Christus, der innere Arzt und Heiler

Der Körper als Spiegel der Seele – Der Arzt behandelt die Krankheitssymptome, Christus heilt die Seele
Die kirchliche Irreführung angeblicher "Geheimnisse Gottes"
Auch die Haut ist ein Spiegel unserer Seele

Der Theologe Nr. 72, aktualisiert am 30.6.2022


Das Thema "Krankheit" und "Gesundheit" gehört für die Großkirchen zu den angeblichen "Geheimnissen" und vermeintlich "unerforschlichen Ratschlüssen" ihres Gottes, womit sie letztlich behaupten: Gott sei schuld oder habe unergründliche Geheimnisse, wenn beispielsweise ein "guter" Mensch bereits in jungen Jahren sterbenskrank wird und "Gott" trotz vieler Gebete nicht "eingreift" und ihn gesund werden lässt. Dieser und viele andere Menschen müssten dann also vor lauter göttlicher Geheimniskrämerei furchtbar leiden und jung sterben, wenn Mediziner keine passenden Medikamente finden, die dem entgegen wirken. Zwar wird dies nicht direkt so ausgesprochen, es ergibt sich aber daraus, wenn auf derlei vermeintliche "Geheimnisse" der "höheren Instanz" hingewiesen wird.
 
Auf der anderen Seite behauptet man Wunderheilungen durch kirchliche Gebete, wobei die Umstände oft skurril sind. So entschied sich etwa im Jahr 1960 die streng katholische Nonne Maria Zita Gradowska, einmal den von ihr verehrten verstorbenen österreichischen Kaiser Karl I. (1887-1922) um Heilung von ihren Krampfadern anzurufen. Und das "Wunder" geschah, die Krampfadern verschwanden und Kaiser Karl I. wurde dafür im Jahr 2004 von Papst Johannes Paul II. "selig" gesprochen. Dass der "selige" Karl im Jahr 1917 im 1. Weltkrieg Giftgas gegen italienische Soldaten eingesetzt hatte, war kein Hinderungsgrund für die Seligsprechung. Schließlich habe "Giftgas-Karl" Schwester Maria Zita ja aus dem Jenseits heraus geheilt, so der entsprechende Glaube.

Im Grunde genommen ist der aufs Ganze gesehen schillernde bis konfuse kirchliche Umgang mit dem Thema "Krankheit" und "Heilung" eine Irreführung der Menschen und eine Verhöhnung Gottes. Denn man gibt zu – verklausuliert unter dem üblichen Redeschwall von viel Wenn und Aber –, dass man nicht darüber Bescheid weiß, behauptet aber gleichzeitig, im Besitz der "alleinseligmachenden" Wahrheit zu sein und nimmt sich heraus, Abweichler davon bis heute in eine angeblich ewige Hölle zu verfluchen.

In Wirklichkeit ist das Thema alles andere als geheimnisvoll, sondern voller innerer Logik. Und zwar dann, wenn man den menschlichen Körper als einen Spiegel der im Körper inkarnierten unsterblichen Seele versteht. Im Körper spiegeln sich dann die jeweils in der Seele aktiven Kräfte. Die Möglichkeiten der Medizin betreffen nun den Körper. So können sie z. B. helfen, Schmerzen zu lindern oder Krankheiten entgegen zu wirken bis hin zur Beseitigung aller Krankheitssymptome. Die Ursachen von Krankheiten liegen jedoch tiefer, nämlich in der Seele.
Wird bei einer ausschließlich materiellen Betrachtungsweise die Seele außer Acht gelassen, kann eine Krankheit bei einer vermeintlichen Heilung unter Umständen in die Seele zurück gedrängt werden, bis sie dort früher oder später wieder ausbricht. Dies gilt auch, wenn so genannte "geistige" Techniken angewandt werden, einschließlich entsprechender Gebete (wie z. B. bei spektakulären Großveranstaltungen evangelischer bzw. so genannter "pfingstkirchlicher" Prediger), bei denen die Ursachen ebenfalls nicht aufgearbeitet werden.

Der ausnahmslose Zusammenhang von Seele und Körper wird in den Großkirchen geleugnet oder als "nur teilweise richtig" relativiert. Und in der evangelischen Kirche wird sogar abgestritten, dass es eine Seele gibt (siehe hier). Dies wiederum ist die logische Folge davon, dass die Kirchen das eherne Gesetz von Saat und Ernte, das zum Urwissen der Menschheit gehört und das wortwörtlich auch in den kirchlichen Bibeln steht ("Irret Euch nicht. Gott lässt Seiner nicht spotten, denn was der Mensch sät, das wird er ernten"; Galaterbrief 6, 7), ebenfalls leugnet oder relativiert und durch ihre Dogmen, Bekenntnisschriften und Kulte = Sakramente ersetzt hat.

"Wie soll aber der Mensch sich in den erfahrenen Widrigkeiten erkennen, wenn er doch nicht weiß, dass er nach dem Gesetz von Saat und Ernte selbst der Urheber ist? Folglich sind letztlich alle Schmerzen und Leiden umsonst erlitten, ist alle Not, alles Elend umsonst durchlitten, wenn sie nicht zu Einsicht und Umsicht führen."

(Das Leben und Sterben, um weiterzuleben, Gabriele-Verlag Das Wort, S. 140 f., über die Entscheidung des Konzils von Konstantinopel im Jahr 553, die Voraussetzungen für das Wissen um die Reinkarnation aus der Lehrverkündigung der Kirche zu streichen)

Nachfolgender Text ist eine Einführung zu dem Thema "Heilung und Gesundheit". Im zweiten Teil werden einige Aspekte von Jesus und dem frühen Urchristentum ergänzt, wie sie in der Bibel der Kirche nachzulesen sind. Im dritten Teil wird das Thema "Körper als Spiegel der Seele" am Beispiel der menschlichen Haut näher erläutert.
 

1. Teil
Friedrich Schiller: Es ist der Geist, der sich den Körper baut

"Heilung kann immer nur von innen heraus kommen"

Ganzheitsheilung oder nur vorläufige körperliche Genesung

Christus verstärkt die Selbstheilungskräfte in jedem Menschen

2. Teil
Gott als Arzt, Jesus als Arzt, die Urchristen als Heiler dank der Christus-Gottes-Kraft

Das eherne Gesetz von Saat und Ernte

Was bedeutet im Gesetz von Saat und Ernte "binden" und "lösen"?

Jesus lehrte: Vergebung führt zur Heilung

Es kommt auf die Seele an

Das Reich Gottes ist nahe

Der Glaube an die Christuskraft

Die Werke der Menschen und die Werke Gottes

Die unbelastete Natur zeigt uns die Gesetzmäßigkeiten Gottes auf

Hiob und die Kirche

3. Teil
Die Haut als Spiegel unserer Seele

4. Teil
Mitfühlen lernen

Nachwort:
Gedanken zum Heilgebet
 


1. Teil


Friedrich Schiller: Es ist der Geist, der sich den Körper baut

Eine wachsende Anzahl von Schulmedizinern befasst sich mittlerweile mit dem Thema "Selbstheilungskräfte". Noch vor wenigen Jahren wurde dies als "unwissenschaftlich" abgetan. Inzwischen gibt es neue Forschungsergebnisse. Doch auch diese bewegen sich noch immer eher an der Oberfläche. Dabei wäre tiefgreifendes Wissen dazu längst vorhanden.
Doch der Reihe nach: Fast gleichzeitig brachten die Wochenzeitung Der Spiegel und das Monatsmagazin PM Mitte Mai 2013 das Thema auf ihre Titelseiten. Die geheime Kraft der Selbstheilung – Kennen Sie Ihren inneren Arzt? war die Schlagzeile im PM-Magazin Nr. 6/2013 und im Untertitel hieß es dazu: Wissenschaftler entschlüsseln die Mechanismen, die uns ohne fremde Hilfe gesund machen. Und Der Spiegel ging an die Öffentlichkeit mit: Der heilende Geist – Medizin: Gesund durch Meditation und Entspannung. (Nr. 21/2013, spiegel.de)

Was fand die Wissenschaft heraus? Vor allem, dass es bei der Frage, ob und wenn ja, wie rasch und wie dauerhaft ein Patient gesund wird, nicht so sehr auf die richtige medizinische Technik ankommt, auf die zielgenaue Diagnose oder auf das Geschick des Operateurs. Sondern eben auch und vor allem auf die Gefühle, die ein kranker Mensch entwickelt, wie optimistisch oder pessimistisch er seine Lage selbst beurteilt, wie entspannt der Patient ist, wie aufgeschlossen oder ängstlich er seine Umgebung wahrnimmt.

