Inquisition:
Die grausamen Foltermethoden der Kirche –
Die Inquisition und die Frauen

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Weinnacht.jpg (9810 Byte)Aktualisiert am 20.8.2023
 

Die kirchliche Weihnacht wurde für Millionen von Menschen Jahrhunderte lang zu einer grausamen Wein-Nacht.

Es ist nahe liegend, dass eine Religion wie der Katholizismus, die sich für Andersgläubige niemals endende "Höllenqualen" im Jenseits ausgedacht hat, auch führend in der Entwicklung von grausamsten Qualen im Diesseits sein würde. Und so ist es auch. Lesen Sie selbst!

Nachfolgender Auszug ist dem Buch Die neue Inquisition des bekannten Religionswissenschaftlers Prof. Dr. Hubertus Mynarek entnommen (Quellenangabe siehe hier). Die Texte in den nachfolgenden Kästen stammen von der Redaktion.


  

      


 


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Man will es nicht glauben – doch es ist wahr!

»Die "Maschinerie der Martern" verfügte schon damals über eine erstaunliche Vielfalt, die die These bestätigt, dass nichts so erfinderisch macht wie die Lust an der Grausamkeit.

Die Wasserfolter

Da gab es z. B. die Wasserfolter: Der Körper des Angeklagten wurde auf einer schräg liegenden Tischplatte festgebunden oder an straff gezogenen Seilen frei in der Luft schwebend nur von einem Schemel in der Körpermitte gestützt. Dann musste das Opfer Unmengen von Flüssigkeit schlucken: 6 Liter bei der kleinen, 12 bei der großen Wasserfolter. Wer die Zähne zusammen presste, dessen Mund wurde vom Henker mit einer eisernen Zange aufgerissen. Der goss dann weiteres Wasser aus einer Literkanne in den Mund des Gequälten. Viele der Opfer erstickten daran, oder sie platzten regelrecht, da After und Harnröhre verstopft oder zugebunden worden waren.

Körperliche Verstümmelung

Eine andere Tortur war das Schrauben und Ausbrennen der Zunge. Eine weitere die Zertrümmerung der Hände auf einem Amboss bzw. das Abschlagen der Hände und Füße mit einem Beil. "Hexen" bzw. der Unsittlichkeit angeklagten Frauen wurden bevorzugt Nasen und Ohren abgeschnitten; Juden, die einen Diebstahl begangen haben sollten, wurden an den Füßen zwischen zwei ausgehungerten Hunden oder Wölfen aufgehängt. Eine ganz besondere Grausamkeit stellte das Ausweiden der Opfer dar. Ihr Bauch wurde aufgeschlitzt, ein Teil des Darms herausgenommen, an einer Rolle befestigt und aufgewickelt.

Die "Eiserne Jungfrau" *

Ein "Meisterwerk" der Schmiedekunst im Dienst der Reinerhaltung des Glaubens war die so genannte "Eiserne Jungfrau": ein züchtiger, bis zur Erde reichender Umhang, allerdings nicht aus Stoff, sondern aus Eisen. Das Kopfteil über dem Umhang stellte ein Frauengesicht dar. In Wirklichkeit war der Umhang ein Kasten, aus Eisen gefertigt und mit Türen versehen. Auf der Innenseite der Türen sowie auf der Rückseite des Kastens waren eiserne Dornen angebracht. Das Opfer der Inquisition wurde in das Innere des Kastens gestellt, dann schlossen sich langsam die Türen, so dass "die scharfen Dornen seine Arme durchstachen, und an etlichen Stellen seine Beine, und seinen Bauch und seine Brust, und seine Blase und die Wurzel seines Glieds, und seine Augen und seine Schultern, und seinen Hintern, ihn aber nicht töteten", zumindest nicht gleich. Das geschah meist erst nach ein paar Tagen der unmenschlichsten Schmerzen und Schreie.

Die "Judaswiege"

Auch die so genannte "Judaswiege" hatte es in sich. Das Inquisitionsopfer wurde mithilfe einer Seilwinde nach oben gezogen und auf die Spitze einer hölzernen Pyramide gesetzt. Sein ganzes Gewicht ruhte nun nur noch auf der Scheide oder dem After, dem Hodensack oder dem Steißbein. Die Qual wurde noch dadurch vergrößert, dass der Folterer das Opfer hochzog oder herabließ, es schaukelte oder immer wieder auf die Spitze fallen ließ.

