiben trotzdem gültig. Der Polizist jedoch wurde suspendiert wegen unvorsichtiger und anstößiger, aber einvernehmlicher Liebe zwischen Mann und Frau. Die Kirche sollte sich schämen und dem Liebespaar wenigstens zeitlebens die Kirchensteuer erlassen.
Ein anderer Vorschlag: Katholiken, für die Sex-Missbrauch von Priestern an Kinder schlimmer ist als lustvolles Kichern, das bis zu einer Handvoll Rosenkranz-Betern vordringt, könnten aus der Kirche austreten. Und mit der eingesparten Kirchensteuer könnten sie dem Polizisten einen Beitrag zukommen lassen, damit er nicht so viel selbst bezahlen muss.



Nr. K 24 / 2010 – Die Abgründe werden immer erschreckender. In den Niederlanden fielen römisch-katholische Priester über blinde Kinder her und missbrauchten sie. Die Kinder befanden sich in der Obhut der römisch-katholischen Internatsschule Sant Henricus in Grave und wurden teilweise wie "Freiwild" missbraucht. Sechs Würdenträger bedienten sich der teilweise hilflosen Kinder über Jahre hinweg "regelmäßig" zur sexuellen Befriedigung (nn-online.de, 18.3.2010). Die Verbrechen wurden kirchenamtlich "bewusst vertuscht". Die Vergewaltigungen geschahen entweder in Gegenwart anderer Blinder, die ja alle nicht sehen konnten, wer sich gerade an einem der Ihren sexuell zu schaffen machte, oder in einer Abstellkammer. (merkur-online.de, 18.3.2010)



Nr. K 23 / 2010 – Dr. paed.phil. Priester verführte Kinder zum Sex für seine "Doktorarbeit" – (welt.de, 16.3.2010)



Nr. K 22 / 2010 – Exakt 374.408.554 Dollar zahlte die US-Kirche allein im Jahr 2008 an Opfer sexuellen Missbrauchs durch Priester. Der Jahresbericht führt zudem rund 35,2 Millionen Dollar Anwaltskosten, 7,9 Millionen Dollar Therapiekosten für die Opfer und 14,2 Millionen Dollar zur Hilfe für die Täter an ... Bei der Aufarbeitung von Kindesmissbrauch ist die US-Kirche jener in Deutschland um Jahre voraus ... Die Praxis der Geldzahlungen an Opfer schützt Priester [jedoch] ebenfalls vor Strafverfolgung, da es sich dabei meist um außergerichtliche Vergleiche handelt. ´Man darf sich da nicht täuschen lassen: Das ist nur Kosmetik, das sind keine Reformen`, sagt SNAP-Sprecherin (Survivors' Network of those Abused by Priests) Barbara Dorris. ´Keine Institution kann als Richter ihrer selbst auftreten, und den Bischöfen fehlt es hier an Ansporn und Integrität.` Nur eine unabhängige Untersuchung und Verfolgung von außen sichere wirkliche Aufklärung." (ntv.de, 17.3.2010)



Nr. K 21 / 2010 – Kardinal vertuschte Sex-Verbrechen und bleibt im Amt(sz-online.de). Kardinal Sean Brady hatte durch seine Strafvereitelung mitgeholfen, "dass noch viele weitere Kinder missbraucht wurden". Er rechtfertigte sich mit der "Kultur des Schweigens", die in der Gesellschaft üblich gewesen sei. Doch er würde nur auf Befehl des Papstes zurück treten. Doch dieser wird ja selbst der Vertuschung beschuldigt und so hackt einmal mehr eine schwarze Krähe der anderen kein Auge aus.



Nr. K 20 / 2010 – Mit einem öffentlichen Gebet versuchten die katholischen Bischöfe, das Vertrauen ihrer Gläubigen wieder zu gewinnen. Doch woran wird ein Mensch gemessen? An seinen schönen Worten, eventuell an schönen Gebeten, oder an seinen Taten? Worte sind leicht und schnell gesprochen, doch was ist z. B. mit der Wiedergutmachung? Erfolgt sie nicht, ist ein öffentliches Gebet scheinheilig.
Jesus von Nazareth warnte einst vor den Theologen seiner Zeit mit den Worten: "Seht euch vor vor den Schriftgelehrten, die gern in langen Gewändern gehen und lassen sich auf dem Markt grüßen und sitzen gern obenan in den Synagogen und am Tisch beim Mahl; sie fressen die Häuser der Witwen und verrichten zum Schein lange Gebete. Die werden ein umso härteres Urteil empfangen." (Markusevangelium 12, 38-40)