Um Heilung zu fördern, müssen also beim Äußeren und beim Inneren an einem Strang gezogen werden. Der Spiegel verweist auf Friedrich Schiller: "Es sei der Geist, der sich den Körper baue, schrieb Friedrich Schiller einst im ´Wallenstein`. Zug um Zug erkennt die Neurowissenschaft, wie richtig der Dichter – und examinierte Arzt – damit lag: Die Seele kann den Leib verändern."
 

"Heilung kann immer nur von innen heraus kommen"

"Bekannt ist, dass in unserem Körper täglich unzählige Heilungsprozesse ablaufen", schreibt PM und fährt fort: "Von den meisten merken wir gar nichts, andere sehen wir als selbstverständlich an." Doch wie kann man nun die Seele so fördern, dass sie den Körper dabei unterstützt, diese Selbstheilungskräfte zu verstärken? Die beiden Zeitschriften weisen hier auf Meditationsübungen und Entspannungstechniken hin, deren positive Wirkung teilweise durch wissenschaftliche Studien zu untermauern versucht wird. "Heilung kann immer nur von innen heraus kommen, wenn sie echt ist", sagt ein klinischer Psychologe. "Worte können nachweislich wie Medikamente wirken", stellt ein Physiologieprofessor fest. "Was wir denken und wie wir fühlen, beeinflusst entscheidend die Reaktionen unseres Körpers", fasst PM die Forschungsergebnisse zusammen.
Das klingt zunächst sehr positiv: Schritt für Schritt halten neue Erkenntnisse und alternative Methoden auch in die Schulmedizin Einzug: Körper und Seele bilden eine Einheit. Doch sind diese Erkenntnisse wirklich so neu und ungewohnt? Ist es nicht für jedermann sofort einleuchtend, dass z. B. ein Mensch, der sich wohlfühlt, der optimistisch ist, dessen Nervensystem entspannt ist, besser gesund wird, als ein verkrampfter oder ängstlicher Patient? Wenn dies mittlerweile auch durch wissenschaftliche Studien nachgewiesen wird, desto besser.

Darüber hinaus stellt sich aber auch eine weitere Frage: Reicht es aus, durch Meditation für Entspannung zu sorgen, um dauerhafte Heilung zu fördern? Sind es wirklich nur Techniken oder "Mechanismen", wie PM in der Überschrift suggeriert, die wir dazu erlernen müssen? Ist es nicht vor allem notwendig, den seelischen Ursachen auf den Grund gehen, die uns ängstigen oder verkrampfen? Kann der Heilungsprozess gelingen, wenn uns z. B. Konflikte unruhig stimmen und wir in Unfrieden leben mit unseren Mitmenschen?

Ganzheitsheilung oder nur vorläufige körperliche Genesung

An diesen Fragen zeigt sich auch, dass es unterschiedliche Verständnisse von "Heilung" gibt. Für den einen ist "Heilung" nur eine zumindest vorläufige körperliche Genesung, wobei offen bleibt, ob nicht die Krankheit früher oder später zurück kommt, weil sie beispielsweise nur kurzzeitig in die Seele zurück gedrängt worden ist. Demgegenüber versteht man unter "Ganzheitsheilung" eine Heilung von Körper und Seele, wobei der Körper über die Heilung der Seele gesundete. Dies ist dann eine echte "Geistheilung", und "Techniken und Mechanismen" können diese inneren Vorgänge unterstützen, aber nicht bewirken. Große Vorsicht deshalb auch vor vielen Methoden so genannter "Geistheilung", bei denen eine Art Heil-"Technik" das Geschehen bewirken soll. Hier kann eine äußerliche Genesung erfolgen, vergleichbar mit Methoden der Schulmedizin, doch die Ursachen für die Krankheit wäre in beiden Fällen nicht behoben.

Bereits Jesus von Nazareth hat dies beim Namen genannt, als Er Menschen half, gesund zu werden, man könnte auch sagen: als Er ihnen half, ihre Selbstheilungskräfte, die in ihrem Wesen göttliche Kräfte sind, zu verstärken. Er sagte zu einer Frau, die gesund wurde: "Dein Glaube hat dir geholfen. Gehe hin in Frieden."
Der Glaube ist das Vertrauen in Gott, die Hinwendung zu Ihm, die eben auch beinhaltet, dass wir Seine Gebote erfüllen, dass wir vor allem Frieden schließen und Frieden halten mit unseren Mitmenschen; und dass wir "bereinigen", was zwischen uns steht, dass wir um Vergebung bitten und vergeben und den Schaden nach Kräften wiedergutmachen. Und hier geht es auch um unser Unterbewusstsein, dessen Inhalte bei einer Ganzheitsheilung ebenfalls erkannt und aufgearbeitet werden, denn Krankheiten haben auch darin ihre Wurzeln, dass ein Mensch im Oberbewusstsein sich anders gibt als er im Unterbewusstsein tatsächlich ist. Und jene vordergründig verborgenen und nicht selten destruktiven Kräfte wirken viel stärker als eine vielfach positive Maskerade, mit der sich ein Mensch präsentiert, weil diese vordergründige Art eben nicht in ihm verwurzelt ist.
An einer anderen Stelle sagte der Mann aus Nazareth: "Gehe hin und sündige fortan nicht mehr!" "Sündigen" bedeutet dabei im übertragenen Wortsinn: In einer Fehlhaltung leben, das heißt im Gegensatz zu den Gottesgeboten. Dies zeigt sich beispielsweise in einer egoistischen Absonderung von den Mitmenschen und von der Natur, denn in Gott bildet alles eine Einheit. Und was wir als falsch erkannt haben und entsprechend aufarbeiten, sollen wir nicht wieder tun.
Jesus von Nazareth hatte also bereits vor 2000 Jahren darüber aufgeklärt, was die Voraussetzungen für eine dauerhafte Heilung sind. Seit Mitte der 80er-Jahre des 20. Jahrhunderts wurden diese Zusammenhänge durch das Prophetische Wort der heutigen Zeit erneut erklärt und vertieft. Insbesondere wurde erläutert, dass es zuallererst die Seele ist, die gesund werden sollte. Dann kann auch der Körper der Heilungssuchenden dauerhafte Heilung erfahren – wenn es für seine Seele gut ist.

Christus verstärkt die Selbstheilungskräfte in jedem Menschen

Der "Innere Arzt", nach dem die Zeitschrift PM in ihrer Überschrift fragt, das ist demnach niemand anderes als Christus, der mit Seiner Kraft in jedem Menschen lebt. Er, der Innere Arzt und Heiler, verstärkt die Selbstheilungskräfte in jedem Menschen, sobald dieser sich Ihm oder dem Vater-Mutter-Gott vertrauensvoll im Gebet zuwendet, sich mit Seiner Hilfe selbst erforscht und sein Leben entsprechend zum Positiven ändert. Doch auch die Schulmedizin hat ihre Bedeutung. Christus ist auch im Arzt unseres Vertrauens gegenwärtig und kann auch dem Arzt helfen, im Äußeren das Richtige zu tun.

Der Christus-Gottesgeist durch das Prophetische Wort der heutigen Zeit war also der heutigen Wissenschaft 30 Jahre voraus, übrigens nicht nur, was dieses Thema angeht. Doch zahlreiche Kirchenvertreter, man könnte sie auch "moderne Inquisitoren" nennen, sorgten seinerzeit dafür, dass diese bahnbrechenden Erkenntnisse seit 1975 in den Massenmedien entweder verschwiegen oder falsch dargestellt und ins Lächerliche gezogen wurden. Viele der etablierten Blätter, die heute über Selbstheilungskräfte berichten, als wäre das alles ganz neu, haben damals in die Meinungslügen-Kampagnen gegen das Prophetische Wort mit eingestimmt. Öffentlich entschuldigt hat sich bis heute niemand dafür.
Die Kirchen verfügen noch immer über großen Einfluss auf die Gesellschaft und die Massenmedien. Und sie haben im Verlauf der Geschichte schon immer alles, was sie als "religiöse Konkurrenz" betrachteten, erbittert bekämpft. Auf diese Weise haben sie aber auch verhindert, dass ungezählte Menschen in den letzten Jahren hätten prüfen und erfassen können, dass Christus der Innere Arzt und Heiler in jedem von uns ist. Stattdessen haben sie das Feld einer bestimmten Art von "Wissenschaft" überlassen, die trotz vieler neuer Erkenntnisse noch immer im Dunkeln tappt, was grundlegende Hintergründe und Zusammenhänge des Menschseins angeht.
Doch jeder kann die Erfahrung machen: Christus ist der Innere Arzt und Heiler in jedem Menschen, an den wir uns in jedem Augenblick wenden können. Ein revolutionärer Satz, der so manches in Bewegung bringen kann. Doch maßgeblichen Theologen und Kirchenvertretern war dieser Satz immer schon ein Dorn im Auge, nicht erst seit heute. Weshalb? Weil die Priester, die Jesus von Nazareth nie eingesetzt hat, dann arbeitslos wären. Dabei sind die wesentlichen Grundlagen zu diesem Thema auch schon in ihrer Bibel enthalten.
 