Die "Ketzergabel"

"Religiös" im Sinne eines Mittels zur Verteidigung des wahren Glaubens war auch die sog. "Ketzergabel". Dabei wurden dem Opfer vier scharfe Spitzen in das Fleisch unter dem Kinn und in das Brustbein gebohrt, so dass es nicht mehr den Kopf bewegen und kaum mehr verständlich reden konnte. Aber das lag auch nicht in der Absicht der Inquisitoren. Es genügte, dass das Opfer noch das Wort "abiuro" (ich schwöre ab) stammeln konnte, das es nur abzulesen brauchte, da es in die Ketzergabel eingeritzt war.

"Man muss die Schreie der Unglücklichen hören! Muss lesen, was manche aus den Kerkern schrieben, Frauen an ihre Männer, Väter und Mütter an ihre Kinder: die Beteuerungen der Unschuld, die Abschiede für immer."
(Der Historiker Karlheinz Deschner in: Kirche des Unheils, München 1974, S. 28)

Säge und Pfahl

Aber auch technisch primitive Instrument wie die "Säge" oder der "Pfahl" erfüllten durchaus ihren von den Inquisitoren vorgegebenen Zweck. Z. B. brachten nach dem Sieg über die aufständischen Bauern die Lutheraner die Säge gegen einige Bauernführer wieder zu Ehren. Sie wurden mit dem Kopf nach unten aufgehängt, dann begann die zwischen den Beinen angesetzte Säge ihr Werk, indem sie sich bis zu Nabel und Brust "vorwärts kämpfte". Fast noch grausamer – wenn hier noch eine Steigerung möglich war – war das Pfählen der Angeklagten. Sie wurden in die Spitze eines Holz- oder Eisenpfahls hineingedrückt, -gepresst, -gehämmert, bis dieser schließlich, nachdem er durch den eingeölten After eingedrungen war, aus dem Magen, der Brust oder der Schulter wieder heraustrat ...

Weitere Folterwerkzeuge

Allein schon die bloße Aufzählung der Folterwerkzeuge – der Daumen- und Knieschrauben, der eisernen Mundsperren, der Werkzeuge zum Brandmarken, der Halsgeigen und Halsketten, der um den Hals gehängten "Rosenkränze" (Länge ein Meter, Gewicht circa acht Kilo), der im Nacken des Ketzers verschlossenen Eisenringe, der eisernen Käfige, der Kopfpressen und Schädelschrauben, der Kettengeißeln, der gedornten Halskrausen, der Zwangsgürtel, der mit scharfen Zacken besetzten "spanischen Kitzler", der Scheren, Platt- und Kneifzangen, des Folter-Rades usw. usf. – vermag die perverse und erfinderische Leidenschaft der Inquisitoren und ihrer Helfershelfer zu bezeugen, demonstriert die ungeheuerliche, das kirchliche Christentum vor allen anderen Religionen auszeichnende "Passion der Grausamkeit".

Erfindung neuer Qualen

Man mauerte die Opfer ein oder ließ sie – als Zeichen der Gnade der Tyrannen! – langsam verhungern, man ertränkte sie in Fässern, die mit Urin oder Jauche angefüllt waren, man schnitt oder sägte ihre Zunge ab oder brannte sie aus, man röstete die Ketzer auf glühendem Eisen oder erstickte sie durch das Anzünden feuchten Strohs. Nach der Erfindung des Schießpulvers ließ man dieses in ihrer Nähe explodieren, so dass es die Brust der armen Opfer aufriss. Der (Un-)Geist der Grausamkeit fand immer neue Mittel, um die Qualen der Inquisitionsopfer zu vergrößern.

Die Glaubenskongregation

Papst Paul III. (1468-1549, Papst seit 1534) richtete jedenfalls 1542 die Inquisition als Kardinalskommission ein, die als Zentralinstanz für alle Länder über die Reinheit des Glaubens zu wachen hatte. Sixtus V. (1521-1590, Papst seit 1585) legte 1588 ihren endgültigen Status als "Congregatio Romanae et universalis Inquisitionis" (Kongregation der Römischen und universalen Inquisition) fest. Viel später, nämlich 1908, erhielt diese zentrale Inquisitionsbehörde den Namen "Heiliges Offizium". Heute heißt sie ganz harmlos und verharmlosend "Kongregation für die Glaubenslehre". Aber der inquisitorische Geist ist der gleiche geblieben.«

 

Papst Paul III. (1468-1549), Förderer der Inquisition und Eröffner des Konzils von Trient (1545-1563), Tridentinum genannt: "Wenn mein eigener Vater Häretiker wäre, würde ich selbst das Holz zusammentragen, um ihn verbrennen zu lassen." (zit. nach Deutschland-Radio Berlin, 21.7.2002, dradio.de)

 

Joseph Kardinal Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI.:

Der "notwendige Einsatz" der Inquisition

[Gott ...] "Lass jeden von uns zur Einsicht gelangen, dass auch Menschen der Kirche im Namen des Glaubens und der Moral in ihrem notwendigen Einsatz zum Schutz der Wahrheit mitunter auf Methoden zurückgegriffen haben, die dem Evangelium nicht entsprechen."
 