Nr. K 19 / 2010 – Klagen in der Kirche. Wird zu hart mit einzelnen Beschuldigten umgegangen? / Pius-Bruderschaft: Papst braucht sich nicht zu entschuldigen – Die Benediktiner von Kloster Ettal, wo es horrende Exzesse von Kinderschändung gab, beschweren sich. "Angesprochen auf die Visitation durch einen Beauftragten des Papstes, sagte Notker Wolf dem FOCUS, der Visitator könne dabei gleich auch die Rolle von Erzbischof Reinhard Marx thematisieren. Es müsse geklärt werden, ob die Erzdiözese München und Freising ´so mit einer Abtei umgehen kann, wie sie es jetzt tut, beispielsweise die Schließung der Schule anzudrohen, falls der Schulleiter nicht zurücktritt, ohne dass diesem das Geringste vorgeworfen werden kann` (focus.de, 17.3.2010). Auch im Falle des Abtes hätte sich der Erzbischof eigentlich an die Religionskongregation wenden müssen, so Wolf."
Der Schulleiter, dem man den Rücktritt eindringlich nahe legte, hatte nicht einmal die innerkirchlichen Richtlinien bei Kinderschänder-Verbrechen eingehalten, geschweige denn diese an die Staatsanwaltschaft gemeldet. Und die meisten Menschen in Deutschland haben ohnehin genug von Religionskongregationen, innerkirchlichen Kommissionen und päpstlichen Beauftragten und sie fordern das konsequente Einschreiten der Staatsanwaltschaft.
Die von Papst Benedikt XVI. teilweise rehabilitierte katholische Pius-Bruderschaft springt derweil dem Papst bei. "Der Papst hat sich in keiner Weise schuldig gemacht, folglich kann er sich auch nicht entschuldigen", sagte der deutsche Distriktobere, Pater Franz Schmidberger, der Leipziger Volkszeitung (17.3.2010). (Der Papst hatte als Erzbischof einen vorbestraften pädophilen Priester in seiner Diözese wieder bei Kindern eingesetzt und habe jetzt angeblich nichts gewusst. Der Priester beging erneute Verbrechen) Und im Hinblick auf die Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die eine wirkliche Aufklärung ohne weitere Vertuschung und Beschönigung fordert, tobt der Distriktobere: "Das Maß ist voll". So ist es. Aber nicht bei der Ministerin, sondern bei den Verbrechern im Talar.
 


Nr. K 18 / 2010 – "Wir ahnen noch gar nicht, wie es in anderen Ländern aussieht" – "Auch in anderen Ländern könnte die Strategie des eisernen Schweigens aufbrechen, die die Kirche in den vergangenen Jahrzehnten verfolgt hat. ´Ich fürchte, wir ahnen noch gar nicht, wie es anderswo aussieht`, sagte der Theologe und prominente Kirchenkritiker Eugen Drewermann stern.de. ´Nehmen wir nur Länder wie Polen, in denen eine Modernisierung der Kirche wie in Deutschland gar nicht stattgefunden hat, wo alles noch sehr traditionalistisch ist`." (stern.de, 17.3.2010)

 


Nr. K 17 / 2010 – Unter der Verantwortung von Joseph Ratzinger gedeckter pädophiler Priester: Neue Vorwürfe im Detail Zweimal versetzt – Über den Priester Peter H., zuletzt in Garching und Bad Tölz aktiv, packt u. a. ein Ministrant aus: "Immer küsst uns der Pfarrer auf den Mund. Ich will das nicht." Ein Schüler im staatliche finanzierten katholischen Religionsunterricht ist noch deutlicher: "Pfui Deifi, jetzt hat mich die Sau schon wieder auf den Mund geküsst!" Im Rahmen von Schülergottesdiensten hat er "des öfteren Schülern sein Schlafzimmer gezeigt". Manche Eltern schöpften Verdacht, nahmen ihre Kinder aus der Kirche heraus. Der Pfarrgemeinderat von Garching ist "bestürzt über das Vorgehen des Ordinariats": "Damit sind auch wir missbraucht worden. Man hat über die Köpfe einer Gemeinde hinweg entschieden und mit der heimlichen Resozialisierung eines verurteilten Sexualstraftäters ein Experiment gestartet nach dem Motto: Entweder es klappt oder nicht" (Spiegel online, 17.3.2010). Es klappte nicht.