2. Teil

Gott als Arzt, Jesus als Arzt, Urchristen als Heiler dank der Christus-Gottes-Kraft

Bereits im Alten Testament der Bibel stellt sich Gott selbst durch Prophetenwort als der eigentliche Arzt des Menschen vor: 2. Mose 15, 26: Gott spricht: "Ich bin der Herr, dein Arzt".
Folgt man den Berichten der Evangelien des Neuen Testaments, dann war Jesus von Nazareth vor allem als Heiler bekannt, man könnte für damalige Verhältnisse auch sagen: Er war Arzt. Das war der Hauptgrund für die vielen Anhänger und den großen Zulauf. Die Menschen suchten Krankenheilung bei Jesus, entweder für sich selbst oder für Verwandte und Freunde. Und die überlieferten Heilberichte nehmen auch einen sehr großen Teil der neutestamentlichen Erzählungen ein. Die kritische wissenschaftliche Theologie rechnet die Berichte über Heilungen zum historischen Kern um die Person von Jesus, während so manche andere biblische Überlieferung angezweifelt wird. Nachfolgend in Stichpunkten einige Belege dazu aus den kirchlichen Bibeln:


Jesus von Nazareth als Arzt
Lukas 4, 23: "Sicher werdet ihr mir das Sprichwort vorhalten: ´Arzt, heile dich selbst! Wenn du in Kafarnaum (Kapernaum) so große Dinge getan hast, wie wir gehört haben, dann tu sie auch hier in deiner Heimat.`"
Matthäus 14, 36: "Und man brachte alle Kranken zu ihm und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt."
Markus 5, 30: "Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte, und er wandte sich in dem Gedränge um und frage: Wer hat mein Gewand berührt? ... Da kam die Frau, zitternd vor Furcht ... Er aber sagte zu ihr: ´Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen.`"

Jesus vergleicht die "Sünder" mit kranken Menschen
Lukas 5, 31: "Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten."

Jesus heilt auch mit naturheilkundlicher Hilfe
Johannes 9, 6: "Als er dieses gesagt hatte, ... machte er ... einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen und sagte zu ihm: ´Geh und wasch dich` ... Und als er zurück kam, konnte er sehen."

Jesus sendet auch Seine Nachfolger zum Heilen aus
Lukas 9, 1: "Dann rief er die Zwölf zu sich und gab ihnen die Kraft und die Vollmacht, alle Dämonen auszutreiben (vgl. dazu hier) und die Kranken gesund zu machen."
Lukas 10, 9 zu 72 Nachfolgern, die in Seinem Namen in verschiedene Städte und Dörfer ziehen: "Heilt die Kranken, die dort sind!"
Johannes 14, 12: "Wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch größere vollbringen."

In den ersten Urgemeinden gibt es viele Glaubensheiler. Wie durch Jesus selbst, so wirkte auch durch sie die "göttliche" Energie = Heilkraft
Über die Jünger in Markus 16, 18: "Wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden."
Apostelgeschichte 5, 15: "Selbst die Kranken trug man auf die Straßen hinaus und legte sie auf Betten und Bahren, damit, wenn Petrus vorüber kam, wenigstens sein Schatten auf einen von ihnen fiel ... Und alle wurden geheilt."
1. Korinther 12, 7.9: "Jedem wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt ... dem dritten im gleichen Geist Glaubenskraft, einem andern – immer in dem einen Geist – die Gabe, Krankheiten zu heilen ..."
Jakobus 5, 14-16: "Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben. Darum bekennt einander eure Sünden, und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet."

Das eherne Gesetz von Saat und Ernte

Ebenfalls in Stichpunkten nun nachfolgend der Zusammenhang von Gesundheit und Heilung mit dem Verhalten des Heilungssuchenden. Das eherne Gesetz von Saat und Ernte, wörtlich im Paulusbrief an die Galater (6, 7), ist dabei auch die Grundlage der Verkündigung von Jesus, und es ist im Zusammenhang mit dem Thema "Reinkarnation" in der Ausgabe Der Theologe Nr. 2 ausführlich erklärt. Alle so genannten "Wenn-dann-Sätze" in den Evangelien setzen diese kosmische Gesetzmäßigkeit voraus. Das Gesetz, auch Gesetz von Ursache und Wirkung oder Kausalgesetz genannt, gilt im negativen und im positiven Sinne, und es wird von Jesus von Nazareth auch in beiden Aspekten erwähnt. Im Folgenden wird es vor allem im negativen Zusammenhang betrachtet. Denn so genannte "positive Ursachen" führen ja mit der Zeit aus dem Kausalgesetz heraus. Die Menschen leben dann mehr und mehr in der "Einheit mit dem Geist Gottes" und setzen immer weniger "negative Ursachen", was zu einem kraftvollen glücklichen Leben beiträgt. Umgekehrt führen "negative Ursachen" vielfach in Krankheit und Not.

In manchen Seiner Worte spricht Jesus das Gesetz von Saat und Ernte direkt an
Johannes 5, 14: "Siehe du bist gesund geworden; sündige hinfort nicht mehr, dass dir nicht etwas Schlimmeres widerfahre."
Matthäus 7, 1 f.: "Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden."
Matthäus 18, 18: "Was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel gelöst sein."

Was bedeutet im Gesetz von Saat und Ernte "binden" und "lösen"?

Jesus lehrt mit diesen Worten deutlich: Das Leben auf der Erde bestimmt das Leben im "Himmel", gemeint sind hier die jenseitigen Welten. Im irdischen Leben kann ich auch dadurch negative Ursachen setzen, dass ich die Materie als das eigentliche Leben betrachte und mich z. B. von Menschen oder von materiellem Eigentum abhängig mache ("Was ihr auf Erden binden werdet ..."). Oder ich kann negative Ursachen bereinigen, indem ich z. B. solche Bindungen löse ("Was ihr auf Erden lösen werdet ..."). Das Kausalgesetz gilt, und die Erde ist ein Ort, an dem jeder Mensch selbst aktiv sein weiteres Schicksal bestimmt, was auch über die Erdenzeit hinausreicht.
Wenn jemand beispielsweise glaubt, dass das, was er gemäß der weltlichen Gesetze rechtmäßig erworben hat, sein dauerhaftes Eigentum sei, also auf ihn als Person bezogen, – das heißt, wenn er es an sich "bindet" –, dann übersieht er, dass es ihm nur während seines Erdenlebens zur gerechten Verwaltung anvertraut ist. Spätestens in der Todesstunde verliert er dieses sein vermeintliches Eigentum, bleibt aber seelisch weiter abhängig davon sein, so dass er im Jenseits darunter leidet und sich seine Seele zum Beispiel nicht von der Erde lösen kann. Die Bindung bleibt also im negativen Sinne bestehen und wird im Jenseits zur schweren Last. Der Mensch hat sich auf der Erde an etwas gebunden, was ihm in der Welt lieb und wert war und nimmt diese Unfreiheit auf seinem weiteren Lebensweg mit. Umgekehrt: Hat er die Bindung im Erdenleben "gelöst" und die ihm anvertrauten Güter nicht für die Pflege seines Ego missbraucht, sondern verantwortungsvoll im Sinne eines Gemeinwohls, in welchem er ein Teil davon ist, eingesetzt, nimmt er diese Freiheit mit in die jenseitigen Welten und wird dort kraftvoller und ohne entsprechende Beschwernisse seinen Weg weitergehen können.