So der Beginn eines so genannten "Schuldbekenntnisses" aufgrund der Verbrechen der Kirche, das so genannte "Mea Culpa", das Papst Johannes Paul II am 12.3.2000 im Wechsel mit anderen hochrangigen Vertretern des Vatikan in Rom öffentlich vorgetragen hat
Den Text hatte damals Joseph Kardinal Ratzinger verfasst und er hatte dabei auch die oben zitierten Worte gesprochen. Der Papst und die Kardinäle haben mit ihren schöngefärbten und ausgeklügelten Worten aber nicht ihre Opfer um Verzeihung gebeten – was notwendig wäre und bei einer echten Reue auch selbstverständlich. Man richtete stattdessen ein weitgehend allgemein gehaltenes Gebet an die Adresse von "Gott".

"Großinquisitor ist eine historische Einordnung, irgendwo stehen wir in der Kontinuität. Aber wir versuchen heute das, was nach damaligen Methoden zum Teil kritisierbar gemacht worden ist, jetzt aus unserem Rechtsbewusstsein zu machen. Aber man muss doch sagen, dass Inquisition der Fortschritt war, dass nichts mehr verurteilt werden durfte ohne ´inquisitio`, das heißt, dass Untersuchungen stattfinden mussten."

So Joseph Kardinal Ratzinger im ARD-Magazin
Kontraste (3.3.2005) zu seinem inoffiziellen Titel "Moderner Großinquisitor". Wenige Wochen später wurde er zum Papst gewählt.

"Jetzt haben wir ja unser Archiv Gott sei Dank nach mühsamen Vorarbeiten eröffnen können und freuen uns, dass also gerade auch nicht-gläubige Historiker sagen: ´Also ganz so schlecht war die Inquisition auch wieder nicht.` Sie war eigentlich der zeitgenössischen Justiz voraus, weil sie Verteidigungsmöglichkeiten, Anhörungspflicht usw. geschaffen hat. Machen wir uns nicht vor: Vieles waren Fehlurteile, vieles ist schief gelaufen. Aber eine Suche nach Gerechtigkeit ist doch da gewesen und ich glaube, die Öffnung des Archivs wird vielleicht, soweit die Leute zuhören wollen, ein bisschen was von den dunklen Schatten aufhellen können."

So Joseph Ratzinger im Jahr 1998, zit. nach
Der deutsche Papst, 3Sat, 18.9.2011 (Erstausstrahlung). Eine Unterscheidung von "Inquisition" und "zeitgenössischer Justiz" ist dabei nicht seriös. Es gab keine "zeitgenössische" Justiz, die ohne Zustimmung der Kirche ihre Urteile fällen konnte. Die staatlichen Richter waren genauso der kirchlichen Obrigkeit hörig wie speziell tätige "Inquisitionsrichter".

PS: Hierzu einige sehenswerte Links: Der erschütternde Brief des Bamberger Bürgermeisters Johannes Junius vom 24.7.1628 an seine Tochter Veronika ist erhalten geblieben. Junius wurde von den Inquisitoren der Kirche im Bamberger Malefizhaus gefoltert und hingerichtet. Sein Brief wurde in einer Animation vertont – als ob Junius als Seele aus dem Jenseits sprechen würde. Siehe unter youtube.com.

Zur gesamten Situation siehe auch Die Folter der katholischen Inquisition in Bamberg von 1627-1632 unter youtube.com. Dort finden sich auch weitere, auf dieser Seite nicht aufgeführte grausame Foltermethoden der Kirche.

Mehr zur Inquisition in Bamberg siehe auch unter erzbistum_bamberg.htm.
 