Nr. K 16 / 2010 – Verurteilter pädophiler Priester weiter in Gemeinde aktiv / Neue Vorwürfe – Im Bistum Fulda wird ein wegen Kindsmissbrauch verurteilter Priester weiterhin in der Gemeindearbeit eingesetzt. Der ehemalige Priester von Homberg/Efze wurde zu einer Geld- und Gefängnisstrafe auf Bewährung verurteilt. Nach seiner Versetzung nach Weimar in Thüringen wurde er dort erneut von Jugendlichen des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Danach wurde er wieder in den Kreis Kassel versetzt, hielt dort zuletzt z. B. die Erstkommunionfeier mit Kindern. (bild.de, 17.3.2010)



Nr. K 15 / 2010 – Kinderschändung und Sex-Verbrechen durch Priester in Stichworten: Bistum Eichstätt suspendiert Sturmius W., Priester von Dietenhofen und Großhabersdorf. Er hatte als Priesteramtskandidat bei den Regensburger Domspatzen mindestens einen Jungen missbraucht / Franziskaner in Lingen/Niedersachsen: "Geistliche und Jugendliche würfelten miteinander. Je nachdem, wer wie viele Augen hatte, mussten sich betrinken, sich ausziehen oder andere auf Wange und Brüste küssen ..." (bild.de, 16.3.2010) / Kindsmissbrauch in Diözese Rottenburg. Beschuldigt wird Pfarrer Stefan K., einer der drei Ehrenbürger von Wurmlingen, heute ein Stadtteil von Rottenburg. Er soll immer wieder zugeschlagen und geschändet haben. / Kapuziner missbraucht Kind in Bad Mergentheim / Bensheim: Schon 15 Opfer von roher Gewalt bzw. Kinderschändung im katholischen Knabenkonvikt haben sich gemeldet / Benediktiner aus Meschede zeigt sich selbst an / Bistum Fulda versetzt einen zwischenzeitlich wegen Kindsmissbrauch nach Duisburg versetzten Priester in den einstweiligen Ruhestand / Kinderschänder-Verbrechen durch Priester in Frankreich, Spanien, Polen und der Schweiz (tagesspiegel.de, 18.10.2010)

Z. B. auch Pfarrer von Schübelbach im Bistum Chur gibt Missbrauch in Mehrerau und Birnau zu (blick.ch, 17.3.2010). Und in Italien (rp-online.de) / Gegen 15 Priester wird mittlerweile im Bistum Münster ermittelt / Sexueller Missbrauch im Kinderhaus St. Josef in Bad Oldeslohe, im Kloster Nüntschau Missbrauch einer Frau und Missbrauch durch einen Priester im Schullandheim Neubörnsen (focus.de, 26.3.2010) / In Mecklenburg, wo es kaum Katholiken gibt, "hat Weihbischof Norbert Werbs eingeräumt, dass fünf inzwischen verstorbene Geistliche Minderjährigen sexuell missbraucht hatten." (AP, 29.3.2010)



Nr. K 14 / 2010 – Schweigender Papst "flüchtet" in evangelische Kirche Focus.de schreibt:
"Weitere Gelegenheit verstrichen – ... am Sonntagabend äußerte sich Benedikt XVI. mit keinem Wort zum sexuellen Missbrauch an katholischen Einrichtungen in Deutschland. Nach dem Angelus-Gebet am Mittag war es die zweite Gelegenheit für den Pontifex, öffentlich Stellung zu nehmen" (15.3.2010). Stattdessen verschwand er in der evangelischen Christuskirche in Rom, um mit den Protestanten gemeinsam zu beten. Joseph Ratzinger steht wegen der Versetzung eines Priesters, der ein Kind geschändet hat, in sein damaliges Bistum München-Freising selbst mit dem Rücken an der Wand. Der Priester wurde dort wieder rückfällig und wieder versetzt.



Nr. K 13 / 2010 – Trauung bei zweimal versetztem und verurteiltem pädophilen Straftäter? Eklat bei der Messe in Bad Tölz – Jahrzehntelang schoben Bischöfe pädophile Straftäter von einer Stelle auf die andere, schwiegen zu den Gründen und schafften jeweils die Voraussetzungen für neue furchtbare Straftaten. Jetzt gehen allmählich die Gläubigen auf die Barrikaden. Als der Vertretungs-Priester bei der Messe am 14.3.2010 in Bad Tölz wieder nur allgemein von "Versöhnung" und vom Glauben an die "Vergebung der Sünden" predigte, platzte einem Gottesdienstbesucher der Kragen. Er verlangte während der Messe "lautstark, die Vorwürfe und den Geistlichen beim Namen zu nennen. Er habe in wenigen Wochen Trauungstermin bei H. und das Thema daher gerne offen mit diesem besprochen" (merkur-online.de, 14.3.2010). Man kann verstehen, dass ein Brautpaar an seinem "schönsten Tag im Leben" nicht unbedingt von einem vorbestraften (ehemaligen) Kinderschänder und Wiederholungstäter getraut werden will. Es handelt sich um einen Priester, der sich an einem 11jährigen Jungen verging und darauf hin unter Erzbischof Joseph Ratzinger von Essen nach Garching versetzt worden war. Dort wurde er wieder "rückfällig" und zu 18 Monaten Haft "auf Bewährung" verurteilt. Von dort ging´s dann zur nächsten Versetzung, nach Bad Tölz. Und trotz dieser Straftaten "feierte der Pfarrer weiterhin Gottesdienste für Jugendliche" (bild.de, 14.3.2010). Er galt bisher als beliebter "Priester zum Anfassen" (abendzeitung.de, 14.3.2010). Und Joseph Ratzinger schweigt weiter.
Doch wer weiß, wen andere Brautpaare schon alles als Priester bekommen haben? Auch sollte man sich einfach bewusst machen, dass eine kirchliche Trauung eben keine christliche Trauung ist. Und dass der Segen der Kirche eben nicht der Segen Gottes ist.
PS: In Oberfranken platzte vor einigen Jahren bereits einem anderen Gläubigen der Kragen. Am Beginn des Weihnachtsgottesdienstes (wahrscheinlich 1998) trat der Vater nach vorne zum Altar, wo der pädophile Priester gerade zelebrieren wollte und rief: "Dieser Mann hat meinen Sohn schon mehrere Male missbraucht". Darauf hin übertönte der wuchtige Orgelklang den wütenden Gläubigen (spiegel.de, 20.4.2009, und der pädophile Priester konnte ohne weitere Beeinträchtigungen den Festgottesdienst zu Ende zelebrieren.