Die katholische Kirche hat diese grundlegende Botschaft für alle Menschen nun immer wieder verfälscht. Sie stützt sich dabei auf die ebenfalls bei Matthäus überlieferte Variante dieses Wortes (16, 19), wo die Botschaft speziell an Petrus gerichtet ist: (Jesus: "Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: alles was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein"). Gut möglich ist es, dass Jesus das Kausalgesetz, also das Gesetz von Saat und Ernte, in einem bestimmten Zusammenhang speziell dem Petrus erklärt hatte, was an dieser Stelle der Bibeln berichtet wird; aber nicht, damit Petrus sich mit diesem "Wissen" oder mit seinem Tun von anderen abhebt, sondern damit er darin zum Vorbild wird. Der Evangelist Matthäus macht ja mit der Parallele in Kap. 18 deutlich, dass allen dieser Schlüssel geschenkt ist und nicht nur Petrus. Die katholische Kirche hat jedoch mit ihren theologischen Bibelverbiegungen auch das Kausalgesetz für ihre Zwecke zu vereinnahmen versucht. Nach dem dämonischen Prinzip "Trenne, binde und herrsche" erklärte sie die Päpste dreist zu angeblichen Nachfolgern des Petrus und reklamierte auch die Verheißung an Petrus für ihre Religionsorganisation als eine so genannte "Schlüsselgewalt", die angeblich nur der katholischen Kirche gegeben sei (ausführlich dazu siehe in Der Theologe Nr. 51).

Auch die evangelischen Kirchen hängten sich in ihrer Beicht- und Bußpraxis an die vermeintlich Petrus gegebene "Schlüsselgewalt" an und beauftragten ihre Pfarrer, ebenfalls im Namen Gottes Sünden zu vergeben, was aber Unsinn ist. Daran stimmt gar nichts (vgl. dazu Kein Pfarrer kann von Sünden lossprechen). So machten die Kirchen aus der von Christus allen Menschen geschenkten Hilfe institutionelle Macht- bzw. Vollmachtsansprüche. Entweder wurden Menschen an das so genannte Bußsakrament der katholischen Kirche gebunden oder sie glaubten an die Notwendigkeit der "evangelischen" Beichte. Das Kausalgesetz wird auf diese Weise völlig verpolt. Statt Bindungen zu lösen, werden unsägliche neue Bindungen, Fesseln und Ketten geschaffen, die den Theologen auch über die Erdenzeit hinaus am Hals hängen. In Wirklichkeit ist Christus selbst der "Schlüssel" zum wahren Leben, da Seine Kraft in jedem Menschen, in jeder Seele das Geschenk an alle Menschen ist, damit diese über die Bereinigung ihrer Fehlhaltungen, bösen Taten und Belastungen den Weg zu Gott zu finden.

Jesus lehrte: Vergebung führt zur Heilung

Das richtigen Konsequenzen aus dem Verständnis des Kausalgesetz führen auch zur Heilung von Krankheiten. Der Zusammenhang von Sündenvergebung und körperlicher Heilung wird vor allem in der Geschichte von der Heilung des Gelähmten erklärt. Bei den so genannten "Evangelisten" = Bibelschreibern Markus, Matthäus und Lukas wird sie im Wesentlichen gleich überliefert:
Bei Markus  2, 5.10 heißt es dazu: "Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben ... Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Steh auf, nimm dein Bett und geh umher. Damit ihr aber wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat, Sünden zu vergeben auf Erden – sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und geh heim!"
Der Gelähmte wird im Neuen Testament also nicht als "schuldloses" Opfer vorgestellt oder als einer, dessen Leid ein "Geheimnis Gottes" sei; sondern als einer, der die Vergebung seiner "Sünden" nötig hat, um in der Folgezeit auch seine Lähmung zu überwinden. Dabei ist davon auszugehen, dass der Kranke diese Barrieren und Lasten, die ihm wohl bewusst waren, auch konkret bereute. Denn wie sollten Sünden tatsächlich vergeben werden, wenn der Mensch sie überhaupt nicht bereut? Erst die tiefe Reue, um die man auch im Gebet bitten kann, und die Bitte um Vergebung ist die Voraussetzung dafür und eine entsprechende innere Heilung wiederum die Voraussetzung für eine dauerhafte äußere Heilung.

Es kommt auf die Seele an

Viele Beispiele aus den Bibeln der Kirchen belegen den Zusammenhang von Glauben und Heilung. Mit anderen Worten: Heilung wird von innen bewirkt. Der Mensch trägt den Schlüssel für seine Heilung in sich, Christus, den inneren Arzt und Heiler, den Er durch seinen Glauben, durch seine innere Einstellung in sich erweckt.
Und obwohl es in den Beispielen nicht immer direkt ausgesprochen wird, schaut Jesus von Nazareth dabei zuerst auf die Seele und das Heil der Seele, wie auch die beiden folgenden grundsätzlichen Aussagen belegen.
Matthäus 16, 26: "Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönnen und nähme an seiner Seele Schaden? Denn was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?"
Matthäus 10, 28: Jesus: "Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet euch aber viel mehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle" [womit aber keine so genannte "ewige Hölle" gemeint ist, die von den Kirchen behauptet wird, sondern ein Bewusstseinsstand tiefster Dunkelheit].

Das Reich Gottes ist nahe

Viele ausgebliebenen Heilungen sind so auch damit erklärbar, dass sie den Seelen der Betroffenen nicht geholfen hätten. Die Reinigung der Seele wird wiederum durch Reue und Buße bewirkt: "Tut Buße!" (z.B. Markus  1, 15) Dies ist die Zusammenfassung der Botschaft von Jesus und auch von Johannes dem Täufer. Und man könnte sagen: Wer in diesem Sinne einen Schritt auf Gott und seine Mitmenschen zugeht, auf den rückt das Friedensreich näher zu. "Das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen" (1, 15), so heißt es meist weiter. Die Heilungen weisen also schon auf das Friedensreich Christi hin, in dem es keine Krankheit und Leid mehr geben wird. (siehe Offenbarung 21, 4)
Noch einmal Jesus: "Heilt die Kranken ... und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen." (Lukas 10, 9)

Der Glaube an die Christuskraft

Nachfolgend eine weitere kleine Auswahl aus vielen Beispielen über den eindeutigen Zusammenhang von Heilung mit dem Glauben und dem dazu gehörigen Charakter des Heilungsuchenden, während die bloße Einschaltung eines Arztes keine Heilung bewirkte. Wobei der Glaube bei Jesus von Nazareth niemals ein passiver Glaube ist, sondern immer ein aktiver Glaube.
Lukas 8, 43: "Frau ... hatte alles, was sie zum Leben hatte, für die Ärzte aufgewandt und konnte von keinem geheilt werden."
Markus 5, 34: Jesus: "Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage."
Matthäus 15, 28: "Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst!"
Markus 9, 23 f.28 f.: "Du sagst: ´Wenn du kannst` – alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt. Sogleich schrie der Vater des Kindes: ´Ich glaube; hilf meinem Unglauben!`"
Matthäus 17, 20: "Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin!, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein."
Markus 10, 52: "Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen."
Matthäus 9, 29: "Euch geschehe nach eurem Glauben!"
Ein Kranker wartet seit 38 Jahren auf eine Wunderheilung am Teich Betesda. Johannes 5, 7-9: Der Kranke zu Jesus: "´Herr, ich habe keinen Menschen, der mich in den Teich bringt, wenn das Wasser sich bewegt; wenn ich aber hinkomme, so steigt ein anderer vor mir hinein`. Jesus spricht zu ihm: ´Steh auf, nimm dein Bett und geh hin!` Und sogleich wurde der Mensch gesund und nahm sein Bett und ging hin."

Die Werke der Menschen und die Werke Gottes

Gilt das Gesetz von Saat und Ernte in jeder Situation? Jesus von Nazareth antwortete manchmal indirekt, denn die Zeit war noch nicht gekommen, in der die Menschen die ganze Wahrheit "ertragen" konnten (siehe Johannes 16, 12). Er ließ sich von Versucherfragen nicht in die Falle locken und gab die Antworten, welche das Bewusstsein der Fragenden verstehen konnte. Dabei wird deutlich: Das Kausalgesetz gilt, auch wenn Jesus nicht auf alle Aspekte eine Antwort gab.
Dafür zwei Beispiele:
Lukas 13, (2 f.)4 f.: "Meint ihr, dass die achtzehn, auf die der Turm in Siloah fiel und erschlug sie, schuldiger gewesen sind als alle anderen Menschen, die in Jerusalem wohnen. Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so umkommen."
Johannes 9, 2 f.: Jünger: "Meister, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren ist?" Jesus: "Es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm."
Die Jünger setzen in ihrer Frage das Wissen um die Reinkarnation voraus. Und die Antwort von Jesus erweckt zunächst den Anschein, als stünde die Blindheit nicht in einem Ursache-Wirkungs-Zusammenhang im Leben des Blinden. Wären noch andere Ursachen möglich? War seine Seele eventuell bereit, dieses Schicksal auf der Erde freiwillig anzunehmen? War ihr bewusst, dass durch die Heilung die "Werke Gottes verherrlicht" würden? In einer anderen Überlieferung ist die Antwort von Jesus etwas anders wieder gegeben:
"Was besagt es, ob dieser gesündigt hat oder seine Eltern, sofern die Werke Gottes offenbar werden an ihm." Mehr dazu siehe hier
Grundsätzlich gilt dabei heute wie damals: Jesus, der Christus, befriedigt nicht die Neugier der Jünger. Er ermahnt sie, sich nicht rückwirkend über das Karma anderer Gedanken zu machen. Sondern es geht für sie jetzt um den Aspekt, die "Werke Gottes" in der Gegenwart zu loben.
Vergleichbar sind die biblischen Worte von Jesus über die Krankheit des Lazarus in Johannes 11, 4: "Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde." Dies ist kein Widerspruch, sondern eine Ergänzung zu der Tatsache, dass eine Krankheit ein Spiegel für einen vom Kranken gesetzten Ursachenkomplex ist.