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Die Inquisition und die Frauen

"Vaginale Birne", Brustkrallen, "spanische Spinnen",
Keuschheitsgürtel, Schandmasken

»In der patriarchalisch-maskulin strukturierten Kirche mussten zwangsläufig die Frauen häufig noch schlimmer als die ketzerischen Männer bestraft werden. Ihnen gegenüber konnte sich auch die sexuelle Aggression und Perversion der Inquisitoren in besonderer Weise austoben. Es gab speziell-spezifische Folterinstrumente gegen die Frauen, z. B. die "vaginale Birne", die, durch Drehung der Schraube ausgeweitet, Eingeweide und Gebärmutter zerriss. Es gab "Brustkrallen", die die Brüste zerfleischten; andere Krallen, die, rot glühend gemacht, "lediglich" einen "Biss" auf den Brüsten unverheirateter Mütter verursachten, während ihre Kinder zu Füßen der Mutter lagen und mit deren Blut bespritzt wurden. Es gab die sog. "spanischen Spinnen", d. h. vierfingrige, scherenartige Klauen, die das Opfer am Gesäß, an den Brüsten, am Bauch oder Kopf, oft aber auch mit zwei Klauen an Augen und Ohren hochzogen. Auch der "Keuschheitsgürtel" war entgegen seiner nachträglichen Mystifizierung in Wirklichkeit ein Folterwerkzeug. Natürlich gab es auch "Schandmasken" für die Frauen sowie gegen ihre angebliche Geschwätzigkeit gerichtete "orale Birnen", also kunstvoll gefertigte Eisenknebel, deren zugespitztes Ende das Aufschlitzen der Kehle bewerkstelligte. Aber notfalls reichten auch Steine, um das Werk der Zerstörung zu vollbringen. Frauen, die Ehebruch begangen hatten, wurden gesteinigt oder in eine Schlangengrube geworfen ...

Noch nie gab es eine Religion, die so viel Nächstenliebe gepredigt und so viel "Nächstenhass" und Frauenhass praktiziert hat! Nur in dieser einen, allerdings negativen Hinsicht steht das kirchliche Christentum evangelischer wie katholischer Provenienz tatsächlich einzigartig unter den Religionen da. Eine Einzigartigkeit im Positiven aber – in puncto Menschlichkeit und Schutz der Menschenrechte – besitzt es nicht. Jedes Menschenrecht musste vielmehr gegen den erbitterten Widerstand der Kirche, der katholischen wie der evangelischen, durchgesetzt werden.

Papst in "brennender Sorge": Befehl zur Hexenverfolgung

Vor allem mit der Anerkennung der Frau als Mensch mit gleichen Rechten wie der Mann tat sich die Kirche schwer. Seltener als Männer hatten Frauen Glaubenssätze geleugnet. An sich hätte man sie daher weniger verfolgen dürfen als die Männer. Aber indem man sie der Hexerei bezichtigte, konnte man sie nun auch wegen Ketzerei anklagen. Hexerei sei Ketzerei, lautete die Gleichung. Und so eröffnete sich der Inquisition ein neues dankbares Feld der Bestätigung und Selbstbestätigung. Die von Papst Gregor IX. (um 1167-1241, Papst seit 1227) ernannten und ausgesandten Inquisitoren meldeten dem Pontifex Maximus eine horrende Ausbreitung des Hexenunwesens und scheußliche Teufelspakte von Frauen aller Gesellschaftsschichten. In "brennender Sorge" erteilte also Gregor als erster Papst den Befehl zur Hexenverfolgung, die nun bis hinauf ins 18. Jahrhundert in den verschiedensten Gestalten und Auswüchsen wüten sollte ...

Die Opfer der Verfolgung

Papst Innozenz VIII. (1432-1492, Papst seit 1484) hatte ... allen jenen schreckliche Strafen angedroht, die der von ihm befohlenen Hexenvernichtung entgegentreten sollten. So konnte denn unter der Sonne der allerhöchsten päpstlichen Sanktionierung die Orgie der Vernichtung der Hexen ihren Lauf nehmen. Noch in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, in dem fast eine Million Menschen, meist Frauen, den Hexenprozessen zum Opfer fielen, ließ der Bischof von Bamberg 600 Frauen, der Erzbischof von Salzburg 97 Frauen, der Bischof Philipp Adolf von Ehrenberg aus Würzburg 219 Hexen und Zauberer verbrennen, darunter 18 Schulknaben, ein blindes Mädchen, ein neunjähriges Mädchen und sein noch jüngeres Schwesterchen. Der Erzbischof Johann von Trier verbrannte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts so viele Hexen, dass in zwei Ortschaften gerade noch zwei Frauen übrig blieben. Ein Mainzer Dechant ließ in zwei Dörfern über 300 Menschen verbrennen, nur um an ihre Güter zu kommen. Die Orgie der Vernichtung der "Hexen" wurde noch dadurch angeheizt, dass die Inquisitoren, aber auch Richter und Beichtväter, die mit dem Beichtgeheimnis keineswegs zimperlich umgingen, an manchen Orten Kopfgelder für jede hingerichtete "Hexe" erhielten, so dass der Spruch aufkam, das schnellste und leichteste Mittel, sich zu bereichern, sei das Hexenverbrennen.
An Brutalität und sadistischer Grausamkeit war jedenfalls der Vernichtungskrieg der Päpste und ihrer Inquisitoren gegen die "Hexen" nicht mehr zu überbieten. Wahrscheinlich sind dabei mehr als drei Millionen Menschen, vor allem Frauen, bestialisch ermordet worden ...