Nr. K 12 / 2010 – Wenn ein Kinderchor z. B. aus Nordkorea glanzvoll sang, dann vermutete man im Westen die Diktatur im Hintergrund und ein entsprechendes Schicksal der Kinder, die beim Singen nur ihre fröhlichen Masken aufsetzen müssen. Nicht vermutete man solches z. B. bei einem Konzert der Regensburger Domspatzen unter Leitung von Georg Ratzinger. In focus.de beschreibt der Ex-Domspatz Markus R. das System der Angst bei dem Kinderchor der Kirche. Wörtlich sagte er u. a. über seine Zeit zwischen 1969 und 1971 in der Vorschule für die Jüngeren in Etterzhausen. Weder gab es ein Spielzimmer noch andere Freizeiträume, nur eine Bibliothek. Und weiter:
"Es war kahl, ins nahe gelegene Wäldchen oder an den Hühnerstall und die Gemüsebeete durften wir nicht ... Maier [Der Leiter der Vorschule der Domspatzen] war damals etwa Mitte Vierzig, Priester, immer in schwarzem Anzug und mit weißem Kragen. Wir hatten Angst vor ihm. Er hat bei jeder Gelegenheit zugeschlagen, und nicht zu knapp ... Mein einziger Ansprechpartner war mein Teddybär, mit dem ich nächtliche Zwiegespräche hielt und dem ich ziemlich früh gesagt habe: ´Wir hauen ab hier`. Es gab später eine Küchenhilfe, eine weltliche, keine Nonne, zu der ich ab und zu gegangen bin. Das war die einzige erwachsene Person in Etterzhausen, vor der ich keine Angst hatte ... Wir Schüler durften auch nicht nach Hause telefonieren. Briefe wurden von der Internatsleitung gelesen. Mein Vater glaubte lange wohl auch, dass ich übertreibe oder phantasiere ... Präfekt Hansch verteilte meistens die Stockschläge, ich glaube, dabei kam der Taktstock zum Einsatz. Es passierte ganz schnell, dass man damit eine gekriegt hat, zum Beispiel als Aufforderung, sich schneller anzuziehen. Ein Lehrer namens Rauner hat gerne an den Koteletten oder an den Haaren gezogen. Ohrfeigen waren Alltag. Maier und Hansch haben so zugeschlagen, dass die Kinder getaumelt, auch umgefallen sind. Ich habe an meinem zehnten Geburtstag von Maier völlig unvermittelt eine solche Ohrfeige bekommen, dass ich mit dem Kopf gegen den Türstock geschlagen bin und mir schwarz vor Augen wurde. Keine Ahnung, ob ich bewusstlos war ... Die Schläge waren wie gesagt unvermittelt und oft willkürlich. Beliebt waren auch Kopfnüsse mit einem Schlüsselbund in der Faust. Das ganze System basierte auf Angst, Disziplinierung durch Angst. Wenn der Präfekt sagte, ´Süd ist Nord` und man entgegnete , ´nein, Süd ist Süd` und dafür dreimal verprügelt wurde, dann sagte man beim vierten Mal eben ´Süd ist Nord` ... Ratzinger muss Möglichkeiten gehabt haben, dem Treiben Einhalt zu gebieten, zumal er ja jetzt zugegeben hat, von den Methoden Maiers gewusst zu haben ... In München in meiner alten Umgebung bin ich [nach der Internatszeit] noch psychologisch betreut worden ... Ich habe nach dem Internat nie wieder eine Note vom Blatt gesungen und auch nie wieder Klavier gespielt" (14.3.2010). Das war, wie gesagt, der "normale" Alltag. Die Fälle von sexueller Kinderschändung kamen dann noch hinzu.