Die unbelastete Natur zeigt uns die Gesetzmäßigkeiten Gottes auf

Immer wieder erklärt Jesus von Nazareth die Gesetzmäßigkeiten des Lebens mit Beispielen aus der vom Menschen noch unbelasteten Natur. Auch der Name für das "Gesetz von Saat und Ernte" ist ja der Natur entnommen. In Markus 4 wird das Gesetz im Gleichnis erläutert. Wie der Same fällt, so wird die Ernte sein. An der Ernte bzw. den Früchten erkennt man die Saat. An den Wirkungen erkennt man die Ursachen. Für alles muss der Mensch Rechenschaft ablegen. Besonders deutlich wird das Kausalgesetz in folgenden Worten erklärt:
Matthäus 12, 33.36-37: "Nehmt an, ein Baum ist gut, so wird auch seine Frucht gut sein; oder nehmt an, ein Baum ist faul, so wird auch seine Frucht faul sein. Denn an der Frucht erkennt man den Baum ... Ich sage euch aber, dass die Menschen Rechenschaft geben müssen am Tage des Gerichts von jedem nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben."
Durch die Begegnung mit Jesus
, dem Christus, wird den Menschen geholfen, Ursachen zu erkennen und zu bereinigen. Er hilft ihnen, aus den Verstrickungen des Kausalgesetzes frei zu werden bzw. nicht tiefer hineinzufallen. Immer wieder ruft Er zur Umkehr, zur Buße oder Er hilft den Menschen durch Ermahnungen oder Rückfragen, sich nicht tiefer zu belasten. Den Pharisäern und Schriftgelehrten rief Er einmal zu: "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein." (Johannes 8, 7)


Im Gleichnis vom Weltgericht (Matthäus 25,
31-46) wird Jesus Christus vom Bibelautor fälschlicherweise als "Richter" beschrieben. In Wirklichkeit ist jedoch jeder Mensch sein eigener Richter; eben im Kausalgesetz, denn was der Mensch sät, das er wird er selbst auch ernten. Weder Christus noch Gott sind die Strafenden oder Richtenden. Sie sind der Strom unerschöpflicher "Liebe" und helfen jedem willigen Menschen zur selbstlosen Liebe und zur Befreiung aus dem Kausalgesetz.
Als Prophet kann Jesus von Nazareth in der Tradition der Propheten des Alten Bundes
allerdings die Wirkungen des Kausalgesetzes auch einmal zeichenhaft deutlich machen, wo Sein prophetisches Wort nicht mehr ausreichte, um Menschen vor weiteren Belastungen zu bewahren. So treibt Er etwa die Händler aus dem Tempel. (Markus 11, 15-17; mehr dazu siehe hier)

Hiob und die Kirche

Zum Abschluss dieser stichpunktartigen Studie noch einige Sätze zu Hiob, der viel leiden musste, obwohl er immer wieder seine Unschuld beteuerte. Wann das Buch "Hiob", das Teil der Bibeln ist, entstanden ist, ist dabei in der Wissenschaft umstritten. Die Thesen reichen von der Zeit vor Mose (der im 2. Jahrtausend vor Christus lebte, vor 1250 v. Chr.) über die Zeit Davids und Salomos (um 1000) bis in die Zeit um ca. 400 bis 500 vor Christus. Die häufigste These ist eine Kombination aus allem: Die ältesten Teile des Buches stammen demnach aus dem 2. Jahrtausend vor Christus, die Endfassung aus dem 5./6. Jahrhundert vor Christus. Das ist aber gar nicht so wichtig. Interessanter ist, ob und wann Hiob als Mensch selbst lebte und ob er tatsächlich die in dem Hiob-Buch geschilderten Erfahrungen gemacht hatte.

Man geht hier vom 2. Jahrtausend vor Christus aus. Interessant ist, dass der Name Hiob in ägyptischen Fluchtexten aus der Zeit zwischen 1800 und 1900 v. Chr. tatsächlich vorkommt. Es spricht viel dafür, dass er vor der Zeit der Sklaverei Israels in Ägypten gelebt hatte, also um ca. 1900 v. Chr. Zum Vergleich: Abraham soll zwischen ca. 2200 und 1900 v. Chr. gelebt haben. Interessant ist die Erwähnung  Hiobs beim Propheten Hesekiel, im 6. Jahrhundert vor Christus, Kapitel 14, 12-20. Es ist dort ein ähnliches Geschehen geschildert wie beim Gespräch Abrahams mit Gott, als es darum ging: Wie viele Gerechte müssen in einer Stadt wohnen, damit die Stadt von einem Unheil verschont bliebe? Hier geht es aber nicht um einen möglicherweise strafenden Gott, sondern – modern gesprochen – um eine Energiebilanz. Wie viel Gerechte helfen mit ihrem Leben und mit dem, was sie in einen Stadt einbringen, dass die Stadt als Ganzes nicht so tief absinkt, dass sie dort im Gesetz von Saat und Ernte ihren Wirkungen in einem unheilvollen Schicksal erliegt?

Das Hauptproblem beim Buch Hiob: Die Kirche und die kirchliche Theologie missbrauchen das Buch für ihren Versuch, das Gesetz von Saat und Ernte auszuhebeln. Hiob ist in der Kirche und vor allem in der Nachfolge Luthers vor allem in der evangelischen Theologie der vermeintliche Kronzeuge dafür, dass das Gesetz von Saat und Ernte, so wie es bei den Urchristen, im Neuen Testament und auch im übrigen Alten Testament gelehrt wird, angeblich nicht immer gelte, sondern nur manchmal und dass es auf diese Weise quasi nicht wirklich existiere.
Hiob ist deshalb das Lieblingsbuch vieler kirchlicher Amts- und Würdenträger. Sie sind regelrecht begeistert von Hiob, so wie sie ihn deuten. Sinngemäß argumentieren sie: Das Beispiel Hiob beweise vermeintlich, dass das Gesetz von Saat und Ernte nicht gelte oder nicht immer gelte. Stattdessen sei das von den Theologen so oft beschworene angebliche "Geheimnis Gottes" größer als logische Erklärungsversuche. Die Freunde Hiobs, die laut Inhalt des Buches immer wieder auf das Gesetz von Saat und Ernte verweisen, lägen falsch. So steht es tatsächlich im Buch Hiob. Und seither wurde Hiob in der Kirche unzählige Male immer wieder dann heran gezogen, wenn jemand leidet ohne dabei die Schuld bei sich selbst suchen zu wollen bzw. zu finden. So heißt es z. B. im Buch Das Buch der Bücher. Altes Testament im Piper-Verlag (München 1980, S. 534; Herausgeber: Gerhard von Rad): "Hiob weiß, dass er ´gerecht` ist und folglich sein Leiden nicht verdient hat. So bleibt ihm nur der Ausweg, Gott, der ihm das Leiden zugefügt hat, der Ungerechtigkeit zu beschuldigen." Fast bei jeder Katastrophe kommen deshalb die evangelischen Pfarrer und sagen sinngemäß: "Die Opfer haben das Leiden nicht verdient. Es ist wie bei Hiob. Wir rufen deshalb: Gott, wie kannst du das zulassen?"
Doch dieses Denken greift daneben. Worum es bei Hiob geht und was hinter den dort gesammelten Aussagen geht, dazu siehe zum Abschluss nachfolgend auch das Kapitel aus Der Theologe Nr. 2:

Was ist mit Hiob?