Beide Kirchen, die katholische wie die evangelische, tragen eine ungeheure, unauslöschliche Schuld wegen ihrer Verteufelung, Verfolgung und Vernichtung von so vielen Frauen. Erinnert sei dabei auch an die perverse Erfindungskunst, die einzig und allein dazu diente, die "bösen Frauen" mit den verschiedensten Instrumenten zu bestrafen ...

Qualen der als "Hexen" verdächtigten Frauen

... Oft schmachteten sie jahrelang in unterirdischen kalten, feuchten und dunklen Verließen, die von Ratten, Mäusen und jeglichem Ungeziefer nur so wimmelten. Die jüngeren Frauen waren darüber hinaus den Vergewaltigungen durch Geistliche und Gefängniswärter ausgesetzt. Man band viele "Hexen" auf Holzkreuze oder schmiedete sie an Mauern an, man ließ sie im Hexenturm mit ihren gefolterten Gliedern an Ketten in der Luft hängen und langsam verdursten und verhungern usw. usf. Fast unvorstellbar ist die Qual, die jeder einzelnen "Hexe" seitens der "Religion der Liebe" zuteil wurde.

Der "Hexenhammer" der Kirche

Eine besonders scheußliche Rolle bei der Verfolgung von Frauen spielte ein Buch, der sog. "Hexenhammer" (Malleus Maleficarum; von 1486 bis ins 17. Jahrhundert in 29 Auflagen gedruckt). Es ist das Standardwerk für das Aufspüren, Dingfestmachen und Bestrafen von Hexen und hat wahrscheinlich mehr Unheil über die Frauen gebracht als jedes andere Buch. Der Hexenhammer ist die komplette Theorie und Praxis der Hexenjagd und beweist eindrucksvoll, dass man aus jeder Idiotie eine seriös daherkommende Theologie machen kann, wenn man nur pervers genug ist ...

Das Los der Frauen unter der Inquisition, wie wir es hier – keineswegs erschöpfend – geschildert haben, ist nur noch mit dem Schicksal zu vergleichen, das die Inquisitoren den Juden bereiteten.« (S. 45 f. 48 f. 51.53.58)
 



Dieser Text über die frühere kirchliche Inquisition stammt aus dem Buch: Hubertus Mynarek, Die neue Inquisition Sektenjagd in Deutschland – Mentalität, Motivation, Methoden kirchlicher und staatlicher Sektenbeauftragter, Marktheidenfeld 1999, S. 45 f. 48 f. 51.53.58
Der Autor: Prof. Dr. Hubertus Mynarek (Jahrgang 1929) ist ehemaliger Professor für Römisch-Katholische Theologie und ehemaliger Dekan der Römisch-Katholischen Fakultät der Universität Wien. Im Jahr 1972 trat er aus der Kirche aus und ist seither als Autor und Referent tätig. Er zählt neben Karlheinz Deschner, Eugen Drewermann und Horst Herrmann zu den bekanntesten und fundiertesten Kirchenkritikern. Er wohnt in Odernheim in Rheinland-Pfalz. Das Buch Die neue Inquisition sind noch einige Restexemplare über den Verlag erhältlich. Zum Thema "Die neue Inquisition" ist aber auch das Buch Der Steinadler und sein Schwefelgeruch das neue Mittelalter von Matthias Holzbauer erschienen, Marktheidenfeld 2003 (siehe links). Beide Bücher sind erhältlich bei Der Modus – Der Verlag – Eine Stimme der Gerechtigkeit in dieser Welt, info@stimme-der-gerechtigkeit.eu