Nr. K 11 / 2010 – 60 Kinderschändungen durch Priester in der Schweiz, drei Priester aus Vechta beschuldigt, Priester aus Münster St. Benedikt wegen Missbrauchsvorwurf zurück getreten –
 (Spiegel online, 13.3.2010; bild.de, 14.3.2010)
 


Nr. K 10 / 2010 – Radio Vatikan berichtet am 11.3.2010: Die römisch-katholische Kirche in Mexiko erlebt eine ihrer schwersten Erschütterungen. Der bekannte und hoch angesehene Gründer des Ordens "Legionäre Christi" Pater Marcia Maciel Degollado, der unmittelbar Kontakt mit Papst Johannes Paul II. hatte, steht im Mittelpunkt der Enthüllungen. Der 2008 verstorbene Hochwürden hat den Zölibat vorgespielt und parallel dazu mit einer Geliebten zwei Söhne gezeugt. Diese klagen, von ihrem Vater sexuell missbraucht worden zu sein. Auch Priesteramtskandidaten wurden vom Ordensgründer sexuell missbraucht, so die Klagen. Papst Benedikt XVI. soll demnächst einen Untersuchungsbericht über die Legionäre Christi erhalten. Pater Maciel Degollado habe zudem anderen Priestern die Absolution von ihren Sünden "für gemeinsam begangene sexuelle Handlungen" erteilt. (u. a. lt. domradio.de)



Nr. K 9 / 2010 –
"Mehrere hundert Hinweise auf sexuellen Missbrauch durch Geistliche sind bei der katholischen Kirche in den Niederlanden innerhalb weniger Tage eingegangen. Seit Monatsbeginn hätten sich 350 mutmaßliche Opfer an die Organisation Hulp en Recht (Hilfe und Recht) gewandt, so die Kirche", so eine afp-Meldung (zit. nach Hannoversche Allgemeine, haz.de, 10.3.2010). Die Kinderschänder-Verbrechen der Priester sind weltweit, und es ist nur die Frage, wann sie wo enthüllt werden. Derzeit greift der deutsche Flächenbrand auch auf Österreich und die Niederlande über. Vor kurzem waren vor allem Irland und die USA betroffen.




Nr. K 8 / 2010 – Der offiziell von der Kirche beauftragte Exorzist für die Diözese Rom und den Vatikan, Pater Don Gabriele Amorth, gibt zu: "Im Vatikan haust der Teufel ... Wenn die Rede vom 'Rauch des Satans' ist, der in die heiligen Räume eingezogen ist, dann ist das wahr auch, was die jüngsten Berichte über Gewalt und Pädophilie anbelangt", so der Beauftragte der Kirche. Spiegel online weiter über die Aussagen des Paters: "Es gebe Kardinäle, die nicht an Jesus glaubten, und Bischöfe, die Verbindungen zum Teufel hätten." Damit ist es also auch von einer offizieller Seite bestätigt. Dafür sollten die Gläubigen aber dann keine Kirchensteuer mehr zahlen und austreten.
Pater Amorth nahm auch Stellung zur Ermordung des damaligen Leiters der Schweizergarde, Alois Estermann, und seiner Frau. Damals wurde vom Vatikan der Schweizergardist Cedric Tornay aus Karrieregründen beschuldigt. Anschließend soll er gleich Selbstmord begangen haben, so dass keine weiteren Untersuchungen notwendig gewesen wären. Dessen Familie widersprach heftig. Und auch sonst war die vatikanische Version der Geschichte unglaubwürdig, doch der Vatikan ist ein souveräner Staat. Nun bestätigt auch Padre Amorth: "Sie haben sofort alles verschleiert. Daran sieht man den Grad der Fäulnis." (11.3.2010)
Mehr zu dem Mordkomplott auch unter kirchenopfer.de

 