Der Journalist: Wie ist es in der biblischen Erzählung von Hiob? Dort ist weder von Reinkarnation die Rede noch von "Saat und Ernte" noch von einer "Dulderseele". Hiob leidet gemäß der Bibel unschuldig und er ringt mit seinem Schicksal.

Der Theologe
: Die Erzählung in der Bibel gibt selbst eine Antwort darauf, warum er leidet. Er darf von der Finsternis angegriffen und geprüft werden (Kapitel 1 und 2). Es ist ähnlich wie bei Jesus von Nazareth. Und um Reinkarnation geht es in diesem Buch nicht.

Der Journalist
: Leidet er dann aufgrund eines göttlichen Auftrags, wie wir das schon bei Jesus von Nazareth besprochen haben?

Der Theologe
: Das ist sehr wahrscheinlich. Er wird auf jeden Fall als "Knecht" Gottes bezeichnet (z. B. Hiob 42, 7), was auf einen Auftrag hinweist. Und gleich im ersten Vers des Buches heißt es: Er "war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse" (1, 1). In den Kirchenlehren wird er deshalb als eine Art "Kronzeuge" gegen das "Gesetz von Ursache und Wirkung" missbraucht.

Der Journalist
: Und in den Kirchen sagt man deshalb sinngemäß: Wenn er das Böse mied und trotzdem Leid und Schicksalsschläge auf ihn zukamen, dann zeige das doch, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun habe.

Der Theologe
: Wie sie es eben gerne hätten, um die Menschen weiter mit ihren angeblichen Geheimnissen Gottes zu verunsichern. Im gesamten so genannten "Alten Testament" gilt aber das "Gesetz von Saat und Ernte", im wissenschaftlichen Sprachgebrauch sagt man dazu auch manchmal "Tun-Ergehens-Zusammenhang". Oder es geht, einfacher ausgedrückt, um Ursachen und ihre Wirkungen. Nur bei Hiob gelte diese kosmische Gesetzmäßigkeit laut Kirche scheinbar nicht. Daraus haben viele Theologen dann sinngemäß ihre Behauptungen abgeleitet, das Bewusstsein der Menschen in den übrigen Schriften wäre eben noch nicht so weit entwickelt gewesen wie im Buch Hiob. Und so wurde weiter in diese Richtung spekuliert, etwa mit Theorien wie: Wo die Menschen an "Saat und Ernte" glaubten, hätten sie noch in überschaubaren einfacheren Zusammenhängen gelebt und auch einfache Antworten auf ihre Fragen bekommen. Hiob sei dann so etwas wie ein Vorbote der "Moderne", wo die Menschen dann angeblich so klug seien, das Gesetz von Saat und Ernte anzuzweifeln, und das Buch Hiob sei damit eine Art inhaltliche Weiterentwicklung des "alttestamentlichen Glaubens".
Doch wenn man diese Theorie einmal näher betrachtet und zwar nur im Hinblick auf die kircheneigene Bibel, dann stimmt das schon von daher nicht. "99-mal" ist – symbolisch gesprochen – das Gesetz von Saat und Ernte im so genannten "Alten Testament" eindeutig, nur einmal eben nicht. Und so kommt es auch der Wirklichkeit nahe: "99-mal" sind die Zusammenhänge klar, einmal anscheinend weniger. Hiob leidet offenbar nicht – wie andere – wegen eines Fehlverhaltens. Er leidet aufgrund von Angriffen, die das Ziel verfolgen, ihn zu Fall zu bringen, indem er sich gegen Gott wendet. So steht es in den Bibeln und das entspricht offenbar auch der Wahrheit, und es lässt sich mithilfe der kosmischen Zusammenhänge auch leicht erklären. Wer auf der Seite Gottes steht, darf von der "Finsternis" geprüft werden. Solche Situationen sind bei echten Gottesboten und Gottespropheten immer wieder vorgekommen, und deshalb hat auch die eine Hiob-Erzählung, in der das einmal ausgeführt ist, Platz neben den "99" anderen. Sie ist keine Kronzeugin gegen die anderen "99" Beispiele, wie es die kirchlichen Durcheinanderbringer mithilfe der Hiob-Überlieferung versuchen.

Der Journalist
: Viele Theologen sagen aber, manches in der Bibel sei märchenhaft, eine Legende oder nur symbolisch verstehbar. Und dazu wird dann oft gezählt, wie gemäß der Überlieferung der "Satan" über diese Prüfung Hiobs mit Gott verhandelt.

Der Theologe
: Auch ich habe im Studium gelernt, dass um die "eigentliche" Hiob-Geschichte nachträglich ein "erzählerischer Rahmen" gelegt worden sei, eben mit diesem Inhalt, dem Dialog Satans mit Gott. Dieser so genannte "Rahmen" beinhaltet allerdings die schlüssige Erklärung, dass es sich in der folgenden Erzählung um eine Prüfung Hiobs handelt. Behauptet man nun, das sei nur ein Rahmen und dieser sei nicht ursprünglich, sondern märchenhaft und nachträglich hinzugefügt, dann versucht man damit nur, seine falschen und letztlich gegen die eigene Bibel gerichteten Theorien zu verteidigen. Man will also seine theologischen Spekulationen um ein angebliches "Geheimnis Gottes" in der angeblich "eigentlichen" Hioberzählung beibehalten. Und das geht natürlich nur, wenn man die klare Erklärung, die ja in den Bibeln selbst steht, verwirft, eben dass es sich um eine Prüfung handelte.
Manche andere Theologen versuchen, das Leiden Hiobs auch auf soziale oder politische Gründe zurückzuführen, worüber man natürlich nachdenken kann. Gottesboten wurden in ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld fast immer verleumdet und verfolgt, vor allem, weil sie immer gegen die Kriege und die Unterdrückung der einfachen Leute durch Priester und Obrigkeiten die Stimme erhoben. Leider gibt es darüber bei Hiob keine erhalten gebliebenen historischen Quellen. Und in der biblischen Erzählung liegt der Schwerpunkt auf einer anderen Stelle. Dort heißt es schlicht und klar: Wer sich für ein Leben nach den Geboten Gottes entscheidet, darf von den Mächten der "Finsternis" geprüft werden.

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Was geschieht bei so genannten charismatischen Heilungsveranstaltungen?
 


3. Teil
Jedes Merkmal hat eine Bedeutung

Die Haut als Spiegel unserer Seele

Jedes Merkmal auf unserer Haut hat eine Bedeutung – jedes Muttermal, jede Falte und jede Form. Denn unser Körper mit allen seinen Organen und anderen körperlichen Bausteinen ist ein Spiegel unserer Seele. Dies gilt auch für die Haut, die nachfolgend beispielhaft betrachtet wird als Landkarte der Seele. Bereits der große Naturheilarzt Chr. W. Hufeland (1762-1836) beschrieb die Haut als eines der wichtigsten Organe. Er bemängelte, dass sie oft nur als schöne Hülle und nicht in ihrer wahren Bedeutung gesehen wurde. Was hat es also genau auf sich mit unserer Haut?

Oft galt und gilt das Interesse vor allem der kosmetischen Verschönerung dieser Hülle unseres Leibes. Doch immer mehr Menschen fragen auch nach einer "spirituellen" Bedeutung, wie es manchmal genannt wird, wenn sich z. B. auf der Haut bestimmte Auffälligkeiten zeigen. Dabei kann man sich zunächst klar machen: Unsere Haut ist eines der flächengrößten Organe unseres Körpers. Über die Haut stehen wir mit allem, was uns umgibt, direkt in Verbindung. Über die Haut atmen wir, nehmen Stoffe auf, geben Stoffe ab. Die Haut birgt außerdem ein Netzwerk energetischer Lebensbahnen und Energiepunkte, sowohl organisch lokalisierbare als auch geistige Bahnen und Zentren, die fortwährend ausstrahlen, d. h. senden und empfangen. Somit erfüllt unsere Haut vielfältige Funktionen. Sie dient zur Abgrenzung und zum Schutz, als Berührungs- und Kontaktorgan, als Ausdrucks- und Darstellungsorgan, als Sexualorgan, zur Atmung, zur Ausscheidung, z. B. in Form von Schweiß und zur Wärmeregulation.