Das Buch beschreibt in Kapitel 1 zunächst ausführlich und sehr anschaulich
"Eine alte Geschichte Wie die Kirche den Staat durch 20 Jahrhunderte zur Verfolgung Andersgläubiger anstiftete" (S. 19-90).
In Kapitel 2 folgt dann auch in diesem Buch die Gegenwart:
"Wie die Verfolgung religiöser Minderheiten im Deutschland des ausgehenden 20. Jahrhunderts fröhliche Urständ feiert(S. 91-138).
Im abschließenden Kapitel 3 wird dann in einer Studie ein konkretes Beispiel ausgeführt, überschrieben mit Die Verfolgung der Urchristen im Universellen Leben (S. 139-434). Im Anhang findet sich schließlich ein ausführliches Literaturverzeichnis, Fußnoten sowie ein Sach- und Personenregister. Hier können Sie das lesenswerte Buch, gebunden, für nur noch 6,90 € + Versand bestellen.

Mehr zu Hubertus Mynarek sowie die von ihm erhältlichen Bücher finden Sie bei mynarek.de
 

 

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Anmerkungen:

* Anmerkung der Redaktion: Kirchenfreundliche Forscher beschwichtigen heute u. a. damit, dass die Eiserne Jungfrau in der hier geschilderten Form gar nicht eingesetzt worden wäre, sondern dass man im 18. Jahrhundert der kirchlichen Inquisition diese Folter- und Tötungsmethode nur unterstellt hätte. Und so ist bis heute umstritten bzw. nicht gesichert, ob die Eiserne Jungfrau nun im Zusammenhang der Inquisition zum Einsatz gekommen war oder nicht.

Zu diesem Sachverhalt möchten wir allerdings noch folgenden Vergleich vorschlagen: Man stelle sich z. B. vor, ein 30-facher Serienmörder steht wegen seiner Verbrechen vor Gericht. Im Laufe der Gerichtsverhandlung wirft er dabei dem Staatsanwalt vor, dass dieser die Todesursache des Opfers beim 23. Mord völlig falsch ermittelt hätte. Wie wäre das nun, wenn dieser Vorwurf des Täters gegenüber den Ermittlungsbehörden tatsächlich zutreffen würde? Was wäre also, wenn eines der Opfer nicht, wie in der Anklageschrift behauptet, beispielsweise an seinen Stichverletzungen durch eiserne Dornen gestorben ist? Sondern in Wirklichkeit wäre es langsam ersäuft oder erwürgt worden. Würde dadurch der Angeklagte entlastet? Und müssten seine Taten deshalb milder beurteilt werden, weil der Staatsanwalt einen Fehler gemacht hat? Oder dürfte der Täter wegen dieses formalen Fehlers beim 23. Mord überhaupt verurteilt werden? Und müsste am Ende gar der Staatsanwalt auf die Anklagebank wegen falscher Anschuldigungen und der Täter würde nun zum Kläger? Was also würde sich dadurch ändern, falls eines der Details korrigiert werden müsste?

Zum Thema "Inquisition" lesen Sie auch die Informationsschrift "Freie Christen", Nr. 3 – Der Reichtum der Kirche ist Blutgeld, die Ausgaben Nr. 12 und Nr. 30, Nr. 86 und Nr. 89 der Online-Zeitschrift "Der Theologe":
Der Sektenbeauftragte – der neue Inquisitor

Die "heilige" Elisabeth von Thüringen und ihr kirchlicher Gebieter Konrad von Marburg

Wie die Kirche den Staat 20 Jahrhunderte zur Verfolgung Andersgläubiger anstiftete 

Dr. Behnk – der moderne "Inquisitor", "der alle Register zog"


Oder PM-Magazin Nr. 6/2012: Die Geheimarchive der Inquisition unter pm-magazin.de

Sowie PM-History Nr. 6/2014: Die Inquisition in Deutschland: Mit welch grausamen Methoden die Kirche Andersgläubige verfolgte (siehe Cover links)
 


TV-Link:


Interview zum Thema: Das Ende der Inquisition?
inquisitio-folge-4

 


 


Der Text  kann wie folgt zitiert werden
:
Zeitschrift "Der Theologe", Hrsg. Dieter Potzel, Inquisition: Die grausamen Foltermethoden der Kirche – Die Inquisition und die Frauen, Wertheim 2001, zitiert nach theologe.de/LInquisition.htm, Fassung vom 20.8.2023,
Copyright © und Impressum siehe hier.
 


 

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