Nr. K 7 / 2010 – Wie lange will sich der Papst noch im Amt halten? Jeder Vorsitzende eines Vereins oder einer Partei hätte längst zurück treten müssen, wenn dort auch nur ein Bruchteil der Verbrechen geschehen wären. Aber noch immer hat die römisch-katholische Kirche bei der Verbrechensaufarbeitung in ihren Reihen einen Bonus, dass man mit ihr milder umgeht als mit jedem anderen.
Jetzt wurde enthüllt: Ein pädophiler Kinderschänder, der Kinder zum Oralverkehr gezwungen hatte, wurde 1980 von Essen als Gemeindepriester nach Garching in das Bistum München-Freising versetzt. Dort schändete er erneut Kinder. Verantwortlich: Erzbischof Joseph Ratzinger. "Der damalige Erzbischof Joseph Ratzinger habe dem Umzug des pädophilen Priesters von Essen nach München im Jahr 1980 zugestimmt. ´Diesen Beschluss hat der damalige Erzbischof mit gefasst`, teilte das Erzbistum der Zeitung mit" (Spiegel online, 13.3.2010). Den Gläubigen wurde das Tun des Päderasten verschwiegen. Er galt dort als beliebter "Priester zum Anfassen". (abendzeitung.de, 14.3.2010)
Die Reaktion dazu aus dem Vatikan ist hanebüchen. Der heutige Papst habe von nichts gewusst. Oder, wie der Bistumssprecher Bernhard Kellner jetzt herum redet: "Möglicherweise sei Ratzinger die Dienstanweisung Grubers an den pädophilen Priester zugestellt worden, wieder in der Gemeinde zu arbeiten. Man könne aber nicht davon ausgehen, dass Ratzinger sie persönlich geprüft habe, sagte der Sprecher". Diese Stellungnahme ist lachhaft. Doch selbst, wenn das irgendjemand glauben sollte: Dann müsste der Papst ebenfalls zurücktreten – wenn er es nämlich nicht einmal für nötig erachtet, persönlich zu prüfen, wie sein früherer Generalvikar Gerhard Gruber, der sich jetzt schützend vor den Papst wirft, einen pädophilen Priester aus dem Ruhrgebiet im Bistum einsetzt. Die angebliche Aufarbeitung der Verbrechen in der Kirche bleibt heuchlerisch und volksverdummend.
 


Nr. K 6 / 2010 – Immer neue Opfer bei den Regensburger Domspatzen, und die Beteuerungen des Papstbruders Georg Ratzinger, nichts gewusst zu haben, werden immer unglaubwürdiger. "Ex-Schüler Thomas Mayer berichtet dem SPIEGEL von schrecklichen Erlebnissen. Er habe sexuelle und körperliche Gewalt bis zum Verlassen des Internats 1992 als allgegenwärtig erlebt" (Spiegel online, 13.3.2010). "Auch Chorchef Georg Ratzinger, der Bruder von Papst Benedikt XVI., wurde von ehemaligen Domspatzen als ´extrem cholerisch und jähzornig` erlebt. So habe Ratzinger noch Ende der achtziger Jahre bei Chorproben erzürnt Stühle in die Männerstimmen hineingeworfen. Einmal habe sich der Domkapellherr so erregt, dass ihm sogar das Gebiss heraus gefallen sei".



Nr. K 5 / 2010 – Bis heute hat das deutsche Fernsehen die Dokumentation der britischen BBC mit dem Titel Sex Crimes and Vatican aus dem Jahr 2006 noch nicht ausgestrahlt. Autor ist Colm O´Gorman, als Jugendlicher selbst Sex-Opfer eines katholischen Priesters. Warum die deutschen Medien den Film nicht zeigen, hat wahrscheinlich mit folgenden Aussagen in dem Film zu tun, die aus dem Englischen übersetzt wurden:
"Seit 23 Jahren beschäftige ich mich mit den Aussagen vieler Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe des Landes. Was mir dabei immer wieder begegnet ist, ist Verschleierung, Meineid, Leugnung und Täuschung in den höchsten Kreisen der Katholischen Kirche ... Kardinal Ratzinger, jetzt Papst Benedikt, war der Leiter der Kongregation für Glaubenslehre. Der Anführer meiner Kirche, der Nachfolger von Petrus, der Heilige Vater hatte die Aufgabe, darauf zu achten, dass kein Priester einem Kind wehtut. Er übte dieses Amt in den Jahren von 1978 bis 2005 aus, und er hat dabei versagt. Er und der Papst hätten diesen Vorfällen einen Riegel vorschieben können, aber das ist nicht geschehen. Die Bischöfe haben die Berichte unter den Teppich gekehrt, fuhren zurück und machten weiter, als wäre nichts gewesen. Sie wussten, dass Kinder geschändet wurden, und sie taten absolut nichts, um auf diese Weise sicher zu stellen, dass die Polizei und die Öffentlichkeit nichts davon mitkriegten ... Die Lage war noch wesentlich schlimmer als sich jeder Zyniker hätte vorstellen können. Kardinal Law, der Erzbischof von Boston, betreute die schlimmsten Sexualverbrecher in der Geschichte der Kirche. Er musste deswegen letztendlich zurücktreten. Man würde denken, wenn man Sexualverbrechen an Dutzenden von Kindern vertuscht, wird man normalerweise dafür bestraft, aber der Vatikan war der Meinung, dass er ungerecht behandelt wurde. Sie ernannten ihn in Rom sogar zum Kardinal Erzbischof. Und er führte durch die Andachtsfeier von Papst Paul II. ... Ich denke, die Kirche sollte sagen: ´Wir hatten eine grauenvolle Zeit im Mittelalter – und wisst ihr was? Wir sind immer noch mitten drin!` Wenn die Kirche d a s endlich mal einsehen würde!"