Früh übt sich, wer eine reine Haut haben möchte

Der Aufbau unserer Haut

Schauen wir uns zunächst den anatomischen Aufbau der menschlichen Haut an, in dem sich diese vielfältigen Funktionen widerspiegeln. Diese besteht aus drei Schichten, der äußeren Oberhaut (Epidermis), der darunter liegenden Lederhaut (Dermis) und dem Unterhautfettgewebe. In einem Quadratzentimeter Haut befinden sich je nach Lage auf der Körperoberfläche ca. 10 unterschiedliche Haare, 100 Schweiß- und 40 Talgdrüsen, unzählige Nerven, mehr als 200 Schmerzrezeptoren, 100 Druck- und 12 Wärmerezeptoren. Außerdem sind in der Haut zahlreiche Pigmentzellen, die den "Teint" eines Menschen charakterisieren. Ob wir eher ein blasser oder eine dunklerer Hauttyp sind, hängt vom unterschiedlichen Gehalt des Farbstoffes Melanin in diesen Zellen ab, der in unseren Genen festgelegt ist. Einen äußeren chemischen Schutz bildet der Säuremantel der Haut (pH 5,4), einen mechanischen Schutz bildet der Fettmantel.

Analogie zwischen Innen und Außen

Das Netzwerk der Nerven und der energetischen Bahnen, das unsere Haut birgt, macht es möglich, dass sich jede Störung eines inneren Organs auf unsere Haut projiziert. Aber auch umgekehrt wird jede Reizung eines entsprechenden Hautareals nach innen zu dem betreffenden Organ weitergeleitet. Nur wenige dieser Zusammenhänge sind der Schulmedizin bekannt, wie z. B. die so genannten Headschen Zonen. In der klassischen Naturheilkunde werden diese Zusammenhänge jedoch in den verschiedenen Reflexzonentherapien diagnostisch und therapeutisch genutzt, wie z. B. in der Fußreflexzonenmassage, der Schröpfbehandlung des Rückens, der Akupunktur oder auch der Elektroakupunktur nach Voll oder nach dem Listen-System.

Man kann daher sagen, dass nichts, was sich auf der Haut zeigt eine Rötung, eine Schwellung, eine Entzündung, ein Pickel, ein Abszess oder ein Leberfleck zufällig an diesem Ort geschieht. Immer ist ein Hinweis auf einen entsprechenden inneren Vorgang enthalten. Doch zeigt sich darin nicht nur ein innerer organischer Zustand, sondern es werden auch seelische Bewegungen und Reaktionen sichtbar. Einige solcher Reaktionen kennt der Volksmund in bestimmten Ausdrücken. Man wird z. B. rot vor Scham oder blass vor Schreck, man schwitzt vor Angst oder Aufregung, die Haare sträuben sich vor Entsetzen oder man bekommt eine Gänsehaut.

Und doch gleicht keine Reaktion eines Menschen genau der Reaktion eines anderen. Und keine Hautpartie eines Menschen gleicht in ihrer Struktur, ihrer Punktierung und Zeichnung der eines anderen Menschen. So ist z. B. der Fingerabdruck für jeden Menschen einzigartig und charakteristisch. Warum ist das so?

Die Hautzeichnung jedes Menschen ist einzigartig

In dem Buch Die kosmische Uhr und das Netzwerk deiner Haut (Würzburg 1996 S. 54-56) wird die Beziehung zwischen Makrokosmos und Mikrokosmos anhand dem Menschen und seiner Haut aufgezeigt. Darin heißt es unter anderem: "Die Hautpartien des Körpers, die feineren und gröberen Linien, wie wir sie von Händen, Füßen her kennen, die Falten und Fältchen im Gesicht, am Hals und überall am Körper, die Struktur der Haut und ihre Punktierungen, die zarten Linienmuster und Ellipsen, die z. B. in unseren Fingerabdrücken sichtbar werden – all das sind Merkmale, Zeichen der Individualität und der spezifischen Integration des einzelnen in die Kosmen. Keine Hautpartie eines Menschen – ihre Struktur, Punktierung und Zeichnung – gleicht der eines anderen Menschen".
"Es gibt auch Hautmerkmale, die schon bei der Geburt vorhanden sind und sich im Laufe der Jahre deutlicher ausprägen: z. B. Muttermale, Feuermale, fehlende oder übermäßige Pigmentierung, bei der Geburt bereits vorhandene Hautausschläge, Hautfalten oder Linien am Hals, an Gelenken, narbenähnlichen Zeichnungen an verschiedenen Körperteilen und dergleichen. Jahrelang wissen wir eventuell, dass wir das haben, doch es stört uns nicht und sagt uns auch nichts. Eines Tages aber wird – z. B. über unseren Sehsinn, im Spiegel, durch einen Fernsehfilm, über ein Bild oder einen Bericht in der Zeitung – eine Assoziation angestoßen. Unsere Gefühls- und Gedankenwelt gerät in Bewegung. Lassen wir die entsprechenden Bilder in uns aufsteigen, dann kommt auch die Selbsterkenntnis. Wir können heute vergeben und um Vergebung bitten, unsere Seele erleichtern ..."

Die seelischen Komponenten des Menschen sind Gefühle, Empfindungen, Gedanken, Worte und Handlungen. Sie bestehen letztlich aus Bildern. Was der Mensch gedacht, gefühlt und gesprochen hat, ist gespeichert – im Gehirn und in der Seele. Es ist der so genannte Lebensfilm. Durch dieses Energiepotenzial ist und wird der Mensch zugleich geprägt – sein Körperbau, seine Körperstruktur und das Netzwerk seiner Haut. Jedes Gen, jedes Blutkörperchen, jedes Organ spiegelt wider, wer wir sind. Wir können also bildlich gesprochen nicht aus unserer Haut heraus.

Über unser Energie-Bild-Volumen stehen wir zugleich in Kommunikation mit dem gesamten Energievolumen der Menschheit, das als riesiges Sende- und Empfangspotenzial auf die Erde und in die jenseitigen Bereiche einwirkt. Die kosmische Landschaft, in der alle Sonnensysteme des materiellen und des immateriellen Kosmos verzeichnet sind, ist zugleich als Essenz im Hautnetzwerk jedes Menschen repräsentiert. Dies sind die Analogien zwischen Makrokosmos und Mikrokosmos. Und so könnten wir unsere Haut als eine Landkarte verstehen, die das abbildet, was auch in den verschiedenen Kosmen gespeichert ist, mit denen wir in Verbindung stehen. Markante, sichtbare oder unsichtbare Bereiche unserer Haut können seelischen Positiv- oder Negativprogrammen entsprechen. Sie können auf schon überwundene oder noch vorhandene Belastungen hindeuten. Doch was bedeutet das für uns?

Selbsterkenntnis über die Haut

Dass wir uns durch die Inhalte unseres Denkens, Empfindens, Fühlens, Sprechens und Handelns selbst geprägt haben, ist auch ein Aspekt des Urwissens der Menschen von der Reinkarnation. Unsere Seele "übernimmt" bei der Geburt eines neuen Erdenbürgers vermutlich nicht das erste Mal einen neuen Menschenkörper und die in diesem Körper vorhandenen Gene. Die Seele prägt in der Folgezeit diesen Körper und seine Gene jedoch auf vielfältige Weise und entwickelt diesen Körper sozusagen weiter, entsprechend den Inhalten aller ihrer Lebensäußerungen. Dies wird dann auch von der Haut aufgenommen, und die Partien der Haut sprechen deshalb ihre spezielle Sprache. Und wir können allmählich lernen, diese Sprache zu verstehen, wenn wir uns darin üben, uns selbst zu hinterfragen. So erleben wir die Sprache der Merkmale unserer Haut am deutlichsten, wenn sie z. B. als Unbehagen oder Schmerz für uns spürbar werden, wenn sie sich neu zeigen oder sich verändern.

Was will uns z. B. ein Ausschlag auf unserer Haut sagen? Was drängt empor, was wir bisher nicht wahrhaben wollten und lässt uns wohl "ausschlagen"? Auf wen oder was reagieren wir so und warum? Was liegt in uns vor?

Oder uns quält ein Ekzem unter unserem Fuß. Dann könnten wir uns fragen, was uns sticht – oder wen stechen wir eventuell auf Schritt und Tritt?

Sind wir dickfellig oder dünnhäutig? Was will uns auch dieser Aspekt über unser Verhalten zu unseren Mitmenschen sagen?

Tritt auf unserer Haut ein Juckreiz auf, könnten wir uns fragen, wer oder was uns juckt, reizt, beißt oder erregt und warum? Welche massiven Wünsche oder Leidenschaften drängen an die Oberfläche?

Schuppt sich unsere Haut übermäßig stark wie z. B. bei der Schuppenflechte und wird rau und gereizt, liegt auch darin eine Information für uns. Ein Sprichwort lautet: "Unter einer rauen Schale steckt meist ein weicher Kern". Vor wem und warum wollen wir uns abgrenzen, uns gewissermaßen einen Panzer als Schutz zulegen? Warum treten wir nicht offen und direkt für unsere Belange ein und finden eine gemeinsame, ehrliche Lösung? Welche Angst hindert uns, zu uns zu stehen?