Nr. K 4 / 2010 – Ein Priester, der ein Mädchen sexuell missbrauchte, war bereit, in der Öffentlichkeit zu sprechen. Er berichtete, dass er in einer Familie ein gern gesehener Gast war und dort auch gelegentlich übernachten durfte. In einer dieser Nächte ging er dann heimlich in das Kinderzimmer, wo die kleine Anne schlief: "Ich wollte zärtlich zu ihr sein und versuchte, sie auf den Mund zu küssen. Ich glaube, ich griff nach unten und hob ihr das Nachthemd hoch. Ich versuchte – nein, nein – ich habe sie dort im Genitalbereich berührt, zuerst noch mit dem Nachthemd darüber. Ich kann es jetzt nicht mehr so genau sagen, aber ich denke, ich habe meine Hand in ihre Unterhose geschoben. Und das war der Punkt, an dem ich merkte, dass es nicht richtig wäre, weiter zu machen. Obwohl ich nicht mehr genau sagen kann, was ich getan habe, möchte ich sagen, dass ich kurz darauf aufgehört habe. Ich habe ihr Bett und ihr Zimmer verlassen und bin Schlafen gegangen." Am nächsten Morgen war das Kind "
wahnsinnig nervös, regelrecht schreckhaft und sie war total verängstigt", so die Eltern. Der Priester hat einen Entschuldigungsbrief geschrieben (aus dem Film "Sex Crimes and Vatican", BBC 2006 von Colm O´Gorman; deutsche Übersetzung; das deutsche Fernsehen strahlte bis jetzt die Dokumentation nicht aus, offenbar wegen der sehr kirchenkritischen Einstellung (siehe die nachfolgende Meldung Nr. K 5) des Autors, der selbst von einem Priester als Jugendlicher sexuell missbraucht worden war).



Nr. K 3 / 2010 – Im Artikel Hölle, lebenslang in Spiegel online vom 3.3.2010 berichtet auch über andere Opfer, die von katholischen Nonnen schikaniert und gefoltert wurden: "Die beiden damals Sechsjährigen sahen, wie Schwestern Kinder zwangen, so lange zu essen, bis sie erbrechen mussten. Anschließend wurden die Kinder gezwungen, das Erbrochene aufzuessen ... Post und Pakete von zu Hause wurden ihm verweigert. Sein Bruder wurde einmal aus einem Zimmer gezerrt – und kehrte mit einem Hämatom im Gesicht zurück. ´Noch heute habe ich all diese würdelosen Behandlungen vor Augen.` Lange war Tessmann und seinem Bruder nicht bewusst, dass man auch im Nachhinein aufschreien kann. Erst als der Bruder einen Zusammenbruch erlitt, setzten sich beide mit dem Erlebten auseinander."



Nr. K 2 / 2010 – Am 3.3.2010 veröffentlicht Spiegel online unter der Überschrift "Hölle, lebenslang" den Bericht eines missbrauchten Opfers im Internat der Zisterzienser in der katholischen Eliteschule in Mehrerau bei Bregenz am Bodensee (spiegel.de, 3.3.2010). Darin heißt es u. a.: "´Trotz Hunger haben wir uns geweigert, die grausame Suppe zu essen – diesen Klosterfraß, für den meine Eltern teures Geld bezahlen mussten`, sagt Schneider. Es sei nichts Außergewöhnliches gewesen, wenn ein Pater in die Schüsseln ein Stück rohes Fleisch oder eine ungeschälte Kartoffel warf und die Kinder zwang, die Suppe auszulöffeln. ´So füttert man Schweine`, sagt Schneider, dessen Eltern damals einen Bauernhof betrieben. ´Ich war nicht besonders anspruchsvoll, aber das überschritt die Grenze des Zumutbaren.` Freiräume gab es für die Kinder nicht. ´Von 6 Uhr in der Früh bis 10 Uhr nachts – es waren immer dieselben Leute um uns` ...Während des Unterrichts, der nach Kloster-Gepflogenheiten den ganzen Tag über dauerte, schlich sich der Erzieher oft von hinten an seine Zöglinge heran und schlug ihnen seinen Handknöchel mit voller Wucht auf den Kopf. Den Heiligabend und weitere sieben Tage musste er in einer Kammer sitzen, mit der Bibel, die er von morgens bis abends lesen sollte ... Mitschüler seien nachts in die Zelle eines Paters bestellt worden, erinnert sich Schneider. Dort sei ihnen ´mit einem Stecken der Hintern versohlt` worden ´und was weiß ich nicht alles`. Ein anderer Schüler bestätigt, hinter verschlossenen Türen sei es zu sexuellem Missbrauch gekommen. ´Sie zwangen uns mit einem Rohrstock, ihre abartigen Wünsche zu erfüllen`, sagt ein ehemaliger Mitschüler Schneiders. Ein anderer nahm sich mit 56 das Leben. In seinem Abschiedsbrief erwähnte der Mann die demütigenden Übergriffe, die er nie verarbeitet hatte ... ´Ich bin erstaunt darüber, dass die Opfer nun überhaupt Gehör bekommen. Aber anscheinend hat die Kirche nicht mehr genug Macht, das zu unterdrücken, was man auch schon vor 50 oder 100 Jahren in jedem Dorf auf dem Land gewusst hat.` ´Uns wurde im Kloster allen Ernstes vermittelt, dass schon der Gedanke an ein Mädchen eine Todsünde wäre, der direkte Weg zur Hölle, ohne Rückfahrschein.` Ein Mitschüler habe zwei Tage vor dem Abitur das Kloster verlassen müssen, weil sein Pater die Illustrierte ´Stern` bei ihm entdeckt hatte und darin Frauen im Bikini abgebildet waren."