Wenn wir uns morgens im Spiegel anschauen: Wer blickt uns da entgegen? Zeigen die Mundwinkel vielleicht nach unten? Oder zeichnen sich kleine Lachfalten ab? Oder ist da etwa ein eingefrorenes Lächeln in unserem Gesicht? Bei jedem von uns fällt die Antwort anders aus, weil bei jedem andere persönliche Inhalte zugrunde liegen.

So gibt uns jeder Tag, jede Stunde, jede Minute, jeder Augenblick die Chance, uns selbst und unsere Eingaben zu erkennen und so sie negativ sind zu bereinigen. Dadurch wächst in uns die positive Kraft, die innere Stärke.

 


4. Teil

Beten heißt Mitfühlen lernen

Nachfolgend ein Bericht von einer jungen Frau und ihrer Mutter. Die junge Frau hatte meist mit sich selbst zu tun, immer mit Problemen:

"Das hat ihr nicht gefallen, jenes wollte sie haben, dies war für sie nicht in Ordnung, die Mutter tat so, wie sie nicht wollte. Immer und immer wieder dachte sie über sich nach und war sehr unzufrieden mit sich selbst. Daraus folgten Depressionen, die Schwierigkeiten wurden immer größer, und sie jammerte immer mehr – an ihre Mutter hin. Die Mutter nahm sie an der Hand und sagte: ´Jetzt hör mir mal gut zu: Jeder Mensch hat unendlich viele Sorgen und Probleme. Es gibt in unserer Welt viel Leid, Krankheiten, Nöte und Sorgen. Nun fasst jeder Mensch auf der ganzen Erde sein Leid, seine Schmerzen zu einem Kreuzlein zusammen, und alle legen ihre Kreuze auf einen Berg. Alle legen sie zusammen. Und es wurde ein großer, ein sehr großer Berg.`
Und die Mutter sagte: ´Leg’ auch dein Kreuz dazu, auch ich lege meines hin.` Und beide legten auch ihr Kreuz, ihre Sorgen, ihre Nöte, auf diesen Berg.
Und die Mutter sagte: ´Schau dir all die Kreuze an`. Und für die damalige Zeit erklärte sie, was die Menschen bewegt, wie groß das Leid und die Not unter den Menschen ist. Wie viele Kinder nach ihrer Mutter suchen und sie nicht mehr finden. Der Krieg hat sie den Kindern genommen, sie sind allein. Sie sind Waisen. Sie erklärte all die Nöte und die Probleme und sagte: ´Schau dir die Kreuze an!` Und sie schaute die Kreuze an, und die Mutter sprach immer weiter und erklärte, was noch alles an diesen Kreuzen haftet. Und dann schaut sie ihre Tochter an und sagt: ´Welches Kreuz willst du jetzt nehmen, wenn doch deines so schwer ist?`
Und die Tochter fragte die Mutter: ´Was nimmst du für ein Kreuz?` Und die Mutter sagte: ´Ich nehme wieder mein Kreuz.` Und die Tochter schaute die Mutter an und sagte: ´Auch ich nehme wieder mein Kreuz.` Und ab diesem Zeitpunkt ging es ihr besser. Sie hatte immer wieder die Kreuze vor sich, dann, wenn sie glaubte, wieder jammern und klagen zu müssen über Dinge, die sie sich vorstellte, über Neid, über Missgunst und vieles mehr." (Zeitschrift Das Friedensreich Nr. 4/2003)

Weiter wird berichtet, wie wir als Menschen lernen können, uns in leidende Menschen hinein zu fühlen, ihre Kreuze anzuschauen, auch in das Leid unzähliger Tiere, und sich mit dieser Not zu Christus, dem Inneren Arzt und Helfer, hinzugeben. Er gibt Trost, da Er der große Geist, das Licht, in jedem von uns ist. Er schenkt die Kraft, die Gesundheit zu bejahen, die Hilfe zu bejahen, denn Er kann Menschen führen. Und "Er braucht Menschen, durch die Er zu wirken vermag für die vielen, die in der Welt darben, dass sie aufgerichtet werden und den großen Geist erspüren, Der ihnen die Hand reicht durch Menschen, die mit Ihm gehen – Hand in Hand." Und wer auf Ihn zugeht, dem kommt Er mehrere Schritte entgegen.
 



Nachwort: Gedanken zum Heilgebet

Abschließend noch einige Gedanken zum Heilgebet, das viele Menschen für sich und andere auf unterschiedliche Art und Weise erproben. Viele Menschen beten, wenn sie krank sind, dass sie gesund werden möchten. Oder sie beten für den Ehepartner, die Eltern, die Kinder, Verwandte, Freunde oder Bekannte. Die kirchliche Gottferne ist dabei oft schon so tief in der eigenen – ebenfalls kirchlich indoktrinierten – Seele eingeprägt, dass Gott meist darum gebeten wird, Er möge doch bitte helfen, Er solle etwas tun, Er solle tätig werden, um das Leid, den Schmerz, die Krankheit zu beenden. Hier wird also unmerklich voraus gesetzt, dass Gott wohl nicht wirklich gegenwärtig da sei, sondern erst herbei gebeten werden müsse; und dass es dann an Gott liege, ob Er nun in dieser Angelegenheit tätig wird oder nicht. Doch wenn es nicht Gottes Geheimnis ist, dass ein Mensch krank ist, und wenn eine fortgesetzte Krankheit oder aber Genesung kein Aspekt einer göttlichen Geheimniskrämerei ist, was bringt dann ein solches Gebet?
"Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft", lehrt Jesus in der Bergpredigt (Matthäus 6, 8). Und wer an den Gott der Liebe glaubt, den uns Jesus lehrte, der weiß auch: Gott will niemals Krankheit und Leid, sondern immer das vollkommene Glück aller Seiner Kinder, was Gesundheit einschließt.
Das Problem besteht darin, dass der Mensch selbst den Zugang zur Liebe und Kraft Gottes in seinem Inneren (vgl. Lukas 17, 21: "Das Reich Gottes ist in euch") verschüttet hat und dass die Heilkraft auf dem Grund der eigenen Seele gar nicht bis in den Körper durchdringen kann. Und hier sind es eben die Fehlhaltungen, biblisch gesprochen die "Sünden" des Menschen, welche die Barrieren sind, die das Fließen der göttlichen Heilkraft blockieren.
So wäre ein wirksameres Heilgebet doch eine Konzentration auf die der eigenen Seele innewohnende Liebe- und Heilkraft, man könnte auch sagen der "Christuskraft". Und wer das tut, dem werden im Verlauf seines Gebets dann unter Umständen negative Ursachen bewusst, die seinen Krankheitszustand mit hervor gerufen haben. Das wäre dann z. B. eine Antwort Gottes, also eine Gebetserhörung, und sie würde sinngemäß den Aufruf an das eigene Gewissen beinhalten: "Bereinige diese Fehlhaltung, bringe dies in Ordnung, bitte um Reue, vergib und bitte um Vergebung, und tue oder denke das erkannte Negative nicht mehr!" Der Mensch selbst ist also gefragt, die Barrieren und Blockaden abzubauen, die eine Genesung bisher verhinderten und oftmals sind es vor allem die Gedanken. Und ist es dann gut für die Seele und für ihren weiteren Erdenweg (wenn also z. B. noch eine Zeitspanne auf der Lebensschule Erde im Lebensplan der Seele liegt), wird die heiler werdende Seele die innere Genesung an den Körper weiter geben. Der Mensch selbst hat es also in der Hand, nicht ein geheimnisvoller "Gott". Denn Gott ist immer helfend und heilend gegenwärtig. Wenn Sein Wirken nicht wahrgenommen wird, liegt es immer an den Menschen selbst. Und dies ist wiederum für so manchen Trost und Ansporn zugleich.

 

Hinweis:

Näheres zum Thema vor allem in der Sophia-Bibliothek in Altfeld, einem Stadtteil von Marktheidenfeld, Max-Braun-Straße 2 – http://www.sophia-bibliothek.de
 


 

Der Text  kann wie folgt zitiert werden:
Zeitschrift "Der Theologe", Herausgeber Dieter Potzel, Ausgabe Nr. 72, Christus – der innere Arzt und Heiler, zit. nach
theologe.de/christus_als_innerer_arzt_und_heiler.htm, Fassung vom 20.8.2023, Copyright © und Impressum siehe hier.

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