 

Nr. K 1 / 2010 – Spiegel online berichtet am 10.3.2010 über das Sex-Verbrechen eines Priesters, der nach seiner Straftat wieder zur Arbeit mit Kindern versetzt wurde: "Benedikt Treimer und seine beiden Geschwister brauchten jemanden, der mit ihnen spielt. Die Eltern waren beschäftigt, aber der Kaplan sagte: Klar spiele ich mit euch. Also kam er mit auf den Dachboden. ´Wen ich erwische, der gehört mir`, sagte der Kaplan, und erwischt hat er dann Benedikt, damals zwölf Jahre alt, und spätestens, als die Hand des Kaplans in seiner Hose war, wusste Benedikt, dass es kein Spiel mehr war. Danach sollten sich dann die beiden Geschwister verstecken, während der Kaplan und Benedikt im Nebenzimmer warteten, und kaum waren Bruder und Schwester außer Sichtweite, umarmte der Kaplan Benedikt von hinten, verlangte, dass er die Hose herunterziehe, bedrängte ihn. Daheim erzählte die Schwester alles, zum Glück, denn Benedikt war so geschockt, dass er gar nichts sagen wollte. Immer hatte die Mutter der Kirche vertraut, war selbst engagierte Christin und jetzt das ...  am nächsten Tag war der Kaplan verschwunden. Zu einer Anzeige kam es nicht. Benedikt wollte nicht mehr über den Vorfall sprechen, er wollte ihn vergessen, und der Anwalt sagte: Wenn ihr vor Gericht geht, wird alles an die Öffentlichkeit gezerrt. Die Familie unterschrieb ein Stillschweigeabkommen mit der Kirche. Benedikt bekam etwas Geld und einen lauwarmen Entschuldigungsbrief des Kaplans. Die Familie forderte, dass dieser Mann nie wieder in der Jugendarbeit eingesetzt werden dürfe, doch die Kirche verweigerte eine Garantie. Und so kam es, dass der pädophile Kaplan wenig später wieder im Auftrag der Kirche mit Kindern zu tun hatte, da missbrauchte er dann einen kleinen Jungen 22-mal."

 


Weitere Dokumentationen bei sgipt.org

PS: Im Handel erhältlich ist seit 2012 auch ein Buch mit ähnlichem Titel wie diese Studie. Es lautet Schwarzbuch Kirche – Und führe und nicht in Versuchung, geschrieben von dem Rechtsanwalt und aktiven Katholiken Michael Hebeis. Eine Besprechung des Humanistischen Pressedienstes finden Sie unter http://hpd.de/node/14046
Empfehlen können wir die drei gut verständlich geschriebenen Bände "Wer sitzt auf dem Stuhl Petri?" aus dem Gabriele-Verlag Das Wort, je Band nur 4,80 € Sonderpreis plus Versand, 09391/504135

 

Weitere Literatur:
 

Im Internet und als Gratis-Broschüre (bitte Postadresse angeben und anfordern) die Aufklärungsschrift: Das Priesterjahr – Lasset die Kinder zu mir kommen, denn sie sind ohne Arg



Ausgabe Nr. 24a: Sexuelle Verbrechen und Vergehen in der Kirche

Ausgabe Nr. 24 b: Nichtsexuelle Verbrechen und Vergehen in der Kirche

Ausgabe Nr. 44: Schwarzbuch Evangelische Kirche

Ausgabe Nr. 105: Gewaltopfer der Priester: Wehrlose Kinder und das Übel der Vertuschung und Verjährung

 

 

Und:
Der Bestseller von Geoffrey Robertson, dem britischen Kronanwalt, The Case the Pope, für nur 12,95 € nun auch in
deutscher Übersetzung

 

Der Text  kann wie folgt zitiert werden:
Zeitschrift "Der Theologe", Hrsg. Dieter Potzel, Ausgabe Nr. 43: Schwarzbuch Katholische Kirche, zit. nach theologe.de/schwarzbuch_katholische-kirche.htm, Fassung vom 27.8.2023,
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